Vinny Peculiar, ein Künstlername und Bandprojekt eines nicht mehr ganz so jungen Mannes, der auf Fotos und gesanglich gerne mal Jarvis Cocker-mäßig rüberkommt, überraschte mich letztens mit diesem wunderbaren Album, das sehr an die Musik des Postcard-Labels und The Smiths erinnert. Und wen wunderts? Ist Mike Joyce doch aktuelles Mitglied der Band und Andy Rourke immerhin am Entstehen der Platte beteiligt gewesen. Andere Bandmitglieder können immerhin behaupten, schon mal bei Aztec Camera oder den Mighty Lemon Drops dabei gewesen zu sein. Kann da überhaupt was schief gehen? Nicht viel, aber wenn Plattentests.de behauptet,
daß trotz inflationären Gebrauchs allerortens auch ein Saxophon einem tatsächlich noch eine ungeheure Gänsehaut verpassen kannmuß ich da wohl widersprechen. Mir läuft vielmehr ein kalter Schauer über den Rücken, wenn ich dieses Saxophon am Ende von 'Revolt Into Style' höre. Aber das ist mE der einzige kleine Schwachpunkt einer feinen Britpop-Platte.
MySpace (mit 'Living In The Past' und 'Man About The House' vom aktuellen Album)
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Sicherlich unter den Top3 Neuentdeckungen des Jahres
AntwortenLöschenAllerorten im Internet, in fast jeder Rezension, fällt bei der Beschreibung dieser Platte der Name "The Smiths" und natürlich ist das kein Wunder, müssen diese doch seit der Wiederbelebung Morrisseys ein ums andre Mal zu oft als Referenz herhalten. "Erschwerend" hinzu kommt in diesem Fall dann auch noch, dass der Smiths-Ehemalige Mike Joyce Mitglied der Band ist. Nichtsdestotrotz höre ich hier wenig Smiths, vielmehr drängen sich immer wieder andre Assoziationen auf. Pulp bzw. Jarvis Cocker (vor allem gesanglich und in den eher gesprochenen Parts), ab und an - vor allem wenn die Bläser einsetzen - kommen mir My Life Story ins Gedächtnis und ganz häufig auch Roddy Frame, und zwar sowohl der Roddy Frame der Aztec Camera-Zeit, als auch der "Nur ich und meine Akkustik-Gitarre" Roddy Frame, den man zuletzt bestaunen durfte. ICh bin sicher über solche Songs wie "A man afraid" und "London Train" hätte sich jeder auf dem letzten Frame-Album, dass ja doch etwas enttäuschend ausfiel, gefreut.
Aber wie sagte schon eine kluge Frau in einem andren Forum, dieses ständige Namedropping von andren Bands und Künstlern als Referenz nervt mittlerweile, also einigen wir uns doch einfach darauf: Egal wer hier wen oder was zu hören glaubt, jeder sollte ein - im besten Sinne - old fashioned britisches Popalbum hören, für mich sogar eine der besten britischen Veröffentlichungen des Jahres und ein schöner Gegenpol zu all den an die Oberfläche gespülten Garagenrockbands dieser Tage.
8,5
Volker hat alles gesagt. Tolles Britpop-Album, egal welche Referenz man hier in den Raum wirft. Wunderbar altmodisch. Schön, daß ich durch Pvg darauf gestoßen bin. In französischen Musikmagazinen habe ich noch nichts über Vinny Peculiar gelesen, kommt vielleicht noch...
AntwortenLöschen-8- Punkte
mich wundert es schon ein wenig, dass du für dieses album so viel übrig hast, volker. war wahrscheinlich dem irrglauben aufgesessen, dass es bei dir etwas zugänglicher zugehen sollte. vinny peculiar bietet zwar einige wunderbar eingängige melodien, aber sie sind doch immer wieder hinter vertrackten mustern, hinter störrischem arrangement verstaut. ich bin zumeist nicht sofort auf sie gestossen. vermutlich verstauben sie bei einigen anderen dort mittlerweile.
AntwortenLöschenwas sich mir besonders andient, sind die wechselnden stimmungen, das durchtriebene, wissende in den designs der einzelnen songs und dass sich dennoch ein grundtenor durch das gesamte album zieht. verantwortlich dafür ist wohl auch die exponierte stimme peculiars, der etwas lakonisches und jenseitiges innewohnt.
derzeit bei: 7,5 punkten.
habe im übrigen keine rezension gefunden, deren abschließende bewertung über 3/5 hinausgeht. dass sie alle ähnlich klingen, die selben verweise anführen, klar...
7,5 punkte
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