Vor knapp 5 Jahren besuchte ich das Konzert von alt-J in der Offenbacher Stadthalle. Damals sah ich im Vorprogramm zwei Bands, deren Bek...


Vor knapp 5 Jahren besuchte ich das Konzert von alt-J in der Offenbacher Stadthalle. Damals sah ich im Vorprogramm zwei Bands, deren Bekanntheit sich seitdem sehr unterschiedlich entwickelt hat: Während Wolf Alice mit „My Love Is Cool“ (2015) und „Visions Of A Life“ (2017) zwei Alben veröffentlicht haben, die bis auf Platz 2 der UK-Charts kamen, und für zahlreiche renommierte Preise nominiert waren oder diese sogar gewonnen haben (Mercury Prize), blicken Gengahr auf mittlerweile zwei Alben zurück, die in ihrer englischen Heimat nicht in die Charts einziehen konnten. Aber vielleicht macht es „Sanctuary“ besser als seine beiden Vorgänger „A Dream Outside“ (2015) und „Where Wildness Grows“ (2018).

Auf den 10 Songs, die von Jack Steadman vom Bombay Bicycle Club produziert wurden, öffnen sich Gengahr deutlich dem komplexen, experimentellen Pop und schrauben den Psychedelic-Rock zurück. Während beim Opener „Everything & More“ die Gitarren noch deutlich präsent sind, rücken die Synthesizer im weiteren Verlauf weiter zu Felix Bushes Falsettgesang in den Vordergrund. „Never A Low“ lässt an den Hauptact des angesprochenen Konzertes denken, „Heavenly Maybe“ zieht funky in Richtung Disco und „Icarus“ könnte auch ein aktuelles Ergebnis vom Two Door Cinema Club sein.   

Die limitierte Schallplatte von „Sanctuary“ erscheint nur bei unabhängigen Plattenläden auf blauem Vinyl.




Kräuselnde Synthesizer sorgen für ein hypnotisches Grundgerüst, die Gitarren treten oft zugunsten des Basses in die zweite Reihe und überlassen es dem Viersaiter, die Stücke zu leiten. Die Londoner finden eine gute Balance zwischen Dynamik und Komplexität und haben gleichzeitig keine Scheu vor einer gewissen Poppigkeit. Ein Synthie-Loop verleiht „Atlas Please“ Funk, wird aber noch vom folgenden „Heavenly Maybe“ und seinem Four-to-the-Floor-Beat getoppt, das gar nicht schüchtern Richtung Disco tänzelt. Bei „You’re No Fun“ und seinem treibenden Schlagzeug gehen fast die Pferde mit der Band durch. Passenderweise wird auch Bushes Gesang nicht mehr in Hall ertränkt, sondern klingt selbstbewusst und spielt – ähnlich wie Dave Bayley von Glass Animals – mit Falsett-Höhen. „Moonlight“ ist ein ruhiger, warmer und umarmender Abschluss des dritten Albums der Band.
(Soundmag)




Gengahr in Deutschland:
26.02.20 Köln, Blue Shell
27.02.20 Berlin, Maze
28.02.20 München, Folks! Club
29.02.20 Hamburg, Molotow SkyBar



Wolf Parade wurden 2003 eher überstürzt ins Leben gerufen, als Spencer Krug (Gesang, Keyboards, Synthesizer) einen Auftritt angeboten b...


Wolf Parade wurden 2003 eher überstürzt ins Leben gerufen, als Spencer Krug (Gesang, Keyboards, Synthesizer) einen Auftritt angeboten bekam und innerhalb von drei Wochen eine Band zusammenstellen musste. Dan Boeckner (Gesang, Gitarre) und Arlen Thompson (Schlagzeug) komplettierten das Trio der Anfangstage. Aus dem einen Konzerte wurde eine Tournee, eine erste EP ward aufgenommen und mit Hadji Bakara (Synthesizer) das Line-Up erweitert, weitere EPs folgten, bis ein Vertrag bei Sup Pop winkte und das Debütalbum „Apologies To The Queen Mary“ (2005) veröffentlicht. Dante DeCaro (Bass) stieß 2005 zu Wolf Parade, die Hadji Bakara noch vor den Aufnahmen von „At Mount Zoomer“ (2008) wieder verließ. Das Album und sein Nachfolger „Expo 86“ (2010) brachten den Durchbruch für das Quartett und konnten sich in den Top 50 der USA und in den Top 25 ihrer kanadischen Heimat platzieren. 2011 ließen sie dir Band für 5 Jahre ruhen, um sich 2016 wieder zusammen zu finden und im folgenden Jahr mit „Cry Cry Cry“ zurückzukehren. Ähnlich wie das Debüt wurde das Comeback-Album von den Kritikern hoch gelobt (83 bzw. 82/100 bei Metacritic), konnte in den Charts aber nicht reüssieren.  

Mittlerweile sind Wolf Parade, da Dante DeCaro seinen Ausstieg bekannt gegeben hat, wieder auf die Größe der Anfangszeit geschrumpft und haben erstmals als Trio ein Album aufgenommen: „Thin Mind“ wurde gemeinsam mit John Goodmanson (Death Cab For Cutie, Sleater-Kinney, Bikini Kill, Los Campesinos!) aufgenommen und - als weitere Premiere -  entstanden alle Songs an einem Ort, nämlich dem Risqué Disque Studio, einem alten Steinhaus auf Vancouver Island. Die Veränderungen sind auch klanglicher Natur, denn entweder stand im Studio neben neuerer Elektronik auch viel Equipment aus den 80er oder die Band schleppte selbst alte Synthesizer an, um ihren Indierock zu erweitern und das fehlende Bandmitglied zu ersetzen. Dass der musikexpress unten klangliche Parallelen zu Arcade Fire und Future Islands zieht, ist nicht von der Hand zu weisen. In anderen Plattenkritiken greift man für Referenzen auch direkt in die (Un-)Tiefen der 80er Jahre und nennt etwa David Bowie, The Cars oder Rick Springfield!

„Thin Mind“ steht seit einigen Tagen als CD, Kassette oder LP in den Plattenläden. Schallplattenfreunde können zwischen schwarzem, durchsichtigem und buntem Vinyl (in der so genannten Loser Edition) wählen.




„Julia Take Your Man Home“ wird den Fans mehr gefallen, das Stück schwebt, wie auch Arcade-Fire-Songs einmal geschwebt haben, auch Future Islands mit ihrer Indie-Rock-Interpretation von 80er-Pop sind nicht weit entfernt.
Im Herzen des Albums versuchen sich Wolf Parade an Annäherungen an die Rock-Ballade, „As Kind As You Can“ würde auch in den Katalog der Killers passen, wäre da nicht die bei Wolf Parade übliche Paranoia.
(musikexpress)




Thin Mind hinterlässt ein allgegenwärtiges Gefühl einer Zukunftsangst, einer Zukunft, die eigentlich schon da ist, wenn man den Texten von Spencer Krug folgt. Eine gewisse Resignation ob diesem Zustand ist auch erkennbar, wenn Wolf Parade davon singen, dass sie in der digitalen Welt die Fähigkeit verlieren, Dinge wertzuschätzen und anzuerkennen. Passend dazu kehrt die Band klanglich zu ihren Wurzeln zurück, noch dazu in der originalen Trio Besetzung. Die zehn Songs des neuen Albums sind musikalisch sehr organisch, es passt alles zusammen und ist trotz der schweren Texte lebendig und nach vorne preschend gestaltet. Eine solide Indie-Rock Platte, die Fans der Band über den Weggang von DeCaro hinwegtrösten dürfte.
(Radio Q)




Wolf Parade in Deutschland:
03.03.20 Hamburg, Knust
04.03.20 Berlin, Gretchen
06.03.20 Köln, Club Volta



Was haben „Stop Making Sense“, „The Joshua Tree“ und „Screamadelica“ gemeinsam? In unser Sammelalbum haben es die beiden Alben von U2 un...


Was haben „Stop Making Sense“, „The Joshua Tree“ und „Screamadelica“ gemeinsam? In unser Sammelalbum haben es die beiden Alben von U2 und Primal Scream geschafft (die Talking Heads sind mit „Fear Of Music“ vertreten) und das gleiche gilt auch für meinen Plattenschrank (hier sind die Talking Heads nur Dank „Little Creatures“ präsent). 

Offensichtlich haben Tom Ogden und seine vier Kollegen diese Alben einen Sommer lang rauf und runter gehört und sich davon inspirieren lassen. Zumindest nach eigener Aussage, denn heraushören lässt sich das nicht, auch wenn die Idee, zaghaft Gospel-Chöre im Hintergrund zu verwenden, ja irgendwo her stammen muss. 

Ansonsten dreht sich das dritte Album von Blossoms rund ums Thema Liebe und für mögliche Rotationen auf ihrem Plattenteller hätte ich eher „Rumours“ (Fleetwood Mac), „The Lexicon Of Love“ (ABC), „Bilingual“ (Pet Shop Boys) oder „It’s Never Been Like That“ (Phoenix), um jeweils ein Album aus den letzten Jahrzehnten zu nennen, ins Spiel gebracht. 

Auch wenn man beispielsweise über den cheesy Synth-Pop der ersten Single „Your Girlfriend“ lamentieren kann, so muss man konstatieren, dass Blossoms zumindest weiterhin eingängige Pop-Songs komponieren und gute Videos drehen können:




Da ist zuerst der Eröffnungstrack, „If You Think This Is Real Life“, ein Song wie eine blinkende Leuchtreklame. Da ist die launige Liebeserklärung „The Keeper“ und der gitarrengetriebende Gute-Laune-Song „Romance Eh“.
Da ist das bereits zitierte „Your Girlfriend“, eine bittersüße Eifersuchtsgeschichte mit Ohrwurmpotential. Rührselig ist das an keiner Stelle.
Dieses Album ist Indie-Pop zum Verlieben, Herzschmerz zum Mitsingen, und eine wahre Fundgrube für den Soundtrack der nächsten Indie-Liebeskomödie.
(musikblog)




Der Achtzigerjahre-Pop-Touch vieler Stücke ist indes nicht nur en vogue und gewollt, er stand bereits in der Visitenkarte des Vörgängers "Cool like you". Und das klingt dann mitunter wie im The-Kooks-vs.-ABBA-Verschnitt "Falling for someone": gar nicht mal schlecht, aber wie "Sunday was a friend of mine" doch auch irgendwo unspektakulär. Tja, und wenn man beim Hören von "Foolish loving spaces" denn einmal so richtig wach wird, dann eher mit Negativ-Effekt. Dann knallen Blossoms einem gerade solch käsig-schlimmen Kram wie "Oh no (I think I'm in love with you)" um die Lauscher, bei dem die billigen Lyrics gegenüber der musikalischen Umrahmung quasi das kleinere Übel darstellen, und The Killers' "Human" im Vergleich ein echt guter Song ist. Wäre da nicht der angenehm spacige und zart düstere Closer "Like gravity", der den Schmalz und die Liebesbotschaften ein wenig von Wolke acht zurück in Richtung harsche Realität führt, es stünde schlimm um Blossoms.
(Plattentests)





10 Fakten zum neuen Album von Wire : 1. „Mind Hive“ ist das 17. Album der Post-Punk-(Mit-)Begründer Wire und wird 42 Jahre und 2 Monat...


10 Fakten zum neuen Album von Wire:

1. „Mind Hive“ ist das 17. Album der Post-Punk-(Mit-)Begründer Wire und wird 42 Jahre und 2 Monate nach ihrem Debütalbum „Pink Flag“ (1977) veröffentlicht.

2. Das Album wurde am 24. Januar auf ihrem eigenen, nach dem Debütalbum benannten Label Pinkflag veröffentlicht und erscheint knapp 3 Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „Silver/Lead“.

3. Die Aufnahmen der 9 Songs (34:52 Minuten) fanden in den Rockfield Studios in Wales, die Produktion in den bandeigenen Swim Studios in London statt. 




4. Acht Songs wurden von Colin Newman (Gesang, Gitarre) komponiert, „Oklahoma“ stammt von Graham Lewis (Bass, Gesang). Bei den Texten stammt der Großteil von Lewis, Newman übernahm diesen Part bei „Cactused“ und „Unrepentant“.

5. Auf „Oklahoma“ ist auch Harald Pettersson an der Drehleier (Hurdy-Gurdy) zu hören. Er war ein schwedischer Ringer, der 1928 an den Olympischen Spielen teilnahm und 1956 im Alter von 53 Jahren verstarb. 

6. Der Song „Cactused“ wurde vorab veröffentlicht und mit einem Video versehen. Dieses zeigt Ausschnitte aus einer Dokumentation über Wire, die Ende des jahres unter dem Titel „People In A Film“ veröffentlicht werden soll.




7. „Mind Hive“ ist als Download, CD und LP erhältlich. Eine limitierte Auflage der LP ist in unabhängigen (britischen) Plattenläden erhältlich: Limited edition indies only vinyl LP in embossed orange text sleeve.

8. Colin Newman übernimmt den Gesang bei sieben Liedern, Graham Lewis ist auf „Oklahoma“ und „Humming“ hauptsächlich zu hören. Robert Grey (Schlagzeug) ist übrigens noch das dritte aktive Gründungsmitglied und ebenfalls seit 1976 in der Band. Ob Matthew Simms (Gitarre) noch als Neuzugang gezählt wird, obwohl er schon seit 2010 zu Wire gehört?

Es gibt ein knapp achtminütiges Drone-Pop-Stück namens „Hung“, einen Song mit Progrock-Ansatz („Be Like Them“) und sphärische Ausdeutungen von Elektro-Pop („Humming“, „Unrepentant“). Und der Song, der am meisten an die frühen Wire-Jahre erinnert, ist plötzlich wieder der modernste Song auf dem Album („Cactused“). Das alles ist nicht mehr so weltbewegend wie vor 40 Jahren, aber Welten von dem entfernt, was die durchschnittliche wiedervereinte Seventies-Punkband heute so auf Platte bringt. Ein großer Erfolg, genau genommen.
(musikexpress)

9. Aktuell steht „Mind Hive“ bei 84/100 Punkten bei Metacritic

10. Wire werden ihr neues Album auch live in Deutschland vorstellen. Drei Termine sind aktuell geplant:
15.05.20 Köln, Gebäude 9
18.05.20 Berlin SO36
19.05.20 Hamburg, Markthalle




10. Douglas Dare - Milkteeth (LP) (21.2.20) 9. Ásgeir - Bury The Moon (Limited Edition, Colored Vinyl) (7.2.20) 8. ...


10. Douglas Dare - Milkteeth (LP) (21.2.20)








9. Ásgeir - Bury The Moon (Limited Edition, Colored Vinyl) (7.2.20)








8. Best Coast  - Always Tomorrow (LP) (21.2.20)







7. Die Sterne - Die Sterne (LP) (28.2.20)








6. Destroyer - Have We Met (Limited Edition, Natural w/ Blue/Yellow Swirl Colored Vinyl) (31.1.20)








5. La Roux - Supervision (180g, White Vinyl) (7.2.20)








4. Pale Saints - The Comforts Of Madness (30th Anniversary, Limited Edition, Clear Vinyl) (17.1.20)







3. Los Campesinos! - Romance Is Boring (LP) (14.2.20)








2. Nada Surf - Never Not Together (Limited Edition, Pink Vinyl) (7.2.20)







1. Isobel Campbell - There Is No Other... (Limited Edition, Green Vinyl) (7.2.20)








Wenn eine Musiksachverständige, die ihren Doktortitel vermutlich durch eine Dissertation zum Thema Shoegaze und Dreampop erworben hat, e...


Wenn eine Musiksachverständige, die ihren Doktortitel vermutlich durch eine Dissertation zum Thema Shoegaze und Dreampop erworben hat, ein Album mit den Worten „das vielleicht jetzt schon beste Shoegaze-Album des Jahres“ umschreibt, dann sollte dieses hier auch vorgestellt werden.   

Hinter Deserta steckt Matthew Doty, der seit Jahren in unterschiedlichen Bands, wie der instrumentalen Post-Rock-Band Saxon Shore oder Midnight Faces, die eher in Richtung New Wave und Post-Punk tendieren, aktiv ist. Für sein Solo-Debüt „Black Aura My Sun“ taucht er tief in das wogende und hallende Schaffen von Slowdive ein („Save Me“). Dominieren wabernde Synthesizer, wie auf „Be So Blue“, dürften M83 oder Chromatics als Paten herhalten, grollen die Gitarren („Hide“), so wird der leiernde Sound von My Bloody Valentine’s „Loveless“ heraufbeschworen.    

Black Aura My Sun“ ist als CD und LP (black Vinyl; mint green/seafoam Vinyl) seit dem 17. Januar erhältlich.




‘Black Aura My Sun’ feels quite remarkably like the embodiment of being wrapped up and cocooned in utero. With vocals that are barely decipherable and often masked by the wholly encompassing sound-bath, you often feel as though you are the fluid mist on the album cover.
‘Save Me’ and ‘Paradiso’ set the hazy and atmospheric tone which translates as an unwavering beam of light that shoots out and intensifies until the point of imploding and softening into a wisp. There is a fogginess that smothers the whole EP in a way that you cannot quite grasp, or define. It almost transcends the physical realm. One in which Sigur Rós and Cocteau Twins meet in the ether and float down to earth encased in the exoskeleton of Deserta.
Each song has a moment where it holds time still in the palm of its hands, creating a seamlessness between the transitions, whether it be the blistering guitar riffs in ‘Monica’ or the dissonant and almost out of tune riffs in ‘I’ll Be Gone’. All of this climaxes in the breathtaking ‘Black Aura’ which almost sounds as though it is the moment of inception. A fluttering anticipation is built by a quick succession of layered strings before melting away, back into the warm embrace of that aforementioned cocoon.
(when the horn blows)







Nur einen Plattenrichter konnten die aus Estland stammenden Pia Fraus bei ihrer ersten Gerichtsvorladung vor drei Jahren so gar nicht ü...


Nur einen Plattenrichter konnten die aus Estland stammenden Pia Fraus bei ihrer ersten Gerichtsvorladung vor drei Jahren so gar nicht überzeugen. „Field Ceremony“, das fünfte Album des Quintetts um den kreativen Kopf Rein Fuks, landete 2017 trotz seiner 4,5 Punkte-Wertung mit 7,300 Punkten auf Platz 53 bei Platten vor Gericht. 

„Und diese verhuschten in den Hintergrund gemischten Stimmen kann ich eh nicht leiden,“ maulte damals besagter Plattenrichter und nun muss er sich nun darauf einstellen, dass sich dies auch bei „Empty Parks“ nicht geändert hat. Mit Joosep Volk und Kristel Eplik kehrten frühere Bandmitglieder zurück ins Studio, in dem erstmals John McEntire (Tortoise, The Sea and Cake, Stereolab, Broken Social Scene, Teenage Fanclub) als Produzent Platz nahm. Die 11 neuen Songs kombinieren besagten verhuschten Boy/Girl-Gesang mit sanft-säuselndem Dreampop und dezent aufbrausendem Shoegaze. Im Vergleich zum Vorgänger herrscht eine deutlich positivere und poppigere Grundstimmung und gibt es ein Mehr an Synthesizern und Electronica, so dass die Band auch Fans von Stereolab oder Broadcast als Anhänger gewinnen könnte. Ob der eingangs erwähne Plattenrichter umgestimmt werden kann, bleibt zu bezweifeln.

„Empty Parks“ ist als CD (limitiert auf 500 Exemplare) und LP (300 black Vinyl; 200 orange Vinyl) seit dem 20. Januar erhältlich.







A Girl Called Johnny: Der von Mike Scott komponierte Song, 1983 die erste Single der Waterboys, die es in die UK Charts schaffte (#80), f...


A Girl Called Johnny: Der von Mike Scott komponierte Song, 1983 die erste Single der Waterboys, die es in die UK Charts schaffte (#80), findet sich auch auf dem empfehlenswerten „Hello Angel“, das 1988 als letztes Album von Sandie Shaw erschienen ist. Die Sängerin ist Morrissey-Ikone, Gewinnerin des Eurovision Song Contests („Puppet On A String“, 1967) und hatte 1964 mit dem von Burt Bacharach und Hal David komponierten  „(There’s) Always Something There to Remind Me“ ihre erste Nummer Eins-Single.

A Girl Called Dusty: Das 1964 veröffentlichte Debütalbum von Dusty Springfield, einer Stilikone der 60er Jahre und einer der bedeutendsten Sängerinnen des Blue-Eyed-Soul.

A Girl Called Eddy: Der sicherlich bewusst gewählte Künstlername von Erin Moran. Ihr zweites Album „Been Around“, das 16 Jahre nach ihrer ersten Platte veröffentlicht wird, kann nur als old-fashioned bezeichnet werden und hätte auch gut aus der Zeit von Sandie und Dusty stammen können. Zwischen Indiepop („Two Hearts“) und Blue-Eyed-Soul („Been Around“, „Judy“) mit großen Bläser- und Streicher-Einsätzen erweist sie ihren Idolen - von Burt Bacharach und Carole King über Paul McCartney und Nancy Sinatra bis zu Chrissie Hynde und Prefab Sprout - die Ehre.
„Been Around“ ist am 17. Januar über das spanische Label Elefant Records als CD (Digisleeve) und LP (limited Edition white Vinyl) veröffentlicht worden,.




This is an exquisitely produced album, lushly orchestrated and a much more classic-sounding record than her debut. With its chromatic harmonica solo, “Been Around,” which opens the album, sounds like a Burt Bacharach recording from 1968. “Jody,” one of a handful of songs on the album to feature backing vocals from The Watson Twins, sounds like Rickie Lee Jones covering Steely Dan, while “Someone’s Gonna Break Your Heart” is the kind of chiming, swoony guitar pop that just doesn’t get made much anymore. Ditto for “Two Hearts,” a swelling chorus that might get you a little verklempt.
Moran is a master of the wistfully melancholic, that happy/sad vibe that can tug at the heartstrings with a well observed lyric or just a perfect little sonic flourish. “Charity Shop Window,” a song about seeing an ex’s coat on display at a thrift shop which she co-wrote with the great Paul Williams (who wrote many of The Carpenters’ hits, not to mention “The Rainbow Connection”), does both. Moran’s voice, at turns breathy and powerful, is deeply emotive and never goes for gymnastics/theatrics. Even when the production tiptoes near treacle, it makes everything sing.
(Brooklyn Vegan)






Das letzte Album von Air („Le Voyage Dans La Lune“) liegt bereits 8 Jahre zurück. Vor zwei Jahren hat Jean-Benoît Dunckel die Anzahl sei...


Das letzte Album von Air („Le Voyage Dans La Lune“) liegt bereits 8 Jahre zurück. Vor zwei Jahren hat Jean-Benoît Dunckel die Anzahl seiner Soloalben, die unter dem Namen Darkel erschienen sind, durch „H+“ auf zwei erhöht. Es wird also Zeit, dass Nicolas Godin nachzieht und „Contrepoint“ (2015) einen Nachfolger spendiert. 

Nicolas Godin hat ursprünglich Architektur studiert, lässt sich auf „Concrete And Glass“ von berühmten Bauwerken sowie deren Konstrukteuren inspirieren und setzt diesen musikalische Denkmäler. Die 10 Songs klingen ziemlich nach dem soft vor sich hin pluckernden, retrofuturistischen Space-Pop der frühen Air - als Bestätigung sehe (und höre) man sich beispielsweise unten das Video zu „The Border“ an. 

Dazu gehören natürlich einerseits Godins Vocoder-Gesang („What Makes Me Think About You“) als auch andererseits zahlreiche Gaststimmen, die er international einsammeln konnte: in den USA wurde er bei Kadjha Bonet („We Forgot Love“) und Cola Boyy („The Foundation“) fündig, aus Russland bzw. Australien stammen Kate NV („Back To Your Heart“) und Kirin J Callinan („Time On My Hands“) und in England ist Alexis Taylor beheimatet, der „Catch Yourself Falling“ schön nach chilligen Hot Chip klingen lässt.    




That’s not to say that these ten tracks are formal, cold affairs concerned solely with grandiosity and function; there is warmth and heart in abundance on the heart-swelling synthesiser of What Makes Me Think About You, or the 1970s soul-pop of Back to Your Heart, featuring Russian artist Kate NV. Hot Chip’s Alexis Taylor also features on the dream-like Catch Yourself Falling.
Godin’s compositional work with Air is audible in the woozy experimentation of Turn Right Turn Left, while the instrumental Cité Radieuse, with its gentle synth flurries and jazzy patter conjures up an eerie Tubular Bells vibe.
(The Irish Times)





10 Fakten zum neuen Album der Pet Shop Boys : 1. Mit ihrem vierzehnten Studioalbum „Hotspot“ beschließen Neil Tennant und Chris Lowe e...


10 Fakten zum neuen Album der Pet Shop Boys:

1. Mit ihrem vierzehnten Studioalbum „Hotspot“ beschließen Neil Tennant und Chris Lowe eine von Stuart Price (Madonna, Kylie Minogue, The Killers) produzierte Album-Trilogie (nach „Electric“, 2013, und „Supwer“, 2016).  

2. „Hotspot“ erscheint am 24. Januar 2020, damit 3 Jahre, 9 Monate und 24 Tage nach „Super“ und zwar zu einem sehr ungewöhnlichen Zeitpunkt: So früh im Jahr haben die Pet Shop Boys bisher noch nie ein Album veröffentlicht. Rekordhalter war bisher „Yes“, das 2009 am 20. März erschienen ist. Generell scheinen die Pet Shop Boys eine September / Oktober-Band zu sein, denn die Hälfte ihrer Alben wurde in diesen Monaten veröffentlicht.

3. Erstaunlich: Owohl die Pet Shop Boys in Deutschland und England jeweils vier Nummer Eins-Singles vorzuweisen haben, kam erst jeweils eines ihrer Alben an die Spitze der Charts: in beiden Ländern „Very“ (1993). Vielleicht hilft der frühe Veröffentlichungszeitpunkt „Hotspot“…   

Und auf fast jeden Knaller folgt eine Ballade: „You Are The One“, „Hoping For A Mi­racle“, „Only The Dark“ – da ist Tennant ganz bei sich, der alte Romantiker im ostentativen Dämmer des Sehnens. Mit den sloganhaften, erbaulichen Wummernummern „Happy People“ und „Dreamland“ (mit Years & Years) erfüllen die Pet Shop Boys etatgemäß die Ermunterungsquote. Und der quicke Witz fehlt nicht: „I Don’t Wanna“ ist Tennants satirisches „I prefer not to“ – die strikte Absage eines Jungen an das Nach-draußen–, das Ausgehen. „Monkey Business“ ist ein Stück, das auch 1988 auf der Agenda hätte stehen können – lustiger aber ist, es heute zu singen.
(Rolling Stone)

4. Neun der 10 Songs wurden in den Berliner Hansa Studios aufgenommen, nur für „Burning The Heather“ ging es in die Londoner RAK Studios. Das Abmischen erfolgte in The Record Plant in Los Angeles. Insgesamt läuft „Hotspot“ 42:03 Minuten. Damit ist ihnen nur das Debütalbum „Please“ (1986) kürzer geraten.

5. Auch die Japan Version des Albums bietet zusätzlich nur zwei Remixe von „Dreamland (TWD Vocal Remix)“ und „Monkey Business (Prins Thomas Diskomiks)“. Zusätzliche Lieder finden sich wie gewohnt auf den B-Seiten der Singles, bisher sind dies „An Open Mind“, „No Boundaries“, „Decide“ und „At Rock Bottom“.




6. Nach „What Have I Done To Deserve This?“ (1987) mit Dusty Springfield und „Thursday“  (2013) mit Example war „Dreamland“ erst die dritte Single der Pet Shop Boys mit einem Gastsänger, in diesem Fall Olly Alexander von Years & Years.




7. Nach „Dreamland“ (veröffentlicht im September 2019) wurden vorab zwei weitere Singles aus „Hotspot“ ausgekoppelt: „Burning The Heather“ (November 2019) und „Monkey Business“ (Januar 2020). 

8. Auf „Burning The Heather“ ist Bernard Butler (Suede, The Tears) an der Gitarre zu hören. Vielen Fans und Sammlern gefiel die Veröffentlichungspolitik nicht, da die Pet Shop Boys die Single zwar digital und als 7’’ Vinyl herausbrachten, nicht aber als CD-Single. 




9. „Hotspot“ ist als Download, CD und LP (Gatefold Cover) erhältlich. Nur limitiert gibt es „Hotspot“ als Kassette und Doppel-CD (mit den Liedern in instrumentalen Versionen).

10. Die Pet Shop Boys werden sicherlich bei ihren im Mai anstehenden Deutschland-Konzerten auch Lieder von „Hotspot“ präsentieren, auch wenn die Tournee unter dem Titel „Dreamworld: The Greatest Hits Live“ läuft. Das sind die Termine:
01.05.20 Mercedes Benz Arena (Berlin)
02.05.20 König-Pilsner Arena (Oberhausen)
08.05.20 Leipzig Arena (Leipzig)
10.05.20 Porsche Arena (Stuttgart)
19.05.20 Olympiahalle (München)
20.05.20 Jahrhunderthalle (Frankfurt)
22.05.20 Barclaycard Arena (Hamburg)



„Guitar groups are on the way out.“ Dieses Zitat könnte aktuell sein, stammt aber aus dem Jahr 1962 und war die Begründung, warum Decca ...


„Guitar groups are on the way out.“ Dieses Zitat könnte aktuell sein, stammt aber aus dem Jahr 1962 und war die Begründung, warum Decca Records eine junge Band namens The Beatles ablehnten. Als ausgleichende Gerechtigkeit gelang dem Label die Entdeckung der Rolling Stones, die sie bis Ende der 60er Jahre unter Vertrag hatten. An einen Ableger des Labels war zu dieser Zeit auch der 1943 geborene Bill Fay gebunden, der 1970 „Bill Fay“ und ein Jahr später „Time Of The Last Persecution“ veröffentlichte. Da beide Alben höchst wenig Käufer fanden, verlor Fay seinen Plattenvertrag bei Deram. Er kehrte zwar einige Jahre später noch einmal ins Studio zurück, jedoch blieb seine Musik unveröffentlicht.

Erst in den 90er Jahren wurde die Musik von Bill Fay neu entdeckt und später von Künstlern wie Jeff Tweedy, Ed Harcourt, Jim O’Rourke, Okkervil River und The War On Drugs gecovert, so dass seine ersten beiden Alben erneut sowie Sammlungen mit Demo- und vereinzelten Studioaufnahmen erstmals veröffentlicht wurden. Mit Dead Oceans fand sich letztendlich vor einigen Jahren ein Label, das mit „Life Is People“ (2012) und „Who Is The Sender?“ (2015) neue Musik von Bill Fay veröffentlichte. 

Mit „Countless Branches“ gibt es nun zehn weitere zart, berührende, balladeske Kompositionen, die sich im Verlauf der Jahrzehnte ansammelten und die sich in ihrer Umsetzung an den Homerecording-Gegebenheiten der verlorenen Jahre orientieren und sich nahezu komplett auf Fays Stimme und sein Klavierspiel konzentrieren. Nur dezent wird der heute 77-Jährige von Cello, Gitarre oder Percussion begleitet. Zum Lohn steht „Countless Branches“ aktuell bei 84/100 Punkten bei Metacritic.




Man kann gar nicht anders, als sich von dieser sanft-zerbrechlichen Stimme berühren zu lassen, von den Melodien, die bei Songs wie „Salt Of The Earth“ etwas komplexer konstruiert sind als auf den Vorgängern.
(musikexpress)




Es sind nur Miniaturen, die man hier hört, kaum eine länger als drei Minuten, die meisten zu spärlicher Klavier- und Gitarrenbegleitung gesungen. Vieles wirkt tastend und auf der Suche, als wären dem Sänger die Melodien und Akkorde eben erst eingefallen; doch klingt gerade daraus eine Sicherheit und Intimität, die beim Hören direkt an das Herz greift. Die Welt um ihn herum hat sich unaufhörlich verändert, singt Bill Fay in dem Lied I Will Remain Here, doch er steht immer noch auf den Hügeln der Kindheit und sucht nach der Wahrheit hinter dem Wandel. In der Ruhe der späten Jahre wirkt dieser große Künstler, der nie den ganz großen Ruhm erhielt, den er verdiente, wie ein sehr glücklicher Mensch.
(Zeit)



Auf dem Höhepunkt der Karriere - ihr viertes Album „So Long, See You Tomorrow“ (2014) enterte die Spitze der Charts im Vereinigten König...


Auf dem Höhepunkt der Karriere - ihr viertes Album „So Long, See You Tomorrow“ (2014) enterte die Spitze der Charts im Vereinigten Königreich - hatten die Mitglieder des Bombay Bicycle Club erst einmal genug, verpassten sich nach ausgiebiger Tournee erst einmal eine dreijährige Auszeit und verhökerten ihr komplettes Band-Equipment. Jack Steadman (Gesang, Gitarre, Piano), Jamie MacColl (Gitarre), Suren de Saram (Schlagzeug) und Ed Nash (Bass) nutzten die Zeit für diverse Soloalben und vermutlich zum Fahrradfahren.

2019 überlegten sie, ob sie zum 10-jährigen Jubiläum ihres Debütalbums „I Had the Blues But I Shook Them Loose“ noch einmal auf Tournee gehen sollten, beschlossen dann aber doch, wieder gemeinsam neue Musik aufzunehmen. In den Londoner Konk Studios bastelten sie zusammen mit dem Produzenten John Congleton (Lana del Rey, Conor Oberst, Blood Red Shoes, St. Vincent, Sigur Rós, Goldfrapp) an elf neue Songs, die mit verschachteltem Psychedelic-Pop und experimentierfreudigem Indiepop zu überzeugen wissen und Death Cab For Cutie oder Hot Chip näher stehen als dem Indierock der Gründerzeit des Bombay Bicycle Club.    




Ein paar mehr Ecken und Kanten hätten es dann doch sein können. Hier noch eine hübsche Synthie-Girlande, dort noch eine keimfreie elektronische Textur – wäre diese Musik ein Krankenhaus, man könnte sich ohne Bedenken einliefern lassen.
Dabei zeigen die vier mit „Eat, Sleep, Wake (Nothing But You)“ durchaus auf, wie der Weg aus der Seichtheit hätte verlaufen können: dezent bratziger Synthie, wuchtig dengelnder Bass, und dann die Gitarren, die den Song in genau jene Indie-Rock-Sphären schießen, die Bombay Bicycle Club längst verlassen haben. Schade eigentlich.
(musikexpress)




Im Opener "Get Up" ist man hautnah dabei, wie die Band sich gerade wieder zusammensetzt. Zum Synthieriff steigen nacheinander dumpfer Bass und krachiges Schlagzeug ein, bis der Opener dann mit sanften Klaviertönen wieder herunterfährt. "Is It Real" schlüpft dann ebenfalls mit so einem, fast schon süchtig machenden Gitarrenriff in den Gehörgang, bevor dann der Titeltrack ganz große Euphorie auslöst. Spätestens da wird klar, dass Bombay Bicycle Club mit den starken Vorabsingles wie "Eat, Sleep, Wake (Nothing But You)" nicht zu viel versprochen haben.
(ego.fm)




Bei aller Zielstrebigkeit kommen auch die Spielereien nicht zu kurz. I Worry Bout You beispielsweise brilliert mit einem sprunghaften Beat, der vielleicht das Mitgehen erschweren mag, dafür aber Faszination ausstrahlt. Oder auch I Can Hardly Speak, das mit kleineren Sound-Spielereien ein bisschen zeigt, woher das „Bombay“ im Bandnamen kommen könnte. Diese experimentellen Anteile lassen aber nicht den roten Faden verlieren, sondern gehören zu dem, wofür die Leute die Band mögen. Was sie natürlich auch für ihre Eingängigkeit tun, wie in einem Track der Güte People People. Klare Gitarrenmelodien, sehnender Gesang und als Gast noch Liz Lawrence, die hier ganze Arbeit leistet.
(monkeypress)


Bombay Bicycle Club unterwegs in Deutschland:
15.03.20 München, Backstage
18.03.20 Berlin, Huxleys
24.03.20 Köln, Live Music Hall
25.03.20 Hamburg, Docks



Nähern wir und diesem Album mal über das Coverbild: Frauenkopf, Schmetterlinge und ein Käfer. Ähnlich abwechslungsreich geht es auf de...



Nähern wir und diesem Album mal über das Coverbild: Frauenkopf, Schmetterlinge und ein Käfer. Ähnlich abwechslungsreich geht es auf dem dem sechsten Album der Courteeners zu: Mit "Heart attack" legen die Herren recht zackig los. Beschwingt wird mit "Heavy jacket" der erste Stilwechsel hingelegt, bevor anschließend der Titelsong schon fast synth-poppig rüberkommt. Und als wäre das nicht schon schmeichelnd genug für die Hörer, wird mit "Better man" eine Rockpop-Nummer hinterhergeschickt. Zwischen diesen Spielarten geht es dann mit "More.Again.Forever" weiter. Passt das zusammen? Nun ja, ungefähr so gut wie Frauenkopf, Schmetterling und Käfer...

Allerdings schafft es die Band um Liam Fray so mühelos, fast allen ihren Idolen und Einflüssen gleichzeitig zu huldigen. In gewisser Weise stellt "More.Again.Forever." das Extrakt einiger Britpop-Jahrzehnte zur Schau. Lieblingssongs dürfte fast jeder Hörer auf der Platte ausmachen können (für mich ist es "Previous parties") aber für ein wirklich nachdrücklich wirkendes Hörerlebnis ist "More.Again.Forever" für mich zu zerrissen und die Rockpop-Nummern sind einfach zu austauschbar. Für die Top 10 in ihrer Heimat wird es aber für dieses Album wie für jeden der Vorgänger reichen.

Das Video zu "Better man":


"Heavy jacket":


The Courteeners sind groß auf der Insel, daher lasse ich gerne The Guardian zu Wort kommen:
The music, too, presents a mixed bag. Advance talk of the album’s supposed adventurousness may tell you a little less about its contents than the limited palette with which artists in Courteeners’ particular niche are expected to work. You’re listening to a band attempting to push the boat out without scaring anyone off, hence the profusion of some pretty commonplace stuff: piano-ballad-into-singalong-chorus; radio-friendly, REM-ish mid-tempo jangle; AM-era Arctic Monkeys riffing. Its best moments come when it throws caution to the wind, at least relatively speaking: the electro-glam stomp of Heart Attack, the LCD Soundsystem-ish title track; the house-y pulse of Previous Parties. It’s hard not to wish they’d do it more often, although it would be churlish to deny that even the standard-issue tracks are really well-executed. Heavy Jacket, for instance, certainly isn’t telling you anything you haven’t heard already, but its jump-cuts from distorted guitar anthemics to sitar-heavy cod-psychedelic pop are seamless. “The gatekeepers are less than kind,” sings Fray at one point, with the air of a man who knows that Courteeners’ critical lot is unlikely to change, six albums into their career. You can understand his frustration: if he’s not an overlooked genius, on the evidence of More. Again. Forever., he’s a smarter and more insightful lyricist than he gets credit for. But then the album is solid and dependable, rather than a source of head-spinning shocks and thrills: it knows its audience, and it knows better than to confound them if you want to keep bucking trends and filling arenas.

Die erfolgreiche Umwandlung eines Ausgangsstoffes in Gold oder die Schaffung des Steins der Weisen wurde in der mittelalterlichen europä...


Die erfolgreiche Umwandlung eines Ausgangsstoffes in Gold oder die Schaffung des Steins der Weisen wurde in der mittelalterlichen europäischen Alchemie mit dem Begriff Opus magnum oder das Große Werk beschrieben. 

Wenn man der aktuellen Ausgabe des musikexpress Glauben schenken mag, dann ist Tara Nome Doyle mit „Alchemy“ schon ein ziemlich großes Werk gelungen, das prompt zum Album des Monats gekürt wurde.

Tara Nome Doyle ist eine 22-jährige Singer/Songwriterin, die in Berlin geboren und aufgewachsen ist, obwohl ihre Eltern aus Irland und Norwegen stammen. 2018 machte sie erstmals mit der „Dandelion“ EP auf sich aufmerksam, nun legt sie ihr 9 Song starkes, aber nur 31 Minuten laufendes Debütalbum nach. In Berlin ist Tara Nome Doyle offensichtlich gut vernetzt, denn die Platte wurde von David Specht von Isolation Berlin produziert und für die Arrangements ihrer selbst komponierten Lieder hat sie mit Max Rieger (Die Nerven) zusammengearbeitet, aber ihre ungewöhnliche Stimme und ihr Klavier im Zentrum der Songs stehen lassen.   

Lauschen wir „Heathens“ und „Neon Woods“, denken dabei vielleicht an Nico, Soap&Skin sowie Kate Bush und lesen, was der musikexpress zu „Alchemy“ zu sagen hat:




Bei Doyle aber ist Schwere leicht und Leichtigkeit mit schwerer Melancholie verbunden. Wollten wir Tara Nome Doyle festhalten, würde uns das nicht gelingen, die Sängerin ist ein Flatterwesen, das in den Zuständen des Seins keinen Halt findet. (…)
Man wird für Tara Nome Doyle den Begriff der Chansonnière wieder ausgraben dürfen, weil sie so bedrohlich mit der Stimme zu spielen, so eigenartig zu phrasieren weiß. Die Stimme, die sich den Weg durch Räume bahnt, die immer die Natur draußen erahnen lassen, feindlich, unverständlich.
(musikexpress)




Tara Nome Doyle unterwegs:
05.03.20 Hannover Feinkost Lampe
06.03.20 Berlin Roter Salon
07.03.20 Erfurt Franz Mehlhose
11.03.20 München Milla
12.03.20 Köln Die Wohngemeinschaft
13.03.20 Mainz, Schon Schön
14.03.20 Leipzig, Unterrock
15.03.20 Jena - Trafo
16.03.20 Hamburg, Nachtasyl



Hier dreht sich alles um Platten und Punkte. Und ausgerechnet beim zweiten dieser Punkte hat Balbina bisher nicht besonders gut punkt...


Hier dreht sich alles um Platten und Punkte. Und ausgerechnet beim zweiten dieser Punkte hat Balbina bisher nicht besonders gut punkten können: „Über das Grübeln“ (2015) kam auf 6,167 und „Fragen über Fragen“ (2017) auf 6,000 Punkte. 

Ob man die punktebesessenen Plattenrichter mit einem Punkte-Konzept zu mehr Punkten verleiten kann? Balbina scheint daran zu glauben, benennt ihre vierte Platte „Punkt.“, setzt einen solchen hinter den Album- sowie jeden Songtitel und gründet auch noch ein eigenes, mit „Polkadot“ passend benanntes Label.

Punkten möchte Balbina mit dem Einflechten der englischen Sprache („Hinter der Welt.“, „Blue Note.“, „Punkt.“), großem Orchester und einem mehr an Beats und Elektro, den Gästen Ebow („Weit weg.“) und Herbert Grönemeyer („Machen.“), einer an Björk erinnernden optischen und konzeptuellen Inszenierung, noch exzentrischeren Gesangskapriolen („Langeweile.“) sowie einer höchst ungewöhnlichen Coverversion („Sonne.“ von Rammstein).




Geblieben ist ihr Talent, Sprache zu sezieren und sie für ihre Zwecke kongenial neu zu synthetisieren. Im Titelstück, einer zu Opulenz neigender Elegie im Stil von "Nothing Else Matters", verarbeitet sie die Frustration bei der Abnabelung vom Musikbusiness. Die "life sentence", also die lebenslange Strafe wird zum Ermächtigungs-Statement, zum grammatikalisch-biografischen Satzende: "Full stop, Punkt, Aus, Ende.“ (…)
Ohne Rücksicht auf Verluste oder mögliche Fan-Verstörung verfolgt Balbina die Ausweitung ihrer musikalischen Kreativzone: In der verspielteren ersten Hälfte des Albums experimentiert sie mit James Blakes Flüster-R&B und Róisin Murphys Pluckerpop ("Wanderlust") oder skelettiertem Reggaeton ("Augenblick"). Immer wieder kontrastieren schroffe Gospel-Strukturen und perkussive Volten hochmelodische Refrains oder Hooks. Es wird mit der Stimme geheult und geschreddert oder mit einem ganzen Orchester in James-Bond-Opulenz geschwelgt; das kennt man in solcher aggressiven Fulminanz eigentlich nur von US-amerikanischen Roots-Idiosynkraten wie Alabama Shakes oder Algiers.
Manches ("Bluenote", "Langeweile") bleibt dabei vielleicht zu seicht. Aber das fällt nur auf, weil der Großteil dieser neuen Balbina-Stücke so furchtlos emotional und so mitreißend originell ist. Ganz nah dran an ihrer Seele, sehr fern vom deutschen Pop-Einerlei.
(Spiegel)




Balbinas Texte nähern sich auf dem neuen Album stellenweise dem Emopop an, der hierzulande die Charts zumüllt. Dabei konnte sie doch mal das Absurde? Da waren die skurril verkopften Texte ihr Alleinstellungsmerkmal und ergaben kombiniert mit mainstreamkompatiblen German Gefühligkeitssound ziemlich erhellende Kontraste. Schade. Sie droht im Song "Augenblick" jedenfalls, für immer zu bleiben. Er ist gerahmt von bizarrer Kirmesmusik mit rhythmischem Gefurze.
(Süddeutsche Zeitung)






Was ist denn hier passiert? „Es sollte klingen wir eine Garage Rock Band aber mit Melodien. The White Stripes, The Pixies, The Kinks sow...


Was ist denn hier passiert? „Es sollte klingen wir eine Garage Rock Band aber mit Melodien. The White Stripes, The Pixies, The Kinks sowie Elvis und Roy Orbison standen Modell.“, schrieb Ingo vor knapp 3 Jahren zu den Zielen von Juliette Jackson und ihren drei Mitstreiterinnen. Zusammen nannten sie sich The Big Moon, gingen mit den Pixies auf Tournee, unterschrieben einen Plattenvertrag bei Fiction Records und veröffentlichten ihr Debütalbum „Love In The 4th Dimension“, das bis auf Platz 66 der UK-Charts kam und für den Mercury Prize nominiert wurde. Da die Frontfrau zuvor in einer Londoner Bar arbeitete, schloss Ingo seine Plattenvorstellung mit einer Cocktail-Analogie: „Erfrischend wie Minze, grundsätzlich klar und die Gitarren knirschen wie der Zucker zwischen den Zähnen.... ein Mojito.“ 

Und jetzt? Der Alkohol - also Garage Rock und Gitarren - ist raus aus „Walking Like We Do“. Statt dessen wird Bubble Tea, ein Getränk, das passender Weise in den 80er Jahren erfunden wurde, serviert. Es gibt gesüßten Indiepop-Tee, der mit einem kräftigen 80ies-Synthie-Schuss angereichert wurde und selbstverständlich auch die typischen Popping Bobas aus lieblichem Harmoniegesang, die beim Zerbeißen platzen und eine Füllung aus teils gesellschaftskritischen düsteren Texten frei werden lassen, enthält.




Die bereits vor drei Monaten veröffentlichte, erste Single „It’s Easy Then“ eröffnet den Next-Chapter-Reigen mit glasklaren Chören und lieblichen Harmonien. Der anschließende Fünfminüter „Your Light“ ist hymnenhafter Gitarrenpop in Reinform.
Es folgen melancholische Klänge aus dem 80s-Indie-Pop-Archiv („Dog Eat Dog“), Synthie-Pop mit Nippon-Einschlag („Why“), mediterrane Leichtigkeit („Barcelona“) und britische Grooves, begleitet von Pauken, Trompeten und eingeworfenen Giesinger-Chören („A Hundred Ways To Land“).
(Musikblog)




Doch spätestens nach wiederholten Durchgängen erschließt sich offenen Ohren die Grazie von "Walking like we do", seine im Zurücklehnen versteckte Dynamik, seine wunderbar zusammenfließenden Melodien. Am allerbesten macht es der wavige Hit "Your light", der nicht nur in einem dringlichen Synth-Finale kulminiert, sondern sich auch um eine Relativierung des Fatalismus bemüht: "Maybe it's an end 'cause this don't feel like a start / But every generation probably thought they were the last.“
(Plattentests)


The Big Moon in Deutschland:
10.03.20 Köln, MTC
11.03.20 Berlin, Privatclub



  Gut zehn Jahre im Geschäft, vier Alben und einige Tourneen absolviert, zwei Gründungsmitglieder verloren und vermutlich auf der Such...

 



Gut zehn Jahre im Geschäft, vier Alben und einige Tourneen absolviert, zwei Gründungsmitglieder verloren und vermutlich auf der Suche nach neuen Zielen... Faktoren, die gute Gründe für einen Midlife Crisis liefern würden. Auch unterstützt von den Donots wandte sich Smile and Burn deutschen Texten zu um nach "Get better get worse" in neue Dimensionen vorzustoßen und so für sich und die Fans neue Herausforderungen zu suchen. Besagte Fans dürften ihre Band auch in der Muttersprache wiederkennen und bei den anstehenden Konzerten sowohl die neuen als auch die alten Songs feiern:
22.02. Roßwein
06.03. München
07.03. Berlin
13.03. Hamburg
14.03. Köln

Deutsche Texte finde ich Scheiße...
... so beginnt der Opener "Zubetoniert". So macht die Band schon zum Einstieg klar, dass sie weiter "Punk" ist. Doch spätestens mit dem dritten Titel schaltet Smile and Burn einen Gang zurück und kurz später kommen mit "Mit allem falsch" und "Leben lang" die Höhepunkte dieses Albums, welches für alle Punkrock-Fans einen guten Start ins neue Jahr bieten sollte. Falls es das Produkt einer Midlife Crisis sein sollte, hat die Musikwelt schon schlimmere Krisen überstanden.

Das Video zu "Leben lang":


Und das zu "Mit allem falsch":


Terrorverlag:
Wurden SMILE AND BURN bislang gern als die nächsten BEATSTEAKS gehandelt, darf mit dem Schwenk auf die deutsche Sprache natürlich der Vergleich mit den DONOTS nicht fehlen.[...] BEATSTEAKS- und DONOTS-Fans werden mit Sicherheit auch SMILE AND BURN und „Morgen anders“ ins Herz schließen und damit die vielleicht schwermütigste Punkkapelle der Republik. 

Heute um 15 Uhr gehen die letzten Tickets für die dritte Auflage des Cologne Popfests in den Verkauf. Neben so tollen Bands wie My Life...


Heute um 15 Uhr gehen die letzten Tickets für die dritte Auflage des Cologne Popfests in den Verkauf. Neben so tollen Bands wie My Life Story, Fear Of Men oder Popsicle gibt es auch die ein oder andere noch unbekannte Indiepop-Perle zu entdecken. In diese Kategorie gehören Ta Toy Boy aus Griechenland.

Das Trio stammt aus Thessaloniki und besteht aus George Begas (Gesang, Synthesizer), Elias Smilios Gitarre) und Yiannis Lianopoulos (Bass). Ihr Debütalbum „This Town“ stammt zwar schon aus dem Jahr 2018, eine Vinyl-Veröffentlichung erfolgte jedoch erst vor zwei Monaten.  Dabei hat sich die Zusammenstellung der Songs leicht verändert, denn „“Aphrodite In Venus“ und „Beautiful In Furs“ sind auf der Schallplatte nicht enthalten, dafür „Goodbye“, „Oceans Are Dead“ und „Fabulous Friend“. Dass sich unter den 10 Liedern mit „Fabulous Friend“ auch eine Coverversion eines Songs von The Field Mice befindet, ist nur konsequent, da sich der nostalgische Sound von Ta Toy Boy aus den Vorbildern von Sarah Records speist.  

Ta Toy Boy werden das Festival am Freitag, 20.03.20, im Kölner Blue Shell eröffnen und hoffentlich ausreichend Schallplatten mitbringen.




The instrumental ‘Fresh Kiss‘ opens the album in an amazing way; a dynamic and rhythmic start with indie pop guitars and synths, a song that could be in one of the albums of the legendary The Field Mice. The self-titled song and first single runs harmoniously and presents a synth-driven marvelous refrain. ‘Day After Tomorrow‘ is an awesome melancholic mid-tempo song, ideal for lonesome autumn nights. Fast tempo ‘Fields Of Summer‘ with its synth riff and characteristic indie pop guitars, reminds me of early Belle & Sebastian‘s legendary times of ‘The Boy With The Arab Strap‘ album. The second single, ‘Blue Blood‘, is dark and atmospheric, and brings to memory early indie pop Greek scene, and the darker moments of Sarah Records.
(Last Day Deaf)




The most perfect example of this can be seen in the more muscular Sarah Records type sounds of tracks such as the opening French Kiss, Lost in the Light and Beautiful In Furs which is all Brighter / Field Mice riffs with added pacemaker effect. The heartbeat of such tracks is pumped up to maximum volume until at the crescendo of these tracks DIIV become the more obvious reference point.
The other half of this album still weaves the synths and jangle to a large extent but slows the pace down to a tad below mid tempo in order to allow tracks such as Sunday Afternoon and Day Night Tomorrow (see below) accentuate the brilliance of George Begas beguiling 'made for jangle vocals’.
Begas' vocals are warm, soothing and frictionless in the manner of great janglers such as Lloyd Cole or from a modern perspective Phil Sutton (Pale Lights) but somehow their is a slight croon always present that hints at Echo and the Bunnymen front man Ian McCulloch in that it creates a sense of added theatre to the sound. Perhaps it is a post-punk / jangle-pop by numbers sound, but when done this perfectly any sense of formulaic is forgiven.
(Janglepophub)






Aus dem Nahen Osten in den noch näheren Osten, nämlich in die Tschechische Republik. Bisher gingen erst zwei Vorladungen nach Tschechien...


Aus dem Nahen Osten in den noch näheren Osten, nämlich in die Tschechische Republik. Bisher gingen erst zwei Vorladungen nach Tschechien - und zwar bei an Markéta Irglová. Und damit würde mein Wissen über unser Nachbarland auch schon aufhören, hätte mir Oliver nicht Mitte der 90er Jahre die Shoegazer von The Naked Souls vorgestellt, aber nach einem Album und einer EP hat man leider von ihnen nichts mehr gehört. Schön, dass nun teepee mit ihrem zweiten Album „Where The Ocean Breaks“ meinen musikalischen Horizont etwas erweitern. 

Tereza Lavičková und Miroslav Patočka haben sich vor fünf Jahren an der Universität kennen gelernt und 2016 mit „Albatross“ ihr Debütalbum veröffentlicht. Mittlerweile sind 11 neue Songs entstanden, die in den Aurora Studios in Wien zusammen mit dem Produzenten Tom O. Marsh aufgenommen wurden. 

Tereza und Miroslav teilen sich sowohl den Gesang, als auch das Gitarrenspiel und verbinden  klassischen Folk im Geiste von Nick Drake, Kings Of Convenience oder Bon Iver mit melancholischem Dreampop, der an Daughter denken lässt. Aber teepee versinken nicht nur in Schwermut, sondern können auch, wie etwa bei „Parallel World“, das Tempo anziehen und sorgen durch den Einsatz elektronischer Klänge und Beats für Varianz, so dass auch das niederländische Duo Wolf & Moon als Vergleich genannt werden kann.  
  
„Where The Ocean Breaks“ wird am 31. Januar über das Berliner Springstoff Label als LP und CD veröffentlicht werden.












Unser nächstes Reiseziel ist mit dem Flugzeug innerhalb von zwei Stunden und trotz eines Zwischenstopps zu erreichen. Aus dem Libanon ge...


Unser nächstes Reiseziel ist mit dem Flugzeug innerhalb von zwei Stunden und trotz eines Zwischenstopps zu erreichen. Aus dem Libanon geht es nach Israel.

Wie lang die kleine Maschine, in der Gil Landau (Gitarre, Keyboards) und Yael Shoshana Cohen (Gesang, Percussion) da gerade sitzen, für den Flug benötigen würde, kann ich nicht beantworten. Aber es geht auf jeden Fall deutlich schneller als die Reise mit dem Ruderboot übers Meer, die die beiden noch auf auf dem Cover ihres Debütalbums antraten. 2017 war „Remember Roses“ erschienen und bei Platten vor Gericht auf einen Punktedurchschnitt von 7,000 gekommen.

Für die 12 Songs von ihrem zweiten Album „Someday Tomorrow Maybe“ haben Lola Marsh ihren niedlichen Folk-Pop mit einer Retro-Glasur übergossen („Only For A Moment“, „Like In The Movies“, „In The Morning“), Streicher groß aufspielen lassen („Darkest Hour“), sich in Lana del Rey verguckt („Hold On“, „Give Me Some Time“) und so einiges von Sufjan Stevens abgeschaut („Strangers On The Subway“, „In Your Eyes“). 

„Someday Tomorrow Maybe“ wird als LP (limited Edition brown Vinyl) und CD am 24. Januar erscheinen. Bisher wurden mit „Echoes“, „Only For A Moment“ und „What Am I“ drei Lieder vorab veröffentlicht:








Lola Marsh in Deutschland unterwegs:
16.03.20 Berlin, Bi Nuu
17.03.20 Hamburg, Nochtspeicher
18.03.20 Köln, Artheather
28.03.20 München, Muffatwerk (egoFM Fest 2020)




Da unsere (dem Namen nach) Lieblingskünstlerin Rachel Platten nicht pünktlich zur diesjährigen Gerichtseröffnung ein Album vorlegen konn...


Da unsere (dem Namen nach) Lieblingskünstlerin Rachel Platten nicht pünktlich zur diesjährigen Gerichtseröffnung ein Album vorlegen konnte, starten wir mit drei Künstlern aus Ländern, die hier eher selten vertreten sind. Beginnen wollen wir im Norden Afrikas.

Der beste Songs von Beirut heißt „Postcards From Italy“, also kann sich ein Trio aus Beirut auch gut Postcards nennen, auch wenn ihre musikalischen Einflüsse eher bei Lush, Galaxie 500, Mazzy Star oder Slowdive zu finden sein dürften. Aber zumindest spielten sie schon im Vorprogramm von Zach Condon!

Julia Sabra (Gesang), Marwan Tohme (Gitarre) und Pascal Semerdjian (Schlagzeug)gründeten 2012 in der Hauptstadt des Libanon ihre Band und veröffentlichten bisher einige EPs und ein Album („I’ll Be Here In The Morning“, 2018). Seit 2014 touren Postcards auch zusammen durch die Welt und sind im März auch in Deutschland live zu sehen (Termine unten).

„The Good Soldier“ zeigt auf 9 Songs (plus Field Recording und instrumentalem Zwischenspiel) die Spannweite der Band, die zarten Dreampop mit entrücktem Gesang („Last Resort“) und Shoegaze mit harschen Noise-Ausbrüchen („Dead End“, „Fossilized“) zu kombinieren weiß. 

„The Good Soldier“ ist als LP (180g) und CD am 3. Januar erschienen. 




Der knapp fünfminütige Auftakt „Dead End“ fasziniert mit verzerrt-progressiven Gitarreneruptionen, die Wände einzustürzen in der Lage sind,  futuristischen Synthieflächen und Julia Sabras im Hintergrund schwebender Stimme. Ein Monolith von einem Song also zu Beginn von „The Good Soldier“, das mit „Fossilized“ seine Fortsetzung erfährt, in dem Postcards pittoresk-sanftmütige Strophen in einen pathetisch-opulenten Chorus führen. Julia Sabras entrückte und doch würdevolle Gesangsvorstellung changiert zwischen Melancholie und Erhabenheit. Das Potential zum Indie-Hit besitzt zweifellos „Spiderwebs“, das von Euphorieschüben knapp über zwei Minuten lang nach vorn getrieben wird, den verträumten Part der Band indes nicht ausblendet und mit seiner ansteckenden Keckheit begeistert.
(Sounds & Books)


Postcards unterwegs:
03.03.20 Dresden
04.03.20 Frankfurt
05.03.20 Halle
07.03.20 Plauen
09.03.20 Berlin
10.03.20 Hannover
11.03.20 Hamburg
12.03.20 Dortmund
13.03.20 Karlsruhe
14.03.20 Schwäbisch Hall
15.03.20 Stuttgart
16.03.20 Köln
18.03.20 Nürnberg
19.03.20 Wien
20.03.20 München


Januar 03.01. Postcards - The Good Soldier 10.01. Balbina - Punkt. Circa Waves - Happy (digital) Georgia - Seeking Thrills The B...


Januar

03.01.
Postcards - The Good Soldier

10.01.
Balbina - Punkt.
Circa Waves - Happy (digital)
Georgia - Seeking Thrills
The Big Moon - Walking Like We Do

17.01.
...And You Will Know Us by the Trail of Dead - X: The Godless Void And Other Stories
Algiers - There Is No Year
Bombay Bicycle Club - Everything Else Has Gone Wrong
Halsey - Manic
The Courteeners - More.Again.Forever.

24.01.
Pia Fraus - Empty Parks
Pet Shop Boys - Hotspot
Wolf Parade - Thin Mind
Lola Marsh - Someday Tomorrow Maybe
Wire - Mind Hive

31.01.
Dan Deacon - Mystic Familiar
Destroyer - Have We Met
Poliça - When We Stay Alive
Torres - Silver Tongue
Blossoms - Foolish Loving Places
Genghar - Sanctuary
Children - Hype
Sløtface - Sorry For The Late Reply
Mark Almond - Chaos And A Dancing Star
Mint Julep - Stray Fantasies
teepee - Where The Ocean Breaks
Alex Ebert - I vs I


Februar

07.02.
Green Day - Father Of All Motherfuckers
La Roux - Supervision
Nada Surf - Never Not Together
Ásgeir - Bury The Moon
Isobel Campbell - There Is No Other...
Mighty Oaks - All Things Go
Stone Temple Pilots - Perdida

14.02.
Temples - Swimmer
Tame Impala - The Slow Rush

21.02.
Grimes - Miss_Anthrop0cene
The 1975 - Notes On A Conditional Form
Agnes Obel - Myopia
Greg Dulli - Random Desire
Douglas Dare - Milkteeth

28.02.
Caribou - Suddenly
Mia. - Limbo
Die Sterne - Die Sterne