Gestern fiel der Name Anton Newcombe und mit diesem arbeiteten The Limiñanas in der Vergangenheit bereits mehrmals zusammen. Jedoch nicht auf ihrem aktuellen Album „Faded“, das Lionel Limiñana selbst produzierte. Dennoch können wir auf der Liste der zahlreichen Gastsänger zwei prominente Namen erkennen: Bobby Gillespie („Prisoner Of Beauty“) und John Spencer („Space Baby“, „Degenerate Star“). Auch ihrer Neigung zu Coverversionen pflegen The Limiñanas weiterhin, diesmal in Form des 1955 von Richard Berry komponierten Rhythm&Blues-Song „Louie Louie“ sowie „Où va la chance?“, der französischen Version des Songs „There But For Fortune“ (Phil Ochs, 1964) von Françoise Hardy.
Ansonsten bieten Marie und Lionel Limiñana den gewohnt nostalgischen Ritt durch Garage-, Kraut- und Psychedelic Rock.
„Faded“ ist nach diversen Soundtracks und der Zusammenarbeit mit Laurent Garnier („De Pelicula“) das erste Album der Franzosen seit „Shadow People“ (2018) und als CD sowie Doppel-LP (black Vinyl oder clear red Vinyl) erhältlich.
Not that Lionel and Marie Limiñana ever make a bad record or stray too far from their signature sound — which ping-pongs between go-go’able bangers and more mellow numbers that favor spoken word passages — but they do it so well, and everything here just falls into place with a somewhat widened scope. The guests add a lot, too, without taking away from the band’s appeal: Primal Scream’s Bobby Gillespie is a perfect addition to The Limiñanas’ world on “Prisoner of Beauty,” as is French actor/musician Bertrand Belin who brings swaggering elan to “J’adore le monde.” There’s also Jon Spencer who shows up twice, first on “Space Baby” which works in a bit of Bridget Bardot’s classic single “Contact,” and then again on the grungy “Degenerate Star.”
The Linda Lindas haben sich nach dem japanischen Film „Linda Linda Linda“ (2005) benannt, der seinen Namen wiederum vom Song „Linda Linda“ (1987) der japanischen Punk Rock Band The Blue Hearst hat. Als dieser veröffentlicht wurde, war noch keine der vier Lindas geboren und auch den Film hätte bestenfalls die Oma der Band im Kino sehen können, denn Bela Salazer ist bereits stolze 20 Jahre alt. Die anderen Protagonistinnen, die sich übrigens auf der Bühne Linda Linda No. 1 (Bela Salazer), Linda Linda No. 2 (Eloise Wong), Linda Linda No. 3 (Lucia de la Garza) und Linda Linda No. 4 (Mila de la Garza) nennen, sind derzeit 16, 17 sowie 14 Jahre alt.
Die 12 Songs für das zweite Album von The Linda Lindas wurden zwischen Schule und Tourneen (u.a. im Vorprogramm von Green Day, Smashing Pumpkins oder Paramore) komponiert, aufgenommen und (wie beim Debütalbum „Growing Up“) vom Vater der beiden de la Garza-Schwestern produziert. Auf dem von Epitaph Records veröffentlichten „No Obligation“ (opaque turquoise Vinyl, frosted coke bottle Vinyl, green & white galaxy Vinyl, orange & white galaxy Vinyl, pink translucent Vinyl, eco-mix Vinyl) haut uns das weibliche Quartett in knackigen 35 Minuten Punk-Rock („No Obligation“), Garage Rock („Don't Think“), Pop-Punk („Too Many Things“), New Wave („Lose Yourself“), Power Pop („Once Upon A Time“), Indierock („All In My Head“) und Rock en español („Yo Me Estreso“) um die Ohren. Und wem das alles noch nicht verrückt und punkig genug ist, dem sei noch erklärt, dass Weird Al" Yankovic auf „Yo Me Estreso“ Akkordeon spielt.
"All in my head" ist ein Bubblegum-Überhit, den man in einer solchen Treffsicherheit selten zu Gehör bekommt und der ob der Adoleszenz seiner Urheberinnen doppelt überrascht. "I'm getting better, if that's what I'm supposed to do", erklärt sich Lucia de la Garca an den Vocals bereit – und entlarvt damit den immer noch ausbaufähigen Umgang unserer Gesellschaft mit Mental-Health-Themen. Knaller. Handelsüblicher Pop-Punk à la "Too many things" ist daneben natürlich völlig innovationsbefreit, hat aber mit Ohrwurmmelodie, knusprigen Palm-Mute-Akkorden und wohldosierten Ausbrüchen an den richtigen Stellen alles, was das Genre erfordert und das Herz begehrt. "No obligation" versammelt zwölf mehr als stabile Songs dieser Art zu einem zweiten Album, das alles genau richtig angeht.
Die Platzierungen irischer Post-Punk Bands bei Platten vor Gericht können sich in den letzten fünf Jahren wirklich sehen lassen: Fontaines D.C. (#66, #61, #7), The Murder Capital (#51, #17) und Just Mustard (#1). Und auch für das Jahr 2024 darf man hoffnungsvoll sein, denn der Strom an spannenden neuen Bands scheint nicht zu versiegen.
Die 2019 gegründeten Sprints bestehen aus Karla Chubb (Gesang, Gitarre), Colm O’Reilly (Gitarre), Sam McCann (Bass) und Jack Callan (Schlagzeug) und legten mit „Letter To Self“ nach zwei EPs und einigen Singles nun in der ersten Januarwoche ihr Debütalbum vor, welches zwischen lärmendem Garage Rock und ruppigem Post-Punk wütet und in ruhigeren Momenten spannende Kontrastpunkte setzt. Neben den oben genannten irischen Bands könnten noch US-Vorbilder zum Vergleich herangezogen werden: Iggy Pop, Pixies oder Hole.
„Letter To Self“ ist als CD und LP (black Vinyl, red Vinyl, translucent orange Vinyl) erhältlich, schaffte den Sprung auf Platz 11 in Irland und auf Rang 20 im Vereinigten Königreich und liegt bei Metacritic bei stolzen 87/100 Punkten.
Am besten aber entfalten Sprints ihre Energie, wenn sie viel dynamische Variation in einen Song packen. Den notorischen, womöglich von den Pixies erfundenen Leise-Laut-Effekt beherrschen sie in Vollendung: In den drei aufeinanderfolgenden Energiebolzen „Literary Mind“, „A Wreck (A Mess)“ und „Up And Comer“ mauern sie Gitarrenwände zum Verlieben, dabei schrubben und klopfen sie sich die Hände blutig. Man hofft für Sprints, dass sie an das Erfolgslevel ihrer Dubliner Postpunk-Kollegen Gilla Band und Fontaines DC anknüpfen können.
„Upside Down“ hieß 1984 die Debütsingle von The Jesus And Mary Chain, mit denen Crocodiles immer wieder verglichen werden. Daher wird sich auch niemand wundern, wenn der Opener ihres „Upside Down In Heaven“ betitelten Albums so klingt als würden sich die Reid-Brüder plötzlich noisigen Surf-Pop widmen. Das folgende „Dead Beat“ klingt nach frühen, lärmenden Primal Scream, „I’ve Become What I Fear Most“ ist US-Garage Rock, das sich arg wiederholende und schlichte „Degeneration“ wartet mit einer textlichen Referenz an The Who auf („Talkin' 'bout my Degeneration“) und hätte auch von den Ramones herunter gerockt werden können… und so geht es noch sechs Lieder weiter, bis man nach 31 Minuten nicht in der Rock, Rock, Rock ‘n‘ Roll Highschool sondern auf dem „Rock ‘n‘ Roll Graveyard“ angekommen ist.
„Upside Down In Heaven“ (black Vinyl) ist das mittlerweile achte Album von Brandon Welchez (Gesang, Gitarre) und Charles Rowell (Gitarre), zu denen sich mittlerweile Atef Aouadhi (Bass) und Diego Dal Bon (Schlagzeug) als ziemlich feste Bandmitglieder gesellt haben.
In typical Crocodilian fashion, the album zig-zags cohesively from one style to the next. There are straight-up punk-pop anthems (‘Love Beyond The Grave’), mutant garage-rock (‘Surfing With Death’), infectious fuzz-pop (‘Forever Walk Alone’), dance-floor ready bangers (‘Deadbeat’) and even hardcore death-rock ‘(Rock & Roll Graveyard’). The songs are direct, cut to the chase and leave listeners thirsting for more.
All the songs are direct three-minute blasts of Crocodiles’ blend of rock ‘n’ roll, twisting through the punk-pop canon. Forever Walk Alone is a later highlight on the album, infectious fuzz wrapping around the melodies while Surfing With Death adds a more full-on garage-rock drive to proceedings, the blink-and-you-miss-it sax solo a great addition. By the time they crash into the closing song, Rock ‘n’ Roll Graveyard, they’re riding high on a surging wave of energy that has carried them across the album’s ten songs.
Iggy Pop ist Fan der Death Valley Girls, die seit 10 Jahren und über fünf Alben hinweg so einiges in einen Topf werfen: Garage Rock, Psychedelic Pop, Punk-Rock und Surf-Pop werden zusammen mit kryptisch-spirituellen Texten und zuckersüßen Melodien verquirlt und zum 11 Song starken „Islands In The Sky“ verkocht. Dabei bedienen sich die Death Valley Girls aus den gleichen Kochbüchern wie Vivian Girls, Dum Dum Girls und - um keine aktuelle „Girls“-Band zu nennen - The B-52’s.
Das Quartett aus Los Angeles besteht in seiner aktuellen Bestzung aus Bonnie Bloomgarden (Gesang, Orgel), Rikki Styxx (Schlagzeug, Gesang), Sammy Westervelt (Bass, Gesang) und Larry Schemel (Gitarre) und bietet „Islands In The Sky“ in folgenden LP-Varianten an: blue translucent with purple translucent blob Vinyl, red with green splatter Vinyl und black & silver Vinyl.
That album rules. It’s seriously so good. Death Valley Girls don’t fit into any easy subgenre categories. Sometimes, they sound like spaced-out psychedelic rock wizards. Sometimes, they make tough and direct and extremely catchy garage rock. Most of the time, they do some combination of those two things, with lots of other stuff also thrown in. They’ve always been great, but Islands In The Sky might be their best work yet.
The LA band have been hard at work in the studio, perfectly another brew of psych-pop, garage punk, and bubblegum.
‘Islands In the Sky’ is out on February 24th, and it’s led by new single ‘What Are The Odds’. Driven forwards by a surf pop guitar line reminiscent of the B-52s, its dazzling pop appeal owes a debt to Madonna’s evergreen single ‘Material Girl’.
Out now, it finds Death Valley Girls returning to their core values – a scuzzy pop song with an acerbic wit, ‘What Are The Odds’ is devilishly imaginative.
Islands in the Sky is no dystopian misery fest, though. Far from it. Instead, upbeat bubblegum psychedelic pop tunes rub shoulders with woozy and spaced-out vibes in a heady brew of dayglow grooviness that is aimed straight at the hips. In fact, as with 2020’s Under the Spell of Joy album, Islands in the Sky sees the Death Valley Girls edging away from the more hard-edged garage punk of their previous disc, Darkness Rains, and towards the middle of the dance floor, hand-in-hand with the B-52s and the Dandy Warhols – with wide eyes and big smiles on their faces.
Wir starten wirklich rockig ins Jahr 2023: Auf Iggy Pop folgen The Subways, die seit 2015 („The Subways“) nichts mehr von sich hören ließen, mit Camille Phillips eine neue Schlagzeugerin im Lineup begrüßen und bei einem neuen Label (Alcopop!) untergekommen sind.
Billy Lunn (Gesang, Gitarre) und Charlotte Cooper (Bass, Keyboiards, Gesang) erfinden sich auf ihrem fünften Album nicht neu: es gibt eingängige, auf Gitarre, Bass und Schlagzeug setzende Rock-Musik, welche sich wahlweise das Präfix Garage-, Punk- oder Indie- verdienen („You Kill My Cool“, „Black Wax“), in der gern auch einmal geschrien wird („Fight“, „The Devil And Me“), durch den Einsatz von Keyboards in Richtung The Wombats („Love Waiting On You“, „Uncertain Joys“) geschaut oder zu gemäßigtem Tempo die akustische Gitarre ausgepackt wird („Lavender Amelie“). Im abschließenden, über 7-minütigen „Futures“ sogar alles zusammen.
„Uncertain Joys“ bietet 12 Songs in knapp 44 Minuten, erscheint am 13. Januar 2023, wurde von Billy Lunn in seinem neuen Studio in Hertfordshire produziert und von Adrian Bushby (Muse, Foo Fighters, Everything Everything) abgemischt. Freunde der Schallplatte sollten bei der auf 500 Exemplare limitierten red and black splatter Vinyl Variante zugreifen.
Rumpelnder Indie Rock’n’Roll, so würde ich in Anlehnung an einen Titel von The Killers, das Debütalbum von Soeckers umschreiben. Bei der Nennung von drei Referenzalben für „Kopfkarussell“ würde ich jedoch nicht zu „Hot Fuss“ greifen, sondern zunächst zu einer anderen The-Band, nämlich The Strokes („Is This It“). Da von dem Quartett aus Münster aber deutsch gesungen wird, folgen noch „Nach dem Goldrausch“ von Fotos und „Vergifte dich“ von Isolation Berlin.
Keiner der vier Jungs heißt Soeckers, im Duden ist der Begriff ebenfalls nicht zu finden. Dies ist nämlich der Spitznamen eines jungen Mannes aus Ahaus, der die Band zusammenbrachte: Zunächst Nils Temme (Gitarre) und Johannes Schulte (Gesang), die schließlich in Julian Marpert (Bass) und Nils’ Bruder Lars (Schlagzeug) Gleichgesinnte fanden. Aus dem Nachspielen von Lieblingsliedern (von The Beatles über Oasis bis zu Pete Doherty) entwickelten Soeckers seit 2014 ihren eigenen „Garagenpop“, der nun, produziert von Paul Gallister (Wanda, Der Nino aus Wien) in Form von 13 Liedern als „Kopfkarussell“ erscheint. Nur die Sache mit der Mundharmonika hätte man ihnen ausreden müssen.
Vor zwei Monaten wurde „The Prettiest Curse“ vom musikexpress zum Album des Monats gewählt, doch während die Druckerpressen noch liefen, wurde der Veröffentlichungstermin wegen der Coronakrise um zwei Monate verschoben. In der aktuellen Ausgabe des Musikmagazins gibt es daher eine erneute Würdigung des Albums des spanischen Quartetts:
Alles klingt überdimensionaler als sonst: der weichwarme Pop-Rock, die Dramatik der Lyrics, die zwischen Limonade und Süß-Sauer-Soße changierenden Stimmen. Das Korsett Slacker-Rock ist geplatzt. Die Spanierinnen passen da einfach nicht mehr rein und geben nun ihren endlosen musikalischen Möglichkeiten mehr Raum. Mehr Harmonie statt Dissonanz, Gitarrenriffs mit Feinschliff und Attitüde, die ganz große Live-Augenblicke herbeifantasieren lassen.
Ach, und dieses Ding mit dem Kopfkino wird eh ordentlich getriggert. In den Texten arbeitet sich die Girl- Gang nämlich an ungesunden Beziehungen, Sehnsucht nach Heimat und Nähe und an den richtig miesen Isolationsmomenten ab. Aber diese negativen Gefühle fallen immer sicher auf einen aufboostenden Soundteppich. Lo-Fi wie noch auf dem Debüt LEAVE ME ALONE von 2016 oder Garage-like wie zwei Jahre später auf I DON’T RUN mutet hier wenig an. Mit ihrer Kombi aus Top-Laune-Klängen und tieffühlenden Textzeilen überflügeln Hinds echt alle.
Die 10 schrammelig-schrägen Indierock/Girlpop-Songs wurden in London und New York aufgenommen (und zwar in einem richtigen Studio und nicht in einer Garage, wie man vermuten könnte) und von Jennifer Decilveo (Bat For Lashes, Beth Ditto, Porridge Radio) produziert. Hinds haben im Vergleich zu den beiden Vorgängern mehr eingängige Melodien, teilweise spanische Texte und ein erweitertes Instrumentarium (Keyboards!) an Bord.
Nicht nur der musikexpress ist total verliebt in das dritte Album von Carlotta Cosials (Gesang, Gitarre), Ana Perrote (Gesang, Gitarre), Ade Martin (Bass) und Amber Grimbergen (Drums):
The third LP from Madrid’s premier party band Hinds is the year’s sharpest, wittiest pop record. (…)
There’s disco cool to the Heart of Glass-indebted opener, Good Bad Times, and freewheeling riffery on the standout Take Me Back; Boy, meanwhile, rings out with the sort of lush, multilayered mayhem that came to define The Go! Team at their peak. (…)
Four years ago, both the band and their audience would have baulked at the idea of a grown-up Hinds album – surely that’d suck the joy out of things. Instead, The Prettiest Curse is their finest work to date – full of assurance and poise, and still an absolute riot.
Vor einigen Wochen habe ich erstmals Crumpets selbst gebacken. Üblicherweise lassen sich diese englische Spezialitäten recht komfortabel kaufen und in den Toaster werfen. Aber anscheinend gab es Lieferengpässe und sie waren nirgends in der Umgebung zu bekommen. Aber, selbst ist der Mann und mit dem Ergebnis meines Experiments war ich zufrieden.
Vor wenigen Tagen besuchte ich die aktuelle Interpol-Tour und die Vorgruppe machte mich alleine schon wegen ihres Namens neugierig: Psychedelic Porn Crumpets. Offensichtlich ist das Gebäck auch auf dem austalischen Kontinent bekannt und sogar in einer psychedelischen Porno-Variante erhältlich. Neben Tame Impala und King Gizzard & The Wizard Lizard klingt auch diese vornehmlich nach Gitarren-lastigem psychedelischen Rock. Anscheinend bietet Australien einen guten Boden für diese Art Musik.
"And now for the whatchamacallit" ist der dritte Longplayer der Band aus Perth. Souverän verbinden die jungen Männer Psychedelic Rock der 70er Jahre mit Garage Rock und das alles mit einer Attitüde und Frisuren wie zu den Hochzeiten des Grunge. Das sollte doch für fast jeden Rock-Fan etwas dabei sein. Im Vergleich zu den bereits genannten Referenzen Tame Impala und King Gizzard & The Wizard Lizard wirken Psychedelic Porn Crumpets kompromissloser und frecher.
"Bill's mandolin", "Hymn for a droid" und "Social candy" sind meine Anspieltipps für "And now for the whatchamacallit".
"Hymn for a droid":
"Social candy":
Die Termine in Interpols Vorprogramm sind bereits gelaufen. Dieses Jahr stehen aber noch weitere Termine in Deutschland an:
Neben dem allgegenwärtigen Fuzz bietet der Psychedelic-Rock den zweiten Grundpfeiler in der musikalischen Ausrichtung der Band. So werden die stampfenden Riffs immer wieder von verspielten Einwürfen und Trillern unterbrochen, während Tracks wie „Native Tongue“ mit ihrer rhythmischen Verschrobenheit und verhallten Lyrics den 4-on-the-Floor-Beats einen Kontrapunkt entgegensetzen. Dass sich das Quartett bisweilen auch mal im psychedelischen Wunderland verirren kann zeigt „Digital Hunger“; letzten Endes entsteht aber gerade aus der Kombination von psilocybin-induzierter Planlosigkeit und straighter Gute-Laune-Parade jener einzigartige Stil, der „And Now For The Whatchamacallit“ als Ganzes zu einem Trip werden lässt; ungeplante Ausflüge mit inbegriffen.
Selten frage ich mich, was Album-Cover darstellen wollen. Im Falle von Yaks zweitem Album las ich was der Fertigstellung der Songs im Wege stand: Das Debüt "Alas salvation" gab dem Bandkopf Oliver Henry Burslem Rückenwind und Energie für den Nachfolger. Der Plan war, in Kevin Parkers (Tame Impala) Studio in Australien aufzunehmen. Jeder einigermaßen erfahrene Brite weiß, auf welche Inseln oder Plätze man für Saufgelage fliegt. Burslem und Drummer Rawson wählten allerdings den Umweg über Tokyo und dort versoffen und verfeierten sie sie viel Kapital, um anschließend in mäßiger Verfassung und ohne hinreichend brauchbare Ideen in Australien anzukommen. Das Geld reichte noch für den Rückflug nach England und ein paar Drinks auf dem Heimweg. Dort nimmt sich Jason Pierce von Spiritualized seiner an und sorgt dafür, dass er einen Plattenvertrag bekommt. Das Ergebnis ist Burslem nicht gut genug, so dass er nach New York fliegt und das Album dort neu abmischen lässt. Man könnte meinen, das Albumcover soll diese Odyssee visualisieren.
Die Stimmungen während der Entstehung des Album bilden die Songs gut ab: Da gibt es (t)rotzige Titel wie "Fried" und "Blinded by the lies", die während Phasen des alkoholbegünstigten Übermuts entstanden sein können. Und ebenso gibt es es sehr ruhige Tracks wie "Pursuit of momentary happiness" und "This house has no living room", die eher nach Kater klingen. Auf Albumlänge ist das für den Hörer eine ähnliche Achterbahnfahrt wie die Entstehung des Albums an sich: Indierock, Post Punk, Post Rock, Alternative, Garage Rock und psychedelische Klänge beinhaltet der wilde Mix. Herausfordernd und keinen Moment langweilig hat Yak die Latte hoch gehängt für einen eventuellen dritten Streich.
"Fried", "Blinded by the lies", "Pay off vs. the struggle" und vor allem "Layin' it on the line" sind in meinen Ohren die besten Tracks auf "Pursuit of momentary happiness".
‘Pursuit of Momentary Happiness’ is excessive at times. From most other bands a swooning old-time ballad like ‘Encore’ and the slightly indulgent power-ballad ‘Words Fail Me’ would raise a big alarm. Somehow though, in Yak’s case they just about get away with it. Excess, after all, is how this record was created in the first place.
1. 7 Jahre und 6 Monate (das entspricht 2 742 Tagen) sind seit „Brilliant! Tragic!“, dem letzten Studioalbum von art Brut vergangen. Ihr fünftes Album trägt den Titel „Wham! Bang! Pow! Let’s Rock Out“ und wurde am 23. November veröffentlicht.
2. Wie das Debütalbum „Bang Bang Rock & Roll“ (2005) trägt es das Wörtchen „Bang“ im Titel. Nur diese beiden Platten sind mit 12 Songs ausgestattet, alle anderen mussten mit weniger Liedern auskommen.
3. Zur aktuellen Besetzung von Art Brut gehören: die Gründungsmitglieder Eddie Argos (Gesang), Ian Catskilkin (Gitarre) und Freddy Feedback (Bass) - die auf aktuellen Bandfotos wegen einer Elternzeit fehlt - sowie die Neuzugänge Toby Macfarlaine (Gitarre) und Charlie Layton von The Wedding Present am Schlagzeug.
4. Das Plattencover stammt vom Künstler Jim Avignon, der wie Eddie Argos zeitweise in Berlin lebt, und ist eine Reminiszenz an „Days of Future Passed“ von The Moody Blues.
5. Über Fierce Panda („Bang Bang Rock & Roll“), Mute („It’s A Bit Complicated“) und Cooking Vinyl („Art Brut Vs. Satan“ und „Brilliant! Tragic!“) sind Art Brut nun bei Alcopop! Records gelandet, was recht passend erscheint, da beide der Hang zum Ausrufezeichen verbindet. Das Album ist als CD oder LP erhältlich. Zudem spendiert das Label ein (unterschriebenes und limitiertes) Bundle mit T-Shirt und Tasse, die von der Catch-Phrase des Titelsongs („I Don’t Want to Go Home Yet“) geziert werden.
6. Als erste Single wurde der Titelsong auswählt. „Hospital“ folgte als zweite Single. Die Titelrolle im Video des persönlichen Songs, dazu gleich eine Erklärung von Eddie Argos, übernimmt „Eggy Argos“:
“I didn't realise quite how ill I was at the time. I was in a German hospital und mein Deutsche is nicht sehr gut. I had a big operation, bigger than they were expecting when they started operating on me, and there were a few complications. They kept me in for nearly a month. It was the most undignified month of my life and although I was very grateful to the surgeons for saving my life and also to the nurses for taking care of me, I despised every fucking minute of time I spent there. The only thing that kept me sane was the mantra that eventually became this song. Every single lyric was written and repeated over and over again as I suffered numerous indignities. Songwriting is something I've always used to alleviate stress and on this occasion I really tested it to its limits. What I am most impressed by is that even when I'm at death’s door and pumped full of morphine, staggering around and collapsing all the time, I can still write a comical call-and-response backing vocal to amuse myself. I'm very glad not to be in hospital anymore—of course, as this was three years ago, I've broken all the promises I make to myself in this song.” (Eddie Argos)
7. „Mein Deutsche is nicht sehr gut“, sagt Eddie Argos im obigen Kommentar. Es reicht aber aus, um in „Good Morning Berlin“ die deutsche Textzeile „Kannst du bitte die Luft aus dem Glas lassen?“ einzubauen und zwei Songs deutsche Titel („Schwarzfahrer“, „Kultfigur“) zu geben.
8. „Wham! Bang! Pow! Let’s Rock Out“ wurde vom englischen Folk Musiker Jim Moray produziert.
9. Was sagt die Platttenkritik zu „Wham! Bang! Pow! Let’s Rock Out“? Bei Metacritic schneidet das Album aktuell etwas besser ab als der Vorgänger. Dieser war laut Metacritic aber auch der bisherige Tiefpunkt im Schaffen von Art Brut.
Art Brut en Detail: „Bang Bang Rock & Roll“ (83/100 Punkten),„It’s A Bit Complicated“ (76/100), „Art Brut Vs. Satan“ (75/100), „Brilliant! Tragic!“ (67/100) und „Wham! Bang! Pow! Let’s Rock Out“ (68/100).
„It’s not a game over. It’s an extra life. I’m born again in a pure white light“, sprechsingt Eddie Argos denn auch zum euphorisch voranpreschenden Opener „Hooray!“, und so aufgekratzt wie er das kundtut, nimmt man ihm das gerne ab. Was folgt, sind mal powerpoppig mit Bläsern aufgepimpte, mal dreckig angeschrammelte, immer aber durchaus griffige Songs zwischen augenzwinkernder Selbstreflexion („Kultfigur“) und einem stoischen Selbstbehauptungswillen, der sich vor allem in der angebahnten Fun-Punk-Energie des Titelsongs Bahn bricht. Art Brut mögen längst zum Indie-Anachronismus mutiert sein – Mühe geben sie sich hier allemal. (musikexpress)
Man ahnt bereits beim zweiten Stück "I hope you're very happy together" nichts Gutes, wenn die erste Zeile mit "I know it's a cliché..." eingeleitet wird und ein klassischer Breakup-Song folgt, der außer Missgunst für den ehemaligen Liebespartner nichts zu berichten hat und dessen stromernde Gitarren und das nach Vorschrift agierende Schlagzeug auch nicht für gesteigertes Interesse sorgen. Unangenehm selbstreferentiell die berauschende Wirkung eines Kusses mit einem Auftritt bei "Top of the Pops" gleichzusetzen, zeugt dann auch nicht von kreativen Ausbrüchen. Es passt vielleicht ins Bild, dass sich Art Brut in "Kultfigur" als wenig kommerzielle Outsider-Band inszenieren, dazu würde aber auch gehören, keinen alten Erfolgen nachzurennen, das strengt nämlich nur an und ist gar nicht Rock & Roll. (Plattentests)
10. Trotz des Wohnortes Berlin, sind keine Konzert in Deutschland geplant. 12 Konzerte im Vereinigten Königreich sind zwischen Januar und März 2019 bekannt, anschließend soll eine US Tournee folgen.
Zehn Jahre sind seit der Veröffentlichung des letzten Razorlight-Albums "Slipaway fires" vergangen. Und spätestens nach Adam Greens Intro und dem mit ihm gemeinsam eingespielten Song "Got to let the good times back into you life" sollte klar sein, dass Razorlight-Frontman Johnny Borrell diese zehn Jahre nicht zur progressiven musikalischen Weiterbildung genutzt hat. Sein 2013 Solo-Debüt "Borrell 1" war musikalisch entbehrlich und schaffte es nicht einmal in die Top 100 in seiner britischen Heimat. Überhaupt hat er dort keinen guten Ruf. Schon "Slipaway fires" konnte dort bei weitem nicht mehr an den Erfolg des selbstbetitelten Zweitwerks anknüpfen. In Deutschland hingegen kam die Band erst mit dem Hit "Wire to wire" im Jahr 2008 in der Wahrnehmung einer breiteren Öffentlichkeit an. Vielleicht erinnern sich ja noch viele der Fans von damals an die Band und verhelfen somit dem vierten Album "Olympus sleeping" zu einem erneuten Erfolg.
Die Platte klingt erfreulich frisch und vielseitig: Indierock, Britpop und sogar ein paar Garage Rock-Gitarren. Borrell scheint sich nicht nur an die Hochzeit seiner Band sondern auch an sein kurzes Gastspiel bei The Libertines zu erinnern.
"Razorchild", "Good night", "Carry yourself" und der Titelsong sind die Highlights auf "Olympus sleeping".
‘Olympus Sleeping’ has no shame in what it’s ode to the indie genre. It’s got a smack of the teenage joy of their debut, but not the U2-threatening ambition of their self-titled record; nor is it as bloated as ‘Slipway Fires’. After a decade in the wilderness of making intentionally uncommercial jazz and world music side projects and undersung solo endeavours, Borrell is here with what he deems “a love letter to rock n’ roll”.
Razorlight are not here to save rock – they never were, and they’re more than aware of it. They’re not reinventing the wheel, but pulling the Harley out of the ditch.
Das Video zum Titelsong:
"Carry yourself":
Razorlight live in Deutschland im Februar 2019:
06.02. Berlin
11.02. München
12.02. Köln
13.02. Hamburg
Die erste Vorladung (III)
Personalien:
Aus Philadelphia stammt die Band Swearin’, zu der Allison Crutchfield (Gesang, Gitarre) und Kyle Gilbride (Gesang, Gitarre), die auch für das Songwriting verantwortlich sind, sowie Jeff Bolt (Schlagzeug) gehören.
Der Name Crutchfield mag einem bekannt vorkommen: Allisons Schwester Kate musiziert unter dem Namen Waxahatchee.
Tathergang:
Nach zwei EPs und zwei Alben („Swearin’“, 2012, „Surfing Strange“, 2013) löste sich die Band Anfang 2015 auf, da die Beziehung zwischen Crutchfield und Gilbridge in die Brüche ging. Anschließend war Allison mit Waxahatchee auf Tour und veröffentlichte 2017 ein Soloalbum namens „Tourist in This Town“.
Mittlerweile hat man sich im Hause Swearin’ (zumindest musikalisch) wieder zusammengerauft, auch wenn der frühere Bassist Keith Spencer bei der Reunion nicht mehr mit an Bord ist. „Fall Into The Sun“ heißt das dritte, über Merge Records veröffentlichte Album.
Plädoyer:
Die beiden Garagen, in denen Swearin’ ihre elf neuen Songs herunter geschrammelt und im DIY-Verfahren selbst aufgenommen und produziert haben, stehen in Los Angeles und Philadelphia. Wem Waxahatchee nicht krachig genug ist, wem Weezer zu uncool und sowohl Pixies als auch The Breeders zu alt sind, der sollte es einmal mit „Fall Into The Sun“ probieren.
Zeugen:
Crutchfield's infectious jammer "Grow Into a Ghost" touches on mortality and fear to a propulsive rhythm by drummer Jeff Bolt, and those sentiments are echoed in Gilbride's pensive "Treading." The Breeders-esque "Untitled (LA)," and the Archers of Loaf-y "Stabilize" both meditate on loneliness, on anxiety. These are concerns on the mind of any reasonable human approaching their 30s, and with the benefit of time and perspective, Swearin' is able to unpack them into the best songs of their career. (NPR)
As a result, the 11 songs that make up Fall into the Sun take on a decidedly more refined and mature feeling than anything from the band's first wave. Themes of time, growth, change, and migration come up repeatedly. Crutchfield's move to Los Angeles from the close-knit Philly punk scene is touched on throughout, from the epic and ruminative album opener "Big Change" to "Untitled (LA)," an anthemic exploration of a cross-country uprooting from the East to the West Coast. Gilbride's songs seem more focused on the ghosts of getting older in one place, but are also approached with a weathered, wizened perspective. Both "Dogpile" and "Treading" simmer in midtempo tension, Gilbride looking at aimless years and restlessness with overly familiar surroundings. Similarly, "Stabilize" rides a slow-burning line, calling on some of the spaciousness that defined Crutchfield's Tourist in This Town as well as recalling the raw, on-edge pop perfection of Superchunk at their most wiry, circa Foolish. In among the slower, more refined fare are plenty of songs that capture the concentrated energy that Swearin' started with. The band's ability to twist seemingly straightforward pop idioms into something weird and interesting is fully intact on bendy, upbeat jammers like "Oil and Water" and the tormented but tuneful "Future Hell." Making smart rock music was never a challenge for the band, but the material here trades in the nervous hooks and urgent emotional reach of earlier material for songs that take their time and take more risks. Crutchfield's melodic sensibilities and Gilbride's enormous punk production were already signature sounds, but expanding on these trademarks in songs about getting older and more experienced makes Fall into the Sun all the more interesting and connective. Without losing any of the energetic fizz of their youth, Swearin' look honestly at their lives moving forward, arriving somewhere vulnerable yet impressively more confident than before. (All Music)
Indizien und Beweismittel:
Ortstermine:
2.02.2019 Köln – Blue Shell
13.02.2019 Berlin – Badehaus
14.02.2019 Hamburg – Molotow
Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…
"1, 2 Kung Fu!" ist das Debüt der walisischen Band Boy Azooga. Hinter dieser steckt Mastermind Davey Newington, der dank seiner soliden musikalischen Ausbildung und seiner Fähigkeiten an den Drums in den letzten Jahren Musik in den Lebensmittelpunkt rücken konnte. Über lange Zeit arbeitete er parallel an den Songs für sein Album und schließlich rekrutierte er auch noch drei Musiker, die seine Band komplettieren. Als Referenzen fand ich u. a. Sly & The Family Stone, Caribou, Black Sabbath, Outkast, Ty Segall, The Beastie Boys und The Beach Boys. Für mich liegt zusätzlich der Hinweis auf Blur nah. Mindestens sieben der elf titel auf "1, 2 Kung Fu!" erinnern mich an die ehemaligen Britpop-Helden zu Zeiten ihrere jüngeren Alben. Das liegt nicht nur an den Ähnlichkeiten von Newingtons Gesang zu dem Damon Albarns.
Bei einer Band aus Wales legt Clashmusic noch einen Vergleich mit einem Landsmann drauf:
‘Losers In The Tomb’ is the best thing Gruff Rhys hasn’t written in many a year, while ‘Loner Boogie’ offers garage-soul in a frenetic burst. ‘Face Behind Her Cigarette’ possesses a twitching synth, swaggering percussion and some of the stardust of William Onyeabor, a noted influence. While ‘1, 2 Kung Fu’ has a quite remarkable list of influences and sonic echoes, it never feels like pastiche. The giddy gear changes and effortless transitions make for a euphoric journey.
Mir gefallen auf "1, 2 Kung Fu!" vor allem die garage-rockigen Titel "Loner Boogie", "Face behind her cigarette" und "Taxi to your head". Doch diese verweisen clever auf die Blur-Kompetenzen und Experimental-Momente, die in den anderen Songs ausgelebt werden. Als typischen Titel mit Blur-Flair empfehle ich zudem "Losers in the tomb". "1, 2 Kung Fu!" ist ein äußerst gelungenes Debüt-Album welches über weite Strecken so klingt, wie ich mir neue Blur-Songs vorstellen würde, während Damon Albarn auf Gorillaz-Pfaden wandelt. Oder etwas plakativer formuliert: Während Damon Albarn sich mit den Gorillaz beschäftigt, macht es sich Boy Azooga zumindest mit einer Arschbacke auf dem Blur-Sessel gemütlich.
1. Die Abstände zwischen den einzelnen Alben von The Vaccines nehmen zu: Lagen zwischen „What Did You Expect From The Vaccines?“ und „Come Of Age“ nur 18 Monate und vergingen bis „English Graffiti“ 32 Monate, so mussten Fans auf die vierte Platte nun 34 Monate warten.
2. „Combat Sports“ ist seit dem 30. März als Download, CD, Kassette und LP erhältlich. Schallplattenfans können zwischen schwarzem und orangenem (limitiert) Vinyl wählen.
3. Bonus-Tracks auf limitierten Versionen, wie bei den drei vorherigen Alben, gibt es bei „Combat Sports“ nicht. Dabei verkündete die Band bereits Ende 2016: "We’ve got most of the record written, actually. We’ve got like twenty songs – I don’t know how many of them are gonna end up being Vaccines songs. I think we’ll just record in the new year and see what happens!”
Passiert ist, dass insgesamt 11 Songs für das neue Album, das 32 Minuten läuft, ausgesucht wurden. Gerüchteweise sollen am Ende der Aufnahmen sogar rund 80 Songs zur Auswahl gestanden haben.
4. Das Album wurde gemeinsam mit Ross Orton, der gemeinsam mit Steve Mackey von Pulp das Songwriter/Produzenten Team Caveman gegründet hat und bereits mit Arctic Monkeys, M.I.A. oder The Fall zusammenarbeitete, in Sheffield aufgenommen.
5. Personalwechsel bei The Vaccines: Schlagzeuger Pete Robertson hat die Band im Juni 2016 verlassen. Aber Justin Hayward-Young (Gesang), Freddie Cowan (Gitarre) und Árni Árnason (Bass) machen nicht als Trio weiter, sondern nehmen sowohl Yoann Intonti (Schlagzeug) als auch den Tour-Keyboarder Timothy Lanham neu in die Band auf.
6. Als The Vaccines im Januar 2018 ihre erste neue Single, „I Can Quit“, veröffentlichten, gab es im Guardian folgenden bösen Kommentar zu lesen: "I see The Vaccines have released their song again."
Der größte Single-Erfolg der Band war 2011 „Post Break-Up Sex“, das Platz 32 im Vereinigten Königreich erreichte. Die ersten beiden Singles aus dem letzten Album, „Handsome“ und „Dream Lover“, kamen zumindest noch bis auf die Plätze 74 bzw. 155. „I Can Quit“, „Nightclub“, „Put It On A T-Shirt“, „Surfing In The Sky“ und „Your Love Is My Favourite Band“ verfehlten bisher die Charts.
7. Auf „Combat Sports“ gib es 11 Gitarrensoli zu hören.
8. Der Albumtitel, so lautet die Geschichte, begründet sich durch eine Prügelei zwischen Justin Hayward-Young und Freddie Cowan am letzten Aufnahmetag: “We’re like brothers. And brothers fight. I don’t see the title as a negative. On the contrary, to me it embodies survival, strength, commitment, glory, winning. We’re not just saying being in a band and making a record feels like a combat sport – we know how lucky we are. If you listen to the lyrics, we’re saying life is a combat sport. Love is a combat sport. Friendship is a combat sport. Mental health is a combat sport. But there is so much hope and positivity in the melody, and in our love affair with music, too.”
9. Laut Metacritic ist „Combat Sports“ mit aktuell 78/100 Punkten das stärkste Album von The Vaccines. Zuvor gab es: „English Graffiti“ (2015) 73/100, „Come Of Age“ (2012) 66/100 und „What Did You Expect From The Vaccines?“ (2011) 67/100 Punkten.
Combat Sports reaffirms The Vaccines as one of the most exciting British bands around--and one absolutely still worth pestering friends about. (The Line Of Best Fit)
It’s short and easily missed, but catch it and you’ll be able to feel the excitement, freedom, and, perhaps, relief of a band rejuvenated. (DIY Magazine)
They’re not doing anything new (as they said themselves with the title of their debut What Did You Expect From The Vaccines?), but there’s something about infectious melodies, sticky guitar riffs and relationship observations being made by an aloof Englishman that never gets old either. (Paste Magazine)
10. The Vaccines haben bisher noch keine Tournee durch Deutschland bestätigt, werden aber zweimal im Vorprogramm von Die Toten Hosen (24./25.05.18 in Essen) sowie beim Southside und Hurricane Festival (22./23.06.18) live auftreten.
The Orielles sind die beiden Schwestern Sidonie B and Esmé Dee Hand Halford sowie deren bester Freund Henry Carlyle Wade. Aus einer Party-Bekanntschaft und der gemeinsamen Bewunderung für 90er Bands wie Sonic Youth und die Pixies wurde eine Freundschaft. Die bis dahin fehlenden Fähigkeiten an den Instrumenten wurden rasch erlernt und schon war die Band aus Halifax / Liverpool komplett.
Die drei jungen Musiker positionieren sich im Indierock. Sie verstehen es, einerseits verträumt aber andererseits ungeschliffen nach Garage / Surf Rock zu klingen. Und viele der "Uuuhs" und "Ooohs" öffnen die Tür zum Indiepop. Über Albumlänge kann mich das nicht komplett überzeugen, aber allein schon die drei starken Songs ("Old stuff new stuff", "Let your dog tooth grow" und "I only bought it for the bottle") lassen mich auf eine aussichtsreiche Entwicklung der Band hoffen.
"Let your dogtooth grow":
"I only bought it for the bottle":
The Orielles live in Deutschland:
07.04. Hamburg
08.04. Berlin
The Guardian ist begeistert und feiert "a garage rock masterclass":
Their debut is a carefully crafted collection of songs that seem nostalgic and novel, summoning ghosts while exploiting guitar music’s capacity for oddness and idiosyncrasy. As with every contemporary rock band, it’s possible to boil the Orielles down to their influences: they mix the dazzlingly bright disco-rock of Orange Juice with flyaway 90s indie and the thrillingly sinister freak-outs of mid-60s psych and garage.
Der Preis in der Kategorie „Kostspieligste Deluxe Version“ geht aktuell an den Black Rebel Motorcycle Club. Stolze 150 US-Dollar muss man für das Box Set von „Wrong Creatures“ berappen und erhält dafür das Album als durchsichtiges Doppel-Vinyl im alternativen Cover, eine spezielle BRMC Mundharmonika von Hohner, eine schwarze Kassette mit unveröffentlichten Songs, ein 52-seitiges Buch und diverse Kunstdrucke.
„Wrong Creatures“ wurde von Peter Hayes (Gesang, Gitarre, Mundharmonika), Robert Levon Been (Gesang, Bass, Gitarre) und Leah Shapiro (Schlagzeug) in Los Angeles mit dem Produzenten Nick Launay (Nick Cave, Arcade Fire) aufgenommen und ist die erste Veröffentlichung des Trios seit „Specter At The Feast“ vor 5 Jahren. Schuld an der langen Wartezeit waren psychische Probleme (Peter und Robert) bzw. eine lebensnotwendige Operation (Leah).
Zwar gibt es auf „Wrong Creatures“ weiterhin breitbeinigen, rumpelnden, Lederjacken-Rock („Little Thing Called Love“, „Spook“) und Sonnenbrille-nach-Einbruch-der-Dunkelheit-Blues („Question Of Faith“) zu hören, aber erfreulich häufig bewegt sich der Black Rebel Motorcycle Club auch auf anderem Terrain: „King Of Bones“ könnte glatt als Song von The Jesus And Mary Chain durchgehen, „Haunt“ klingt, als würde Chris Isaac gemeinsam mit David Lynch einen Song austüfteln, „Calling Them All Away“ ist schier endlos mäandernder, psychedelischer Shoegaze und Rummelplatz-Orgel („Circus Bazooko“) sowie Piano und Streicher („All Rise“) verhindern zusätzlich, wie auf früheren B.R.M.C.-Platten durchaus vorgekommen, zu große Eintönigkeit.
Wenn aber nun mit WRONG CREATURES das achte Studioalbum des Trios aus San Francisco erscheint, glaubt man ihn zu hören, den Schaden im System. Klingt der Psychedelic-Twist, etwa im gefährlich schlingernden „King Of Bones“, nicht diesmal wie ein böser Trip?
Mit der dreckigen Single „Little Thing Gone Wild“, getrieben von einem mächtigen Bass, liefern BRMC zwar den obligatorischen Hit, sonst aber gleicht WRONG CREATURES einem dunklen Sumpf.
Nach Introspektion hört sich das an, manchmal nach im Lederjacken-Modus gespieltem Shoegaze. Ungewöhnlich vielleicht für eine Band, die nie viel mehr zu wollen schien, als Rock’n’Roll perfekt abzuliefern. Aber auch: irgendwie menschlich.
(musikexpress)
Es hat sich gelohnt. BRMC erklingt verjüngt und erstarkt. „Wrong Creatures“ enthält die zwar schon längst gewohnte Quintessenz der Rockelemente des BRMC – tiefer Blues-Rock, schwere, verlangsamte Psychedelia, hymnenhafter Einsamkeits-Folk und Ausbrüche in wütendem Noise und Punk – aber dabei ist das kalifornische Trio das Gegenteil von langatmig.
Laut, leise, langsam, schnell: In allen Facetten und Farben brilliert der BRMC mit seinem grundehrlichen schweren Blues-Rock. Die einmalige Live-Energie, welche das Trio mühelos über lange Zeiträume hinweg entstehen lässt, ist diesmal noch besser eingefangen als auf dem manchmal ermüdenden Vorgänger „Specter At The Feast“.
Auch wenn der Balladen-Anteil in zunehmenden Alter der Band zuzunehmen scheint, bleiben die Songs auf „Wrong Creatures“ spannungsreich, leidenschaftlich und beseelt.
(musikblog)
Fünf Alben hat King Gizzard & The Lizard Wizard für dieses Jahr angekündigt. Im Februar wurde mit "Flying microtonal banana" die mir bis dahin unbekannte mikrotonale Gitarre zelebriert. "Murder of the universe" war mit seinem Konzept aus drei Geschichten und wirrster Kombination von Musikstilen arg schwer zu greifen. Dagegen wirkte die jazzige Easy Listening-Kollaboration "Sketches of Brunswick East" mit dem Mild High Club schon wie eine Beruhigungspille. Mit Blick auf den Kalender war ich gepannt, ob die australische Band ihr Ziel noch erreichen würde.
Nun erschien eigentlich nicht überraschend (man muss ja dieses Jahr ständig mit einem neuen Werk der Band rechnen) aber in dieser Form unerwartet das vierte Album des Jahres 2017 (und das zwölfte seit 2012). Ein Album zu verschenken ist keine neue Idee, aber King Gizzard & The Lizard Wizard legten gleich noch die Master-Dateien für die Produktion von CDs und auch LPs drauf (alles auf der Website der Band). Findige Zeitgenossen generierten daraus umgehend ein Angebot wie diese Kickstarter-Kampagne.
Die Band schafft es zweifellos, durch ihre Veröffentlichungspolitik Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber auch die Musik an sich verdient diese.
Der zentrale Track auf "Polygondwanaland" ist der zehnminütige Opener "Crumbling castle":
Als wesentlich kürzere Demo-Version ist dieser bereits vor gut einem Jahr aufgetaucht. Über seine Spieldauer zeigte er einige musikalischen Ideen, welche auf den Alben dieses Jahres erneut aufblitzten. Vielleicht hat diese Band tatsächlich einen Masterplan im Kopf und lebt nicht nur von im Delirium ersonnenen Gehirnfürzen.
In seiner Gesamtheit ist "Polygondwanaland" hörbarer als "Murder of the universe", es basiert nicht auf einem neuen Musikinstrument und eine Jazz-Band als Partner war auch nicht nötig. Bei Album Nr. 1 des Jahres war ich skeptisch, ob die Ideen für fünf abwechslungsreiche Werke ausreichen. Inzwischen bin ich gespannt, welche Überraschung Nr. 5 für uns bereithalten wird. Es würde mich wundern, wenn es nicht psychedelisch klingen würde. Auf jeden Fall ist es erstaunlich, wie gut ich mich über diese vier Alben an die Verrücktheit der Band gewöhnt habe. Aus diesem Blickwinkel halte ich die Flut an Veröffentlichungen in einem Jahr für einen geschickten Zug.
Was teilweise wie ein lustiger Drogentrip im Wald, dann wieder eine entspannte Runde beim besten Freund und schlussendlich eine erfolgreiche Jamsession im Keller wirkt, ist ein organisches Album voller Folk-, Acid- und Alternativ Rock-Einflüsse. King Gizzard & The Lizard Wizard beweisen erneut, dass ein Ziel nicht so wichtig ist wie die Ereignisse unterwegs – und so blubbern die Synthies bei “Loyalty”, der Satzgesang übernimmt “The Castle In The Air”, und “Searching…” fliegt im All davon. Die kleinen Schwächen von “Sketches Of Brunswick East” sind eindeutig überwunden!
Für The Surfing Magazines haben sich Mitglieder von The Wave Pictures und Slow Club zusammengetan. Das gleichnamige Debüt der Londoner Band klingt so, als hätten sich Freunde zu einer Jam-Session im Keller verschanzt, nachdem sie einen Tarantino-Film geschaut hatten.
Surf Rock ist mir meist zu "retro" und klischeebeladen. Doch bereits nach wenigen Titeln hatten mich The Surfing Magazines konditioniert und mit jedem Durchlauf konnte ich dem Album mehr abgewinnen. Lässig und trocken fühlte ich mich gut unterhalten, nicht selten an die Arctic Monkeys erinnert und wirklich auch merklich in meiner Stimmung beeinflusst. Ich stelle mich mir gerade mit Zigarette im Mundwinkel und Surfbrett unter dem Arm vor. Vielleicht müsste ich das Album über die Zuglautsprecher laufen lassen, damit die anderen Passagiere hier im ICE mir beides durchgehen lassen würden. Aber spätestens nach den Titeln "Peeping dom" (ich empfehle hier tatsächlich einen Instrumental-Titel), "New day", "Goose feather bed", "Lines and shadows" und "A fran escaped" hätten die Herren und die beiden Damen hier im Wagen sicherlich Verständnis für mein Benehmen.
Als ich eben nach anderen Stimmen zu diesem Album suchte, stieß ich auf Polyprisma. Dort findet sich bezeichnenderweise ebenfalls der Tarantino-Hinweis. Daher zitiere ich diese Quelle gerne:
Ja, der Musik haftet schon ein bisschen das Gefühl von Kitsch an, aber gerade das macht sehr viel vom Reiz der Musik aus. Die Spannung zwischen dem Kitschigen und dem irgendwie angestaubten, leicht ranzig-dreckigen funktioniert gut und macht Spaß. The Surfing Magazines klingt auf seine Art sehr individuell und schräg, aber gleichzeitig auch sehr frisch und vital oldschool.
Es war selbstverständlich, dass eine Band namens DIRK. hier mit ihrer Platte vor Gericht gestellt wurde: „ Idiot Paradise “ war vor zwei Jahren das insgesamt dritte Album des belgischen Quartetts und konnte mit 7,000 Punkten Platz 130 erreichen. Deren Sänger Jelle Denturck legt nun unter dem Namen Dressed Like Boys sein Solodebüt vor und ich behaupte, dass es am Ende mehr Punkte erzielt und eine bessere Platzierung eingefahren haben wird. Der Singer/Songwriter aus Gent setzt solo auf balladesken, nostalgischen Pianopop, der an die 70er Jahre erinnert. So klingt „Healing“ nach John Lennon und „Pinnacles“ nach Billy Joel. Bei jüngeren Künstlern würden sich für „Pride“ oder „Jaouad“ als Referenzen Chris Garneau, Tom Odell, Perfume Genius oder Sufjan Stevens andienen. Der Hit des Albums ist vermutlich der mit Streichern verzierte Kammerpop von „Lies“. Als schwuler Mann reflektiert Jelle in seinen Werken häufig Themen wie Sexualität, Identität und die anhaltenden Kämpfe der Queer-Community...
Was haben The Smiths, Kent und Saint Etienne gemeinsam? Richtig, sie stehen bei last.fm unter den Top 30 meinen am häufigsten gehörten Bands/Künstlern, ohne dass ich sie bisher live sehen konnte. Bei Morrissey & Marr ist wohl ausgeschlossen, dass dies noch passieren kann (es sei denn, jemand erfindet eine Zeitmaschine), bei Kent besteht die Hoffnung, dass sie in ein paar Jahren noch einmal auftreten (also zumindest in Schweden) und bei Saint Etienne müsste es jetzt auch ganz schnell mit einem Konzerterlebnis gehen. Denn Sarah Cracknell, Bob Stanley und Pete Wiggs haben bekannt gegeben, dass „International“ ihr zwölftes und letztes Album sein wird. Gut, dass sie sich nicht mit dem einschläfernden Ambient-Album „The Night“ (2024) verabschieden, noch besser wäre es aber, wenn sie den Albumtitel wörtlich nehmen würden und international noch ein paar Konzerte spielen würden! Zum Abschied haben sich Saint Etienne einige prominente Mitstreiter ins Studio eingeladen: Vince Clarke („...
Da die letzten beiden Alben von Human Tetris, „ Memorabilia “ (2018) und „ Two Rooms “ (2023), ebenfalls nur 7 Songs hatten und weniger als eine halbe Stunde liefen, ist auch die Frage beantwortet, ob es sich bei „ Common Feeling “ (7 Lieder in rekordverdächtigen 33 Minuten) um ein Album oder eine EP handelt. Nur bei ihrem Debüt „ Happy Way In The Maze Of Rebirth “ (2012) war die Band mit 10 Songs übrigens spendabler - die Plattenrichter zückten übrigens für jede Platte mehr als 7 Punkte, so dass bisher die Plätze 38, 78 und 80 heraus sprangen. Die 2008 in Moskau gegründete Band besteht in ihrer aktuellen Besetzung aus Arvid Kriger (Gesang, Gitarre), Tonia Minaeva (Bass, Keyboards) und Ramil Mubinov (Schlagzeug). Human Tetris enttäuschen auch auf ihrem vierten Album nicht und liefert wie gewohnt eine Mischung aus melancholischem Post-Punk und elektronischem New Wave ab, die Freunden von Joy Division, The Cure und Motorama gefallen dürften. Gelegentlich nehmen sich sie inner...
10 Fakten zum neuen Album von Suede : 1. „Antidepressants“ erscheint 2 Jahre, 11 Monate und 20 Tage nach „Autofiction“ und soll das zweite Album einer Trilogie von „Schwarz-Weiß“-Alben sein. Man muss jedoch nicht zwingend davon ausgehen, dass auch der Titel des nächsten Albums von Suede mit A beginnt, denn mit „Broken Music For Broken People“ war ein weiterer Songtitel lange ein Kandidat als Albumtitel. Auch „Suppression“ wäre laut Brett Anderson eine Alternative gewesen, wurde aber als zu düster abgelehnt. 2. Das Plattencover ist eine Anspielung auf ein Foto des Malers Francis Bacon, das von John Deacon 1962 für VOGUE aufgenommen wurde. Dieses ist eine Anspielung auf Bacons Gemälde „Figure With Meat“ (1954), das Teil einer Serie ist, die sich wiederum auf „Porträt von Papst Innozenz X.“ (1650) von Diego Velázquez bezieht. 3. Mit 11 Songs in 39:27 Minuten ist es nach „A New Morning“ (2002), das 28 Sekunden weniger Musik bietet, das zweitkürzeste der insgesamt 10 Alben von S...
„I’m so down. Down. Down.“, singen Will Taylor und Nicolas Hill und zeigen, dass das neue Album von Flyte nicht gerade ein Stimmungsaufheller ist. Der getragene, melancholische Folk des Openers „Hurt People“ lässt an die ruhigen Stücke auf Radioheads „OK Computer“ (etwa „No Surprises“ oder „Let Down“) oder an „The Man Who“ von Travis denken. Das anschließende „Alabaster“ geht in eine ähnliche Richtung, hat (zunächst im Hintergrund agierende) verzerrte, leicht dissonante Gitarren im Angebot und präsentiert mit Aimee Mann eine bekannte Gastsängerin. Ein Stilmittel, dass Flyte auch schon auf ihrem vor zwei Jahren erschienenen dritten Album mit Laura Marling („Tough Love“) nutzten. Es folgen die Single „Emily And Me“, auf der Flyte eher an den soften Folkrock der Turin Brakes denken lassen, und das bereits eingangs erwähnte „I’m So Down“, das von einem deprimierten Ryan Adams stammen könnte. Ein weiteres Highlight beschließt die erste Plattenhälfte (black Vinyl oder clea...
Dann nehmen wir den Dreampop/Shoegaze-Donnerstag doch einfach noch mit in den September! Winter ist jetzt nicht die glücklichste Nameswahl, wenn man möchte, das man in den Tiefen des Internets gefunden wird. Discogs listet beispielsweise knapp 50 Künstler*innen auf, die nur diesen Namen haben. Google landet in Windeseile bei 2.920.000.000 Suchergebnissen. Aber tatsächlich heißt unsere heutige Musikerin, die in Curitiba, Brasilien aufgewachsen ist, dann in die USA zog, um in Boston in ersten Bands zu spielen und anschließend in Los Angeles und nun in New York zu leben, Samira Winter. Seit mehr als einer Dekade veröffentlicht sie Musik, zuletzt „What Kind Of Blue Are You?“ (2022) über Bar/None Records. „ Adult Romatix “ beschäftigt sich nun mit ihrem Umzug von der West- zur Ostküste und stellt so etwas wie einen Abschiedsbrief an L.A. dar. Es ist ihr erstes Album (CD, Kassette, LP ( Cherry Kiss Red Vinyl, Red And White Smash Vinyl )) für Winspear, das uns vor einiger Zeit auch...
Fünf Dinge über Steilwände, die du noch nicht wusstest - Nummer 4 wird dich aus den Socken hauen! 1. Die Steilwand, auch bekannt als Motor-Drome, Wall of Death oder Todeswand, ist eine Jahrmarktsattraktion, die ihren Ursprung in den USA hat. Die erste Motor-Drome, wie sie in den USA genannt wurde, entstand 1911 auf Coney Island. Dort wurde die Idee, die von Motorrad-Rennbahnen stammte, perfektioniert und als Jahrmarktsattraktion etabliert. In Deutschland ist sie seit Ende der 1920er Jahre bekannt. 2. Viele Steilwandfahrer schwören auf die Indian Scout, insbesondere Modelle aus den 1920er und 1930er Jahren. Diese Motorräder sind bekannt für ihren stabilen Rahmen und ihre gute Kraftentfaltung. Die Maschinen sind meist sehr leicht und haben keine Vorderradbremse, der Gasgriff lässt sich in einer Position fixieren. Manchmal werden auch speziell angepasste Autos oder Go-Karts für Shows eingesetzt. 3. Die Wände der Zylinder-Wandung sind traditionell aus Holz gefertigt, und das aus gutem Grun...
Kommen wir nach „Stick“ zu „ Automatic “, dem zweiten von Jim Bob am 22. August über Cherry Records als CD und LP im Klappcover ( green Vinyl ) veröffentlichten Album. „Automatic“ präsentiert die komplette Band der letzten drei Jim Bob-Alben („Pop Up Jim Bob“ (2020), „Who Do We Hate Today“ (2021) und „Thanks For Reaching Out“ (2023)), die es alle in die UK Charts schafften. Vielleicht hatte er deshalb das Selbstbewusstsein, gleich zwei Alben, die zeitgleich aufgenommen wurden, an einem Tag herauszubringen. „Automatic“ kommt bei ebenfalls 11 Liedern auf eine deutlich längere Spielzeit von über 41 Minuten. Im Gegensatz zum punkigen „Stick“ erleben wir hier die melodische und auch balladeske Seite von James Robert Morrison (aka Jim Bob). Und selbstverständlich gilt auch hier: „‘Automatic’ and ‘Stick’ are both the greatest album Jim Bob has ever made.“ Automatic feels like Jim Bob at his story-telling best, ‘Balloon Release For Arthur’ is exactly the tale of what you think it would ...
Beim heutigen Dreampop/Shoegaze-Donnerstag kann man den Dreampop etwas vernachlässigen, denn „Crushed“ ist Shoegaze, wie ich ihn mir wünsche. Highspire klingen nach My Bloody Valentine („Ghosts Forever“), Slowdive („Blackened Skies“) und Ride („Nautilus“), bieten eine Portion Noise („Gloria“) und verstecken hinter all dem Hall und Gitarrenlärm den ein oder anderen kleinen Hit („Crushed“, „Only Malice Haunts You“). Alex White (Gesang, Gitarre) und EJ Hagen (Gitarre, Bass, Keyboards) gründeten die Band schon vor über zwei Jahrzehnten und mit „Your Everything“ (2003) und „Aquatic“ (2010) wurden auch bereits zwei Alben veröffentlicht. Für „Crushed“, das über Shelflife Records als CD und LP ( Orange Crushed Vinyl, Oilslick Nautilus Vinyl ) veröffentlicht wurde, haben sich Highspire etwas Zeit gelassen und es zusammen mit Laura Watling (Gesang), Guyton Sanders, Kory Gable (beide Schlagzeug) und John Loring (Gitarre, Bass, Gesang, Produktion) von den Band Fleeting Joys aufgenommen. ...
10 Fakten zum neuen Album von Royel Otis : 1. Das 2019 von Royel Maddell und Otis Pavlovic gegründete Duo Royel Otis brauchte etwas Anlauf für sein Debütalbum „Pratts & Pain“ (2024), dem aber 1 Jahr, 6 Monate und 6 Tage später bereits „Hickey“ nachfolgt. 2. Das Debüt bot 12 Songs in schlanken 37:30 Minuten, auf ähnlichen Pfaden wandelt „Hickey“ mit 13 Liedern in 38:25 Minuten. Ob auch hier ein halbes Jahr nach der ursprünglichen Veröffentlichung eine Deluxe Version folgen wird, die „Pratts & Pain“ auf 17 Songs in 53 Minuten anwachsen ließ? 3. Nach den Achtungserfolgen des Debütalbums, das über das australische Indielabel Ourness vertrieben wurde und in der Heimat des Duos bis auf Platz 10 der Albumcharts klettern konnte, erscheint „Hickey“ nun international über Capitol Records. 4. „Hickey“ ist seit dem 22. August als CD, Kassette und LP ( charcoal Vinyl ) erhältlich. Außerdem gibt es die LP in limitierter Auflage auf Neon Pink Vinyl (metallic silver and pink excl...