Tracks like "Name Me" and "I Have Been Alive" are majestic and mighty, positioning Susman's tender vocals against waves of thundering drums, honking saxes, and horror movie organs; the title track is a doomy mix of avant-garde soundtrack noises and overdriven noise rock that is downright scary; and "Book Stall" creeps along slickly like Broadcast, only with an oozing dread and a sinking feeling that the tape the song was recorded on is slowly disintegrating. Even the tracks that have a little more positive energy driving them forward -- like the album-opening "Acceptable Experience," which has a nice Stereolab feel -- have darkness lurking just behind the curtains. On that song, it's made manifest by the ripping guitar solos; on others, it's the looped found sounds ("Lamplighter"), out-of-nowhere steampunk breakbeats ("Cut It Like a Diamond"), or glitchy shards of sax and vocals ("False Landing"). It's clear that the pair have immense skills as crafters of ambience and setters of mood; they are also wizard-level good at weaving kaleidoscopic strands of influences together into a brilliant, fascinating fabric. The result is the kind of record that's almost impossible to stop listening to once one begins. It flows together so perfectly, and the mood is so tense and unbroken, that it feels wrong to be diverted in any way.
Jazziges Sound-Experiment, Klang-Kakophonie oder einfach nur fast vier Minuten vergeudete Lebenszeit? Glücklicherweise ist nicht alles auf „...
Memorials - Memorial Waterslides
Am 1. April jährte sich die Gründung der Einstürzenden Neubauten zum 44. Mal. Blixa Bargeld und N.U. Unruh waren seit der ersten Stunde dabe...
Einstürzende Neubauten - Rampen (Apm: alien pop music)
Ein Hauch von Vergänglichkeit, wenn nicht Abschied, liegt über dem Album, am deutlichsten im melancholisch leisen „Before I Go“. Doch schon das folgende „Isso isso“ schwingt wieder muskulös und auf den Punkt. In „Besser isses“ geht es um die notwendige Trennung von einem unangenehmen Partner – musikalisch eines der besten Stücke des Albums, kratzig wie eine Stahlbürste, aber voller Vitalität. Auch das rätselhaft mystische „Pestalozzi“ sticht heraus, ebenso das leise irrlichternde „Gesundbrunnen“. Abgesehen vom unnötig prätentiösen Titelzusatz „(apm: alien pop music)“ ein gelungenes Album von einer in Würde alternden Band.
So mäandert die Musik scheinbar ziellos, irrt durch Klanglabyrinthe auf immer höhere Level, auf denen es immer wieder neue Wort-Rätsel zu lösen gibt wie in einem Adventure-Game für literaturbeflissene Ex-Punks. Aber dass man das alles nicht so super ernst nehmen muss, signalisiert Bargeld dann spätestens mit seinem ersten Song in breitem Berlinerisch: Eine von Fieber geschüttelte Gitarre lärmt durch „Ick wees nich (noch nich)“, und Bargeld offenbart seine und unser aller Ratlosigkeit: „Und allet hat sich uffjelöst / Wat nu?“
Passend zum Künstler und dem Albumtitel beginnt „Outside Problems“ mit Vogelgesang, doch danach gibt es kein weiteres Gezwitscher, weder von...
Andrew Bird - Outside Problems
Listeners can challenge themselves to see how many parallels they can spot between the two albums while experiencing the magic that is the musical improvisation in “Outside Problems.”Many of the tracks feature a fairly simple-sounding formula that starts with a minimalistic violin-plucking pattern. After a couple of rounds, Bird builds on the theme, layering complementing plucking patterns or putting his bow to the string. “Mancey” and “What We Saw” are perfect examples.Musical improvisation can be a tricky art form, but Bird makes it sound easy, making this album a real treat.(ABC News)
Blur sind wieder zurück, 8 Jahre nach ihrem letzten gemeinsamen Konzert. Aus einem Konzert in London wurden zwei, dann wurden nach und nach ...
The Waeve - The Waeve
Der Album-Opener „Can I Call You“ schwebt zunächst dank Dougalls nachtschattiger Vocals im Dream-Pop-Himmel, nach zwei Minuten ein Break, der Motorik-Beat dreht auf, Coxon singt und holt neben der Fender Telecaster auch sein Saxofon raus.So teilen sich die beiden zehn Songs, mal schnappt er sich das Mikro, mal sie, mal im Duett. Ein eklektischer Trip durch Power Pop, New Wave, Dream Pop, Kraut und Folk mit viel Saxofonheulen, Gitarrenplärren und Streicherdrama. Leider, so muss man sagen, hat das Duo die Mangelware ans Ende gekehrt und pro Song in Folge eine Schippe Cheesyness draufgeschaufelt: Im letzten Album-Drittel trödelt es allzu ermüdend vor sich hin. Bleibt uns die abenteuerliche Energie der übrigen zwei Drittel, und das ist ja auch viel wert.
Da ist „Over And Over“, eine impressionistische Ballade, die wehmütig und detailversessen auch Platz für ein bisschen Bar-Jazz hat. Da ist das somnambule „Sleepwalking“, durch das ein Echo von Taylor Swifts „Shake It Off“ hallt. Da ist das symphonisch inszenierte Mini-Epos „Drowning“, das mit Xylofon-Arpeggios, dezenten Dissonanzen, Bläserakzenten und Minimal-Music-Anspielungen spielt und sich über einem ungeraden Beat ausbreitet, der ganz kurz zum Walzer wird. Und da ist „Someone Up There“, das zackig den New Wave der 80er-Jahre verarbeitet.
10 Fakten zum neuen Album von Björk : 1. Wenn man Björks Kinderalbum „Björk“ (damals war sie 12 Jahre alt) sowie das jazzige „Gling-Gló“ (al...
Björk - Fossora
Erst mal wird "Fossora" allenthalben vorsichtig als "zugänglicher" bezeichnet, von einer "Rückkehr zum Pop" ist gar die Rede. Es ist trotzdem zu früh, die Tanzschuhe, die seit "Debut" im Schrank stehen, rauszuholen. Wenn Björk im dritten Stück minutenlang Sample-Schnipsel ihrer Stimme rumschiebt, klingt das wieder eher nach Tonband-Avantgarde der Siebzigerjahre, man will intuitiv nach dem Programmheft greifen. Aber direkt danach, in den warmen, pastoralen Chorsätzen von "Sorrowful Soil" macht sie das Gleiche dann einfach noch mal in richtig: keine Sample-Schichtereien, sondern Gesang, schmachtend und umarmend. (…)Die Melodien bleiben weiterhin eher spröde, in Radiogefälligkeit will sie erkennbar nie wieder zurück. Aber nach und nach finden sich auf "Fossora" Lieder, die einen ein bisschen mehr willkommen heißen als die der vorherigen Alben. "Freefall" ist eine zarte Meditation mit Streichquintett. "Fagurt Er í Fjördum", Björks Version eines isländischen Volkslieds, schwelt verträumt dahin (jetzt bloß alle Vergleiche mit Geysiren-vor-dem-Ausbruch vermeiden). Und im vergleichsweise harmonischen "Ovule", dem vielleicht schönsten Lied des Albums (Posaunen!), ist Björk am ehesten wieder an dem Punkt, wo ihre Musik klingt wie an der Küste in den Wind gesungen, majestätisch und impulsiv und wetterfest. (...)
Mit dem Dualis (oder Dual) beschäftigte sich bereits vor rund zweihundert Jahren der deutsche Universalgelehrte Wilhelm von Humboldt. In s...
Deine Lakaien - Dual
Denn die Abstraktionen, sprich Eigenkompositionen, mit denen das Paket startet, sind so gut, dass sie locker als separate Einheit durchgehen könnten. "Because of because" ist eben so ein typischer Lakaien-Opener, der sofort gefangen nimmt. Der in flauschig-warme akustische Decken gehüllt wird, zusammengehalten vom vertrauenerweckenden Gesang Veljanovs, vor allem gegen Ende immer wieder ausbrechen will. Das folgende "Sick machine" hingegen schlägt wunderbar den krautrockigen Bogen von Cans "Spoon" hin zur industriellen Kälte von "Resurrection machine" vom Album "Forest enter exit". Immer wieder spielen Horn und Veljanov kunstvoll mit den Stimmungen, tauchen mit "Snow" in tiefe Melancholie ab, nur um mit "Happy man" und "Run" umgehend genau daraus zu flüchten. Und nur der Bass-Loop erinnert daran, dass tatsächlich "The walk" von The Cure hier Pate stand. (…)Es ist schlicht und ergreifend irre faszinierend nach Querverweisen zu suchen, nach kleinen Spuren der Einflüsse, an die man sich von beiden Richtungen aus annähern kann. Und natürlich ist es spannend zu erleben, wie Ernst Horn und Alexander Veljanov immer wieder nach Veränderungen suchen, immer wieder aus ihrer Komfortzone ausbrechen wollen. Und dabei doch unverkennbar Deine Lakaien bleiben.
Mit "Neon bible" hob Arcade Fire so richtig ab. Parallel zu den Aufnahmen des Albums liefen im gleichen Studio auch die Sessions f...
Bell Orchestre - House music
Es ist nachvollziehbar, dass Arcade Fire eine Weile viel Zeit und Energie in Anspruch nahm. Doch gut zehn Jahre nach "As seen through windows" fand sich wieder Zeit Bell Orchestra und so entstand das dritte Album "House music". Wenn sechs Vollblutmusiker in Improvisations-Sessions kollaborieren, kann das Ergebnis durchaus anspruchsvoll bis anstrengend klingen. Streicher, Bläser und Percussions sorgen zwangsläufig für ein gewisses Jazz-Feeling, aber im Kern ist "House music" Post-Rock und Avantgarde. Laut Pressemitteilung wurden die Musiker inspiriert von Talk Talk, The Orb, Miles Davis und Ennio Morricone. Bei diesen Referenzen sollten viele Hörer Anknüpfungspunkte finden und sich vielleicht an dieses Instrumental-Werk herantrauen.
"IV: What you're thinking", "V: Movement" und "VIII: Making time" sind für mich die packendsten Songs auf "House music". Arcade Fire-Fans werden damit nicht zwangsläufig die Wartezeit bis zum nächsten Album ihrer Helden überbrücken können, aber für die Schublade "Post-Rock" des Jahres 2021 ist das Album eine Bereicherung.
Das Video zu "IV: What you're thinking":
HOUSE MUSIC ist ein Album mit einer unglaublich ehrgeizigen Vision und von außergewöhnlicher Musikalität. Wahrscheinlich dürfte es in diesem Jahr nur wenige Veröffentlichungen geben, die es ihm in Bezug auf Innovation und Ungewöhnlichkeit seiner Komposition und seines Aufnahmeprozesses gleichtun werden.
Vor drei Jahren habe ich Jane Weaver im Vorprogramm von Belle & Sebastian gesehen. Obwohl sie zu diesem Zeitpunkt schon eine stattlich...
Jane Weaver - Flock
„Heartlow“ eröffnet das Album mit motorisiertem Post-Rock aus der Stereolab-Schule, verziert mit dem wunderbar unaufgeregtem Gesang, den Weaver seit ihrem ersten Solo-Outing „Like An Aspen Leaf“ perfektioniert hat. „The Revolution Of Super Visions“ ist mit seinen schmierigen Fuzz-Gitarren und seinem jede Mikrosekunde auskostendem Groove nicht nur der Song mit dem meisten Funk, sondern auch einer der eingängigsten.Den Pop kontrastiert Weaver wie immer mit Avantgarde-Exkursionen, wie die formlos funkelnde Ambient-Meditation „Flux“ oder die mit Synthesizer-Chaos und dissonanten Chor-Harmonien flirtende Kraut-Expedition „Modern Reputation“. Die besten Momente dieses Albums sind die, in denen diese beiden Pole – Pop und Experiment – nahtlos ineinander verschmelzen. Im Titeltrack kreisen polyphon verstrickte Flöten im eine himmlische Hookline. „Pyramid Schemes“ ist eine unheilige Allianz von Chickenscratch-Gitarren und geisterhaft verhalltem Gesang. Funk, der wirkt, als wäre er in den Katakomben einer Kathedrale aufgenommen. Der pulsierende Elektro-Pop des Abschlusssongs „Solarised“ mündet in abstrakte New-Age-Synths. An diesen Schnittstellen zwischen Eingängigkeit und Avantgarde strahlte Weavers Musik schon immer am stärksten – und noch nie so sehr wie auf diesem Album.(Byte.fm)
Tatsächlich liegt das letzte reguläre Album von The Irrepressibles bereits 8 Jahre zurück: Nach dem Debüt „ Mirror Mirror “ (2010) konnte m...
The Irrepressibles - Superheroes
I will always transform as an artist with each of my albums... always expressing my life, that time, and my thoughts with sounds that best do this & as I best can at that time. I do not compose & song-write for success/ego. I do it as I must process my experience and capture it.
10 Stimmen zum neuen Album der Einstürzende Neubauten : 1. musikexpress Die Grundstimmung von ALLES IN ALLEM ist kontemplativ. Int...
Einstürzende Neubauten - Alles in Allem
10 Stimmen zum neuen Album der Einstürzende Neubauten:
1. musikexpress
Die Grundstimmung von ALLES IN ALLEM ist kontemplativ. Interessant, wie sich Blixa Bargeld und Nick Cave annähern. Das Titelstück und „Taschen“ sind großartige Balladen, „Seven Screws“ eine wunderbare Betrachtung von Gender-Identität, die Stimme löst die sieben Schrauben, ordnet die Fragmente neu, zieht aus dem „Ozean der Möglichkeiten“ ein neues Ich: „Non-binary. I: forever new.“ Wer die Neubauten der 90er mag, erfreut sich am Industrial-Twist „Ten Grand Goldie“, in ihre Frühphase kehrt die Gruppe mit der Avantgarde-Collage „Zivilisatorisches Missgeschick“ zurück, wohlwissend: „Wir leben hier nicht mehr / Schon lange, schon lange nicht.“
2. Zeit
In einem Punkt sticht die neue Studioplatte aus dem vielfältigen Gesamtwerk der Einstürzenden Neubauten hervor: Es ist eine Art Berlin-Album geworden - die Lieder heißen «Am Landwehrkanal», «Grazer Damm», «Wedding» oder «Tempelhof». (…)
«Alles in Allem» ist ein Werk, dem man im positiven Sinne die Dringlichkeit anmerkt, nochmal etwas zu beweisen.
3. musikblog
„Alles In Allem“ bleibt, was Neubauten-Alben immer waren: spektakulär, unerklärlich, interpretierbar.
Inzwischen zugänglicher, dabei gleichbleibend fruchtbarer Nährboden für Blixa Bargelds Poesie, die lauert, verwirrt, schmeichelt und – „Wo man denkt, es wäre gut, ist es vielleicht nicht so, und wo es gut nicht sein sollte, ist es vielleicht doch so“- im Augenblick möglicher Eindeutigkeit verklausuliert bleibt.
4. Plattentests
"Alles in allem" ist ein Album von erstaunlicher Homogenität. Konzeptionell, klangtechnisch und textlich greifen die einzelnen Elemente in beeindruckender Manier ineinander. Freilich werden jene, die die Lärmorgien früherer Tage vermissen, hier nicht glücklich werden. Aber hierzu wurde bereits alles gesagt. Niemand klingt so wie Einstürzende Neubauten. Wenige können die deutsche Sprache so schwirren lassen wie Blixa Bargeld.
5. Berliner Zeitung
Mit der Wende kam jenes West-Berlin abhanden, und die Neubauten wurden ruhiger. „Silence is Sexy“ hieß vor 20 Jahren ihr größter deutsche Chart-Erfolg. Das neue Berlin-Album führt die Ruhe fort. Die von N.U. Unruh und Rudolf Moser beklopften Metallobjekte werden für konventionelle Rhythmusarbeit eingesetzt. Jochen Arbeit schubbert gepflegt Gitarre. Orgeln orgeln langgezogene Akkorde, wie etwa im Titelstück „Alles in Allem“, wo Bargeld in seiner längst Tradition gewordenen, staatstragenden Manier kleine Zufallsbeobachtungen mit großen Fragen von Individuum und Unendlichkeit verknüpft.
6. MDR Kultur
Wer früher Angst hatte, seine Ohren könnten beim Hören einer Platte der Einstürzenden Neubauten bluten - der kann die Berliner Band auf "Alles in Allem" nochmal neu kennenlernen. Es gibt nur einen “Rocker”, wie Blixa Bargeld es nennt: "Ten Grand Goldie". Ansonsten wiegt sich das Album schwermütig. Ruhig. Tief.
Wer die Band um Blixa Bargeld schon lange begleitet, wird sich in das multimediale Angebot von Videos, Buch, Deluxe Editon stürzen. Die Neubauten selbst lassen auf "Alles in Allem" nichts mehr einstürzen. Aber sie basteln und experimentieren weiter an Soundwerken, die in der Musik einzigartig bleiben. Wer aufmerksam hinhört, erkennt die vielen Schichten in Blixas Texten, die Suche nach Weite und gleichzeitig Passgenauigkeit. Blixa Bargeld läuft weiter in seinem eigenen Paralleluniversum nahe der Realität entlang.
7. NEØLYD
Alles in allem ist „Alles in Allem“ jedoch weit weg vom einstigen Aufbegehren gegen jegliche Konvention. So wie es mittlerweile versicherungstechnisch nicht mehr möglich ist, auf dem Schrottplatz nach neuen Instrumenten zu suchen, so gesetzt präsentieren sich die Einstürzenden Neubauten auch auf diesem Album. Mal opulent, mal mucksmäuschenstill flüstert und golumnt sich Blixa Bargeld durch zehn (Fieber-)Träume, gekonnt und stilsicher. Nicht mehr, nicht weniger und doch wohnt dem Album ein unwiderstehlicher Zauber inne, den selbst das xte Neubauten-Tattoo im erweiterten Instagram-Feed nicht einzureißen vermag.
8. Spiegel
Die Neubauten hauen immer noch auf Eimern rum, aber jetzt in Hochglanz. Die Lieder sind neu möbliert und doch mit Vorsicht zu genießen. In "Taschen" wirkt das gefräßige Ungetüm der Lyrics nur scheinbar ruhig, es schleicht durch die leere Wohnung und lauert. Manchmal sind die Geigen nahezu verdächtig freundlich.
"Wir leben hier nicht mehr", singt Bargeld in "Zivilisatorisches Missgeschick", bevor sich der Klang eines schwingenden Blechs langsam hochschraubt. In "Tempelhof" werden die "Blätter auf dem bunten Marmorboden" mit einer Harfe in den Song getupft. Man merkt, dass Bargeld Haute Cuisine mag - Kochen und Musik anrühren sind verwandter, als man gemeinhin annehmen möchte. "Alles in Allem" wäre dann gebeizter Gesangssaibling mit Blecheimersoufflé an fermentierten Samples in einem Nest aus Kunstliedfäden.
9. kulturnews
„Alles in Allem“ ist ein Porträt Berlins, in das sich immer wieder schemenhaft die Bandgeschichte und persönliche Erinnerungen einschreiben.
Eingangs zitiert man sich zwar selbst – wie im Industrial-Hybrid „Ten Grand Goldie“ oder der Postpunk-Volksmusik-Ballade „Am Landwehrkanal“ – doch das Ergebnis steigt nicht den lärmenden Sturm-und-Drang-Jahren der Neubauten nach. Vielmehr wirken diese Stilistiken wie durch den Filter ihrer späteren freiförmigen Experimentalmusik betrachtet, die sich schon längst keine Genregrenzen mehr setzt, und auf die sich das Album in der zweiten Hälfte zubewegt.
10. laut
Insgesamt bauen die klanglichen und lyrischen Komponenten dieser Platte nach und nach auf, so dass am Ende ein zusammenhängendes großes Ganzes bleibt. Dabei hat man die West-Berliner nur selten so kompakt und zugänglich gehört. Nur täuscht die Eingängigkeit nicht darüber hinweg, dass zwischen fragiler Schönheit und purer Hässlichkeit manchmal nur ein klitzekleiner Augenblick liegt. Das macht "Alles In Allem" zum besten Neubauten-Album seit Ewigkeiten.
Einstürzende Neubauten unterwegs:
18.09.2020 München, Muffathalle
21.09.2020 Berlin, Konzerthaus
25.09.2020 Berlin, Columbiahalle
06.10.2020 Hamburg, Elbphilharmonie
16.05.2021 Ludwigsburg, MHP Arena
25.05.2021 Köln, E-Werk
27.05.2021 Wiesbaden, Schlachthof
Im Jahr 2001 erwarb ich „Tiny Waves, Mighty Sea“ von Future Pilot AKA, einem Projekt von Sushil K. Dade, der zuvor in Bands wie Soup Dra...
Future Pilot AKA - Orkestra Digitalis
To the album itself then and the music contained which is remarkable, it holds that unique appeal of challenging the listener. Opening with the Indian-Celtic vibe of “Morning Prayers (Ashes At My Guru’s Feet)”, a soaring emotional instrumental which sets an unexpected scene. Breaking into the beautiful full band assault of “The Art of Good Breathing”, a melodic masterpiece with the vocal splendor of Emma Pollock. There is an air of nineties-alternative rock to it, still it sounds uniquely fresh with the kaleidoscope of sound which is built including some wholly addictive strings.
Following on is “Tutti Shruti”, featuring Soft Machines Robert Wyatt, it balances between brilliance and weirdness perfectly, like a modern piece of free-jazz that explodes in spirals of sound. Experimentation at the heights of modern music, though mostly organically driven, the next “hetookherhand / Intuition Told Me Pt.1” is ambient electronic music at its finest as drones build in the background. At edge of drama constantly forms, as the solemn vocals repeat the phrase. The instrumental-folky “Holy Water” is a nice midway break of acoustic guitar flowing effortlessly.
With again the fusion of Indian-Celtic swooshes of “The Sound Of Jura” echoing into an atmospheric six-minutes plus, this record is one of those rare beasts when you really can’t say what will happen next, a fearless recording which is actually enjoyable. The sprightly “Jai Gopala” dances with spirituality, whilst the reggae inspired “The Slave’s Lament” is a roots based affair perhaps a standout of the collection.
Closing the album is an ode to Charles Mingus, “Mingus Take Your Bow And Paint My Heartstrings With Sunshine”, a Tom Waits styled track. The vocals of Mulatu Astatke are aching with passion, a solid final which builds with intensity. This is a great recording, with all the bells and whistles required for a classic.
(The Big Takeover)
„It’s Me On The Dancefloor“ lautet der erste Titel (und offensichtlich auch das übergeordnete Motto) auf dem fünften Al...
My Brightest Diamond - A Million And One
Im Eröffnungssong „It‘s Me On The Dancefloor“ findet Nova sich zwar auf einer Tanzfläche wieder, fühlt sich dort aber trotz der sie umgebenden schwitzenden Menschenmenge einsam. Im Abschlusssong „White Noise“ wechselt sich ein direkt auf die Hüfte zielender Funk-Bass mit einem bedrohlich knurrenden Synth-Bass ab – bis im Outro alles im Chaos des titelgebenden weißen Rauschens weggewaschen wird.
„Champagne“ klingt oberflächlich wie eine hedonistische Party-Hymne, ist aber eigentlich pure Selbstermächtigung mit einem starken Mantra: „I will not cry.“ Aggression, Katharsis und Schönheit gehen auf „A Million And One“ Hand in Hand, manchmal in Sekundenbruchteilen. Das Ergebnis ist vielleicht nicht ganz rund, vielleicht ein bisschen schrullig – strahlt aber vom Anfang bis zum Ende ein faszinierendes Glänzen aus.
(byte.fm)
Bereits im Opener „It’s Me On The Dancefloor“ vermählt sie die ätherische Note ihrer Ausnahmestimme mit einem trocken pumpenden Beat und funkigen Gitarren-Stakkati, um dann mit Stücken wie dem bratzigen „Champagne“ oder dem geschliffen nach vorn strebenden „Supernova“ (musikalisch sicher keine Oasis-Verweise) zu einer Tanzbarkeit zu finden, die auch technoide Überwältigungsmittel wie den Drop nicht ausschließt. Steht ihr ausgezeichnet!
(musikexpress)
Sperrig und eingängig zugleich mischt sie Elektronik mit analogen Instrumenten. Tanzbarer Pop trifft auf Avantgarde. Folk trifft auf Alternative. Immer dominierend die immense Bandbreite der Stimme. (…)
Abwechslung ist bei My Brightest Diamond Designprinzip. Das Limit wird noch ausgelotet. Stimmungswechsel innerhalb von Sekunden. Lieblich harmonisch, tanzbar motivierend, dramatisch getragen, düster drohend. Ein schönes Wechselbad, die gute Laune überwiegt.
(Musikblog)
Dionysos, der griechische Gott des Weins, ist nicht gerade erfreut über das neunte Studioalbum von Dead Can Dance . Es ...
Dead Can Dance - Dionysus
DIONYSUS ist ein besonderes Album, weil Mastermind Brendan Perry – eine Art Nick Cave für „Game Of Throne“-Fans – und Gerrard zunächst gar nicht singen. (…) Im ersten Akt ist die Platte eine fröhlich-transzendente, exotisch-heidnische Erntedank-Party mit Chorgesängen und Tiergeräuschen.
Erst Akt II führt die beliebten Stimmen ein, bei „The Mountain“ singen Gerrard und Perry zusammen, die Fans atmen auf, weil Trennungsgerüchte die Runde gemacht hatten. Auch der sonderbare Frauenchor der Mystery Voices of Bulgaria (mit dem Gerrard zuletzt ein eigenes Album aufgenommen hat) ist zu hören, dazu Dutzende seltsame Instrumente sowie Sprachen, die klingen, als erfinde ein Kleinkind einen geheimnisvollen Fantasieslang. Was fehlt, sind die bittere Kälte des Mittelalters und der Nebelkitsch. Für einige Hörer werden Dead Can Dance damit jetzt erst interessant.
(musikexpress)
Der Dionysus-Kult scheint also wie gemacht für Dead Can Dance, die schon immer mit ethnischen Stilen spielten, mittelalterliche Klänge genauso in ihrem einzigartigen Sound verwoben wie Neoklassik oder Gothic Rock. Und Lisa Gerrards tiefe wie klare Stimme wird von den Fans sowieso als göttlich bezeichnet.
Musikalisch klingt "Dionysus" trotz seiner vielen Anleihen bei orientalischer wie osteuropäischer Musik sehr vertraut und fügt dem Werk der Band, die seit den frühen 80er Jahren unterwegs ist, keine wirklich neuen Facetten hinzu. Dead Can Dance verlieren sich im vielmaschigen Weltmusik-Prinzip und verlieren ihre Fähigkeit zwingende Melodien zu kreieren.
(Tonspion)
Wer nunmehr den Eindruck bekommt, dies alles klinge eher nach einem Soloalbum Perrys als nach glorreichen Zeiten musikalischer Partnerschaft auf Augenhöhe, liegt bedauerlicherweise richtig. Lisa Gerrard verkommt auf den gerade einmal 36 Minuten zur bloßen Staffage. Ihre große Stärke, aus dem Hintergrund ein instrumentales Geflecht zu erobern und zu durchströmen (wie einst bei "Within The Realm Of A Dying Sun"), degradieren DCD weithin zur Nebenrolle einer besseren Backgroundsängerin.
Das wäre akzeptabel, sofern die Methode im Dienste großer Musik stünde. Die Wahrheit fällt indes ernüchternd aus. Es gibt weit und breit kein einziges Stück, dass auch nur entfernt an des Duos songwriterische wie melodische Stärken anknüpft.
(laut)
16.05.19 Berlin, Tempodrom (ausverkauft)
17.05.19 Berlin, Tempodrom (ausverkauft)
16.06.19 Frankfurt, Alte Oper (ausverkauft)
18.06.19 Bochum, Ruhrcongress
19.06.19 Bochum, Ruhrcongress
Auf unserem anderen, viel hipperen Blog, Kassetten vor Gericht, hatten wir „ Fragmente “, das in einer Auflage von nur 5...
Maike Zazie - Fragmente
Deutschland-Woche bei Platten vor Gericht, Tag 3 Wer? Bereits 1993 gründeten Jan Stephan Werner und Andi Toma Mous...
Mouse On Mars - Dimensional People
Deutschland-Woche bei Platten vor Gericht, Tag 3
Wer?
Woher?
Köln und Düsseldorf - bei Mouse On Mars geht das.
Wie viel?
Wann?
„Dimensional People“ steht seit dem 13. April in den Plattenläden.
Welche?
Wie lang?
Wie hoch?
Wie?
Was?
Warum?
Darum soll man „Dimensional People“ kaufen:
Manchen wird "Dimensional People" zu avantgardistisch sein, aber das Album ist eben auf der Suche nach neuen Sounds, so wie das einst Brian Wilson, Can, David Bowie und Brian Eno versucht haben. Dies ist das Meisterwerk von Mouse on Mars, das sie kaum noch toppen können.
(BR)
Der Aufwand hat sich gelohnt, DIMENSIONAL PEOPLE ist ein großes Album, das man ein Dutzend Mal hören kann, ohne annähernd alle Dimensionen zu erfassen. Genau diese Unfassbarkeit ist das Ziel dieser Musik, die nur entstehen konnte, weil sich die Musiker der Schwerelosigkeit ihres Tuns ergaben. Wie es St. Werner und Toma gelungen ist, aus dem kreativen Wabern dieses geschlossene Werk zu machen, bleibt ein Rätsel. Höchstwahrscheinlich haben wir es hier mit unbegreiflicher Genialität zu tun.
(musikexpress)
Alle Glaubenskämpfe, in die man sich wegen ein paar Computern und Synthesizern hineinsteigern könnte, erscheinen plötzlich albern in Gegenwart von Musik, die sich ohne erkennbare Anstrengung über vermeintliche Genregrenzen und Trennlinien zwischen Hoch- und Ramschkultur hinwegsetzt. Mouse on Mars agieren auf Dimensional People mit der Erfahrung eines Vierteljahrhunderts und der Neugier eines ersten Dates. Keine Ahnung, wie sie das machen. Und kein Wunder, dass Justin Vernon gern wie sie wäre.
(Zeit)
Wann?
Das ist der Konzerttermin für Mouse On Mars:
24.08.2018 Hamburg, Elbphilharmonie, Großer Saal
10 Fakten zum neuen Album von Björk : 1. Auch das zehnte Soloalbum von Björk trägt nur ein Wort als Titel: „Utopia“. ...
Björk - Utopia
10 Fakten zum neuen Album von Björk:
Hier regiert die Liebe, das Matriarchat, die Offenheit. Erstaunlicherweise klingt das nie wie bekiffter Hippiekram, auch dank der kongenialen musikalischen Zusammenarbeit Björks mit dem aus Venezuela stammenden Produzenten Alejandro Ghersi alias Arca. Die Musik selbst liefert den besten Beweis für die beschworene Öffnung: Björks schamanische Gesänge über Streichern, Harfen und Flötenorchester bleiben in der ersten Hälfte fast ohne Puls, Arca umkreist sie mit animalischen, elektronischen Geräuschen bis bis hin zum Bollern eines Presslufthammers. Die Gesänge der beiden verschmelzen gerade nicht und schaffen mit diesem intimen Tanz zweier autonomer Künstler die wohl eigenwilligste Pop-Platte des Jahres.(Spiegel)
Utopia really delivers on the transcendent promise of its title with the closing "Future Forever.“ (Uncut)
Utilising ideas of breath, space and breeze to thrilling effect, this is Björk at her most reflective and inquisitive. There are no clear cut 'hits' as such, and the album clearly begs to be enjoyed as a whole entity rather than have its innards plucked and picked at. However, if given your full attention, it will transport you to paradise. (The Skinny)
10 Fakten zum neuen Album von Benjamin Clementine : 1. Am Tag vor der Inauguration von Donald Trump wurde „Halleluja...
Benjamin Clementine - I Tell A Fly
10 Fakten zum neuen Album von Benjamin Clementine:
I TELL A FLY ist eine radikale Weiterentwicklung des Debüts AT LEAST FOR NOW, auf dem der Londoner Brit-Chansons über sein Innenleben sang. Auf der neuen Platte spiegeln sich in den von Tieren bevölkerten Geschichten die Krisen unserer Zeit: Flüchtende und Migranten, Syrien und der „Dschungel von Calais“, Paris, Amerika und die Boote im Mittelmeer. Das Songwriting ist fokussierter und von stärkerer literarischer Spannkraft, mit der Clementine seine jahrelange Lektüre der großen Meister kanalisiert: Hemingway, Blake, Wilde, Orwell. Jedes Wort ist zehnfach abgewogen und feingeschliffen. Zwischen den Zeilen tut sich eine surreale, finstere Welt auf. (…)
Clementines Stimme ist wieder eine Wucht: oszillierend zwischen fragilem Falsett und bebendem Tremolo, die Töne biegend, unverwechselbar in der Dynamik – bis auf eine ferne Verwandtschaft zur dunklen Theatralik von Nina Simone oder Antony Hegarty. Auf dem Debütalbum war diese Stimme – vielmehr noch als das Piano – sein wahres, großes Instrument. Auf I TELL A FLY ist die Musik mitgewachsen.(musikexpress)
Sein Album ist fordernd, expressiv und erzählt vom Scheitern am stinknormalen Leben, von stinknormalen Menschen mit stinknormalen Jobs.Das äußert sich vor allem in der Musik und den wechselnden Klangfarben der Stimme. "I Tell A Fly" ist kein Pop-Album, das auf Effekthascherei aus ist, schreit nicht nach Aufmerksamkeit, bekommt sie aber durch seine Komplexität trotzdem. Clementine spielt das Klavier, das oft einziges Element in den Songs bleibt, bevor seine Stimme einsetzt. Dann tauchen plötzlich weitere manipulierte Stimmen auf, die Unverständliches erzählen, dann an Opernaufführungen erinnernde Chöre, dann Elemente aus Jazz, dann ein Cembalo und immer wieder das Surren von Synth-Tönen, die den Kopf umkreisen wie Miniatur-UFOs kurz vor der Landung. (…)
Benjamin Clementine vertont das weltweite Wandern von Menschen, die sich an einem Ort nicht mehr wohlfühlen, weil sie alleingelassen wurden oder sich alleine fühlen; sein Album macht Flucht und Einsamkeit nachvollziehbar. Zumindest Clementine hat auf "I Tell A Fly" seinen Rückzugsort gefunden. Ob man selbst nun alleine ist oder nicht: In diesen Ort einzutauchen, lohnt sich in jedem Fall.(mittelbayerische)
19.11.17 München Philharmonie
20.11.17 Köln, Philharmonie
21.11.17 Berlin, Philharmonie
22.11.17 Dortmund, Konzerthaus
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