Konstant zeigt sich  Maxïmo Park   in vielerlei Hinsicht: Alben erscheinen seit dem hochgelobten "A certain tr...






















Konstant zeigt sich Maxïmo Park in vielerlei Hinsicht: Alben erscheinen seit dem hochgelobten "A certain trigger" aus 2005 im Abstand von zwei bis drei Jahren und bis auf den Bassisten Archis Tiku sind noch alle Gründungsmitglieder an Bord. Schon seit einigen Jahren wurde er live von Paul Rafferty vertreten und nun übernahm dieser den Job komplett. 

Auch musikalisch bringt das sechste Album "Risk to exist" wenig Überraschungen. Paul Smith' Stimme ist prägend wie immer, die Gitarren sind zwar nicht mehr gar so knallig wie zu Beginn der Karriere, Pop und Melodien spielen dafür eine größere Rolle. Tolle Songs sind mit "Get high (No, I don't)", "What equals love?", "The hero", "The reason I am here" und "Alchemy" in stattlicher Anzahl enthalten. 

Zwei Änderungen hat die Band aber dennoch zu bieten: Die Texte sind politischer geworden und mit Mimi Parker von Low darf gleich auf fünf Songs eine Gastsängerin eine weiter Facette beisteuern. "Risk to exist" ist ein nostalgischer Trip in die Zeit der britischen Indierock-Bands aus der Zeit Mitte der "Nuller"-Jahre und als solcher alle zwei bis drei Jahre willkommen. Und für einen Durchschnitt von über sieben Punkten ist ein Maxïmo Park-Album doch immer gut, oder?

Das Video zu "Get high (No, I don't)":


"Risk to exist":


Maxïmo Park live:
  • 24.06. Scheeßel (Hurricane Festival)
  • 25.06. Tuttlingen (Southside Festival)
  • 25.09. Köln
  • 28.09. München
  • 29.09. Berlin
  • 30.09. Wiesbaden
  • 01.10. Münster
Intro.de:
Die Songs wirken insgesamt sehr direkt und auf ihr wesentliches Gerüst reduziert. Geblieben ist das Gespür für jubilierende Pop-Refrains; mit »What Equals Love?« und »The Reason I Am Here« gelingen der Band zwei ihrer besten Songs seit Jahren. Es lodert also immer noch das nötige Feuer im Maxïmo Park.

PVG: 50 Tage ist die Veröffentlichung von „50 Song Memoir“ von The Magnetic Fields heute her, aber hast du (anders als...



















PVG: 50 Tage ist die Veröffentlichung von „50 Song Memoir“ von The Magnetic Fields heute her, aber hast du (anders als ich) schon alle 50 neuen Lieder gehört?

Volker: Unglaublich, aber wahr, erst ein Zehntel.

PVG: Welche hast du bisher besonders in Herz geschlossen und warum?

Volker: Der erste Song "Wonder Where I'm From" ist gleich ein Höhepunkt, was natürlich nach erst 5 gehörten Lieder nur bedingt aussagekräftig ist.

PVG: Bei so vielen Liedern ist natürlich auch der ein oder andere Song dabei, der, wie soll ich es sagen, weniger überzeugt. Das war sogar bei „69 Love Songs“ so! Also, was sind die Skip-Kandidaten auf „50 Song Memoir“?

Volker: Das werde ich beizeiten gerne in der Kommentarfunktion kundtun ;-)

PVG: Skip-Kandidaten gibt es auf Vinyl natürlich nicht. Sag’ mal, hast du die 5 Platten-Box gekauft und was musstest du dafür hinlegen?

Volker: Klar, CDs kaufe ich ja tatsächlich nicht mehr, insofern ist es die LP-Box geworden. Mit irgendwas zwischen 75 und 80 Euro scheine ich sie sogar noch recht günstig erwischt zu haben.

PVG: Was sagst du zu dem Konzept von „50 Song Memoir", das die ersten 50 Jahre des Songwriters Stephin Merritt chronologisch nachvollzieht?

Volker: Ich mochte ja schon das Konzept von „69 Love Songs“, eines meiner All Time Fave Alben, sehr gerne, und daher bin ich natürlich auch diesem Ansatz gegenüber sehr offen und extrem gespannt, ob er so einen Kraftakt positiv wiederholen kann.

PVG: Auch bei den Konzerten - leider bisher nicht in Deutschland - zieht er das Konzept voll durch:  die Bühne ist mit musikalischen und dekorativen Artefakten der letzten 50 Jahre gefüllt, zwei Abende sind die 7 Musiker, die jeweils 7 Instrumente spielen, in der gleichen Stadt und es werden jeweils 25 Lieder aus dem Album dargeboten. Zu viel der Konzepte?

Volker: Nein, wenn schon, denn schon, oder? Ich mag es, wenn man bei so etwas konsequent agiert.

PVG: Ich wollte gerade vorschlagen, dass wir am 25./26.8. nach Edinburgh fliegen, denn das sind, weil Freitag / Samstag gelegen, die einzigen Konzerte, die terminlich bei mir passen… 

Volker: Da war ich noch nie und wäre ich mal gern. Warum habe ich immer so/zu viele Termine. Ein 50ster Geburtstag am Bodensee ist der diesmalige Hinderungsgrund. Leider. 
Btw. ich hoffe im Anschluss kann jemand zeitnah etwas mehr über das Album sagen, als es mir gerade möglich war. Wir müssen ja unserem Informationsauftrag gerecht werden.






Für gewöhnlich bringt ein Projekt dieses Ausmaßes jede Menge Ausschussware mit sich. Hier nicht. Jede Minute fügt sich in die größere Geschichte, jeder Song spielt seine Rolle. Und was für Songs das sind: In "'69 Judy Garland" fliegen Steine zu federndem Power-Pop, während Stephin Merritt eine Befreiungshymne der LGBT-Gemeinschaft anstimmt - in Erinnerung an die Stonewall-Ausschreitungen zwischen Homo- und Transsexuellen und der New Yorker Polizei von 1969. "'86 How I Failed Ethics" hingegen erzählt zu schunklig-verzogenen Synthieschlieren von hochkomplexen cyberethischen Systemen, die der junge Merritt während seiner Collegezeit konstruiert hat. "'01 Have You Seen It in the Snow?" schließlich ist eine aufrichtig kitschige Folk-Liebeserklärung an das New York nach 9/11.Was Merritt und Band auf "50 Song Memoir" geschaffen haben, gab es so bislang noch nicht. (Süddeutsche Zeitung)






Der Reigen beginnt babyphilosophisch mit „Wonder Where I Come From“, dann geht es um die Problemkatze aus der Kindheit („We had a cat called Dionysus, every day another crisis“), die frühe Liebe zu Judy Garland, den Eissturm von 1978,  erste Musikversuche („How To Play The Synthesizer“) und die Warnungen vor der Jeansjacke („Rock’n’Roll Will Ruin You“). Die Adoleszenz endet 1985 mit der Feststellung „I Am Not A Teenager“, es folgen Tage ohne Geld und in der Disco, Beziehungsdramen („The Ex And I“) und die nostalgische Erinnerungung „I Wish I Had Pictures“.Die Musik wandelt sich mit den Themen, immer wieder jedoch übt sich Merritt in seinem Lieblingsformat, der mit tiefer Stimme gesungenen Ballade, in der Gershwin genauso steckt wie Lee Hazlewood und Morrissey. Da Merritt – anders als auf den 69 LOVE SONGS – alle Stücke selbst singt, ist eine gewisse Eintönigkeit nicht vermeidbar. Wer dieser entfliehen will, vergleicht Merritts Leben mit seinem eigenen. Zwischen „How I Failed Ethics“ und „Dreaming In Tetris“ finden wir uns alle wieder.(musikexpress)






Dieses Panoptikum umfasst so ziemlich alles von der klassischen Singer/Songwriter-Ballade wie »I Think I’ll Make Another World« über catchy-tanzbaren Electro-Pop (»How To Play The Synthesizer«) bis zum reduziert-neofolkigen »The Ex And I«. Das sinister-schräge »Surfin« klingt dann wieder wie eine Referenz an die Beach Boys. Merritt hat dafür mal eben 100 Instrumente von Cello über Charango und Klavichord bis zu Slinky-Gitarre und Swarmatron gespielt. Und er ist ein ebenso begnadeter Songtextschreiber: sarkastisch bis zur Selbstdestruktion. Doch selbst in der düstersten Stunde blitzt bei diesem misanthropischen Zweifler immer auch die Hoffnung auf. Wer sonst würde ein Lied »Eurodisco Trio« betiteln und darin von Selbstmord singen: »I woke up this morning with nothing in my head, my death. Should I try suicide like Lydia and Susan and Beth?« Kurzum: Dieses magnetisierende Album sollte in keiner Plattensammlung fehlen.(intro)







Um seine 17-jährige Tochter Missy zu beeindrucken, lud Damon Albarn eine illustre Schar Musiker zu den Aufnahmen des fü...



















Um seine 17-jährige Tochter Missy zu beeindrucken, lud Damon Albarn eine illustre Schar Musiker zu den Aufnahmen des fünften Albums der Gorillaz ein und so schmückt sich nun nahezu jeder der  15 Tracks (hinzu kommt noch ein Intro und vier Interludes bzw. 5 weitere Lieder auf der Deluxe Edition) mit einem „featured“: Vince Staples, Popcaan, Danny Brown, Kelela, D.R.A.M., Kali Uchis, Pusha T, Jamie Principle usw. usf. 
Ich bin von dieser Liste weniger beeindruckt und müsste dafür vermutlich diese Namen alle erst einmal googeln. Gut, dass Damon auch an uns alte Leute gedacht und zudem De La Soul, Grace Jones, Benjamin Clementine und Jenny Beth (Savages) eingeladen hat. 

Nachdem vom letzten Album „The Fall“ (2011) fast niemand Notiz genommen hatte und Damon Albarn und Jamie Hewlett nicht gleich glücklich mit der Gewichtung der visuellen bzw. musikalischen Komponenten bei den Gorillaz waren, haben sich die beiden kreativen Köpfe wieder angenähert und sind das Projekt „Humanz“ angegangen. 

Die Anzahl der mir unbekannten Gastsängerinnen, -sänger und -rapper deckt sich treffenderweise ziemlich genau mit der Summe der Titel, die ich beim zweiten Hördurchlauf von „Humanz“ weiter geskippt habe. Einräumen muss ich jedoch, dass ich zwar durchaus auf früheren Alben der Gorillaz Singles wie „Clint Eastwood“ oder „Feel Good Inc.“ zu schätzen wusste, aber am liebsten die Lieder mochte, die am meisten nach Blur klangen. Eine Hitsingle suche ich jedoch hier vergebens ("She's My Dollar" oder "We Got The Power" fielen mir positiv auf), so dass „On Melancholly Hill“ mein liebster Gorillaz-Song bleibt. Dass auch Graham Coxon und Noel Gallagher am Album beteiligt sind, kann man weder hören noch rettet es diese zwischen Hip Hop, Dancehall, Synthpop, Soul, Funk, Reggae und Electronica ziellos dahin schlingernde Platte. 

Nachdem uns Damon Albarn 2014 ein erstes Soloalbum („Everyday Robots“) und ein Jahr später nach 12 Jahren Auszeit eine neue Platte von Blur („The Magic Whip“) schenkte, haken wir „Humanz“ als weitere Wiederbelebung ab und hoffen nun, nach 10 Jahren Pause, als konsequente Fortführung der albarnschen Reanimationen auf neue Klänge von The Good, The Bad & The Queen.




Fehlende gute Songs sind sicher nicht das Problem von "Humanz". Die nachgewiesen unfassbar talentierte Kelela schippert das träumerische "Submission" schon ganz allein über die Wupper, doch der Track gewinnt noch durch den aufrüttelnden Part von Danny Brown. Auch der funky Chorus von "Strobelite" gehört zu den klaren Highlights, ebenso das tanzbare "She's my collar". Das kickende "We got the power", mit Savages-Frontfrau Jehnny Beth als Unterstützung, ist zum Ende der alleinige Ausreißer aus HipHop und Soul in Richtung bollernder Elektropop. Anderweitig lassen in der zweiten Hälfte ein paar Tracks den Feinschliff vermissen. "Sex murder party" düdelt im leeren Raum zu lange vor sich hin, "Hallelujah money" verschenkt Benjamin Clementine aufgrund einer demohaften Komposition, bei der nichts so recht zusammenpassen will. Er ist nicht der einzige, der hier in irgendeiner Weise zu kurz kommt: Das überdrehte "Charger" nervt nicht nur etwas, sondern hat sein "feat. Grace Jones" offenbar nur als Schmuck-Deko im Titel. Mehr als Minimalbeteiligung von der Legende gibt es jedenfalls nicht.Trotzdem ist das Songmaterial im Schnitt sehr hochwertig. Wo "Humanz" stattdessen grandios scheitert, ist die Zusammenführung zu einem kohärenten Werk. Man wähnt sich eher auf einem Sampler denn auf einem von vorn bis hinten durchdachten Album – da helfen auch ein paar eingeschobene Interludes nicht. Und noch mehr als früher wackelt das ganze Konzept der virtuellen Band dahinter. (Plattentests)




Aber es fehlen Humanz nicht nur der innere Zusammenhang und ein verlässliches Mindestniveau für die politische Lyrik und Reflexion. Es herrscht auch ein sonderbares Stimmungsgefälle zwischen den Songs in der älteren, leicht wiedererkennbaren Gorillaz-Ästhetik und den Features. Die zornigen, euphorischen, kraftvollen Stellen des Albums verdanken sich durchgehend den Gästen. Wann immer hingegen die Stimme von 2D beziehungsweise seines Erschaffers und Darstellers Albarn erklingt, bewegen die Songs sich wesentlich in jener melancholischen Tonlage, die man von seinem letzten Soloalbum Everyday Robots aus dem Jahr 2014 kennt. So hinterlässt das Gorillaz-Projekt "selber" im Ganzen einen sonderbar erschlafften und kampfmüden Eindruck, während alles Vitale und Konfrontative wie hinzugekauft wirkt.
Nur im letzten Stück ist das anders: We Got The Power ist eine gewaltige, erhebende, Give-Peace-a-Chance-artige Empowerment-Hymne, in der Damon Albarn und Jehnny Beth von der jungen, tollen, aggressiven britischen Post-Punk-Gruppe Savages davon singen, dass niemand ihnen verwehren kann, zu lieben, wen immer sie wollen: "We've got the power to be loving each other / No matter what happens, we've got the power to do that". Für den Hintergrundchor haben sie sich eine Vielzahl von Sängern dazu gebeten, darunter auch den großen Damon-Albarn-Rivalen aus goldenen Britpop-Zeiten, Noel Gallagher von Oasis. Wobei dessen Stimme allerdings so tief im Mix versenkt worden ist, dass man sie eigentlich gar nicht zu hören bekommt: So weit ist der Wunsch nach universeller Harmonie und Gleichheit dann doch nicht gediehen, dass Albarn den Platz des musikalischen Königs für irgendjemand sonst räumen wurde.(Zeit)




Portugal ist zwar aktuell Fußballeuropameister, aber popmusikalisch betrachtet sicherlich nicht unter den europäischen ...



















Portugal ist zwar aktuell Fußballeuropameister, aber popmusikalisch betrachtet sicherlich nicht unter den europäischen Top 24 Ländern zu finden. Aber es gibt zumindest eine Band, die auch auf internationalem Parkett für Furore sorgen kann: The Gift sind seit 1994 in ihrer Originalbesetzung zusammen und haben mittlerweile sechs Alben veröffentlicht, die sie in ihrer Heimat, in Spanien und Brasilien sehr populär haben werden lassen. Ihr letztes Album „Explode“ kam bei Platten vor Gericht 2011 auf stolze 7,625 Punkte und einen beachtlichen 28. Platz in unser Jahresendabrechnung. Und „Altar“, ihre erste Veröffentlichung seit sechs Jahren, ist noch besser.

Nachdem Nuno Gonçalves (Keyboards, Gesang), der mit seinem Bruder John (Bass, Keyboards) sowie Sónia Tavares (Gesang) und Miguel Ribeiro (Gitarre, Bass) die Band bildet, bereits Jahre lang mit Brian Eno bekannt war, traute man sich irgendwann, ihn auf eine Zusammenarbeit anzusprechen. Auf „Altar“ wirkte er nun nicht nur als Co-Producer sondern auch als Co-Writer, Co-Texter, Musiker und Sänger mit. Gerade die erste Single „Love Without Violins“ liefert, 15 Monate nach dem Tod von David Bowie, einen gesanglich tollen, an ihn erinnernden Moment ab, „Malifest“ transportiert die eingängigen Talking Heads der „Little Creatures“-Phase in dieses Jahrtausend. Mit Hilfe von Flood (New Order, Depeche Mode), der für den Mix zuständig war, entstand ein modernes Elektro-Pop-Album, aus dem ich zudem noch „Clinic Hope“, „Big Fish“ und die etwas düsteren, getragenen „You Will Be Queen“ und „Hymne To Her“ herausstellen möchte.     




Das hier ist Pop aus dem Herzen. Enos Produktion verpasst der gesamten Atmosphäre eine genügsame Leichtigkeit. Der Weltuntergang liegt laut diversen Berichten ja nur noch gefühlt drei Tage entfernt. Und da tut selbst der dunkelsten Seele, dem Schwarzmaler aus Überzeugung ein Album wie "Altar" gut. Denn The Gift bringen kein Gehege voller Einhörner in die musikalische Landschaft, doch dafür vor allem Entspannung und Unbekümmertheit. Ja, Synthesizer sind hier drauf. Ja, es sind einfach nur zehn einfache, kleine Songs. Ja, die Welt wird sich mutmaßlich nicht durch diese Musik verändern. Aber alleine der Glaube zählt, dass diese Band ihr Album mit Feenstaub und Sonnenschein gepresst haben könnte – und es eben doch einen Unterschied machen könnte. Wenn Glückseligkeit hörbar wäre, dann würde sie klingen wie "Altar". Vom ersten bis zum letzten Ton.(Plattentests)




The Gift live in Deutschland:
30.05.17 Berlin, Maschinenhaus


The Wedding Present haben 1992 in jedem Monat eine Single veröffentlicht, die eine neue Komposition auf der A- und ein...




















The Wedding Present haben 1992 in jedem Monat eine Single veröffentlicht, die eine neue Komposition auf der A- und einer Coverversion auf der B-Seite hatte. Als „Hit Parade 1“ und „Hit Parade 2“ wurden diese später auch als Zusammenstellung veröffentlicht.

Ash begannen im Oktober 2009 damit, jeden Monat eine Vinyl-Single samt B-Seite zu veröffentlichen. Das Plattencover zierte jeweils ein Buchstabe des Alphabets, so dass Ash im September 2010 auf 26 Singles kamen, die später auf den Alben „A-Z Vol. 1“ und „A-Z Vol. 2“ zusammengefasst wurden.

The Raveonettes veröffentlichten 2016 jeden Monat digital den „Rave-Sound-of-the-Month“ und veränderten das Konzept von The Wedding Present und Ash leider an zwei wichtigen Stellen: Es gab weder eine Vinyl-Single noch eine dazugehörige B-Seite. Aber zumindest die Sache mit der Compilation haben sie beibehalten: Im Februar veröffentlichten sie „2016 Atomized“ digital und ließen letzte Woche auch die physischen Tonträger folgen. Warum The Raveonettes hier auch von ihrem „Anti-Album“ sprechen, macht dieses Statement vielleicht deutlich: "Every month throughout 2016 we'll be dropping a freshly recorded track. Taking you on a ride, potentially schizophrenic & disjointed, potentially cohesive and related.“

Die 12 chronologisch geordneten Songs sind die stilistisch Zusammenhang loseste Platte, die Sharin Foo und Sune Rose Wagner in ihrer 16-jährigen Bandgeschichte bisher veröffentlicht haben. Beispiele gefällig?
Opener „This World Is Empty (Without You)“ ist ein an „Tainted Love“ erinnernder Wave-Synth-Pop-Song, bei dem Sharin Foo ständig „Why Do You Love Somebody Else“ fragt, und man möchte ihr am liebsten Antworten: „Weil du dich ständig wiederholst.“ „Run Mascara Run“ lässt stark an Julee Cruise und „Twin Peaks“ denken, auch wenn die Songstruktur durch Störgeräusche und Stimmsamples unterbrochen wird, aber so ähnlich macht es David Lynch in der Serie ja auch. Ähnlich zerstückelt zeigt sich auch das folgende, düstere „EXCUSES“, das plötzlich durch Dance-Beats unterbrochen wird. „Junko Ozawa“ lässt den klassischen Raveonettes-Sound (der am ausgeprägtesten auf „Won’t You Leave Me Alone“ und „Where Are You Wild Horses“ zu finden ist) auf japanische Spielkonsolen-Klänge treffen. Und so geht die Reise munter weiter (und die Calypso-Klänge auf „Choke On Love“ habe ich noch gar nicht erwähnt), bis uns im Dezember ein 12-minütiger Instrumentaltrack namens „PENDEJO“ erwartet und etwas unschlüssig zurück lässt.

Alle Songs kann man sich hier ansehen/anhören. Exemplarisch hier die angesprochenen „This World Is Empty (Without You)“ und „Junko Ozawa“:




One peril of the song-of-the-month album is that, lacking creative premonitions, it’s hard to plot logical track sequencing. The Raveonettes appear to have done it anyway. With just four lines of lyrics, January’s opener “The World Is Empty (Without You)” feels like a chorus stretched out to song length, but it serves well enough as an introduction to February’s “Run Mascara Run,” a forlorn girl-group romance set in a gruesome Pacific theater: “Seen you in my dreams / Of love and falling bombs / Young roses lie dead / When the napalm smell is gone.”One supposes a title like Atomized refers to the 12 separate singles, but it might as well be about nuclear destruction. The bombs fall again in November’s “Fast Food,” as a fatal attraction chases lovers into the night through a thick fog of reverb. The collection culminates in December’s 12-minute instrumental “Pendejo,” a dim soundscape spiked through with piercing keyboard shards and a dose of relentless, feedback-filled rock ’n’ roll. It’s the closing track of a makeshift album whose unrelenting darkness can be seen only in retrospect.(SPIN)




Mostly though, 2016 Atomized’s worst offence is simply its inability to grip the listener. One assumes it wasn't conceived as an album, and in shoving the tracks next to each other it's hard to come away from it with a sense of anything gained, and in the context of the album as a whole the opener ‘My World Is Empty’, at first so promising, feels almost retrospectively disappointing. It’d be a fine album track, but it’s nowhere near strong enough to stand as the strongest track on an album.(Drowned In Sound)



Musik statt Cocktails. Juliette Jackson war ihren Job in einer Londoner Bar satt und sah ihre Rettung in der Musik....






















Musik statt Cocktails. Juliette Jackson war ihren Job in einer Londoner Bar satt und sah ihre Rettung in der Musik. Sie suchte sich drei gleichgesinnte Damen und damit startete das Experiment The Big Moon im Jahr 2014. Eine Blaupause für die Ausrichtung der Band hatte sie bereits in der Tasche: Es sollte klingen wir eine Garage Rock Band aber mit Melodien. The White Stripes, The Pixies, The Kinks sowie Elvis und Roy Orbison standen Modell. Über Singles, Auftritte als Support von u. a. The Maccabees, Foxygen und The Vaccines und die erste EP arbeiteten sich die vier Damen zu ihrem Debütalbum "Love in the 4th dimension" vor. Es wurde innerhalb von zwölf Tagen aufgenommen (auf viele der vorab veröffentlichten Singles wurde zurückgegriffen) und hat trotz der Melodien und des Indierock-Charakters genug Garagen-Flair behalten, um wie ein frisches Debüt zu klingen. 

"Sucker", "Bonfire" und "Silent movie Susie" sind für mich die Hits auf "Love in the 4th dimension". Zurück zur Cocktail-Analogie: Erfrischend wie Minze, grundsätzlich klar und die Gitarren knirschen wie der Zucker zwischen den Zähnen.... ein Mojito. 

Das Video zu "Cupid": 

"Sucker":

The Big Moon live:
  • 07.05. Hamburg
  • 08.05. Berlin
  • 10.05. Köln
The Guardian:
Nostalgia for noughties and Britpop guitar hits echoes throughout – but played by a gang of twentysomethings, its wide-eyed conviction amplifies the emotional carnage.

Ich liebe die Wikipedia-Zeitleisten, welche die Zusammensetzungen von Bands veranschaulichen. Bei einem Kollektiv w...






















Ich liebe die Wikipedia-Zeitleisten, welche die Zusammensetzungen von Bands veranschaulichen. Bei einem Kollektiv wie The New Pornographers ist eine solche besonders aussagekräftig. Zwischen dem letzten Album "Brill bruisers" und "Whiteout conditions" hat sich einiges getan. Nach 15 Jahren verließ Drummer Kurt Dahle die Band und mit Dan Bejar pausiert aktuell eines der Aushängeschilder der Kanadier. Da er sich um ein Album seiner Band Destroyer kümmert, fehlt er entschuldigt.

Torontos Now bewertet seine Abwesenheit folgendermaßen:
Perhaps the greatest achievement, though, is that the New Pornos made this strong album without any contributions from co-founding singer/songwriter Dan Bejar (aka Destroyer), who has contributed idiosyncratic diversity to previous albums. He bowed out this time because he was in a different songwriting frame of mind.

But unless you’re only listening for Bejar, Whiteout Conditions should not only satisfy but also open your mind to just how versatile the New Pornographers can be.

Kontinuität zeigen hingegen Neko Case und Carl Newman, die seit dem ersten Album im Jahr 2000 die Band prägen. Schon mit dem Vorgänger "Brill bruisers" zeichnete sich eine Entwicklung ab, die sich auf "Whiteout conditions" bestätigt: The New Pornographers klingen inzwischen mehr nach Band als nach einen Kollektiv. Mit vier potentiellen Gesangsstimmen ergeben sich vielfältige Möglichkeiten für verführerische Harmonien und auf "Whiteout conditions" werden erfreulich viele davon zelebriert. Über diese Melodien und überwiegend flotte Titel entwickelt das Album eine Energie, die sich nur mit "Power Pop" beschreiben lässt. 

Das mir mit dem Titelsong, "High ticket attractions", "Darling shade", "Second sleep", "Juke" und "Clock wise" mehr als die Hälfte der Songs des Albums erwähnenswert erscheinen, sagt m. E. etwas über dessen Qualität aus. Verführerisch. 

Das Video zu "High ticket attractions":


Für den 11.05. hat die Band einen Auftritt in Berlin angekündigt.

Torontos Now meint:
Perhaps the greatest achievement, though, is that the New Pornos made this strong album without any contributions from co-founding singer/songwriter Dan Bejar (aka Destroyer), who has contributed idiosyncratic diversity to previous albums. He bowed out this time because he was in a different songwriting frame of mind.

But unless you’re only listening for Bejar, Whiteout Conditions should not only satisfy but also open your mind to just how versatile the New Pornographers can be.

PVG: „Forever Young“ - Volker, was denkst du, ohne zu googeln, wie alt Marian Gold (Sänger und einziges noch aktives G...




















PVG: „Forever Young“ - Volker, was denkst du, ohne zu googeln, wie alt Marian Gold (Sänger und einziges noch aktives Gründungsmitglied von Alphaville) mittlerweile ist?

Volker: Da ich glaube, dass er zu Big In Japan Zeiten schon nicht mehr der allerjüngste Hüpfer war, schätze ich mal 60-65. (Anm. d. Red.: Gut geschätzt, Marian Gold ist 62 Jahre alt.)

PVG: „Flame“ - und brennt die Flamme der Alphaville-Begeisterung noch in dir?

Volker: Freuen tue ich mich weiterhin über jedes Lebenszeichen, wie bei vielen anderen Helden der 80er auch.

PVG: „Fools“ - ich wusste gar nicht, das Alphaville noch existieren. „Strange Attractor“ ist ihr siebtes Album, das sieben Jahre nach der letzten Platte erschienen ist. Bis wann hast du Alphaville die Treue gehalten?

Volker: Ich denke dir regulären Studioalben habe ich alle noch, diese ganzen Irrsinnsboxen, die für viel Geld gehandelt werden habe ich mir aber gespart, wohl auch weil ich ab The Breathtaking Blue schon einen kleinen Qualitätsrückgang festgestellt habe.

PVG: „Afternoons In Utopia“ - der Titelsong zum zweiten Alphaville-Album. Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der dieses Album toll findet (okay, das ließe sich jetzt zu vielen deiner Lieblingsplatten sagen…). Wann hast du die Platte zum letzten Mal gehört und wie kannst du uns überzeugen, ihr eine Chance zu geben? 

Volker: Du kennst die falschen Leute. Ich höre das Album regelmäßig, das heißt in dem Fall, das Album landet zumindest einmal im Jahr auf dem Plattenteller. Klingt nach nicht viel, ließe sich so aber über sehr wenige Alben meiner Sammlung sagen. Bei einer Umfrage nach den besten zweiten Alben, hat Afternoons in Utopia es zumindest in die Top 20 geschafft. Man muss natürlich was für Synthpop übrig haben und die Stimme mögen, aber dann sollte man meiner Meinung nach wirklich kein Problem mit dem Album und seinen vielen offensichtlichen und versteckten Hits haben.

PVG: „Sounds Like A Melody“ - welche Melodien packen dich auf dem neuen Album „Strange Attractor“?

Volker: Die, die am nächsten an meinen Favoriten "Carol Masters“ oder "Lassie Come Home" dran sind. Hier wären das dann wohl "Around The Universe", "Enigma", "Mafia Island" und , "A Handful Of Darkness". Dass dies Tracks sind, die auch auf zu großen Einsatz von bratzigem Discosound verzichten, ist wohl Zufall.

PVG: „Mafia Island“, „Sexyland“, „Rendezvoyeur“, „Beyond The Laughing Sky“ - ziemlich viele doofe Liedtitel auf „Strange Attractor“, oder?

Volker: Mir sind ja in den meisten Fällen (außer es wird so befindlichkeitsbezogen wie bei Kettcar oder Herrenmagazin) schon Texte egal, da glaubst du doch nicht, dass mich Titel interessieren?

PVG: „Sensations“ - und was ist wirklich sensationell an „Strange Attractor“?

Volker: Sensationell wäre wohl wirklich übertrieben, aber ich finde das Album hat eine sehr schöne Atmosphäre und wenige Skip-Kandidaten, und damit gefällt es mir auf jeden Fall besser als der Vorgänger "Catching Rays On Giant" (vom cover gar nicht zu reden).

PVG: „Big In Japan“ - so der Titel des größten Hits von Alphaville, der auch in Schweden oder Brasilien au Platz 1 der Charts war. Welchen deutschen Bands hättest du noch mehr Erfolg außerhalb von Deutschland gewünscht?

Volker: Da gibt es nun wahrlich zu viele, als dass ich die hier nennen könnte. Die Allermeisten hätten es allerdings deutlich schwerer gehabt, da sie eben auch auf deutsch singen. So wahnsinnig viele deutsche Bands, die englischsprachig unterwegs sind, und die ich gut finde, gibt es eigentlich gar nicht, wenn ich mir das so überlege. Propaganda, teilweise M. Walking On The Water, Slut. Da müsste ich mal in mich gehen.

PVG: „The Impossible Dream“ - welche Platzierung / welcher Punktedurchschnitt scheint dir am Ende des Jahres für „Strange Attractor“ bei Platten vor Gericht nicht unmöglich zu sein?

Volker: Kommt natürlich drauf an, wie viele Leute werten, also wie viel schlechte Wertungen ich ausgleichen muss. Wahrscheinlich wäre knapp über 5 schon ein Erfolg.

PVG: „Wishful Thinking“ - welches Comeback erhoffst du dir noch für 2017?

Volker: Es kommen mit Slowdive und Ride ja schon zwei, auf die ich mich sehr freue. Für immer warten und trotzdem hoffen werde ich wohl auf Talk Talk.




Immer, wenn es atmosphärisch wird, knüpfen Alphaville an alte Klasse an. Der Opener „Giants“ weiß zu überzeugen, das abschließende „Beyond The Laughing Sky“ mit seiner Grandezza ist das beste Werk des Albums. Die erste Single-Auskopplung „Heartbreak City“ wäre einst vielleicht sogar ein Hit geworden: eingängige Melodie, guter Refrain – perfekter Elektro-Pop. Es klappt also noch. (…)Wie aus einem Guss ist das Album von Track 3, „House of Ghosts“, bis zum siebten Titel, „A Handful of Darkness“. Marian Gold kann es offenkundig noch. Die Plattenfirma beschreibt die neuen Lieder der Band als „Songs of Faith and Devotion“ – natürlich in Anlehnung an Depeche Modes berühmtes Album aus dem Jahr 1993. Glaube und Hingabe? Vielleicht. So groß wie die Briten waren Alphaville nie, doch was die beiden Synth-Pop-Gruppen aus den 80ern eint: Beide Bands altern mit Stil.(Schwäbische Zeitung)


10. Low Roar - Once In A Long, Long While... (2LP) (05.05.) 9. Elliott Smith - Figure 8 (2LP) (19.05.) ...























10. Low Roar - Once In A Long, Long While... (2LP) (05.05.)






9. Elliott Smith - Figure 8 (2LP) (19.05.)






8. Diagrams - Dorothy (12.05.)






7. Sóley - Endless Summer (12.05.)






6. Gorillaz - Humanz (28.04.)






5. Mojave 3 - Ask Me Tomorrow (Limited Edition, 500 Stück) (12.05.)






4. The Raveonettes - 2016 Atomized (21.04.)






3. Love A - Nichts ist neu (12.05.)






2. The Charlatans - Different Days (Limited Clear Vinyl) (26.05.)






1. Slowdive - Slowdive (Limited Colored Edition) (05.05.)








Happy Record Store Day ! Zum zehnten Mal jährt sich das Abfeiern der unabhängigen Plattenläden und das Schlangeste...





















Zum zehnten Mal jährt sich das Abfeiern der unabhängigen Plattenläden und das Schlangestehen für hochwertige und seltene aber nicht selten auch überteuerte Musikveröffentlichungen. 

Dieses Jahr stehen Evan Dandos „Baby I’M Bored“ (2LP plus 24 page book) und „Frengers“ von Mew (180 gram audiophile vinyl includes 4 page booklet printed innersleeve on transparent vinyl) ganz oben auf meiner Wunschliste. Außerdem würden „Scared To Get Happy“, eine Doppel-LP-Zusammenstellung, die wichtige Indie-Pop-Bands der 80er Jahre präsentiert, „Citrus“ von Asobi Seksu und und und gern in meiner Plattensammlung stehen. Die Vollständige Liste der exklusiven Veröffentlichungen für den Record Store Day 2017 findet sich hier.

Auch ABAY, die letztes Jahr mit „Everything’s Amazing And Nobody Is Happy“ nur ganz knapp das Siegertreppchen bei Platten vor Gericht verpasst hatten, beteiligen sich mit „Conversions Vol. 1“ am RSD. Dem goldenen Vinyl, das weltweit auf 500 Exemplare limitiert ist, liegt auch eine CD bei und insgesamt werden auf dieser EP sechs Coverversionen geboten. Bei vier der Songs werden Lieder von Massive Attack („Paradise Circus“), Thrice („All The World Is Mad“), The xx („Angels“) und ABBA („I Have A Dream“) geschickt in den Soundkosmos von ABAY übertragen.  




Außerdem hören wir eine Lambert Interpretation von „Into The Sun“ und dieses seltsame „Always Hardcore“ Medley, das seit 2014 existiert und Textfragmente aus Scooter-Songs aneinander reiht: 




Auch wenn ich mir die Anwesenheit der Schweden-Schnulze, die auch Aydo Abay und Jonas Pfetzing nicht vollkommen entkitschen können, nur über die Namensähnlichkeit der beiden Bands erklären kann, so hoffe ich dennoch, dass der Appendix „Vol. 1“ auf weitere solche Veröffentlichungen schließen lässt, auch wenn Aydo Abay sagt: „Jonas hasst es, Lieder zu covern. Ich für meinen Teile mache das immer wieder sehr gerne. Das ist wie Urlaub. Oder eine Renovierung. Auf ‚Conversions Vol. 1‘ sind nun alle Neuinterpretationen von ABAY zu finden, die wir in den letzten Jahren aufgenommen haben.“





ABAY unterwegs:

23.04.17 Dresden, Ostpol
24.04.17 Nürnberg, Club Stereo
25.04.17 Mainz, Schon Schön
26.04.17 Köln, Artheater
27.04.17 Münster, Café Sputnik
28.04.17 Bremen, Tower
29.04.17 Hamburg, Ue & G Turmzimmer


Claire s Debüt "The great escape" aus dem Jahr 2013 war mehr als ein Achtungserfolg: Ansehnliche Verkaufs...






















Claires Debüt "The great escape" aus dem Jahr 2013 war mehr als ein Achtungserfolg: Ansehnliche Verkaufszahlen, eine erfolgreiche Tour und Auftritte auf amerikanischen Festivals gaben der Münchner Band Rückenwind für den Nachfolger "Tides". Entsprechend selbstbewusst und gut gelaunt klingt dieser. Unterstützung erhielt die Band vom Produzenten Dave McCracken. Dieser hat sich u. a. durch seine Arbeiten mit und für Ian Brown, Florence & The Machine, Depeche Mode und dEUS einen Namen gemacht.

Die Band um Sängerin Josie-Claire Bürkle jongliert souverän mit diversen Spielarten des Electropop. Für ein überzeugendes Album fehlen allerdings etwas mehr Abwechslung und eine größere Dichte an erinnerungswürdigen Melodien. Gute Stimmung und tanzbare Songs bietet "Tides" aber allemal. "Friendly fire", "Say it" und "Burn" sind meine Anspieltipps.

"End up here":


"Two steps back":



"Drowning":


Claire live:
  • 27.04. Frankfurt
  • 28.04. Köln
  • 29.04. Dresden
  • 01.05. Leipzig
  • 02.05. Hamburg
  • 03.05. Berlin
  • 05.05. München
  • 06.05. Stuttgart
  • 08.05. Nürnberg
  • 11.05. Mannheim
  • 12.05. Regensburg
Laut.de:
Ein versöhnliches Ende für ein insgesamt überzeugendes Album. Mit den filigranen Berlinern Me And My Drummer bilden Claire die Speerspitze in puncto sophisticated electronic pop music made in Germany.

Mit dem "Sewer blues" hatte mich  Timber Timbre  neugierig gemacht auf deren sechstes Album.   Live   kon...






















Mit dem "Sewer blues" hatte mich Timber Timbre neugierig gemacht auf deren sechstes Album. Live konnte ich der Band durchaus schon einmal etwas abgewinnen, aber die Alben erschienen mir doch etwas eintönig. Meine Befürchtung, dass "Sewer blues" der einzige Höhepunkt der neuen Platte sein könnte bewahrheitete sich keinesfalls. 

Für die Aufnahmen zu "Sincerely, future pollution" hatten sich die Kanadier um den Sänger Taylor Kirk in die La Frette Studios im Pariser Umland eingemietet. Das dort vorhandene Equipment aus Synthesizern und Drumcomputern inspirierte die Band offensichtlich zu einer Symbiose der Blues- und Folkwurzeln mit elektronischen Klängen. Nick Cave hat sein Album "Skeleton tree" an gleicher Stelle aufgenommen und ich meine den seinen Nachhall auch auf dem einen oder anderen Song (z. B. "Moment") zu spüren. "Sincerely, future pollution" klingt nicht so traurig wie Caves letztes Album, aber die Grundstimmung ist "Cave-esque". 

Die Elekro-Spielereien tun der Band sehr gut. Überraschend ist vor allem das fast funkige "Grifting", während der Titelsong mit seinem Bass und seiner Tiefe überzeugt. Toll. 

Das Video zu "Velvet gloves & spit":



"Sewer blues":



Die Band war kürzlich wieder auf deutschen Bühnen, am 23.08. kommt sie noch mal nach Bochum.

Bei Byte.fm reichte es für Timber Timbre zum "Album der Woche":
Dieses Amalgam aus Organischem und Maschine lockert auf „Sincerely, Future Pollution“ das Gespenstische an Timber Timbres Sound auf. Der dystopischen, ausufernden Ballade „Western Questions“ wird damit ein Schlagzeug-Break verpasst, der schwer nach Phil-Collins-Hommage klingt. Auch „Grifting“ hat seine Referenzpunkte in den frühen 80ern: Mit diesem Song liefern Timber Timbre eine Interpretation der lasziven Coolness, die man von Roxy Music und Talking Heads kennt.

Querverweise hin oder her – auf seinem neuen Album bleibt das kanadische Trio immer noch bei sich. Unverwechselbar ist der sonore und erhabene Gesang von Taylor Kirk. Das Gleiche gilt für die Mischung aus Schwermut und Besonnenheit, Fernweh und Aufbruch, die die Band in ihren Songs zelebriert. Mit „Sincerely, Future Pollution“ decken Timber Timbre die betörende Seite von Dystopien auf.

Mir fällt es leichter Musik zu hören, sobald ich sie einer oder mehreren Schubladen zugeordnet habe. "Write in...






















Mir fällt es leichter Musik zu hören, sobald ich sie einer oder mehreren Schubladen zugeordnet habe. "Write in" machte es mir schwer. Die ersten beiden Titel lockten mich auf die College Rock- und Indierock-Fährten, um mir danach mit etwas Shoegaze die Sicht zu vernebeln. Der langsame Song "Through windows" gefiel mir auf Anhieb und "Uptrend/style raids" erinnerte mich an die Verschrobenheit von Gomez. 

Happyness wurde von Jon EE Allan, Benji Compston und Ash Cooper 2013 in London gegründet. Mit ihrem Debüt "Weird little birthday" heimsten sie ihn ihrer Heimat viel Kritikerlob ein. Für die Textzeile "I'm wearing Win Butler's hair / There's a scalpless singer of a Montreal rock band somewhere" aus dem Song "Montreal rock band somewhere" gab es gar eine besondere Auszeichnung vom NME. 

Für das zweite Album standen der Band wahrscheinlich viele Türen offen. Sie entschied sich wieder für Aufnahmen in ihrem eigenen "Studio" über einem Buchladen. Die teuersten Ausgaben für einen 8-Spur-Rekorder und einen Luftentfeuchter waren mit 500 Pfund abgedeckt. Entsprechend ungekämmt und charmant klingt "Write in".  

"Falling down", "Through windows", "Uptrend/style raids" und "The C is A B A G" sind meine Lieblingstitel auf "Write in".

The Skinny:
While comparisons to big names like Yo La Tengo and Pavement abound, Happyness’s unique appeal has always come from an understated ingenuity and irreverence. With this slice of US college rock, tinged with British humour, the band prove that they can maintain this essential quality of their sound, even as they mature.

Das Video zu "Falling down":



Happyness im Mai in Deutschland:
  • 09.05. Berlin
  • 10.05. HamburG

Heute in zwei Monaten ist das Best Kept Secret Festival 2017 schon fast wieder Geschichte. Für uns stehen dann aber er...



















Heute in zwei Monaten ist das Best Kept Secret Festival 2017 schon fast wieder Geschichte. Für uns stehen dann aber erst noch der Auftritt von Radiohead und zuvor Aurora, James Blake, Arab Strap und Strand Of Oaks an. Überschaubar, oder? 

Seit Wochen schweben alle Ticket-Besitzer zwischen Hoffen, dass das Lineup nicht nur quantitativ (es fehlen noch ca. 20 - 30 Künstler) aufgefüllt wird, und Bangen, dass der Großteil des Budgets für Arcade Fire und Radiohead ausgegeben wurde. Nachdem bereits im letzten Jahr die beiden Headliner bestätigt wurden und das Festival daraufhin recht zügig ausverkauft war, herrschte wochenlang Stille bis Mitte Februar dann gleich 60 Band auf einmal bestätigt wurden und sich die Begeisterung für die größten Namen (Agnes Obel, Aurora, Floating Points, George Ezra, James Blake) im Netz in Grenzen hielt. Seitdem: wieder Stille. 

Doch halt, zwischendurch wurde eine weitere Band bestätigt, die auf der Homepage des BKS mit folgenden Worten vorgestellt wird:
After a break of more than ten years (!), this Belgian band, which made fuore during the zeros, is back. Millionaire is the band around multi-instrumentalist and overall hero Tim Vanhamel, who also played with Evil Superstars, dEUS and Eagles of Death Metal. Rock with stoner- and industrial influences, a kind of Muse avant la lettre (who themself franky admit Millionaire was a big inspiration for them).

Tim Vanhamel wird am 19. Mai mit „Sciencing“ ein drittes Millionaire-Album veröffentlichen, was zumindest im belgisch-niederländischen Raum mit großer Begeisterung aufgenommen wurde, so war zum Beispiel die Releaseshow innerhalb von zehn Minuten ausverkauft. 
Aufgenommen wurden die 12 neuen Lieder von Vanhamel und Schlagzeuger Damien Vanderhasselt in einem brandneuen Aufnahmekomplex in Santa Teresa, Costa Rica. Äußerst entspannte Sessions, die Tim Vanhamel mit “Nie zuvor hat sich ein Aufnahmeprozess so angenehm und frei angefühlt. Es war wie in einem Sandkasten zu spielen.“ kommentiert, führten zu einem Mehr an Groove und einem Weniger an Gitarren-Riffs.
Zwar gehören Songs wie „I’m Not Who You Think You Are“ oder „Bloodshot“ immer noch zum Alternative Rock zwischen Soundgarden, Muse und Nine Inch Nails und gibt es reichlich Gitarren-Soli („Love Has Eyes“), aber dennoch zeigen sich Millionaire im Verlauf der 62 Minuten vielschichtig: psychedelischer Pop („Gurus Feet“), ein sanft vor sich hin pluckerndes Desert-Duett mit der kanadischen Sängerin Clara Klein („Silent River“), es wird auf Französisch gesungen („L'Homme Sans Corpse“) und geht richtig funky zu („Busy Man“). Leider gibt es neben der ein oder anderen Überlänge („Little Boy Blue“) mit „Visa Running“ zum Schluss auch ein eben so langweiliges wie überflüssiges Instrumental.