The Morning After Girls sind keine Girlband, sondern vier Jungs und ein Mädchen aus Melbourne, Australien. Ihre Musik wird auf deren
Homepage, die zahlreiche Audios und Videos bereit hält, wie folgt beschrieben:
„it’s elegantly wasted psychedelic pop fuzzy rock with obligatory raucous and anguished vocals that retain a smoldering edge“.
„New-shoegazing“ für Freunde von Black Rebel Motorcycle Club, My Bloody Valentine oder Spiritualized.
Straight thru youHi-skies

Uh alte Männer, die noch dazu richtig affig aussehen, braucht das nach Yello noch irgendwer?
Ok ok, ich gebe zu, ich habe mich nur an die Platte rangetraut auf Grund von The Ark-Namedropping auf www.plattentest.de und das was ich von dieser Symphonie-Rockgitarren-Glam-Melange bisher gehört habe klang gar nicht mal so übel (darf es auch nicht, da die Ebay-Chancen hier erheblich geringer sein dürften als bei Two Gallants), wenn auch vielleicht in großen Happen genossen möglicherweise etwas nervig.
Aber kleine Bissen sollen ja eh viel gesünder sein, insofern....
ganz kleiner Happen

And now to something completely different
- Kanada: ok klingt gut - ganz hip zur Zeit, viele interessante neue Musik
- Broken Social Scene: ohje klingt übel, nahezu unhörbare Musikkonstruktionen, die leider in jeder Minute genau diese Konstruktion deutlich vermitteln.
Nun also Jason Collett, ein Kanadier, der nicht nur Teil dieses musikalisch aufstrebenden Landes, sondern auch Teil von Broken Social Scene ist, aber mein Gott, wer in Kanada ist das nicht, und warum sollte bei so vielen Mitgliedern nicht eins dabei sein, das Solo viel besser klingt, vor allem weil man da ja dann sicher ein ganz andres Feld beackern möchte.
Hier klingt ziemlich viel nach Westcoast, nach Strand und/oder Highway und mit "We all lose one another" hats auch noch den besten Jayhawks Song seit Jahren (auch wenn das nur für mich ein Prädikat ist)
We all lose one another ... and more

Clearlake sind zurück - und wie! Auch wenn sie wahrscheinlich ausser mir nur kaum einer vermisst hat. Das Ganze klingt merklich rockiger, treibender, als auf dem ebenfalls schon sehr gelungenen Vorgänger. Das Morrisseyhafte ist dabei etwas aud der Strecke geblieben, zu Gunsten einiger hymnischer Songs und dem vielleicht jetzt schon traurigsten Song des Jahres "Dreamt that you died" und damit dem Nachfolger für Deat Cab for Cuties fantastischen "I will follow you into the dark".
nicht durch die Mundharmonika abschrecken lassenund eine noch nicht voll instrumentierte
Demo-Version von "Finally free"

Damit zurück in heimische Gefilde und zum zweiten Album von Kajak, die ja mit "Landluft" von ihrem Debut so einen kleinen Indie-Hit (zumindest bei mir) hatten.
Das neue Album nun klingt bei dem was ich bisher gehört habe etwas weniger elektronisch als der Vorgänger und in manchen Passagen fast mehr nach Die Sterne als Die Sterne selbst auf ihrem letzten etwas verkorksten Album. Mal sehen wie sich der Gesamteindruck entwickelt
erster Eindruckzweiter Eindruck

Und damit zum Hype der Stunde:
Die erste Band die nicht aus dem Saddle Creek Dunstkreis kommend, auf Saddle Creek veröffentlicht und besser sein soll als so einiges was Bright Eyes auf ihren letzten beiden Alben drauf hatte, das klingt ja a) gar nicht mal so schlecht und b) dann doch etwas sehr utopisch - wie gut bitteschön müsste dann diese Platte sein? Aber gleich auf solche Superlativen liest man dann was von erdigem Bluesfolkrock und den White Stripes, was das ganze nicht nur relativiert, sondern einen im wahrsten Sinne des Wortes wieder erdet und auf den Boden der Tatsachen zurückholt.
Aber da man ja offen ist für vieles und vielem eine Chance geben möchte und gleichzeitig son Hype-Zeug bei Ebay ganz gut zu vertickern ist, will man ja nicht so sein ... Also schaun wir mal...
z.B. dieses

Schweden die Dritte (und vorerst letzte) im doppelten Sinne .
Diesmal wieder aus dem Hause Labrador, was ja per se schon mal nichts Schlechtes erwarten lässt. Auch hier wird POP großgeschrieben, aber vor allem auch sehr vielfältig und immer wieder mit kleinen und großen elektronischen Schlenkern versehen.
hier und
hier

Und weiter gehts im hohen Norden, mit einem Neuzugang im Haus TAPETE-Records, die ich ja immer mal wieder für einige deutsche Bands schätzen gelernt habe (wo bleibt eigentlich der Zweitling der Paul Dimmer Band?). Hier nun also die erste schwedische Band (wenn mich nicht alles täuscht) im Stall, insgesamt etwas garagiger als die bisher von uns vorgestellten Schweden, aber nichtsdestotrotz mit einigem Charme
-> zur Tapete

Und nun endlich wieder nach Schweden, zugegebenermaßen mit einer CD, die dort schon im Jahr 2004 erschien, bei uns allerdings wie so oft mit einiger Verspätung gerade erst veröffentlicht wurde, was der Frische und der Qualität dieses Albums jedoch keinen Abbruch tut. Am besten geniesst man diese wunderschön stimmungsvolle Songwriterin-CD in Kombination mit ihrer 2005 erschienen "Shoreline"-EP

die neben dem namengebenden Titelsong ausserdem noch 4 wunderschöne Cover-Versionen einiger eigentlich für mich bis dato nicht mehr hörbaren Songs enthält( "Little lies", "When tomorrow comes") - Ganz groß
hier zu hören und zu sehn

Lassen wir doch
Isobel Campbell (Ex-Belle & Sebastian) zu ihren Duetten mit Mark Lanegan (Ex-Screaming Trees bzw. Queens Of The Stone Age) selbst zu Wort kommen:
„His voice is rough and lot of people say mine is angelic. It’s the two sides of the coin, really. That’s how we both always looked at it. It’s very unlikely. It’s a very feminine/masculine thing as well.
I was going for an old-school kind of approach. I’d been listening a lot to the American Recordings by Johnny Cash and I’m a huge, huge fan of Lee Hazlewood and Nancy Sinatra. It’s kind of sunbleached and psychedelic, with a little bit of folk or country.“
Sie sagt doch alles, oder?
Deus Ibi EstThe False HusbandDo You Wanna Come Walk With Me

Da kommt schon die nächste Band um die Ecke, die uns mit rockigen Klängen zum Tanzen auffordern möchte. Und das wird dem wissenschaftlichen Trio aus New York mit Sicherheit gelingen. Wenn hier nicht der Killers-Vergleich angebracht ist, wo dann?
We Are ScientistsNobody Move, Nobody Get HurtThe Great Escape

A propos
Stereolab: am 03. März erscheint ein neues Album von Laetitia Sadler und Tim Gane. Allerdings fasst es "nur" Songs zusammen, die im letzten Jahr als limitierte 7"s erschienen sind. Daher ist es wohl für unsere Liste uninteressant. Aber nur für die Liste.
InterlockVisionary Road MapsExcursions Into "Oh, A-Oh"

Die Presseinfo beginnt mit der kurzen Geschichte, dass diese Band auf einer Tournee Probleme mit der Einreise nach Kanada hatten, da das Visum für Ms. John Soda fehlte. Doch dieses „Missverständnis“ war schnell geklärt, denn
Ms. John Soda sind Stefanie Böhm und Micha Acher (The Notwist).
Mit
Notes And The Like erscheint am 03.03.06 nach
No P. Or D. (2002) - und der
While Talking EP (2003) - das zweite Album der Band auf
Morr Music, das allen Indietronic-Freunden und Fans von The Notwist, Lali Puna und deren Labelmates ans Herz gelegt wird.
Was sagt die Presseinformation noch?
„Notes And The Like ist ein Songwriteralbum geworden. Laut und leise, warm und wach. Unverstellt und nah, die Stimme, die Melodiebögen von Stefanie Böhm. Drumherum sich umgarnende Bassgitarren, sorgsam geschichtete Perkussionsgeräusche, Synthesizer, ein Streichquartett, ein zartes Vibrato, ein Glockenspiel. "A Million Times" beginnt als kammermusikalischer Ausflug, schweigend, schwelgend. Und es zeigt, wie weit Ms. John Soda auf diesem, ihrem zweiten Album gegangen sind. Weit und doch nah bei sich selbst. Intim nah in vielen Momenten. Heimelig und unheimlich zugleich.“

Die fünf Damen aus Vancouver, Kanada, orientieren sich musikalisch stark an den 80ern: The Cure, Siouxsie and The Banshees und The Smiths können hier als Eckpunkte genannt werden, vor allem, da Katie Sketchs Stimme doch sehr an Morrissey erinnert. Das Debutalbum von
The Organ erschien in ihrem Heimatland bereits 2004 und ist nun endlich auch bei uns zu haben. Wer also nach über 10 Jahren das Elastica Album nicht mehr hören kann, der greife doch bitte zu
Grab That Gun.
Ob die genannten Vergleiche stimmen, kann man entweder Ende April auf deutschen Bühnen oder hier selbst überprüfen:
Love, Love, LoveMemorize The City

Leaves, eine isländische Band, bei der es sich weniger um Feen, Elfen und sphärische Sounds, also um Melodien, Rock und Bombast dreht. Das Debut
Breathe aus dem Jahre 2002 landete bei Platten vor Gericht mit einem Schnitt von 7,000 auf Platz 72. Vier Jahre haben sie sich nun Zeit gelassen, um dieses Ergebnis zu verbessern – ob das gelingt?
Wer gerne Doves, Coldplay und Elbow hört, könnte auch Gefallen an
The Angela Test von
Leaves finden.

This four piece Richmond band exhibits a talent and grace well beyond their years. After the release of two stellar EP's, Gregor Samsa delivers their much anticipated debut full length. 55:12 is an eight song journey submerged in dreamy, multi-layered atmospherics. The band blurs the lines of ambient and indie, from heavy and dark one moment to hushed and serene the next, all while angelic guy/girl vocals drift overhead. Gregor Samsa is Champ Bennett, Nikki King, Jason Laferrera and Billy Bennett.
preview some of the tracks from 55:12Vielen Dank an Dirk, daß er mich auf dieses Album aufmerksam gemacht hat. VÖ ist der 6. März.
Das meiner Meinung nach schönste Lied des Albums:
Und hier noch schnell Gregor Samsas MySpace-Seite:

eigentlich wollte volker ja die cd hier präsentieren. allerdings scheint er es irgendwie vergessen zu haben ;-)
moonpigs

Schauen wir nochmals auf unser Nachbarland im Norden: Dänemark. Mew schenken uns ein Album, das sich vom Pathos her nicht hinter dem aktuellen Album ihrer Landsmänner Carpark North verstecken muss. Irgendwo las ich, daß es wohl so klingen müsse, wenn Muse ein Alan Parsons-Tribute aufnehmen würden. Urteilt selbst:
ApocalypsoWhy Are You Looking Grave?