Jazziges Sound-Experiment, Klang-Kakophonie oder einfach nur fast vier Minuten vergeudete Lebenszeit? Glücklicherweise ist nicht alles auf „
Memorial Waterslides“ so wie der Titelsong geraten. Und mit „Lamplighter“ gelingt Verity Susman und Matthew Simms, die gemeinsam als Memorials musizieren, durchaus ein erinnerungswürdiger kleiner Hit.
Ähnlichkeiten zu Stereolab oder Broadcast sind bei diesem schrägen und wilden Wechsel zwischen Krautrock, Avantgarde-Folk, experimenteller Electronica und Psychedelic-Pop sicherlich beabsichtigt.
„Memorial Waterslides“ ist das Debütalbum des Duos aus Canterbury und als CD und LP (pink Vinyl) erhältlich.
19.01.25 Berlin, Kantine am Berghain
20.01.25 Hamburg, Nachtasyl
21.01.25 Köln, Bumann & Sohn
Tracks like "Name Me" and "I Have Been Alive" are majestic and mighty, positioning Susman's tender vocals against waves of thundering drums, honking saxes, and horror movie organs; the title track is a doomy mix of avant-garde soundtrack noises and overdriven noise rock that is downright scary; and "Book Stall" creeps along slickly like Broadcast, only with an oozing dread and a sinking feeling that the tape the song was recorded on is slowly disintegrating. Even the tracks that have a little more positive energy driving them forward -- like the album-opening "Acceptable Experience," which has a nice Stereolab feel -- have darkness lurking just behind the curtains. On that song, it's made manifest by the ripping guitar solos; on others, it's the looped found sounds ("Lamplighter"), out-of-nowhere steampunk breakbeats ("Cut It Like a Diamond"), or glitchy shards of sax and vocals ("False Landing"). It's clear that the pair have immense skills as crafters of ambience and setters of mood; they are also wizard-level good at weaving kaleidoscopic strands of influences together into a brilliant, fascinating fabric. The result is the kind of record that's almost impossible to stop listening to once one begins. It flows together so perfectly, and the mood is so tense and unbroken, that it feels wrong to be diverted in any way.
Das 25-jährige Bandjubiläum feiert die Band aus Estland mit ihrem siebten Album „Evening Colours“. Diese schlechte Quote ergibt sich aus einer mehrjährige Auszeit.
Pia Fraus bewegen sich auch auf den elf neuen Liedern wie gewohnt zwischen sublimen Dreampop und sanft-säuselndem Indiepop, weben elektronisch-sphärische Sounds gekonnt ein, lugen einmal in Richtung Krautrock und erinnern hier („Fog On The Hills“) und da („Sunny Afternoons“) an Stereolab (in weniger anstrengend*), was auch an den Streicherarrangements von Sean O’Hagan (The High Llamas, Stereolab, Microdisney) bei gleich vier Songs liegen könnte.
Die Lieder wurden erneut von Rein Fuks (Gitarre, Synthesizer, Gesang) komponiert und mit Kristel Eplik (Gesang), Eve Kom (Gesang, Synthesizer), Kärt Ojavee (Synthesizer, Piano), Reijko Tagapere (Bass) sowie Joosep Volk (Schlagzeug) aufgenommen.
„Evening Colours“ ist als CD und LP (clear Vinyl, black Vinyl, deep purple Vinyl) erhältlich.
Wem der Stil des Artworks bekannt vorkommt, der hat vielleicht auch „Slow Summits“ von The Pastels oder „Man-Made“ von Teenage Fanclub im Schrank stehen, denn auch diese Schallplattenhüllen stammen von der schottischen Künstlerin Annabel Wright.
*Ausnahme: „We Melt“
The band creatively incorporate a heavy Krautrock influence into "Regret Everything," which kicks off with a rocket-powered motorik rhythm, then continues with unexpected melodic shifts. "Confidential Information" has touches of reverb-y surf guitars and lounge vibes but otherwise focuses on an urgent sense of heartache. The arrangement and sound design on "Another Artichoke" is bewildering, with shooting star-like horns and cloudy synth textures floating around insistent vocals ("Please hold my hand at least one more year"). O'Hagan's lush strings return on the final two songs, the slightly proggy "We Melt" and the mellower "Lost in Nights," which seems to fuse traces of shoegaze and '70s soul. Pia Fraus have had an impressive track record for over 20 years, but Evening Colours stands out as one of their more inventive, inspired efforts.

Während das Cover so aussieht wie eine Mixtur aus Matt Groening und Hieronymus Bosch, klingt die sich darin befindliche Platte wie eine Mischung aus Warpaint und Stereolab. Vielleicht hatten die vier Damen mit den Künstlernamen (Clottie Cream, L.E.D., Rosy Bones und Holy Hole) und ihr Produzent Dan Carey (Fontaines D.C., Bat For Lashes, Toy, Hot Chip, Emiliana Torrini) ja auch The Pretenders-trifft-Broadcast im Sinne, als sie die Arbeiten am zweiten Werk von Goat Girl begannen.
Im Vergleich zum hoch gelobten selbstbetitelten Debüt stutzen
Goat Girl die Trackliste von 19 auf 13 Lieder zusammen, nehmen sich aber mehr Zeit für die einzelnen Songs und nutzen diese für spacig-psychedelische und experimentelle Synthie-Passagen sowie einen melodischeren Zugang abseits der früheren Post-Punk-Entwürfe.
Bei
Metacritic wird „Goat Girl“ (2018; 80/100 Punkte) so in der Durchschnittsbewertung von „
On All Fours“ um 2 Punkte übertroffen.
"On All Fours", die neue Platte, ist jetzt die Krönung. Eine vollfarbig vertrackte Pop-Symphonie, wie man sie im seit Jahren stinklangweiligen Indie-Gitarrengenre nur in seltensten Vollmondnächten noch zu hören kriegt. Aber eben nicht frischwärts, rotzig oder, nun ja, blökend, sondern in einer Art von hochinspirierter Lethargie, in der das Abschweifende, nicht unmittelbar Zielgerichtete fest zum Konzept gehört. Goat Girl arbeiten zwar in der typischen Beatkeller-Besetzung, biegen den Song dann aber immer irgendwie in andere Richtungen, vom elegischen Britpop hin zum fiependen Minimalismus, afrikanischen Swing, House-Music-Puls. Dass hier irgendwas nicht ganz stimmt, merkt man beim Hören oft erst, wenn man längst bezirzt und verloren ist, in den Chorgesangswolken oder irren Echos.
Textlich bewegen sich Goat Girl zwischen Kritik an brusttrommelnden und pissetrinkenden (sic!) Plagegeistern (meinen die etwa Männer?) und dem Bekenntnis, trotz Ängsten nicht auf Psychopillen zu setzen, flankiert von Tanzboden-Synthies, dramatischer Kirchenorgel, eingängiger Melodiegitarre und entspannt erdendem Schlagzeug.
Produziert hat, wie schon beim Debüt, Dan Carey, der auch Black Midi so perfekt Platz freiräumt für gigantische Instrumentalparts und überraschende Tonartwechsel. Mit ON ALL FOURS beanspruchen Goat Girl mutmaßlich, die neuen Fab Four der Insel zu werden. Und das sehr zu Recht.