Um zeitnah an Thom Yorkes neues Album zu kommen, musste man dieses Bild als Ankündigung eines neuen Albums inte...






















Um zeitnah an Thom Yorkes neues Album zu kommen, musste man
  • dieses Bild als Ankündigung eines neuen Albums interpretieren oder
  • die überraschende Neuigkeit auf einem der Nachrichtenkanäle lesen
  • zum Webshop finden
  • sich zwischen Download oder Vinyl Ausgabe entscheiden
  • 4,73 € oder 40 € zahlen
  • einen BitTorrent Client installieren (oder den nutzen, den man schon hatte)
  • Tomorrow’s modern boxes” herunterladen und anschließend
  • dieses in das übliche Musikverzeichnis verschieben und gegebenenfalls noch auf das Abspielgerät der Wahl übertragen.
Das beschreibt den spannenden Teil des Unterfangens. Das Album selbst fällt dann wenig überraschend aus.

Offensichtlich hat sich in den acht Jahren seit Yorkes Solo-Debüt “The eraser” musikalisch nicht viel getan. Yorkes vertraute Stimme über elektronischen Klängen stellt weiterhin eine reizvolle Kombination aber eben keine Überraschung mehr dar. Auch Nigel Godrich als Produzent scheint nicht mit bahnbrechenden Neuerungen aufwarten zu wollen. 

Für ein endgültiges Urteil ist es wohl noch zu früh, aber wie fast immer bei Thom Yorke/Radiohead/ Atoms For Peace Output gibt es Songs und Rhythmen, die sich unweigerlich über die Dauer Aufmerksamkeit verschaffen werden. “The mother lode” (ja Dirk, der Song erinnert an Moderat), “A brain in the bottle”,  “Guess again!” und “Nose grows some” sind diesbezüglich aktuell die heißesten Kandidaten.  Es sind vor allem die Rhythmen auf “Tomorrow’s modern boxes”, die Yorke in Erinnerung bringt und Lust auf das neue Radiohead-Album machen… und “Interference” sowie “Truth ray” wegen ihrer Melancholie.

A.V. Club:

If not a direct companion piece to 2006’s The Eraser, Boxes, with its pretty but familiarly Yorkeian textures, is of a remarkably similar temperament and function: It doesn’t exactly contain hints of where the next Radiohead album is headed, but it does illuminate how Thom Yorke and longtime co-conspirator Nigel Godrich like to spend their free time.

Am ersten Wochenende wurde das Album über 300.000 mal heruntergeladen. Für Thom Yorke und BitTorrent ist da sicherlich ein Erfolg. Der eine oder andere Künstler wird dem Beispiel vielleicht auch folgen (können), aber für Musiker ohne Radioheads bzw. Yorkes Popularität wird dieser Vertriebsweg wohl keine Alternative werden. 
 
Das Album enthält das Video zum Opener “A brain in a bottle”:

The Drums verabschiedeten sich vor ihrem dritten Album nicht nur von zwei Bandmitgliedern (Adam Kessler und Connor Han...



















The Drums verabschiedeten sich vor ihrem dritten Album nicht nur von zwei Bandmitgliedern (Adam Kessler und Connor Hanwick), sondern auch von ihren sonnigen Surf-Pop-Image und daraus resultierenden Beach Boys-Vergleichen.

Auf "Encyclopedia" geben sich Jonathan Pierce und Jacob Graham düsterer, schwermütiger und experimenteller als auf "The Drums" (2010) und "Portamento" (2011): quengelnde und im Song "Magic Mountain" ungewohnt harte Gitarren, sanft pluckernde bis nervig quietschende Synthesizer sowie elektronische Beats und Effekte sind zwischen New Wave und 80er Jahre-Synth-Pop zu vernehmen. Besonders den Songs "Let Me" und "Bell Labs" ist dieser Wunsch nach Veränderung und Weiterentwicklung anzuhören, besonders gelungen sind diese jedoch leider nicht. Den Gegenpol dazu bilden "There Is Nothing Left" oder auch "I Can't Pretend" und "I Hope Time Doesn't Change Him".

Die 13 Songs von "Encyclopedia" hinterlassen leider im Mittelteil einen fahrigen, unstrukturierten und divergenten Eindruck. Daher sind die auf Metacritic zusammengefassten Kritiken (62/100 Punkten) bisher auch äußerst durchwachsen und zwiespältig. Im deutschsprachigen Raum wird das Album deutlich wohlwollender aufgenommen und die Experimentierfreude begrüßt:

Erinnerungen an laue Sommernächte und an "Down by the water" kommen auf, bis "Face of God" den Hörer rasant aus seinen Tagträumen reißt, um ihn im lieblichen "U.S. national park" wieder kopfstreichelnd zuzudecken. Mit "There is nothing left" und "Wild geese" gibt es die beiden stärksten Stücke von "Encyclopedia" erst ganz zum Schluss, wenn die letzten Spuren im Sand längst weggespült wurden und die Sonne hinterm Horizont verschwunden ist. Egal, welchen Weg The Drums noch einschlagen, ihre Badetücher werden auch in Zukunft einen festen Platz am Strand haben. Auf die Gefahr, dass wir uns wiederholen, aber: Was für ein Glück!
(Plattentests)

Dabei geben sich The Drums auch alle Mühe, die leidige Beach Boys Referenz loszuwerden. Stattdessen spielen sie sich in einen kleinen Rausch aus psychedelischen Kitsch-Experimenten mit Glockenspiel, Synthies und Disco-Beats, der in den besten Momenten eine verträumte Atmosphäre erzeugt, in die man gerne eintaucht und bei der vage Parallelen zum Sound von Animal Collective entstehen. Meist bietet die Band jedoch eine recht zähe Soundreise in düstere Gefilde ohne jeglichen Drive, die auch durch ein paar experimentelle Elektro-Soundschnipsel nicht spannender wird. So bleiben The Drums auch weiterhin das, was sie schon bei ihrem Debüt waren, eine Band mit eigentlich guten Ideen und einem Händchen für gute Melodien und Melancholie, die weiterhin dem Hype gerecht werden muss, den sie seinerzeit so gern befeuert haben.
(White Tapes)

Die „Let’s Go Surfing“-Fans werden sich wundern: blitzschneller Power-Pop wie die manische Leadsingle „Magic Mountain“, die nach einem aggressiven ersten Teil Erlösung in einem lieblichen Melodiebogen findet, der es mit „Take On Me“ aufnehmen kann,  das quengelnde in-your-face-synthie-Spektakel „Let Me“ spielt neben sinistren Deerhunteresken Balladen wie „US National Park“ oder dem 80s-Dreamer „I Hope Time Doesn‘t Change Him“. Wenn der Hype mit fünf Jahren Verspätung solche Platten präsentiert, war er letzten Endes doch für etwas gut.
(Musikexpress)    



The Drums in Deutschland:
13.11.14 Berlin, Frannz Club
14.11.14 Hamburg, Molotow


Heute sei nur kurz auf die sehr gelungene Veröffentlichung einer Band hingewiesen, die eigentlich gar keine ist. Denn ...




















Heute sei nur kurz auf die sehr gelungene Veröffentlichung einer Band hingewiesen, die eigentlich gar keine ist. Denn hinter And The Golden Choir steckt nur Tobias Siebert, den man von seinen musikalischen Projekten Delbo und Klez.e oder als Produzent von Phillip Boa, Slut oder Enno Bunger kennen könnte. 

And The Golden Choir sah ich bereits Anfang des Jahres im Vorprogramm der Band Slut, als Siebert das Konzert solo mit Plattenspieler bestritt. Zu den einzelnen Songs legte er eigens gepresste, stark knisternde Platten auf, die eine Begleitband ersetzten und die er live durch Piano, Gitarre und Gesang, der im Gegensatz zu seinen beiden Bands Delbo und Klez.e auf Englisch gehalten ist, ergänzte.
Dazu Siebert: "Ich habe großen Wert darauf gelegt, meine Musik ausschließlich per Hand aufzunehmen, Computer waren nicht erlaubt. So war recht früh klar, dass meine Live-Playbacks nicht aus Laptops oder Loopstationen gespielt werden, dass hier nur echtes bewegtes Material zum Einsatz kommen darf...  Eine Schallplatte war mein erster selbst gekaufter Tonträger. Ich liebe diesen Sound. Vinyl vermittelt eine greifbare Wertigkeit von Musik." 

Selbstverständlich ist die zweite EP von And The Golden Choir, die gleichzeitig der Vorbote für das im Januar erscheinende Debütalbum ist, nicht nur auf CD sondern auch als Vinyl käuflich zu erwerben. "It's My Life" sei Freunden von Klez.e, Radiohead, Get Well Soon und Maximilian Hecker empfohlen.



Letzten Endes steht und fällt die Debüt-EP “It’s My Life” also mit der musikalischen Qualität ihrer fünf Songs. Zum Glück ist diese groß genug, um And the Golden Choir auch auf der heimischen Stereoanlage zu einem gewinnbringenden Erlebnis werden zu lassen. Die Stücke, allen voran “My Brother’s Home” und “My Heaven is Lost“, sind meisterhaft arrangierte, von Tobias Sieberts eigenwilligem Gesang getragene Kleinode, die an den alten Melodramatiker Maximilian Hecker oder auch an Get Well Soon denken lassen. Die Messlatte für das im Winter folgende Debüt-Album hat “It’s My Life” jedenfalls schon einmal sehr hoch gelegt.
(you sound great)

Fünf harmonische Songs mit heller, klarer Stimme sind so für die Debüt EP „It´s Not My Life“ entstanden. Kein Instrument kommt bei And The Golden Choir zu kurz. Die Klänge werden malerisch, meist in melancholischen Farben tanzbar oder verträumt zusammen gesetzt. So dass am Ende der einzelnen Schritte ein voluminöses Musikpaket aus kleinen Puzzelteilen zu einem beeindruckenden Klangwerk zusammengeschmolzen ist.
(smash-mag)

And The Golden Choir auf Tournee:

30.09.14 KÖLN – DIE WOHNGEMEINSCHAFT
04.10.14 WUPPERTAL - HUTMACHER
05.10.14 OFFENBACH - LOKSCHUPPEN
06.10.14 WÜRZBURG - KELLERPERLE
07.10.14 GIESSEN - TROCKEN & LIEBLICH
11.10.14 ERFURT - FRANZ MEHLHOSE
22.10.14 LEIPZIG - HORNS ERBEN
24.10.14 MAGDEBURG – MORITZHOF
25.10.14 LÜNEBURG - ASTA WOHNZIMMER


Auch ich durfte heute bei PvG ein Länderlabel zufügen! Wann darf man schon mal eine rumänische Band vorstellen? Da...






















Auch ich durfte heute bei PvG ein Länderlabel zufügen!

Wann darf man schon mal eine rumänische Band vorstellen? Dafür mussten sich die Sängerin Christie und der Schlagzeuger mit Klarinettenstudium Bazooka treffen, heiraten, eine Familie und im Jahr 2011 eine Band gründen. Zu Moonlight Breakfast gehören außerdem Adita an Keyboard und Gitarre sowie Printzu am Bass. 

Die Band selbst nennt ihre Musik “Retroelectro” und eine Mischung aus Soul, Electro, Beat, Nu-Jazz und Swing. Ich finde (Indie-)Pop, Funk und Reggae gehören auch noch erwähnt. Entsprechend vielseitig geht es auf “Shout” zu. Christies charismatisch-soulige Stimme (bei “Carry me” erinnert sie erschreckend an Amy Winehouse) und die durchgängige locker-flockige Stimmung bilden die roten Fäden des Albums. 

Da wird jenseits aller Genres gepfiffen und geklatscht, geswingt, gegroovt und ein wenig gejazzt. Die meisten Songs könnten wirkungsvoll Werbeclips beliebiger Lifestyle Produkte untermalen. 

Musikreviews.de ist begeistert: 

Bei MOONLIGHT BREAKFAST weiß man nicht, was man lieber tun möchte, tanzen oder sich mit einem dämlich-glücklichen Grinsen im Gesicht vor und zurück wiegen. Die Songs sind teilweise so unglaublich schön, und obendrein vermischen sie Pop, Dub, Swing, Electro, Balkan Beats und Rock’n’Roll mit einer solchen Eleganz, dass einem ein bisschen die Tränen kommen. Diese Musik macht dich glücklich, wenn du traurig bist, und ein bisschen traurig, wenn du glücklich bist. Highlights? Puh. Wie wäre es mit: alles?

Zeigt mir jemanden, der bei diesen Songs die Füße stillhalten kann und ich zeige Euch jemanden der verständnislos den Kopf schüttelt.

Besonders empfehle ich dem interessierten Leser die Songs “Hello”, “Still”, “Play” und “Shout”. Angeblich soll die Band auch noch eine Akustik-Version des Albums in der Planung oder sogar in der Hinterhand haben. Ich bin gespannt. 

Das Video zum Titelsong:


“Play”:


Nicht auf dem Album enthalten ist die erste Single “My baby”:


Als Vorgruppe von Jamiroquai und Hurts hat Moonlight Breakfast schon einige Konzertbesucher erfreut. Im Oktober ergeben sich in Deutschland diese Besuchsgelegenheiten:
  • 28.10. Hamburg
  • 29.10. Berlin
  • 30.10. Frankfurt
  • 31.10. München

Seit der Einberufung dieses Gerichtshofes vor mehr als 10 Jahren wurden Vorladungen nicht nur in die zu erwartenden Län...



















Seit der Einberufung dieses Gerichtshofes vor mehr als 10 Jahren wurden Vorladungen nicht nur in die zu erwartenden Länder (Deutschland, England, USA, Schweden, Island usw.) verschickt, sondern gingen auch an den ein oder anderen ungewöhnlichen Ort (Brasilien, Estland, Färöer, Mali oder Südafrika). Doch unser Nachbarland Polen war bisher noch nicht dabei.  

Dank Paula Bialski & Karol Strzemieczny, die inzwischen gemeinsam mit Christoph Thun (Keyboard), Staszek Wróbel (Schlagzeug), Krzysieck Pozarowski (Bass) und Szymon Najder (Gitarre) musizieren und in ihrer Heimat bereits zwei Alben veröffentlicht haben, ändert sich dies nun.

Auf "Heartwash" liefern Paula & Karol in 10 Songs und 40 Minuten eine eingängige Mischung aus Indiepop und Folkpop mit Girl/Boy-Gesang, so dass "Someday" auch gut als Song von Lacrosse oder Shout Out Louds hätte durchgehen können. Mal klimpert dazu munter ein Glockenspiel ("Carry Me Over"), dann darf ein Akkordeon einen Song untermalen ("More Than I Know") und auf "Circle's Getting Wider" reichen auch einfach die akustische Gitarre sowie die Stimmen von Paula & Karol. Angus & Julia Stone sowie Of Monsters And Men wären weitere Referenzen, die einem beim Hören des von Ryan Hadlock (The Lumineers, Johnny Flynn) produzierten Albums in den Sinn kommen.   

Den Begriff "Heartwash", der zum Titel ihres dritten Albums avancierte, hat sich Paula übrigens nur ausgedacht: „Es ist eine Anlehnung an das Wort Brainwash. Für mich bedeutet es, sich von vergangenen Problemen und Dingen, die einen sehr verletzt haben, zu befreien und zu lösen. Das kann eine Trennung sein, die Sehnsucht nach einer Person, die man vermisst, oder der Frust, den man in manchmal empfindet.“ 



Wer folkige Sounds und Indiepop mag, der wird Paula & Karol schnell ins Herz schließen, zelebriert das Quintett doch melodischen, verschrobenen Pop mit Akustikgitarre und ehrlichen Texten, wie er nicht besser aus schwedischen Küchen oder kanadischen Garagen erklingen könnte. (...)
Heraus gekommen sind insgesamt 10 Tracks voller Leidenschaft wie das herzerwärmende „Running Home“ oder das poppige, Ohrwurm-taugliche „More Than I Know“. Für den Spätsommer bestens geeignet sind auch ruhige, leicht verdauliche Songs wie „Circle’s Getting Wider“ und „Don’t Bother“ sowie das folkig-süße „My Bones“, das einen sanft wachküsst. Paula & Karol mögen leichtfüßige Melodien wie im Titeltrack „Heartwash“ und verbiegen sich nicht für ihre Hörerschaft. Ganz im Gegenteil: Sie klingen wunderbar pur, erfrischend und regen bestimmt auch unsere Herzen geschwind zur Reinigung an.
(Hurricanebar)



Von den Live-Qualitäten von Paula & Karol kann man sich in den nächsten Tagen selbst überzeugen:

26.09.2014 Dresden, Beatpol            
27.09.2014 Nürnberg, Club Stereo    
28.09.2014 Düsseldorf, Zakk    
29.09.2014 Köln, Blue Shell        
01.10.2014 München, Milla  
02.10.2014 Mannheim, Elektrik Pony Cup Festival @ Alte Feuerwache            
03.10.2014 Wiesbaden, Schlachthof    
04.10.2014 Berlin, Badehaus Szimpla


Drei der fünf Morning Parade -Mitglieder spielten bereits vor zehn Jahren in einer Band namens Anotherstory. Derer E...






















Drei der fünf Morning Parade-Mitglieder spielten bereits vor zehn Jahren in einer Band namens Anotherstory. Derer Experimental und Alternative Rock wurde Inspiriert von Radiohead, Elbow und The Stills. Nach dem Spilt 2007 und der Rekrutierung neuer Mitstreiter bildete sich das Morning Parade Line up: Steve Sparrow (Gesang, Piano, Gitarre), Phil Titus (Bass), Chad Thomas (Gitarre), Ben Giddings (Piano, Synthesizer) und Andrew Hayes (Schlagzeug). Nicht komplett unerfahren im Musikbusiness konzentrierten sich die Herren vorerst auf das Songwriting. Als sie sich dann später mit den Ergebnissen auf die Bühne wagten dauerte es nicht lange, bis sie 2010 einen Plattenvertrag ergatterten. 

Das Debüt der Herren aus Essex erschien 2012 und verschaffte ihnen Support Slots bei Bands wie den Smashing Pumpkins, Foster The People, 30 Seconds To Mars, den Silversun Pickups und Biffy Clyro. Mit etwas gutem Willem können diese Bands als Referenz für Morning Parades Musik herangezogen werden. Placebo füge ich noch hinzu. Mit “Pure adulterated joy” erschien nun das zweite Album. Als Produzent wurde Ben Allen verpflichtet, der auch schon mit bzw. für Fanfarlo, Bombay Bicycle Club und Animal Collective tätig war. “Pure adulterated joy” ist recht purer Indierock. Stellenweise erinnert es an Alternative. Und ab und zu klingt das gar so sonnig und locker, dass man ein paar College Rock Boys an den Instrumenten vermuten könnte. “Pure adulterated joy” ist ein launiges Album für ein sonniges Septemberwochenende.

An das Debüt der Band erinnere ich mich nicht, aber Musikreviews.de ist sich sicher:
„Pure Adulterated Joy“ ist der missglückte Nachfolger eines Überraschungsdebüts von MORNING PARADE, auf dem die Briten sich, statt ihre Stärken - also die ruhigeren Hymnen und eingängigen Melodien - auszubauen, verwirrend zwischen Noten herumstolperen, die bei den MANIC STREET PREACHERS beginnen und den SMASHING PUMPKINS enden.
Daher gibt es hier das Video zum Song “Headlights” aus dem Jahr 2012:

Im direkten Vergleich scheint mir die schrammelige Art von “Pure adulterated joy” einen Tick spannender geraten zu sein. 

Da (und bei den favorisierten Songs, vor allem “Love thy neighbour”) stimme ich eher mit Popdose überein:
“Alienation”, which is the album’s lead single/video has a neat electro-riff and a tight rhythm; Steve Sparrow (lead vocals) delivers nicely.  “Reality Dream” is uptempo and melodic; “Love Thy Neighbour” has a very Bob Mould-type guitar figure and tension (!) – I would qualify this as my favorite track and the album’s standout.  Other highlights include “Autoinjector” with its charging-forth tempo and the title track, with its feedback frenzied opening, leading into a neo-psychedelic structure.
All in all, a very good effort – looking forward to hearing more from this band.
Am 07. Oktober wird die Band in Köln auftreten.

Im Tennis gibt es früher wie heute die seltsamsten Rituale: John McEnroe wollte zwischen den Ballwechseln unter keinen...




















Im Tennis gibt es früher wie heute die seltsamsten Rituale: John McEnroe wollte zwischen den Ballwechseln unter keinen Umständen auf die weißen Linien treten, Björn Borg hörte zu Beginn eines Grand Slam-Turniers auf sich zu rasieren und Andre Agassi soll die zunächst zufällige, dann geplante Abwesenheit einer Unterhose zum Sieg in Roland Garros geführt haben. Für Rafael Nadal müssen Trinkflaschen stets gleich befüllt und in einer festgelegten Reihe aufgestellt sein, Sabine Lisicki hat sich den Spleen von McEnroe abgeschaut und Serena Williams ließ den Ball vor dem Aufschlag immer fünfmal aufprallen und musste sich die Schuhe auf eine bestimmte Art und Weise binden.   

Ob die Eheleute Alaina Moore und Patrick Riley vor und während Auftritten bestimmte Rituale benötigen ist nicht bekannt. Kein Geheimnis ist es jedoch, dass das Duo diesen Monat nach mehr als zwei Jahren Abwesenheit sein dritten Album "Ritual In Repeat" in Zusammenarbeit mit den Produzenten Patrick Carney (The Black Keys), Jim Eno (Spoon) und Richard Swift (The Shins) veröffentlicht hat.

Vielleicht ist es diesen Herren zuzuschreiben, dass Tennis ihre Indiepop / Doo-Wop / Dreampop-Welten deutlich geöffnet haben: Mit "Never Work For Free" haben sie einen Song, der 1985 sicherlich ein Hit für Cyndi Lauper oder Pat Benatar geworden wäre, bei "Needle And A Knife" und "I'm Callin'" könnte man meinen sie auf Madonnas "Like A Virgin" bereits gehört zu haben, das liebliche "Timothy" scheint auf rosa Wolken direkt aus den 50er/60er Jahren zu uns herüber geschwebt zu sein und "Wounded Heart" klingt nach einer folkigen Ballade im Stil von Joni Mitchell.   



Yet despite all of the callbacks to classics, Tennis still manages to infuse Ritual In Repeat with the signature brand of indie dream-pop/doo-wop that it became known for. “Bad Girls” sees the band in its comfort zone, with Riley’s smooth keys on top of twangy guitar riffs, soulful backing vocals and Moore, the ever-so-powerful shining star, front and center. The same sonic themes are tackled on “Timothy” (the album’s lone track that appeared on 2013’s Small Sound EP), but with an added twisty, almost harp-like guitar.

For all the tracks that sound like Tennis’ usual output, there are equally as many that constitute a “new” sound for the band and present a certain degree of risk. On Ritual In Repeat, Tennis discovers new capabilities well, and it shows that a record doesn’t necessarily need to have a central theme for it to be an ambitious collection of songs.
(Paste Magazine)


Ritual in Repeat is a nicely confident album, one that takes a simple formula—play Moore’s sweet, thin voice against sour, brooding arrangements, and eventually break open into sticky, yearning choruses laden with harmony—to a few unexpected places. The influence of the complex, emotionally ambiguous pop music of the late ‘60s and ‘70s (a period that casts a shadow over much of the band’s work) is still present, but there’s also tendrils of slinky funk (“I’m Callin’”), contemporary dream-pop (“Viv Without the N”), and spectral thesaurus-folk (“Wounded Heart”) snaking their way through the album. Almost every song has a muscle and weight to its arrangement that complements Moore’s vocal work. She’ll never have the power or gravitas of some of her contemporaries, but she’s gotten much better at writing material that suits her skill set, namely agility and an ease with harmony.
The agility comes in handy, because Ritual in Repeat occasionally sounds a little too cluttered and dense for its own good. The band and producers pile fragments of melody and instrumentation on top of each other, and it can become tough to pick out the most rewarding musical thread. It’s a record that could benefit from the application of what could be termed the Chanel principle, an adaptation of the designer’s famous quote about getting dressed: before you leave the studio, look in the mirror and take one thing out of your song.
Tennis has matured on the lyrical front in recent years, too: Ritual in Repeat focuses on complicated relationships and self-examination, rather than the vagaries of travel or the various meteorological events that marked the band's early work.
(Pitchfork)


Kirchenglocken und sakraler Chorgesang eröffnen " Muna ", das zweite Soloalbum von Markéta Irglová , und ver...




















Kirchenglocken und sakraler Chorgesang eröffnen "Muna", das zweite Soloalbum von Markéta Irglová, und versetzen einen gleich an den Ort, an dem das Album dem Klang nach aufgenommen worden scheint oder im Idealfall rezipiert wird. 
   
Die tschechische Sängerin lebt mittlerweile in Island, hat sich dort nicht nur in das Land, sondern auch in ihren Produzenten Sturla Mio Thórisson verliebt und seit letztem November eine Tochter mit ihm. Vielleicht gehört auch dies zu Erklärung für den im Verglich zum Vorgänger "Anar" (2011) veränderten, orchestraleren Sound. Markéta Irglová nimmt sich mehr Zeit für die Entfaltung der Songs, so dass die 11 Titel über 50 Minuten dauern und sich zu ihrer Stimme und dem Piano nach und nach Streicher, Schlagzeug, Bläser und der immer wieder auftretende Chorgesang gesellen. 

Highlights gibt es viele auf dieser wirklichen tollen Platte! Das an Kate Bush oder Tori Amos erinnernde "The Leading Bird", das opulent anschwellende "Without A Map", "Fortune Teller", das durch eindrucksvolle und abwechslungsreiche Rhythmen auffällt oder "Gabriel" das durch seinen Bläser-Einsatz heraus sticht. 

Die Aufnahmenn zu "Muna" erstreckten sich über ein halbes Jahr, 27 Gastmusiker waren daran beteiligt, unter anderem Rob Bocknik (The Frames), die iranische Künstlerin Aida Shahghasemi oder auch Markétas Schwester Zuzana, und inspirieren ließ sich Irglová vom Musical "Jesus Christ Superstar" und der Bücherreihe "Conversations With God" von Neale Donald Walsh.    




The album has a mystical quality that lulls and sways with imaginative orchestrations and narratives. On “Time Immemorial” dreamy whispers drift over seas of ornate violins and gently prodding piano numbers, contrasting with the drama of “Fortune Teller,” a bouncier venture into snappy, Persion percussion that spotlights Irglová’s lush vocal versatility. Muna speaks an arcane language of its own, but maintains a cohesion threaded together by a common theme: growing up. Of the record, Irglová says, “The result is from the process of growing up — going through difficult times, getting lost and feeling left alone to find my way back.”
(Wondering Sound)

It’s much the same on Muna, which very, very obviously – to a fault, almost – uses those tools to disguise the fact that it’s actually a gospel record (Irglova says her references for this album were Conversations With God and, would you believe, Jesus Christ Superstar).

Examples? The echoing church bells and chamber choir on Point of Creation. Songs named Mary and Gabriel. Oh, and the appearance of the Lord’s Prayer on Without A Map, which unfortunately has the opposite effect of the gravitas it tries to lend. But God help us if Irglova doesn’t swathe it in the warmest blanket. Time Immemorial is a devastating meditation on the state of the world today (“all we ever wanted was to come home to ourselves”), with a finale that will leave even the hardest of heart with a lump in their throat.

But if all of this sounds a bit staid and worthy, rest assured Muna doesn’t sit still or let up for a second. As the epic strings of The Leading Bird die down, Irglova starts experimenting with Iranian vibes on Fortune Teller (not quite a success) and breathless proselytising on Remember Who You Are. But Irglova packs a little too much into every song, and it does become ever so slightly cumbersome. If Muna means remember, it wouldn’t be too much to ask her to recall her simpler roots and let some uncluttered melodies do the talking.
(pressplay)

Markéta Irglová kommt für zwei Konzerte auch nach Deutschland - und zumindest in Köln spielt sie am passenden Ort:

11.11.14 Köln, Kulturkirche
12.11.14 Berlin, Frannz Club    


Sein Debütalbum veröffentlichte der Norweger Einar Stray noch unter seinem eigenen Namen: " Chiaroscuro " wu...




















Sein Debütalbum veröffentlichte der Norweger Einar Stray noch unter seinem eigenen Namen: "Chiaroscuro" wurde hoch gelobt und erreichte bei Platten vor Gericht mit 7,438 Punkten immerhin einen guten 39. Rang der Jahresendauswertung 2012.

Seit dieser Zeit hat sich jedoch aus dem Soloprojekt mit wechselnden Mitstreitern ein festes Bandgefüge entwickelt, so dass Einar Stray (Gesang, Gitarre, Piano), Lars Fremmerlid (Schlagzeug), Ofelia Ostrem Ossum (Violoncello), Simen Aasen (Bass) und Asa Ree (Violine) mittlerweile unter dem Namen Einar Stray Orchestra firmieren und aktuell sowohl ihr Album "Politricks" veröffentlichen und durch Deutschland touren.  

"Politricks" pendelt auf 9 Songs in 43 Minuten zwischen intimen Kammerpop, melodiösen Indiepop und orchestralem Postrock, schreckt auch vor einem A capella-Song ("For The Country") nicht zurück und ist so mutig, den längsten und sperrigsten Song ("Honey" mit über 8 Minuten) gleich zum Auftakt zu präsentieren. Das Album sei Freunden von Sufjan Stevens, Efterklang, My Heart Belongs To Cecilia Winter oder auch Godspeed You! Black Emperor empfohlen.

Der Musikexpress vergibt 4,5 Sterne und hat dieses über "Politricks" zu sagen:
POLITRICKS durchweht noch stärker die Kraft von Postrock à la Godspeed You! Black Emperor, kokettiert doch das epische „Honey“ gleich zu Beginn mit einem irrsinnigen Wechsel von Laut und Leise. Bleiben die Texte weiterhin eine Mischung aus politischem Statement und nachdenklicher Vergangenheitsbewältigung, so interessieren Songs wie „Montreal“ und „Pockets Full Of Holes“ sich nicht für ein Mehr an Rock und shoegaziger Leichtigkeit, sondern stehen eindeutig zum Pathos, das ohne Scham auch Interesse an der großen Pop-Bühne zeigt.



Das ist aber noch gar nichts, denn Plattentest vergibt "beinahe 10/10 Punkten":
Jener erste Song, der für diese enorme Euphorisierung gesorgt hat, heißt "Honey". Es gehört Mut dazu, das längste Stück an den Anfang eines Albums zu packen. Handabgelesene 8:10 Minuten dauert das Lied, und es ist ganz große Kunst. Ein Piano-Motiv, das sich steigert und senkt. Und über das dieser immer noch sehr junge, 24-jährige Einar Stray hadert und bettelt, bis am Ende nur noch die Streicher und schrille Tastenklänge den Ton angeben. Überhaupt, die Jugend: Immer wieder stellt das Album die wirklich wichtigen Fragen rund um das Erwachsenwerden. Und die sind nicht, welcher Promi sich als letztes einen Eiskübel über den Kopf geschüttet oder wie viele Frauen man eben bei Tinder weggewischt hat. Falsche Freunde, falsche Idole: Darum geht es auch im wohl eingängigsten Song des Albums, dem Titelstück, durch das einen sanfte Streicher ganz behutsam an allen zehn Fingern ziehen. Nichts ist, wie es scheint – spätestens, wer sich das Video anschaut, kann das süße Träumen für die kommende Nacht abhaken.

Einar Stray Orchestra haben ihr Pulver damit zwar noch nicht verschossen, aber gleich die beiden stärksten Songs an den Anfang gestellt. Und wenn man den Rest so hört, wird man das Gefühl nicht los, dass es vielleicht doch irgendwann was werden könnte mit der 10/10 über einem Album der Norweger. Wenn sie noch klarer werden. Denn mitten ins Album pflanzen sie mit "For the country" einen A-capella-Song. Moment mal, a capella? Ich wär so gerne Millionär, dann wär mein Konto niemals leer? Von wegen. Mit den altehrwürdigen Prinzen hat das Stück rein gar nichts zu tun. Ein tränenreicher Abschied, bevor es in den Krieg geht. Natürlich ein absoluter Fremdkörper auf "Politricks", der irritiert, verstört, dessen Sinn sich nicht auf Anhieb erschließt. Vielleicht ist aber ja auch genau das der Sinn.



Einar Stray Orchestra live:

22.09.2014 Offenbach - Hafen 2
26.09.2014 Erfurt - Franz Mehlhose
27.09.2014 Hannover - Feinkostlampe
29.09.2014 Berlin - Privatclub
30.09.2014 Dresden - Societätstheater
01.10.2014 Erlangen - E-Werk
02.10.2014 Leipzig - UT Connewitz
07.10.2014 Münster - Gleis 22
08.10.2014 Stuttgart - Café Galao
09.10.2014 München - Muffatcafé


Esben And The Witch machen es einem nicht gerade leicht mit ihrem dritten Album "A New Nature": Die 8 Songs ...



















Esben And The Witch machen es einem nicht gerade leicht mit ihrem dritten Album "A New Nature": Die 8 Songs laufen fast eine Stunde, so dass die von Steve Albini (Nirvana, Pixies, Helmet) produzierte Platte gleich mit einem über 10-minütigen Opener ("Press Heavenwards!") daherkommt, der in seiner Länge von "The Jungle" noch deutlich übertroffen werden (14:32 Minuten). Albini belässt den Sound des Trios aus Brighton roh und trocken, lässt Rachel Davies, Thomas Fisher und Daniel Copeman jeden Pop-Appeal abstreifen, fast alle Goth-Ausflüge unterdrücken und Synthesizer und Drum-Machine wegsperren, so dass von Bass, Gitarre und Schlagzeug dominierter, epischer und eruptiver Prog-Rock entsteht, der klingt, als sänge PJ Harvey jetzt bei Mogwai. 

Esben And The Witch haben sich nach ihren Alben "Violet Cries" (2011) und "Wash The Sins Not Only The Face" (2013) von Matador Records getrennt, ihr eigenes Label namens Nostromo Records gegründet und "A New Nature" via PledgeMusic finanziert.
Die Kritiker sind sich sehr uneins, bei Metacritic schwanken die Bewertungen zwischen 85 und 40 von 100 Punkten. Diese Extreme lesen sich dann so:

Overall, A New Nature is Esben and the Witch's most thoughtful, yet physical record yet. It's expansive and free, without feeling padded or meandering, and it successfully balances devastating noise, with moments of wondrous beauty. It's a tremendous record, that simply, and effectively puts their contemporaries to shame.
(The 405)


The elusive magic of their initial work seems further away than ever.
(Q Magazine)



Da Albini seine Kunden immer machen lässt, was sie wollen, darf man davon ausgehen, dass Esben And The Witch endlich so klingen, wie sie es sich einst gewünscht hatten. Bedeutet unter anderem: keine Drum Machines mehr, nur analoges Schlagzeug, das ab Track eins (»Press Heavenwards!«) den Sound bestimmt. Wäre »druckvoll« nicht ein so abgedroschenes Wort, fände es hier Verwendung.

Überhaupt gibt es nicht so viel Dekor, sondern mehr ein abwechselnd donnerndes oder wisperndes Wandern zwischen Prog und Neo-Goth, was in schwierigen Momenten wie eine Mischung aus Jefferson Airplane und Nightwish klingt, in den guten wie ein Update von Mogwai. Diffiziles Songwriting ist nach wie vor nicht Esben And The Witchs Stärke, weshalb man sich nach der guten Stunde, die A New Nature beansprucht, an kaum etwas erinnern kann.

Um es abzukürzen: A New Nature berührt durch den unbedingten Wunsch, Sinn ergeben und eine Geschichte erzählen zu wollen. Das fängt mit dem Caspar-David-Friedrich’esken Cover an und hört mit den auf zwei LP-Seiten ausgebreiteten acht epischen Stücken, deren Krisis und Wendepunkt natürlich in den mittleren Tracks »The Jungle« und »Those Dreadful Hammers« stattfindet, nicht auf. Rachel Davies verlässt den Klagegesangmodus nur selten, weshalb man die Lyrics auch kapiert, wenn man nicht bewusst auf die Texte hört. Zur Sicherheit heißt der letzte Track »Bathed In Light«, falls doch jemand etwas nicht mitgekriegt haben sollte.
(SPEX)



Esben And The Witch in Deutschland:

19.10.14 Köln, Gebäude 9
20.10.14 Berlin Bi Nuu
21.10.14 Dresden, Beatpol
22.10.14 München, Muffatcafé
23.10.14 Schorndorf, Manufaktur


Im Jahr 2009 gründeten Joakim Benon und Elin Kastlander die Band JJ . Anfänglich nummerierten die Schweden ihren mus...






















Im Jahr 2009 gründeten Joakim Benon und Elin Kastlander die Band JJ. Anfänglich nummerierten die Schweden ihren musikalischen Output noch brav. Der erste Longplayer namens “no. 2” landete auf vielen Bestenlisten des Jahres 2009. Auch ich konnte mich für das Album begeistern, da darauf der Dreampop-Anteil geschickt umspielt und aufgewertet wurde. Seit “no. 3” im Jahr 2010 ging es bezüglich Veröffentlichungspolitik und auch musikalisch etwas weniger nachvollziehbar zu. Mit “V” erschein nun erneut ein komplettes Album. Leider ist dieses recht beliebig geraten und es erreicht das mit “no. 2”erreichte Niveau nicht. 

Elin Kastlanders Stimme ist ein unverkennbares Markenzeichen der Band. Unfassbar dass es die stellenweise sphärisch sterile musikalische Untermalung schafft, dessen Wirkung zu torpedieren. Nüchtern betrachtet ist “V” kein schlechtes Album. Es kann in veträumte Welten entführen oder einfach dezent im Hintergrund vor sich hinplätschern. Doch wer “no. 2” kennt wird wahrscheinlich immer wieder dem älteren Werk den Vorzug geben. Und wer “no. 2” nicht kennt sollte das bald ändern.

Pitchfork.com:
It is, perhaps, unfair to expect much more from JJ than what they've already given their listeners, and anyway, even during V's less compelling moments, getting lost in the sumptuous production and lyrical moments ("I believe in tears") has its charms. The problem is that, as time goes on, you realize that's all JJ are willing to offer—charms, yes, but bereft of fuller statements. So though it does often feel like JJ have hit a wall on V, when they're able to scale that wall and dance with the stars, the album's a treat.

Der Indierock Titel “All ways, always”, “All white everything” sowie “Dean & me” sind die Höhepunkte auf “V”. 

Ein aktuelles und in Deutschland abspielbares Video konnte ich nicht finden. Daher "Let go" von "no. 3":

Mal rockig, mal klassisch aber immer souverän: Shara Worden legt als My Brightest Diamond mit “This is my hand” ein...






















Mal rockig, mal klassisch aber immer souverän: Shara Worden legt als My Brightest Diamond mit “This is my hand” ein hörenswertes Album vor welches fast so abwechslungsreich ist wie ihr Lebenlauf. 

Wordens Weg zur Musik war vorgezeichnet: Ihr Vater beherrschte das Akkordeon und leitete einen Chor, ihre Mutter war als Organistin tätig. Ihr Onkel (Pianist und Komponist) unterrichtete sie am Klavier. Mit ihren Eltern wohnte sie in diversen amerikanischen Staaten bevor sie ihr Gesangsstudium in Angriff nahm. Anschließend lebte sie für ein Jahr in Moskau. In dieser Zeit schrieb sie Songs und veröffentlichte eine EP. Nach ihrer Rückkehr in die USA studierte sie Opernmusik in New York. 2009 zog sie nach Detroit. 

Nach Veröffentlichung ihres Soloalbums “Words” nahm sie mit einem Partner als Awry zwei Alben auf. Seit 2006 machte sie sich als My Brightest Diamond einen Namen. Ihre Stimme durfte sie u. a. in Kollaborationen mit Sufjan Stevens, The Decemberists, David Byrne, Owen Pallett, Son Lux und Colin Stetson einbringen. All diese Künstler haben erkannt, wie mächtig Wordens Stimme ist. 

Und diese Stimme bringt Worden drei Jahre nach "All things will unwind" auch auf ihrem fünften Album “This is my hand” wundervoll zur Geltung. Egal ob rockige oder elektronische Klänge, reduzierte oder orchestrale Klangteppiche zur Begleitung eingesetzt werden, Worden setzt sich immer perfekt in Szene und erhebt sich über Genregrenzen.  

Die Liste der empfehlenswerten Songs auf “This is my hand” ist recht lang: “Pressure”, “Before the words”, “This is my hand”, “Lover killer”, “I am not the bad guy”, … ui, das ist ja fast das komplette Album. Diese Tatsache sollte man als Empfehlung sich mit dem Album zu befassen interpretieren. Neben “St. Vincent” ist “This is my hand” eines der stärksten Alben einer weiblichen Künstlerin 2014. 

Consequence of sound hätte sich mehr Mut gewünscht:
While This Is My Hand carries the celestial torch held high by My Brightest Diamonds’ previous works, and does so with a discerning eye to continuity, it also doesn’t break any ground. The album prevails as a strong hallmark for Worden’s diverse background, exacting her signature theatrical drama and indie rock influences. The only lapse is its inability to explore — which, in going by her unconventional background, Worden seems more than capable of doing.

Das Video zu “Pressure”:

My Brightest Diamond - "Pressure" (Official... von scdistribution

My Brightest Diamond auf Tour:
  • 21.10. Hamburg
  • 22.10. Berlin

" Son of the great canadian icon, Wayne Gretsky. " Adam Cohen , der diesen Satz auf seiner Facebook-Seite ste...



















"Son of the great canadian icon, Wayne Gretsky." Adam Cohen, der diesen Satz auf seiner Facebook-Seite stehen hat, nimmt sein musikalisches Erbe mit Humor, denn spätestens wenn man ihn singen hört, wird klar, dass sein Vater kein Eishockey-Spieler sondern Leonard Cohen ist. Das Vater/Sohn-Ding zieht noch weitere Kreise, denn wenn Adam schreibt, dass er "father to a 5 year old boy wonder" sei, dann liegt die Vermutung nahe, dass dieser das Cover seines aktuellen Albums ziert.

Der Singer/Songwriter tritt nun an, um den derzeit noch verwaisten Thron im Königreich Folk zu ersteigern und legt die Messlatte mit "We Go Home" für Kollegen wie Dan Mangan und Damien Rice recht hoch. Was diese Vorgabe wert ist, wird sich im Verlauf des Jahres noch herausstellen, wenn man Mangans Soundtrack zu "Hector And The Search For Happiness" und "My Favourite Faded Fantasy" von Damien Rice gehört hat. 

Adam Cohen verheimlicht seine (musikalische) Herkunft auf "We Go Home" nicht - man höre nur seinen erzählenden Gesang auf "Too Real" oder "Put Your Bags Down". Die Arrangements sind sehr schlicht gehalten: So gesellen sich zu Cohens Gesang und zur akustischen Gitarre vereinzelt Streicher, Ukulele, Piano, dezente Percussion-Instrumente oder Handclaps. Der flott stampfende Folk- und Titelsong würde auf Konzerten von Mumford & Sons sicherlich Tausende zum glücklichen und begeisterten Mitsingen und -klatschen verleiten. 

Der aus Kanada stammende und in Los Angeles lebende Adam Cohen ist bereits 41 Jahre alt und hat zuvor drei Solo-Alben, zwei in englischer ("Adam Cohen", 1998, und "Like A Man", 2012) und eins in französischer Sprache ("Mélancolista", 2004), sowie eins mit der Band Low Millions ("Ex-Girlfriends", 2004) veröffentlicht. "We Go Home" steht ab dem 19. September in den Plattenläden.



As his fourth solo album, it seems that Cohen has really hit his stride, with each song greeting the listener with warmth and honest, heartfelt words delivered with his hoarse yet tender croon. From the start, the songs are delicate and incredibly stripped down, with modest instrumentation allowing for Cohen’s voice to lead the way. His lyrics mimic conversation, from words of advice in ‘So Much to Learn’ to the plea and heartbreak of ‘I Swear I Was There’.

In ‘So Much to Learn’, Cohen describes the necessity to “fight for the ones you love” and “work for the life you want”, a dose of reality that shows his maturity as an artist and juxtaposes popular ideas of gaining wealth and fame overnight. In ‘I Swear I Was There’, his focus is turned to a lover whom he begs not to “become a memory, a bittersweet piece of my history”; a work of pure poetry and grace.

Every track on We Go Home contains an intimate atmosphere and seems to have an almost anthemic quality from “Love Is” to the title track “We Go Home”, with its uplifting chorus and driving, rhythmic beat. After hearing this album, it’s safe to say that I am now a fond admirer of Adam Cohen’s music, and I fully recommend that others listen for themselves and join the club.
(for folk's sake)


Auf seinem neuen Album "We Go Home" präsentiert sich Adam Cohen zwar ähnlich vaterverbunden wie zu "Like A Man"-Zeiten, doch begibt er sich hier und da auch auf neues Terrain. So überrascht Cohen den Hörer beispielsweise auf dem Titeltrack mit Gute-Laune-Cowboy-Chords, Handclaps und fröhlichen Ohoho-Chören. Auch das ebenso Dur-lastige mit Ukulelen-Klängen untermalte "So Much To Learn" tendiert in Richtung Lagerfeuer-Folk.
Mit schnipsenden Fingern und Piano-Background im Gepäck geht es auf "Love Is" gar in Richtung Akustik-Pop. Adam Cohen traut sich was. Gut so. Das leidende "What Kind Of Woman" spielt gekonnt mit Stimmungen. Geht es dem Sänger gut? Geht es dem Sänger schlecht? Selbst ein trister Selbstzerstörer wie "Fall Apart" bringt keine Klarheit. Adam Cohen präsentiert sich anno 2014 wandelbar. Neben erwartetem Singer/Songwriter-Standard setzt er immer wieder gekonnt neue Ausrufezeichen.
(laut)


Wollen uns alt-J die Flötentönen beibringen? Oder wie haben wir diese mittelalterlich anmutenden Klänge in "Ever...




















Wollen uns alt-J die Flötentönen beibringen? Oder wie haben wir diese mittelalterlich anmutenden Klänge in "Every Other Freckle" und "Garden Of England" zu verstehen? Dabei gibt es keinen Grund die hier versammelten Plattenrichter zurechtzuweisen, denn das Debütalbum "An Awesome Wave" haben wir 2012 brav auf unseren ersten Platz des Jahresendauswertung gewählt und auch die neue Platte hat sicherlich gute Aussichten auf eine sehr hohe Positionierung. 

"This Is All Yours" nahmen Joe Newman, Thom Green und Gus Unger-Hamilton nach dem Ausstieg ihres Bassisten Gwil Sainsbury erneut mit ihrem Produzenten Charlie Andrew auf. Auf 12 Songs und einem kurzen Instrumental finden Fans von alt-J in 51 Minuten alles, was sie auf "An Awesome Wave" schätzen lernten und noch einiges mehr: orientalische Klänge, mächtig wummernde Beats, Choräle, noch mehr Choräle, Elektrogefrickel, verstörend / bezaubernde Vokalarrangements - und wir sind gerade erst im ersten Song, der viel mehr verdient hätte als die schlichte Betitelung "Intro". Aber so hieß der Opener auf "An Awesome Wave" ja auch bereits. Und mit dem zweiten Teil von "Bloodflood" wird erneut Bezug auf den Erstling genommen.

alt-J erweitern ihr klangliches Spektrum auf "This s All Yours" noch einmal  und haben von schlichten, zu Piano und Gitarre vorgetragenen Folk-Song über ein Miley Cyrus-Sample (sie singt "I'm a female rebel" auf "Hunger Of The Pine") bis hin zu Prog-rockenden Auswüchsen so einiges in Petto - nur einen Hit wie "Breezeblocks" oder "Matilda" konnte ich bisher noch nicht heraus hören.




Der NME vergibt 8/10 Punkten...
(...) this 2014 update starts in a similar vein: their second ‘Intro’ in as many albums is all synthesized church chorales and Arabian menace, singer Joe Newman muttering in a half-formed language all of his own. But as the delicate piano, guitar and string paean ‘Arrival In Nara’ - the first of three songs referencing the Japanese city where deer roam free in its central park, a metaphor for the album’s sense of creative freedom – lilts in, it emerges that Alt-J have ramped up their pastoral side. Wasps flit between songs, birdsong chatters, church bells chime and there's an outrageous recorder interlude called ‘Garden Of England’. Conor Oberst, Sivu and Lianne La Havas are recruited to add cut-and-paste vocals and whistling solos to a sunrise ballad called ‘Warm Foothills’, whose lyrics about an idyllic swimming trip are taken from Iris Murdoch’s memoir. ‘Choice Kingdom’, with its falsetto wisps of “Rule Britannia” and distant space noises, sounds like the last whimper from a dying planet. (...)
Bar the southern gothic chants of ‘The Gospel Of John Hurt’ there are few big singalong moments like ‘Breezeblocks’ here, but plenty of fun being had: witness the flurry of samples after 'Bloodflood Pt II' that leads to a slow, computer-addled cover of Bill Withers' 'Lovely Day', the Black Keys blues pastiche ‘Left Hand Free’, or the KRS-One line “That’s da sound of da police” swirling out of a haze of deadpan half-words. The album's first single, the Bon Iver-style woodland throb of ‘Hunger Of The Pine’, bursts into its grandiose trip-hop finale with a sample of Miley Cyrus warbling “I’m a female rebel” from ‘4x4’. Playful, restless minds are at work, but as the aforementioned 'Bloodflood Pt II' (the sequel to ‘Bloodflood’, from ‘An Awesome Wave’) wraps the whole thing up in wafts of lustrous piano, itchy ghostbeats and glacial brass, ‘This Is All Yours’ engulfs you like a deep forest. Alt-J Mk II, then: an impressive expansion, with hugely improved connectivity.



... und Plattentests ist sogar noch spendabler (10/10):
Alt-J bleiben in ihrem Sound eigentümlich, machen das Referenzieren im musikalischen Sinne wahnsinnig schwer. Zu neu und innovativ ist, was Joe Newman, Gus Unger-Hamilton und Thom Green in die Waagschale werfen. Wieder sind sie ihrer Zeit voraus. Das zweite Album des Dreiergespanns ist überaus konsistente Weiterentwicklung, die dem Meisterwerk einen Meilenstein hinterherschickt, ohne dabei mit dem bisherigen Konzept zu brechen oder der Krampfstarre zu verfallen. Schon textlich kann man dem Trio nichts vorwerfen, musikalisch aber erst recht nichts: Wie die Gruppe diese wirren Szenen aufzieht und sie aus der instrumental wie gesanglich schier fatalen Mystik immer wieder ins Vereinnahmende verschiebt, ist meisterhaft. Man darf, ja muss hier ein schier unwirkliches Schlagwort droppen: Perfektion. Musik nicht nur für heute, sondern auch für morgen, die Maßstäbe setzt für alles, was noch kommt. Mit "This is all yours" ersetzen Alt-J das Alpha und das Omega durch ihr Delta und besiegeln damit endgültig Deine persönliche Dreiecks-Beziehung. Auf immer und ewig.

alt-J in Deutschland:

07.02.15 Offenbach, Stadthalle
08.02.15 Köln, Palladium
09.02.15 Hamburg, Docks
11.02.15 Berlin, Columbiahalle
17.02.14 München, Zenith


Eigentlich seltsam: Obwohl die Band Comet Gain seit 1992 existiert, mittlerweile sieben Alben veröffentlicht hat und ...




















Eigentlich seltsam: Obwohl die Band Comet Gain seit 1992 existiert, mittlerweile sieben Alben veröffentlicht hat und stilistisch irgendwo zwischen Belle And Sebastian, The Pastels und The Go-Betweens anzusiedeln ist, hat sie bisher weder in meinem Plattenregal noch in meiner iTunes-Biblothek einen Platz gefunden.
  
Mit "Paperback Ghosts", ihrer aktuellen, über Fortuna Pop! veröffentlichten Platte habe ich diese Wissenslücke nun geschlossen und kann die 12 Titel, die mit ihren größtenteils melancholischen Klängen wunderbar zum nahenden Herbst passen und Jangle-Pop auf Streicher- und Orgel-Untermalung treffen lassen, allen Fans der oben genannten Bands empfehlen.

Die Indie-Pop-Band rund um den Songschreiber, Gitarristen und Sänger David Feck zieht ihre Einflüsse auch aus den frühen Veröffentlichungen von Creation Records, dem Post-Punk oder auch Northern Soul (also von Television Personalities und BMX Bandits über The Fall und The Wedding Present bis hin zu Dexys Midnight Runnes und The Style Council) und hat seit ihrer Gründung einen reichhaltigen Personalwechsel zu verzeichnen. Aktuell stehen Feck mit Rachel Evans (Gesang, Percussion), M.J."Woodie" Taylor (Schlagzeug), Anne Laure Guillain (Keyboards, Gesang, Percussion), Ben Phillipson (Gitarre, Gesang) und James Hornsey (Bass) gleich fünf Mitstreiter zur Seite.

Die Kritiken für "Paperback Ghosts" sind fast alle sehr positiv, einige zumindest wohlwollend:
Their seventh album finds the London indie veterans dusting their melancholy songs with hope and loveable melodies, each a compelling tale in its own right. This is literate, gentle rock in the vein of The Go-Betweens or Belle & Sebastian, with jangling guitars and strings making hazy summer soundtracks of 'The Last Love Letter' and 'Sixteen Oh Four', but on 'Breaking Open The Head Part 1' and '(All The) Avenue Girls', the band launch into the kind of berserk psych-pop peddled by the Television Personalities or, more recently, MGMT. They're brief, catchy brainstorms on a lovely record that tells its small stories with grace and care. 
(NME)


Even with Feck's vocals sounding smoother than ever, the production cleaner than ever, and the songs decorated with weeping violin sections, his words and delivery bleed sincerity and pain. Sometimes it drips (like on the late-night weeper "Wait 'Til December"), sometimes it flows (the achingly blue "An Orchid Stuck Inside Her Throat"), but it always sounds real, and it always hits hard right where it counts. The band rises to the occasion on these with lots of lovely folk-rock jangle and dramatic swells, even crafting a song that should/could be a hit single with "Sad Love and Other Short Stories." On the flip side of the equation, there are some fine uptempo tracks to balance the melancholy, especially the rollicking "(All The) Avenue Girls" and the Rachel Evans-sung charmer "Behind the House She Lived In." The album ends on the guitar-heavy "Confessions of a Daydream," which features some confounding lyrics, a guest appearance by the Yummy Fur's John McKeown, and an epic feel that's also something different for the band. All the new bits here and there, and the slightly altered course, help to make Paperback Ghosts the most accessible Comet Gain record yet, without compromising any of the burning passion that has made them so important to their loyal fans. Here's to another 22 years of brilliant albums!
(allmusic)


Auch auf ihrem siebten Album glänzt die britische Band mit zeitlos schöner Popmusik, die in ihren zartesten, Streicher-verzierten Momenten auf die herbstliche Romantik der Go-Betweens und Dexy´s Midnight Runners verweist und bei den Uptempo-Songs die Lo-Fi-Aufmüpfigkeit der Swell Maps und Television Personalities in Erinnerung ruft. Gleichzeitig offenbart sie nicht nur wegen satter Orgelbegleitung ein Faible für die sanft psychedelisch umspülte Musik der 60s, die einst bereits all die genannten Bands inspirierte. Ein echtes Qualitätsprodukt ohne Verfallsdatum aus dem Hause Fortuna Pop.
(Westzeit)


Wer den Weg von Catfish And The Bottlemen in den letzten Monaten mitverfolgte - und das dürften in ihrer britischen H...




















Wer den Weg von Catfish And The Bottlemen in den letzten Monaten mitverfolgte - und das dürften in ihrer britischen Heimat nicht wenige sein, denn ihre aktuelle Tournee in Veranstaltungsorten mit vierstelliger Publikumszahl ist bereits restlos ausverkauft - den dürfte das Debütalbum "The Balcony" nicht weiter überraschen. Denn seit Anfang 2013 hat das walisische Quartett bereits sechs Singles veröffentlicht, die alle unter den 11 Albumsongs zu finden sind.

Wer mit der Band mit dem ungewöhnlichen Namen noch nichts anzufangen weiß, der darf sich auf 37 Minuten ungestümen, jugendlichen Indierock freuen, der Freunden von Arctic Monkeys oder The Strokes sicherlich gefallen wird und sich anschickt das zu halten, was uns vor geraumer Zeit bei den Palma Violets versprochen wurde. Durchatmen darf man zwischendurch nur beim akustischen "Hourglass".

Catfish And The Bottlemen stammen aus Llandudno, einem kleinen Örtchen in Wales, musizieren seit 2007 gemeinsam und bestehen aktuell aus Van McCann (Gesang), Benji Blakeway (Bass), Bob Hall (Schlagzeug) und dem weiblichen Neuzugang Elaine Bond (Gitarre). "The Balcony" wurde von Jim Abbiss (Arctic Monkeys, Kasabian) produziert und steht ab dem 19. September in unseren Plattenläden. 




Well, the album is all guitars and big boy lyrics – so far so good.

There are shades of Marr in some of Billy Bibby’s guitar melodies – exemplified by the band’s latest single, Cocoon, three tracks in.

If Mr Brightside captured the Zeitgeist of student nights everywhere, this will stick a pin in the memories of thousands of unwashed, dilated festival-goers who experienced it live this year.

Frontman Van McCann has an agreeable vocal tone and, if there’s a criticism, the album’s production tends to drown him out slightly at times, burying his lyrics during some of the choruses.

Anyone who conjures the line “I’m craving your calls like a soldier’s wife” (found in the semi-acoustic love song Hourglass) deserves a hearing.

Close your eyes and McCann’s voice echoes with shades of John Power, he of The Cast and The La’s.

At other times there’s the rawness of a young Bono, rather than his latter day reincarnation as Mother Theresa in sunglasses.

For all the comparisons they have their own sound but influences are apparent, such as a hint of the Manics in their previous single release, Kathleen, at track two.

It’s maybe no surprise as they have worked with the guy who mixed and engineered the Manics’ singles collection.

McCann’s lyrics are grown up, sweary angst and lovelorn, but in a manly way women will accept and men will sing along to – sort of a polar opposite to James Blunt.

Satisfying, metronomic bass and drum lines underpin guitar riffs that guide you through Pacifier, Business, 26, and Rango, another single release. Homesick and Fallout are the others.

The penultimate offering is the rousing Sidewinder, which starts with some thoughtful plucking before slapping you about with big, thumping bass and intricate guitar overlays. It will fill your ears.

The album crescendos with Tyrant, which fairly gallops off after a slow start, before ceasing abruptly and leaving you stretching for the replay button.

For a debut album it is accomplished and feels like the work of a band already used to negotiating the headlights of fame.

That’s probably a result of their prodigious touring schedule over the last 36 months. Practice, it seems, makes almost perfect.

You should buy this album before everybody else does and renders you passé. Yes Zane Lowe, take a bow son, they are as good as you say.
(Daily Post)




Catfish And The Bottlemen in Deutschland:
24.11.14   Berlin, Comet
25.11.14   Köln. MTC


Schon seit einigen Jahren widmet sich die Musiksendung TV Noir Singer/Songwritern. Zwischen den TV Noir Machern und ...






















Schon seit einigen Jahren widmet sich die Musiksendung TV Noir Singer/Songwritern. Zwischen den TV Noir Machern und dem in Berlin lebenden Dänen Lasse Matthiessen scheint sich eine besondere Chemie ergeben zu haben. TV Noir agiert nun auch als Label und dessen erste Veröffentlichung ist Matthiessens viertes Album “Wildfires”.

Mit den ruhigen Songs auf “Wildfires” ist die Singer/Songwriter Pflicht bestanden. Doch als Kür sprengt Matthiessen diese Grenzen mit seiner teilweise Mark Lanegan-wuchtigen Stimme und mächtigen Gitarren. Daraus ergibt sich eine stilistische Vielfalt zwischen Indierock, Alternative, Folk und Pop. Weil stets unvorhersehbar bleibt, wohin sich die Songs entwickeln und ob nicht doch noch eine Gitarre, eine Harfe oder ein Chor ertönt ist “Wildfires” keinen Moment langweilig. Produziert wurde das Album von Klez.e-Sänger und Gitarrist Tobias Siebert, der u.a. auch schon Enno Bunger, Kettcar und Phillip Boa in ähnlicher Weise unterstütze. 

LASSE MATTHIESSEN schafft erfolgreich eine Konvergenz der harmonischen und disharmonischen Klänge, welche die Feinheiten in der Welt der komplexen Gefühle widerspiegeln. Und doch strahlt die LP – trotz der vielen stillen Momente – eine unheimliche Kraft aus. Somit erschafft LASSE MATTHIESSEN mit seinen neuen Songs komplett neue, komplexe musikalische Grenzen, ohne dass er auf schwindelerregende Melodien und malerische Stille, die ihn sonst auszeichnet, verzichtet.
“Broken”, “Here with me tonight”, “Seven ravens” und der Titelsong sind für mich die hörenswertesten Titel auf “Wildfires”.

Das Video zum starken “Seven ravens”:


Lasse Matthiessen auf Tour:
  • 19.10. Hannover
  • 20.10. Hamburg
  • 21.10. Dresden
  • 23.10. St. Gallen (CH)
  • 24.10. Zürich (CH)
  • 25.10. Stuttgart
  • 26.10. Berlin

Während Erland & The Carnival auf ihren ersten beiden Alben noch traditionelle Folksongs mit dem Psychedelich Roc...




















Während Erland & The Carnival auf ihren ersten beiden Alben noch traditionelle Folksongs mit dem Psychedelich Rock zu verbinden suchten, lassen Erland Cooper und Simon Tong (The Verve, Gorillaz) auf "Closing Time" die ruhigen und intimen Momente dominieren. Zwar könnten "Is It Long 'Til It's Over?" oder das von Synthesizern geprägte "Birth Of A Nation" auch von "Erland & The Carnival" (2010) oder "Nightingale" (2011) stammen, doch der Großteil der anderen Titel klingt eher nach dem Nebenprojekt The Magnetic North, das die Beiden gemeinsam mit Hannah Peel bestritten und deren "Orkney: Symphony Of The Magnetic North" bei Platten vor Gericht 2012 mit 8,300 Punkten auf den 2. Platz kam.

Das von Streichern geprägte "Quiet Love", die Piano-Ballade "Radiation", die wie vieles auf "Closing Time" stark an James erinnert, oder das schlichte "Daughter", das Erland Cooper mit Hilfe einer halben Flasche Whiskey nach der Geburt seiner ersten Tochter geschrieben hatte, gehören zu den stillen und melancholischen Highlights einer Platte, die anders als erwartet, aber dennoch gut geworden ist.  

"Closing Time" beinhaltet 10 der angeblich mehr als 40 ursprünglichen Songs. Diese wurden in Damon Albarns Studio 13 mit Hilfe von Steve Sedgewick und Tim Bran aufgenommen und neben einem Streicherquartett ist auf zwei von ihnen auch Paul Weller zu hören. 



Originally bonding over a mutual regard for Jackson C. Frank, Cooper and Tong’s work together as Erland & The Carnival has been largely predicated on reimagining British Isles folk forms – reaching an apogee on their 2012 Magnetic North sideproject. Recorded at Damon Albarn’s Studio 13, Closing Time proffers a refreshed direction, characterised by anthemic, opulently crooned pop-rock songs that sound like James channelling The Lightning Seeds (the title track; Birth Of A Nation), or Hot Chip playing tag with Metronomy (Wrong). Elsewhere, aching ballad Quiet Love swims in a lavish Tong string arrangement, and I Am Joan (a tribute to Cooper’s obstinate, Jeanne d’Arc-like personality, apparently) marries minor chord strums and Under My Thumb marimbas to psychotically wobbling electronics, while That’s The Way It Should Have Begun (But It’s Hopeless) – The Cars’ Drive by way of James’s Sometimes – just about lives up to its tragi-epic title.
(Mojo)


Although there are some beautiful string arrangements, overall the production has been stripped down, moving away from the previous spooky organ and swirling synths to create an intimate, reflective album with haunting melodies in minor key. Like the natural rhythms of the seasons and life cycle it references, Closing Time is a grower. The opening title track begins in downbeat mood as it describes the end of a relationship –“Time to get you out of my mind” – but ends with a hint of hope – “I can feel the summer” – as you can almost feel the rays of sun breaking through with the shimmering strings.
Wrong starts with folksy mandolin and develops into another sad love song with a yearning quality: “Don’t come back / Until you realise what you have lost.” First single Quiet Love is about the old dilemma of ‘can’t live with you, can’t live without you’ – “I quite like to be alone / I don’t mind where I fall” – featuring a bittersweet string arrangement and Paul Weller singing high-pitched sha-la-la backing vocals. In I Am Joan a few moments of unsettling fuzziness break into its melodic mellowness, while the atmospheric, piano-led Radiation has whispering backing vocals and ends with some eerie sound effects.
Is It Long ’Til It’s Over picks up the pace with a rumbling bass line, and the more upbeat tempo is maintained in second single Birth Of A Nation, where indeed the mood lifts too as Erland sings hopefully: “I always want to believe in other worlds / Filled with all the people that you love.” That’s The Way It Should Have Begun begins with heartbeat-like drumming gradually getting louder and finishes with distorted fragments of sound, as the singer bemoans: “I’ve been through this heartbreak before and it’s numb / I just don’t know where the feeling has gone.” They’re Talking About You Again boasts an impassioned vocal performance and lovely acoustic guitar phrasing.
With disarming tenderness Erland reflects on becoming a father for the first time in Daughter, as a piano tune of childlike simplicity tails off into gentle birdsong – an appropriately understated way to end this quietly impressive album.
(musicOMH)

In der langen Geschichte von Spearmint (immerhin 7 Alben seit ihrem Bestehen im Jahre 1995) hat es tatsächlich nur das vorletzte Album &...



In der langen Geschichte von Spearmint (immerhin 7 Alben seit ihrem Bestehen im Jahre 1995) hat es tatsächlich nur das vorletzte Album 'Paris In A Bottle' von 2006 geschafft, bei uns vor Gericht gestellt zu werden. Gut, liegt wahrscheinlich daran, dass diese Seite in dieser Form erst seit 2006 existiert und seitdem kein Album der Band um Shirley Lee mehr erschien. Ein Top 20-Platz in unserer Endabrechnung war 'Paris In A Bottle' leider nicht vergönnt. Würden wir nachträglich allerdings eine Bestenliste von 1999 oder 2001 erstellen, wären die beiden Alben 'A Week Away' bzw. 'A Different Lifetime' heiße Anwärter auf die vorderen Plätze.

Bereits im Mai diesen Jahres erschien mit 'News From Nowhere' ein neues Album, welches hier natürlich nicht unerwähnt bleiben soll. "It pains me we live in a world where nobody's heard of Spearmint" hieß es schließlich nicht ganz unbegründet schon im Film '(500) Days Of Summer'. Das muss sich ändern!

Das Album beginnt verhalten mit 'It’s Not As To Fall', bevor es mit dem zweiten Stück 'The Gleaners' den ersten kleinen Höhepunkt des Albums zu vermelden gibt:



We then get into the main part of the album and the message that the band want to get across. It is clear and unambiguous - "if you want to save the world stop eating meat" we are told in "Light That Signs From a Dead Star" which opens with a quote from Ghandi referring to the greatness of a nation being judged by the way their animals are treated. If the carnivors are still listening after this "Children Of The Sixties, Children Of The Seventies" follows with a frenetic beat with a mainly spoken lyric bemoaning the way ideals die with age, a clever song with a strong political critique. (americana-uk.com)



All the traditional Spearmint elements are present and correct on 'News From Nowhere' – the heavy nod to Northern Soul that makes the music such a treat, the spoken narratives, the classic pop as well as the social/political comments. (pennyblackmusic.co.uk)



Ende September haben Berliner die Möglichkeit, Spearmint live beim Popfest zu erleben.