Platten vor Gericht
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Bei unserer Wahl der besten Platten der Dekade haben Arcade Fire mit den Plätzen 7 ("Funeral", 2004) und 22 ("Neon Bible", 2007) nicht schlecht abgeschnitten. Da keine neuen Alben von Morrissey oder Sigur Rós mehr anstehen, dürfte "The Suburbs", das heute erscheint, zu den Topfavoriten auf Platz 1 der Jahrescharts zählen.

"The Suburbs" beinhaltet 16 Titel, läuft über eine Stunde und hat 8 unterschiedliche Cover - da hat sich das Septett aus Montreal viel vorgenommen. Die ersten Kritiken sind gut bis herausragend und ich bin gespannt, ob mich Florenz, Pisa, die Sonne und das Meer in der nächsten Woche aus unserem Ferienhaus hinaus und von dieser Platte fort locken können.

And The Suburbs is their most thrillingly engrossing chapter yet; a complex, captivating work that, several cycles down the line, retains the magic and mystery of that first tentative encounter. You could call it their OK Computer. But it’s arguably better than that.
(BBC)


Hier gibt es eine ausführliche Track-by-Track-Review.





"The Suburbs" Fan-Video

THE SUBURBS ist ein mutiges Album geworden. Es zeigt die Risse im einstigen Arcade-Fire-Konzept, welches die ewige Weisheit der Jugend beschwor, und setzt dem ein Wir-wissen-nicht-wohin-Ausrufezeichen entgegen. Es ist auch musikalisch ein mutiges Album geworden. Stärker als die beiden Vorgängerwerke setzt THE SUBURBS auf Geschlossenheit. Einen sehr dichten Rocksound, in dem die instrumentelle Vielzahl des bis zu zehnköpfigen Ensembles nicht übermäßig vorgeführt wird, was früher gelegentlich zum Selbstzweck geriet. Kirchenorgeln wie einst bei „Intervention“, um einen Todesfall in der Familie zu illustrieren? Hatten wir verstanden. Ein Banjo als Instrument des wandernden Hobos bei „Keep The Car Running“? Hatten wir auch verstanden. Auf THE SUBURBS regiert nun etwas Anderes, etwas Unterbewusstes. Ein tiefer Ton, der jeden Song grundiert, ein beständiges Rauschen, eine Windmaschine vielleicht, die die Blätter auf den Straßen der Suburbs verteilt. Ein unterdrückter Konflikt. Der Klang eines Sturms im Wasserglas. Das gemütliche Schunkeln von „The Suburbs“ erweist sich in der Reprise des letzten und 16. Songs demnach als Falle. Ein Neuarrangement macht aus der Folknummer ein verstörendes Jazzpop-Stück, das auch Angelo Badalamentis „Twin Peaks“-Score gut gestanden hätte – der ebenso die dunkle Magie des Kleinstadtlebens preist.
(Musikexpress)

Arcade Fire in Deutschland:

31.08.10 Berlin, Tempodrom
28.11.10 München, Zenith
29.11.10 Düsseldorf, Philipshalle

cover

Yoav hat schon eine kleine Odyssee hinter sich. Geboren in Israel, wuchs er in Südafrika auf, um danach einige Zeit in London zu verbringen. Musikalische Erleuchtung fand er New York City, indem er seine Gitarren- und Singer-/Songwriterkunst um moderne Rhythmen bereicherte. Dafür griff er nicht wie Chris Cornell zum erstbesten Produzenten sondern er nutzte seine Hände und Füße und etwas “Werkzeug”. Das brachte ihm einen Plattenvertrag ein, der ihn wieder nach London verschlug. Montreal gibt Yoav übrigens ebenfalls als Wohnort an. Daher ist dieser Beitrag als kleiner Nachschlag zu Dirks “Kanada ist nicht nur für peinliche Musik verantwortlich”-Reihe zu verstehen.

Auf Yoavs Myspace-Seite gibt er Auskunft über seine Einflüsse:

For the beats:Zakir Hussein,Timbaland,the Neptunes,Kruder and Dorfmeister,drum 'n bass,dance music.
For the singing:Nusrat,Jeff Buckley,Screaming Jay Hawkins...
For the words:Bob Dylan,EE Cummings,Rumi,Jim Morrison,DonnieDarko,TheSandman,Eminem.
For everything else:Bjork,Radiohead,Outkast,The Cure,The Arcade Fire,Ravel,Tori Amos,The BeastieBoys,Portishead,Regina Spektor,Debussy,Aphex Twin,Peter Gabriel,Missy Elliot,Depeche Mode

Ich höre in ihm einen Singer/Songwriter (S/SW), der mit den Beats zwar keine echten Kanten aber zumindest einige Noppen in seine Musik einbaut. Dadurch werden keine neuen Welten erschlossen, aber die mich häufig im Laufe einer S/SW-Platte ereilende Langweile bleibt aus und vor allem die flotteren Song machen richtig Spaß.

“A foolproof escape plan” ist das zweite Album des Künstlers. Auf seinem Debüt “Charmed & strange” aus dem Jahr 2008 konnte er mit “Club thing” bereits einen kleinen Hit landen. Seine musikalischen Erfolge sind ähnlich international wie der Künstler selbst: Neben Kanada muss man Dänemark, die Schweiz und Russland zu seinen Kernmärkten zählen. In Tori Amos’ Vorprogramm zu ihrer 2007er Tour verschaffte er sich auch in den USA Fans.

Die Veröffentlichungspolitik des Labels ist interessant bis zweifelhaft: Offiziell ist “A foolproof escape plan” in Kanada und Dänemark auf Tonträger und zusätzlich in den USA digital verfügbar. Findige Musikfans sollte diese Tatsache jedoch nicht abschrecken sondern anspornen. Spätestens zum nächsten Grillabend sollte man das Album in der Hinterhand haben.

Viele brauchbare hat das Web nicht zu bieten, aber zumindest “Bleeding ears” sollte zu Wort kommen:

This is where Tel Avivan (Viva Gaza?) Yoav comes under the radar, with his back-of-the-throat choral melodies and his shameless pride in highlighting influences on this, his sophomore album. Striking a balance between high noon and an orientalist’s vision of sleepy, midday Tel Aviv, this record keeps on coming back to suspended moments of time and tension. There are moments when a wail almost makes its way out of his throat just to be restrained by a sawing guitar or a far off call to prayer.

Hier das Video zu “Yellowbrite smile”:

Auf Tour

25 Sep 2010 D! Club, Lausanne
26 Sep 2010 The Abart, Zürich
29 Sep 2010 Backstage Club, München
30 Sep 2010 Postbahnhof, Berlin
01 Okt 2010 Prinzenbar, Hamburg
04 Okt 2010 Werkstatt, Köln


















1996 hatten The Bluetones ihr großes Jahr: Mit "Slight Return" (#2), "Cut Some Rug/Castle Rock" (#7) und "Marblehead Johnson" (#7) landeten drei Singles in den britischen Top Ten und ihr Debütalbum "Expecting To Fly" verdrängte "(What's The Story) Morning Glory?" kurzfristig von der Spitzenposition der Albumcharts.
Jedoch verkauften sich, ähnlich wie bei den meisten anderen Britpop-Bands, ihre Alben in den kommenden Jahren mehr schlecht als recht und zunehmend weniger. Ihr letztes Album "The Bluetones" erreichte 2006, 10 Jahre nach ihrem kommerziellen Durchbruch, nur noch Platz 100.

4 weitere Jahre sind seitdem vergangen, The Bluetones waren weiterhin auf Tour, haben im letzten Jahr "Expecting To Fly" in einer Deluxe Version erneut veröffentlicht und in diesem Rahmen wohl neue Inspiration und den Weg zurück zu alter Stärke gefunden. "A New Athens", ihr sechstes Album, zählt auch zu ihren besseren. Der Opener "The Notes Between The Notes Between The Notes" erledigt seinen Job hervorragend, ist nämlich in seiner Air-Mäßigkeit und durch das ständige Wiederholen der Textzeile "Be different, like everyone else" äußerst ungewöhnlich und erzeugt dadurch Interesse. "The Day That Never Was" könnte mit seinen Orgelklängen, die auf dem Album sehr häufig zu hören sind, auch vom Debütalbum von Starsailor stammen und das psychedelisch-rockende "Pranchestonelle" klingt nach den frühen Charlatans und schließt das Album würdig ab. Gleich mehrere Songs ("Into The Red", "Golden Soul" und die Single "Carry Me Home") haben eine solche Qualität, dass sie sich auch auf "Expecting To Fly" gut gemacht hätten.





"Carry Me Home" Video

There's no doubt that A New Athens includes examples of some brilliant songwriting. The lyrics are sharp and insightful and it's clear that the Bluetones still know how to put together a great pop song after all these years.

However, if you were a fan of the band back in their heyday and are yearning for more of the same, you'll be disappointed. A New Athens is very much a grown-up affair - although there are still hints of the Bluetones' faster, rockier side in a couple of songs, most notably Carry Me Home, the tempo is more laidback than in Return To The Last Chance Saloon and Luxembourg.

That's not to say that the album shouldn't be considered by returning fans. A New Athens is certainly a grower and you'll find yourself humming bits of songs like Into The Red - which contains a few not-so-veiled references to the recent economic collapse - and Culling Song long after the record has stopped.

The addition of layers of Hammond organ lends a rather melodramatic atmosphere to some of the songs, but the instrument does suit the overall mood of the album - slightly more sober than might be expected, but with flashes of that familiar Bluetones brilliance we know and love.
(inthenews.co.uk)
















Kanada #7

Schon lange nichts mehr von Damien Rice gehört, oder? Freunde des Iren können sich die Wartezeit bis zum nächsten Album auch mit dem kanadischen Singer/Songwriter Peter Katz vertreiben. Man höre sich nur "To See You" oder "Oliver's Tune" an. Eine Lisa Hannigan hat Peter Katz nicht zu bieten, dafür durften die mir unbekannten The Good Lovelies ("Til You Come Home"), Caroline Brooks ("Carried Away") und Melissa McClelland ("Let Me Go") als weibliche Gesangspartner mitwirken.
Für sein zweites Album "First Of The Last To Know" hat Peter Katz neben der akustischen Gitarre auch Piano, Cello und Bläser mit ins Studio gebracht und einen weiteren, prominenten Gastmusiker eingeladen: Glen Hansard, den man von The Swell Season, The Frames oder aus dem Film "Once" kennt, veredelt den Titelsong.
Eine wirkliche Empfehlung!




Trailer zum Album

Canadian folk-pop troubadour Katz is a hardworking cat, averaging over 150 dates a year throughout North America and Europe. His warm voice and open emotions bring David Gray to mind, and it'd be no surprise if some of these songs notched airplay on soft rock stations. The presence of the Swell Season's Glen Hansard on the title track will help, while other guests include the Good Lovelies and Melissa McClelland. His lyrics and delivery occasionally threaten to become a little sugary and sentimental, but never quite slip into that trap. The choice of singer-songwriter peer Rob Szabo was a smart one, and the sonic quality is high. So is the calibre of the instrumentalists, including Joe Phillips, Adam Warner, Mike Olsen and Bryden Baird. And horns, cello and female harmony vocals add depth. "Oliver's Tune" is inspired by the late, great Oliver Schroer, while "The Fence" is a moving portrait of murdered gay student Matthew Shepard. Katz has operated somewhat under the commercial radar, but that deserves to change with this impressive effort.
(exclaim.ca)





"First Of The Last To Know" Live





"Dangerous" Live
















Kanada #6

Ob man sich das neue Album der Stars kaufen sollte, dürfte eigentlich keine Frage sein, sondern schon eher: In welcher Version?
Im Angebot wären die CD- und die Vinyl-Ausgaben (für 10,50 bzw. 14,- Euro), das Text-Buch (16,-), oder alles zusammen in der Deluxe Version (35,-) oder das Limited Edition 7'' Box Set (85,-). Hier kommen die 6 Singles in unterschiedlich farbigem Vinyl in einer speziellen Box mit 13 Fotos (Artwork und Texte) und dem Bonustrack "Asleep" (The Smiths).
Bei allen Versionen gibt es das Album auch als digitalen Download und teilweise die "Séance" EP (4 Songs, darunter Zusammenarbeiten mit The Album Leaf, Montag und Of Montreal). Versandkosten (bei der Box über 20,- Euro) kommen hinzu, wenn man über die Stars-Homepage bestellt.

Hat man die Qual der Wahl dann einmal getroffen, liefern Amy Millan, Torquil Campbell & Co. ein Album ab, über das man sicherlich streiten kann. Denn einerseits bietet es all die Versatzstücke, die man an der Stars so schätzt und liebt, andererseits ist "The Five Ghosts" zu glatt und steril produziert, setzt zu sehr auf Synthies und Stromlinienförmigkeit statt auf Gitarren und instrumentale Vielfalt, und hat nur wenige Songs, die es in die persönliche Bestenliste schaffen werden.

Vieles wirkt wie schnell dahin geworfene Skizzen und man muss sich fragen, ob die Kanadier tatsächlich ihr Songwriterpulver verschossen haben. Jetzt lieber wieder Favoriten wie “Sleep Tonight”, “Your Ex-Lover Is Dead”, “The Night Starts Here”, “Take Me To the Riot”, “Midnight Coward”, “Barricade” und wie sie alle heißen, die Songorchideen der Stars: wunderschön und scheinbar sogar doch seltener als man dachte. Es bleibt zu hoffen, dass sich The Five Ghosts mit der Zeit doch noch seine verborgene Schönheit unter der simpel-eingängigen Oberfläche offenbart und schlussendlich zu dem großartigen Album entwickelt, das viele Kollegen der schreibenden Zunft in ihm gesehen haben wollen.
(alles-ist-pop.de)





"Fixed" Video

Dabei ist auf den ersten Höreindruck alles beim Alten: Mit etwas mehr Augenmerk auf Elektronik und 80s-Synthies als sonst sprudeln typische glitzernde Stars-Melodien aus den Songs – pompöser Power-Pop mit der Lizenz zum melancholisch sein. Doch schon bald stellt sich eine seltsame Schläfrigkeit und Monotonie ein. Nicht dass die Songs alle gleich klingen würden, doch sie geben nur selten eine glaubhafte, packende Gefühlsregung von sich. Gleichen Stars-Alben in der Regel einem bunten Strauß Indie-Pop, der gekonnt die Emotionsklaviatur auf und ab spielt, hüllt sich „The Five Ghosts“ in ein tristes, lebloses Grau in Grau. Zum ersten Mal in ihrer Karriere klingen die Kanadier billig, plump und müde.
(...)

Man kann die Songs für ihre melodische Anmut schätzen, mitsummen und sie bedenkenlos im Hintergrund laufen lassen, doch vom Herzen brechen und wieder zusammen flicken wie es „Set Yourself on Fire“ getan hat, sind sie weit entfernt.
(auftouren.de)


Stars in Deutschland:

09.09.10 Köln, Luxor
10.09.10 Hamburg, Knust
11.09.10 Berlin, Postbahnhof
















Kanada #5

Noch kein Musikerkollektiv mit mehr als 5 Mitgliedern bei den kanadischen Neuvorstellungen? Das ändert sich jetzt Dank eines Septetts aus Saskatchewan, das mit zahlreichen Instrumenten (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard, Violine, Akkordeon, Ukulele) bestückt ist, herrlichen Mann/Frau-Harmonie- und Wechselgesang im Angebot hat, auf Konzerten munter die Instrumente durchwechselt und Pyrotechnik sowie Konfettikanonen in ihre Bühnenshow integriert.
Rah Rah - nicht zu verwechseln mit der Rah Band - wurden nach ihrem Debüt "Going Steady" (2008) von iTunes zur “Best New Canadian Band” und “Best New Alternative Band” gekürt und haben zusammen mit Kees Dekker in Montreal den Nachfolger "Breaking Hearts" aufgenommen, den ich allen Fans der Los Campesinos! ans Herz legen möchte.




"My Guarantee" Video

On Breaking Hearts, you will find the same romantic and intellectual lyrics we've come to expect from Marshall and the group. And yes, there is still some silliness and there are plenty of high energy, fun melodies. Tunes like "Arrows", "Beaches" and the title track will move into your sub-conscience and take up residence. As usual, the gang swap around instruments and vocals routinely. On this second full-length record of theirs, I've noticed more female lead vocals and more violin, both welcome adjustments. Fans will be thrilled with more of what they love, and the new material will grab even more fans at their shows.
(stickymagazine.com)




"Fuck NAFTA" Video

Lead vocalist Marshall Burns and Erin Passmore’s complimentary harmonies are consistent throughout the record, as is the band’s general youthful aesthetic. From the album’s first track, “Arrows”, Rah Rah introduces clean, hooking guitar riffs that emerge from an articulated downbeat, supplemented by the sing-along choral declare of “We ain’t got no money, We ain’t got no care.” The following track, “Ghosts”, reinstates the use of charming vocal lines and picturesque riffs, leaving oneself with the feeling of the nostalgia of summertime.

Breaking Hearts takes some pleasingly unexpected turns with tracks like “Communist Man” – a story about falling in love with a Commie set to tropical instrumentation that could have been featured on Little Joy’s record a couple years back.

A chunk of the middle of the record, however, becomes somewhat chaotic with the over-layering of riffs and harmonies. At times, the complexity of the instrumentation awkwardly juxtaposes the general simplicity of the songs’ lyrics and takes away from the sweetness of the vocalists’ voices.

Nonetheless, the album revives itself with the title-track – a powerhouse of creaky electric guitars and unexpected muffled screams, leaving listeners one more quirky (and perhaps geographically incorrect) proclamation, “It’s so unsettling, And still it’s so fun, Living in New York City, Saskatchewan.” Go figure.
(www.singinglamb.ca)
















Kanada #4

Ebenfalls aus Ontario, genauer gesagt aus Newmarket, stammen Tokyo Police Club, und genau wie bei Born Ruffians veröffentlichten sie auch dieser Tage ihr zweites Album. "Champ" erscheint nicht mehr wie der Vorgänger über Saddle Creek, sondern bei Mom + Pop Music (Metric, Freelance Whales). Eine weitere Veränderung zeigt sich bereits, wenn man die Spielzeit der beiden Alben miteinander vergleicht: kurz und knackig kam "Elephant Stone" in 29 Minuten daher, während "Champ" bei gleicher Songanzahl die 40-Minuten-Marke überspringt. Aufgrund der Unterstützung durch den Produzenten Rob Schnapf (Beck, Elliott Smith) entstanden so 11 ausgefeilte, energische Power-Pop-Songs, die Tokyo Police Clubs in amerikanische TV-Serien und in College (Rock) Radios bringen werden. Neben den beiden Singles ("Breakneck Speed" und "Wait Up (Boots Of Danger)") konnte mich bisher nur "Bambi" wirklich überzeugen.

"Champ" erscheint als CD im Digi-Pack, als weißes Vinyl und in der Deluxe Version mit zusätzlichem T-Shirt.





"Breakneck Speed" Video

Champ begins with “Favourite Food” and “Favourite Colour,” a pair of tracks that crackle with the sweetness of summer rain. The off-kilter “tune up” of “Favourite Food” lies perfectly with the band’s hesitancy to pull the song out to its natural pace and the beauty of the marvellous hooks of “Favourite Colour” is sometimes hard to bear. The choruses are addictive.

“Hands Reversed” is probably my favourite track on the album. Monks sings “Because the breakfast of champions is a hedonistic hell” with deadpan accuracy, unloading one of the album’s great lyrics like a weight on his shoulders. At the same time, the band keeps it light and poppy with gently swaying guitar and keys.

Like Elephant Shell, Champ is an album of memories. Not all of them are grand and some of them are confusing, like the time that small girl you used to like when you used to be a small boy almost kissed your small nose but turned away at the last damned second, but the luxury isn’t often in the good or bad of the remembrance – it’s in the remembering itself.
(blogcritics.org)




























Kanada #3

Nicht mehr ganz so ungestüm wie noch auf "Red, Yellow & Blue" (2008) rocken Born Ruffians auf ihrem zweiten Album "Say It" daher. Kleinere Fehler wurden diesmal im Studio nachträglich beseitigt, wie Sänger und Gitarrist Luke Lalonde bestätigt: “We don’t want to leave little mistakes on, we want to make it sound pretty clean and pop-music friendly. We’re trying to make a hit record but in the most genuine way-- We just want it to sound like us live … but better.”
Dafür startet das Trio (ergänzt durch Bassist Mitch Derosier und Schlagzeuger Steven Hamelin) aus Midland, Ontario, Soundexperimente (u.a. ein fürchterliches Saxophon in "Come Back"!), baut Reggae, Funk und Blues in ihre trockenen Rock-Songs ein und stibitzt hier ein wenig bei Vampire Weekend ("Higher And Higher") oder dort bei The Strokes.





"What To Say" Video


Hier vielleicht noch Auszüge aus einer deutlich zu euphorischen Review und einer etwas zutreffenderen:

Wem die Vielzahl der höchstens mittelmäßigen Indierock-Bands der letzten Jahre also zu sehr auf den Magen geschlagen ist, dem sei Folgendes gesagt: 'Say It' ist bisher DIE eine Platte des Genres, die man 2010 haben muss. Ein tolles, durchdachtes Album, das mit beiden Beinen im Hier und Jetzt steht und sich seiner Wurzeln dennoch eindeutig bewusst ist.
(whiskey-soda.de)

anstatt sich bekannter muster zu bedienen und den eigenen melodischen charakter lausbübisch aus der reserve zu locken, erinnern so manche momente auf dem album an bereits leider viel zu oft gedudelte strukturen. zwar haftet der musik meist immer noch der holprige und verzwickte charm jugendlicher frische an, doch erreichen die melodien nicht das nötige level, das ihnen einen wiedererkennungswert verleihen würde. dadurch wird auch das gesangliche vermögen in mitleidenschaft gezogen und wandelt sich mitunter vom ansteckend, munteren singen zur zähen, schmalzigen und sogar nörgelnden darbietung. wenn die größte auffälligkeit darin besteht, dass born ruffians mehr reproduziert als selbst produziert haben und letzterer anteil auch nicht völlig überzeugt, dann bleibt zu hoffen, dass die nächste platte ihr spektrum um einiges erweitern wird.
(roteraupe.de)
















Kanada #2

The Wilderness Of Manitoba stammen nicht aus der Wildnis Manitobas, sondern aus dem davon östlich gelegenen Bundesstaat Ontario. Dabei ist die Musik des Quartetts wie gemalt für die Einsamkeit und Weitläufigkeit des Präriestaates.

"When You Left The Fire" ist nach der "Hymns Of Love And Spirit" EP (2009) der erste Longplayer der Band und geprägt vom Harmoniegesang Melissa Daltons und ihrer vier männlichen Mitstreiter (Will Whitwham, Scott Bouwmeester, Stefan Banjevic und Sean Lancaric). Hinzu kommen Folk-typische Instrumente wie Ukulele, Banjo, Cello, Mundharmonika und Lap Steel Gitarre, die den schlichten Sound erweitern, aber nie überladen. So entsteht moderne Folkmusik, die sich an den 60er Jahre-Vorbildern orientiert ohne dabei einfach abzukupfern, und für Abende rund ums Lagerfeuer bestens geeignet scheint. Egal, ob in der Wildnis Manitobas oder anderswo.





"November"


Freunde von The Magic Numbers, The Low Anthem, Fleet Foxes oder Low sollten The Wilderness Of Manitoba eine Chance geben, sich von Clips überzeugen lassen oder weiteren Quellen vertrauen:

In between accessible, melodic opener "Orono Park" and the closing 13 minutes of pure, crackling atmosphere fall an assortment of evocative indie folk ramblings. Although the band's reverb-y, choral-style vocals are reminiscent of Fleet Foxes, there's too much distinctive musical chemistry on When You Left The Fire to permit the comparison to stick for long. The churchy vibe created by the choir of singers and the cathedral-ceiling resonance are peeled back, at times, to make way for a simple, plucked acoustic sound, creating a nice balance that keeps the album fresh. The tremendous blooming of "Summer Fires" into a hair-raising, harmony-heavy slice of symphonic glory, the blissed-out jam that ends "Native Tongue" and the poignant banjo line of "In The Family" all stand out on this unique, challenging, diverse recording.
(exclaim.ca)

Their debut full-length, When You Left the Fire, expands upon their Hymns of Love and Spirits EP with its peaceful ambience, dreamy four-part harmonies and laid-back folk melodies. It’s immediately evident that aspects of nature have heavily influenced everything from lyrics to the general mood of the record. Lone female vocalist Melissa Dalton shines, complementing the layers of male vocals (provided by Will Whitwham, Scott Bouwmeester and Stefan Banjevic) on songs such as “Orono Park.” And though the album’s mostly ambient, songs like “Summer Flies” and “Hardship Acres” provide a stronger folk twang and swinging rhythms. It may not be fall now, but When You Left the Fire is a phenomenal collection of songs perfect for a relaxing afternoon all year round.
(eyeweekly.com)




"Orono Park"
















In zwei Wochen erscheint das neue Album von Arcade Fire. Wenn man sich fragt, welche anderen bedeutenden Bands und Künstler aus Kanada stammen, so trifft einen fast der Schlag, wenn man Wikipedia zur Hilfe nimmt:
Kanadische Musiker beeinflussten die westliche Musik, wie etwa Rock- und Popmusik in erheblichem Ausmaß, wofür Namen wie Bryan Adams, Paul Anka, Michael Bublé, Leonard Cohen, Céline Dion, Nelly Furtado, Avril Lavigne, Alanis Morissette, Daniel Powter oder Shania Twain stehen.
Wie, das ist noch nicht schlimm genug? Dann bitteschön:
Bekannte Vertreter der Rockmusik sind Rush, Alannah Myles, Billy Talent, die Crash Test Dummies, Nickelback, Saga, Steppenwolf und Neil Young.

Es wird also dringend Zeit, dass Platten vor Gericht diese Woche einen Blick auf relevante und interessante kanadische Veröffentlichungen aus den letzten Wochen wirft.

Kanada #1

Wintersleep sind Paul Murphy (Gesang, Gitarre), Mike Bigelow (Bass), Loel Campbell (Schlagzeug), Tim D'Eon (Gitarre, Keyboard) und Jon Samuel (Keyboard, Gitarre) aus Halifax.
Der Winterschlaf dieses Quintetts hat fast 3 Jahre gedauert, denn der Vorgänger erschien in ihrer Heimat bereits 2007. Doch Wintersleep lagen nicht wirklich auf der faulen Haut, sondern spielten zahlreiche Konzerte, waren zusammen mit Editors und White Lies auf Tour, leisteten Promoarbeit für "Welcome To The Night Sky", das mit Verzögerung nach Europa kam, und schrieben auch an neuen Songs. Diese befinden sich nun auf "New Inheritors", ihrem mittlerweile vierten Album, und orientieren sich deutlich an Interpol ("Blood Collection"), R.E.M. ("Echolocation") oder The National ("Black Camera"). Vielleicht haben Wintersleep und Produzent Tony Doogan (Belle & Sebastian, Mogwai, Teenage Fanclub) doch ein wenig zu viel gewollt, und das Ganze mit Streichern, Bläsern, Hall und Bombast doch zu sehr aufgeblasen. "New Inheritors" ist epischer Indierock, der alte Fans vielleicht nicht vollends überzeugen wird, für Wintersleep aber auch einen weiteren Schritt nach oben auf der Karriereleiter bedeuten und neue Anhänger für sie gewinnen könnte.












"Black Camera" Video

Geblieben ist bei Wintersleep der Hang zum schwungvollen Popsong, der jedoch auf „New Inheritors“ vielschichtiger und inspirierter daherkommt. Sofort springen die Streicher- und Bläserarrangements ins Auge – pardon: Ohr. Sie sind Bestandteil der Songs und nicht um der Kunst willen eingespielt worden. Bereits beim ersten Albumtitel „Experience The Jewel“ bestimmen Streicher das Klangbild mit. Wie ein schwarzer Vorhang sind die ersten Takte orchestriert, daraus erhebt sich ein dynamischer Popsong, der mal mehr mal weniger an The Waterboys erinnert. Der schwarze Streichervorhang hängt am Himmel, durchbrochen vom sinfonischen Sturm und Drang der Band.

Immer wieder sind Fragmente britischer New Wave auszumachen, das Psychedelische und melodisch Verschachtelte von XTC, das dunkel gefärbte Rhythmusgerüst von Joy Division bis zu Interpol und den Editors. Die lieblich leichten, dennoch eindringlich wie ausdrucksstarken Gesangsharmonien des Brit- und Westcoastpop sowie die Jazz, Pop und Soul vereinenden Bläserarrangements. Und immer wieder Keyboards in wunderbar gesetzten Popfarben, die geschickt alles Schrille umschiffen. Aus Vergangenem wird so gegenwärtiger Zukunftspop, der mit intelligenten Melodien nicht geizt. Als Beispiele seien hier der Titelsong und „Black Camera“ genannt.

Vorzüglich, wie Wintersleep Rhythmus und Melodie ineinander verflechten und damit den Begriff Power Pop beinahe neu definieren, in dem sie das beste aus zwei Welten (UK- und US-Pop) in ihr Konzept überführen. Thematisch kommen zwar immer wieder Entfremdung und Niedergeschlagenheit zum Vorschein, doch die distanzierte Erzählhaltung und das musikalische Geflecht aus Licht und Schatten sorgen für ein spannend fackelndes Klangbild. Wer eine echte Alternative zum Chartspop sucht, der ist mit „New Inheritors“ bestens bedient.
(moderne-popmusik.suite101.de)











cover

1997 stieß ich auf das Debütalbum „Polythene“ der Band Feeder aus Wales, da diese in einem Artikel als „Grunge-Version“ des Britpop gehandelt wurde. Die Aktivierung dieser beiden Schlüsselreize verführte mich umgehend zur Anschaffung. Und in der Tat war das Album für britische Verhältnisse dieser Zeit ausgesprochen „hart“. „Kerrang!“ und „Metal Hammer“ waren u. a. Magazine, welche das Album gerne erwähnten. Im Verlauf der weiteren Alben der Band wich die Härte überwiegend leiseren und melodischeren Tönen. Der Tod des Drummers Jon Lee während der Aufnahmen zum Album „Comfort in sound“ markierte den Aufbruch in melancholischere Gefilde. Mark Richardson nahm zu diesem Zeitpunkt die Drumsticks in die Hand. Dieser kam von Skunk Anansie und kehrte 2009 zu seiner alten Band zurück.

Auch dieser Drummerverlust führte wieder zu merklichen Änderungen: Das Feeder-Stammpersonal war eine Weile als „Renegades“ unterwegs. Liveshows unter diesem Namen sollten vom Erwartungsdruck bezüglich des Feeder-Backkatalogs befreien. Bislang unterteilte ich diesen in die kräftigeren Werke vor der Einführung des Euro im Jahr 2002 und die getrageneren Alben nach dieser Zeit. Bereits 2008 deutete sich auf “Silent cry” eine erneute Orientierung in Richtung “Rock” an.

Und schon sind wir beim siebten Studioalbum der Band angekommen. „Renegades“ wurde es getauft und es klingt wie die spätgeborene jüngere Schwester von „Polythene“. Harte Gitarren lassen alte Smashing Pumpkings-Vergleiche wieder aufleben. Die Beliebigkeit der letzten beiden Alben wich kompromissarmen knackigen Songs. Lediglich „Down to the river“ dürfte die Fans der späteren Phase der Band versöhnlich stimmen. Und die Tatsache, dass noch für dieses Jahr ein weiteren Album mit bedächtigeren Songs angekündigt ist. Da man es selten allen Hörern recht machen kann, versucht es die Band eben mit zwei Alben. Die Fans der “prä-€-Ära” dürften mit “Renegades” schon mal milde gestimmt werden und die weitere Entwicklung der Band mit Spannung erwarten.

MusicOMH freut sich über “Renegades”:

Renegades is a concise and consistent rock record that rarely fails to thrill. From the opening salvo of White Lines right through to the thundering climax of The End, with a mid-tempo lighters-in-the-air anthem in-between courtesy of Down To The River, it'll no doubt make old-school fans jump in the air with joy. Songs like Home find the band at their most frantic-paced in years and songs like Sentimental deliver deliciously heavy drop-D chords and a pounding bassline to boot.

(Service für Oliver Peel: Solides Album. Sollte den alten Fans sehr gefallen.)

Contactmusic sieht das etwas nüchterner:

The return to a primal style may theoretically alienate more recent fans, but Grant Nicholas still proves his knack for writing a catchy tune. The lack of variation may drag slightly toward the finale of the record, but at just over 30 minutes the length of the LP is perfect to avoid this becoming detrimental.

(Service für Oliver Peel: Die Fans der jüngeren Vergangenheit könnten sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Aber Grant Nicholas punktet auch in dieser Form mit seinen Melodien. Das Album ist nicht sehr abwechslungsreich, aber für die Spieldauer reichen die Ideen allemal.)

Ich entdeckte bislang weder Höhe- noch Tiefpunkte auf “Renegades”, welches pro Durchlauf 40 Minuten kurzweilig unterhält.

Das Video zum Song “Call out”:

Ausführlichere Kostproben bietet der Albumplayer auf der reduzierten Website der Band.


















Das ist das Ende von Bloc Party. Zumindest so, wie wir sie kannten.
Kele Okereke veröffentlicht mit "The Boxer" sein Solodebüt, lässt die Zukunft seiner Band weiterhin völlig offen und zeigt deutlich, wem wir Bloc Partys musikalischen Werdegang von Indierock mit Post-Punk-Zitaten ("Silent Alarm", 2005) bis hin zu Elektro/Industrial/Dance-Einflüssen ("Intimacy", 2008) zu verdanken haben.
Denn "The Boxer" setzt die eingeschlagene Entwicklung zielstrebig fort, egal, wie sehr wir uns die Zeiten von "Banquet" oder "Helicopter" auch zurück wünschen. Kele möchte in die Großraumdiskos, spielt mit House und Techno, erfreut sich an Eurodance und 2Step, setzt auf dumpf-stampfende Beats und verzerrten Gesang. So ist bei einigen Songs seine Stimme gar nicht zu erkennen, einige Songs sind wiederum gar nicht als solche wahrzunehmen. Mutig, experimentierfreudig, nichts für mich, sondern für alle die, denen die Remix-Alben von Bloc Party schon immer besser gefallen haben.





"Tenderoni" Video

Wo das letzte Album von Bloc Party lediglich elektronisch angehaucht war, so präsentiert sich The Boxer als vollwertiges Electro-Pop-Album zwischen übersteuerten Rave-Sounds und Anleihen bei alten Helden wie Depeche Mode oder Gary Numan. Das Euphorie-Level ist fast durchwegs hoch. „Walk Tall“ beginnt mit Call & Response-Gesängen wie aus Militärfilmen und ist von übersteuerten Synthesizer-Klängen gekennzeichnet. „On The Lam“ wagt sich weit ins Territorium von englischen Dance-Neuheiten wie Two Step und UK Dancehall vor. Speziell dieses Stück ist so weit weg von Keles Stammformation, dass man ihn ohne Begleitblatt nie als Sänger von Bloc Party identifizieren würde. Ruhiger und experimenteller wird es in „The Other Side“, das stimmungsmäßig an Bowies Berlin-Phase gemahnt, wiewohl in ein digitales Zeitalter transformiert. Nicht alles ist topp, manchmal klingt The Boxer zerfahren. Letztlich kein großer Schritt für die Menschheit, aber vielleicht einer für Kele Okereke.
(now-on.at)

Das Drill-Sergeant-Wiederhole im ersten Stück ist noch nicht mal so unerwartet. Kele liebt doch dieses Call and Response-Gedresche. Und Überraschung! Die Achtziger sind sein Steckenpferd. Nein, das wissen wir doch. Steht ihm ja auch gut. Seine Nähe zu Größen wie Robert Smith oder Adam Ant war auch immer schon vorhanden. Also was wollt ihr alle?

Hits sind auch drauf. 2Step und Dubstep müssen keine Fremdwörter mehr sein. Der Indierock öffnet sich und Kele benutzt sämtliche Stilmittel, die in Londons Discotheken durch die Nacht flattern. Afrikanische Einschübe sind auch schon längst im Rock verwurzelt und diese knackigen Beats mit kurzen Hi-Hats sind doch schick. Alles schön in den Nachthimmel produziert von XXXchange von Spank Rock. Die Musik ist von der Aufteilung her wie bei Bloc Party. Nur sie geht durch den Dark Room und kommt mit glitschigen Oberarmen wieder raus. Schweiß macht geil.

(...) Also Kids, Mund wieder zumachen und einfach mal treiben lassen! Tanzmusik für Partyhengste, denen ein neuer Anstrich nicht sofort das Weite suchen lässt. Ein Schritt ins Erwachsenwerden für Kele. Mutig!
(jahrgangsgeraeusche.de)

















Bevor sich The Futureheads an die Aufnahmen eines A-Capella-Albums begeben, das noch dieses Jahr veröffentlicht werden soll und für welches sich die Fans Lieder aus deren bisherigen Platten wünschen dürfen, muss hier noch der aktuelle Longplayer nachgereicht werden.

"The Chaos" ist das vierte Album des Quartetts aus Sunderland, das sich und seinem Stil treu bleibt: straighter Post-Punk mit mehrstimmigem Gesang und teilweise herrlich eingängig ("Struck Dumb", "Heartbeat Song"). Zwischendurch schimmern immer mal wieder Anspielungen an The Clash ("This Is The Life") und Queen (am auffälligsten im abschließenden Bohemian Rhapsody-artigen "Jupiter") hindurch.
In Zeiten, da Maximo Park nach dem Mainstream schielen, setzen The Futureheads auf Ecken und Kanten, sind härter und kompromissloser als zuvor und veröffentlichen das von Youth produzierte Album in Eigenregie. Damit scheinen sie den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, denn zum ersten Mal liefern sie im direkten Vergleich ein besseres Album ab als ihre Kollegen zuletzt mit "Quicken The Heart".





"Heartbeat Song" Video

Drowned in Sound vergibt 8 von 10 Punkten:
The Chaos is a return to the blistering form of their self-titled debut. The lyrics aren’t always great. For example, “Made more phone calls than a wealthy guy” from ‘I Can Do That’ catches my ear with a clunk, but their irresistible melodies and harmonies redeem them. They have always had an unabashed sensibility for writing three-minute pop songs and this record is stuffed full of them. The Futureheads have made exhilarating order out of The Chaos.






"I Can Do That" Video

















Haldern Pop (IX)

Ihre Live-Qualitäten brauchen die Blood Red Shoes nicht mehr unter Beweis zu stellen: Auf über 450 Shows in den letzten 6 Jahren, sowohl mit 3 Zuschauern in der Küche einer Wohnung als auch vor 30.000 im Vorprogramm von Rage Against The Machine, konnten sie sich beweisen.
Das galt für ihr Debütalbum "Box Of Secrets" hier bei Platten vor Gericht nur bedingt, denn die Wertungen lagen im Schnitt bei 6,8 Punkten. Kann "Fire Like This" dieses Ergebnis nun übertreffen?
Erneut drischt Steven Ansell auf sein Schlagzeug ein, bearbeitet Laura-Mary Carter wild bis ungestüm ihre Gitarren, so dass uns ein paar großartige Rock-Songs entgegen kommen ("Don't Ask", "Light It Up") - doch leider bleiben die Beiden ihrer Formel auch in der Hinsicht treu, dass nicht alle Tracks des Albums dieses hohe Niveau halten können. Neu ist, dass uns Carter auf "When We Wake" auch ihre sanfte Seite zeigt und dass sich das abschließende "Colours Fade" in ungewohnter Dauer von über 7 Minuten aufbauen und -türmen darf.
Beim Haldern Festival wird der Funke der Begeisterung sicher leicht überspringen, aber zündet "Fire Like This" auch bei euch auf Platte?





"Don't Ask" Video

Noch immer besteht eine starke Ähnlichkeit zu den Subways, noch immer ist der Sound ausgesucht rotzig, und noch immer löst der erste Hördurchgang tief empfundene Begeisterung aus. Der zweite auch. Und der dritte. Langeweile kommt da garantiert nicht auf, und getreu dem Motto "Nur wer brennt, kann andere entzünden" startet der Opener "Don't ask" mit einem Feuerwerk, das nur der Vorbote eines Großbrandes ist. "Light it up" ist dabei mehr als nur eine Aufforderung, sondern ein Befehl, dem die Instrumentierung aus pumpenden Drums und elektrisierender Gitarre unbedingten Nachdruck verleiht.

"Count me out" könnte sich zum Mitgröl-Klassiker auf Sommerfestivals entwickeln, während "One more empty chair" sich und den Hörern eine Achterbahnfahrt gönnt. Teilweise schwermütig, dann wieder wild zuckend, und im Refrain alles andere als introvertiert - das hätte einen gelungenen Abschluss für dieses Album abgegeben. Stattdessen schiebt das Duo noch "Colours fade" nach - den längsten Song von "Fire like this" und den einzigen, der auch wegen der Überlänge von sieben Minuten das Niveau nicht ganz halten kann. Mit hämmerndem Schlagzeug wird zwar eine gedrückte Atmosphäre aufgebaut, die aber auch nach mehreren Durchgängen nicht so recht überzeugen kann. Der Rest des Albums aber schafft genau dies spielend und lässt damit die ewigen Vergleiche mit den Subways endgültig vergessen. Denn im Gegensatz zu den werten Kollegen ist Blood Red Shoes der zweite Streich bestens gelungen.
(plattentests.de)




"Colours Fade" Video


Wäre das aktuelle The Radio Dept.-Album Clinging To A Scheme nicht so gut wie es ist, hätte man jetzt mit Gemini von Wild Nothing eine fantastische Alternative zur Hand - na ja, so hat man eben zwei tolle Shoegaze-/ Dreampop-Platten.

Wild Nothing ist Jack Tatum. Punkt. Eine “One Man Bedroom Band”, wie es sie zurzeit tausendfach zu geben scheint, die aber gar nicht so lo-fi klingt, wie uns diese englischsprachige Quelle verrät:

With Wild Nothing, Tatum works in a luminous pastel palette, dreamily recollecting Ariel Pink in his disembodied falsetto, Pains of Being Pure at Heart and Real Estate in his laid-back C86 jangle. There’s a certain amount of frictive guitar strumming, of new wave drum machine beats and percolating bass underpinnings, yet the overall feel is glossily free of urgency. You might hear little hints of the Cure in the synths and bass of “Summer Holiday,” but it’s a “Friday I’m In Love” version of the Cure, with all the brooding dissatisfaction and angst drained off. (Dusted Magazine)

Bei Live-Auftritten wird Tatum von Jeff Haley, Nathan Goodman und Michael Skattum unterstützt und das klingt dann so:



Hoffen wir mal, dass auf den anstehenden Deutschland-Konzerten der Gesang besser zu hören sein wird:

31.07. Würzburg (XYEAHX Summer Fest!)
04.08. Nürnberg (K4)
07.08. Köln (King Georg)
08.08. Hamburg (Mondial Club)
09.08. Berlin (Bang Bang Club)

Wunderschön (wenn auch recht traurig) ist dieses Video zu "Chinatown" mit Szenen aus Richard Balduccis Kurzfilm "Clown" von 1968:



Nicht auf dem Album, aber trotzdem empfehlenswert:

Wild Nothing - Cloudbusting (Kate Bush Cover) by musicmule

















Haldern-Pop (VIII)

"Why There Are Mountains" wurde bereits letztes Jahr von der Band selbst veröffentlicht, erhielt gute Kritiken, u.a. von Pitchfork Media (8,3/10 Punkten, die das Album auch unter ihre Top 50 des Jahres wählten), und erhielt dann später ein Re-Release, nachdem Cymbals Eat Guitars bei Sister's Den Records unterschrieben hatten.
In der aktuellen Besetzung stehen neben den beiden Bandbegründern Joseph D'Agostino (Gesang, Gitarre) und Matthew Miller (Schlagzeug) noch Matt Whipple (Bass, Gesang) und Brian Hamilton (Keyboards, Gesang).
"Why There Are Mountains" liefert amerikanischen Indierock für Freunde von Pavement, Dinosaur Jr. oder Pixies, mit brachialen Gitarrenausbrüchen, schrägen, rauen Sounds und versponnenen Ideen (wie die Bläser im shoegazer-artigen "Share"), so dass die Hälfte der Song ganz locker die 5 Minuten-Hürde überspringt.





"Wind Phoenix" (Live on KEXP) Video

Wenn irgendetwas diesem erhabenen Debüt der Cymbals Eat Guitars aus New York etwas anhaben könnte, dann nur der Zeitgeist. Dieses elende und launische Ding. Man kann ihn schon jetzt lamentieren hören, dass "Why There Are Mountains" so Neunziger sei, so sehr Modest Mouse und Built To Spill oder so Pavement und The Wrens. Ja, und? Und auch: nein. Klar stimmt es: Das hier ist eine Alternative-Rock-Platte, aber ihre göttlichen Riffs und furiosen Dynamikkanten sind so wundervoll verwoben, dass sie für Krittelei viel zu schade zu sein scheinen. Sie ist so liebe- und seelenvoll gespielt, ohne Kalkül oder trendy Ambitionen, dass sie dem blöden Zeitgeist ganz spielerisch den Wind aus den Segeln nimmt.

Das ist Rock von seiner freigeistigen Seite, hoffnungslos mit Soundideen überladen und doch oder gerade deswegen so brillant und über jede Kritik erhaben. Joseph D'Agostino singt mit seiner hellen, an Isaac Brock gemahnenden Stimme, er strahlt und juchzt abwesend, brüllt und schreit dann wieder ganz gegenwärtig, und zwischendurch kommt dann eine seiner herrlichen Melodien. Das ist Enthusiasmus, das ist kein Masterplan und auch kein Konzept von Performanz. Das ist so wahrhaftig, wie Rocker in den Neunzigern auf Platten und Bühnen noch zu sein glaubten. Fälschlicherweise oder nicht, führt den Diskurs erneut oder lasst es. Und genießt. Ich wüsste keine Rockplatte, die dieses Jahr entscheidend besser gewesen wäre. Auch nicht die des tollen Manchester Orchestra.
(intro.de)





























Haldern-Pop (VII)

Dass nicht nur die Freunde des Folk beim Haldern Festival auf ihre Kosten kommen werden, zeigen in den nächsten Tagen ein paar Jungs und ein Mädchen aus der Krachmacherstraße.

Serena Maneesh sind Emil Nikolaisen (Gesang, Gitarre), Ådne Meisfjord (Elektronik), Hilma Nikolaisen (Bass), Øystein Sandsdalen (Gitarre) und Tommy Akerholdt (Schlagzeug) aus Oslo. Von der Bandgründung im Jahre 1999 dauerte es 6 Jahre bis zum ersten, selbst betitelten Longplayer. Nun mussten die Fans des Qintetts "nur" weitere 5 Jahre auf eine neue Platte warten. Der Zweitling trägt den Titel "No 2: Abyss In B Minor", wird über 4AD veröffentlicht, verbindet erneut Shoegaze (My Bloody Valentine, Spiritualized) und amerikanischen Indierock (Sonic Youth) und versteckt einladende Melodien hinter eruptivem Lärm, zerhackten Sounds und ausgefransten Songstrukturen. Aufgenommen wurde das Album in einer düsteren Höhle in der Nähe von Oslo - und genau so klingt es auch. Ob die Haldern-Macher aber neben Spiegelzelt und See noch eine solche auftreiben werden, bleibt fraglich.





"I Just Want To See Your Face" Video

Es wummert und rattert und klingelt und klopft, dass einem zumindest das Hören vergeht. Die Belohnung könnte mit der cleveren, an Sonic Youth erinnernden, Single "I Just Want To See Your Face" nicht größer sein. Doch kaum hat Lina Holmstrøm das Wort "Sugar" in den Mund genommen, kehrt der Krach im dritten Song "Reprobate!" erbarmungslos zurück.

Es geht also um die absolute Frage: Musik oder Nicht-Musik. Im rohen Mix von Nick Terry (Klaxons) und René Tinner (Can) lotet man das Shoegazing-Genre aus, das von Bands wie My Bloody Valentine aufgebaut wurde. Serena Maneesh inszenieren einen Kampf von Lärm und Melodie, den Leadsänger Emil Nikolaisen auf das Bild eines Schleiers bezieht, der allmählich gelüftet wird und der Band ihren Namen gab. Klingt nach einem guten Konzept. Doch Konzepte klingen selten wirklich gut.

Die meiste Zeit ist das Spannungsfeld von Serena Maneesh eher anstrengend als aufschlussreich. Die Dramaturgie, die Kontraste und vor allem die Melodien sind nicht originell genug, um den großen Plan über weite Strecken zu tragen und dem Genre etwas Neues beizugeben. Nur selten führt der Lärm zu einer Wiederentdeckung der Melodie. Meist lenkt er von unausgereiften Fragmenten ab.

Am Ende ist es weniger der lange Weg des Albums, der das Hörvergnügen bringt. Es ist dieser letzte Moment, in dem die Klanghöhle in sich einbricht und der Popsong mit der 60s-Halluzination "Magdalena" das Licht der Welt erblickt. Vielleicht wäre so ein Schluss der bessere Anfang gewesen.
(laut.de)

















Fast vier Jahre haben sich die beiden Geschwisterpaare Gannon und Stodart Zeit genommen, um uns 12 neue Songs zu präsentieren. Großartige Veränderungen gibt es auf "The Runaway" nicht zu hören: Klassischer Folk trifft auf Sixties-Pop, dazu harmonischer Chorgesang und herrliche Streicherarrangements, für die Robert Kirby, der im Oktober letzten Jahres verstarb und auch schon für Nick Drake arbeitete, zuständig war. Erneut gibt es einige herausragende Songs ("The Pulse", "Hurt So Good" und "Why Did You Call?", die zu Beginn des Albums positioniert sind) neben deutlich zu weichgespültem Westcoast-Pop ("Restless River", "Sound Of Something"), den man schnell wieder vergessen hat. Das Einschlaf-Risiko nimmt so im Verlauf des Albums deutlich zu. In Erinnerung verbleiben noch "Throwing My Heart Away", ein lupenreiner Popsong im Stile Fleetwood Macs, und "The Song That No One Knows", eine soulige Streicher-Nummer, die man auch Style Council zuordnen könnte.
Als mit verantwortlich für den ausgefeilten, warmen bis einschläfernden Sound auf "The Runaway" zeichnen sich Produzent Valgeir Sigurðsson (Björk, Múm) und Mixer Ben Hillier (Blur, Elbow, Depeche Mode).
Fazit: Auch wenn "The Runaway" nicht zum Davonlaufen ist, so können The Magic Numbers das eigentlich besser.





"The Pulse" Video

The Magic Numbers have always been edging into classical territory, and this album does that still more, with plenty of sweeping, elegant undertones throughout. Lyrically, though, repetition is rife, and there’s little here that will seem in anyway unique or inspiring. If we had to pick a niche for the album, TV soundtrack or hotel lobby backing music is along the right lines. The above two – ‘Why Did You Call?’ and ‘Only Seventeen’ are the only tracks, frankly, that stand out above chill-out b-sides. For the rest of the album we find ourselves plodding along, searching for anything particularly interesting, and while the odd quirky lyric pops along in ‘Restless River’, ‘The Runaway is a bit of a chore to listen to in full. ‘Why Did You Call?’ and the slight eighties vibe surrounding ‘A Start With No Ending’ add the merest splattering of the magic of ‘Forever Lost’, but all in The Runaway is bordering on sleep-inducing. On this evidence, the glory days are long, long gone.
(state.ie)

















Die Zeiten, in denen eine Band aus Seattle mit Grunge gleichzusetzen war, sind glücklicherweise vorbei. Bei Hey Marseilles handelt es sich um ein Septett junger Männer, die ihr Debütalbum "To Travels & Trunks" bereits im Dezember 2008 veröffentlichten. Jedoch ohne die Aufmerksamkeit / den Erfolg zu erzielen, den es verdient hätte. Nun wird ein zweiter Versuch unternommen die Platte in leicht veränderter Form (neu abgemischt, zusätzlicher Song, anderes Artwork) an den Mann zu bekommen: Auf der Homepage kann "To Travels & Trunks" auf CD und Vinyl (jeweils mit Direkt-Download und einigen Gimmicks) bzw. als Deluxe Merchpack (CD, Vinyl, T-Shirt, Poster, Tasche usw.) bestellt werden. Ein sehenswertes One-Shot-Video zu dem Song "Rio" soll die Bemühungen unterstützen:





"Rio" Video


Und genau jenes Video erregte meine Aufmerksamkeit (Handclaps!) und ließ mich direkt an Fanfarlo denken (Und auch der Name Arcade Fire wird geflüstert werden), denn Hey Marseilles setzen in ihren verschachtelten Indiepop-Songs ebenfalls auf ausgefeilte Arrangements und sehr gerne Streicher, Bläser, Xylophon und Mandolinen ein. Hört man sich das Album komplett an, müssen definitiv The Decemberists (bevor sie in ihre Prog-Rock-Phase kamen) oder Noah And The Whale als weitere Referenz angegeben werden. In ihren orchestralen Folkpop webt die Band jazzige Elemente ein, baut Walzer-Rhythmen ein, oder versetzt uns zu Piano- oder Akkordeon-Klängen in ein Pariser Straßencafé und sorgt damit für reichlich Abwechslung. "Someone To Love" beweist, dass sie, ähnlich wie Damien Rice oder Tom McRae, auch die Karte "emotinaler Singer/Songwriter" ausspielen können.
Eine Band, wie gemalt für das Haldern Festival, ein tolles Album, dass ich nur empfehlen kann!

Hey Marseilles takes some of the most unorthodox instrumentations in popular music (accordion, viola, cello, and trumpet, to name a few) and transforms them into poignant and arresting chamber pop tunes. You’d think anything with accordion in it would be downright kitschy in this context, but the sincerity with which they apply it results in the same sort of emotional resonance that you’d find with The Decemberists of Arcade Fire. Listen to something like the elegiac title track, and you’ll quickly get the idea. (...)
If there was one song that stood tall above the rest, it might be “Calabasas,” a seven-minute epic that follows a lovely arc from a soulful croon to a blissed out jam led by the band’s string section. It’s decidedly a show closer type of number, but I’m willing to bet the audience would be throwing up actually Bics instead of iPhone lighter apps. These guys need to be heard – Trunks & Travels is one of the most transcendent albums of the year.
(adequacy.net)












The arrangements on the album are amazing, navigating the space between simple folk rhythms and sophisticated orchestral flourishes. Constant, steady guitar riffs press steadily onward as various strings and horns flit in and out of their path. As a violin fades, a trumpet takes its place in a series of crescendos filled out by booming percussion. It's an album of grand constructions that nevertheless gets all the little things right.
(stereophonemusic)
















Schnell noch ein paar Schweden hinterher, die weniger dem Elektro-Pop als dem Glam Rock nachjagen: Mit The Ark verbindet man automatisch Plateauschuhe und Schlaghosen, Gary Glitter und T.Rex, Eurovision Song Contest und Rocky Horror Picture Show. Das ändert sich auch mit ihrem fünften Album "In Full Regalia" nicht. Dennoch bleibt man ein wenig enttäuscht zurück und greift lieber zu "..." (hier bitte den Titel der Lieblingspaltte von The Ark einfügen, bei mir ist es "In Lust We Trust").
Die erste Single "Superstar" packt nicht richtig, die zweite "Stay With Me" ist eine schmachtende, epische Rock-Ballade, aber noch nicht so nahe am Musical wie "Have You Ever Heard A Song", den Rest würde man eher auf früheren Single-B-Seiten vermuten. Bezeichnend, dass "In Full Regalia" das erste Ark-Album ist, das es in Schweden nicht an die Spitze der Charts schaffte.

Das Album ist bisher nur in Schweden erhältlich, dort aber in Form eines 100seitigen Magazins mit Photos, Songtexten, Interviews, Bandhistorie und Behind the Scenes-Artikeln. Also das schwedische Wörterbuch auspacken!


















"Superstar" Video


Eine ausführliche Track-by-Track Besprechung eines The Ark-Fans findet sich hier.

















Heute war der letzte Schultag, die Ferien beginnen, welches Cover würde also besser passen als das von "En Plats I Solen"!?
Nur knapp acht Monate nach "Röd" überraschen Kent mit einer neuen Veröffentlichung und wollen sich damit einen Platz an der Sonne bei Platten vor Gericht sichern. Dabei besteht ihr neuntes Studioalben teils aus Überbleibseln der letzten Aufnahmesession mit dem dänischen Produzenten Joshua, und teils liefert es neues Material, das in Zusammenarbeit mit ihrem Landsmann Stefan Boman, der bereits für "Du & Jag Döden" (2005) mit Kent arbeitete, im Frühjahr 2010 in Stockholm aufgenommen wurde.
Mit Andreas "Boba Fett" Lindström (The Hellacopters), Lars Winnerbäck (beide sorgen für den Chorgesang auf "Respekt Ärlighet Kärlek") und Rebecka Törnqvist (im abschließenden Duett "Passagerare") sind auch einige prominente schwedische Mitstreiter an Bord.

Als erste Single (mit Doppel-A-Seite) wurde "Gamla Ullevi / Skisser för sommaren" ausgewählt. Während "Skisser för sommaren" durch einen herrlich eingängigen La La La-Chor beeindruckt, zeigt vor allem "Gamla Ullevi", dass sich Kent weiter auf dem Weg der Erkundung des Elektro-Pop befinden und ihre Fans zum Tanzen bringen wollen. Hier sticht vor allem "Ismael" mit seinen 80er-Referenzen (Ultravox, Human League) heraus. New Order lassen ebenfalls schön grüßen ("Ensam lång väg hem") und Depeche Mode dürften bei "Minimalen" Pate gestanden haben. Bei "Varje gång du möter min blick" werden etwas verhaltenere Töne angeschlagen und dürfen die Streicher groß aufspielen.

Beeilen muss man sich, um Ende Juli die auf 1000 Kopien limitierte Vinyl-Version des Albums zu erstehen.

Da es (noch) kein aktuelles Video gibt, hier der Song "Idioter" aus dem Vorgänger "Röd" (2009):


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Neue Platten vorstellen, individuelle Urteile fällen und am Ende das Album des Jahres küren.

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