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Ein zweiter Versuch für Claire Cottrill bei Platten vor Gericht. Der von Jack Antonoff produzierte Vorgänger „ Sling “ war hier vor drei Jah...


Ein zweiter Versuch für Claire Cottrill bei Platten vor Gericht. Der von Jack Antonoff produzierte Vorgänger „Sling“ war hier vor drei Jahren hochgelobt (84/100 Punkte bei Metacritic) bei 6,5 Punkten und auf Rang 185 gestrandet. 

Das insgesamt dritte Album von Clairo erhält nun nicht nur von Kritikern (der Metascore beträgt 81/100) sondern auch von Fans Anerkennung: Platz 8 in den US-Charts, Platz 4 in Australien und Platz 13 im Vereinigten Königreich für das selbst veröffentlichte „Charm“. 

Das Album wurde in New York live auf analogem Band aufgenommen und von Claire Cottrill zusammen mit Leon Michels, der zuvor für Jazz- und Soul-Künstler wie Norah Jones , Sharon Jones & the Dap-Kings und Liam Bailey gearbeitet hatte, produziert. Der Pressemitteilung, dass die 11 Songs eine „collection of warm, '70s-inspired grooves that move lithely between jazz, psychedelic folk and soul“ seien, ist wirklich nichts hinzuzufügen.  

Kann Clairo mit „Charm“ die Plattenrichter diesmal verzaubern?


 


Auch, wenn die Gesten groß sind; die Songs besitzen immer eine gewisse Verschrobenheit. Es ist nicht so, dass das bei Clairo, die eigentlich Claire Elizabeth Cottrill heißt, früher anders gewesen wäre. Und doch hat man den Eindruck, dass im Vergleich zum 2021 erschienenen, von Jack Antonoff produzierten Vorgängeralbum SLING unvorsehbarer agiert wird.
„Echo“ etwa wirkt barock; halb Chamber-Pop, halb Folk, während „Second Nature“ mit seinen Da-Da-Da-Vocals beinahe Easy Listening ist, wohlgemerkt mit dem richtigen Groove. „Thank You“ heißt einer der Songs, Clairo, die hier singt wie Elliott Smith, bedankt sich darin begleitet von allerhand Tasteninstrumenten für unsere Zeit. Wir haben zu danken.




10 Fakten zum neuen Album von Madness : 1. Madness existieren seit 1976, lösten sich 1986 auf (jedoch gab es eine kurzfristige Reinkarnation...


10 Fakten zum neuen Album von Madness:

1. Madness existieren seit 1976, lösten sich 1986 auf (jedoch gab es eine kurzfristige Reinkarnation einzelner Bandmitglieder als The Madness), um sich 1992 zunächst nur für Konzerte wieder zu vereinigen. Erst Jahre später sollten Madness wieder gemeinsam ein Album aufnehmen, so dass dies die größte Lücke in der Diskografie von Madness darstellt (von „Mad Not Mad“ (1985) bzw. „The Madness“ (1988) bis zu „Wonderful“ (1999)). Danach folgt bereits der Abstand von „Can’t Touch us Now“ (2016) bis zu „Theatre Of The Absurd Presents C'est la Vie“, der 7 Jahre und 20 Tage beträgt.   
 
2. Insgesamt haben Madness nun 13 Studioalben veröffentlicht, jedoch erreichte keines von ihnen Platz 1 der UK Charts. Dies gelang nur den beiden Singles-Zusammenstellungen „Complete Madness“ (1982) und „Divine Madness“ (1986). 
„One Step Beyond…“ (1979) und „Absolutely“ (1980) kamen mit Platz 2 der Spitze der Charts am nächsten. In Deutschland erreichten nur fünf ihrer regulären Alben die Charts, zuletzt 2005 „The Dangermen Sessions – Volume One“, das für eine Woche auf Platz 81 stand.


Die Frische und Energie dieser knappen Stunde neuer Madness-Musik, zwischen Ska, Reggae, Funk, Soul-Pop und typisch britischen Music-Hall-Sounds – sie beeindruckt und begeistert. Die mit einem Spannungsbogen konzipierte Platte sollte möglichst nicht häppchenweise genossen werden, sondern gegen alle Playlist-Trends “am Stück”. Dann ist viel Freude am neuen Madness-Irrsinn garantiert – als “Mittel gegen das Chaos der letzten Jahre”, wie von der Band selbst empfohlen, könnte Theatre Of The Absurd Presents C’Est La Vie tatsächlich funktionieren. Wer bei Songs wie Baby Burglar, Round We Go, Is There Anybody Out There?, Run For Your Life oder In My Street nicht zumindest ein bisschen bessere Laune kriegt, dem ist wohl wirklich nicht mehr zu helfen.


3. „Theatre Of The Absurd Presents C'est la Vie“ bietet 14 Songs (und 6 kurze Wortbeträge des Schauspielers Martin Freeman), die sich auf 56:46 Minuten summieren. Damit ist es nach „The Liberty of Norton Folgate“ (60:56) und „Can’t Touch us Now“ (58:59) das drittlängste Album von Madness.

4. Madness (Graham “Suggs” McPherson (Gesang), Mark Bedford (Bass), Chris “Chrissy Boy” Foreman (Gitarre), Mike “Barso” Barson (Keyboards, Orgel, Piano), Lee Thompson (Saxofon) und Dan “Woody” Woodgate (Schlagzeug)) nahmen das Album Anfang des Jahres im Londoner Stadtteil Cricklewood auf. Sie fungierten erstmals selbst als Produzenten und erhielten Unterstützung vom Mischer und Tontechniker Matt Glasbey (alt-J, The Wedding Present, Sorry, Genghar).


 


5. Mit „C’est La Vie“ und „Baby Burglar“ schickten Madness dem Album zwei Singles voraus. Den Text von „C’est La Vie“ ließen sie die Schauspielerin Helen Mirren vortragen, ohne den Song vorher gehört zu haben: 


 


6. In Deutschland konnten nur zwei Singles die Charts erreichen: „Our House“ (1982) kam auf Platz 8, „Tomorrow’s (Just Another Day)“ (1983) auf Rang 43. Im Vereinigten Königreich haben Madness siebzehn Top 10-Singles. „House Of Fun“ erreichte 1982 sogar Platz 1 im UK und in Irland. Weitere Nummer-Eins-Singles: „One Step Beyond“ (1979, Frankreich), „Our House“ (1982, Kanada) und „Wings Of A Dove“ (1983, Irland).
Zuletzt kamen Madness 2013 mit „Never Knew Your Name“ (#88) in die Charts, daran konnten auch die aktuellen Singles nichts ändern.

7. Unter dem Namen „Theatre Of The Absurd introduces Acts 1, 2 & 3“ erschienen drei Videos zu den Songs „Round We Go“, „C’est La Vie“ und „Baby Burglar“: 


 


8. „Theatre Of The Absurd Presents C'est la Vie“ ist seit dem 17. November als CD, Kassette (pink) und Doppel-LP im Gatefold-Cover (black Vinyl, clear Vinyl) erhältlich.

9. Wer schnell genug war, konnte „Theatre Of The Absurd Presents C'est la Vie“ auch auf limitiertem Zoetrope Vinyl käuflich erwerben:



10. Im letzten Jahr waren Madness auch für einige Konzerte in Deutschland und spielten von den neuen Songs bereits „Baby Burglar“ und „If I Go Mad“. Wer mehr neue Lieder live hören möchte, muss dazu dieses Jahr noch zu einem der 13 angekündigten Konzerte ins Vereinigte Königreich reisen. 


10 Fakten zum neuen Album von Anohni And The Johnsons : 1. Von 1995 bis 2015 bestand die Band Antony And The Johnsons, die in diesem Zeitrau...


10 Fakten zum neuen Album von Anohni And The Johnsons:

1. Von 1995 bis 2015 bestand die Band Antony And The Johnsons, die in diesem Zeitraum vier Alben veröffentlichte. Seit 2015 nennt sich Antony Hegarty Anohni und produziert seitdem Musik unter diesem Namen. 2016 veröffentlichte sie das Album „Hopelessness“. Im Mai 2023 verkündete Anohni die Wiedervereinigung unter dem Namen Anohni And The Johnsons, der nun das Album „My Back Was A Bridge For You To Cross“ folgt.

2. Reichlich Personalwechsel bei The Johnsons seit 2015: Lediglich Doug Wieselman (Klarinette, Saxophon) und Rob Moose (Gitarre, Geige) blieben, während sechs Mitglieder die Band verlassen haben und durch Jimmy Hogarth (Gitarre), Leo Abrahams (Gitarre, Piano), Chris Vatalaro (Schlagzeug) und Sam Dixon (Bass) ersetzt wurden. 

3. Jimmy Hogarth, der übrigens mit Sarah Nixey (Black Box recorder) verheiratet ist, produzierte das Album und fungierte bereits bei Amy Winehouse, Duffy, Sia, James Blunt oder James Morrisson als Produzent oder Songwriter.

4. Auf dem Plattencover von „My Back Was A Bridge For You To Cross“ sieht man Marsha P. Johnson, auch bekannt als Malcolm Michaels Jr., ein amerikanischer Aktivist der Schwulenbewegung und eine selbsternannte Drag Queen, die 1992 im Alter von 46 Jahren verstarb.


 


5. Das Video zur ersten Single „It Must Change“, die am 16. Mai 2023 veröffentlicht wurde, stammt von den englischen Filmmachern Iain Forsyth & Jane Pollard, die auch schon Videos für Nick Cave And The Bad Seeds, Tindersticks oder the Veils drehten. Im Clip steht das Model Munroe Bergdorf im Mittelpunkt. 

6. „It Must Change“ ist als 7’’ Single auf blauem Vinyl und mit der B-Seite „Her Sovereignty“ käuflich zu erwerben.


 


7. Mit „Silver Of Ice“ folgte am 13. Juni die zweite Single, die es in einer limitierten Auflage von 200 Stück auch auf 7’’ Vinyl (mit der B-Seite „Without Me“) zu kaufen gab. Der Text wurde von einem Gespräch inspiriert, das Anohni mit Lou Reed wenige Wochen vor dessen Tod im Jahr 2013 führte. Der Text wurde direkt aus seinen Worten über einen Eiswürfel in seinem Mund und seine Erkenntnis über die Schönheit von kaltem Wasser abgeleitet.


 


8. „Why Am I Alive Now?“ wurde am 5. Juli, zwei Tage vor dem Album, veröffentlicht. Das Video stammt von Hunter Schafer, ein US-amerikanisches Model, Schauspielerin und LGBTQIA*-Aktivistin, und hat Fashion, Davia Spain & Massima Bell in den Hauptrollen. 

9. „My Back Was A Bridge For You To Cross“ bietet insgesamt 10 Songs in 41:19 Minuten und ist als CD und LP über Secretly Canadian erschienen. Die Schallplatte gibt es auf black Vinyl, white Vinyl und yellow Vinyl.

10. Bis auf das Debütalbum sind alle Alben von Antony Hegarty/Anohni bei Metacritic gelistet: „I Am A Bird Now“ (2005; 88/100 Punkten), „The Crying Light“ (2009; 80/100), „Swanlights“ (2010; 79/100) und „Hopelessness“ (2016; 83/100). „My Back Was A Bridge For You To Cross“ staht aktuell bei 86/100 Punkten.

Auf »My Back Was a Bridge for You to Cross« dominieren nun jedoch die zumeist sanften Gitarrenklänge von Produzent Jimmy Hogarth (…).
Zusammen mit der reaktivierten Band The Johnsons gelangen Anohni einige sinnliche, an Paul Weller erinnernde Northern-Soul-Nummern, darunter »Can’t«, das sich mit trauriger Vehemenz gegen den Tod eines geliebten Freundes stemmt. Die behutsam swingende Ballade »Sliver of Ice« wurde von einer Geschichte inspiriert, die ihr Lou Reed kurz vor seinem Tod erzählt habe (…).
Zorn über die Verhältnisse bricht sich auch noch Bahn, aber wohldosiert und eingehegt in Wohlklang, etwa in »Go Ahead« über das selbstzerstörerische Verhalten eines Freundes oder Haters, in dem Anohni herausfordernd über verzerrtes Gitarrengeheul singt: »You are an addict, / go ahead, hate yourself, / I can’t stop you«. Doch die Frust-Eruption mündet in harmonischeren Ausklängen.
In »Scapegoat«, dem elegischen Mittelstück des Albums, findet Anohni schließlich im auf- und abwogenden Sirenenklang der Gitarren einen »Purple Rain«-Moment.


Dan Auerbach ist Mitglied im Blues-Rock-Duo The Black Keys, das letztes Jahr sein elftes Studioalbum veröffentlichte, brachte zwei Solo-Albe...


Dan Auerbach ist Mitglied im Blues-Rock-Duo The Black Keys, das letztes Jahr sein elftes Studioalbum veröffentlichte, brachte zwei Solo-Alben heraus, betreibt das Easy Eye Sound in Nashville, ist als Produzent (Lana Del Rey, Cage The Elephant, The Pretenders) aktiv und findet nebenbei noch Zeit für weitere Nebenprojekte. 

The Arcs (Dan Auerbach, Leon Michels, Nick Movshon und Homer Steinweiss) wurden 2015 gegründet, veröffentlichten im gleichen Jahr ihr Debütalbum „Yours, Dreamily,“ und mussten drei Jahre später den Tod ihres Schlagzeugers Richard Swift verkraften. 

Tatsächlich entstand jedoch das erst jüngst veröffentlichte zweite Album „Electrophonic Chronic“ noch größtenteils gemeinsam mit dem Drummer, wurde aber erst Jahre nach den Aufnahmen zu Ehren Swifts fertig gestellt.

Electrophonic Chronic“ bietet 12 Psychedelic-Rock Songs, die Soul, Jazz, R&B, Blues und 70ies Pop assimilieren, steht aktuell bei Metacritic bei 85/100 Punkten und ist in zahlreichen LP-Varianten erhältlich: black Vinyl, clear with black splatter Vinyl, clear with neon yellow splatter Vinyl, clear with neon green splatter Vinyl, crystal clear Vinyl, clear & neon coral splatter Vinyl, clear with sky blue splatter Vinyl und zoetrope Picture Disc.


Schon im Auftakt klingen die Drums auf eine großartige Weise verdreht, der trippige Soul ist alter Wein in neuen Schläuchen, das Arrangement hätte auch von Conor O’Brien (Villagers) stammen können. Das folgende „Eyez“ bereitet die alten Klänge höchst modern auf. „Sunshine“ ist smoother Blue-Eyed Freak-Soul mit einem HipHop-Beat, bis das Lied in der Mitte in einen leicht irren Sha-la-la-Chor kippt. Auerbach und Michels haben aus den hundert Liedern ein vintage-warm gemischtes Soul-Set destilliert, das auf Fuzz und lauten Angriff weitestgehend verzichtet. Es ist vielleicht der Melancholie wegen, dass man den verstorbenen Freund hier noch mal spielen hört. 









  Die 10 schönsten Sammlerstücke zu „ Daddy’s Home “ aus dem Shop von St. Vincent : 1. Der Daddy's Home vintage trucker hat für ca. 40 ...

 


Die 10 schönsten Sammlerstücke zu „Daddy’s Home“ aus dem Shop von St. Vincent:

1. Der Daddy's Home vintage trucker hat für ca. 40 €.




2. Der Daddy’s Home vintage tip & strip pen für ca. 6 €.




3. Die exclusive Cream Cassette with Green Label für ca. 12 €.




4. Der Live in the Dream Silk Scarf (ca. 63 x 63 cm) für ca. 35 €.




5. Das exclusive 8-Track Format für ca. 41 €. Zufällig ausgewählte Gehäusefarbe in den Optionen Rot, Grün, Weiß, Grau und Schwarz. Limitierte Auflage von 500 Stück weltweit.




6. Die Daddy’s Home Candle für ca. 41 €. Mattschwarze 400 g Kerze in zweiteiliger Geschenkbox. Umweltfreundlicher Baumwolldocht. Leder-Duft.




7. Die Daddy’s Home LP für ca. 30 €. Gatefold Jacket, includes 11x22 Poster, exclusive Colored Vinyl.




8. Der Down n' out Motel Style Key Chain für ca. 6 €. 




9. Die Daddy’s Home Picture Disc für ca. 35 €. Limitierte Auflage von 2000 Stück weltweit.




10. Die Daddy’s Home Halskette für ca. 30 €. Vergoldete Kette (ca. 46 cm) mit Daddy-Anhänger und verstellbaren Clips auf der Rückseite. 






 


Nicht dass ein Retroeindruck entsteht: Sie spielt nur mit den jeweiligen Markern, mit schwammigen und sumpfig vermoosten E-Pianos, mit schwelgerischen Chormotiven, schwabblig wabernden Synthies und natürlich ihren meisterlich prozessierten Gitarren, die sie als quarkige Riffs hineinschiebt, als schnörkligen Stuck, als glitschige Slide. Der Gesamtgroove ist immens, aber ebenso hart kantig wie jachtartig fließend oder bedroht schwurbelig. Wie zuletzt hat Jack Antonoff mitproduziert, der – wie bei Lana Del Rey – Geschichte anspielen kann, ohne nostalgisch zu werden. Wo Del Rey im Starsumpf L.A. nach Sinn und Tiefe sucht, stolpert „Down and Out Downtown“ durchs wilde New York zwischen Bowery und Studio 54, zwischen Lou Reed und Chic, von Drogenkitsch zu Koksglam, im Siebziger-via-Dreißiger-Anzug oder in Schmuddelpelz und Negligé des Covers, Mascara verschmiert, Nylons voller Laufmaschen. (…)
„Daddy’s Home“ ist weitgreifend, hochintelligent, überfrachtet. Doch das Schönste, ach Quatsch, Wunderbarste an diesem neuen Album ist, wie lässig sie den irren Ehrgeiz überspielt.


 


Insgesamt fühlt sich "Daddy's Home" wie eine Schatztruhe an, die einige grandiose Erinnerungsstücke zu Tage fördert, immer stil- und selbstbewusst dargeboten. Bei aller Zitierfreude wirkt das Album aber nie nostalgisch verklärend. St. Vincent gelingt das Meisterwerk, das sie uns bis zum jetzigen Zeitpunkt schuldig geblieben ist.

Die Grammy-Gewinnerin ist schließlich im Herzen noch immer eine Rebellin, auch wenn ihre wilden Gitarren-Eskapaden endgültig der Vergangenheit angehören. Stattdessen spielt sie nun eine auf der ganzen Platte präsente E-Sitar, die vor allem das größte Highlight "Down and out downtown" bereichert. Clarks Songwriting mag nicht mehr ganz so zwingend wie früher erscheinen, doch es fasziniert und beeindruckt, wie konsequent sie auf "Daddy's home" einen vielschichtig realisierten Kosmos erschafft. Ihre undefinierbare Identität gewinnt eine neue Facette und fast wirkt es so, als hätte die Künstlerin selbst die Kontrolle darüber verloren. Über den Großteil seiner sechseinhalb Minuten scheint "Live in the dream" auf Nebelschwaden der sterbenden Sonne entgegen zu gleiten, doch die Supernova, die sich im gleißenden Finale entlädt, ist aus dem eigenen Inneren heraus gewachsen. "I can't live in the dream / The dream lives in me.“




In einer gerechten Welt wäre die Band Algiers sehr erfolgreich. Aber in einer gerechten Welt wäre Algiers auch nicht die wütend genug,...




In einer gerechten Welt wäre die Band Algiers sehr erfolgreich. Aber in einer gerechten Welt wäre Algiers auch nicht die wütend genug, um derart intensive Songs zu produzieren. Vor drei Jahren traten sie als Vorgruppe im Rahmen von Depeche Modes-Stadiontour auf. Im gleichen Jahr erschien das Album "The underside of power" und endete in meiner Top 3 des Jahres.

In einer gerechten Welt hätte ich den Nachfolger "There is no year" bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vorgestellt. So musste ich erst durch den Song "Cristiana" die aktuelle Massive Attack-EP "Eutopia" an Algiers erinnert werden.

"There is no year" ist das dritte Album der Band aus Atlanta. Die Texte sind weiter anklagend, die Musik allerdings wirkt einen Tick zurückgenommen. Trotzdem wirkt die Mischung aus Post-Punk/Alternative, Soul/Gospel und Electro (zwischen Trip Hop und Industrial) weiter bestechend und einzigartig. Auch gezähmt sind die Algiers-Songs so wirr, vielfältig und rätselhaft wie deren amerikanische Heimat. Als einer der beiden Produzenten passt Randall Dunn (u. a. Sunn O))) ) perfekt in das Algiers-Konzept. Ex-The Man Mann Ben Greenberg war vielleicht für den Punk/Rock-Teil zuständig

Der Titelsong, "Unoccupied" und "Nothing bloomed" sind meine Favoriten auf "There is no year".

Das Video zu "Dispossession":


"We can't be found":


Für das nächste Jahr sind Konzerte angekündigt:
  • 01.02. Hamburg
  • 09.02. Berlin
Heavypop vergleicht "There is no year" mit dem Vorgänger:
Und diese Verdichtung tut Algiers gut, schöpft das Potential in der Konzentration effektiver ab, auch wenn sie das Spektakel damit in die Ecke getrieben minimiert. So provozieren die internen Reibungen keine Spannweite aus derartig massenkompatiblen Konsens-Tanzflächenfüllern wie der Titelsong des zweiten Studioalbums, dem Jazz von Hymn for an Average Man oder dem dramatische Gestus von The Cycle/The Spiral: Time to Go Down Slowly – aber sie pressen nun mit akzentuierterem Druck, programmierten Beats, dystopischen Synthies und nur weit hinten im Mix den Noise suchenden Gitarren detailliert vibrierende Elektroniksongs mit organischer Tragweite, die irgendwo doch die hypnotische Sogwirkung entwickeln, die TV On the Radio so nicht mehr hinbekommen.

10 Fakten zum neuen Album von Paul Weller : 1. Ein kleines Jubiläum feiert Paul Weller mit „On Sunset“, denn es ist sein insgesamt 25. Album...


10 Fakten zum neuen Album von Paul Weller:

1. Ein kleines Jubiläum feiert Paul Weller mit „On Sunset“, denn es ist sein insgesamt 25. Album. Nach 6 Alben mit The Jam, folgten 4 mit The Style Council und 15 Solo-Veröffentlichungen. Auch „On Sunset“ reiht sich ein in die Riege der Alben, die wegen der COVID 19-Pandemie verschoben wurden. Zunächst sollte das Album am 12. Juni veröffentlicht werden, letztendlich stand es erst am 3. Juli in den Plattenläden. 

2. Vielleicht eine gute Entscheidung, denn die offiziellen UK Charts geben immer Mitte der Woche einen aktuellen Stand heraus und dort befand sich „On Sunset“ auf einem guten Weg zur neuen Spitze der Album Charts. Sein letztes Nummer Eins-Album liegt mit „Sonik Kicks“ bereits 8 Jahre zurück. Während alle seine Solo-Alben im Vereinigten Königreich die Top 10 erreichten, fand nur „Sonic Kicks“ den Weg in die US Charts: Platz 166.

3. „On Sunset“ ist als CD erhältlich, die 10 Songs in 48:01 Minuten bietet. Die limitierte Deluxe CD bietet zusätzlich drei zusätzliche Tracks („4th Dimension“, „Ploughman“, „I’ll Think Of Something“) sowie „On Sunset“ im Orchestral Mix und „Baptiste“ als Instrumental Version.




4. Schallplattenfreunde können wählen zwischen der regulären Doppel-LP (Heavyweight black vinyl format is housed in reverse board gatefold sleeve with download code) oder den limitierten Auflagen: Es gibt pink Vinyl, purple Vinyl und die Picture Disc, die das Plattencover in vier unterschiedlichen Farbverläufen zeigt.

5. Das Design des Plattencovers stammt von Alex Hutchinson, der auch schon für das Artwork der letzten vier Paul Weller Alben verantwortlich war, oder Hüllen von Elbow, Amy Winehouse oder The Bluetones designte. 

6. „On Sunset“ wurde in den Black Barn Studios in Surrey und The Church in London aufgenommen sowie von Paul Weller und Jan „Stan“ Kybert (Massive Attack, Björk, New Order, Oasis, Noel Gallagher’s High Flying Birds, UNKLE) produziert. Noel Gallagher stellte die Verbindung zwischen Weller und Kybert her, der auch schon an „Sonic Kicks“ und „Saturns Pattern“ mitarbeitete.

7. Vor der Veröffentlichung des Albums wurden mit „Earth Beat“, „Village“ und „More“ bereits drei Singles ausgekoppelt. Keine Single erreichte die UK Charts, alle erhielten nur (verlinkte) Lyric Videos. Aber es gibt ein sehenswertes „Making Of“ zum Album:




8. Unter den musikalischen Mitstreitern finden sich einige alte Bekannte: Steve Craddock (Ocean Colour Scene) oder Mick Talbot (The Style Council). Außerdem ist auch vier Songs das Paraorchester zu hören, das 2011 in Bristol gegründet wurde und behinderte und nicht-behinderte Musiker vereint.

9. Metacritic listet die zehn letzten Studioalben von Paul Weller auf. „On Sunset“ kommt aktuell auf 82/100 Punkte und wird hier nur von „A Kind Revolution“ (2017; 86/100) und „Wake Up The Nation“ (2010; 84/100) übertroffen. 

Weller versucht auf ON SUNSET Tradition und Moderne zusammenzubringen. Und welche Musik eignet sich besser dafür als Soul? „Baptiste“ ist eine locker aus dem Ärmel geschüttelte Hommage an den Stax-Sound, „Earth Beat“ erinnert an Café-del-Mar-Banalitäten aus den frühen Nullerjahren, das deutlich stärkere „Mirrorball“ ist eine verwinkelte Sehnsuchtshymne an die Discokugel.
Was nervt, sind die Versuche, dem Album auf Teufel komm raus einen zeitgemäßen Klang zu geben: Weller baut Neo-R’n’B-Zwischenspiele ein, pappt digitale Effekte an die Tracks, sinnvoll ist das nicht. Der Song „Old Father Tyme“ zum Beispiel bringt eigentlich sehr schön Dylan und Blue-Eyed-Funk zusammen, leidet aber an den nutzlosen Soundtricksereien aus der Dose. Auf „More“ geht das Produktionskonzept besser auf: Weller klingt hier nicht nur wie Robbie Williams – er klingt sogar jünger als der Ex-Weltstar.

10. Die für Mai 2020 angekündigte Tournee musste verschoben werden, das sind die neuen Termine:
14.4.21 Berlin, Huxley’s Neue Welt
15.4.21 Hamburg, Docks
16.4.21 Köln, Live Music Hall
18.4.21 Frankfurt, Batschkapp

Alex Ebert kenne ich als als Gründer und Sänger von Edward Sharpe and the Magnetic Zeros. Mit dieser Band steht er für einige tolle Ti...



Alex Ebert kenne ich als als Gründer und Sänger von Edward Sharpe and the Magnetic Zeros. Mit dieser Band steht er für einige tolle Titel, so z. B. "Home". Neben der Musik interessiert er sich stark für die große Leinwand. Verknüpfen konnte er seine Fähigkeiten und Interessen bei der Komposition von Soundtracks, u. a. für "All is lost". Für diesen heimste er gar einen Golden Globe Award für die beste Filmmusik ein.

"I vs I" ist nun sein zweites Soloalbum, welches neun Jahre nach seinem Solo-Debüt "Alexander" erschien. "I vs I" könnte für eine gewisse Zerrissenheit stehen, der sich Ebert ausgesetzt fühlt. Mit dem Indiepop / Indiefolk von Edward Sharpe and the Magnetic Zeros (die Band war damals mit Mumford & Sons auf Tour) hat dieses Album nicht mehr viel zu tun. Sanfte Hip Hop-Klänge und souliger Gesang sind die Markenzeichen, für die Ebert sich aktuell offensichtlich begeistern kann.

Wirklich gut gefällt mir der Titel "I smoke", aber da hört meine Begeisterung für diese Platte auch schon weitgehend auf. "I vs I" klingt für mich zu konzeptionslos, als das ich die Hip Hop-/Soul-Ausrichtung tolerieren könnte.

Das Video zu "Her love":


"Gold":


A Girl Called Johnny: Der von Mike Scott komponierte Song, 1983 die erste Single der Waterboys, die es in die UK Charts schaffte (#80), f...


A Girl Called Johnny: Der von Mike Scott komponierte Song, 1983 die erste Single der Waterboys, die es in die UK Charts schaffte (#80), findet sich auch auf dem empfehlenswerten „Hello Angel“, das 1988 als letztes Album von Sandie Shaw erschienen ist. Die Sängerin ist Morrissey-Ikone, Gewinnerin des Eurovision Song Contests („Puppet On A String“, 1967) und hatte 1964 mit dem von Burt Bacharach und Hal David komponierten  „(There’s) Always Something There to Remind Me“ ihre erste Nummer Eins-Single.

A Girl Called Dusty: Das 1964 veröffentlichte Debütalbum von Dusty Springfield, einer Stilikone der 60er Jahre und einer der bedeutendsten Sängerinnen des Blue-Eyed-Soul.

A Girl Called Eddy: Der sicherlich bewusst gewählte Künstlername von Erin Moran. Ihr zweites Album „Been Around“, das 16 Jahre nach ihrer ersten Platte veröffentlicht wird, kann nur als old-fashioned bezeichnet werden und hätte auch gut aus der Zeit von Sandie und Dusty stammen können. Zwischen Indiepop („Two Hearts“) und Blue-Eyed-Soul („Been Around“, „Judy“) mit großen Bläser- und Streicher-Einsätzen erweist sie ihren Idolen - von Burt Bacharach und Carole King über Paul McCartney und Nancy Sinatra bis zu Chrissie Hynde und Prefab Sprout - die Ehre.
„Been Around“ ist am 17. Januar über das spanische Label Elefant Records als CD (Digisleeve) und LP (limited Edition white Vinyl) veröffentlicht worden,.




This is an exquisitely produced album, lushly orchestrated and a much more classic-sounding record than her debut. With its chromatic harmonica solo, “Been Around,” which opens the album, sounds like a Burt Bacharach recording from 1968. “Jody,” one of a handful of songs on the album to feature backing vocals from The Watson Twins, sounds like Rickie Lee Jones covering Steely Dan, while “Someone’s Gonna Break Your Heart” is the kind of chiming, swoony guitar pop that just doesn’t get made much anymore. Ditto for “Two Hearts,” a swelling chorus that might get you a little verklempt.
Moran is a master of the wistfully melancholic, that happy/sad vibe that can tug at the heartstrings with a well observed lyric or just a perfect little sonic flourish. “Charity Shop Window,” a song about seeing an ex’s coat on display at a thrift shop which she co-wrote with the great Paul Williams (who wrote many of The Carpenters’ hits, not to mention “The Rainbow Connection”), does both. Moran’s voice, at turns breathy and powerful, is deeply emotive and never goes for gymnastics/theatrics. Even when the production tiptoes near treacle, it makes everything sing.
(Brooklyn Vegan)






The Vault, das ist so etwas wie das sagenumwobene Bernsteinzimmer aller Prince Fans. Mit dem Unterschied, das man weiß, wo es sich befin...


The Vault, das ist so etwas wie das sagenumwobene Bernsteinzimmer aller Prince Fans. Mit dem Unterschied, das man weiß, wo es sich befindet (nach einem Umzug vom Paisley Park nun in Los Angeles), wer die Schlüssel besitzt (The Prince Estate und Warner Music) und wer Zugang dazu erhält (Michael Howe). Der Nachlassverwalter und musikalische Archivar sichtet und (ü)bearbeitet die Unmengen an Aufnahmen, die Prince zu Lebzeiten tätigte, schlägt Veröffentlichungen vor und trägt diese Zusammen. 2017 erschien mit der Deluxe Version von „Purple Rain“ ein erstes Ergebnis seiner Arbeit, der letztes Jahr „Piano and a Microphone 1983“, eine 35-minütige Kassettenaufnahme, deren Titel bis auf den Hinweis auf zuvor vier unveröffentlichte Aufnahmen bereits alles aussagt, folgen sollte.

Nun öffnet The Vault zum zweiten Mal im übertragenen Sinn seine Türen für die Anhänger von Prince und überrascht diese mit gleich 15 neuen und unveröffentlichten Songs aus den Jahren 1981 bis ‘91. Zumindest von Prince unveröffentlicht. Denn „Originals“ folgt dem thematischen Überbau, eine Zusammenstellung von Songs zu sein, die Prince für andere Künstler, zumeist aus dem Paisley Park Umfeld, wie The Time, Vanity 6, Jill Jones oder Apollonia 6, komponierte. Die bekanntesten Titel stellen jedoch „Manic Monday“, The Glamorous Life“, „Love… Thy Will Be Done“ und „Nothing Compares 2 U“ (letztes Jahr vorab als Single von Prince veröffentlicht und erstmals 1985 auf einem Album von The Family erschienen) dar, die von The Bangles, Sheila E., Martika und Sinéad O’Connor veröffentlicht wurden und jeweils die Top Ten der US-Billboard Charts erreichten.

„Originals“ wurde am 7. Juni, zu Ehren von Princes Geburtstag, digital veröffentlicht, ein physischer Release als LP ist für den 19. Juli geplant, die limitierte Auflage der 180-Gramm-Doppel-LP erscheint aus purple Vinyl. Die Kritiker sind begeistert von „Originals“, das aktuell bei Metacritic eine sensationelle Wertung von 89/100 bei 16 berücksichtigten Kritiken aufweist.

Seit einigen Tagen finden sich am Fuße unserer Seite „Die 10 besten Alben von Prince“, ausgewählt von Volker. Auf den ersten 5 Plätzen thronen Alben, aus deren Zeit die nun über „Originals“ veröffentlichten Songs stammen. Wir dürfen gespannt sein, was Volker, der einzige Prince Fan unter den Plattenrichtern, zu dem Album zu sagen hat…




Von Demos zu reden, wird der Sache aber nicht gerecht: Es ist eher so, als würde ein Meisterkoch geniale Menüs erfinden, diese hinter den Kulissen für einen exklusiven Kreis vorkochen, um das Essen dann von Kollegen servieren zu lassen. Dank ORIGINALS sitzen wir jetzt alle mit Prince am Tisch. „Nothing Compares 2 U“ steht am Ende dieser Sammlung, geschrieben hatte Prince das Stück ursprünglich 1985 für The Family. Anders als später Sinéad O’Connor bietet der Songwriter keinen tieftraurigen keltischen Trotz, sondern Blues-Drama, bei Prince ist das Stück ein solider Schleicher, erst O’Connor lässt es ins Übermenschliche wachsen.
Die bessere Ballade ist „Love… Thy Will Be Done“, gesungen von Martika, Anfang der 90er-Jahre einer Pop-Königin mit kurzer Regierungszeit. Die Grundspur des Prince-Originals wurde auch für die Version auf MARTIKA’S KITCHEN verwendet, dazu noch etwas Mainstream-Make-up und Martikas klarer Gesang – fertig ist ein brillantes Stück zwischen Pop und Soul. Es würde nicht wundern, wenn Justin Vernon auf der nächsten Bon-Iver-Platte mit ähnlicher Musik um die Ecke kommt. (…)
„Make-Up“ ist ein rasend gutes Future-R’n’B-Stück aus dem Jahr 1981, die Funk’n’Rap-Sause „Holly Rock“ und das kreuzbrave „The Glamorous Life“ repräsentieren seine Songwriter-Arbeit für Sheila E., die wie auch Jill Jones, Taja Sevelle oder The Time Teil der Prince-Organisation war. Der Chef belieferte diese Acts mit Songs, baute damit an seinem Pop-Imperium, war halb gönnerhaftes Genie, halb kreativer Diktator.
(musikexpress)






Die Wild Beasts waren toll... ihre Auflösung ein kleiner Schock, aber es blieb die Hoffnung auf neue Projekte der ehemaligen Mitgliede...




Die Wild Beasts waren toll... ihre Auflösung ein kleiner Schock, aber es blieb die Hoffnung auf neue Projekte der ehemaligen Mitglieder der britischen Band. Hayden Thorpe, der Sänger mit der höheren Stimme, wagt sich nun mit seinem Solo-Debüt "Diviner" aus der Deckung. 

Und er liefert so ziemlich genau die Hälfte von dem, was ich an den Wild Beasts so richtig gut fand: Mit seinem hohen Gesang und tollen Melodien sorgte er für die heimelige Grundstimmung. Doch gerade, wenn man sich in diese Stimmung eingelullt fühlte, setzten die Wild Beasts mit einer noch tolleren Harmonie und / oder Bass-Einsatz noch einen drauf. Diese Momente fehlen "Diviner" leider, so dass Hayden Thorpe zweifellos ein hörenswertes und gutes Album abliefert, aber leider nicht die Lücke schließen kann, welche die Band hinterließ. Ich setzte noch Hoffnung, auf das restliche Dreiviertel der Band, aber vermutlich fehlt mir dann bei denen Thorpes Falsettgesang.

"Straight lines", "Love crimes" und "Impossible object" sind meine Anspieltipps für "Diviner". "Spherical time" ist eine Beispiel für einen Song, wie ich ihn von diesem Künstler in Zukunft bitte nicht mehr hören möchte.

Vom NME gibt es vier von fünf Punkten:
The former Wild Beasts frontman's first solo album is a collection of muted, lovelorn piano ballads that twists and reshapes the form into fascinating new spheres.
Pitchfork:
Diviner is wholly rooted in stripped-down songwriting and reverent hush; its tonal range is decidedly limited. Thorpe and producer/collaborator Leo Abrahams do flesh out some of the piano pieces with muted guitar, drums, and electronics, in an attempt to break Diviner out of its two dimensions: “Straight Lines” adds an understated funk to what’s essentially an elegy for the inevitable end of all relationships. But the layering of contrasts doesn’t always work. 

Das Video zu "Love crimes":

Der Titelsong:

Aufgewachsen zwischen der türkischen Musik ihres Vaters und der Vorliebe ihrer Mutter für klassische Musik, entscheidet sich Nilüfer Yan...


Aufgewachsen zwischen der türkischen Musik ihres Vaters und der Vorliebe ihrer Mutter für klassische Musik, entscheidet sich Nilüfer Yanya irgendwann irgendwo im Londoner Viertel Chelsea für die Gitarre und den Indierock. Ganz so streng möchte sie die Grenzen aber doch nicht gezogen wissen und so erweitert sie das Spektrum ihres Debütalbums „Miss Universe“ um Einflüsse aus Soul und Electronica über Jazz und Pop bis Trip Hop und R’n’B. 

Mit „Small Crimes/Keep on Calling“ (2016), „Plant Feed“ (2017) und „Do You Like Pain?“ (2018) waren in den letzten drei Jahren bereits 3 EPs dem Album voran gegangen und brachten Nilüfer Yanya viel Beachtung und u.a. einen Platz auf der „Sound of 2018“-Liste der BBC ein. Für „Miss Universe“ verzichtet die Künstlerin komplett auf die bereits auf den EPs veröffentlichte Lieder und präsentiert 12 Songs und 5 Zwischenspiele mit dystopischen Sprachnachrichten in knapp 53 Minuten. Ihr Mut wird aktuell mit stolzen 85/100 Punkten bei Metacritic belohnt.




„In Your Head“ verbindet Synthie-Rock mit Indie-Euphorie, „Baby Blu“ zieht es elektronisch in eine ganz andere Richtung. „Melt“ schunkelt frühsommerlich zu Bläsern.
Sowieso ist der laute Indie-Rock in der zweiten Hälfte des Albums nicht mehr zu hören, „Safety Net“ besitzt die Eleganz einer 80er-Hochglanzproduktion, wegen solcher Stücke fällt der Referenzname Sade häufiger.
(musikexpress)




Nilüfer Yanyas Debüt schlägt, immer hart am Pop-Appeal orientiert, einen weiten Bogen von Indie-Rock-Gitarren zu Beatbox-R&B, verwirrt mit billigen Synthesizer-Sounds und - in "Indiemusic" jahrelang völlig verpönt - smoothen Saxofon-Phrasen.
Melodien, die teils merkwürdig schräg, teils zuckersüß interpretiert werden, mithin einer möglicherweise naiven Unausgewogenheit, die alles zulässt: einen Verriss als unausgereiftes Sammelsurium loser musikalischer Ideen - oder Anerkennung für eine Künstlerin, die unbeirrt ihrer musikalischen Vision folgt, die sich nicht aus dem gerade hippen Coolness-Diktat einer musikalischen Szene speist, sondern ihrer subjektiven Definition des notwendigen musikalischen Ausdrucks ihrer selbst.
(NDR)





Nicht als "Supergroup", aber zumindest als "Superduo" kann man Karen O und Danger Mouse zwe...


























Nicht als "Supergroup", aber zumindest als "Superduo" kann man Karen O und Danger Mouse zweifellos bezeichnen. Karen O heißt eigentlich Karen Lee Orzolek, bekannt ist sie jedoch vor allem als Sängerin der Yeah Yeah Yeahs. In jüngerer Zeit war sie häufig als Gastsängerin geladen und sie trug zu einigen Soundtracks bei.

Danger Mouse ist Brian Joseph Burton. Als Musikproduzent ist er schon einige Jahre in den obersten Ligen seiner Zunft unterwegs, u. a. vertrauten ihm U2, die Gorillaz und Beck ihre Musik an. Außerdem stand er mit Cee-Lo Green hinter dem Projekt Gnarls Barkley und mit James Mercer bildete er Broken Bells.

Für ihr gemeinsames Album "Lux prima" kombinierten die beiden ihre musikalische Vielfalt. Die Grundausrichtung ist Pop mit künstlerischem Anspruch, der teilweise in verträumte Sphären abzudriften droht, dann aber durch Rhythmen, Indierock und Trip Hop-Stimmung wieder eingefangen wird.

Während der Opener "Lux prima" und anschließend "Ministry" auf ein verkopftes Album hindeuten, folgen mit "Turn the light" und "Woman" zwei Höhepunkte, die vor allem durch ihre funkigen bzw. souligen Rhythmen bestechen. Vervollständigt wird dieser stärkste Teil der Platte durch "Redeemer". "Drown" verschleppt das Tempo ein wenig, bevor "Leopard's tongue" den Abschluss der gefälligen Titel bildet. Mit "Reveries" und "Nox lumina" wird zum Ende hin der verkopfte Einstieg gespiegelt.

Karen O und Danger Mouse haben vielleicht ein paar Ideen zu viel verwurstet, einen roten Faden kann ich nicht erkennen. "Lux prima" hätte ein sehr (zu?) entspanntes Art-Pop-Werk können oder eine Platte mit vielfältigen Songs. So werden alle Möglichkeiten bedient, aber keine wird ausgeschöpft. So werden mir vor allem die o. a. drei Starken Titel in Erinnerung bleiben. Und die Vermutung, dass Danger Mouse der Faktor ist, der spannende Musikprojekte (vergleiche Broken Bells) in seichte Gewässer lenkt.

Der Musikexpress:
Karen O und Danger Mouse machen eine große Pop-Welt auf. Zart, ohne schmelzig zu sein ist diese Musik, zeitlos, ohne gestrig zu geraten. Manchmal ist sie ein eckiger Soul für die Gegenwart, bei dem Karen O ihre Drüberness frei schwirren lässt, manchmal ein smooth gleitender Space-Pop-Entwurf. Toll aber ist sie jederzeit: Eine der schönsten Überraschungen des jungen Musikjahres.

Das Video zum Titelsong:



10 Fakten zum neuen Album von Elvis Costello : 1. Für jemanden wie Elvis Costello, der in den letzten 41 Jahren 30 Al...



















10 Fakten zum neuen Album von Elvis Costello:

1. Für jemanden wie Elvis Costello, der in den letzten 41 Jahren 30 Alben heraus gebracht hat, sind 5 Jahre Wartezeit rekordverdächtig. 2013 war mit „Wise Up Ghost“ sein letztes Album vor „Look Now“ erschienen. 1907 Tage liegen zwischen den beiden Platten.

2. Neben den zahlreichen Kooperations-Alben, die Elvis Costello im Verlauf der letzten Jahre hatte (Brodsky Quartet, Burt Bacharach, The Roots…) und seiner früheren Band The Attractions, ist „Look Now“ das vierte Album in seiner Karriere, das als unter dem Namen Elvis Costello & The Imposters veröffentlicht wurde. Zuletzt war dies „Momofuku“ (2008). The Imposters sind Steve Nieve (Keyboards), Davey Faragher (Bass) und Pete Thomas (Schlagzeug).

3. „Look Now“ wurde von Elvis Costello und Sebastian Krys (Gloria Estefan, Ricky Martin, Enrique Iglesias), der als Produzent und Mixer bereits fünf American Grammys und zehn Latin Grammys gewonnen hat, produziert. Es wurde in Hollywood, New York City und Vancouver aufgenommen.




4. Auf „Look Now“ befinden sich 12 Songs, die 47:14 Minuten laufen. Die Deluxe Version der CD wartet mit einem zweiten Silberling und vier zusätzlichen Titel auf: „Isabelle In Tears“, „Adieu Paris (L’Envie Des Étoiles)“, „The Final Mrs. Curtain“ und „You Shouldn’t Look At Me That Way“ bieten weitere 15:06 Minuten Musik.

5. Auch von der LP gibt es eine Deluxe Version: translucent green 180g gatefold vinyl (2LP).

6. Das ultimative Fan-Paket von „Look Now kostet ca. 150 Euro (ohne Versand) und beinhaltet neben den beiden signierten grünen Schallplatten u.a. eine lustige Elvis Costello-Bommelmütze oder Socken im Look der Plattenhülle.




7. Drei Songs auf dem Album wurden gemeinsam von Elvis Costello mit Burt Bacharach komponiert. Auf „Don’t Look Now“ und „Photographs Can Lie“ spielt Bacharach zudem Klavier. Den Song „Burnt Sugar Is So Bitter“ komponierte Costello gemeinsam mit Carole King - und zwar vor über 20 Jahren. Nachdem Elvis Costello ihn bereits mehrmals live spielte, ist er nun erstmals auf einem Album enthalten.

8. „Look Now“ ist das erste Album von Elvis Costello seit 2002 („When I Was Cruel“), das es in die Top 20 des Vereinigten Königreiches schaffte (#14). 

9. „Unwanted Number“ und „Under Lime“ wurden als Singles ausgewählt, das schickste Video (vom Regisseur und Künstler Mustashrik) hat aber „Suspect My Tears“ spendiert bekommen:




10. Bei Metacritic steht „Look Now“ aktuell bei 83/100 Punkten. In Deutschland liest sich das ebenfalls sehr positiv:

„Under Lime“ ist ein glänzender Auftakt, die Imposters spielen flott, die Stimme brilliert, das Arrangement des Songs zwischen Pop und Northern Soul hätte einen Grammy verdient.
Den wird er aber eher für „Burnt Sugar Is So Bitter“ erhalten, einen dezent funkig-jazzigen Song, den er zusammen mit Carole King geschrieben hat. An drei Liedern hat Bacharach mitgeschrieben, „Don’t Look Now“, die Antithese zum Albumtitel, ist erhabenes Kunsthandwerk, „He’s Given Me Things“ setzt sogar noch einen drauf: Costello schwärmt und leidet, rutscht ins Falsett, wird zärtlich, zeigt Härte, gibt sich enttäuscht und sehnsuchtsvoll.
Wem das zu viel Drama ist: „Unwanted Number“ oder „Dishonor The Stars“ sind perfekter Pop.
(musikexpress)

„Look Now“ ist auch fast so sehr gut, wie man vermuten muss. Am Klavier saß bei zwei Stücken Burt Bacharach, der auch an einigen Songs mitschrieb, und die Imposters (zwei Drittel der Attractions) lassen es knacken. Costello schöpft Stimme und Arrange­ments aus. „Unwanted Number“, eine sehnsuchtsvolle Ballade, hatte Costello 1996 für Allison Anders’ Film „Gas Food Lodging“ geschrieben, „Under ­Lime“ ist eine aufgekratzte Beatles-­Hommage mit Bläsern, das ausladende „Burnt Sugar Is So Bitter“ schrieb er mit ­Carole King (und das hört man auch). „Mr. & Mrs. Hush“ braust vor bramsiger Hysterie. „Suspect My Tears“ und „Why Won’t Heaven Help Me?“ sind herrlichstes symphonisches Bacharach-­Melodrama. Zwölf bitter­süße Songs, zwölf echte Costellos – und da fehlen noch die vier Stücke der Deluxe-Edition.
Nachdem er alle alten Meister zitierte, zitiert Costello jetzt sich selbst. Das trifft den Richtigen.
(Rolling Stone)


10 Fakten zum neuen Album von Boy George & Culture Club : 1. „Life“ ist das erste Album von Culture Club im neuen...



















10 Fakten zum neuen Album von Boy George & Culture Club:

1. „Life“ ist das erste Album von Culture Club im neuen Jahrtausend. Fast 19 Jahre (6913 Tage, um genau zu sein) hat es gedauert, bis nach „Don’t Mind If I Do“ (1999) neue Musik des Quartetts erschienen ist.  

2. Eigentlich hätte bereits bereits im Frühjahr 2015 ein neues Album von Culture Club (noch ohne das vorangestellte „Boy George &“) erscheinen sollen: 19 Songs sollen Mikey Craig (Bass), Roy Hay (Gitarre, Keyboards), Jon Moss (Drums, Percussion) und Boy George (Gesang) mit dem Produzenten Youth (Embrace, The Verve, James) in Spanien aufgenommen haben. Die Veröffentlichung von „Tribes“ wurde mehrfach verschoben nachdem Boy George die erste gemeinsame Tournee seit vielen Jahren zwei Tage vor ihrem Start wegen Stimmproblemen absagte. Die restliche Band sprach daraufhin nicht mehr mit ihm, das Album wurde nie veröffentlicht. Eine Dokumentation namens „From Karma to Calamity“ der BBC erlaubt tiefere Einblicke.

3. Am 4.11.2014 erschien mit „More Than Silence“ die erste Single aus dem nie veröffentlichten „Tribes“. Fans, die das Album über PledgeMusic mitfinanziert hatten, erhielten ihr Geld zurück. Auf „Life“ ist der Song nun enthalten: 




4. Insgesamt bietet „Life“ 11 Lieder, die 43:12 Minuten laufen. Da keine offizielle Trackliste von „Tribes“ existiert, kann bezüglich der Überschneidungen nur spekuliert werden, so sollen „Moody Monday“, „Hard Times“ und „Like I Used To“ zu den gestrichenen Songs gehören. Mit „Life“ und „What Does Sorry Mean“, erklärt Boy George, sind zwei neue Lieder auf dem Album vertreten. Insgesamt existieren 23 Songs.

5. Die Songs von „Tribes“ wurden mit den Produzententeam Future Cut (Iyiola Babalola und Darren Lewis) überarbeitet.

6. Das sechste Album von Culture Club ist gleichzeitig das erste, dem ein „Boy George &“ voran gestellt wurde. Möglicherweise eine Retourkutsche von Boy George nach den Streitigkeiten vor der (Nicht-)Veröffentlichung von „Tribes“.

7. „Let Somebody Love You“ wurde als erste Single von „Life“ ausgewählt und vorab am 31. Juli veröffentlicht. Die Charts wurden damit verfehlt, so dass Culture Club weiterhin auf ihren 10. Top Ten-Hit im Vereinigten Königreich warten müssen.




8. Anstatt auf dem eigenen Label Different Man Music (wie bei „Tribes“ geplant), erschien „Life“ nun bei BMG Records. 

9. „Life“ ist als Standard-CD, Deluxe-CD (Limited-Deluxe-Mediabook), LP (gelbes Vinyl) und Kassette erschienen. Nur in England erhältlich: die special die-cut packing CD

"Life" lässt vieles nebeneinander zu. Wundersamer Weise ergibt sich dann am Ende ein sehr rundes Bild mit einem klar erkennbaren roten Faden. Die Musikbausteine prallen nicht willkürlich aufeinander, sondern der Stil pendelt immer dynamisch zwischen Rock/Pop und Soul/Reggae. Heutige und frühere Musikästhetik führt der Culture Club mit sicherem Gespür zu einem angenehmen Kompromiss zusammen - auch wenn nicht jeder Spagat ganz glückt. Gerade "God & Love", als Einstiegssong eigentlich die Visitenkarte des Albums, muss man wohl mehrmals hören, bis der Tune einen wirklich mitnimmt. (…)
Insgesamt rutscht diese CD trotz des sensiblen Gesangs nie in Kitsch ab. Bitterkeit und Biss übernehmen das Ruder, wo Süßlichkeit und Gesäusel drohen. Das gilt für die Texte ("now I'm in the wilderness, somewhere in the heart of Spain. I am fire, you are water.", "Oil and water, that's what we are."), und es gilt für die Musikgestaltung. Harte Rückkopplungen wie im sonst eher nach Robbie Williams klingenden "Oil & Water", scharfkantiger Acid-Jazz-Funk in "Resting Bitch Face", wo der Ton mal 'derogativ' wird - eine prima Bandbreite! (…)
Nein, Culture Club geben uns, was wir wirklich brauchen: mit Herzblut gemachte Musik, extra für diesen Moment geschriebene Songs, mit der warmen und doch rauen Stimme von Boy George eine sehr präsente Performance, Professionalität, Gefühle, starke Soundqualität. "Life" lohnt sich!
(laut)

Und dabei gibt sich Anohni-Idol Boy George redlich Mühe, erst sich und dann seine Band in der Gegenwart zu verorten, bekrächzt die Smartphonesucht, namecheckt Michelle Obama. Dabei passen sich die Arrangements dem fortgeschrittenen Alter der Clubmitglieder an, die Grooves sind geschmeidig, der Reggae gemütlich und wenn die Stimme vollends versagt, hilft der Chor aus.
Trotz ihres hohlen Titels ist das keine Platte, für die sich der Club schämen muss, die ihm aber auch keine einzige Rechnung für das renovierte Clubhaus bezahlen wird.
(musikexpress)

10. Boy George & Culture Club werden für zwei Konzerte nach Deutschland kommen. Das sind die Termine:
04.12.18 Köln, Palladium
05.12.18 Berlin, Verti Music Hall


Im Dezember wird mit dem "Remastered Limited Super Deluxe Vinyl Box"-Set eines der erfolgreichsten &quo...

























Im Dezember wird mit dem "Remastered Limited Super Deluxe Vinyl Box"-Set eines der erfolgreichsten "Trip Hop"-Alben wiederveröffentlicht. Mit Massive Attacks "Mezzanine" war zu dieser Musikrichtung eigentlich alles gesagt. Doch immer mal wieder kommt mir Musik unter, die mich erinnert, welche Perlen dieses Genre hervorbringen kann.

Neneh Cherry hatte ich nie richtig auf dem Schirm. Ich entsinne mich, dass sie einen Beitrag zu Wim Wenders "Until the end of the world"-Soundtrack geliefert hatte, ihr Duo "7 seconds" mit Youssou N’Dour lief zu meiner MTV-Zeit hoch und runter und da war natürlich noch ihr Halbbruder Eagle-Eye, dessen "Save tonight" nun auch schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat. Daher hatte ich keine Idee, was Neneh Cherrys neues Album "Broken politics" so bringen würde. Der Titel machte es auf jeden Fall sympathisch.

Mit dem zweiten Song "Kong" kam die Erkenntnis: Das ist Trip-Hop. Und siehe da, dieser Track wurde von Four Tet und Massive Attacks Robert "3D" Del Naja produziert.


Trip Hop und ähnliche Ausprägungen elektronischer Musik haben für mich häufig etwas beiläufiges. Ja, solche Musik kann durchaus auch im Fahrstuhl laufen. Aber Neneh Cherrys Texte und die transportierten Messages verleihen "Broken politics" die Würze, die der Albumtitel vermuten lässt. Obwohl die Songs zwischen Downbeat / Trip Hop, jazzigen Momenten und durchaus flotteren Passagen ein relativ breites Spektrum abdeckt, erscheint es in seiner Gesamtheit erstaunlich homogen. Anscheinend zahlt es sich aus, dass Four Tet das gesamte Album produzierte. Weitere Höhepunkte sind "Synchronised devotion", das durchaus auch anstrengende "Natural skin deep" und "Slow release". Mit diesem fünften Album zeigt Neneh Cherry, dass mit ihr durchaus auch in Zukunft zu rechnen sein wird.

The Guardian:
The loose instrumentation lets Cherry lead the way: her lines often sound extemporised, shifting easily between wisdom and soulful desolation. The effect is intimate yet expansive. A couple of more aggressive songs reflect Cherry’s origins in Bristol’s post-punk scene – the clubfoot bass drag of Kong, the fuzzy boom of Faster Than the Truth – and establish an atmosphere for Cherry to make sense of who she was and how to keep that person close.

Konzerte mir ihr sind für Februar 2019 angekündigt:
  • 19.02. Köln
  • 20.02. Berlin

Nächste Woche werden viele Menschen in einem Stadion in Gelsenkirchen stehen und auf Hits ihrer Jugend warten. Wäh...






















Nächste Woche werden viele Menschen in einem Stadion in Gelsenkirchen stehen und auf Hits ihrer Jugend warten. Während dieser Zeit werden sie beschallt werden von Algiers und hoffentlich aufmerksam genug sein um zu merken, was sie da gerade erleben. Die Band aus Atlanta ließ schon vor zwei Jahren mit der Mischung aus Gospel/Soul und Punk-Rock auf ihrem gleichnamigen Debüt aufhorchen. Nun legt sie mit "The underside of power" mehr als eindrucksvoll nach. 

Franklin James Fishers Stimme verleiht Algiers den Soul und Passagen einiger Titel wären damals in der Sendung "Soul Train" nicht negativ aufgefallen. Zugesteuert wurden nun verstärkt stellenweise wirklich trocken harte Electro/Dance- (Trip Hop, Dub, Big Beat) oder gar Industrial-Rhythmen. Vermutlich hatte der Produzent Adrian Utley von Portishead Anteil an dieser Entwicklung. Und das alles geschieht über einer dystopischen Grundstimmung. Der Film zu diesem Soundtrack gehört noch gemacht. So entwickelte er sich während der Durchläufe in meinem Kopf. Und er ist gut.

Die Highlights sind "Walk like a panther", "Cry of the martyrs", "Death march" und "Animals". Und der Rest ist auch umwerfend.

Das Video zum Titelsong:


"Cleveland":


Am 04.07. werden Algiers als Depeche Modes Support in Gelsenkirchen auftreten.

The Guardian:
Intelligent, powerful, righteous – it’s not an easy listen, but it is a rewarding one.

Der Musikexpress:
Aus Gospel, Rock und Verzweiflung schafft die Band ein Album, das oft klingt, als bäume sich ein Kerzenlicht zum Flächenbrand auf. In dieser Dystopie liegt eine Kraft, die Heilung verspricht. THE UNDERSIDE OF POWER ist kein Denkzettelchen, keine freundliche Anregung, sich über die Ungerechtigkeit in der Welt zu empören. Algiers zelebrieren ihre schwarze Messe mit heiligen Ernst, frei von Ironie oder Kompromissbereitschaft. Und das ist großartig. Wir brauchen sie, diese raumgreifende Wut, in den USA und überall.