Johann Scheerer, ehemals Mitglied des leider nicht mehr existierenden Projektes Karamel, Mitbegründer des Cloud Hill Studios und des sich au...

















Johann Scheerer, ehemals Mitglied des leider nicht mehr existierenden Projektes Karamel, Mitbegründer des Cloud Hill Studios und des sich auf Vinyl spezialisierenden Labels Cloud Hill Ltd., hat, so geht die Sage, auf MySpace die noch rohe Musik eines Duos entdeckt, die ihn so begeisterte, dass er sofort den Kontakt suchte.

In den Hamburger Cloud Hill Studios setzt man auf Atmosphäre und versucht diese über altmodische Tonbänder und ein geschichtsträchtiges Mischpult (eine Neve 8068 Konsole, die sich Sir George Martin 1978 anfertigen ließ), einzufangen. Wie gut dies bei der Zusammenarbeit zwischen Johann Scheerer und Kraków Loves Adana funktionierte, hört man auf "Beauty" jede Sekunde, denn gemeinsam arbeiteten die drei fast ein Jahr an den Songs, ohne ihnen das Intime und Minimalistische zu nehmen. Wie wichtig Scheerer für Kraków Loves Adana wurde, kann man dem Plattencover entnehmen, denn er ist der Herr im weißen Hemd.





"Porcelain" Video


Klar, dass die beiden anderen Kraków Loves Adana sind, aber weder heißt der eine Kraków noch die andere Adana, denn das Duo benannte sich nach den polnischen bzw. türkischen Heimatstädten ihrer Mütter. Sie heißt Deniz Cicek (Gesang, Gitarre) und er Robert Heitmann, der für alle weiteren Klänge, seien sie nun beruhigend oder verstörend, zuständig ist. Beide hat es aus Bielefeld bzw. Detmold wegen des Studiums nach Freiburg verschlagen und beide legen nun mit "Beauty" ein Debütalbum vor, das es fraglich erscheinen lässt, ob sie in näherer Zukunft in den Bereichen Zahnmedizin und Biologie arbeiten werden.

Viel passiert eigentlich gar nicht in den elf Stücken des Albums, das von einem Piano-Instrumental in zwei Hälften geteilt wird - Deniz Cicek singt eindringliche Zeilen wie „You need to hear my breath to know that I´m around“ („A 60´s Troubadour“) und Robert Heitmann spielt dazu Gitarre. Trotzdem erschaffen die beiden mit diesen einfachen Mitteln faszinierende und eindrucksvolle Klanglandschaften, die von dem, was normalerweise in die Schublade „Gitarrenmusik“ einsortiert wird, meilenweit entfernt sind.

Obwohl „Beauty“ konstant ein sehr hohes Niveau hält, erhöht die Platte gegen Ende mit dem erstaunlich lauten „Wolves“ und dem grandiosen „Porcelain“ noch einmal die Schlagzahl. Zu diesem Zeitpunkt ist man von der Schönheit von Kraków Loves Adana allerdings schon längst überzeugt.
(roteraupe.de)


Freunde von Soap&Skin, Sophie Hunger, Cat Power und PJ Harvey sollten es einmal mit "Beauty" versuchen oder sich Kraków Loves Adana live ansehen, denn ab Morgen sind sie auf deutschen Bühnen unterwegs:

01.09. Hamburg, Übel & Gefährlich
02.09. Berlin, Bang Bang Club
05.09. Münster, Café Sputnik
06.09. Köln, Studio 672
07.09. Frankfurt, Brotfabrik

Autolux sind Eugene Goreshter (Gesang, Bass), Greg Edwards (Gitarre, Gesang) und Carla Azar (Schlagzeug, Gesang) aus Los Angeles. Ihr erste...

















Autolux sind Eugene Goreshter (Gesang, Bass), Greg Edwards (Gitarre, Gesang) und Carla Azar (Schlagzeug, Gesang) aus Los Angeles. Ihr erstes Album "Future Perfect" (2004) wurde von den Kritikern hoch gehandelt und verkaufte sich recht ordentlich, so dass sie in dessen Folge im Vorprogramm von The Secret Machines, Nine Inch Nails oder Queens Of The Stone Age auftraten und Songs ("Persons & Machinery" und "Joy Factory") zusammen mit Unkle bastelten, die auf "War Stories" (2007) und "Where Did The Night Fall" (2010) erschienen.

Das zweite Album von Autolux, "Transit Transit", ließ ein wenig auf sich warten, kommt mit mehrfach geschichteten Gitarren, gelegentlichen Noise-Attacken, pluckernden Beats und dem warmen und harmonischen Gesang von Eugene und Carla langsam angeschlichen, um die ein oder andere unerwartete Wendung zu nehmen und so Shoegaze (My Bloody Valentine, Mogwai), Alternative Rock (Sonic Youth, Smashing Pumpkins), Krautrock (Can) und Krautrock-Affines (Radiohead) miteinander zu verbinden. Dies dürfte hier vor allem Ingos Interesse wecken.





"Supertoys" Live From The Basement

Greg Edwards’ jigsaw guitars, mechanical bleeps and sampled robotics are a welcoming sign that the band still lives deep inside their heads while creating challenging sounds with the simplest of instruments. Carla’s drums, as usual, sound fucking incredible on every song, especially the washed out “Audience No.2”. And the more upfront melodic bass guitar-weaving and fuzz tones delivered by Eugene Goreshter are amazing on tracks like the Future Perfect-esque banger “Kissproof”.

The moods also change color as we’re presented with a more electronic and down-tempo vibe. From the beginning piano chords of title track “Transit Transit”, through the Radiohead-influenced “Highchair” to Azar’s quirky and bizarre “The Bouncing Wall”. But neither of these songs stick as catchy anthems the way a track like “Supertoys” does. That’s because Autolux’s music sounds fully realized and futuristic when the guitars are dominating. “Supertoys” sees Goreshter and Azar in a long distance call-and-response while Greg Edwards chops through measure after measure with blurry down-strokes.

Closing number “The Science of Imaginary Solutions” is the group’s most vulnerable moment on the entire record, and Carla’s best vocal performance. The loud-quiet-loud structure hits you over the head for three minutes while Azar lulls you into a dream-like state. This is what Autolux do better than anyone. I just wish they delivered an entire album of songs with the same level of spectacle.
(aquariumdrunkard.com)


"Transit Transit" kann man sich über Soundcloud komplett anhören:


Nach "Come On Feel The Illinoise" (2005) schien Sufjan Stevens ein wenig vom Weg abgekommen zu sein oder sich in diversen Projekt...

















Nach "Come On Feel The Illinoise" (2005) schien Sufjan Stevens ein wenig vom Weg abgekommen zu sein oder sich in diversen Projekten verzettelt zu haben. Denn es folgten "The Avalanche" (2006) mit Outtakes des Illinois-Albums, eine 5-Disc Box mit Weihnachtsliedern ("Songs For Christmas", 2006), die Aufnahme von drei weiteren, noch unveröffentlichten Weihnachts-Platten (man, was mag der Weihnachten!), das seltsame BQE-Projekt ("The BQE", 2009), ein rein instrumentales Album über den Brooklyn-Queens-Expressway (mit DVD, Comic usw.) und die schlechte Nachricht, dass die Idee, 50 Themen-Platten über die 50 Bundesstaaten zu konzipieren, verworfen wurde bzw. nur eine Promo-Aktion war.

Doch dann gibt es plötzlich, nach über 5 Jahren ohne neue Songs und ohne Vorwarnung, die "All Delighted People" EP mit einer Spielzeit von über 60 Minuten (jedoch ohne erkennbares Konzept) und die Vorankündigung für das neue Album: "The Age Of Adz" erscheint am 12. Oktober, wird 11 Titel beinhalten und ebenso wie die EP den live dargebotenen Song "Majesty Snowbird", den sich viele Fans endlich auf Tonträger wünschen, vermissen lassen.

Die "All Delighted People" EP beinhaltet neben zwei unterschiedlichen Versionen des Titelsongs (eine orchestrale und eine Classic Rock Version), der Zeilen aus Simon & Garfunkels "The Sound Of Silence" zitiert (Hello darkness, my old friend...), 6 weitere Songs und liefert wie erwartet/erhofft Sufjan Stevens' größenwahnsinnige Vorstellung eines Popsongs mit Banjo, Streichern, Bläsern, Chören und großen Melodien.
Zunächst gibt es die EP nur als digitalen Download, doch gegen Ende des Jahres folgen die Single-CD und die 180g-Doppel-LP.


<a href="http://sufjanstevens.bandcamp.com/album/all-delighted-people-ep">All Delighted People (Original Version) by Sufjan Stevens</a>

The opening title track shifts uncomfortably through a meandering structure from angelic choirs and plaintive brass to crashing drums. Its multiple sections all strive to make sense of an awkward melody, but none fully do. It’s closer to the Seventies prog rock of Pink Floyd and Peter Gabriel-era Genesis than is strictly healthy. (...)

The laid-back acoustic guitar and banjo picking exercise 'Enchanting Ghost' wouldn’t sound out of place on Avalanche, the 2006 album of llinoise sessions offcuts. 'Mouth of Gabriel' is more traditional Sufjan fare: a complex God-fearing, sweeping ballad with strings and woodwind (check), occasional synth bleeps (check), high female harmonies (check) and an ever-building climax (check).

And all this before we even get to the 17-minute 'Djohariah', a tribute to Sufjan’s oddly-named sister. Hidden in its endless dirge, somewhere, is a song. But listeners must endure no less than ten minutes of truly awful 'challenging' guitar solos before they get there. That a musician capable of such artistry should submit such a risible piece of fret-wank nonsense to tape is a baffling thing indeed.

Five years after he seduced listeners with the haunting images of Civil War soldiers rising from their graves and the poets hovering outside windows, Sufjan has come unstuck. He’s capable of weaving such a compelling mix of avant garde, classical and pop music, but this time the artist’s self-indulgence has got the better of him.
(drownedinsound.com)

“Nun haben wir eben die hohen Erwartungen, die uns gesetzt werden, endlich mal nicht erfüllt, Hurra.” Diese war eine der Reaktionen...

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“Nun haben wir eben die hohen Erwartungen, die uns gesetzt werden, endlich mal nicht erfüllt, Hurra.”

Diese war eine der Reaktionen der Band auf den verhaltenen Erfolg des vorangegangen dritten Albums “Soundso”, nachzulesen im Wir sind Helden-Buch. “Soundso” war kein schlechtes Album und ich vermute im Nachgang haben noch einige geduldige Hörer die ein oder andere Song-Perle darauf entdeckt. Vor allem war es für Wir sind Helden ein zweifellos willkommener Anlass, ein “Reset” einzuleiten. So kam es auch zur bislang längsten Veröffentlichungspause und zur Zusammenarbeit mit einem neuen Produzenten.

Bring mich nach Hause” ist nun auf dem Markt und weniger ein Befreiungsschlag als eine eindeutige Kursbestimmung in Richtung Indiepop und Abgrenzung gegen den Grönemeyer-Mainstream geworden. Die Helden sind gereift. Charmante Kindlichkeit wurde outgesourct an die eigenen Kids und Synthiesounds werden nun vornehmlich von “echten” Instrumenten erzeugt. So fallen die Unterschiede zwischen der “Standard-Platte” und den Songs im Akustik-Gewand der Bonus-CD auch nicht riesig aus. In beiden Fällen treten die Texte im Vergleich zu den Vorgängeralben noch mehr in den Vordergrund. Und dort trifft Berliner Befindlichkeitslyrik auf Wort- und Songwitz. Da werden selbst aus einem dämlichen T-Shirt Slogan hörenswerte Liedzeilen gezaubert. So charmant Judith Holofernes auch ihre Welt besingt, man muss ihr in diese nicht zwangsläufig folgen wollen. Man kann sie sich auch einfach als Dokumentarfilm vorstellen. “Bring mich nach Hause” ist der Soundtrack dazu. Stimmungsmäßig erscheint dieser pünktlich zum gefühltem Herbstbeginn.

“Alles”, der Titelsong, “Meine Freundin war im Koma und alles, was sie mir mitgebracht hat, war dieses lausige T-Shirt” und “Kreise” sind bislang meine Lieblingstitel. Alle Songs auf “Bring mich nach Hause” verfügen jeweils über einen eigenen Charakter und trotzdem lassen sie sich auf einer silbernen oder schwarzen Scheibe vereinen. “23.55: Alles auf Anfang” hätte sich vielleicht auch auf einem der früheren Werke der Band finden können.

Ich verspüre bei “Bring mich nach Hause” bislang nicht die Begeisterung, die ich den ersten beiden Alben der Helden entgegenbringen konnte. Trotzdem ist “Bring mich nach Hause” bislang das beste deutschsprachige Album des Jahres (mal sehen, ob Volker zustimmt). Obwohl die Band die drei Jahre sicherlich gut genutzt hat, war sie doch eigentlich zu lange weg. Schön, das sie wieder “da” ist. 

Ich lasse Laut.de noch drei Sätze beisteuern:

Die Songs präsentieren sich abwechslungsreich und fingerfertig. Sehr handgemacht, die großen Synthie-Einlagen der Vergangenheit finden nicht statt. […] "Bring Mich Nach Hause" ist mit Helden-typischer Verschrobenheit und allerlei Text-Bonmots stimmig geraten.

Die Bonus-Edition enthält zusätzlich alle Songs des Album in Unplugged-Versionen und sollte daher dem Kauf der “ordinären” Version klar vorgezogen werden.

“Alles” wurde so in der “NDR Talkshow” dargeboten:

Und so wirkt der Song als Studioversion und mit Video:

EinsLive kann mit einem Wir sind Helden-Akustikset aufwarten.

Wir sind Helden-Tour:

  • 17/10/2010     Amsterdam    
  • 18/10/2010     Luxembourg    
  • 19/10/2010     Hamburg   
  • 21/10/2010     Mainz   
  • 22/10/2010     Stuttgart    
  • 24/10/2010     München    
  • 25/10/2010     Erlangen   
  • 26/10/2010     Berlin   
  • 28/10/2010     Bielefeld    
  • 29/10/2010     Leipzig   
  • 31/10/2010     Köln    
  • 01/11/2010     Köln    
  • 02/11/2010     Dortmund    
  • 11/11/2010     Wien   
  • 13/11/2010     Linz   
  • 14/11/2010     Graz    
  • 16/11/2010     Zürich    
  • 17/11/2010     Bern   

Die Dänin Marie Fisker lieh dem Electro/Folk-Musiker Trentemøller (die Betonung liegt auf Electro) bzw. dessen Album “Into the great wid...

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Die Dänin Marie Fisker lieh dem Electro/Folk-Musiker Trentemøller (die Betonung liegt auf Electro) bzw. dessen Album “Into the great wide yonder” ihre Stimme und damit verlieh sie dem Album etwas Seele. Überprüfen kann man das anhand des Songs „Sycamore feeling“.

Marie Fisker hat aber auch ihr Solo-Debüt “Ghost of love” eingespielt und dieses erscheint heute in Deutschland. Sie mischt darauf überzeugende Songschreiber-Qualitäten mit ihrer intensiven Stimme. Da klingen meist PJ Harvey und Patti Smith mit. Manchmal schafft sie aber auch als Kontrast dazu eine fast sterile Distanz. Stimmungsmäßig fühle ich mich bei vielen Songs an Velvet Underground erinnert. Nur mit einer Nico, die inzwischen die Pubertät, einige Schachteln Zigaretten und einige Gläser Whisky hinter sich hat.

Das Album nimmt etwas Anlauf, bevor es mit dem vierten Song “Jack of heart” einen Höhepunkt ansteuert und ab der Mitte mit den Titeln “My love my honey”, “Devil tear” und “City lies” ein paar der besten PJ Harvey-Songs seit Jahren abliefert und mit dem Duett Marie Fisker/Steen Jørgensen in Form des Songs “Good till now” würdig endet.

“Ghost of love” ist hauptsächlich rockig, ohne Folk- und Country-Einflüsse leugnen zu können. Zum Ausgleich wird auch etwas Pop beigemischt.

Weitere Meinung gewünscht? Dann lasse ich das “Journalportal” zu Wort kommen:

In "Where The Wild Roses Grow", diesem epochalen Duett von Nick Cave und Kylie Minogue, würde Marie Fisker den männlichen Part singen. Die junge Dänin hat eine dunkle, geheimnisvolle Stimme und ihr Debüt nichts gemein mit den oft zart und zerbrechlich auftretenden weiblichen Singer/Songwritern.

Marie Fisker bedient sich des Blues', Countrys und Rocks in ihrer so ruhigen wie schwermütigen Variante. Mit viel Hingabe schafft sie damit ihren ganz eigenen Sound, der zeitlos ist und auch in zehn oder zwanzig Jahren nichts von seinem Zauber verlieren wird.

Dort gibt es den Song “City lies” als Download und weitere als Stream.

Das ist eine Unplugged-Version des Songs “Jack of heart”:

Marie Fisker Solo-Tour:

  • 08.09. Berlin
  • 09.09. Berlin
  • 10.09. Berlin
  • 23.09. Hamburg

Und mit TRENTEMØLLER:

  • 08.10. Berlin
  • 09.10. Hamburg
  • 10.10. Köln
  • 11.10. München
  • 12.10. Wien

In Großbritannien brachte es Seth Lakeman aus Devon bereits vor “ Hearts & minds ” auf vier veröffentlichte Soloalben und eine Mercu...

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In Großbritannien brachte es Seth Lakeman aus Devon bereits vor “Hearts & minds” auf vier veröffentlichte Soloalben und eine Mercury Prize Nominierung. In Deutschland steht nun die Veröffentlichung seines aktuellen Werkes an.

Seth Lakeman macht Folkrock. Im Vergleich zu den weiteren aktuellen britischen Vertretern des Genres (Mumford & Sons, Noah & The Whale, Laura Marling) lässt sich beim ihm der Folk-Anteil am wenigsten leugnen: In fast jedem Song scheint zumindest durch die Instrumentierung die tiefe Verwurzelung im Folk durch. Violine, Banjo und Mandolinen werden zur konstanten Begleitern. Lakemans markante Stimme und die klaren (nicht simplen) Songstrukturen des Albums wirken der Belanglosigkeit entgegen, die ich bei folklastiger Musik oftmals verspüre. Da klingen Rock und Pop mit und Lakeman lässt den Singer/Singwriter durchscheinen, den er im Irish Pub sicherlich vorzüglich geben könnte, nachdem der vorab die größere Bühne “gefolkrockt” hat.

Neben den bereits genannten Besonderheiten sticht Lakemans Violienspiel heraus. Contactmusic beschreibt es so:

I must say, and this might sound weird, but the violin work sounds to me like somebody transposed Joe Perry from Aerosmith's guitar work over to the violin and played it on that. It shouldn't work, but it does. It also shows that Lakeman has great skill on his instrument; coaxing out memorable hooks and solos with relative ease.

Auch in seinen Texten schafft Lakeman die Kombination recht aktueller Themen mit solchen Stories, die Folkmusik einen Teil ihres Charakters verleihen (z. B. “Preacher’s ghost”).

Während sich auf der Insel einige kritische Stimmen erheben, welche nach fünf Alben die Grenzen der musikalischen Entwicklung Lakemans erreicht sehen, kann er in Deutschland mit einer gewissen Frische ans Werk gehen. Für mindestens ein gutes Album reichen seine Fähigkeiten allemal. Wer von der britischen Folkattacke noch nicht gesättigt wurde, sollte Seth Lakeman ein Ohr leihen. “Hearts & minds” möchte keine Tiefen ergründen oder gar erschaffen und fordert dem Hörer daher nicht viel ab.

Produziert wurde “Hearts & minds” von Tchad Blake, der auch schon für und mit Elvis Costello, Peter Gabriel und Tom Waits aktiv war.

Ein aktuelles Video habe ich nicht gefunden, dafür gibt es auf der Myspace-Site des Künstlers den Song “Hard working man” als Download und hier das Video zum älteren Titel “Race to be king”:

Aktuell ist Seth Lakeman als Support für Runrig unterwegs:

  • 25.08. Hannover
  • 27.08. Gelsenkirchen
  • 28.08. Hamburg
  • 31.08. Berlin
  • 01.09. Leipzig
  • 02.09. Köln
  • 03.09. Stuttgart

Seit 15 Jahren ist E mit den Eels aktiv. “ Tomorrow morning ” ist das neunte Studioalbum der Band und das letzte Album der Triologie, di...

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Seit 15 Jahren ist E mit den Eels aktiv. “Tomorrow morning” ist das neunte Studioalbum der Band und das letzte Album der Triologie, die im Juni 2009 mit “Hombro lobo” begann. Während dieses sich hauptsächlich um das Thema “Begierde” (Zitat E: "The before. The hunger that starts everything.") drehte, wandte sich das Nachfolgewerk “End times” weniger berauschenden Themen zu (E: "The after, and how you deal with the aftermath."). Nun begrüßt “Tomorrow morning” verhältnismäßig freudig die willkommene Erlösung (“The redemption, a new beginning and another chance. The blooming of all new possibilities. The hope that was always there coming to fruition."). Ich meine nicht die Erlösung in Form des Endes der Triologie sondern einen optimistischen Blick in die Zukunft, sofern diese weitere Eels-Werke in solcher Qualität bereithält.

“Tomorrow morning” ist weniger rockig als “Hombro lobo” und weniger andächtig als “End times”. Konzeptgemäß klingt es heiterer und hoffnungsvoller (in den Grenzen, die einem Mann mit der im Buch “Things the grandchildren should know” geschilderten Vorgeschichte gesetzt sind) als die beiden Begleitwerke und elektronischen Elementen wird deutlich mehr Raum eingeräumt.

In “I’m a hummingbird” klingt E kurzzeitig wie Mark Knopfler. Die beiden würden doch mal ein lustiges Duo abgeben. “Spectacular girl” ist einer der griffigsten Songs des Albums und wurde daher clever als Albumvorbote ausgewählt. “This is where it gets around” fällt durch seine Electrobeats auf und ist einer meiner Favoriten auf “Tomorrow morning”. Angetan bin ich von dem Kontrast zwischen trockenem Bass und der Glockenspiel-Leichtigkeit in “The man”. Vergleichbares leisten die Beats und der “nanana”-Refrain in “Mystery of life”. Das rockigere “Looking up” ist weiter auf der Website der Band erhältlich.  Das Cemballo verleiht “Oh so lovely” eine schöne Grundstimmung. Die Vielzahl solcher Einfälle macht aus “Tormorrow morning” vielleicht das bislang experimentellste Album der Band.

Ein wenig Eels-Ermüdung spürte ich nach zwei Eels-Werken in recht kurzer Zeit im Vorfeld des “Tomorrow morning” Erscheinungstermins. Bereits wenige Durchläufe (die brauchte ich allerdings) des Albums ließen diese verschwinden. Natürlich hätte E statt einer Triologie eine hervorragende Knallerplatte veröffentlichen können. Aber hört selbst, welche kleinen Perlen uns dann verborgen geblieben wären. Und wer hätte gedacht, dass man für “gute Laune Musik” noch einmal zu einer Eels-Platte greifen könne? An die ergreifende Tiefe des Vorgängers “End times” reicht das Album nicht heran, aber derart unterschiedliche Alben sollte man auch gar nicht vergleichen müssen. “Tomorrow morning” ist der Abschluss der Triologie und hoffentlich der Startschuss für weitere Großtaten.

Der A. V. Club bringt es mit dem sinngemäßen Urteil “Eels in optimistisch” auf den Punkt:

Longtime fans will recognize bits and pieces from across the career of frontman/songwriter/shaman Mark Oliver Everett: affected drum-and-electric piano stomp, winsome folk, the static of an old transistor radio. What they might not recognize, at least at first, is optimism.

Die “Limited edition” wird durch vier Songs einer Bonus-CD aufgewertet. Diese hätten in jeder Hinsicht auf auf die “normale” Ausgabe gepasst. Da die Bonussongs komplett hörenswert und stellenweise bezaubernd sind, hätten sie dort sogar hingehört.

Auf der Myspace-Site der Band steht aktuell das Album noch als Stream bereit.

Das Video zu “Spectacular girl”:

Und die Tourdaten:

  • 07.09. Hamburg
  • 10.09. Berlin
  • 11.09. München
  • 12.09. Wien
  • 13.09. Graz
  • 14.09. Hohenems

Benennt sich eine Band nach einem Joy Division Song, so kann man davon ausgehen, dass kein Gute-Laune-Pop aus den Lautsprechern erschallt, w...

















Benennt sich eine Band nach einem Joy Division Song, so kann man davon ausgehen, dass kein Gute-Laune-Pop aus den Lautsprechern erschallt, wenn man die Platte auflegt. Vor dem ersten Hören von "Rocket Fire" sollte man sich gut anschnallen, denn es wird so furios, wie es das Cover ankündigt: Verzerrte Gitarren, Noise Attacken und monotone (Computer-)Drums verbergen verhallten Gesang und Melodien im Geiste von "Psychocandy".

Paul Baker und John Fedowitz gründeten 2003 in Fredricksburg zusammen mit Oliver Ackerman eine Band namens Skywave. Als dieser jedoch nach New York aufbrach, um A Place To Bury Strangers zu gründen (womit der Name einer dritten Referenzband untergebracht wäre, fehlen also nur noch My Bloody Valentine, Ride und New Order - jeweils in ihren Anfangstagen), benannten sich die beiden Anderen in Ceremony um. "Rocket Fire" ist das mittlerweile dritte Album des Duos.
Ceremony - einfach nur eine weitere Band der so genannten Newgaze-Welle? Nein, eine ihrer Besten.





"Regret" Video

With the opening waves of "Stars Fall," Ceremony channels their fuzz through a gorgeous dream pop melody, Baker's vocals swimming in effects just above a woozy mixture of overdrive. The vicious, careening "Never Make You Cry" takes a considerably different course, however, with razor sharp riffs substituting for the previous song's dense sonic soup. The drum machine snap of "Breaking Up" is reminiscent of The Jesus And Mary Chain circa 1989 (a highly underrated period in their career), while "For Her Smile" is a sinister goth-rock standout, rich in feedback and melody. And "Marianne" is contrastingly one of the most chaotic and blown out tracks on the album, as well as one of the catchiest.

The initial shock of Ceremony's unrelenting bombardment of noise doesn't take long to wear off, though the impact never really lessens. However, beneath that fiery exterior is a gifted pop band, whose melodies are strong enough to fight their way through the din. Rocket Fire only runs a little longer than a half hour, but it's probably best to give your ears a 25-minute cool down period before you play it again. And you will want to play it again.
(treblezine.com)





"Don't Leave Me Behind" Video





"Stars Fall" Video


Da hat jemand gut aufgepasst und präsentiert uns jetzt schon den ersten Konzerttermin für 2011:

08.04.11 King Kong Club, Berlin

Hoffentlich bekommen das ein paar Clubs im Rhein-Main-Gebiet mit...

Jimmy, Terry, Johnny und Richie Attack, vier dänische Jungs um die 20, machen alles richtig: angefangen beim Nachnamen, über die stylischen ...

















Jimmy, Terry, Johnny und Richie Attack, vier dänische Jungs um die 20, machen alles richtig: angefangen beim Nachnamen, über die stylischen Klamotten bis zu den richtigen Frisuren. Nur im falschen Jahrzehnt leben sie. Denn Thee Attacks kleiden sich nicht nur wie Mods, sie klingen auch wie The Kinks oder The Who in der Mitte der 60er Jahre und scheinen gerade dem legendären Beat-Club entsprungen. Passend dazu wurde zusammen mit Liam Watson (The White Stripes) in den Londoner Toe Rag Studios auf analogem Vintage Equipment das Debütalbum "That's Mister Attack To You" aufgenommen.
Wer sich also nicht immer nur an Vaters Plattenschrank bedienen, oder neben The Hives und Mando Diao weiteren energetischen Sixities-Garage-Rock hören möchte, der sollte es einmal mit den Herren Attack probieren.





"Love In Disguise" Video

“That´s mister attack to you” präsentiert ein Dutzend Vintagesoundtracks, welche mit dengelnden Gitarren, kratzigen Riffs und gut abgehangener Stimme für Stimmung in der Garage sorgen. “Love in disguise” startet die Zeitreise in die 60s/70ies,, welche mit “Can you do it” so richtig in Schwung kommt, dabei speziell bei den roheren Tracks wie “Le Freak” seine großen Momente hat. Für die heimlichen Garagenschrauber unter euch, bieten THE ATTACKS ein breites Betätigungsfeld. Obwohl Retro in ist, werden thee attacks nicht jeden Lifestylevictim überzeugen.
(roteraupe.de)


Thee Attacks in Deutschland:

25.09.10 Indra, Hamburg
27.10.09 Ostpol, Dresden
28.10.10 Museumskeller, Erfurt
29.10.10 59:1, München
30.10.10 Sonic Ballroom, Köln
31.10.10 Swamp, Freiburg
04.10.10 Druckluft, Oberhausen
06.11.10 Bang Bang Club, Berlin

An welcher Stelle auf einem Tape würde ich I Got You On Tape platzieren? Vielleicht vor Kashmir, denn das Allstar-Team aus der Kopenhagener...

















An welcher Stelle auf einem Tape würde ich I Got You On Tape platzieren?

Vielleicht vor Kashmir, denn das Allstar-Team aus der Kopenhagener Indie-, Jazz- und Undergroundszene stellt auch stilistisch einen schönen Auftakt für ihre dänischen Landsleute dar und wandelt ebenso mitunter in radioheadschen Klangwelten ("Cabaret").

Vielleicht auch hinter Doves, denn auch I Got You On Tape schaffen es, den Zuhörer mit zumeist melancholischen, monotonen Songs, sich dahin schleppenden Beats, gedoppelten Gesangsspuren und raffinierten Arrangements in ihren Bann zu ziehen ("Spinning For The Cause").

Vielleicht in der Nähe von The National und Interpol, denn Sänger Jacob Bellens besticht mit seiner dunklen Stimme und auch hier liegen die Referenzen zwischen New Wave und Düsterrock ("Wedding Song").

Pluckernde, minimale Songs, gepaart mit ruppigen und fast aufbrausenden Tracks, die die Spielbreite auskosten, die ihnen die Referenzbands einräumen, liefern die notwendige Abwechslung. Und spätestens bei »The Blacksmith« ist dann auch wieder diese Hymnenhaftigkeit da, die gerade auch beim wunderbar reduzierten Song »Polkadots« und dem herausragenden »Talk About The Treadmill« ins Herz schleicht und danach auch nicht mehr gehen will. Ergreifend ist wohl das richtig Wort dafür, wenn man bei »Beggars And Bangers« die Traurigkeit fast schon körperlich zu spüren vermag. Und es dabei trotz großen Gesten und Pathos galore nie kitschig wird. I Got You On Tape versprühen den Zauber des Moll.
(nordische-musik.de)





"Ace In The Hole" Video

den vier musikern gelingt es - komplett ohne ausfälle - vom ersten bis zum letzten stück mit einer melancholischen atmosphäre zu fesseln. viele der songs kommen mit schweren teils auch wavigen keyboardteppichen langsam dahergekrochen und werden durch den tiefen gesang des frontmannes wunderbar intensiviert. gekonnt verbinden sie so auf gesamter albumlänge indiefolk- mit waveelementen. höhepunkt bilden für mich der titeltrack "pinning for the cause", welcher klingt als würden die cold war kids zusammen mit interpol musizieren und der letzte albumtrack "wedding song", welcher mit seinen noisigen gitarren und angezogenem tempo überrascht und einen glorreichen abschlußpunkt hinter ein überdurchschnittlich gutes album setzt.
(revolver-club.de)


I Got You On Tape in Deutschland:

09.09.10 Kesselhaus, Berlin
10.09.10 Übel & Gefährlich, Hamburg

Probleme mit der eigenen Plattenfirma sorgten dafür, dass sich Amanda Palmer und ihr Partner Jason Webley bei diesem Projekt hinter den erfu...

















Probleme mit der eigenen Plattenfirma sorgten dafür, dass sich Amanda Palmer und ihr Partner Jason Webley bei diesem Projekt hinter den erfundenen siamesischen Zwillingen Eva und Lyn Neville verbergen mussten, die sie auch auf Konzerten verkörperten. Dies dürfte recht schwer gewesen sein, denn die Zwillinge teilen sich drei Beine, zwei Arme, drei Lungen, zwei Herzen und eine Leber. Dabei spielen sie gleichzeitig/gemeinsam noch Piano, Ukulele, Gitarre und Akkordeon!
- Ob Oliver Peel auch einmal nach dem Live-Erlebnis nachfragt, wenn das Konzerttagebuch nicht vor Ort war, weiß ich nicht, aber hier kann man über das Kölner Konzert lesen. -





"You Only Want Me 'Cause You Want My Sister" Live-Video


Palmer, die auf der Platte aus rechtlichen Gründen auch nur als Produzentin und Gastmusikerin erwähnt wird, und Webley können als Evelyn Evelyn ihre Begeisterung für Wanderzirkus, Kabarett, die 80er Jahre und die Andrew Sisters voll ausleben und bauen in diese krude Mixtur auch noch drei selbstreflektierende Konversationen der Zwillinge ein, die sich im extremsten Fall ("The Tragic Events - Part II") auch schon einmal über 11 Minuten ausdehnen dürfen.
Highlights sind die beiden letzten Songs: Das 80ies-infizierte "My Space" mit Chorgesang von Tegan and Sara, Neil Gaiman, Soko, Andrew W.K., "Weird Al" Yankovic und anderen, sowie eine Coverversion von Joy Divisions "Love Will Tear Us Apart" auf der Ukulele.

"Evelyn Evelyn" stellt nach einer Single (3 Songs auf buntem 7'' Vinyl) und der auf 1111 Exemplare limitierten "Elephant Elephant" EP den ersten Longplayer des Duos dar.
"Evelyn Evelyn" gibt es als CD-Digipack oder als Doppel-Vinyl (blau und gelb) in einem Aufklapp-Cover (inkl. CD und Lyrics) über den Webstore. Das Artwork stammt von der Künstlerin Cynthia von Buhler.





"Have You Seen My Sister Evelyn?" Live-Video

Getreu dem Motto "Geteiltes Lied ist halbes Leid" erzählen Palmer und Webley von der Herausforderung, eine Laune der Natur zu sein. Besonders eindrucksvoll gelingt das im Opener "Evelyn Evelyn", der zunächst ganz entrückt wirkt, mit Toy-Piano, Streichern und einer sanften Zwillings-Zwiesprache zu den Fragen des Alltags: "What shall we wear today? / What shall we eat today?" Und dann kommt der große emotionale Ausbruch der Schwestern, untrennbar mit ihrer Unzertrennlichkeit verbunden: "Well, I never asked for this / I never wanted this / All that I want is some time for myself." Die orchestrale Eruption folgt auf dem Fuße. Auf einem der drei gemeinsamen. In "Have you seen my sister Evelyn?" reisen die zwei aber schon wieder in schönster Eintracht in die Dreißiger Jahre und zu den Andrews Sisters, die zumindest ein Lied lang nahe Verwandte sind. Auch "A campaign of shock and awe", "Chicken man" und "Elephant" sind mindestens verschwippschwägert - alles Zirkusmusik. Aber nicht nur Clownerie, sondern das volle Programm: Menschen, Tiere, Sensationen! Ohne Netz und doppelten Boden.
(plattentests.de)





"Love Will Tear Us Apart" Live-Video

Die angesprochene Coverversion von "Love Will Tear Us Apart" hat Amanda Palmer wohl auf die Idee zu folgendem Mini-Album gebracht...

















Die angesprochene Coverversion von "Love Will Tear Us Apart" hat Amanda Palmer wohl auf die Idee zu folgendem Mini-Album gebracht, deren Titel eigentlich schon alles verrät: "Amanda Palmer Performs The Popular Hits Of Radiohead On Her Magical Ukulele".

Das Album gibt es hier als limitiertes oranges Vinyl (noch 95 von 1000 Exemplaren vorhanden) oder als digitalen Download, bei dem man den Preis ab 0,84 USD selbst bestimmen kann. Dafür gibt es dann "Fake Plastic Trees", "High And Dry", "No Surprises", "Idioteque", "Creep" (in zwei Versionen) und "Exit Music (For A Film)" in spärlichen, aber hörenswerten Versionen:


<a href="http://music.amandapalmer.net/album/amanda-palmer-performs-the-popular-hits-of-radiohead-on-her-magical-ukulele">Fake Plastic Trees by Amanda Palmer</a>

Haldern Pop (XII) Sehr überrascht war ich, als ich sah, dass Sophie Hunger zu relativ später Stunde auf der Hauptbühne spielen würde. Ich d...


















Haldern Pop (XII)

Sehr überrascht war ich, als ich sah, dass Sophie Hunger zu relativ später Stunde auf der Hauptbühne spielen würde. Ich dachte, außerhalb ihrer Heimat (in der sie mittlerweile zwei Nummer-1-Alben vorweisen kann) würde die Schweizerin so gut wie niemand kennen, denn dann würde es der großen Mehrheit genau so gehen wie mir. Nur ein Lied kannte ich von Frau Hunger, welches mir Christoph einmal im Auto vorspielte und dabei behauptete, dass ihre Stimme teilweise wie die von Katharina Franck (Rainbirds) klingen würde. Recht gehabt hat er damit, der Christoph. Auch auf Sophie Hungers neuen Album, dem nach ihrem Geburtsjahr betitelten "1983", meint man manchmal die Sängerin der Rainbirds heraus zu hören ("Lovesong To Everyone").
Ungewöhnlich ist es, dass Sophie Hunger nicht nur in englischer Sprache, sondern auch auf Französisch ("Le vent nous portera" - eine Coverversion von Noir Désir), Deutsch ("1983") und Schwizerdütsch ("D'Red") singt. Weniger ungewöhnlich sind die Songs der Singer/Songwriterin, auch wenn gelegentlich ein Chanson erklingt oder mit Gospel, Jazz und Folk kokettiert wird.





"Train People"

Auf “1983″ setzt Sophie Hunger wieder fröhlichere Töne an, die Grundstimmung der Platte ist eine Positive. Mit Liedern wie “Invisible” oder “Lovesong To Everyone” möchte man direkt in den Frühling starten. Stellenweise zeigt sie sogar ihre wütende Seite, Stücke wie “Approximately gone” mit lauten Gitarren und einem bellenden Gesangpart im Refrain lassen Sophie Hunger in ein ganz neues Licht rücken. Trotzdem verzichtet sie nicht vollkommen auf die Melancholie. Ihre Texte handeln schließlich nach wie vor von den großen Dingen des Lebens und sie bringt ihre Kritik an der Gesellschaft und an der Politik mit einer Leichtigkeit auf den Punkt, die ihresgleichen sucht. (...)

Die Zeiten der schüchternen Schweizerin hinterm Piano sind also vorbei. Die neue Sophie Hunger besteht auf Aufbegehren, ohne dabei die Melodien und den Kampf mit der Wirklichkeit in ihren Stücken vermissen zu lassen. Sie stellt ein weiteres Mal unter Beweis, dass sie eine der stärksten Popmusikerinnen ist, die unsere Zeit zu bieten hat.
(mainstage.de)





"Your Personal Religion"





"Citylights"

Seit 2002 veröffentlichte die Band The Coral fünf Studioalben. “Roots & Echoes”, das letzte in der Reihe  wurde hier mit durchaus po...

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Seit 2002 veröffentlichte die Band The Coral fünf Studioalben. “Roots & Echoes”, das letzte in der Reihe  wurde hier mit durchaus positiven Urteilen bedacht. 2008 wurde mit “The singles collection” auf die (auf der britischen Insel erwähnenswerten) Erfolge zurückgeblickt. Auch mit dem “Butterfly house” getauften sechsten Album tut die Band das, was sich schon immer gut und anscheinend gerne tat: Zurückblicken auf die goldenen Zeiten blumig-fröhlicher Musik. Während sie zu Beginn der Karriere geschickt Indierock-Elemente einbaute, ging dieser Einfluss inzwischen merklich zurück. Wikipedia schreibt die Band diesen Genres zu:

  • Indie Pop/Rock
  • Psychedelic folk
  • Alternative country

Ich denke, man kann die Auswahl für das aktuelle Album auf “Psychedelic folk” und Indiepop beschränken.

Monsters and critics zu der Platte:

Der Verlust scheint The Coral ohnehin nicht zu kümmern: Das erste Album ohne ihn (Anmerkung: gemeint ist der Gitarrist Bill Ryder-Jones) quillt jedenfalls vor guter Laune und Lagerfeuer-Gelassenheit über. Nur keine Panik: Wie eine einzige Welle wabern die Songs durchs Gemüt, ein extrem schwelgerischer Sixties-Style zieht sich durchs gesamte Album.

“Butterfly house” erfreut mir tollen Harmonien und Melodien. Das Gesamtwerk ist derart homogen, dass es schwerfällt, Hoch- und Tiefpunkte auszumachen. Ecken und Kanten sollte man nicht erwarten. Der Titelsong bringt die Gesamtstimmung des Albums auf den Punkt, während “North parade” den Indierock-Gedanken noch einmal aufnimmt. Ein Album für einen langen Sommer. Fehlt nur noch der lange Sommer.

Das Video zu “1000 years”:

Den Titeltrack des Album gibt im Tausch gegen Eine E-Mail Adresse auf der ansonsten spartanischen Website der Band.

Neben der “Deluxe Edition” für 70 Pfund gibt es eine “Limited Edition” mit fünf Bonustracks. Diese hätten den Rahmen der Standardedition nicht gesprengt.

Live:

27.10.2010 Köln, Luxor

  • 28.10.2010 Berlin, Frannz Club
  • 30.10.2010 Wien, Szene
  • 31.10.2010 München, 59:1
  • 02.11.2010 Zürich, Abart

Haldern Pop (XI) Der Vorgänger "Parades" (2007) führte hier zu unterschiedlichen Meinungen: Mir war das Album nicht einprägsam un...

















Haldern Pop (XI)

Der Vorgänger "Parades" (2007) führte hier zu unterschiedlichen Meinungen: Mir war das Album nicht einprägsam und elektronisch genug (7 Punkte), Ingo konnte gar keinen Geschmack daran finden (5,5 Punkte) und Oliver R. fand es spannend (8 Punkte).

Mit "Magic Chairs" setzt das dänische Quintett, das mittlerweile bei 4AD gelandet ist, noch weniger auf Elektronik, obwohl die Wahl des Produzenten Gareth Jones (Depeche Mode, Erasure, Einstürzende Neubauten) zunächst anderes vermuten ließ, nimmt dafür aber Kürzungen in der Songlänge vor, und strebt, wie es die beiden Singles "Modern Drift" und "I Was Playing Drums" zeigen, eher nach dem perfekten Popsong als nach undurchdringlichen Strukturen.
Man darf also gespannt sein, ob Ingo immer noch keinen Appetit auf Efterklang bekommt und ob Oliver R. auch "Magic Chairs" noch spannend findet. Ich freue mich auf jeden Fall auf die Live-Umsetzung ihres Repertoires mit zahlreichen Gastmusikern beim diesjährigen Haldern Festival.





"Modern Drift" Video

Beginnend mit dem wunderschönen Opener “Modern Drift” bis zum abschließenden, gefühlvollen Duett mit Heather Woods Broderick präsentieren uns die Dänen verspielten, melodiösen, teils pathetischen aber niemals aufgesetzt wirkenden Kammerpop. Wer jetzt den Namen Coldplay in den Mund nimmt, der darf sich in die Ecke stellen und sich eine Runde schämen. Wer dagegen die Namen Grizzly Bear, Explosions In The Sky oder auch Sigur Ros fallen läßt, der bekommt eine Ahnung der Grenzsteine, die das Grundstück Efterklangs markieren.

Nur ab und zu blitzt ihre Liebe für Tüfteleien und Soundeskapaden noch auf. So etwa im nie so richtig in Fahrt kommenden “Scandinavian Love”, oder beim plätschernden “Harmonics”, das mit seinen Steichern, Bläsern und Stop- and Go-Chören ein wenig auf der Stelle tritt. Aber das passt trotz allem zusammen. Mit “Magic Chairs” ist Efterklang ein wundervoll episches Album gelungen, das nur einen winzigkleinen Makel hat: es ist stellenweise einfach zu schön.
(nicorola.de)





"I Was Playing Drums" Video

Haldern Pop (X) Das Haldern Festival wird heute um 17:30 Uhr von David Ford eröffnet werden. Leider, denn ich werde erst Freitag vor Ort se...

















Haldern Pop (X)

Das Haldern Festival wird heute um 17:30 Uhr von David Ford eröffnet werden. Leider, denn ich werde erst Freitag vor Ort sein und damit diesen englischen Singer/Songwriter verpassen.

David Ford ist mit seinen 32 Jahren nicht gerade ein Newcomer und kann bereits auf eine nur bedingt erfolgreiche Karriere mit der Band Easyworld zurückblicken und auf 3 Soloalben verweisen. "Let The Hard Times Roll" entstand nahezu im Alleingang, denn Ford spielte nicht nur alle Instrumente (Piano, Gitarre, Banjo usw.) selbst ein, sondern sorgte sich auch um die Streicherarrangements, das Plattencover und, in Zusammenarbeit mit James Brown (Placebo, Foo Fighters, Brendan Benson), die Aufnahme und Produktion.
"Let The Hard Times Roll" gefällt mir jedoch nicht so gut wie der Vorgänger "Songs For The Road" (2007), da Ford hier sein Repertoire zu sehr in Richtung Blues und Country erweitert ("Surfin' Guantanamo Bay", "Sylvia", "Meet Me In The Middle"). Die Mundharmonika darf beim nächsten Mal gern stecken bleiben. Neben "Stephen", das an Sufjan Stevens erinnert, und dem abschließenden, orchestralen "Call To Arms" ist die Single "Panic" jedoch herausragend, auch wenn ich jedes Mal, wenn ich den Song höre, "Pure" von den Lightning Seeds im Kopf habe.

Independently released and funded, it’s a powerful indictment of a world gone wrong. There’s rollicking incisive satire (‘Surfin’ Guantanamo Bay’), pained elegies (‘Stephen’) and muted hope for a better future (‘Call To Arms’), all of which paint a disturbing picture of these times within a deeply personal context. Truly moving and inspiring.
(the-fly.co.uk)





"Panic" Video

In fact, David Ford does have his own voice and vision, and like many other successful musicians, blends the best bits of others into something that becomes fully his own, especially on songs such as sing-along “Nothing At All” and the humorous “She’s Not The One” (opening line: “Holy cow, I need to get my shit together, ‘cause she’s not the one for me”). With Let The Hard Times Roll, David Ford has taken another step toward becoming an artist from whom future artists might borrow.
(atlantamusicguide.com)

Die Band The Czars war wohl nur mäßig erfolgreich. Vielleicht kenne ich einige ihrer Songs, aber ich habe nicht nachgeforscht. Anscheinen...

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Die Band The Czars war wohl nur mäßig erfolgreich. Vielleicht kenne ich einige ihrer Songs, aber ich habe nicht nachgeforscht. Anscheinend handelte es sich eher um Kritiker- und Volker- als um Publikumslieblinge. Der große Durchbruch blieb offensichtlich aus, so dass von der Band 2004 nur noch John Grant übrig blieb. Enttäuscht bzw. von der Realität eingeholt verabschiedete er sich weitgehend (bis auf einige Tätigkeiten für die Flaming Lips und Midlake) vom Musikbusiness und wandte sich wieder seiner Dolmetschertätigkeit zu, die ihn vor seinen “Musikjahren” nach Deutschland verschlagen hatte.

Midlake waren es, die diese Entwicklung nicht hinnehmen wollten. Im Rahmen ihrer Aufnahmen zu “The courage of others” lotsten sie John Grant nach Denton, Texas um ihn tatkräftig bei seinen eigenen Aufnahmen zu unterstützen.

Harmonieverliebt wandelt John Grant auf “Queen of Danmark” zwischen großartigen Momenten, Kitsch (einige Songs hätten “La boum” untermalen können) und augenzwinkernden bis sarkastischen Aufheiterungen. Der Beginn des Albums ließ mich ehrfürchtig zurück. Spätestens ab dem Refrain des Songs “Sigourney Weaver” wich dieses Gefühl der ständigen Aufmerksamkeit, ob ich am Ende nicht doch einem Weird Al Yankovic-Scherz aufgesessen sein könnte. Im Endeffekt sorgt aber genau diese Stimmung für eine Lockerheit, die “Queen of Danmark” als das dauerhaft reizvollere Ergebnis im Vergleich zu “The courage of others” erscheinen lässt: In den wirklich großartigen Momenten toppt es auch die starken Midlake-Titel und mit den sarkastischen Songs beweist John Grant den Mut, den Midlake mit ihrem Albumtitel fordern. Zudem bietet die Stimme des Sängers das gewisse Etwas, welches “Queen of Danmark” besonders macht.

Irgendwo zwischen grenzenloser Anmut und Flight Of The Conchords landet John Grant damit. Die Wechseldusche der Gefühle und Stimmungen erinnert durchaus an Antony and the Johnsons, allerdings ist der potentielle Nerv-Faktor geringer.

Die Musikzeitschrift Mojo verlieh “Queen of Danmark” den “Instant Classic”-Titel. Diese Ehre wurde bislang nur Joanna Newsoms “Have one on me” und den Fleet Foxes zuteil (gilt das als Fleet Foxes-Vergleich?).

Besonders gefällt mir der Song “Sigourney Weaver”. Die als Download erhältliche Variante des Album enthält vier zusätzliche Songs. Bei den Bonustiteln “That’s the good news” und “Supernatural defibrillator” vermutete ich zuerst einen Fehler bei der Erstellung der CD fürs Auto… aber es handelt sich in der Tat um John Grants Songs und… man muss sie gehört haben.

Dazu Now-on:

Auf Queen Of Denmark wird eine unfassbare pastorale Grundstimmung gezaubert, deren Anmut durch echt verzweifelte Texte zwingend konterkariert wird. […] Diese düsteren Erfahrungen verarbeitet Grant nun in überirdisch schönen Melodien. Die reichhaltigen Arrangements protzen nur so mit Geigen, Flöten, Mellotronen und zarten Synthesizern.

Die erste Single ist “I wanna go to Marz”, die Midlake-Beteiligung daran unverkennbar:

Ein komplettes Konzert (aufgenommen im Juni in Stockholm) gibt es hier als Stream.

Hier bitte nicht vom Bandnamen abschrecken lassen! Denn was Mexican Elvis hier unter dem Titel "John Frum Alaska" anbieten, ist du...

















Hier bitte nicht vom Bandnamen abschrecken lassen! Denn was Mexican Elvis hier unter dem Titel "John Frum Alaska" anbieten, ist durchaus hörenswert und hat weder etwas mit Mariachi-Klängen noch mit dem King zu tun.

Mexican Elvis sind der Engländer Peter Hall (Gesang, Gitarre), das aus dem bayrischen Oberland stammende Geschwisterpaar Maximiliane (Bass, Gesang) und Laury Reichert (Klavier, Gitarre, Gesang) sowie der Weilheimer Christoph Brandner (Schlagzeug), der auch schon mit Lali Puna und Console musizierte.
Für ihr Debütalbum "John Frum Alaska" wurden Volker Zander (Calexiko) und Nico Sierig (Missent To Denmark) ins Studio eingeladen, um Cello- und Kontrabass- bzw. Geigenklänge und Drums beizusteuern. Zudem fand sich Pjotr Fijalkowski (Adorable, Polak) im Berliner Studio zur stimmlichen Unterstützung des Songs "Drop Hawaii" ein und um Episoden aus dem Leben als Halber-Popstar zum Besten zu geben. Abgemischt wurde das Album in Omaha von Doug Van Sloun, der auch schon für The Good Life oder Bright Eyes arbeitete, und so verwundert es nicht, dass musikalische Ähnlichkeiten zum Saddle-Creek-Umfeld auszumachen sind.
Düsterer Folk, gefrickelter Pop und schwelgerischer Dreampop, der auch dem Morr-Label gut zu Gesicht gestanden hätte.





"The Washington D.C." Video und hier als legaler Download.

Mexican Elvis sind filigrane Indie-Popper, die an ihrer Musik bis ins kleinste Detail arbeiten. Bis Herzen zerreißen. Die sich viel Zeit nahmen, um Liebe, Melancholie, Leidenschaft und Überschwang auszudrücken, ohne dass es kitschig oder -noch schlimmer - pathetisch klingt. Erst sechs Jahre nach Gründung der Münchner Band und nach zwei EPs und einer Single erscheint das Debütalbum "John frum Alaska". Und jede Sekunde Aufwand sollte sich auszahlen. Auch die E-Mails nach England, mit denen man den Wunsch-Duettpartner, den Adorable-Sänger Piotr Fijalkowski, in den Flieger nach München locken konnte. Großer Pop. Rund. Mit Ecken und Kanten.
(roteraupe.de)

Jahresbestenliste, ick hör dir trapsen. Was könnte man über dieses Album alles schreiben!? Wer sich hinter Danger Mouse verbirgt und was die...

















Jahresbestenliste, ick hör dir trapsen.

Was könnte man über dieses Album alles schreiben!? Wer sich hinter Danger Mouse verbirgt und was dieser Mann sonst noch so anstellt (ich werfe einfach nur die Namen Gnarls Barkley, Gorillaz, Beatles vs. Jay-Z und Banksy & Paris Hilton in den Raum), über den Selbstmord von Mark Linkous (Sparklehorse) im März dieses Jahres, und selbstverständlich den Tod von Vic Chesnutt, der die lange, lange und ziemlich unglaubliche Liste an Gastmusikern und -sängern (The Faming Lips, Frank Black, Iggy Pop, Julian Casablancas (The Strokes), Jason Lytle (Grandaddy), Nina Persson (The Cardigans), Suzanne Vega - um nur einige zu nennen) ergänzt, das 100seitige Fotobuch von David Lynch, das die Musik visuell unterstützt, den Rechtsstreit mit EMI, der eine Veröffentlichung zunächst verhinderte, den Kniff, wie Danger Mouse & Co. das Buch samt leerer CD-R (mit der Aufforderung sich das dazugehörige Album übers Netz zu beschaffen) über eine Homepage doch noch veröffentlichten, die zahlreichen unterschiedlichen Versionen, in denen "Dark Night Of The Soul" nach über einem Jahr doch noch offiziell erscheint, oder die musikalische Fortsetzung dieses Projektes von Danger Mouse mit James Mercer (The Shins) als Broken Bells.

Man könnte sich "Dark Night Of The Soul" aber auch einfach anhören. Verdient hätte es das Album!





"Little Girl" Video

Iggy Pop hat den müden Kläffer gegeben, Frank Black hat seine Engelsharfe besungen, die Frontmänner der Flaming Lips, der Shins, der Super Furry Animals und Ex-Grandaddy-Chef Jason Lytle haben zartbitteres Süßholz geraspelt, Julian Casablancas von den Strokes hat schöner den coolen Kater gegeben als in jeder Sekunde seines letzten Soloalbums, und die Damen Nina Persson und Suzanne Vega haben dafür gesorgt, dass auch weibliche Dunkelheiten nicht zu kurz kommen.
Und doch ist es vor allem die Seele des Mark Linkous, an die man bei „Dark Night Of The Soul“ denken muss. Dabei sind die von ihm vorgetragenen Stücke in ihrer sommermüden Überstrahltheit deutlich dem positiveren Teil seines Werkes zuzurechnen. Wie immer singt er, der seine Stimme nie leiden konnte, durch einen starken Filter. Derselbe Effekt wird später Suzanne Vega auf die Stimme gelegt, die sich somit perfekt einreiht in den Chor der Wayne Coynes, James Mercers und Jason Lytles mit ihren verkifften Seufzerstimmen. Danger Mouse wiederum, der zuletzt mit James Mercer das tolle Broken-Bells-Album veröffentlichte, ist wieder ganz der dem Hip-Hop von der Schippe gesprungene Sixties-Ästhetizist: Es ist faszinierend zu hören, wie der Dreiunddreißigjährige die Beatles-Ästhetik als Basis zur Herstellung zeitgenössischer Popmusik nimmt: Die Ringo-Trommeln bollern, bekiffte Streichquartette schweben durch die Stücke, und immer wieder ist hier Lucy im Himmel mit Diamanten.
(faz.net)



Wenn Gary Lightbody von Snow Patrol vor etwas wegrennen müsste, dann vor seiner unverwechselbaren Stimme. Fand ich sie auf dem Album “Fin...

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Wenn Gary Lightbody von Snow Patrol vor etwas wegrennen müsste, dann vor seiner unverwechselbaren Stimme. Fand ich sie auf dem Album “Final straw” und vor allem im Song “Run” noch toll, wirkte sie ab “Chasing cars” penetrant. Sie ist Snow Patrols Markenzeichen und schloss bislang eine Weiterentwicklung der Band aus. Entsprechend reserviert war auch das Urteil zu Snow Patrols (vorerst?) letzten Studioalbum “A hundred million suns”. Ob Gary Lightbody in einer neuen Band diesem Fluch entrinnen kann oder die logische Kette der Fortbewegung von “Run” über “Chasing cars” zu “The place we ran from” einfach fortgesetzt wird, zeigt das Album des Joint Ventures Tired Pony.

Wenn sich Mitglieder von Snow Patrol, R. E. M. und Belle & Sebastian zusammenfinden, Jacknife Lee (u. a. Produzent von U2, Bloc Party und Weezer) mitmischt und sich Gäste wie Zooey Deschanel / M. Ward und Tom Smith die Ehre geben, ist die Aufmerksamkeit des Publikums gesichert. Das Ergebnis klingt natürlich nach Snow Patrol und viele Passagen austauschbar wie der typische R. E. M. Sound, dessen Reiz gerade in seiner Nichtexistenz besteht. Es ist einfach die Kombination der Elemente aus Indierock/Pop und Folk/Country. Die britische Melodieverliebtheit findet sich vornehmlich in Lightbodys Gesangspassagen. Folk / Country werden auf “The place we ran from” nicht wirklich gelebt sondern in Form der Verwendung der entsprechenden Instrumente angedeutet.

Dazu der “Popwolf”:

Die Americana-Anklänge sind tatsächlich vorhanden, das kann man nicht bestreiten. Allerdings ändern auch ein paar Banjos, Fiddles und oftmals angenehm reduzierte Arrangements wenig daran, dass Lightbodys Songwriting kaum ernsthafte Veränderungen erfahren hat. Das ist auch völlig in Ordnung, denn so erhält man eben kein verschrobenes Nischenwerk, sondern weiterhin höchst eingängige kleine Hits. Und für alle die Angst vor zuviel Folklore haben: Nummern wie “Get On The Road” oder “Dead American Writers” wären sicher auch auf einer Snow Patrol-Platte kaum dramatisch aus dem Rahmen gefallen.

Wie häufig bei sogenannten “Supergroups” ist auch bei Tired Pony das Ganze nicht mehr als die Summe der Teile. Aber allein die Kombination dieser macht das Album hörenswert. “The place we ran from” ist solide Kost, die vor allem dann auffällt, wenn die Gäste Gary Lightbodys Gesang unterstützen oder gar ersetzen dürfen (“Get on the road”, “I am a landslide” und “The good book”, welches auch auf einem Editors-Album hätte erscheinen können).

“Dead American writers” ist der Hit des Albums. Das er als solcher auch auf einem Dutzend anderer Platten hätte erscheinen können spricht für die “Markreife” welche die musikalische Verbindung aus Indierock/Pop und Folk erreicht hat. Führen reife Märkte fast immer zu Mergern, ist die Gründung von Tired Pony eine logische Entwicklung und “The place we ran from” ein Glied in dieser Entwicklung. Aber eines, welches sich nett anhören lässt. Nicht mehr und nicht weniger.

Das Video zu “Dead American writers”:

Sommerplatte gefällig? Best Coast aus Los Angeles bringen mit ihrer Mixtur aus Garage-Rock und Surf-Pop im Phil Spector-Gewand den Strand un...



Sommerplatte gefällig? Best Coast aus Los Angeles bringen mit ihrer Mixtur aus Garage-Rock und Surf-Pop im Phil Spector-Gewand den Strand und das Meer ihrer Heimat quasi in unser Wohnzimmer. In etwas mehr als einer halben Stunde feiert Songwriterin und Frontfrau Bethany Cosentino zusammen mit Bobb Bruno und Ali Koehler in 13 Songs (hier im Stream) den Beginn der Sommerferien, Jungs, Tagträume, Sonnencreme, Strandlektüre und ähnliches.

Its unlikely that Cosentino’s lyrical conceits would affect the way they do if they weren’t coupled with such winning melodies, such vivid choruses, such memorable hooks (like Summer Mood’s delectable, double-edged “There’s something about the summer” refrain, or the dovetailing harmonies that close Our Deal). Her Spector-esque pop reaches its most ersatz on I Want To, with an intro echoing both Be My Baby and The Leader of the Pack, but the pang of longing that runs through her repeated croon of “I want you so much” melts away such trainspotterism. (bbc)

The sublime lead-off single for the album, ‘Boyfriend’, is straight from the Phil Spector loonbook, with melody and swooning to the forefront and dirty guitars aping a wall of sound. That’s pretty much the template for the entire album, and sure, there’s plenty of these new Shangri-lo-fi bands around at the moment, Dum Dum Girls, Vivian Girls et al, but Best Coast have shot straight to the top of the pile for two reasons: great songs, and immense charm. (NME)

Boyfriend


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