Bei „The Overflow“ musste der ursprüngliche Gerichtstermin (12. November) vorgezogen werden, da das Plattencover so herrlich zum heutigen Ta...


Bei „The Overflow“ musste der ursprüngliche Gerichtstermin (12. November) vorgezogen werden, da das Plattencover so herrlich zum heutigen Tag (oder besser zu den abendlichen Bräuchen) passt. Dieses entstammt dem Video zu „The Outsider“:


 

 
Gruseln muss man sich jedoch vor  French For Rabbits nicht und die Freude an „The Overflow“ dürfte den Halloween-Abend auch überdauern.

Das Quintett wurde vor rund zehn Jahren im neuseeländischen Küstenstädtchen Waikuku Beach ins Leben gerufen und besteht aktuell aus Brooke Singer, John Fitzgerald, Hikurangi Schaverien-Laa, Ben Lemi und Penelope Esplin. 2012 erschien mit „Claimed By The Sea“ eine erste EP, der zwei Studioalben folgten („Spirits“ (2014) und „The Weight Of Melted Snow“ (2017)). 

Mittlerweile sind French For Rabbits bei ihrem dritten Album angekommen, das sanften, verträumten Folkpop bietet und als CD und LP am 12. November erscheinen wird. Die Schallplatte ist auf 400 Exemplare limitiert und wurde als „Eco Vinyl“ aus Resten von übrig gebliebenen, unbenutzten Pellets aus anderen Farbauflagen zusammengemischt, was in der Regel zu einem geräucherten oder marmorierten Effekt führt und jede Platte zu einem Unikat werden lässt. 

Vor dem Kostümieren als Geist, Zombie, Vampir oder Skelett sollte man sich noch die Videos zu „The Overflow“, „The Dark Arts“, „Ouija Board“ und „Walk The Desert“ ansehen: 










Hier ist noch ein weiteres Album, bei dem es zu Verzögerungen hinsichtlich der Vinylveröffentlichung kam. „The Hill, The Light, The Ghost“ s...



Hier ist noch ein weiteres Album, bei dem es zu Verzögerungen hinsichtlich der Vinylveröffentlichung kam. „The Hill, The Light, The Ghost“ steht seit dem 10. September als CD in den Läden, die Platte sollte am 22. Oktober erscheinen, jedoch ist auf der Bandcamp Seite von Haiku Salut sogar erst vom 26. November die Rede.

Aber das Warten lohnt sich. Das fünfte Album der Multi-Instrumentalistinnen Gemma Barkerwood, Sophie Barkerwood und Louise Croft schwebt wieder einmal zauberhaft zwischen Folk- und Indietronic-Welten und liefert genau das, was uns früher bei Yann Tiersen, Amiina oder Sigur Rós (ohne Jónsis Gesang und Prog-Rock-Elemente natürlich) so beglückte. Manchmal meint man, diese Musik sei nicht von dieser Welt, aber so muss es wohl sein, wenn man, wie hier Haiku Salut, Geistern und Erinnerungen nachspürt.

Den Anstoss zum Album gab ein tragbarer Tascam Recorder, den Sophie zum Geburtstag geschenkt bekam und für Field Recordings nutzte. Während Louise in Elternzeit war, fuhr sie gemeinsam mit Gemma nach Berlin, drückte auf „Aufnahme“, begab sich in ein seit den 80er Jahren verlassenes Haus und spielte auf dem dort zurückgelassenen Piano ein paar Töne, die die Grundlage für den Song „Entering“ bilden sollten. 


 


Creating an exploration of sound and how it relates to memory only without personal context and building their own worlds around each one instead, The Hill, The Light, The Ghost draws on such emotions to create nine pieces that are all connected to a specific place and time. A concept album of sorts, but one that doesn’t necessarily follow any pre-ordained musical narrative. The Hill, The Light, The Ghost could easily be Haiku Salut’s Loveless moment.
Take “All Watched Over By Machines of Loving Grace” for example, which moves between the fractured ambience of My Bloody Valentine at their most effervescent and John Cage at his most obtuse. Nothing is left to chance and every avenue explored. Likewise on the delicate “I Dreamed I Was Awake For a Very Long Time,” which is possibly the closest piece of the nine in sound to anything Haiku Salut have released beforehand. What sets it apart is the way it glides effortlessly into the next segment, “How the Day Starts.”


 


The Hill, The Light, The Ghost is also a work that is unafraid to put some unease into the mix even when it is surrounded by beauty like All Watched Over By Machines Of Loving Grace which manages to sound creepy, gorgeous and intoxicating all at the same time. Then there’s Trespass which fully immerses you within the walls of a rotting house where it is just you, the piano, the unaware children playing outside and the ghost sat next to you on the stool.
This is in album full of intricate detail, confidence and a truly gorgeous sense of melancholy. The Hill, The Light, The Ghost shows a band really confident in their skills as artists and storytellers. It is a work that manages to feel familiar, old yet futuristic all at the same time and is an album that this writer will be returning a lot to as summer waves goodbye and autumn starts to natures colour scheme.


10. Glasvegas - Godspeed (LP) (5.11.2021) 9. Oasis - Knebworth 1996 (3 LPs) (19.11.2021) 8. Inspiral Carpets - Life (Gold Vinyl) (19.11.2021...



10. Glasvegas - Godspeed (LP) (5.11.2021)











9. Oasis - Knebworth 1996 (3 LPs) (19.11.2021)










8. Inspiral Carpets - Life (Gold Vinyl) (19.11.2021)










7. Inspiral Carpets - The Beast Inside (Purple Double Vinyl, 2 LPs) (19.11.2021)










6. Die drei ??? - Die drei ??? (Folge 213) - Der Fluch der Medusa (Limited Edition, 2 LPs) (26.11.2021)










5. Damon Albarn - The Nearer The Fountain, More Pure The Stream Flows (LP) (12.11.2021)










4. Kraków Loves Adana - Follow The Voice (Sky Blue Sprinkled & Neon Pink Vinyl) (12.11.2021)










3. Elbow - Flying Dream 1 (Transparent Vinyl) (19.11.2021)










2. Radiohead - Kid A Mnesia (Limited Indie Edition, Red Vinyl, 3 LPs) (5.11.2021)










1. Jarvis Cocker - Chansons D'ennui Tip-Top (LP) (12.11.2021)











Wer für ein Mixtape, auf dessen A-Seite sich „ Endless Arcade “, das neue Album von Teenage Fanclub, befindet, noch ein passendes Gegenstück...


Wer für ein Mixtape, auf dessen A-Seite sich „Endless Arcade“, das neue Album von Teenage Fanclub, befindet, noch ein passendes Gegenstück sucht, dem sei „Grand Hotel“ empfohlen. Und in seltenen Fällen ist die B-Seite besser als die A-Seite... 

Die norwegische Band I Was A King hat die 11 Songs im Rahmen ihrer Sessions zu den Alben „You Love It Here“ und „Slow Century“ zwischen 20212 und 2018 im Grand Hotel in Egersund mit einigen Gastmusikern aufgenommen und nun zu einem Album gebündelt, das dennoch ein stimmiges Gesamtergebnis bildet. Neben Anne Lise Frøkedal, Frode Strømstad, Ole Reidar Gudmestad und Arne Kjelsrud Mathisen sind auf dem Album auch zwei prominente Mitstreiter vertreten, die auch bei drei Songs als Co-Komponisten aufgeführt werden: Norman Blake („The Anthem“) und Robyn Hitchcock („Russian Crabs“, „The Anthem“ und „Food Wheels“). Besonders der Psychedelic-Pop von „Russian Crabs“ sowie das bereits erwähnte „The Anthem“ stechen positiv hervor. 

Offensichtlich hatte man ihm Studio auch Lust, sich an Fremdkompositionen auszuprobieren und diese deshalb erst einmal nicht mit auf die regulären Alben genommen. Schön, dass wir „Winter Goes Away“ (Scott McCaughey) oder „Honey I Sure Miss You“ (Daniel Johnston) nun dennoch auf diesem Wege zu hören bekommen. 

Bei „auf diesem Wege“ sind wir auch schon beim einzigen Manko von „Grand Hotel“ angekommen, denn dieses ist hinsichtlich der Vinyl-Veröffentlichungen bereits ausgebucht. Die Platte ist bereits im letzten Jahr als Pink bzw. Clear Translucent Vinyl veröffentlicht worden (und war ursprünglich zum 10-jährigen Jubiläum der Band geplant gewesen), jedoch nur in Norwegen und nur in einer Auflage von insgesamt 400 Exemplaren. Wer keine Platte abbekommen hat, kann nun aber zumindest digital ins „Grand Hotel“ einchecken. Der Aufenthalt lohnt sich.
   

10 Fakten zum neuen Album von Lana Del Rey : 1. Was Taylor Swift kann, kann Lana Del Rey schon lange, nämlich zwei Alben in einem Jahr veröf...


10 Fakten zum neuen Album von Lana Del Rey:

1. Was Taylor Swift kann, kann Lana Del Rey schon lange, nämlich zwei Alben in einem Jahr veröffentlichen. Die Eine machte es mit „Folklore“ und „Evermore“ letztes Jahr vor, die Andere macht es dieses Jahr mit „Chemtrails Over The Country Club“ und „Blue Banisters“ nach. 

2. Bei Taylor Swift lagen 140 Tage zwischen den beiden Alben, bei Lana Del Rey sind es nun 217 Tage. Damit unterbietet Lana Del Rey aber zumindest ihren persönlichen Rekord deutlich, denn „Ultraviolence“ (2014) und „Honeymoon“ (2015) trennten 463 Tage.

3. Ursprünglich war eine frühere Veröffentlichung geplant, denn bereits einen Tag nach dem Erscheinen von „Chemtrails Over The Country Club“ gab Lana Del Rey bekannt, dass der Nachfolger, damals noch „Rock Candy Sweet“ genannt, bereits im Juni folgen sollte. 
 
4. Beide Künstlerinnen geizen nicht mit Songs: Taylor Swift veröffentlichte 2020 (inklusive Bonustracks) insgesamt 34 neue Lieder mit einer Laufzeit von 136:08 Minuten, bei Lana Del Rey sind es dieses Jahr 26 Titel in 107:17 Minuten. 

5. Unter den 15 Titeln von „Blue Banisters“ befinden sich Outtakes der Aufnahmen zu „Chemtrails Over The Country Club“ („Dealer“, das u.a. in Zusammenarbeit mit Miles Kane entstand) und „Ultraviolence“ („Cherry Blossom“, „Living Legend“ und „Nectar Of The Gods“) sowie ein kurzes Instrumental von Ennio Morricone („Interlude - The Trio“). 

6. Auf dem Plattencover sieht man Lana Del Rey mit ihren Hunden Tex und Mex. Aber Lana Del Rey wäre nicht Lana Del Rey, wenn es nicht auch alternative Plattenhüllen (ebenfalls von Neil Krug) zu den unterschiedlichen Auflagen gäbe. Hier sind die Hüllen der beiden anderen exklusiven CD-Auflagen (auch die Kassette gibt es mit den beiden Hund-Varianten):  



7. Die Schallplatte von „Blue Banisters“ erscheint als Doppel-LP entweder auf Black Vinyl, Transparent White Vinyl, Transparent Yellow Vinyl oder Transparent Red Vinyl. Die gelbe (Urban Outfitters) bzw. rote Platte (Target / HMV) stecken in diesen Hüllen:  



8. Die größte Überraschung ist vielleicht, dass, nachdem sowohl „Norman Fucking Rockwell!“ als auch „Chemtrails Over The Country Club“ in Zusammenarbeit mit Jack Antonoff entstanden, dieser bei der Entstehung von „Blue Banisters“ nicht involviert war. Statt dessen wurde das Album von Gabe Simon, Zach Dawes, Dean Reid und Mike Dean mit-produziert und -komponiert. Auch Barrie-James O’Neill und Drew Erickson werden mehrfach als Co-Autoren genannt.


 


9. Gleich drei Songs erschienen vorab im Mai: „Text Book“, „Blue Banisters“ und „Wildflower Wildfire“. Relevante Chartpositionierungen sind nicht bekannt. Am 8. September wurde „Arcadia“ als Single veröffentlicht:


 


10. In der Plattenkritik kann sich Lana Del Rey auf dem zuletzt hohen Level behaupten: Bei Metacritic ist „Blue Banisters“ (80/100) nach „Chemtrails Over The Country Club“ (81/100) und „Norman Fucking Rockwell“ (87/100) erst das dritte Album mit einem Metascore von 80 und mehr. Zu diesem Schluss kommt auch die Süddeutsche Zeitung in ihrem Fazit:
Selbst musikalisch beginnen sich die Strukturen auf "Blue Banisters" mitunter aufzulösen. Ab und zu verliert sich der Rhythmus zwischen Klavier und Hintergrundrauschen, fallen die Backgroundsängerinnen im großartigen "Black Bathing Suit" herrlich aus ihrer Rolle. In "Dealer", einem Duett mit Miles Kane, rastet Lana Del Rey dann auf eine Art und Weise aus, wie man es noch nicht gehört hat. Und brüllt die Blue-Velvet-Cocktailplüschbar derart zusammen, dass den Gästen wohl noch tagelang die Ohren zischen werden.
Aus Verbrauchersicht rangiert "Blue Banisters" vielleicht nicht ganz so hoch wie die vergangenen beiden Meisterstücke. Das Album wird in der zweiten Hälfte etwas gleichförmig, einige Überbleibsel aus alten Sessions wurden angehängt, es zieht sich etwas. Vermutlich wird es irgendwann im Rückblick als hybrides Übergangswerk gelten, aber um das zu sagen, müsste man wissen, was Lana Del Rey hier noch draufsetzen will. Und die Frage mag man heute wirklich nicht beantworten müssen.


Im aktuellen Musikexpress gibt es unter der Rubrik „ME-Helden“ einen Bericht über Duran Duran, deren neues Album „ Future Past “ hier gester...


Im aktuellen Musikexpress gibt es unter der Rubrik „ME-Helden“ einen Bericht über Duran Duran, deren neues Album „Future Past“ hier gestern einen Gerichtstermin hatte. In dem Artikel steht: „Was heute im Pop selbstverständlich ist, beginnt mit den New Romantics.“ Und tatsächlich bezieht sich auch Black Marble, das Projekt das der aus New York stammende Chris Stewart mit wechselndem Personal betreibt, auf den Synth-Pop von New Romantic-Bands wie Duran Duran, A Flock Of Seagulls, Eurythmics, Visage oder Ultravox. Selbstverständlich kommen einem beim Hören von „Fast Idol“ aufgrund seiner analogen 80ies-Nostalgie auch frühe Werke von New Order, Depeche Mode oder O.M.D. in den Sinn. 

„Fast Idol“ ist das vierte Album von Black Marble und das zweite, das via Sacred Bones Records veröffentlicht wird. Neben der CD-Auflage spendierte das Label auch eine Kassette sowie mehrere Vinyl-Versionen: Black Vinyl, Gold Nugget Vinyl sowie Neon Green and Black Splatter Vinyl. 


 


Seine wie in Watte verpackten Songs sind einerseits zeitgemäß cool wie seine modernen Coldwave-Kollegen John Maus oder Boy Harsher, erinnern aber zugleich an die zeitlosen Melodien von OMD, New Order oder frühe The Cure.
Zwischen Indiepop, Gothicpop und Dreampop hat sich Black Marble einen uniquen Sound-Kosmos geschaffen, eingefangen von analogen Vintage-Kameras, dem bitter-süßen Gefühl eines John-Hughes-Film, der nun „Pretty In Black“ heißt – denn trotz des Achtziger-Jahre-Pastiches ist die Leichtigkeit dieser Ära in Black Marbles Songs nicht vorherrschend.


 


Opener “Somewhere” is the record’s longest and best track. It feels almost euphoric, with synths that reverberate like whispers in a cave. It’s six minutes long, but it’s so breezy that it’s over before you know it. Though the song could’ve been on any of Stewart’s records, it is nonetheless undeniably pretty. If there’s anything new about what Stewart’s doing here, it’s that he’s playing with slightly different textures from the past. There’s little flickers of dub here and there on songs like “The Garden” and “Streetlight,” breaking up the record like a short walk in the middle of a run.
At his best, Stewart is an archivist of past sounds. And for the most part, that’s what Fast Idol is: a collage of old synth tones that are cool to the touch. It can feel like discovering an old roll of film in a vintage camera, or like going to a dive bar and messing around with the jukebox. While it aspires to be the heart on your sleeve synth pop of the past, it’s most successful as mood music to soundtrack the present.




10 Fakten zum neuen Album von Duran Duran : 1. Am 15. Juni jährte sich die Veröffentlichung des ersten Duran Duran Albums zum 40. Mal. Mittl...


10 Fakten zum neuen Album von Duran Duran:

1. Am 15. Juni jährte sich die Veröffentlichung des ersten Duran Duran Albums zum 40. Mal. Mittlerweile sind Simon Le Bon (Gesang), Nick Rhodes (Keyboards), John Taylor (Bass) und Roger Taylor (Schlagzeug) bei Album Nummer fünfzehn angekommen: „Future Past“ steht seit dem 22. Oktober in den Plattenläden.

2. Noch nie mussten Fans von Duran Duran so lang auf ein neues Album warten: Zunächst stellte der Zeitraum zwischen „All You Need Is Now“ (2010) und „Paper Gods“ (2015) einen neuen Rekord auf (1725 Tage des Wartens), dieser wird nun um 508 Tage übertroffen. „Future Past“ erscheint 6 Jahre, 1 Monat und 11 Tage nach seinem Vorgänger „Paper Gods“.

3. Erstaunlich aber wahr: In ihrer Karriere gelang Duran Duran nur ein Nummer 1 Album in ihrer Heimat: „Seven And The Ragged Tiger“ erreichte 1983 die Spitzenposition. Mit Platz 17 ist es auch ihr einziges Album, das in Deutschland in die Top 20 kam.

Am überzeugendsten gibt sich das Album an den wenigen Stellen, die sich völlig losgelöst von etwaiger Trend-Jagd und pseudo-futuristischen Motiven zeigen. Wie perfekt Duran Duran immer noch den schmalen Grat zwischen ekelhaftem Kitsch und poppiger Perfektion beherrschen, zeigt beispielsweise der Titeltrack mit einem satten Glockenspiel-Intro, exaltierten Gesangspassagen des stimmlich nach wie vor überzeugenden Simon Le Bon und einem schmierig-hymnischen Refrain mit lyrischen Hochleistungen wie "It's all a future past that we are living now." Bahnbrechende Kunst? Nö. Trotzdem unterhaltsam? Na sicher. "Beautiful lies" dreht die Disco-Regler im Anschluss aufs Maximum, vergisst bei allem dezent trashigen Bombast aber nicht das nötige Augenzwinkern. "You walked into this plastic paradise" fasst Le Bon zusammen, als wäre ihm absolut bewusst, was er seinen Fans hier gerade serviert. Wer sich drauf einlässt, kann in diesem Plastikparadies definitiv Spaß haben. Besonders dieser Spaßfaktor geht allerdings dem großen Rest von "Future past" leider völlig ab.

4. „Future Past“ ist die erste Veröffentlichung bei der in Berlin sitzenden BMG Rights Management GmbH. Das Album liefert 12 Songs, läuft 51 Minuten und ist als CD, Kassette und LP erhältlich. Aber Achtung! Der Schallplatte fehlen mit „Nothing Less“ und „Hammerhead“ gleich zwei Songs!

5. Neben der regulären CD erscheint eine limitierte Auflage als Hardcoverbook, die 3 Bonus Tracks bietet: „Velvet Newton“, „Laughing Boy“ und „Invocation“. 
Freunde der Schallplatte können zwischen Solid White Vinyl, Green Vinyl und Transparent Red Vinyl wählen.

6. Das Cover ist ein koloriertes und kombiniertes Bild von zwei Schwarz-Weiß-Bildern des japanischen Fotografen Daisuke Yokota. Nick Rhodes lernte Yokota 2017 bei Recherchen für eine Dokumentation über japanische Fotografen kennen. Der Art Director des Albums, Rory McCartney, legte die Bilder übereinander und erzeugte so den Effekt einer unbewegten Silhouette in Rot mit einer anderen Silhouette in Grün.

7. Als Produzenten des Albums fungierten - neben Duran Duran - Mark Ronson, Giorgio Moroder und Erol Alkan. Die Aufnahmen fanden größtenteils im Londoner Assault & Battery Studio 1 statt. 

8. Als Gastmusiker sind die schwedische Künstlerin Tove Lo („Give It All Up“), die englische Rapperin Vanessa Mahi aka Ivorian Doll („Hammerhead“), die japanische Rock-Band Chai („More Joy!“) und der US-amerikanische Pianist Mike Garson („Falling“), der über Jahrzehnte hinweg mit David Bowie musizierte, sowie Graham Coxon von Blur zu hören. Coxon spielt nicht nur Gitarre sondern ist auf sieben Tracks auch als Co-Autor gelistet.


 


9. Im Mai wurde mit „Invisible“ eine erste Single ausgekoppelt. Dieser sollten „More Joy!“, „Anniversary“, „Tonight United“ und „Give It All Up“ folgen. Charterfolge sind für keine der Singles notiert. Somit bleibt - bei zwei Nummer 1 Singles („Is There Something I Should Know?“ (1983) und „The Reflex“ (1984)) - „(Reach Up For The) Sunrise“ aus dem Jahr 2004 der letzte Top Ten Hit (#5) für Duran Duran in ihrer Heimat. 


  


10. Wann waren Duran Duran eigentlich zuletzt in Deutschland live zu sehen? Es ist schon eine Weile her: Anfang 2012 spielten sie hierzulande 4 Konzerte. Für das Jahr 2022 sind bisher 5 Auftritte angekündigt, in Spanien, Irland, Portugal und (2x) England. 


1988 wurde mit „Waiting For The Great Leap Forwards“ meine liebste Single von Billy Bragg veröffentlicht. Der Song schaffte es nur bis auf P...



1988 wurde mit „Waiting For The Great Leap Forwards“ meine liebste Single von Billy Bragg veröffentlicht. Der Song schaffte es nur bis auf Platz 52 der Charts im Vereinigten Königreich. Kurios ist, dass Billy Bragg zwar nie mit einem eigenen Lied in die Top Ten der UK Charts kam, aber Kirsty MacColl mit seinem Song „A New England“ (1984) Platz 7 erreichte. Und auch Bragg brachte eine Coverversion Glück, denn die Doppel-A-Seiten Single „With A Little Help From My Friends“ / „She’s Leaving Home“ von Wet Wet Wet / Billy Bragg erreichte als Vorbote eines The Beatles-Coveralbums Platz 1 der Charts.

1991 erschien mit „Don’t Try This At Home“ meine Lieblingsalbum von Billy Bragg. Gemeinsam mit „Talking With Taxman About Poetry“ (1986) ist es mit Platz 8, gemessen an den Chartplatzierungen, sein erfolgreichstes Album.

2013 kam sein bisher letztes Album, „Tooth & Nail“ heraus, das nach fast zwei Jahrzehnten wieder einmal an den Top Ten kratzen konnte (#13).

2016 konnte ich Billy Bragg erstmals live sehen. Beim A Summer’s Tale Festival spielte er zwar nicht „Waiting For The Great Leap Forwards“, aber „Accident Waiting To Happen“ und „Sexuality“ aus meinem Lieblingsalbum. Und natürlich „A New England“.

2021 erscheint nach nach 8 Jahren Albumpause das dreizehnte Studioalbum von Billy Bragg. Es trägt den Titel „The Million Things That Never Happened“ und bietet 12 Songs, die aber weder den auf seiner Gitarre schrammelnden Protestsänger noch seine schwungvoll-poppige Seite zeigen. Statt dessen ist „The Million Things That Never Happened“ ein ruhiges und größtenteils zurückhaltendes, sich zwischen Americana, Folk und Country bewegendes Alterswerk des mittlerweile 63-jährigen Singer/Songwriters. Produziert wurde das Album, welches Bragg als „Pandemie-Blues-Album“ bezeichnet, von Romeo Stodart von The Magic Numbers und Dave Izumi (Natalie Imbruglia, Duke Special) im Echo Zoo Studio in Eastbourne. Das abschließende „Ten Mysterious Photos That Can’t Be Explained“ setzt sich textlich mit Verschwörungsmythen und Desinformation auseinander und wurde gemeinsam von Billy Bragg und seinem Sohn Jack Valero komponiert.
„The Million Things That Never Happened“ ist als CD und LP (black Vinyl und in limitiertes Auflage als blue Vinyl) erhältlich.

2022 wir Billy Bragg für 6 Auftritte in 2 Städten nach Deutschland kommen:
26.-28.05.22 Hamburg, Knust
01.-03.06.22 Berlin, Heimathafen    




 


„I Will Be Your Shield“ ist nach Billy Braggs Worten Herz und Seele der neuen Stücke, aus dem er nicht nur für sich die künstlerische Aufgabe ableitet, Hörer*innen mit Songs ein emotionales Schutzschild für „Good Days & Bad Days“ zur Verfügung zu stellen.
Erzählt wird von Selbstzweifeln in „Mid-Century Modern“, der Merkwürdigkeit von Social-Media-Posts in „Ten Mysterious Photos That Can`’ Be Explained“ (mit Sohn Jack Valero als Co-Autor) oder von der Schwierigkeit im Umgang mit Wahlergebnissen in „The Buck Doesn’t Stop Here No More“.
Bluegrass legen sich über die Stücke, lädt das Piano aus „Lonesome Ocean“ und die Violine vom Titeltrack zur stillen Einkehr, lässt der warme Background-Gesang an Leonard Cohens „Ten-New-Songs“- Album denken, sprudelt im Gegensatz dazu die Fiddel von „Freedom Doesn’t Come For Free“ voller Lebenslust, finden neben melancholischen Momenten weiterhin Pop-Rock-Avancen ihren Platz.
Billy Bragg transportiert mit „The Million Things That Never Happened“ seinen unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Gemeinschaft auf einem überwiegend leisen Weg.






10 Fakten zum neuen Album von Coldplay : 1. Für „Music Of The Spheres“, das neunte Album von Coldplay, wurde ein fiktives Planetensystem nam...


10 Fakten zum neuen Album von Coldplay:

1. Für „Music Of The Spheres“, das neunte Album von Coldplay, wurde ein fiktives Planetensystem namens The Spheres entwickelt, das neun Planeten, drei natürliche Satelliten, einen Stern und einen Nebel enthält. Jeder Albumtitel steht für einen dieser Himmelskörper: Neon Moon I ("Music of the Spheres"), Kaotica ("Higher Power"), Echo ("Humankind"), Kubik ("Alien Choir"), Calypso ("Let Somebody Go"), Supersolis ("Human Heart"), Ultra ("People of the Pride"), Floris ("Biutyful"), Neon Moon II ("Music of the Spheres II"), Epiphane ("My Universe"), Infinity Station ("Infinity Sign"), und Coloratura ("Coloratura"). Supersolis ist der Stern im Zentrum des Systems, und Koloratura ist der Nebel.

2. Noch mehr Sternenquatsch: Ein verlorener Planet namens Aurora ist ebenfalls Teil des Systems, obwohl nicht bekannt ist, ob ihn ein versteckter Song repräsentieren wird. Somit bleibt es erstmals bei 12 Songs in 41:51 Minuten. 
Und noch ein wenig Emojiquatsch: Fünf Songs tragen keine Titel im herkömmlichen Sinn sondern statt dessen Emojis (⦵ (saturn emoji), *✧ (sparkles emoji), ♡ (heart emoji), ❍ (earth emoji) und ∞ (infinity symbol)).

3. Mit Max Martin haben Coldplay (neben einigen Co-Produzenten) einen neuen Produzent an ihrer Seite. In seiner Vita stehen zahlreiche Pop-Stars wie Backstreet Boys, Britney Spears, Katy Perry, Christina Aguilera, Taylor Swift, Ariana Grande oder The Weeknd. 


 


4. Als erste Single wurde „Higher Power“ am 7. Mai veröffentlicht. Erstmals seit „Shiver“ (aus dem Debütalbum „Parachutes“ (2000) und erst die zweite Single von Coldplay überhaupt) konnte sich eine erste Single aus einem Album von Coldplay nicht in den Top Ten im Vereinigten Königreich platzieren (#12).

5. Dank der Südkoreanischen Popgruppe BTS konnten Coldplay im September mit „My Universe“ an alte Charterfolge anknüpfen (Platz 3 im Vereinigten Königreich) bzw. diese noch überbieten: „My Universe“ erreichte Platz 1 der Billboard Hot 100, was für BTS der sechste US-Chart-Topper und für Coldplay der zweite nach „Viva la Vida“ (2008) ist. Die Single ist außerdem der erste Song von zwei Gruppen, die gemeinsam an der Spitze der Charts stehen, und der erste Song einer britischen Gruppe, der in der Geschichte der Vereinigten Staaten auf Platz 1 debütiert.


 


6. Das Artwork von „Music Of The Spheres“ stammt von der argentinischen Designerin Pilar Zeta, die bereits bei „A Head Full Of Dreams“ (2015) und „Everyday Life“ (2019) mit Coldplay zusammen arbeitete.

7. „Music Of The Spheres“ ist am 15. Oktober als CD und limitierte CD erschienen. Zur regulären Auflage gibt es folgende Beschreibung: Comes in a die-cut spot varnished matted card slipcase. Disc is in spot varnished inner cardsleeve, and comes with a 28-page booklet plus a 2-page spot varnished map. Sticker on shrinkwrap. 
Die limitierte Auflage aus dem Coldplay Store bietet zudem: All of the above elements feature a special silver pantone print on outer surfaces, with main typography using the 'Infinitum' language.

8. Natürlich kommen auch Freunde der Schallplatte bei „Music Of The Spheres“ auf ihre Kosten, denn das Album wurde auf 140 g schwerem, farbigem Recycling-Vinyl gepresst, somit ist jedes Exemplar ein Unikat. Die Farbe des Vinyls kann je nach dem zum Zeitpunkt der Pressung verfügbaren recycelten Kunststoff variieren. Die Plattenhülle hat folgende Spezifikation: Packaged in a 5mm spined outer sleeve, with circular die-cut to front cover, revealing a 4-page Map Of The Spheres insert.
Auch hier gibt es, wie bei der CD, eine „Infinity Station Edition“ mit alternativem Artwork: 



Zu erwähnen sei auch noch das auf 5000 Exemplare limitierte Box Set.

9. „A Head Full Of Dreams“ ist laut Metacritic das bisher schlechteste Album von Coldplay. Nun werden die 60/100 Punkte noch unterboten: „Music Of The Spheres“ steht aktuell bei einem Metascore von 55/100 Punkten.

10. Die „Music Of The Spheres“ wird auch in Deutschland gastieren. Das sind die 4 Termine in 2 deutschen Städten:
2./3. Juli 2022, Frankfurt, Deutsche Bank Park
10./11. Juli 2022 Berlin, Olympiastadion


Hier ist deine Mitarbeit gefragt. We Are Scientists liefern 10 flotte, spaßige und für das Duo so typische Indierock-Songs*, ließen sie von...


Hier ist deine Mitarbeit gefragt. We Are Scientists liefern 10 flotte, spaßige und für das Duo so typische Indierock-Songs*, ließen sie von Claudius Mittendorfer (Ash, Parquet Courts, Johnny Marr, Weezer) abmischen, pressten sie auf Vinyl und steckten dieses in ein Klappcover. Danach ist der Fan gefordert: Welche Vinylfarbe solle es denn sein? Denn Keith Murray und Chris Cain ließen gleich zehn unterschiedliche Auflagen produzieren: Charry Laser, Earth Scoop, True Denim, Dog Tongue, Lemon Beach Sunshine, Keylime Yum, Seafoam Spritz, Witch Eyes, Plum Damage und Some Kinda Melon.




Damit aber nicht genug, denn wenn die Farbwahl erst einmal getroffen und die Platte geliefert wurde, gilt es diese selbst zu vervollständigen, denn das Cover ist eine leere Wand, die mit dem beigefügten Sticker-Paket selbst zur individuellen „Huffy“-Welt gestaltet werden soll.  

We Are Scientists unterwegs in Deutschland:
06.04.22 Köln, Luxor
07.04.22 Nürnberg, Z-Bau
12.04.22 Leipzig, Werk 2 - Halle D
13.04.22 Berlin, Hole44
14.04.22 Hamburg, Knust


* den akustischen Country-Witz „Bought Myself A Grave“ (Scratch-Einlage, Vocoder-Einsatz und Gitarren-Solo inklusive) einmal außen vor gelassen 


 


Zugleich zeigt sich, welch große Songwriter Murry und Cain inzwischen geworden sind. „Behavior Unbecoming“ ist eine wunderbar mitreißende Pop-Nummer, die in aller Schlichtheit Anleihen an britische Veteranen der 90er mitnimmt und doch so clever gemacht ist. Ähnliches gilt für „Contact High“, ein frenetischer Rocker mit Ohrwurm-Garantie, der um gitarrenlastige Lebensfreude und Romantik bemüht ist. Am Refrain gibt es kein Vorbeikommen. Das wunderbar schräge „I Cut My Own Hair“ ist eine tanzbare Ode an die Anfangstage und baut zudem die bereits vertrauten Disco-Querverweise weiter aus, während „Sentimental Education“ etwas Fernweh hier und ganz viel Aufbruchsstimmung da mitbringt.
Souverän beackern We Are Scientists weiterhin vertraute Felder und holen das unterhaltsame Maximum heraus. Lebenslustige Gitarren, verschmitzte Pop-Momente, tanzbare Ankedoten aus den Anfangstagen und Disco-Lässigkeit geben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand. „Huffy“ ist alles, was man sich von We Are Scientists, erwartet, und noch viel mehr. Zehn richtig gute Songs verbreiten beste Laune zwischen Nostalgie und Zukunftsdenken, fügen sich nahtlos in den ohnehin erstaunlichen Katalog des Duos ein. Wenig überraschend bleibt alles verdammt gut.




 


"Huffy", also grantig oder eingeschnappt ist auf Murrays und Chains siebtem Studioalbum folglich nichts – auch wenn es im eröffnenden kleinen Ätz-Polterer kurz "You've lost your shit" heißt. Und nach dem zweifellos launigen Auftakt legen sich We Are Scientists erst richtig ins Zeug. Zum Beispiel im großartigen "I cut my own hair", das mit spitzem Riff und munter kickendem Basslauf das Erbe von Bloc Party, Moving Units und anderen abtrünnigen oder vergessenen Protagonisten der Class Of 2005 stilvoll verwaltet. Dass das Duo im todkranken Video beknackterweise drei Minuten lang genau das macht, was der Text aussagt, gehört mit zum Paket – egal, ob Lockdown-Nachwirkung oder einfach nur nett hirnverbrannte Idee. Schon sinniger: "Just education", das den wuchtigen Groove eine ganze Ecke tiefer legt, die Leads zwirbelt wie die Band einst ihre Schnurrbärte und eine hymnische Gesangsmelodie auffährt, für die sich auch die Beatles oder zumindest Electric Light Orchestra nicht schämen müssten. Jetzt aber: Glanzstücke!





10 Fakten zum neuen Album von James Blake : 1. Freunden von James Blake hat es vermutlich das Herz gebrochen, als sie Anfang September erfuh...



10 Fakten zum neuen Album von James Blake:

1. Freunden von James Blake hat es vermutlich das Herz gebrochen, als sie Anfang September erfuhren, dass die Veröffentlichung seines fünften Album vom 10. September auf den 8. Oktober verschoben werden musste, weil es coronabedingte Probleme im Vinylpresswerk gab.  

2. Und welche Schallplatten gibt es (neben CD und Kassette) von „Friends That Break Your Heart“? Außer black Vinyl gibt es eine auf 1000 Exemplare limitierte Auflage auf silver Vinyl.

3. Sowohl die silberne als auch die schwarze Schallplatte stecken in einem alternativem Artwork das den Titel „Survivors Guilt“ trägt:


4. Dieses und das ursprüngliche Artwork stammen vom englischen Künstler Miles Johnston, der vorwiegend mit Graphit auf Papier arbeitet, wobei er seine Figuren ausschneidet und verformt. Die Werke sind als visuelle Metaphern mit offenem Ende konzipiert, in die sich der Betrachter hineinversetzen kann. Die Plattenhülle entwarf Johnston auf Anfrage von Blake, den er als „one of my favorite musicians“ bezeichnet.

5. Der umtriebige Blake hat letztes Jahr digital die „Covers“ EP mit sechs Songs veröffentlicht (u.a. mit „The First Time Ever I Saw Your Face“, zudem erschien auf 12’’ die „Before“ EP mit vier Liedern und er brachte die Titel „You’re Too Precious“ und „Are You Even Real?“ heraus. Keiner dieser Songs ist auf „Friends That Break Your Heart“ enthalten.

6. Das neue Album beinhaltet 12 Titel, die 43:42 Minuten laufen. Neben James Blake fungierten u.a. Dominic Maker, Jameela Jamil, Joji, Frank Dukes oder Rick Noweles als Produzenten.

Was ja manchmal verloren geht angesichts des Erfolgs, der Grammys und der Fans, die ihren Helden und ihr Leben doch sehr ernst nehmen: dass Blake Humor hat. Nie war das offensichtlicher als in „Say What You Will“, der Leadsingle seines fünften Albums FRIENDS THAT BREAK YOUR HEART, in dessen Videoclip ein frustrierter Blake vom Sport bis zum öffentlichen Zuspruch abgehängt wird von Billie-Eilish-Produzent und -Bruder Finneas.
Der Song selbst lässt sich lesen als Abgesang auf oder sogar geplanten Abschied vom eigenen Superstarstatus: „I might not make all those psychopaths proud. At least I can see all the faces of the smaller crowds“, singt Blake. Ins Bild passt, dass der Opener des Albums „Famous Last Words“ heißt und Blake darin singt: „I’ve truly lost it this time.“
Auch im weiteren Verlauf könnte man fröhlich Sätze aus dem Zusammenhang reißen, Sätze wie „Life is not the same“, um eine kreative oder doch wenigstens Midlife-Krise zu diagnostizieren, aber man kann auch einfach zuhören, den schwer geschmackvollen Beats lauschen, in der stets schwermütigen Stimmung versinken oder auch bewundern, in wie vielen Farben man Melancholie malen kann – mal sperrig wie in „Frozen“, mal lieblich wie im Titelsong. Ein Album, so gesetzt, aber auch apart und sexy wie graue Schläfen.

7. Als Gaststimmen sind SZA („Coming Back“), JID und SwaVay („Frozen“) sowie Monica Martin („Show Me“) zu hören. Der US-amerikanische Komponist Nico Muhly steuerte die Streicher Arrangements für den abschließenden Song „If I’m Insecure“ bei. 


 


8. Aus dem Album wurden jedoch vier andere Songs als Singles ausgewählt und im monatlichen Rhythmus vorab veröffentlicht: „Say What You Will“, „Life Is Not The Same“, „Famous Last Words“ und „Coming Back“. Zuletzt erhielt der Song „Funeral“ ein Video:


 


9. „Foot Forward“ enthält Samples des Songs „Frozen In The Night“ von Dan Hill, der 1978 auf dem gleichnamigen Album und 10 Jahre vor Blakes Geburt veröffentlicht wurde.

10. Bei Metacritic bewegen sich die fünf Alben von James Blake alle innerhalb eines Abstandes von 4 Punkten: „James Blake“ (2011; 81/100), „Overgrown“ (2013; 82/100), „The Colour In Anything“ (2016; 78/100), „Assume Form“ (2019; 80/100) und „Friends That Break Your Heart“ (2021; 79/100).


War die Plattenhülle des ersten Soloalbum von Hayden Thorpe noch in schlichten Grautönen gehalten, so strahlt sein zweites Werk nach dem En...


War die Plattenhülle des ersten Soloalbum von Hayden Thorpe noch in schlichten Grautönen gehalten, so strahlt sein zweites Werk nach dem Ende der Wild Beasts in bunten Farben. Schon optisch ist der Unterschied zwischen dem reduzierten und introvertierten „Diviner“ und dem pulsierenden und schillernden „Moondust For My Diamond“ gut zu erkennen.

Hayden Thorpe singt mit seiner hohen Kopfstimme in einer Liga mit Anohni/Antony Hegarty und besticht darüber hinaus mit einem Händchen für geschmeidige Melodien, die nun in ein deutlich elektronischeres und synthetisches Umfeld gebettet wurden. Die 12 Songs von „Moondust For My Diamond“ entstanden gemeinsam mit den Produzenten Nathan Jenkins aka Bullion, mit dem er auch schon an der im letzten Jahr veröffentlichten „Aerial Songs“ EP arbeitete, und Richard Formby, der auch schon die Wild Beasts Alben „Two Dancers“ und „Smother“ betreute. Thorpe kehrte von der Londoner Großstadt in die Natur seiner Heimat im Lake District zurück, engagierte sich bei Wavepaths, einem Projekt, das Musik in psychedelische Therapie integriert, oder Atem-Workshops und bezeichnet daher selbst sein neues Album als „digital pastoral“.




 


Das Album klingt so außerirdisch, wie es der ominöse Titel vermuten lässt. Songs, die in ihrem Minimalismus so wirken, als würden sie nur durch Zufall und etliche Umwege durch das Universum an unseren Endgeräten auftauchen, führen gleichgültig einen Krieg der Emotionen und der Unumkehrbarkeit.
Thorpes ikonische Kopfstimme macht bei Zeiten den Eindruck einer sanften Drohgebärde, an anderen Stellen tritt sie in den Hintergrund, um wie bei “Parallel Kingdom” fast wie ein distanzierter Kommentar aufzuhallen.
Die Vorsicht, mit der Hayden Thorpe zum Beispiel in “Metafeeling” über die eigenen Gefühle philosophiert, transportiert auf “Moondust For My Diamond” immer auch eine gewisse Spannung. Das resultiert vor Allem aus der synthetisch anmutenden Geradlinigkeit, in der sich Thorpes Stimme selbst wie ein gesampletes Instrument in das stark reduzierte Soundgerüst einfügt.




 


Thorpes faszinierendes Organ bildet dabei weiterhin den Fixpunkt, doch anders als auf dem spärlich inszenierten Vorgänger sind die Arrangements hier mehr als nur Beiwerk. In den letzten anderthalb Minuten des Meisterstücks "Golden ratio" bleibt der 35-Jährige sogar komplett stumm, überlässt dem bunten Instrumentarium um Saxofon und Oboe die Bühne, nachdem er sich zuvor der Dynamik des plötzlich anziehenden Beats hingab. Auch im souligen "Metafeeling" ist der Bläser-unterstützte Groove der Star, während das eh schon technoid-kühle "No such thing" den maschinellen Herzschlag zum Rave hochpeitscht. Auch deshalb lässt sich "Moondust for my diamond" die wiedergewonnene Nähe zu Wild Beasts attestieren: Es fühlt sich über weite Teile einfach nicht wie ein Soloalbum an. Erst im reduzierteren "Hotel November tango" spannt Thorpe mit seiner sehnsüchtigen Gesangsmelodie fast alleine das Netz, aus dem es kein Entkommen mehr gibt.
    

Kommen wir nach zwei Wahlberlinern (Efterklang und Charity Children) heute zu waschechten Berlinern: Isolation Berlin . Offensichtlich mögen...



Kommen wir nach zwei Wahlberlinern (Efterklang und Charity Children) heute zu waschechten Berlinern: Isolation Berlin. Offensichtlich mögen sie ihre Stadt, hassen Fußballspielen, wollen so sein, wie Nina Hagen und haben private Probleme sowie ein Geheimnis. Zumindest, wenn man ihrem neuen Album „Geheimnis“ und der Trackliste der 11 Songs glauben schenken mag.    

Ein Geheimnis sind Isolation schon längst nicht mehr, denn ihre ersten Alben „Und aus den Wolken tropft die Zeit“ (2016) und „Vergifte dich“ (2018) kamen bis auf Platz 69 bzw. 30 in den deutschen Charts. Tendenz also steigend. Die überaus positiven Plattenkritiken (siehe unten) in Verbindung mit einem Weniger an Noise, Krach, Geschrei und Rock sowie einem Mehr an Zugänglichkeit und ausgefeilten Arrangements (Streicher, Orgel...) werden dazu ihren Teil beitragen. Als träfen sich Sven Regener, Joy Division und The Velvet Underground in einer Berliner Kneipe…

„Geheimnis“ ist als CD und LP erhältlich. Das limitierte Doppelvinyl gibt es inklusive des Livealbums "Live in Ho Chi Minh City“, zudem gibt es die Platte auch auf clear Vinyl.  


 


Ja, Isolation Berlin erzählen viel, aber dennoch noch lange nicht alles. Etwa im rotzig vorgetragenen, mit schepperndem Bass durch den Song stolpernden "Private Probleme". "Ich will nicht darüber reden", erklärt Sänger Tobias Bamborschke, bevor eine The-Strokes-Gitarre zum Tanz auffordert. Auch "Ich zieh mich zurück" handelt davon, nicht immer alles mit allen teilen zu wollen und einfach mal "alle Deppen" auszusperren. Im Walzer-Takt verkriecht sich der Sänger in sein Schneckenhaus, ein Glockenspiel und Streicher untermalen die Stimmung. Udo Jürgens swingt im Sarg, wenn die Band im letzten Drittel noch einmal aufspielt und Bamborschke seinen Vortrag intensiviert. Der sich vom Mystischen ins Groovige steigernde Titeltrack fordert dagegen konkret dazu auf, sein dunkelstes "Geheimnis" offenzulegen. Genau dasselbe geschieht auch in "Enfant terrible": Isolation Berlin berichten aus Sicht eines Mannes, dessen Männlichkeit toxischer kaum sein könnte – wobei unklar bleibt, ob Bamborschke nicht doch sich selbst meint, schließlich scheint der Protagonist ebenfalls ein Sänger auf Tournee zu sein.


 


Auch das ein Zeugnis einer guten Entwicklung: Isolation Berlin werden variantenreicher, ohne die Essenz zu verlieren. Den Auftakt bildet mit „Am Ende Zählst Nur Du“ ein fast zärtliches Lied, nur von der Akustischen begleitet und hörbar beeinflusst vom Haberer Nino. Es endet mit „Enfant perdu“ ästhetisch ähnlich gepolt, doch wieder tief im Tal der Tränen von Berlin-Kreuzberg watend. „Dich hat das Publikum geliebt / Doch deine Blüte ist verblüht.“
Wer Element Of Crime mag, mit manchmal einem festen Schlag auf den Kopf, dürfte bei „Geheimnis“ von Isolation Berlin gut aufgehoben sein und das „Geheimnis“ gut bei ihm oder ihr. Groß auch der Schlager zur diesjährigen EM „Ich Hasse Fußballspielen“ und die Ode an eine Urberlinerin „(Ich will so sein wie) Nina Hagen“.


 


Nachdem es auf zwei Alben musikalisch mal rockistisch, mal kunstliedselig rioreisernd zuging, hat die Band nun zu einem minimalistischen Sound gefunden, der die Seelenexegese des Sängers effektvoll abfedert, ohne ihr die Wucht zu nehmen. Isolation Berlin, das ist nun ganz Bamborschke, so wie Joy Division, die Band, die hier am vordringlichsten Pate steht, sich zu dessen Lebzeiten in den Dienst des enigmatischen Ian Curtis stellte (bis sie sich ohne ihn neu erfand).
Es sind bleiche, suizidal grundierte Joy-Division-Songs wie »A Means to an End« oder »Eternal« die im Post-Punk-Äther mitrauschen, wenn sich Schlagzeug (immer vorn, immer antreibend), ein knurrender Bass-Groove oder einzelne, lang gehaltene Orgelakkorde unter die Texte legen, wie das Gleisbett der »fleißigen Straßenbahn«, die Bamborschke im ersten Track vorbeifahren lässt. Er ist der Fahrgast, der immer allein sitzt, das Enfant terrible aus dem gleichnamigen Lied, das sich mal wieder danebenbenommen hat: »Der gestrige Abend schlug mir auf den Magen/ Ich hab ein paar Dinge kaputt geschlagen.«


 


Trotzdem bleibt der Sound reduziert und geht immer nur punktuell in die Vollen. Das führt zu einigen poppigen Momenten und mischt Licht in die grundsätzlich eher düstere Stimmung. Die Band bekommt auf diesem Weg eine Leichtigkeit, die erstaunlich gut zu ihr passt. Besonderes Highlight ist die trotzige Single „(Ich will so sein wie) Nina Hagen“. Hier verschmilzt die eingängige, aber nicht einfältige Melodie mit Tobias Bamborschkes Sinn für feinen Humor. Ließen einen frühere Texte mit ihren gestelzten Reimen schon mal die Augenbrauen hochziehen, schafft er es hier mit wenigen Worten Nina Hagen ein kleines Denkmal zu setzen. Neben der Bewunderung schwingt im Song aber auch die Frustration mit, nicht so mutig und frei wie Nina Hagen zu sein. Um das zu vermitteln, braucht es irgendwann nicht einmal mehr einen zusammenhängenden Text: Wenn Tobias Bamborschke sich in die von Hagen geborgte Nonsens-Zeile „Ein Ufo und ein Boy“ bis zum Schreien reinsteigert, hat das gleichzeitig Tiefe und Humor.


Nachdem man fünf Jahre nichts mehr von den Charity Children gehört hatte, durfte man sich schon den Kopf zerbrechen: Ist die Beziehung von ...


Nachdem man fünf Jahre nichts mehr von den Charity Children gehört hatte, durfte man sich schon den Kopf zerbrechen: Ist die Beziehung von Chloë Lewer und Elliott McKee in die Brüche gegangen? Haben sich die Charity Children etwa aufgelöst? Hat das neuseeländische Duo ganz andere musikalische Wege eingeschlagen? Die Antworten auf diese Fragen lauten ja, nein und irgendwie ja. 

Aber der Reihe nach: Das in Berlin lebende Duo hat zwar seine Partnerschaft beendet, aber nicht die bestehende Freundschaft, und so konnte die gemeinsame Band trotz der Trennung weiter bestehen. Jedoch mit deutlich veränderter musikalischer Ausrichtung, denn vom handgemachten Straßenmusiker-Folk der ersten beiden Alben habe sich Chloë und Elliott entfernt. „Eklektischen Alt-Pop“ nennen sie selbst das groovende, säuselnde Ergebnis, welches den Titel „Almost Young“ trägt und bei 14 Songs fast 55 Minuten läuft. 

Das omnipräsente Piano lässt häufig an John Lennon denken, auch wenn „Emerald City“ zunächst nach „Eine gute Nachricht“ von Danger Dan klingt. Dazu kommen 70er Jahre David Bowie („You Play It Cool“, „Wolf Crain Boy“), 80er Jahre Paul Simon („Mr Cuckoo“) und mehrfach jazzige Bläser („Pay The Devil“, „Love Your Soul Right“). Chloës gehauchter Gesang bringt einem Soko in den Sinn („Baby Blue“) und das am Ende des Albums platzierte „We Loved“ hallt als Hit der Platte noch einige Zeit in den Gehörgängen nach.

Freunde der Schallplatte können „Almost Young“ auf orange Vinyl käuflich erwerben.




 


Charity Children rollen ihren Alt-Indie-Folk-Pop aber nicht nur auf ein tiefes Tal aus Tränen. Für Hass ist auf dieser Platte kein Platz, es ist viel mehr ein Raum des Vergebens, des Liebens nach der romantischen Liebe. Da darf doch auch mal getanzt werden! Deswegen funkelt in “My Alchemy” eine kleine Indie-Disco zu Phantogram-Vibes,  bei “You Play It Cool” croont McKee vor drückenden Bläser-Partien in schickster Kopfstimme vor sich hin und “Wolf Cryin’ Boy” ist mit seinen theatralischen Chören ein weiterer Dancefloor-Kandidat. Gerade in diesen schnelleren Momenten erinnern Charity Children an alte Zeiten, als Kate Nash und MGMT noch den Indie in den Mainstream brachten. Bestes Beispiel dafür ist “Pay the Devil Too”, bei dem Gitarre und Klavier nach vorne hechten, während sich McKee und Lewer den Refrain freundschaftlich teilen. Überhaupt teilen: Dass beide ans Mikro treten, tut dem mit 54 Minuten doch recht langen Album sehr gut. Denn dadurch entstehen auch mal Gänsehaut-Vibes à la Of Monsters and Men (“Love Your Soul Right”) . Bei den ruhigen Folk-Momenten drängen sich hingegen an vielen Stellen Bläser und teils auch Streicher nach vorne und geben den Gesten eine schmerzvolle Tiefe. “Old New Song” ist nur eins von vielen großartigen Beispielen.




Irgendwann habe ich ein wenig das Interesse an Efterklang verloren. Lag es am Nebenprojekt Liima, das für eine lange Wartezeit sorgte und m...


Irgendwann habe ich ein wenig das Interesse an Efterklang verloren. Lag es am Nebenprojekt Liima, das für eine lange Wartezeit sorgte und mich nicht recht überezugen konnte? Oder an dem konzeptionellen Überbau von „Piramida“ und „Leaves: The Colour Of Falling“? Ich weiß es nicht genau. 

Gut, dass es mit „Living Other Lives“ eine sehr eingängige erste Single aus dem neuen Album gab, der das sehr poppige „Dragonfly“ folgte. Gut, dass vor ein paar Wochen das Maifeld Derby Festival mit einem äußersten charmanten Auftritt von Efterklang stattfand. Gut, dass bei dem Konzert nicht nur mein Lieblingslied „Modern Drift“ gespielt wurde sondern auch die neue, im Falsett gesungene Ballade „Hold Me Close When You Can“, die mit ihrer wunderschönen Mitsing-Passage die Vorfreude auf „Windflowers“ noch einmal deutlich erhöhte. So sehr, dass ich nicht nur die limitierte Auflage (clear Vinyl) der neuen Platte bestellt habe, sondern das letzte Album „Altid Sammen“ gleich nachgekauft habe und nun überlege, ob ich am Sonntag auch noch das Konzert von Casper Clausen & Co. in Stockholm besuchen soll…  

In Deutschland wird sich 2022 wieder die Gelegenheit für Konzerte der dänischen Wahlberliner bieten:
16.02.22 Hamburg, Uebel & Gefährlich
17.02.22 Nürnberg, Z-Bau
18.02.22 Berlin, Metropol
24.02.22 München, Strom
09.03.22 Köln, Kulturkirche


 


Der Opener "Alien arms" kontrastiert einen wie aufgestachelte Bienen schwirrenden Beat mit Casper Clausens auf der Stelle schwebendem Gesang, ehe eine Frauenstimme dazukommt und Schlagzeug und Bass ein handfesteres Rhythmusfundament für den hymnischen Schlusspart klopfen. In "Beautiful eclipse" versuchen schwung- und klagevolle Streicher das stoische Synth-Signal auf ihre jeweilige Seite zu ziehen, während "Hold me close when you can" eine nur minimal manipulierte Klavierballade in den Himmel zeichnet. In ihren besten Momenten schafften es Efterklang – ähnlich wie die leider in Vergessenheit geratene isländische Band Múm –, Melodien mit genau der richtigen Menge Pathos durch elektronische und orchestrale Farbstrudel in neue Kontexte zu setzen.


 


Der Titel des Albums "Windflowers" ist dabei Programm: "Windflowers" sind nämlich kleine bunte Blümchen, die im Frühjahr auf dem dänischen Waldboden kunterbunte Blumenteppiche aufblühen lassen. Und das ist gewissermaßen auch dieses Album: Ein kunterbunter musikalischer Blumenteppich. Wenn man die Analogie noch weiter führen möchte, dann sollte auch der Waldboden mit einbezogen werden, denn wenngleich die teils elektronischen, teils organisch erzeugten Songs mit lockerer Vielseitigkeit und melodischer Brillanz zu überzeugen wissen und besonders auch gesanglich charmante, versöhnliche Klänge zu vernehmen sind, liegt doch zugleich eine Prise Düsternis und skandinavischer Melancholia über dem Geschehen - was aber gut ist, denn banal und belanglos wird es so natürlich niemals.




Leise, still und heimlich hat Alexis Taylor sein sechstes Soloalbum veröffentlicht. Vermutlich ist Das Album des Sängers von Hot Chip etwas...



Leise, still und heimlich hat Alexis Taylor sein sechstes Soloalbum veröffentlicht. Vermutlich ist Das Album des Sängers von Hot Chip etwas untergegangen, da es zunächst nur digital erschienen ist und ein physischer Release erst knapp 5 Wochen später erfolgen soll: „Silence“ wird wohl ab dem 22. Oktober in den Plattenläden stehen (auch wenn auf seiner Homepage von Anfang 2022 die Rede ist).

„Leise, still und heimlich“ trifft im Vergleich zu den tanzbaren, elektronischen Sounds seiner Band auch irgendwie auf alle seine Solowerke zu, welche die introvertierte, melancholische und nachdenkliche Seite des Künstlers in den Mittelpunkt stellen. In besonderem Maße, wenn das Album mit „Silence“ betitelt ist und sich mit Themen wie Religion und Transzendenz auseinandersetzt. Mit dem Begriff „Silence“ beschäftigte sich Alexis Taylor schon seit einigen Jahren und er begann damit, Geräusche aufzunehmen, die man an öffentlichen Plätzen hört, wenn Menschen Momente der Stille einhalten. Einen persönlichen Bruch gab es, als Taylor selbst diese innere Ruhe aufgrund eines Tinnitus bei einem Konzert von Hot Chip im Jahr 2019 verlor. 

„Leise, still und heimlich“ passt auch zum Aufnahmeprozess, als während diverser Lockdowns das Leben gezwungenermaßen entschleunigt und isoliert wurde. Für „Silence“ arbeitete Alexis Taylor u.a. mit Johnny Lam (Pedal Steel Gitarre), Sam Becker (Kontrabass), Kenichi Iwasa (Horn, Trompete) und Rachel Horton-Kitchlew (Harfe) zusammen, die den häufig auf Taylors zerbrechlich wirkende Stimme und sein Pianospiel reduzierten, beschaulichen Songs etwas Vielfalt bescheren. Besonders schön gelungen ist dies auf „Strange Strings“ und der Titel verrät bereits warum.

„Leise, still und heimlich“ ist vermutlich auch der Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus) ausgestorben. In Tasmanien wurden die Tiere gejagt, um den Besatnd von Schafen nicht zu gefährden, und innerhalb weniger Jahre ausgerottet. 1936 verstarb im Zoo von Hobart auf Tasmanien das letzte Exemplar, nachdem auch die Nachzucht in Gefangenschaft nicht gelang. Das größte räuberisch lebende Beuteltier, auch Tasmanischer Wolf oder Tasmanischer Tiger genannt, ziert das Plattencover von „Silence“ und wurde auch im instrumentalen „Thylacine“ verewigt. 


 


From the tranquillity of the nursery rhyme-esque ‘Look To Heaven’ to the momentum provided by ‘House Of Truth’, the breadth of Alexis’s musicality is not stretched, but honed into a cohesive performance throughout the record. Lucid realisations paired with piano driven, melancholy soaked ballads are a mainstay of ‘Silence’, dialling back from his usual repetitive delivery as the primary vocal component of electro-jivers Hot Chip. Removing the textural quirks and dance cadence of previous releases may lead to a less colourful final product, however ‘Silence’s newfound maturity is still pleasingly contemplative. 




The majority of the tracks on Silence are built around Taylor’s voice and piano, with his band settling for a more unobtrusive presence. The comforting sound of a double bass anchors Death Of Silence, as some gentle strings swirl around Taylor’s piano, and despite having no lyrics, the centrepiece piano instrumental of Thylacine seems strangely moving – named after an extinct Australian marsupial (which also graces the cover art), it feels like an ode to passing times and an uncertain future.
I Look To Heaven, living up to its title, is probably the most lyrically explicit allusion to the album’s theme of religion – “I turn to Jesus ‘cos no one can save me” intones Taylor at the start, and with references to a “heavenly father” there are hymn like qualities to the song’s repetitive piano chords.
It takes a few listens for Silence’s quiet, reflective songs to sink into your head. At first, it’s more likely to lull you off into a gentle nap, but it soon begins to creep into your heart. Consequences is a lovely, lilting masterpiece, while Violence is the exact opposite of its title, a still mediation which laps gently in and out like waves at a beach.