Bei „The Overflow“ musste der ursprüngliche Gerichtstermin (12. November) vorgezogen werden, da das Plattencover so herrlich zum heutigen Ta...
French For Rabbits - The Overflow
Hier ist noch ein weiteres Album, bei dem es zu Verzögerungen hinsichtlich der Vinylveröffentlichung kam. „The Hill, The Light, The Ghost“ s...
Haiku Salut - The Hill, The Light, The Ghost
Creating an exploration of sound and how it relates to memory only without personal context and building their own worlds around each one instead, The Hill, The Light, The Ghost draws on such emotions to create nine pieces that are all connected to a specific place and time. A concept album of sorts, but one that doesn’t necessarily follow any pre-ordained musical narrative. The Hill, The Light, The Ghost could easily be Haiku Salut’s Loveless moment.Take “All Watched Over By Machines of Loving Grace” for example, which moves between the fractured ambience of My Bloody Valentine at their most effervescent and John Cage at his most obtuse. Nothing is left to chance and every avenue explored. Likewise on the delicate “I Dreamed I Was Awake For a Very Long Time,” which is possibly the closest piece of the nine in sound to anything Haiku Salut have released beforehand. What sets it apart is the way it glides effortlessly into the next segment, “How the Day Starts.”
The Hill, The Light, The Ghost is also a work that is unafraid to put some unease into the mix even when it is surrounded by beauty like All Watched Over By Machines Of Loving Grace which manages to sound creepy, gorgeous and intoxicating all at the same time. Then there’s Trespass which fully immerses you within the walls of a rotting house where it is just you, the piano, the unaware children playing outside and the ghost sat next to you on the stool.This is in album full of intricate detail, confidence and a truly gorgeous sense of melancholy. The Hill, The Light, The Ghost shows a band really confident in their skills as artists and storytellers. It is a work that manages to feel familiar, old yet futuristic all at the same time and is an album that this writer will be returning a lot to as summer waves goodbye and autumn starts to natures colour scheme.
10. Glasvegas - Godspeed (LP) (5.11.2021) 9. Oasis - Knebworth 1996 (3 LPs) (19.11.2021) 8. Inspiral Carpets - Life (Gold Vinyl) (19.11.2021...
10 Schallplatten, die uns gut durch den November bringen
Wer für ein Mixtape, auf dessen A-Seite sich „ Endless Arcade “, das neue Album von Teenage Fanclub, befindet, noch ein passendes Gegenstück...
I Was A King - Grand Hotel
10 Fakten zum neuen Album von Lana Del Rey : 1. Was Taylor Swift kann, kann Lana Del Rey schon lange, nämlich zwei Alben in einem Jahr veröf...
Lana Del Rey - Blue Banisters
Selbst musikalisch beginnen sich die Strukturen auf "Blue Banisters" mitunter aufzulösen. Ab und zu verliert sich der Rhythmus zwischen Klavier und Hintergrundrauschen, fallen die Backgroundsängerinnen im großartigen "Black Bathing Suit" herrlich aus ihrer Rolle. In "Dealer", einem Duett mit Miles Kane, rastet Lana Del Rey dann auf eine Art und Weise aus, wie man es noch nicht gehört hat. Und brüllt die Blue-Velvet-Cocktailplüschbar derart zusammen, dass den Gästen wohl noch tagelang die Ohren zischen werden.Aus Verbrauchersicht rangiert "Blue Banisters" vielleicht nicht ganz so hoch wie die vergangenen beiden Meisterstücke. Das Album wird in der zweiten Hälfte etwas gleichförmig, einige Überbleibsel aus alten Sessions wurden angehängt, es zieht sich etwas. Vermutlich wird es irgendwann im Rückblick als hybrides Übergangswerk gelten, aber um das zu sagen, müsste man wissen, was Lana Del Rey hier noch draufsetzen will. Und die Frage mag man heute wirklich nicht beantworten müssen.
Im aktuellen Musikexpress gibt es unter der Rubrik „ME-Helden“ einen Bericht über Duran Duran, deren neues Album „ Future Past “ hier gester...
Black Marble - Fast Idol
Seine wie in Watte verpackten Songs sind einerseits zeitgemäß cool wie seine modernen Coldwave-Kollegen John Maus oder Boy Harsher, erinnern aber zugleich an die zeitlosen Melodien von OMD, New Order oder frühe The Cure.Zwischen Indiepop, Gothicpop und Dreampop hat sich Black Marble einen uniquen Sound-Kosmos geschaffen, eingefangen von analogen Vintage-Kameras, dem bitter-süßen Gefühl eines John-Hughes-Film, der nun „Pretty In Black“ heißt – denn trotz des Achtziger-Jahre-Pastiches ist die Leichtigkeit dieser Ära in Black Marbles Songs nicht vorherrschend.(Tonspion)
Opener “Somewhere” is the record’s longest and best track. It feels almost euphoric, with synths that reverberate like whispers in a cave. It’s six minutes long, but it’s so breezy that it’s over before you know it. Though the song could’ve been on any of Stewart’s records, it is nonetheless undeniably pretty. If there’s anything new about what Stewart’s doing here, it’s that he’s playing with slightly different textures from the past. There’s little flickers of dub here and there on songs like “The Garden” and “Streetlight,” breaking up the record like a short walk in the middle of a run.At his best, Stewart is an archivist of past sounds. And for the most part, that’s what Fast Idol is: a collage of old synth tones that are cool to the touch. It can feel like discovering an old roll of film in a vintage camera, or like going to a dive bar and messing around with the jukebox. While it aspires to be the heart on your sleeve synth pop of the past, it’s most successful as mood music to soundtrack the present.
10 Fakten zum neuen Album von Duran Duran : 1. Am 15. Juni jährte sich die Veröffentlichung des ersten Duran Duran Albums zum 40. Mal. Mittl...
Duran Duran - Future Past
Am überzeugendsten gibt sich das Album an den wenigen Stellen, die sich völlig losgelöst von etwaiger Trend-Jagd und pseudo-futuristischen Motiven zeigen. Wie perfekt Duran Duran immer noch den schmalen Grat zwischen ekelhaftem Kitsch und poppiger Perfektion beherrschen, zeigt beispielsweise der Titeltrack mit einem satten Glockenspiel-Intro, exaltierten Gesangspassagen des stimmlich nach wie vor überzeugenden Simon Le Bon und einem schmierig-hymnischen Refrain mit lyrischen Hochleistungen wie "It's all a future past that we are living now." Bahnbrechende Kunst? Nö. Trotzdem unterhaltsam? Na sicher. "Beautiful lies" dreht die Disco-Regler im Anschluss aufs Maximum, vergisst bei allem dezent trashigen Bombast aber nicht das nötige Augenzwinkern. "You walked into this plastic paradise" fasst Le Bon zusammen, als wäre ihm absolut bewusst, was er seinen Fans hier gerade serviert. Wer sich drauf einlässt, kann in diesem Plastikparadies definitiv Spaß haben. Besonders dieser Spaßfaktor geht allerdings dem großen Rest von "Future past" leider völlig ab.
1988 wurde mit „Waiting For The Great Leap Forwards“ meine liebste Single von Billy Bragg veröffentlicht. Der Song schaffte es nur bis auf P...
Billy Bragg - The Million Things That Never Happened
„I Will Be Your Shield“ ist nach Billy Braggs Worten Herz und Seele der neuen Stücke, aus dem er nicht nur für sich die künstlerische Aufgabe ableitet, Hörer*innen mit Songs ein emotionales Schutzschild für „Good Days & Bad Days“ zur Verfügung zu stellen.Erzählt wird von Selbstzweifeln in „Mid-Century Modern“, der Merkwürdigkeit von Social-Media-Posts in „Ten Mysterious Photos That Can`’ Be Explained“ (mit Sohn Jack Valero als Co-Autor) oder von der Schwierigkeit im Umgang mit Wahlergebnissen in „The Buck Doesn’t Stop Here No More“.Bluegrass legen sich über die Stücke, lädt das Piano aus „Lonesome Ocean“ und die Violine vom Titeltrack zur stillen Einkehr, lässt der warme Background-Gesang an Leonard Cohens „Ten-New-Songs“- Album denken, sprudelt im Gegensatz dazu die Fiddel von „Freedom Doesn’t Come For Free“ voller Lebenslust, finden neben melancholischen Momenten weiterhin Pop-Rock-Avancen ihren Platz.Billy Bragg transportiert mit „The Million Things That Never Happened“ seinen unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Gemeinschaft auf einem überwiegend leisen Weg.
10 Fakten zum neuen Album von Coldplay : 1. Für „Music Of The Spheres“, das neunte Album von Coldplay, wurde ein fiktives Planetensystem nam...
Coldplay - Music Of The Spheres
Hier ist deine Mitarbeit gefragt. We Are Scientists liefern 10 flotte, spaßige und für das Duo so typische Indierock-Songs*, ließen sie von...
We Are Scientists - Huffy
Zugleich zeigt sich, welch große Songwriter Murry und Cain inzwischen geworden sind. „Behavior Unbecoming“ ist eine wunderbar mitreißende Pop-Nummer, die in aller Schlichtheit Anleihen an britische Veteranen der 90er mitnimmt und doch so clever gemacht ist. Ähnliches gilt für „Contact High“, ein frenetischer Rocker mit Ohrwurm-Garantie, der um gitarrenlastige Lebensfreude und Romantik bemüht ist. Am Refrain gibt es kein Vorbeikommen. Das wunderbar schräge „I Cut My Own Hair“ ist eine tanzbare Ode an die Anfangstage und baut zudem die bereits vertrauten Disco-Querverweise weiter aus, während „Sentimental Education“ etwas Fernweh hier und ganz viel Aufbruchsstimmung da mitbringt.Souverän beackern We Are Scientists weiterhin vertraute Felder und holen das unterhaltsame Maximum heraus. Lebenslustige Gitarren, verschmitzte Pop-Momente, tanzbare Ankedoten aus den Anfangstagen und Disco-Lässigkeit geben sich die sprichwörtliche Klinke in die Hand. „Huffy“ ist alles, was man sich von We Are Scientists, erwartet, und noch viel mehr. Zehn richtig gute Songs verbreiten beste Laune zwischen Nostalgie und Zukunftsdenken, fügen sich nahtlos in den ohnehin erstaunlichen Katalog des Duos ein. Wenig überraschend bleibt alles verdammt gut.
"Huffy", also grantig oder eingeschnappt ist auf Murrays und Chains siebtem Studioalbum folglich nichts – auch wenn es im eröffnenden kleinen Ätz-Polterer kurz "You've lost your shit" heißt. Und nach dem zweifellos launigen Auftakt legen sich We Are Scientists erst richtig ins Zeug. Zum Beispiel im großartigen "I cut my own hair", das mit spitzem Riff und munter kickendem Basslauf das Erbe von Bloc Party, Moving Units und anderen abtrünnigen oder vergessenen Protagonisten der Class Of 2005 stilvoll verwaltet. Dass das Duo im todkranken Video beknackterweise drei Minuten lang genau das macht, was der Text aussagt, gehört mit zum Paket – egal, ob Lockdown-Nachwirkung oder einfach nur nett hirnverbrannte Idee. Schon sinniger: "Just education", das den wuchtigen Groove eine ganze Ecke tiefer legt, die Leads zwirbelt wie die Band einst ihre Schnurrbärte und eine hymnische Gesangsmelodie auffährt, für die sich auch die Beatles oder zumindest Electric Light Orchestra nicht schämen müssten. Jetzt aber: Glanzstücke!
10 Fakten zum neuen Album von James Blake : 1. Freunden von James Blake hat es vermutlich das Herz gebrochen, als sie Anfang September erfuh...
James Blake - Friends That Break Your Heart
Was ja manchmal verloren geht angesichts des Erfolgs, der Grammys und der Fans, die ihren Helden und ihr Leben doch sehr ernst nehmen: dass Blake Humor hat. Nie war das offensichtlicher als in „Say What You Will“, der Leadsingle seines fünften Albums FRIENDS THAT BREAK YOUR HEART, in dessen Videoclip ein frustrierter Blake vom Sport bis zum öffentlichen Zuspruch abgehängt wird von Billie-Eilish-Produzent und -Bruder Finneas.Der Song selbst lässt sich lesen als Abgesang auf oder sogar geplanten Abschied vom eigenen Superstarstatus: „I might not make all those psychopaths proud. At least I can see all the faces of the smaller crowds“, singt Blake. Ins Bild passt, dass der Opener des Albums „Famous Last Words“ heißt und Blake darin singt: „I’ve truly lost it this time.“Auch im weiteren Verlauf könnte man fröhlich Sätze aus dem Zusammenhang reißen, Sätze wie „Life is not the same“, um eine kreative oder doch wenigstens Midlife-Krise zu diagnostizieren, aber man kann auch einfach zuhören, den schwer geschmackvollen Beats lauschen, in der stets schwermütigen Stimmung versinken oder auch bewundern, in wie vielen Farben man Melancholie malen kann – mal sperrig wie in „Frozen“, mal lieblich wie im Titelsong. Ein Album, so gesetzt, aber auch apart und sexy wie graue Schläfen.
War die Plattenhülle des ersten Soloalbum von Hayden Thorpe noch in schlichten Grautönen gehalten, so strahlt sein zweites Werk nach dem En...
Hayden Thorpe - Moondust For My Diamond
Das Album klingt so außerirdisch, wie es der ominöse Titel vermuten lässt. Songs, die in ihrem Minimalismus so wirken, als würden sie nur durch Zufall und etliche Umwege durch das Universum an unseren Endgeräten auftauchen, führen gleichgültig einen Krieg der Emotionen und der Unumkehrbarkeit.Thorpes ikonische Kopfstimme macht bei Zeiten den Eindruck einer sanften Drohgebärde, an anderen Stellen tritt sie in den Hintergrund, um wie bei “Parallel Kingdom” fast wie ein distanzierter Kommentar aufzuhallen.Die Vorsicht, mit der Hayden Thorpe zum Beispiel in “Metafeeling” über die eigenen Gefühle philosophiert, transportiert auf “Moondust For My Diamond” immer auch eine gewisse Spannung. Das resultiert vor Allem aus der synthetisch anmutenden Geradlinigkeit, in der sich Thorpes Stimme selbst wie ein gesampletes Instrument in das stark reduzierte Soundgerüst einfügt.
Thorpes faszinierendes Organ bildet dabei weiterhin den Fixpunkt, doch anders als auf dem spärlich inszenierten Vorgänger sind die Arrangements hier mehr als nur Beiwerk. In den letzten anderthalb Minuten des Meisterstücks "Golden ratio" bleibt der 35-Jährige sogar komplett stumm, überlässt dem bunten Instrumentarium um Saxofon und Oboe die Bühne, nachdem er sich zuvor der Dynamik des plötzlich anziehenden Beats hingab. Auch im souligen "Metafeeling" ist der Bläser-unterstützte Groove der Star, während das eh schon technoid-kühle "No such thing" den maschinellen Herzschlag zum Rave hochpeitscht. Auch deshalb lässt sich "Moondust for my diamond" die wiedergewonnene Nähe zu Wild Beasts attestieren: Es fühlt sich über weite Teile einfach nicht wie ein Soloalbum an. Erst im reduzierteren "Hotel November tango" spannt Thorpe mit seiner sehnsüchtigen Gesangsmelodie fast alleine das Netz, aus dem es kein Entkommen mehr gibt.
Kommen wir nach zwei Wahlberlinern (Efterklang und Charity Children) heute zu waschechten Berlinern: Isolation Berlin . Offensichtlich mögen...
Isolation Berlin - Geheimnis
Ja, Isolation Berlin erzählen viel, aber dennoch noch lange nicht alles. Etwa im rotzig vorgetragenen, mit schepperndem Bass durch den Song stolpernden "Private Probleme". "Ich will nicht darüber reden", erklärt Sänger Tobias Bamborschke, bevor eine The-Strokes-Gitarre zum Tanz auffordert. Auch "Ich zieh mich zurück" handelt davon, nicht immer alles mit allen teilen zu wollen und einfach mal "alle Deppen" auszusperren. Im Walzer-Takt verkriecht sich der Sänger in sein Schneckenhaus, ein Glockenspiel und Streicher untermalen die Stimmung. Udo Jürgens swingt im Sarg, wenn die Band im letzten Drittel noch einmal aufspielt und Bamborschke seinen Vortrag intensiviert. Der sich vom Mystischen ins Groovige steigernde Titeltrack fordert dagegen konkret dazu auf, sein dunkelstes "Geheimnis" offenzulegen. Genau dasselbe geschieht auch in "Enfant terrible": Isolation Berlin berichten aus Sicht eines Mannes, dessen Männlichkeit toxischer kaum sein könnte – wobei unklar bleibt, ob Bamborschke nicht doch sich selbst meint, schließlich scheint der Protagonist ebenfalls ein Sänger auf Tournee zu sein.
Auch das ein Zeugnis einer guten Entwicklung: Isolation Berlin werden variantenreicher, ohne die Essenz zu verlieren. Den Auftakt bildet mit „Am Ende Zählst Nur Du“ ein fast zärtliches Lied, nur von der Akustischen begleitet und hörbar beeinflusst vom Haberer Nino. Es endet mit „Enfant perdu“ ästhetisch ähnlich gepolt, doch wieder tief im Tal der Tränen von Berlin-Kreuzberg watend. „Dich hat das Publikum geliebt / Doch deine Blüte ist verblüht.“Wer Element Of Crime mag, mit manchmal einem festen Schlag auf den Kopf, dürfte bei „Geheimnis“ von Isolation Berlin gut aufgehoben sein und das „Geheimnis“ gut bei ihm oder ihr. Groß auch der Schlager zur diesjährigen EM „Ich Hasse Fußballspielen“ und die Ode an eine Urberlinerin „(Ich will so sein wie) Nina Hagen“.
Nachdem es auf zwei Alben musikalisch mal rockistisch, mal kunstliedselig rioreisernd zuging, hat die Band nun zu einem minimalistischen Sound gefunden, der die Seelenexegese des Sängers effektvoll abfedert, ohne ihr die Wucht zu nehmen. Isolation Berlin, das ist nun ganz Bamborschke, so wie Joy Division, die Band, die hier am vordringlichsten Pate steht, sich zu dessen Lebzeiten in den Dienst des enigmatischen Ian Curtis stellte (bis sie sich ohne ihn neu erfand).Es sind bleiche, suizidal grundierte Joy-Division-Songs wie »A Means to an End« oder »Eternal« die im Post-Punk-Äther mitrauschen, wenn sich Schlagzeug (immer vorn, immer antreibend), ein knurrender Bass-Groove oder einzelne, lang gehaltene Orgelakkorde unter die Texte legen, wie das Gleisbett der »fleißigen Straßenbahn«, die Bamborschke im ersten Track vorbeifahren lässt. Er ist der Fahrgast, der immer allein sitzt, das Enfant terrible aus dem gleichnamigen Lied, das sich mal wieder danebenbenommen hat: »Der gestrige Abend schlug mir auf den Magen/ Ich hab ein paar Dinge kaputt geschlagen.«(Spiegel)
Trotzdem bleibt der Sound reduziert und geht immer nur punktuell in die Vollen. Das führt zu einigen poppigen Momenten und mischt Licht in die grundsätzlich eher düstere Stimmung. Die Band bekommt auf diesem Weg eine Leichtigkeit, die erstaunlich gut zu ihr passt. Besonderes Highlight ist die trotzige Single „(Ich will so sein wie) Nina Hagen“. Hier verschmilzt die eingängige, aber nicht einfältige Melodie mit Tobias Bamborschkes Sinn für feinen Humor. Ließen einen frühere Texte mit ihren gestelzten Reimen schon mal die Augenbrauen hochziehen, schafft er es hier mit wenigen Worten Nina Hagen ein kleines Denkmal zu setzen. Neben der Bewunderung schwingt im Song aber auch die Frustration mit, nicht so mutig und frei wie Nina Hagen zu sein. Um das zu vermitteln, braucht es irgendwann nicht einmal mehr einen zusammenhängenden Text: Wenn Tobias Bamborschke sich in die von Hagen geborgte Nonsens-Zeile „Ein Ufo und ein Boy“ bis zum Schreien reinsteigert, hat das gleichzeitig Tiefe und Humor.(byte.fm)
Nachdem man fünf Jahre nichts mehr von den Charity Children gehört hatte, durfte man sich schon den Kopf zerbrechen: Ist die Beziehung von ...
Charity Children - Almost Young
Charity Children rollen ihren Alt-Indie-Folk-Pop aber nicht nur auf ein tiefes Tal aus Tränen. Für Hass ist auf dieser Platte kein Platz, es ist viel mehr ein Raum des Vergebens, des Liebens nach der romantischen Liebe. Da darf doch auch mal getanzt werden! Deswegen funkelt in “My Alchemy” eine kleine Indie-Disco zu Phantogram-Vibes, bei “You Play It Cool” croont McKee vor drückenden Bläser-Partien in schickster Kopfstimme vor sich hin und “Wolf Cryin’ Boy” ist mit seinen theatralischen Chören ein weiterer Dancefloor-Kandidat. Gerade in diesen schnelleren Momenten erinnern Charity Children an alte Zeiten, als Kate Nash und MGMT noch den Indie in den Mainstream brachten. Bestes Beispiel dafür ist “Pay the Devil Too”, bei dem Gitarre und Klavier nach vorne hechten, während sich McKee und Lewer den Refrain freundschaftlich teilen. Überhaupt teilen: Dass beide ans Mikro treten, tut dem mit 54 Minuten doch recht langen Album sehr gut. Denn dadurch entstehen auch mal Gänsehaut-Vibes à la Of Monsters and Men (“Love Your Soul Right”) . Bei den ruhigen Folk-Momenten drängen sich hingegen an vielen Stellen Bläser und teils auch Streicher nach vorne und geben den Gesten eine schmerzvolle Tiefe. “Old New Song” ist nur eins von vielen großartigen Beispielen.
Irgendwann habe ich ein wenig das Interesse an Efterklang verloren. Lag es am Nebenprojekt Liima, das für eine lange Wartezeit sorgte und m...
Efterklang - Windflowers
Der Opener "Alien arms" kontrastiert einen wie aufgestachelte Bienen schwirrenden Beat mit Casper Clausens auf der Stelle schwebendem Gesang, ehe eine Frauenstimme dazukommt und Schlagzeug und Bass ein handfesteres Rhythmusfundament für den hymnischen Schlusspart klopfen. In "Beautiful eclipse" versuchen schwung- und klagevolle Streicher das stoische Synth-Signal auf ihre jeweilige Seite zu ziehen, während "Hold me close when you can" eine nur minimal manipulierte Klavierballade in den Himmel zeichnet. In ihren besten Momenten schafften es Efterklang – ähnlich wie die leider in Vergessenheit geratene isländische Band Múm –, Melodien mit genau der richtigen Menge Pathos durch elektronische und orchestrale Farbstrudel in neue Kontexte zu setzen.
Der Titel des Albums "Windflowers" ist dabei Programm: "Windflowers" sind nämlich kleine bunte Blümchen, die im Frühjahr auf dem dänischen Waldboden kunterbunte Blumenteppiche aufblühen lassen. Und das ist gewissermaßen auch dieses Album: Ein kunterbunter musikalischer Blumenteppich. Wenn man die Analogie noch weiter führen möchte, dann sollte auch der Waldboden mit einbezogen werden, denn wenngleich die teils elektronischen, teils organisch erzeugten Songs mit lockerer Vielseitigkeit und melodischer Brillanz zu überzeugen wissen und besonders auch gesanglich charmante, versöhnliche Klänge zu vernehmen sind, liegt doch zugleich eine Prise Düsternis und skandinavischer Melancholia über dem Geschehen - was aber gut ist, denn banal und belanglos wird es so natürlich niemals.
Leise, still und heimlich hat Alexis Taylor sein sechstes Soloalbum veröffentlicht. Vermutlich ist Das Album des Sängers von Hot Chip etwas...
Alexis Taylor - Silence
From the tranquillity of the nursery rhyme-esque ‘Look To Heaven’ to the momentum provided by ‘House Of Truth’, the breadth of Alexis’s musicality is not stretched, but honed into a cohesive performance throughout the record. Lucid realisations paired with piano driven, melancholy soaked ballads are a mainstay of ‘Silence’, dialling back from his usual repetitive delivery as the primary vocal component of electro-jivers Hot Chip. Removing the textural quirks and dance cadence of previous releases may lead to a less colourful final product, however ‘Silence’s newfound maturity is still pleasingly contemplative.
The majority of the tracks on Silence are built around Taylor’s voice and piano, with his band settling for a more unobtrusive presence. The comforting sound of a double bass anchors Death Of Silence, as some gentle strings swirl around Taylor’s piano, and despite having no lyrics, the centrepiece piano instrumental of Thylacine seems strangely moving – named after an extinct Australian marsupial (which also graces the cover art), it feels like an ode to passing times and an uncertain future.I Look To Heaven, living up to its title, is probably the most lyrically explicit allusion to the album’s theme of religion – “I turn to Jesus ‘cos no one can save me” intones Taylor at the start, and with references to a “heavenly father” there are hymn like qualities to the song’s repetitive piano chords.It takes a few listens for Silence’s quiet, reflective songs to sink into your head. At first, it’s more likely to lull you off into a gentle nap, but it soon begins to creep into your heart. Consequences is a lovely, lilting masterpiece, while Violence is the exact opposite of its title, a still mediation which laps gently in and out like waves at a beach.
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