Platten vor Gericht
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Würde ich jemanden kennen, der ein Indiepop-Festival - so eines wie dieses hier - planen, organisieren und in die Tat umsetzen würde, dann könnte ich ihm mit voller Überzeugung für die zweite Auflage The Spook School empfehlen.

Das schottische Quartett hat in den letzten Jahren zwei Platten, „Dress Up“ (2013) und „Try To Be Hopeful“ (2015), über Fortuna Pop! veröffentlicht, nachdem sie 2012 beim Indietracks Festival entdeckt wurden. Nach dem Ende von Fortuna Pop! haben sie ein neues Label mit Ausrufezeichen gesucht und sind bei Alcopop! Records fündig geworden. Dort erschien vor einigen Tagen „Could It Be Different?“. 

The Spook School bestehen aus den beiden Brüdern Nye und Adam Todd sowie Anna Cory und Niall McCamley, die sich an der University of Edinburgh kennenlernten. Sie spielen eingängigen, charmanten, temporeichen, noisigen Twee-/Indiepop mit Girl-/Boy-Gesang, der Freunden von Throw That Beat In The Garbagecan!, Tullycraft und Los Campesinos! gefallen wird. Bei den Bandnamen werden Ausrufezeichen also ebenfalls sehr geschätzt und unter die Vorstellung des durchgängig überzeugenden "Could It Be Different?" möchte ich am liebsten auch eins setzen. 




The Spook School are that special type of band that not only write great records, but important ones too. Songs about gender identity, abusive relationships, body insecurity, sexuality, toxic masculinity, and mental health mix with a stubborn optimism, positivity and defiance that will and has provided hope, comfort and inspiration for many who might be going through similar things. Could It Be Different?, the Glasgow four-piece’s third record (and first not with the already much-missed Fortuna POP!), is a confident and acclaimed continuation in their knack for writing noisy, danceable and charming indie pop with meaning. Eleven tracks of fast-moving, relentlessly catchy, hairs-on-end hits with hugely quotable choruses that feel liberating and powerful to dance and shout along to. The Spook School will be long remembered.
(London in Stereo)




On ripping opener “Still Alive,” the band’s multiple vocalists join forces on the joyous refrain of “Fuck you, I am still alive!” and it sounds like it could be a unifying anthem for anyone who faces systemic oppression. On “Body,” which has an awesome call and response bridge that sounds like Whenever, If Ever-era TWIABP covering Bizarro-era Wedding Present, they take on self-love, self-confidence, and body dysmorphia. In comparison, the sugary but raucous “I Hope She Loves You” is a tender, personal song. Sometimes you get tired of angrily railing against the system and you just want to sing about love or lack thereof, and there’s power in that too. As they say, the personal is political. That’s even clearer on closer “High School,” an indiepop ballad with a “Be My Baby” beat where The Spook School question how different life may have turned out — from romantic relationships to coming out — “if I played sports in high school.” Chances are, anyone who’s read this far into a review about a Slumberland band can relate to that.
If The Spook School seem simple on the surface, it’s deceptive. A lot of modern indie/punk bands have driving guitars, singalong choruses, and powerful lyricism, but The Spook School have all three in a way that quickly stands out from their peers, and Could It Be Different? is quite possibly the best showcase of this yet.
(Brooklyn Vegan)




Tolle Platte!





















Wohin geht die Reise für To Kill A King? Während das Quintett mit seinem Debütalbum „Cannibals With Cutlery“ (2013) hier noch 7,0 Punkte abgreifen konnte, fiel die Durchschnittsnote bei „To Kill A King“ (2015) auf 6,167 ab.

Zumindest stilistisch zeigen sich To Kill A King erneut vielfältig: Während Sänger Ralph Pelleymounter mit seinem tiefen Organ zu überzeugen weiß und auch Falsett- und Spoken Word-Experimente nicht scheut, pendelt die Band zwischen eingängigen Folk-Rock („Spiritiual Dark Age“), dynamischem Post Punk („The Unspeakable Crimes Of Peter Popoff“), wuchtigem Rock („My God & Your God“, „Bar Fights“) und emotionalen Balladen („And Yet“) und bemüht sich dabei, jedem Song eine überraschende Wendung, einen ungewöhnlichen Sound oder einen unerwarteten Effekt zu verpassen.

Soll man To Kill A King nun für diese stilistische Bandbreite loben oder ihr das Fehlen eines für sie typischen Wiedererkennungsmerkmals vorhalten?




Überragend bleibt beim ganzen Verlauf des Album wohl der gelungene Spagat zwischen Radio tauglichen Songs wie „No More Love Songs“ und einem reinen Folker à la „Oh Joy“, der sogar mit Streichern, die an ein Dorffest erinnern, endet. Ganz zerbrechlich und emotional wird es in „The One With The Jackals“, wo nur mit Akustik-Gitarre und Pelleymounters Stimme gearbeitet wird – natürlich funktioniert auch das hervorragend und sorgt für den größten Gänsehautmoment des Albums. Das scheint dann auch schon wieder an Emotionalität zu reichen, denn gleich darauf folgt der Gitarren-Indie Hit „I Used To Work Here, Perhaps You Did Too?“ mit Ah-Ah-Chören inklusive!
Man könnte eigentlich auf alle zwölf Songs eingehen, denn wirklich jeder bietet ganz eigene Stärken, die man aber am besten selbst erkunden und genießen sollte. Definitiv haben To Kill A King mit diesem Album ordentlich vorgelegt und gehören definitiv zu den Bands, die man sich für dieses Jahr vormerken sollte! Die Lieder auf diesem Album machen jedenfalls Lust darauf, immer wieder reinzuhören!
(minutenmusik)




Denn so dunkel die Themen auch sein mögen, kann man immer noch einen flotten Indie-Song um sie stricken – egal, ob „The Unspeakable Crimes Of Peter Popoff“ (ein deutscher Televangelist) nun mittels einer zappeligen Modest-Mouse-Hommage erzählt werden oder „I Used To Work Here, Maybe You Did, Too?“ knapp zweieinhalb Minuten auf's Gaspedal drückt, während er mythischen Wesen Alkoholkrankheiten andichtet. Sogar Zeilen wie My God and your God, they don't get along werden feuerzeuggeeignet arrangiert – egal, dass sie dann doch nur als Metapher für zwei Liebende stehen, die nicht voneinander lassen können.
Andererseits träufeln To Kill A King auch gerne etwas Bitterstoff auf ansonsten allzu süße Songs: Liebeslieder tauchen nur auf, wenn sie wie in „Bar Fights“ an die Königin der Schlägerbräute gerichtet sind oder in der finalen Ballade stereotypische Happily-ever-after-Klischees belächeln – Hits wie „No More Lovesongs“ zeigen aber, dass sie es auch mit anderen Thematiken problemlos in die Radio-Playlists schaffen könnten. Die einzige eindeutig positive Aussage auf „The Spiritual Dark Age“ zum An-die-Wand-Hängen: Compassion is my weapon of choice – auch wenn nur der liebe Gott weiß, seit wann die Aussage des dazugehörigen Songtitels „Compassion Is A German Word“ stimmt. Zu blöd, dass der gerade für tot befunden wurde.
(éclat)


To Kill A King in Deutschland:
03. März 2018 - München, Milla
04. März 2018 - Köln, Artheater
05. März 2018 - Hamburg, Nochtspeicher
06. März 2018 - Berlin, Musik & Frieden





















Elena Paparizou - sagt das jemandem etwas? Die Griechin konnte 2005 erstmals den Eurovision Song Contest für ihr Heimatland gewinnen. Für andere erfolgreiche Musiker aus Griechenland muss man deutlich weiter zurück blicken. In den 70er Jahren konnte Demis Roussos mit „Goodbye My Love Goodbye“ eine Nummer-Eins-Single in Deutschland bejubeln, Nana Mouskouri gelang dieses Kunststück in den Jahren 1961 und 62 mit deutschsprachigen Songs gleich drei Mal. Und auch bei Platten vor Gericht ist das Griechenland-Label bisher nicht oft und nur wenig erfolgreich benutzt worden: Plastic Flowers kamen letztes Jahr mit „Absent Forever“ auf 6,75 Punkte und bei Marina Lambrini Diamandis (Marina & the Diamonds) ist es eigentlich so, als würde man George Michael als Griechen bezeichnen. Die Waliserin mit griechischem Vater konnte 5,625 Punkte für „Electra Heart“ (2012) und zuvor 6,5 Punkte für „The Family Jewels“ (2010) ergattern.

Also sind 6,75 Punkte die Hürde, die Tango With Lions nehmen müssen. Die Band aus Athen hat mit „Verba Time“ (2010) und „A Long Walk“ (2013) bisher zwei Alben in englischer Sprache veröffentlicht und der Song „In A Bar“ verzeichnete bisher über 30 Millionen Aufrufe bei YouTube. Nach rund 5 Jahren Funkstille erschien über Inner Ear Records das dritte Album der Band, an dem  Katerina Papachristou und ihre fünf Mitstreiter seit 2015 arbeiteten. Die 9 Songs pendeln zwischen melancholischem Folkrock und Dreampop, so dass Mazzy Star, Andrea Schroeder oder Aldous Harding als Vergleiche heran gezogen werden können, und bestechen durch abwechslungsreiche Instrumentierung (Banjo, Bläser…) und den Einsatz eines Kinderchores. 
Für 18 Euro (plus 8 € Versand) kann „The Light“ als LP auf gelbem oder schwarzem Vinyl über Bandcamp bestellt werden.

Die erste Single „Proof Of Desire“ vermittelt einen guten ersten Eindruck, während das ungewöhnlich fröhliche und poppige „Last Thrill“ nicht exemplarisch für den Rest des Albums stehen kann:




‘The Light’ is not necessarily the kind of record you’d play every day, and really not one you’d pick if you want something uplifting, but it’s great. For fans of various twee pop acts, as well as light indie dreampop along the lines of The Sundays and Drugstore. Tango With Lions should bring more than a glimmer of shimmery enjoyment. For those looking for folk roots within less traditional settings, ‘The Light’ will certainly intrigue, if not thrill in its self-made cocoon of understatement. For their fans, it surely marks a welcome return, while for others – mostly those listeners outside Greece – it is a superb introduction to a band who deserve more of a global ear. Grab this record at the earliest opportunity.
(real gone)




Earlier this month, the group put out an evocative new single entitled “Proof of Desire,” a song from their forthcoming third studio album The Light. Instrumentally spare and an achingly vulnerable, the track speaks of the difficulties of trying to connect with an emotionally remote and possibly duplicitous lover. Fans of Metric frontwoman Emily Haines solo work will likely find a lot to love with this new track.
(axs)



















Irgendwann hatte Nick Hodgson keine Lust mehr auf das Touren und wollte sich lieber in seinem eigenen Studio verkriechen, Songs schreiben und produzieren. Mittlerweile ist es über fünf Jahre her, dass der ehemalige Schlagzeuger und Hauptsongschreiber der Kaiser Chiefs seine Band verließ und genau das tat, was er sich vorgenommen hatte. Neben Kooperationen mit Mark Ronson, Kodaline, Olly Murs, Hurts oder Dua Lipa entstand seitdem sein erstes Soloalbum „Tell Your Friends“.

Nick J.D. Hodgson hat in seinem Studio Schlagzeug, Bass und Gitarren aus den 70er Jahren stehen und dieses Jahrzehnt hat offensichtlich den größten Einfluss auf „Tell Your Friends“ gehabt. Zwar könnte man sich „I Love The Way Your Mind Works“ oder auch „My Own American Dream“ gut auf einem frühen Album von The Kaiser Chiefs vorstellen - zumindest wenn die Gitarren dominanter vertreten wären, sie schneller gespielt und von Ricky Wilson gesungen würde - aber über dem Rest scheint ein bräunlicher Sepia-Schleier zu legen. Überlegt man als Fan der Kaiser Chiefs, ob man sich auch "Tell Your Friends" zulegen sollte, dann könnte das Anhören des Album-Highlights "Suitable" weiter unten weiterhelfen oder man zieht "Yours Truly, Angry Mob" (2007) aus dem Plattenregal und versucht es mit der von Hodgson gesungenen Piano-Ballade "Boxing Champ". 

Nick J.D. Hodgson hat sich also für sonnigen, entspannten und teilweise introvertierten Westcoast-Pop und gegen gitarrigen Indierock fürs Stadion entschieden. Aber immer noch besser als der Disco-Quatsch, den die Kaiser Chiefs zuletzt verzapft haben.


Hodgsons Platte ist hoffnungsvoll nostalgisch, frönt dem Britpop und das so hemmungslos, dass es zumindest anrührt. »Suitable« ist die Hymne, die problemlos im Radio laufen kann und trotzdem großartig ist. Ein paar mehr Stücke dieses Kalibers hätte es dann allerdings doch gebraucht, wenn man denn schon mit einer angezählten Musikrichtung hausieren geht. Dennoch ist hier jemand bei sich, zelebriert die Musik, mit der er sich am wohlsten fühlt. Und das ist für den Moment aller Ehren wert, denn so hat er immerhin dem künstlerischen Identitätsschaden durch zu viel abseitiges Klimbim vorgebeugt.
(intro)




Gemeinsam mit Kaiser Chiefs-Gitarrist Whitey, Anna C Hodgson an der Violine und Back-Vocalist Rob Harvey spannt Nick einen melodischen Brit-Pop-Faden zwischen alt und neu. Angetrieben von facettenreichem Indie-Pop, erinnern immer wieder gekonnt eingestreute Ohrwurm-Harmonien an Glanztaten aus den Federn von Ikonen wie Paul McCartney, Brian Wilson und Ray Davies („Honest Face“, „Tomorrow I Love You“, „My Own American Dream“).
Mit der schunkelnden Retro-Hymne „Feel Better“ und dem Singalong-Juwel „Suitable“ schickt Nick sogar zwei richtige Hits ins Rennen, die sich schon jetzt mit Nachdruck für die Aufnahme in die Songs-des-Jahres-Hall-of-Fame bewerben.
„Tell Your Friends“? Auf jeden Fall. Weitersagen ist hier Pflicht! Viel besser könnte das Jahr für Freunde vintagelastiger Brit-Pop-Klänge gar nicht losgehen.
(musikblog)


 

















Das "Rote Album" war für mich das Album des Jahres 2015. Da ich keinesfalls unter dem Verdacht stehe, deutschsprachige Musik zu bevorzugen, war das für mich eine Überraschung. 

Entsprechend gespannt war ich auf den Nachfolger. Und nun endlich ist Tocotronics zwölftes Album "Die Unendlichkeit" auf dem Markt. Auch 25 Jahre nach Gründung der Band offenbart die Hamburger Band neue Facetten. Für Tocotronic ungewohnt autobiografisch gibt sich Dirk von Lowtzow. Und ebenso wie das Konzept des Albums die Zeit von Kindheit über die aufregenden Jahre bis zum Leben als Erwachsener und darüber hinaus bis zum Tod umkreist, werden musikalisch die 25 Jahre Bandgeschichte geschickt komprimiert dargestellt.

Der Beginn des Albums lässt mich der Titeltrack kurz an die Perfektion eines Talk Talk-Songs denken. Noch im gleichen Song brummt die Gitarre bedrohlich. "Electric guitar" ist die Hymne, auf die ich nach "Ich öffne mich" gehofft hatte. Straighter Indierock, feinsinniger Kammerpop (", nicht peinliche Variationen von Pop und Schlager... Tocotronic ist vorzüglich gereift und gealtert und zelebriert die Vielfalt auf "Die Unendlichkeit". Ich bin gespannt, was nach diesem Rückblick die Zukunft bringen wird. 

Besonders empfehle ich den Titelsong, "Electric guitar", "1993" und "Bis und das Licht vertreibt". Viele der Titel auf "Die Unendlichkeit" hätten auch auf dem "Roten Album" erscheinen können. In seiner Gesamtheit ist "Die Unendlichkeit" rund und überzeugend. Bislang berührt es mich persönlich einen Tick weniger als der Vorgänger, aber meinen Favoriten zum deutschsprachigen Album des Jahres 2018 habe ich trotzdem gefunden.

Das "Soundkartell" ist begeistert:

Ich könnte noch bis in “Die Unendlichkeit“ weiter schreiben über dieses Werk. Es gibt so viele Textstellen, die erwähnenswert sind. Ich finde mich in jedem einzelnen der zwölf Stücke wieder. Ich habe ganz viel über diese Band erfahren und nehme das Album als Anreiz über das Leben nachzudenken und lächelnd und weinend der Vergangenheit zu begegnen. Für TOCOTRONIC und seine Fans eine neue Erfahrung mit der Musik. Und es geht so tief, dass man es einfach nur fühlen kann.


Der Titelsong:




Und nicht nur wegen des Titels mein Favorit:"Electric guitar".




Live (mindestens die Shows in Hamburg und Berlin gelten bereits als ausverkauft):
• 06.03. Bremen
• 07.03. Münster
• 08.03. Heidelberg
• 09.03. Erlangen
• 11.03. Erfurt
• 12.03. Wiesbaden
• 13.03. Köln
• 14.03. Hannover
• 16.03. Hamburg
• 17.03. Hamburg
• 06.04. Leipzig
• 07.04. Essen
• 08.04. Stuttgart
• 11.04. Freiburg
• 12.04. München
• 14.04. Dresden
• 16.04. Berlin
• 17.04. Berlin






















  10. Isolation Berlin - Vergifte dich (23.02.)





  09. A Tale Of Golden Keys - Shrimp (Limited Edition, Coloured Vinyl) (23.02.)





  08. Ride - Tomorrow's Shore (EP) (16.02.)





  07. Typhoon - Offerings (26.01.)





  06. Math And Physics Club - Lived Here Before (Blue Vinyl) (26.01.)





  05. And The Golden Choir - Breaking With Habits (02.02.)





  04. Erdmöbel - Hinweise zum Gebrauch (Ltd. weißes Vinyl) (23.02.)





  03. Dashboard Confessional - Crooked Shadows (09.02.)





  02. Belle & Sebastian - How To Solve Our Human Problems EP (Box Set) (16.02.)





  01. Franz Ferdinand - Always Ascending (Limited-Deluxe-Edition w/ signed Artprint) (White Vinyl) (09.02.)























PVG: The Limiñanas - das kommt mir ziemlich spanisch vor…

Oliver: Die Band stammt aus Perpignan. Das liegt in Südfrankreich. Allerdings nur 30 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt.

PVG: Ach, dann habt ihr die Band auf einer eurer zahlreichen Frankreich-Reisen entdeckt…

Oliver: So tief im Süden waren wir bisher leider noch nicht. Aber die Pyrenäen (die Landschaft!) und das Languedoc (der Wein!) stehen auf jeden Fall auf der To-do-Liste, da kann man ja auch mal einen Abstecher nach Perpignan machen. Die Musik der Limiñanas habe ich ganz unromantisch als Teil meines Jobs kennen gelernt.

PVG: Maria und Lionel Limiñana - sind die beiden verheiratet oder ist das so wie bei den Los Camesinos - auch wieder so ein spanischer Bandname! - dass alle Mitglieder als Nachnamen den Bandnamen haben?

Oliver: Tatsächlich haben alle Mitglieder den Nachnamen Limiñana - allerdings sind The Limiñanas auch nur ein Duo. Und ja: Maria und Lionel sind verheiratet. Miteinander. Laut Namespedia kommt der Name im Süden Frankreichs recht häufig vor. Öfter als in Spanien.




PVG: Deiner Jahres-CD - vielen Dank dafür - konnte ich entnehmen, das „Istanbul Is Sleepy“ deine Single des Jahres 2017 war - welche anderen Songs auf „Shadow Prople“ kannst du empfehlen?

Oliver: Auf jeden Fall „The Gift“. Voraussichtlich Teil meiner Jahres-CD 2018.

PVG: Sixties Psychedelic-Pop trifft Seventies Garage Rock. Was findet sich noch im Mix von The Limiñanas?

Oliver: Das trifft es schon sehr gut. Ihre Heimat können die beiden allerdings nicht verleugnen: Hinter den Psych-Rock Gitarren versteckt sich der unwiderstehliche Charme des französischen Sixties-Pop. Serge Gainsbourg trifft auf Velvet Underground liest man zu Recht sehr häufig. Phil Spector, Western Soundtracks, alles da.

PVG: Wer singt denn, sie oder er? Und auf welcher Sprache wird gesungen?

Oliver: Meistens er, manchmal sie, manche Stücke sind aber auch instrumental. Gesungen wird gerne auf Englisch oder Französisch. Auf dem neuen Album kommt es glaube ich nicht vor, aber italienisch und spanisch gehören auch zum Sprachrepertoire.




PVG: Es gibt ja auch den ein oder anderen Gast auf „Shadow People“…

Oliver: Im oben erwähnten „The Gift“ spielt Peter Hook unüberhörbar Bass - generell ist der Song sehr New Order-lastig. Anton Newcombe (The Brian Jonestown Massacre) ist bei „Istanbul Is Sleepy“ mit dabei, außerdem sind Emmanuelle Seigner (manchen vielleicht vom sehr schönen „Ultra Orange & Emmanuelle“-Album bekannt – oder zumindest als Ehefrau von Roman Polanski) und Bertrand Belin mit an Bord.

PVG: Abschließend noch bitte eine Prognose, die wir in 11 Monaten überprüfen werden: Wo wird „Shadow People“ in deiner persönlichen Albenliste 2018 landen und wo platziert es sich bei Platten vor Gericht?

Oliver: So früh im Jahr natürlich ganz schwer zu sagen. Wer weiß, was 2018 so bringt. Vielleicht sogar eine neue Chromatics Platte? Aber ich bin sehr begeistert vom Album der Limiñanas. In meiner persönlichen Liste halte ich einen Top 10-Platz für realistisch.

PVG: Gracias.



















Wenn es dem Konzertgott beliebt, legt er auf meinen Geburtstag ein Konzert einer meiner Lieblingsband in meiner Nähe. So war ich 2009 zum Beispiel bei Franz Ferdinand im Kölner Palladium, 2011 bei Beady Eye im E-Werk oder 2015 bei Noel Gallagher im Mailänder Fabrique. Zugegeben, „Nähe“ ist ein dehnbarer Begriff. 

Dieses Jahr sah es lange so aus, als wäre der Konzertgott nicht gut auf mich zu sprechen (The Charlatans und Slowdive am selben Tag in Köln?!), aber zumindest für meinen Ehrentag lud er Sin Fang, Sóley und Örvar Smárason in die Stadt am Rhein ein. Gerade hinsichtlich der drei Isländer hatte er auch schließlich wieder etwas gut zu machen, denn Ende 2017 weilten wir für eine Woche in Reykjavik und besuchten Konzerte von Sigur Rós sowie deren Festival in der Harpa. Natürlich ließen sich Überschneidungen nicht vermeiden und da wir Konzertkarten für den ersten sowie vierten Auftritt von Sigur Rós hatten, verpassten wir dazu parrallel stattfindende Konzerte des Norður og Niður Festivals (hier finden sich Berichte zu Tag 1, 2, 3 und 4). Am finalen Abend konnte ich mich in der 20-minütigen Sigur Rós-Pause kurz zwei Stockwerke tiefer begeben, um zumindest einigen Liedern von Sin Fang, Sóley und Örvar Smárason zu lauschen. 

Um neue Songs möglichst schnell veröffentlichen zu können, beschlossen Sindri Már Sigfússon und Sóley Stefánsdóttir, die nicht nur häufig gemeinsam auf Tournee sind, sondern auch in der Band Seabear gemeinsam musizier(t)en, zusammen mit Örvar Þóreyjarson Smárason den man als Gründungsmitglied von múm oder von FM Belfast kennt, 2017 jeden Monat ein Lied innerhalb von drei Tagen aufzunehmen und als Single zu veröffentlichen. Dieses Dutzend ist mittlerweile auch via Morr Music als Album erschienen.

„Team Dreams“ versammelt Piano-basierte Songscapes zu Sóleys ätherischem Gesang („Wasted“, „Space“), eingängige Popsong im Stil von Sin Fangs letztem Soloalbum „Spaceland“, die gern als Future-Pop mit Nähe zu R&B bezeichnet werden („Tennis“, „Slowly“), und elektronische Soundfrickeleien, für die sich vermutlich Örvar Smárason hauptverantwortlich zeichnet („Random Haiku Generator“, „Love Will Leave You Cold“). 




Die Single-Form stand den Songs vermutlich besser zu Gesicht, zu sehr sind die Stimmungen und Stile heterogen, andererseits: Darin liegt auch ihre Stärke.
Die stimmliche Präsenz von Sóley, die diesen Part hier hauptsächlich übernimmt, ist mal in futuristische R’n’B-Produktionen gehüllt, mal in klassische Island-Folktronica vom Lagerfeuer, mal auch, wie beim Schlusstrack »Dream Team Party Kids«, in exakt den Dream-Pop, den Beach House einst perfektionierten. Nicht alles geht hier wirklich auf, das dürfte dem Konzept geschuldet sein, das der Tagesform viel abverlangte. Aber über allem liegt doch die Freude, mit der hier immer wieder aufs Neue versucht wird, eine Sprache zu finden, die drei befreundete, aber doch sehr unterschiedliche Musiker als ihre von Session zu Session eigene annehmen konnten.
(intro)




Sóley, Sin Fang und Örvar Smárason haben auf „Team Dreams“ ein unglaublich breites Sammelsurium unterschiedlicher Stile und Sound-Spielereien versammelt und zeigen ihre Qualitäten in Sachen Songwriting.
Das verwundert nicht, wenn drei gute KünstlerInnen über ein Jahr verteilt immer mal wieder zusammen sitzen und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Ebenso wenig verwunderlich, dass angesichts des strikten Rahmens, den sich die drei gesetzt haben, die ein oder andere Nummer auf „Team Dreams“ nicht ganz zu überzeugen weiß. Gerade gegen Ende des Albums, wo die drei den Pop fest in den Fokus nehmen, scheint sich eine gewisse Beliebigkeit breit zu machen, die im atmosphärisch wesentlich dichteren ersten Teil des Albums nahezu ausbleibt. Zum Glück runden die drei IsländerInnen mit „Dream Team Party Kids“, der letzten Single, die im Dezember erschien, das Album dann doch noch wunderbar ab. Ein Song, der durchaus als Hommage an die US-Band Beach House verstanden werden kann, deren Album „Teen Dream“ augenscheinlich als Namenspate herangezogen wurde und das in diesem letzten Song auch klanglich Einzug auf „Team Dreams“ hält.
(Byte.fm)




Sin Fang, Sóley und Örvar Smárason in Deutschland:
12.03.18 Hamburg, Kampnagel
13.03.18 Berlin, silent green Kulturquartier
14.03.18 Köln, Gebäude 9
15.03.18 Stuttgart, Universum
17.03.18 München, Strom





















Mal sehen, ob Porches mit seinem dritten Album hier genau so baden geht wie zuvor mit „Pool“. Das zweite Album des Projektes um Aaron Maine havarierte bei schlappen 5,875 Punkten und strandete Ende 2016 bei Platten vor Gericht auf Rang 238.

Auch wenn sich Aaron Maine nicht ganz vom Thema Wasser freischwimmen kann („Swimmer“, „Now The Water“), wurde für „The House“ doch versucht, ein solideres Grundgerüst aus nostalgischem 80er Jahre Synthie-Pop und nüchternem Elektro zu zimmern. Bei diesem Unterfangen halfen zahlreiche namhafte Künstler -  wie der hinter Blood Orange und Lightspeed Champion steckende Dev Hynes oder (Sandy) Alex G, um nur zwei zu nennen - mit. Doch eigentlich hätte Porches viel dringender helfende Hände beim Entrümpeln benötigt: für Disco-Beats und Auto-Tune-Exzesse wäre in der Mülltonne vorm Haus der rechte Platz gewesen, wie zum Beispiel „Country“ beweist. 18 Monate wurde an „The House“ gewerkelt, dabei verblieben aber viele der 14 Räume / Songs bewusst im Zustand des Rohbaus / von Demos. 




Überhaupt ist es oft jene besondere Ambivalenz, die das Album über weite Strecken so interessant macht. "Now the water" trägt hautenge Lederhose zu luftigem Paillettenhemd, sehnt sich einerseits nach Zuneigung und strebt doch auch nach so viel Freiheit wie möglich. "Ono" will den großen, pompösen Auftritt und macht sich doch auch auf die Suche nach einem Fluchtweg. "Anymore" gibt sich mitsamt Dschungelrhythmen zwar weltmännisch, positioniert sich aber im gleichen Atemzug als mysteriöser Außenseiter. Über allem steht Maines glückliches Händchen für unverschämt charmante Melodien: Wundert man sich als Hörer gerade noch, ob ein Stück wie das das fast schon sterile "Wobble" nicht eher zum Heulen einlädt, nickt man auch schon zustimmend mit dem Kopf, sachte abgestimmt auf den eigentlich gar nicht wirklich vorhandenen Beat.
Was man "The house" auf hohem Niveau jammernd zum Vorwurf machen könnte: Die 14 Songs sind fast durch die Bank weg zu kurz. Nur sechs überschreiten die Drei-Minuten-Marke, die meisten kratzen nicht mal daran, selbst wenn man es sich sehnlichst wünschen würde: Kaum hat die fantastische Dark-Disco-Nummer "Goodbye" so richtig losgelegt, ist sie auch schon wieder vorbei, ebenso das spannende "Understanding", das mit gerade mal einer Minute strenggenommen eigentlich nur als Interlude durchgeht.
(Plattentests)




Dieses Album ist reduzierter als beide Vorgänger, mit mehr Fokus auf Rohheit: Maine war es wichtiger, den Geist von Demo-Aufnahmen zu wahren, als die Produktion glatt zu ziehen. Auch in den Texten spiegelt sich dieses Innehalten wider. Neben verlockenden Songs wie »By My Side« kann Maine auch ausgesprochen hoffnungslos, isoliert und ängstlich klingen. »Goodbye« vereint Melancholie und mitreißenden Tanzdrang. Obwohl Maine das meiste selbst macht, gab es hier namhafte Unterstützung, beispielsweise von Devonté Hynes (Blood Orange). Man kann »The House« als prätentiösen Selbstfindungstrip abtun. Oder man kann einfach loslassen und sich selbst gleich mitfinden.
(intro)


Porches in Deutschland:
18.04.2018 Heidelberg, Karlstorbahnhof

19.04.2018 Berlin, Musik & Frieden

20.04.2018 Mainz, Schon Schön




















10 Fakten zum neuen Album von First Aid Kit:

1. Nachdem die Söderberg-Schwestern ihre ersten drei Alben im Zwei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht hatten, mussten Fans und Freunde nun fast doppelt so lang warten. „Ruins“ erschien am 19. Januar 2018, der Vorgänger „Stay Gold“ stand im Sommer 2014 in den Plattenläden.

2. Plattenläden ist ein gutes Stichwort, denn „Ruins“ kann dort nicht nur als CD oder LP (Gatefold, 180 g) erworben werden, sondern auch auf auf limitiertem, weißem Vinyl.

3. First Aid Kit haben sich mittlerweile einen treuen Käuferkreis erarbeitet und so landeten „The Lion’s Roar“ (2012) und „Stay Gold“ (2014) in Schweden auf Platz 1. In Deutschland reichte es jeweils nur für Platz 69. Ich möchte wetten, dass Klara und Johanna zumindest eine dieser Serien fortsetzen werden.

4. Auf „Ruins“ sind 10 Titel enthalten, die knapp 40 Minuten laufen. Nicht enthalten sind „You Are The Problem Here“ und die Coverversion „Gloomy Sunday“, die zwischendurch als Singles veröffentlicht wurden.

5. „It’s A Shame“ - keine Coverversion von Talk Talk - wurde als erste Single ausgewöhlt und mit dazugehörigem Video im Oktober 2017 veröffentlicht:




6. Die Liste der musikalischen Unterstützer und Mitstreiter auf „Ruins“ ist lang und prominent besetzt: Peter Buck (R.E.M.), Glenn Kotche (Wilco) und McKenzie Smith (Midlake) schauten bei den Aufnahmen in Portland im Studio vorbei. Tucker Martine (My Morning Jacket) fungierte dort als Produzent.

7. First Aid Kit auf einem Retro-Trip zurück in die 80er-Jahre im Video zur zweiten Single „Fireworks“: 




8. Keine der beiden Singles fand den Weg in die schwedischen Charts, aber ihren Retro-Video-Trip setzen Klara und Johanna fort und zwar in die 70er Jahre: 






9. Zuletzt leicht fallende Tendenz hinsichtlich der Rezeption der Alben von First Aid Kit bei den Kritikern. Metacritic fasst dies so zusammen: „The Big Black And The Blue“ 70/100, „The Lion’s Roar“ 81/100, „Stay Gold“ 80/100, „Ruins“ 79/100.
In Deutschland liest sich das so:


„Why do I keep dreaming of you? Is it all because of my rebel heart?“, heißt es im ungewohnt rebellisch klingenden Eröffnungssong.
Die restlichen neun Lieder präsentieren sich traditionell melodiös-anschmiegsam. Und der Harmoniegesang ist auch dieses Mal wieder – um im Ruinenjargon zu bleiben – kolossal.
(Rolling Stone)


"Ruins", in den Texten von Klaras Klage über eine frisch gescheiterte Beziehung durchzogen (u.a. "It's a Shame"), pflegt eher wieder die Traditionen von "Lion's Roar" (2012), aber die Bandbreite hat sich hörbar erweitert - sie reicht von Fifties-Tweepop ("Fireworks") über Old-School-Country ("Postcard") bis zu den gewohnten Referenzen an Vorbildern wie Emmylou Harris ("To Live a Life“).
(Spiegel)


Soweit hält "Ruins" also jede Menge jener poppigen Elemente bereit, die First Aid Kit über Genregrenzen hinaus den Status Jedermanns Liebling verlieh.
Im weiteren Lauf wird aber deutlicher noch als auf den Vorgängeralben klar, dass Johanna und Klara ihre Wurzeln eigentlich im Country haben. "Postcard" kommt im Cowboy-Outfit gemütlich dahergestiefelt, und das Motto wird konsequent durchgezogen; die Steel Guitar spendiert ein paar Seufzer für die Pausen, der Kontrabass trabt gemütlich weiter, nur dem Klavier ist ein wenig Improvisation erlaubt. In der zweiten Hälfte des Albums wird der musikalische Einfallsreichtum insgesamt etwas zurückgedreht und ganz auf akustische Gitarre, eingängige Melodien und den zugleich glasklaren und glasharten Gesang der Schwestern fokussiert.
(Plattentests)


10. Bisher sind zwei Konzerttermine für First Aid Kit in Deutschland bestätigt, und zwar:
08.03.18 Berlin, Columbiahalle
10.03.18 Hamburg, Große Freiheit 36





















Vor zwei Jahren konnte ich Glen Hansard beim Down The Rabbit Hole und beim A Summer’s Tale Festival live sehen. Dort trat er jeweils mit großer Entourage (10 Mitmusiker) auf, denen er auch Gelegenheit bot ins Zentrum des Geschehens zu treten, zog alle in seinen Bann, wenn er dennoch Songs allein performte, überzeugte als amüsanter Entertainer und packte in seine Setliste Songs seiner beiden Soloalben, seiner Bands The Frames und The Swell Season sowie Coverversionen (Van Morrison, Marvin Gaye, Daniel Johnston). 

Nun steht nach „Rhythm And Repose“ (2012) und „Didn’t He Ramble“ (2015) sein drittes Album in den Plattenläden, und „Between Two Shores“ darf als logische Konsequenz dieser Live-Erfahrungen gesehen werden. Auf den 10 neuen Songs hören wir nicht nur den folkigen Singer/Songwriter in minimalistischen Arrangements („Wreckless Heart“), sondern auch die Opulenz seiner Band, die Hansards Output auch in Richtung Soul („Why Woman“), Jazz („Setting Forth“) und Uptempo-Rock („Roll On Slow“) verschieben.




Man nehme allein »Wreckless Heart«, einen leisen, gemeinen Jahrhundertsong, der sich nie mehr aus Hirn und Seele entfernen lässt. Die sachte gezupfte Gitarre, die dämmerigen Kammerbläser und das mit dem Besen gerade einmal am Rande seiner Aura berührte Schlagzeug treiben Hansard behutsam in einen Refrain, dessen sehnsuchtsvolles Leid die meisten Gefühlsdarsteller populärer Musik nicht einmal ausdrücken könnten, würden sie eine Schreitherapie machen. Das genial gesetzte wenige, das für derlei Musik an den Drums nötig ist, besorgt mit Brian Blade ein Jazz-Genie, das auch Wayne Shorter, Courtney Pine oder Chick Corea bedient. Wer das hier an die offenen Ohren lieber Menschen verschenkt, die keine Zeit haben, Musikmagazine zu lesen, wird fortan als ihr akustischer Erlöser von der Belanglosigkeit gelten.
(intro)


So überrascht keineswegs, dass „Roll On Slow“ keine Lichtjahre von den Kings Of Leon entfernt ist. Trotz seiner Vorliebe für Bob Dylan wird auf „Between Two -Shores“ vor allem der Einfluss von Van Morrison deutlich. Besonders bei „Why Woman“ sieht man den nordirischen Grantler vor sich. Das an David Gray erinnernde „Setting Forth“ und „Your Heart’s Not In It“ mit dem Pathos einer Joe-Cocker-Ballade, aber einem einschmeichelnden Falsett markieren weitere Höhepunkte. Alles -herrlich altmodisch – in einer bleep-freien Zone.
(Rolling Stone)


Glen Hansard in Deutschland:

20.02.18 Berlin, Admiralspalast
21.02.18 Berlin, Admiralspalast























Jedem Konzept sind Grenzen gesteckt. Das mussten auch The Xcerts entdecken, als sie ein neues Cover für ihr viertes Album „Hold On To Your Love“ auswählen wollten, denn auf den vorherigen Platten  war jeweils ein Bandmitglied abgebildet: Tom Heron (Schlagzeug) auf „In The Cold Wind We Smile“ (2009), Jordan Smith zierte „Scatterbrain“ (2014) und auf „There Is Only You“ (2014) war Sänger und Gitarrist Murray Macleod zu sehen. Was also tun, wenn man bei diesem Konzept zu Dritt ist und das vierte Album veröffentlichen möchte? Einfach erstmals das komplette Trio fotografieren!

Mit dem balladesken Opener „The Dark“ schicken uns die Schotten zunächst Dank Piano und Streichern in eine falsche Richtung, doch danach dominiert der Rock das Album, das sich thematisch - der Titel deutet es bereits an - um die Liebe dreht. 

„Wir wollen, dass die Leute die Platte hören und denken, dass alles möglich ist. Wir versuchten das Ende von (dem 1985er John Hughes Film) The Breakfast Club einzufangen. Es geht um das Gefühl, draußen sein zu wollen und das Leben zu erleben. Bleib nicht zu Hause und schau dir das Mädchen auf Facebook an, geh raus und hol Dir das Mädchen!“
klärt uns Murray Macleod auf. Und so klingen die 10 Songs tatsächlich weniger nach dem Indierock der letzten Jahre als dem, was Bruce Springsteen, Bryan Adams oder John Parr im Jahr 1985 so veröffentlichten. Aber warum gerade 1985 und Songs wie „Glory Days“, „Somebody“ oder „St. Elmo’s Fire“? Weil in diesem Jahr „The Breakfast Club“ ins Kino kam. Und selbst vor dem in den 80ern so beliebten Saxophon-Einsatz („Drive Me Wild“ und „Cry“) und schwülstigen Keyboard-Klängen ( „Show Me Beautiful“) schrecken The Xcerts nicht zurück. So viel Authentizität hätte ich gar nicht gebraucht.

Auf dem Soundtrack zu „The Breakfast Club“ befindet sich natürlich auch „Don’t You (Forget About Me)“ von den Simple Minds - einen solch starken Song haben The Xcerts aber leider nicht im Gepäck.




Die ungestüme Rauheit ihrer ersten Alben ist der großen Geste gewichen. Ausladende Piano-Parts, der plötzliche Schmelz in Murray MacLeods Stimme, die neue Liebe zum Heartland Rock der 1980er – wer die Band vorher kannte, muss sich erst mal ein wenig schütteln ob so viel Romantik, die an die Stelle der bislang so leidenschaftlich zelebrierten Teenage Angst rückt. Nein, wir dürfen uns nicht wundern, wenn die einstigen Underdogs im Sommer bei den großen Festivals mitmischen. Aber! Ähnlich wie ihren Landsleuten Twin Atlantic gelingt es auch The Xcerts, ihre Transformation zum (klanglichen) Big Player mit guten Songs und nur einem Mü zu viel Pathos zu vollziehen. Das muss man nicht mehr unbedingt abfeiern, anerkennen darf man es aber.
(intro)




Album opener The Dark kicks off the record with a heart-wrenching piano and lyrical combination. “Tell me when the worst is over,” Macleod repeatedly sings with passion. Macleod’s tone gives you a quality glimpse into the mental state he was in after the traumatic experiences of losing loved ones. After you hear the following track, Daydream, you begin to pick up that the message of the album is in fact, its title: Hold On To Your Heart. You can determine this just through the lush sounds that jump out at you. Murray Macleod sings us through some self re-discovery after going through those dark times.
Simply put, this album is made for hopeless romantics, brought to us by a band of hopeless romantics. First Kiss is a perfect example. Macleod sings about his longing for a new love, as well as his struggle to end an old one. “I keep searching for that first kiss feeling,” he declares. Album closer Cry carries a slow and melancholic guitar tone, and Macleod takes the forefront with a very apologetic and somber tone, being accompanied by the saxophone in the process.
The XCERTS’ growth as a band took a big leap forward with Hold On To Your Heart, and they’re quickly climbing the ladder in a crowded UK rock scene, establishing themselves as a band with classic influences who put a modern twist into their craft. It’s safe to say that the three year wait for this album was well worth it.
(All Things Loud)






















Letztes Jahr hätte Labrador Records (The Radio Dept., Sambassadeur, The Mary Onettes, Pelle Carlberg) bereits seinen zwanzigsten Geburtstag feiern können, denn der Grundstein des schwedischen Indiepop-Labels wurde 1997 in Malmö von Bengt Rahm gelegt. Später schloss man sich mit Summersound Recordings, das von Mitgliedern der Band Acid House Kings betrieben wurden, zusammen, änderte den Namen, indem man das Records hinzu fügte und verlegte das Hauptquartier nach Stockholm. Johan Angergård war seitdem „für alles verantwortlich, was mit Musik zu tun hat“. Bedeutet irgendwie auch, dass er einen nicht geringen Anteil an Bands des Labels selbst betreibt: u.a. Acid House Kings, The Legends, Pallers oder auch Club 8.

Club 8 veröffentlichen bereits seit 1996 Alben und nächste Woche erscheint mit „Golden Island“ Album Nummer Zehn. Wie immer an Angergårds Seite: die Sängerin Karolina Komstedt. Das Duo reichert seinen Indiepop mit immer neuen Ingredienzen an. Bossanova? C-86? Soul? Trip Hop? Disco? Alles schon da gewesen. 

„Golden Island“ plätschert zwischen meditativem Chillout, mystischem Dreampop und tropisch anmutenden Klanglandschaften dahin und setzt bewusst auf den Einbau von Field Recordings (Wellenrauschen, Vögelgezwitscher), Vintage-Synthesizern und hypnotischen Perkussioninstrumenten aus aller Herren Länder. "Golden Island comes from a different state than our other albums. I've not really been living in this world lately,“ erklärt Johan Angergård den Sound des neuen Albums. Und wie erklärt er uns, dass es die Alben von Pelle Carlberg immer noch nicht auf Vinyl gibt?


The single defines mysterious sensuality. Komstedt’s hushed vocals are alluring, steadily drawing you in with each word she sings. But this isn’t a romantic number, but rather one that addresses the loneliness many people experience each day. Angergård’s fantastic production work accentuates the drama, as he delicately introduces different elements and layers Komstedt’s voice to make the it seem that the background vocals belong to a ghost. And supernatural would be one way to describe Club 8’s abilities and history, as the duo mysteriously remain anonymous with overseas audiences.
(The Revue)




Breathe weaves a beautiful delicate web of sounds, so whilst the style is still quite minimalist electro, they're able to create a reflective atmosphere, where each sound seems to have a meaning and a sense of purpose. Performed on such unusual instruments it does really feel as if the listener has been transported far away from the bustle and complications of modern life. The vocals just drift over the top, and are particularly enchanting. I've also discovered the overall track is particularly effective if you turn up the volume in all speakers in the house, so that it takes over every corner of every room.
(Nordic Music)






















Matt Peters, der Kopf der kanadischen Band Royal Canoe, sowie der Schauspieler und Singer/Songwriter Tom Keenan stecken nicht nur gemeinsam hinter dem Bandprojekt Heavy Bell, sondern teilen auch die Leidenschaft für „By Grand Central Station I Sat Down and Wept“, einen 1945 veröffentlichten Roman von Elizabeth Smart.

Heavy Bell singen ein Loblied auf diesen Roman, adaptieren Smarts Prosa für ihre eigenen Texte und bauen um sie herum zusammen mit Mitgliedern des Winnipeg Symphony Orchestras und weiteren Gastmusikern ein Kammerpop-Kleinod. Der vierzehnteilige Song-Zyklus lässt Streicher, Holzbläser, Piano und einen neunköpfigen Chor groß auftrumpfen und Sufjan Stevens & Co. vor Neid erblassen lässt. Auf zwei Titeln ist Elizabeth Smart selbst zu hören, wie sie Passagen aus ihrem Buch vorliest, aufgenommen rund vierzig Jahre, nachdem sie es geschrieben hat.




The album shifts with the ups and downs of Smart and Barker’s relationship, and even in the most upbeat moments, there’s a foreboding chill, an austerity that comes with gentle reverence for the doomed torment of Smart’s words. “I’ve grown from one shape into another,” they sing on the sprawling and cathartic “O Waste of Moon.”
“The pain was unbearable, but I did not want it to end. It had operatic grandeur,” Smart herself says, reading an excerpt from her book in a 1982 archival recording from CBC’s Morningside which Heavy Bell lays over a piano-driven arrangement.
The most out-there tracks on the record come near the end, such as “I Am Going to Have a Child.” Propulsive, insistent, and theatrical, it’s a radical shift from the album’s heretofore relatively gentle, sing-song-y treatments, and it, along with the soaring final track, “All the Paraphernalia,” seem poised to showcase how By Grand Central Station might translate onto the stage eventually.
In an album full of thoughtful, evocative arrangements, the stand-out has to be “Certainly,” a song that starts out like a Philip Glass track, pivots into a brief splash of indie rock, and then spins into a dizzying round, Peters’ and Keenan’s voices lapping over one another. It’s brilliant, intoxicating and unsettling — a perfect tribute to Smart’s beautifully complicated By Grand Central Station I Sat Down and Wept.
(CBC Music)






















Der Preis in der Kategorie „Kostspieligste Deluxe Version“ geht aktuell an den Black Rebel Motorcycle Club. Stolze 150 US-Dollar muss man für das Box Set von „Wrong Creatures“ berappen und erhält dafür das Album als durchsichtiges Doppel-Vinyl im alternativen Cover, eine spezielle BRMC Mundharmonika von Hohner, eine schwarze Kassette mit unveröffentlichten Songs, ein 52-seitiges Buch und diverse Kunstdrucke.

„Wrong Creatures“ wurde von Peter Hayes (Gesang, Gitarre, Mundharmonika), Robert Levon Been (Gesang, Bass, Gitarre) und Leah Shapiro (Schlagzeug) in Los Angeles mit dem Produzenten Nick Launay (Nick Cave, Arcade Fire) aufgenommen und ist die erste Veröffentlichung des Trios seit „Specter At The Feast“ vor 5 Jahren. Schuld an der langen Wartezeit waren psychische Probleme (Peter und Robert) bzw. eine lebensnotwendige Operation (Leah). 

Zwar gibt es auf „Wrong Creatures“ weiterhin breitbeinigen, rumpelnden, Lederjacken-Rock („Little Thing Called Love“, „Spook“) und Sonnenbrille-nach-Einbruch-der-Dunkelheit-Blues („Question Of Faith“) zu hören, aber erfreulich häufig bewegt sich der Black Rebel Motorcycle Club auch auf anderem Terrain: „King Of Bones“ könnte glatt als Song von The Jesus And Mary Chain durchgehen, „Haunt“ klingt, als würde Chris Isaac gemeinsam mit David Lynch einen Song austüfteln, „Calling Them All Away“ ist schier endlos mäandernder, psychedelischer Shoegaze und Rummelplatz-Orgel („Circus Bazooko“) sowie Piano und Streicher („All Rise“) verhindern zusätzlich, wie auf früheren B.R.M.C.-Platten durchaus vorgekommen, zu große Eintönigkeit.





Wenn aber nun mit WRONG CREATURES das achte Studioalbum des Trios aus San Francisco erscheint, glaubt man ihn zu hören, den Schaden im System. Klingt der Psychedelic-Twist, etwa im gefährlich schlingernden „King Of Bones“, nicht diesmal wie ein böser Trip?
Mit der dreckigen Single „Little Thing Gone Wild“, getrieben von einem mächtigen Bass, liefern BRMC zwar den obligatorischen Hit, sonst aber gleicht WRONG CREATURES einem dunklen Sumpf.
Nach Introspektion hört sich das an, manchmal nach im Lederjacken-Modus gespieltem Shoegaze. Ungewöhnlich vielleicht für eine Band, die nie viel mehr zu wollen schien, als Rock’n’Roll perfekt abzuliefern. Aber auch: irgendwie menschlich.
(musikexpress)




Es hat sich gelohnt. BRMC erklingt verjüngt und erstarkt. „Wrong Creatures“ enthält die zwar schon längst gewohnte Quintessenz der Rockelemente des BRMC – tiefer Blues-Rock, schwere, verlangsamte Psychedelia, hymnenhafter Einsamkeits-Folk und Ausbrüche in wütendem Noise und Punk – aber dabei ist das kalifornische Trio das Gegenteil von langatmig.
Laut, leise, langsam, schnell: In allen Facetten und Farben brilliert der BRMC mit seinem grundehrlichen schweren Blues-Rock. Die einmalige Live-Energie, welche das Trio mühelos über lange Zeiträume hinweg entstehen lässt, ist diesmal noch besser eingefangen als auf dem manchmal ermüdenden Vorgänger „Specter At The Feast“.
Auch wenn der Balladen-Anteil in zunehmenden Alter der Band zuzunehmen scheint, bleiben die Songs auf „Wrong Creatures“ spannungsreich, leidenschaftlich und beseelt.
(musikblog)























Wer könnte das Jahr besser eröffnen - da unser Namensliebling Rachel Platten nicht mit einer neuen Januar-Platte vor Gericht steht - als die größte kleine Band der Welt? 

John Flansburgh und John Linnell können mittlerweile auf 20 Alben, über 4 Millionen verkaufte Tonträger und 2 Grammy Awards in 35 Jahren Bandgeschichte zurück blicken. They Should Be Giants! Und eigentlich hätten sie es verdient in Stadien aufzutreten, damit dort Tausende von Menschen zu „Ana Ng“, „Birdhouse In Your Soul“, „Boss Of Me“ oder „Roy G Biv“ ausflippen und ihre unzähligen Hits mitsingen. Vermutlich würden They Might Be Giants während ihres Auftritts 50 Lieder spielen, denn auch auf ihrem neuen Album mögen sie es kurz und knapp. Das abschließende „Last Wave“ darf mit seinen 3:25 Minuten fast schon als „ausufernd“ bezeichnet werden.

„I Like Fun“ versammelt 15 Titel in 41 Minuten und darf als solides Album der beiden  Johns betrachtet werden. Aufgenommen wurde es gemeinsam mit Marty Beller (Schlagzeug), Danny Weinkauf (Bass) und Dan Miller (Gitarre) im selben Studio wir vor vielen Jahren „Flood“, als Co-Produzent und Mixer fungierte Patrick Dillett (St. Vincent, Donald Fagen, The National). Zwischen rockigem Power Pop („An Insult To The Fact Checkers“) und jazzig-experimentellem Quatsch („I Like Fun“) finden sich natürlich auch wieder potenzielle Ohrwürmer („I Left My Body“, „When The Lights Come On“), die wohl niemals in den Weg ins Stadion finden werden. Zumindest ein kleines Publikum werden sie aber im Herbst beglücken:

25.09.18 München, Ampere
28.09.18 Berlin, Columbia Theater
29.09.18 Hamburg, Knust
01.10.18 Köln, Luxor




On I Like Fun, the focus is more on fuzz, with the elegiac melodies of standout track I Left My Body wrapping John Linnell’s rasping wryness around co-conspirator John Flansburgh’s chugging guitar. An Insult to the Fact Checkers is the kind of sugary blast of power pop that fellow anoraks Fountains of Wayne used to rustle up, while the scattered snares of When the Lights Come On and the scuzzy ruminations of Last Wave show renewed vigour and bite.
There’s more to I Like Fun than rocking out, however, and piano-led ditties Let’s Get This Over With and Mrs Bluebird have the baroque energy and dry demure of The Divine Comedy. The duo also enjoy some trademark musical detours, with the title track a surprisingly sombre jaunt of menacing woodwind. Equally, Push Back the Hands and Lake Monsters are propelled by chopped up beats, strident synths and surprisingly sleek pop sensibilities.
They Might Be Giants have continued to dip in and out of commercial appeal, but their own unique special brew of bizarre alt rock, melodic introspection and dextrous instrumentation mean they’ll always be looking up rather than down.
(Louder Than War)




























  10. Nils Frahm - All Melody (2 LPs) (26.01.)





  9. First Aid Kit - Ruins (180g) (19.01.)





  8. Black Rebel Motorcycle Club - Wrong Creatures (2 LPs) (12.01.)





  7. To Kill A King - Spiritual Dark Age (26.01.)





  6. Die drei ??? - Die drei ??? und das Verbrechen im Nichts (Folge 191) (180g) (Limited-Edition) (2 LPs) (26.01.)





  5. Belle & Sebastian - How To Solve Our Human Problem (Part 2) (19.01)





  4. Turin Brakes - Invisible Storm (26.01.)





  3. Propaganda - A Secret Wish (Art of the Album-Edition) (26.01.)





  2. Sin Fang, Sóley and Örvar Smárason - Team Dreams (19.01.)




  1. Tocotronic - Die Unendlichkeit (180g) (2 LPs) (26.01.)






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