Dem Hype im letzten Jahr folgten langwierige Tourneen, der Ausstieg von Gitarrist Adam Kessler , ein Album, das bezüglich der Verkaufszahle...



















Dem Hype im letzten Jahr folgten langwierige Tourneen, der Ausstieg von Gitarrist Adam Kessler, ein Album, das bezüglich der Verkaufszahlen hinter den Erwartungen zurück blieb, Spannungen innerhalb der Band um die musikalische Ausrichtung, die nach eigenen Angaben im Juni fast zur Auflösung von The Drums geführt hätten und keine 15 Monate nach dem Debütalbum bereits dessen Nachfolger "Portamento".

Hört man sich die erste, sehr nach The Smiths klingende Single "Money" und die 11 weiteren Titel des Albums an, scheinen sich wohl innerhalb des Trios die Bandmitglieder durchgesetzt zu haben, die am bewährten Sound von "The Drums" festhalten wollten. Gelegentliche Keyboard-Klänge, wie in "Hard To Love" oder "Searching For Heaven", oder düstere Töne, wie im eher an The Cure als Surf-Pop erinnernden "If He Likes It Let Him Do It", täuschen nicht darüber hinweg, dass sich die meisten Songs auch so auf ihrem ersten Longplayer hätten wieder finden können. Die Titel klingen weiter wie locker aus dem Ärmel geschüttelt und ohne großen produktionstechnischen Aufwand eingespielt, laden zum Tanzen oder Mitwippen ein, lassen aber die ganz großen Refrains und Hooklines vermissen.

Mit "Portamento" knüpfen die New Yorker Musiker an den gut gelaunten, eingängigen upbeat-Sound ihres Erstlings an, klingen nach wie vor ganz unverwechselbar nach den Drums, haben sich aber inhaltlich von Sommer, Strand und Surfen komplett verabschiedet. Thematisch wird es ernster auf der neuen CD. In den Texten finden sich das Misslingen der Liebe ("How It Ended", "In the Cold") ebenso wie düstere existentielle Aussagen ("I've seen the world / there is no heaven, there is no hell / I believe when we die we die"); mit "Money" haben die Drums auch so etwas wie der Song zur Finanzkrise geschrieben (" I want to buy you something / but I don't have any money"). Doch die Musik ist alles andere als traurig, über weite Strecken gut tanzbar und aufgekratzt. Somit haben The Drums sich mit "Portamento" zwar nicht neu erfunden, aber einen spannenden Mittelweg gefunden: sie sind sich selbst treu geblieben und gleichzeitig ein wenig erwachsener geworden.

Wer schon die Leichtigkeit ihres Debütalbums mochte, wird auch "Portamento" lieben – und kann mit den Drums eine neue Ernsthaftigkeit entdecken.
(vogue.de)



Mit wenigen Mitteln fließen die Stücke durch die New Wave-Spiegelbox. Stimmige Reflexionen zuckeln wie eine alte Tram durch Großstädte, die mehr London als New York sein wollen. Manchmal brechen die Instrumente weg, nur ein Beat untermalt den glasigen Gesang. Zickige Gitarrenmelodien werden gegniedelt, die meist nur ein Motiv benutzen, welches sich an der Stimme festhält, die aber dagegen arbeitet. Die Drums sind windig geworden. Das hat wohl was mit Segelschuhen oder mit Ringelhemden zu tun. Ein Stimmenloop untermalt eine angedeutete Idee, die aber nicht mehr wird und so nur als Untermalung genutzt wird, um den Handclaps den benötigten Platz zu lassen.

So fließt das zweite Drums-Album ein wenig lustlos runter. Nicht immer kann man aufmerksam bleiben, denn wie schon gesagt, die Refrains haben sich in einer Attitüde versteckt, die mehr Fashion als Musik sein will. Obwohl alles ständig groovt oder wackelt, bleiben die Songs ein wenig harmlos. Es wirkt alles sehr hektisch, kalt und vernebelt. So waren die Drums schon immer, doch sie perfektionieren ihre Skizzen nun hingebungsvoll. Am Ende bleiben einem nur die Gitarrensounds und das zuckende Bein.
(jahrgangsgeraeusche.de)


The Drums in Deutschland:

20.11.11 München, Ampere
23.11.11 Hamburg, Übel & Gefährlich
23.11.11 Köln, Gebäude 9

Belgien scheint einen Lauf zu haben. Es gibt Anzeichen, dass sich doch mal wieder eine Regierung zusammenfindet und die beste Band des Lande...











Belgien scheint einen Lauf zu haben. Es gibt Anzeichen, dass sich doch mal wieder eine Regierung zusammenfindet und die beste Band des Landes bringt im 20. Jahr ihres Bestehens ihr bestes Album seit Jahren heraus. dEUS ist in Kritiker- und Musikerkreisen so hoch angesehen, dass eigentlich jedes jedes Album spätestens seit “The ideal crash” die Erwartungen enttäuschen müsste. Doch das aktuelle und sechste Album “Keep you close” kann als Befreiungsschlag interpretiert werden. Vielleicht brauchte die für dEUS-Verhältnisse schon ungewöhnlich lange unveränderte Bandbesetzung über die Alben “Pocket revolution” und “Vantage point” einfach eine Anlaufphase.

Mit den experimentellen Songs früherer Alben hat “Keep you close” nichts mehr viel zu tun. Die messerscharfe Violine aus z. B. “Suds & soda” geht inzwischen in orchestralen Arrangements auf. Vom ursprünglichen dEUS-Charme müssen wir uns wohl verabschieden. Doch nun ist die Band “anders gut”: Durch dieses Album wird Indierock an der Grenze zum Pop zwar nicht zum ersten Mal aber überzeugend definiert. Sollte jemand R.E.M. nach deren Auflösung nachtrauern, kann er getrost zu “Keep you close” greifen. So schließt sich der Kreis, nachdem sich Stipe schon vor Jahren als dEUS-Fan geoutet hatte.

Es fällt mir schwer Highlights auf dem durchgängig starken Album zu nennen. Aber “Dark sets in” und “Ghost” erfreuten mich bei jedem Durchlauf erneut. Greg Dulli (The Twilight Singers, The Afghan Whigs, The Gutter Twins) als Gast war ein Glücksgriff. Auch wegen ihm assoziiere ich einige der Songs als Stoner Rock.

CDStarts.de:

Dieses sechste Album klingt zuallererst gesetzt. Abgeklärt. dEUS scheinen nun im Gegensatz zu früher einen einheitlichen Willen zu haben, was logischerweise die Anzahl der beschrittenen Wege verkleinert. „Vantage Point“ und „Keep You Close“ sind dementsprechend viel näher verwandt, als es jemals andere Veröffentlichungen dieser Band waren. War es sonst deren Stil, gerade keinen zu haben, so scheint sich nun tatsächlich so etwas wie ein typischer dEUS-Sound herauszukristallisieren. In dieser konzentrierten Verwendung von weniger Mitteln liegt dann auch die Stärke der neuen Stücke: Lässig groovende Genialitäten wie „Constant Now“ entschädigen angemessen für die fehlende Durchgeknalltheit der neuen Werke.

Das Video zum Titelsong:

Keep You Close from MrCopyleftproduction on Vimeo.

dEUS live:

  • 28.11. Köln
  • 29.11. Hamburg
  • 30.11. Berlin
  • 02.12. München
  • 03.12. Zürich
  • 04.12. Wien
  • 06.12. Neuchatel

"Sound Of White Noise" ist der Titel des sechsten Albums von Anthrax, aber mit Trash-Metal hat dieses Album hier nichts zu tun. St...



















"Sound Of White Noise" ist der Titel des sechsten Albums von Anthrax, aber mit Trash-Metal hat dieses Album hier nichts zu tun. Statt dessen hat das Sextett aus Swansea / Cardiff in Wales sicherlich einige Alben von The Jesus & Mary Chain ("Blood"), Black Rebel Motorcycle Club ("Sunset"), den frühen Verve ("Is It There For You") und Spiritualized ("Fires In The Still Sea") im Plattenschrank stehen. Denn "White Noise Sound" entleiht sich einerseits den Wall-of-Sound übereinander getürmter Gitarren und andererseits (und deutlich in der Überzahl) die psychedelischen, ausufernden, drogenvernebelten Träumereien.

Das Album entstand in Zusammenarbeit mit Pete Kember, vielleicht besser bekannt als Sonic Boom (Spaceman 3, Spectrum), und Cian Ciaran (Super Furry Animals) und wurde zumindest in England zu Beginn des Jahres veröffentlicht. Deutschland ging leer aus und hat dadurch etwas verpasst.
Da hilft nur "White Noise Sound" selbst importieren: Hier gibt es das auf 700 Exemplare limitierte violette Vinyl (für 20 Euro inklusive Versand).

Opener Sunset's rush of angry chords is eerily similar to Spacemen classic Revolution. Where Spacemen 3 were Walkin' With Jesus, WNS frontman Daniel Henley can't stop himself dropping in a reference to "me and the Devil, walkin' side by side". At times, it all feels so fiendishly counterfeit that you expect a visit from the sonic police, but the drones and psychedelic melodies are impeccably well done, and at times sublime. No Place to Hide conjures up a particularly translucent, opiate clam, while (In Both) Dreams and Ecstasies edges into more glacial Fripp and Eno territory. Actual originality is hard to pin down, though the Krautrocky Fire in the Still Sea introduces the not so psychedelic sound of Swansea's seagulls.
(guardian.co.uk)





Remember hearing ‘Spread Your Love’ by Black Rebel Motorcycle Club in 2001? Remember how you thought it was so great that you told some of your friends? They still take the piss out of you for it, don’t they? Well, this could be déjà vu.

It’s not that bad, really. Get beyond the bluster and cliché of tracks like ‘Blood’ (huge chunky riffs and defiant, druggy lyrics) and ‘Sunset’ (dark, crunchy and drenched in feedback) and you come to the loveliness of ‘Fires In The Still Sea’, a chiming dreamscape of synthesiser, seabirds and waves. And the haunting ‘No Place To Hide’, with its repetitive, echoing refrain harking back to Krautrock. There’s an inevitability to the appearance of a sitar on ‘Don’t Wait For Me’ – something that co-producers Pete Kember (Spacemen 3) or Cian Ciaran (Super Furries) should have discouraged, but such schoolboy errors can be excused on a debut. If they can get through festival season without a Kate Moss collaboration/tabloid headline, they should be fine.
(iheartau.com)

Für das kalifornische Duo scheint die Trinität eine besondere Bedeutung zu spielen, denn es wurden drei neue Mitstreiter gefunden, die aktue...



















Für das kalifornische Duo scheint die Trinität eine besondere Bedeutung zu spielen, denn es wurden drei neue Mitstreiter gefunden, die aktuelle Platte trägt den Titel "Father, Son, Holy Ghost" und auf dem Cover prangt der Hinweis, dass es sich um "Record 3" handelt. Diese Zählweise ist aber nur nachvollziehbar, wenn man neben dem Debüt "Album" (2009) auch die letztjährige EP "Broken Dreams Club" mit hinzu rechnet. Was bei 6 Titeln und einer Spielzeit von über einer halben Stunde auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Girls treiben auf "Father, Son, Holy Ghost" das muntere Zitatesuchspiel auf die Spitze und perfektionieren das ihnen eigene Adaptieren unterschiedlichster Spielarten des Rock aus den vergangenen Jahrzehnten. Gerne auch mal mit mehreren Wechseln, Breaks und Umwegen innerhalb eines Songs. Zu entdecken gibt es Teenage Fanclub, Elvis Costello, The Beatles, Elliott Smith, Pink Floyd, Mercury Rev, Deep Purple, Fleetwood Mac und noch so einige mehr. Reichen die üblichen 4 Minuten für Referenzen und eigene Ideen nicht aus, so dauert der Song eben sechs, sieben oder gar acht Minuten.



Bleiben wir bei der Zahl 3 und nennen 3 Quellen mit P, die jeweils 3 x 3, also 9 Punkte verteieln: PopMatters, Pitchfork und Paste Magazine:
While not exactly a pop savant, Owens has sharpened his songwriting in the few years since Album, and the new tunes sound more open-ended, allowing them to build on and play off one another naturally and easily, without being forced into a self-conscious song cycle or concept album. “My Ma” is all slow burn and slow build, almost an overture to the pleading “Vomit,” which sounds nothing like its title suggests. “Come into my heart,” Owens croons over and over, turning the lyric into both a romantic invitation and a narcotic foreboding, and the desperation in his vocals couldn’t have been learned solely from pop music. The gospel backing vocals may be a bit over the top, but the moment stands as an emotionally direct and musically sophisticated high point on Father, Son, Holy Ghost: familiar elements transformed into something new and desperately personal.

This is an album about juxtaposition and contrast, so the yearning “Alex,” which sounds lit by a beach campfire at twilight, segues into the riff-heavy “Die,” with its classic rock noodling and harried lyrics. Girls do pop melancholy and metal misanthropy equally well. “Just a Song” builds off a simple flamenco theme and a snare roll that sounds like waves on the beach. Owens, however, repeats the line “Love, it’s just a song” until its voice breaks down into simple, seemingly wordless tones—more instrumental than human, as though he’s literally losing himself in the song.

Father, Son, Holy Ghost is full of such odd, unexpected pleasure, which all the more impressive considering how familiar the elements are. That’s perhaps Girls’ most impressive trick: finding so many new ideas and emotions in pop’s well-worn sounds. In that regard, this album not only surpasses its predecessor but raises the bar for any band, indie or otherwise, mining the past for inspiration.


Niedlicher Bandname und die Musik genau so verträumt und verhuscht wie das Plattencover. So präsentieren sich die mittlerweile zu Quartett a...



















Niedlicher Bandname und die Musik genau so verträumt und verhuscht wie das Plattencover. So präsentieren sich die mittlerweile zu Quartett angewachsenen Seapony aus Seattle. "Go With Me" ist das Debütalbum von Jen, Danny, Ian und John, das über Hardly Art / Sub Pop schon vor einiger Zeit erschienen ist und so gar nicht nach Seattle und dessen berühmtesten Label zu klingen vermag. Lo-fi-Produktion, Jens hauchende Gesangsversuche zu Glockenspiel und Handclaps, Gitarren in Surfpop- und Twee-Tradition und ein monotones bis stoisches Schlagwerk, dessen Anforderungen sich auch Bobby Gillespie zu The Jesus & Mary Chain-Zeiten hätte stellen können.
Wer für ein Mixtape zu den letzten Sommertagen noch eine liebliche Alternative zu Best Coast oder Cults sucht, könnte hier fündig werden.



Mit Titeln wie „Go Away“, „Always“, „Where We Go“ und „With You“ kommt es einem so vor, als wollten sie ihren Zusammenhalt sowohl als Liebende als auch als Freunde untermauern. Eingetaucht in einen schlicht gehaltenen, von ausgedünnten Gitarren, sachten Bass-Linien und soften Schlagzeug-Beats getragenen Klang, erregen die drei nicht das ganz große Aufsehen. Doch ist es stets eine schmeichelnde Eleganz, die ihre knapp gehaltenen Indie-Surf-Pop-Rock-Songs ausmachen. Ein paar Akkordwechsel auf der Gitarre, ein leicht klatschendes Schlagzeug, Hall, Delay, Reverb und Weidls Hauchstimme. Das ganze hat den Charme von Best Coast in träumerisch ohne den stürmischen Elan. Und eine duselige Verspieltheit von The Radio Dept. ohne die experimentellen Verschachtelungen.

Doch können Seapony bei all den dezenten Meeresbrisen, welche sie umwehen, auch mal kernig zur Sache gehen. „So Low“ bricht dabei den Rahmen des Reduziertseins auch überhaupt nicht auf. Schlagzeug und Gitarre legen nur einen kleinen Zahn zu und lassen das bisher gehörte Bild beben. Auch durch Weidl geht in diesem Song ein deutlicher Ruck, der ihrer sanften Stimme plötzlich mehr Biss verleiht. Allerdings haben Seapony zu Beginn von „Go With Me“ diesen Elan mit „Dreaming“ und dem in der Mitte befindlichen „Into The Sea“ schon an den Tag gelegt. Der erwähnte Mehr-Biss lockert die sonstigen Schwelgereien, die ihren Höhepunkt im „I Never Would“, „Always“ und dem dahin getragenen „What You See“ finden, damit auf. Egal ob in der Nähe einer kühlen See, wo die tropisch verwöhnten Seepferdchen keine Heimat finden, oder voneinander getrennt: Seapony vereinen mit „Go With Me“ relativ unspektakulär, aber ergreifend Sehnsucht mit Geborgenheit.
(crazewire.de)


Den Plattentitel einem Gedicht des britischen Romantikers Percy Bysshe Shelley entnommen und den Opener "Sweet Unrest" einem Tim B...



















Den Plattentitel einem Gedicht des britischen Romantikers Percy Bysshe Shelley entnommen und den Opener "Sweet Unrest" einem Tim Burton-Soundtrack nahezu auf den Leib geschneidert, so präsentiert sich die aktuellste Veröffentlichung von Sascha Ring, aka Apparat. Der deutsche Elektro-Musiker verabschiedet sich von IDM, Techno und Glitch (oder wie die Musikrichtungen, die in unserem Kosmos so gut wie keine Rolle spielen, auch immer heißen mögen), und versinkt in spärische Klangwelten, die an Maximilian Hecker, M83 oder Sigur Rós erinnern.
Dazu hat er nicht nur eine richtige Band mit echten Instrumenten zusammengestellt, die ihn auf der anstehenden Tournee begleiten werden, sondern auch noch Anja Plaschg (Soap&Skin) als Gastmusikerin und -sängerin ins Studio eingeladen ("Goodbye"). Das mag dem Einen zu kitschig und verträumt sein, der Andere erfreut sich über ein tolles Album, das auch gut als Zusammenarbeit von Graig Armstrong und Thom Yorke ("Ash Black Veil") hätte durchgehen können. Oder so, als ob Radiohead plötzlich wieder daran interessiert wären, melancholische Songs samt schöner Melodien zu schreiben, gelegentliches Elektro-Gefrickel ("Candil de la Calle") inklusive.



»The Devil's Walk« ist nach einem Gedicht des englischen Romantikers benannt und setzt die Segel, um die Küste des heimischen Electrofrickellands weit hinter sich zu lassen und Kurs auf Befreiung zu nehmen: von Beats, Dance-Diktat, Computerfixiertheit und all dem Kram.

Für dieses Abenteuer hat Ring mit Mute ein neues Label gefunden, und er hat eine neue vierköpfige Band gegründet, in der er, zumindest auf der Bühne, selbst einfach nur mehr Sänger und Gitarrist sein muss. Seine Thom-Yorke'schen Heulerfrequenzen setzt er, der erst vor ein paar Jährchen zum ersten Mal vor ein Mikrofon genötigt wurde, auf fast allen Stücken ein, als einzige Gesangsgästin lädt er Soap & Skin für ein Stück zum großen Gänsehautgipfel. Da schaudert's einen fast noch schöner als beim leisen Romantiker-Rezitieren.
(intro.de)




Apparat Band auf Tour:

31.10. Leipzig, Centraltheater
02.11. Frankfurt, Mousonturm
09.11. München, Kammerspiele
10.11. Stuttgart, Waagenhalle
11.11. Heidelberg, Karlstorbahnhof
12.11. Dresden, Beatpol
18.12. Berlin, Hebbel am Ufer

Ich mag britische Rockmusik, weil ich selten von ihr enttäuscht wurde. Oasis, Primal Scream, Charla...








Ich mag britische Rockmusik, weil ich selten von ihr enttäuscht wurde. Oasis, Primal Scream, Charlatans, Stone Roses, Chemical Brothers… alles verlässliche Größen, die aber auch recht vorhersagbare Alben ablieferten. Und dann gibt es da noch Kasabian, die mit ihren ersten drei Alben zwar recht konstante Qualität lieferten, deren Alben man jedoch reines Gewissens als “Bastarde” verschiedenster Genres und vor allem der oben genannten Bands bezeichnen kann. Und gerade in der Gewichtung der musikalischen Zutaten pro Album lag jeweils die Spannung.

Die Vorankündigungen zu “Velociraptor!” ließen großartiges und mächtiges erhoffen. Diese Erwartungshaltung wurde während des ersten Durchlaufs weitgehend enttäuscht. Erst “Switchblade smiles” zeigt die Energie, die ich mir erhofft hatte. Derart ernüchtert konnte ich mich ab dem zweiten Durchgang auf die weiteren Qualitäten des Albums konzentrieren.

“Velociraptor!” fordert den Hörer nicht durch die angekündigte Brachialität sondern durch Vielseitigkeit. Daher ist das Album auch kein ausgestorbener Dinosaurier sondern ein quicklebendiges Chamäleon. Die Band zitiert sich an vielen Stellen selbst und gibt so nach bereits erfolgreichen Alben noch mehr Hörern die Möglichkeit, sich mit Kasabians “Konzept” vertraut zu machen. "The West Ryder Pauper Lunatic Asylum" war schon stark, aber "Velociraptor!" ist noch schlüssiger. Ich traue Kasbian einen noch weitaus größeren Wurf zu. Spätestens die energiegeladene Live-Show der Band hat mich darin bestärkt.

“Days are forgotten”, “I hear voices”, “Re-wired” und “Man of simple pleasures” sind für mich die Hits des Albums.

CDStarts.de:

Kasabian stehen im Transit. Das macht „Velociraptor!“ deutlich. Wobei die ersten beiden und die letzten beiden Alben dabei eine relativ homogene, für sich stehende Einheit bilden. Das wunderschöne „I Hear Voices“ und „Re-wired“ unterstreichen die gleiche Stärke wie „La Fee Verte“, Kasabian brauchen nicht mehr den ganz großen Rock-Druck um zu brillieren, aber auf ein mit den früheren Mechanismen gänzlich abgeschlossen habendes Werk lassen sie sich noch nicht ein. Dafür ist das Rockstar-Dasein wohl zu schön. Es kann sein das Kasabian für immer in diesem Transit-Bereich verweilen, vielleicht aber erfinden sie sich demnächst tatsächlich neu. Festzuhalten bleibt dennoch, dass Kasabian es mit ihren allumfassenden Rock besser machen als die meisten.

Das Video zu “Days are forgotten”:

KASABIAN - Days are forgotten from AB/CD/CD on Vimeo.


Für ihr sechstes Album "Crushes (The Covers Mixtape)" kamen Kori Gardner und ihr Ehemann Jason Hammel im letzten Jahr auf die unge...



















Für ihr sechstes Album "Crushes (The Covers Mixtape)" kamen Kori Gardner und ihr Ehemann Jason Hammel im letzten Jahr auf die ungewöhnliche Idee, sich Songs anderer Künstler zu bedienen, darunter so unterschiedliche wie Belle & Sebastian ("Sleep The Clock Around"), Tom Waits ("Long Way Home") oder The Mars Volta ("Son Et Lumiere").
Daraus hier nun das Video zu "Love Letter" (Nick Cave):





Das neue Album stammt wieder aus eigener Feder, trägt den Titel "Mountaintops" und ist nach 10 Titel in 37 Minuten bereits wieder vorbei. Scheinbar haben die Beiden beim Produzieren ihres Cover-Albums so viel Spaß gehabt, dass sie diesen Job auch auf "Mountaintops", das wieder über Barsuk erscheint, selbst übernommen haben.
Mates Of State beweisen, dass sie es immer noch verstehen eingängige Lieder zu schreiben ("Palomino", "Maracas") und so starten sie mit diesen beiden Songs und viel Elan ins neue Album. "Total Serendipity" gerät mit seinen Bläsern und Handclaps regelrecht zu einem Happy-Pop-Song und es wird schnell klar, dass Gardner und Hammel auf dieser Platte deutlich mehr als zuletzt auf Synthies und Keyboards setzen. Natürlich gibt es auch wieder die ein oder andere Ballade ("Desire", "Unless I'm Led"), hübschen Girl-Boy-Gesang und jede Menge "Oooh-Ooooh"s und "La-la-la"s in den Refrains, aber vieles wirkt hier leider allzu lieblich.

Mountaintops brings on an immediate sigh of relief: Its opening minutes are not just a return to form, but one of the most zinging 1-2 punches in the band's catalogue to date. "Palomino" is celestial pop with a chorus as big as the sky, and the warped synth groove of "Maracas" is irresistibly catchy. (...)

Mountaintops is not without valleys: the breathy balladry of "Unless I'm Led" is a bit too maudlin even for the Mates, and the Motown-meets-glee-club sugar rush of "Total Serendipity" is divisive at best. But overall, Mountaintops finds the Mates taking the more nuanced emotional tenor of Re-Arrange Us and splaying it across the mural-sized pop canvases we've come to expect from them. Impervious to trends and refreshingly uncool, Mates of State have managed to progress and mature within the confines of their own self-made niche. All of which is pretty punk, when you get right down to it.
(pitchfork.com)

Wer richtig viel Geld ausgeben möchte, kann sich das Mates Of State VIP-Konzert-Erlebnis auf der Band-Homepage kaufen: Es beinhaltet eine Piano-Lehrstunde mit Kori und Schlagzeug-Lektionen mit Jason, um die Mates Of States während eines Konzerts bei einem Stück zu begleiten. Zudem gibt es noch ein gemeinsames Abendessen zu Viert und so ziemlich jedes Teil aus dem Shop. Kostenpunkt: schlappe 1.000 Dollar.
Die Möglichkeit ein Mates Of State-Konzert im heimischen Wohnzimmer zu erwerben gibt es mittlerweile nicht mehr. Entweder haben schon zu viele zugegriffen, oder Kori & Jason viel auf, dass 10.000 Dollar doch recht viel Geld sind.


Es ist ein bewährtes Mittel, den ein oder anderen neuen Song einer Best of-Zusammenstellung hinzu zu fügen, damit auch die treuen Fans einen...



















Es ist ein bewährtes Mittel, den ein oder anderen neuen Song einer Best of-Zusammenstellung hinzu zu fügen, damit auch die treuen Fans einen Kaufanreiz geboten bekommen. Im Frühjahr 2011 war dies bei Ladytron, neben einer Coverversion von Death In June ("Little Black Angel"), die wenig überzeugende Single "Ace Of Hz".

Ärgerlich (und teuer), wenn bereits 6 Monate nach dieser Compilation ein neues Album in den Handel kommt, auf dem sich dieser exklusive Song ebenfalls befindet.
Noch ärgerlicher, wenn dieser (wenig überzeugende) Titel dann das beste Lied der Platte darstellt.

Ansonsten liefern Ladytron auf ihrem fünften Album "Gravity The Seducer" das gewohnte Klangbild ab, auch wenn das Ziel eher Richtung Dreampop als zu Disco tendiert, nur die tollen, mitreißenden Songs fehlen leider. Die Single "White Elephant", die gleichzeitig den Opener bildet, dürfte hierfür als Beweis ausreichen, denn in der Regel werden für diese Aufgaben die stärksten Songs ausgewählt. So wabern die Synthies verträumt bis belanglos vor sich, während die 80s-Retro-Maschine auf vollen Touren läuft und neben drei Instumentals zumindest zwei Songs mit einem gewissen Wiedererkennungswert ausspuckt ("Mirage" und "White Gold").



Mit dem hymnischen Gewicht der Songs von "Witching hour" oder "Velucifero" hat das fünfte Album der Liverpooler dennoch nur noch wenig gemein. "Gravity the seducer" neigt zum Ätherischen, zum Wolkigen, zum Verhuschten. Die dazu passende Trägheit der Rhythmen gemahnt neben den hoffnungsarmen Harmonien deutlich mehr als zuletzt an deutsche Elektronik der Sieb- und Achtziger. Selbst wenn die Beats mal Fahrt aufnehmen, sorgt die distanzierte Melodieführung für kalte Schauer.

Dennoch gehört es zur Kunst von Ladytron, sich nicht mit Kälte und Dramatik (oder gar mit bloßer Nostalgie) zu begnügen. Sie kriechen mit Songs wie "Ambulances" und "Melting ice" unter die Haut der Träumer, nicht ohne den Bewegungswillen der Schwarzkittel zu kitzeln. Immer wieder lassen sie zudem kleine Details einfließen, die analoge Wärme verbreiten. Sei es der Heimorgel-Nachdruck aus "Ritual", das verwackelte Klavier aus "Moon palace" oder das wiederkehrende Bontempi-Schubbern, das als Rhythmusgeber die Prägnanz eines fluffigen Wattebauschs verbreitet. Doch das antriebslose Schweben ist kein Nachlassen; die vermeintliche Indifferenz ist dem Grundgefühl von "Gravity the seducer" mehr als angemessen. Wer sich von der Schwerkraft verführen lässt, schwebt willig danieder.
(plattentests.de)


Konzert Nummer Zwei fand im Koblenzer Fort Asterstein statt, dessen Existenz mir bis dahin unbekannt war. Ein bekannter Telekommunkationsanb...



















Konzert Nummer Zwei fand im Koblenzer Fort Asterstein statt, dessen Existenz mir bis dahin unbekannt war. Ein bekannter Telekommunkationsanbieter lud glückliche Gewinner zu einer unterhaltsamen Veranstaltung, dessen Highlight jedoch die glänzend (magenta) ausgeleuchtete Location sein sollte, die entfernt an ein altes Amphitheater denken ließ. Schade, dass dieser Konzertort nur für einen einzigen Abend zum Leben erweckt werden sollte.

Auch schade, wenn man den aktuellen Longplayer von The Subways nicht besitzt. Nein, denn "Money And Celebrity" ist schwächer als "All Or Nothing" (2008), das wiederum schwächer als "Young For Eternity" (2005) war. Natürlich haben einige Songs wie etwa "It's A Party" und "We Don't Need Money To Have A Good Time" großes Feier und Mitgröhl-Potential, aber viele der übrigen Songs rauschen substanzlos an einem vorbei oder sind zu vorhersehbar nach einer Punkrock-Song-Blaupause entworfen. Da konnte auch Produzent Stephen Street (The Smiths, Blur, Kaiser Chiefs) wohl wenig ausrichten.
An besagtem Konzertabend hatten alle Beteiligten eine gute Zeit und Billy Lunn, Charlotte Cooper und Josh Morgan sicherlich Dank des Sponsors auch ausreichend Geld, aber den Tonträger braucht es nicht wirklich.
Überflüssig ist auch die "deutsche" Version der Single "We Don't Need Money To Have A Good Time" (mit rund einem Dutzend deutscher Wörtern im Refrain), die dem Album noch angehängt ist, denn hier kopieren sich The Subways plump selbst, da sie diese Idee mit "Rock & Roll Queen" bereits hatten.





Das kann man natürlich auch alles anders sehen:
(...) dementsprechend folgt "Money and Celebrity" konsequent dem AC/DC-Prinzip: ein Gitarrenriff, ein starker Refrain zum Mitgrölen und nach drei Minuten hat der Song gefälligst vorbei zu sein.

Die Subways gehören definitiv zu den Topathleten im modernen Rocksport. Es ist manchmal kaum zu glauben, wie fit und kompromisslos die drei über den Acker pflügen, wo sich bei jeder anderen jungen Band die erste Sinn- und Formkrise doch meistens schon nach dem ersten Album einstellt. "Money and Celebrity" will davon nichts wissen, und nicht zuletzt Songtitel wie "It’s A Party" und "I Wanna Dance With You" bezeugen, dass die Subways mit wenn, aber und vielleicht nichts am Hut haben!

Mit "Money and Celebrity" zeigen sich die Subways in neuer alter Bestform, kommen keinen Moment ins Straucheln und haben noch dazu eine ganze Ladung Songs an Bord, die locker das Erbe von "Rock’n’Roll Queen" und "Oh Yeah" antreten können. Man kann über dieses Album überhaupt nicht meckern, höchstens beneiden kann man die Subways: um die unerträglichen Mengen an guter Laune, die sie in ihrem Keller lagern.
(fritz.de)





Dass The Subways live dennoch immer ein Erlebnis sind, weiß man spätestens nach Christophs Bericht:

09.10.11 Offenbach, Kapitol
12.10.11 Dortmund, FZW
13.10.11 Köln, E-Werk
18.10.11 Hamburg, Docks
24.10.11 Berlin, Astra
29.10.11 Dresden, Reithalle
04.11.11 München, Backstage Werk
07.11.11 Stuttgart, Longhorn

In der letzten Woche besuchte ich gleich zwei Konzerte mit Christoph, es ist also an der Zeit die entsprechenden neuen Platten hier vorzuste...



















In der letzten Woche besuchte ich gleich zwei Konzerte mit Christoph, es ist also an der Zeit die entsprechenden neuen Platten hier vorzustellen.

"Idealistic Animals" lautet der Titel des zweiten Albums von Dear Reader, die uns 2009 mit "Replace Why With Funny" überaus erfreuten. Mittlerweile ist die südafrikanische Band bis auf die Sängerin Cherilyn Macneil zusammengeschrumpft. Die Dame lebt seit 18 Monaten in Berlin, auch der Sitz ihres Labels City Slang, und da gestaltete sich der Kontakt zu den ehemaligen Kollegen Darryl Torr und Michael Wright schwierig. Prägnantestes Stilmerkmal ist selbstverständlich immer noch Macneils helle und klare Stimme, weniger ausgeprägt sind hingegen die eingängigen Melodien auf dem neuen Album. Gingen auf dem Vorgänger noch Songs wie "Bent" und "Dearheart" (und und und) direkt ins Ohr (und wollten es auch nicht so schnell wieder verlassen), so braucht man doch den ein oder anderen Hördurchlauf, bis sich etwa "Monkey (Go Home Now)" oder "Camel (Not Black Or White But camel)" beginnen dort festzusetzen. Erneut wurde die Platte von Brent Knopf (Menomena) produziert, geriet jedoch noch melancholischer und introvertierter und überrascht durch opulentere Arrangements und versteckte Soundschnörkel.
Wer es schlichter liebt, dem sei die limitierte CD-Version empfohlen, beinhaltet sie doch 5 Titel in minimalistischen, akustischen Versionen. Als Beispiel soll hier "Monkey (Go Home Now)" dienen:


So reihen sich auf "Idealistic animals" elf Songs aneinander, die denen des Debüts kaum nachstehen. Auffallend ist, dass jedes Songtitel-Tier in Klammern einen zur Stimmung des jeweiligen Stücks passenden Zusatz enthält. Der Opener "FOX (Take your chances)" etwa versteckt die großen Gefühle hinter einer minimal gehaltenen Melodie, wobei MacNeil zunächst noch wie eine kühle Beobachterin wirkt. Muss sie aber gar nicht. Schon das stampfende "MONKEY (You can go home)" zeigt Zähne und sorgt mit der Fusion von Dschungelbeats, Klavierklängen und Streichern früh für einen netten Überraschungseffekt.

Auch "WHALE (Boohoo)" wirbelt gewaltig auf, die Harmonika erfüllt ihren Zweck und versetzt den Hörer irgendwo ans Wasser, wo sich MacNeil im Text als riesige Welle über New York legt. Noch nicht verrückt genug? Die Ballade "GIRAFFE (What's wrong with us)" ist trotz lauter Bläser einer der zartesten Songs des Albums, während man bei "ELEPHANT (Hearter)" das Gefühl kaum los wird, dass es sich um eine Zusammenarbeit mit Emilíana Torrini handelt. Doch MacNeil wäre dumm, wenn sie den Titel des Albums nicht allzu genau nehmen würde. Und so steht das merkwürdigste und streitbarste Tier einfach versteckt in der Mitte des Albums: "MAN (Idealistic animal)", ist dem Zerrbild des Menschen gleich ein düsteres, schweres Monster, das alles Leben um sich herum zu zertrampeln droht, auf dass kein anderes Leben neben seinem stehen soll. Ganz schön viel für ein zweites Album. Und doch mag man sich danach nun gar nicht mehr trennen. Zumindesst nicht von dieser komischen MacNeil.
(plattentests.de)

Christophs Bericht vom Konzert in der Frankfurter Brotfabrik findet sich hier, Ursula kontert dort.

Dear Reader live erleben:

22.09.11 Osnabrück, Rosenhof
23.09.11 Bremen, Tower Musikclub
24.09.11 Hamburg, Reeperbahnfestival
26.09.11 Leipzig, Conne Island
27.09.11 Köln, Gebäude 9
30.09.11 Dortmund, Konzerthaus

Die Diskrepanz zwischen den ersten beiden Alben von Clap Your Hands Say Yeah war schon deutlich. Das Debütalbum sammelte bei PvG Bewertunge...



















Die Diskrepanz zwischen den ersten beiden Alben von Clap Your Hands Say Yeah war schon deutlich. Das Debütalbum sammelte bei PvG Bewertungen zwischen 7 und 9 Punkten und fand sich in der Endabrechnung 2006 auf dem 15. Platz wieder. Beim Nachfolger "Some Loud Thunder" war ein Jahr später dann 7 schon die höchste Bewertung und ein Schnitt von 6 Punkten darf durchaus als große Enttäuschung angesehen werden.

Nach mehr als 4 Jahren Pause versucht sich das Quintett um Sänger Alec Ounsworth nun wieder in Erinnerung zu bringen. Zumindest bei den 100 Fans, die mir die limitierte Doppel-LP-Version (mit 3 Bonus-Tracks und in zum Artwork der Künstlerin Maya Pindyck passenden hellblauen Vinyl) vor der Nase weg schnappten ist dies gelungen.

Bei den Aufnahmen zu "Hysterical" setzte man auf die Mithilfe des Produzenten John Congleton, in dessen langer, langer Liste an Zusammenarbeiten die Namen The Polyphonic Spree, Okkervil River, Shearwater oder Modest Mouse auftauchen. Schon die Kooperation mit Dave Fridman auf ihrem Zweitling lief schief, und auch hier lässt sich attestieren, dass durch den Einsatz von Synthies und Dank der Produktion alles recht glatt gebügelt wurde, so dass man teilweise schon an The Killers ("Idiot") denken muss.
Hysterisch ist ein Ausdruck der auf die Aufgeregtheit des überdrehten und mitreißenden Debütalbums gepasst hätte, hier klingt selbst Ounsworth' schrille Stimme größtenteils normal und harmlos.
Clap Your Hands Say Yeah wollen bei der aktuellen Veröffentlichung "mit bisherigen, eigenen Traditionen gebrochen und eine Art Neuanfang gewagt" haben, ich klatsche dazu in die Hände (z.B. bei "Maniac" oder "Into Your Alien Arms"), aber ein begeistertes "Yeah!" will nicht über meine Lippen kommen.

Echtes Handwerk, intelligente Songs, ein mehrheitsfähiger, leicht flächiger Rock-Sound – und doch fehlt diesem Album etwas Entscheidendes – im Zweifelsfall die Hysterie, dieser Moment, der die Musik umkippen lässt in etwas Großes, Unerklärliches. Man kann auch sagen: Hysterical mangelt es an der Handschrift von Alec Ounsworth, der sich 2011 stimmlich einfach in den Gitarren- und Pianostrom einfügt. Schlimm ist es nicht gekommen, CYHSY spielen heute eben nur Indie-Rock as usual. Die Erinnerung an das Debüt von 2005 wird bleiben. Das Album steht jetzt als Vinyl-only-Veröffentlichung übrigens wieder in den Plattenläden und Internet-Shops.
(musikexpress.de)


Vielleicht ist es also gar nicht so tragisch, das ich nicht viel Geld in die teure Vinyl-Version von "Hysterical" investiert habe, so ist neben der günstigen CD vielleicht noch der LP-Nachkauf des Debüts in meinem finanziellen Budget...

Christoph sah die Band letzte Woche in Köln, mehr als die Setliste hat er aber bisher noch nicht verraten.

Weniger experimentell kommt das dritte Album “Hysterical” der New Yorker daher. Das verknarzte, der schiefe Sound kann hier nicht mehr als charakteristisch für die Band beschrieben werden, obwohl er hier und da im Laufe der Platte aufflackert. Schon der Opener “Same Mistake” weist die ungefähre Richtung des Albums – die Titel sind im Gesamten melodiöser, geradliniger und epischer. “Misspent Youth” führt den Hörer durch hallende, verträumte Geräuschschwaden á la Sigur Rós während “Into Your Alien Arms” eine raue Hommage an Shoegaze-Helden wie Jesus And The Mary Chain und My Bloody Valentine ist. Der Titeltrack verwendet Synthesizer, die im Laufe des Albums dem Hörer öfter begegnen. Der am meisten Erinnerungen an frühere Clap Your Hands Say Yeah weckende Song ist wohl “Maniac” mit seiner luftigen, blubbernden Musik. Die auffälligste Veränderung ist, dass sich Frontmann Alec Ounsworth gesanglich gediegener gibt. Es gibt keine schiefen, stimmlichen Experimente mehr. Oft wirkt der Gesang sogar träge, was gerade bei langsamen Songs wie “Idiot” anstrengend sein kann. Als Fazit kann man sagen: definitiv gut, aber lange nicht so hysterisch wie es der Name verspricht.
(whitetapes.de)


Maniac from CYHSY on Vimeo.


Wenn Dirk die Grenzen Skandinaviens bis nach Irland ausdehnt, ergänze ich diese Reihe noch um ein Meisterwerk aus Norwegen, welches aller...

cover

Wenn Dirk die Grenzen Skandinaviens bis nach Irland ausdehnt, ergänze ich diese Reihe noch um ein Meisterwerk aus Norwegen, welches allerdings ebenfalls eine gewisse Offenheit gegenüber Grenzen (in dem Fall Genregrenzen) voraussetzt.

Es ist bemerkenswert, welche Töne der Norweger Nils Petter Molvaer seiner Trompete entlockt. Noch beeindruckender ist allerdings der Klangkosmos, den er nun schon über sechs Studioalben unter eigenem Namen pflegt und ständig erweitert. Sein Debüt “Khmer” aus dem Jahr 1997 war der frühe Höhepunkt seines Schaffens. Fast jedes der folgenden Alben brachte ein paar neue Ideen, konnte mich aber nicht durchgängig fesseln. Mit “Baboon moon” liegt nun endlich seine zweitbeste Platte vor. Dank des Produzenten und Gitarristen (u. a. Motorpsycho) Stian Westerhus und dem ehemaligen Madrugada-Drummer Erland Dahlen geriet diese außerordentlich rockig und wahnsinnig mitreißend. Was die drei Musiker da vor allem in Form der Songs “Mercury heart”, “Recoil” und “Baboon Moon” fabrizieren erklimmt atmosphärischen Dichten auf Sigur Rós-Niveau. Ich bin begeistert. Diese Musik höre ich nicht mal so “nebenher”, sie nimmt mich ein. In einigen Songs tauchen aus allertiefsten Tiefen markdurchdringende Töne auf, die mich ich nur als Drone bezeichnen kann. Auch wenn “Baboon moon” weniger Jazz ist als die anderen NPM-Alben, läuft dieses Album bei mir unter “Drone Jazz”. Ich empfehle es Freunden experimenteller Rock- und Jazzmusik.

Laut.de:

Durch letzteren muss das Publikum durch, so man den künstlerischen Kosmos des Skandinaviers enträtseln und genießen möchte. Eines der Instrumente gibt meist den Störenfried, während der Rest sich - mal opulent, dann wieder spartanisch minimal - den Klanggemälden widmet. […] Molvaers totale Kehrtwende ist geglückt. Die Bandchemie ist erschütternd, in Anbetracht des kurzen Zeitraumes. Damit ist dem Norweger etwas gelungen, was sogar Ikonen wie Bowie selbst in seiner Tin Machine-Zeit verwehrt blieb: Die Band als kollektiv-kreative Einheit fördert ein Meisterwerk zutage.

War ich nach “Hamada” recht skeptisch bezüglich dessen, was von Nils Petter Molvaer noch zu erwarten ist, überzeugte mich seine Live-Show von seiner Energie. Diese spüre ich auch auf “Baboon moon” und ich möchte mir noch gar nicht vorstellen, was bei diesen Gelegenheiten passiert, wenn NPM mit den Musikern des Albums auftritt:

  • 16.10.2011 - CH, Zürich - Moods
  • 17.10.2011 - D, Mannheim - Alte Feuerwache
  • 19.10.2011 - D, Dortmund - Domicil
  • 20.10.2011 - D, Hamburg - Fabrik
  • 21.10.2011 - D, Berlin - Fritzclub im Postbahnhof
  • 25.10.2011 - A, Dornbirn - Spielboden
  • 27.10.2011 - D, München - Ampere
  • 28.10.2011 - A, Innsbruck - Treibhaus
  • 30.10.2011 - D, Elmau - Schloss Elmau
  • 28.11.2011 - D, Köln - Stadtgarten
  • 02.12.2011 - D, Nürtingen - Stadthalle K3N
  • 03.12.2011 - A, Wien - Porgy & Bess
  • 10.05.2012 - D, Oldenburg - Kulturetage
  • 11.05.2012 - D, Hannover - Kulturzentrum Pavillon
  • 14.05.2012 - D, Darmstadt - Centralstation
  • 15.05.2012 - D, Nürnberg - Hirsch
  • 17.05.2012 - LUX, Dudelange - Centre Culturel Opderschmelz
  • 18.05.2012 - D, Koblenz - Café Hahn

 

Das Video zum Opener “Mercury heart”:

Mercury Heart from Nils Petter Molvaer on Vimeo.

Nach einem Schwung an skandinavischen Künstlern möchte ich der gestrigen Vorstellung von Helgi Jonsson noch einen weiteren (diesmal aus Irla...



















Nach einem Schwung an skandinavischen Künstlern möchte ich der gestrigen Vorstellung von Helgi Jonsson noch einen weiteren (diesmal aus Irland stammenden) Singer/Songwriter folgen lassen, der nicht unerwähnt bleiben sollte, vor allem, da sein aktuelles Album "100 Acres Of Sycamore" (Heavenly Recordings) bereits vor gut 4 Wochen veröffentlich wurde.

Fionn Regan wurde mit seinem Debütalbum "The End Of History" direkt für den Mercury Prize nominiert, den ihm aber die Klaxons vor der Nase weg schnappten. Ellie Goulding, Andrea Corr und der walisische Schauspiler Rhys Ifans bekannten sich als Fans von Regan, der vor allem für seine Texte gelobt wird: “In his music, Mr. Regan has done more than many artists to erode the boundaries between music and literature, with his lyrics always possessing the most beautiful poetry", so der Chairman der Trinity College Literary Society.

Nachdem Regan sich zunächst auf rein akustischen Pfaden bewegte ("The End Of History", 2006) und danach auch elektrische Wege beschritt ("The Shadow Of An Empire", 2010), gesellen sich nun Glöckchen, Violine, Cello und Piano zur Reise durch einen riesigen (100 Acres entsprechen rund 404 700 qm) Wald voll Bergahorns (= Sycamore). Am Ende des Weges stand ein intimes Album, irgendwo zwischen Nick Drake, Rufus Wainwright und Laura Marling.



Die Orchesterelemente erschaffen hier einen neblig, traurigen Wald, durch den Fionn’s sanfte Stimme wie ein suchendes Licht dringt. Die im Opener noch ganz ferne Stimme rückt in “Sow Mare Bitch Vixen” ganz nah an den Hörer ran und man fühlt sich fast so, als würde Fionn den nur von Gitarre und seiner Stimme getragenen Song direkt in der Küche neben einem vortragen. Streicher und sanfte Percussions geben dem Song dann noch eine gewisse Dramatik. Was der Song eigentlich gar nicht nötig hat, denn auch so ist er bereits einfach nur schön. Seine romantische Ader zeigt der Ire mit “For A Nightingale”. Ein Refrain, in dem er singt “You’re a star my little heart / beat” und einem beinahe kitschigen “Düdü düdü düdü”. Die Sonne scheint nun das Dickicht des gesamten Waldes zu durchdringen und wohlige Wärme zieht auf. Großartig ist zudem das knapp sechsminütige “Vodka Sorrow”, in dem Fionn die Lyrics nach einem ruhigen Beginn nur mit Klavier und seiner leidenden Stimme, nur noch aus den Worten “Vodka Sorrow” in verschiedensten Betonungen bestehen. Wer schon einmal einen Kater vom Vodka hatte wird Fionn an dieser Stelle wohl am besten verstehen.

Abgesehen von diesem vielleicht nicht ganz ernst gemeinten Ausflug in das Seelenleben eines Säufers zeigt schwingt auf dem gesamten Album viel Tier- und Natur-Symbolik und vor allem viel Gefühl und Pathos mit. Und vor allem liefert “100 Acres of Sycamore” eine Erkenntnis: Nach dem eher durchwachsenen Ausflug in den Pub auf “The Shadow Of An Empire” ist es Fionn Regan wieder gelungen ein Album mit vielen berührenden Momenten zu erschaffen und sich ganz nebenbei schon wieder neu zu erfinden.
(whitetapes.de)


Lange war es angekündigt, nun ist es endlich da: " Säkert! på engelska " liefert längst bekannte Titel von Säkert! in Englischer ...



















Lange war es angekündigt, nun ist es endlich da: "Säkert! på engelska" liefert längst bekannte Titel von Säkert! in Englischer Übersetzung (zwei aus den Album "Säkert!" und neun von "Facit"). Damit wurden die Wünsche vieler Fans, die sich auch für die Inhalte der ursprünglich schwedischen Texte interessierten (oder denen englische Lyrics einfach schneller ins Ohr gehen), erfüllt. Und dadurch verwischen auch die Unterschiede zwischen Säkert! und Hello Saferide, den beiden Bands von Annika Norlin, zusehends.

Da ich das Album "Facit" auf den Tag genau vor einem Jahr hier vorstellte, lasse ich an dieser Stelle andere zu Wort kommen:
"Säkert! på Engelska" ist das ideale Album für einen solchen skandinavischen, goldenen Herbst. Die kleine Band Säkert aus Umeå, einer keinen, schwedischen Bilderbuchstadt, spielt schlichtweg umwerfend schönen Indie-Pop, getragen von Geigen, Klavier und dem wundervollen, weichen und glockenhellen Gesang der hübschen Sängerin Annika Norlin. Die Stimmung in den Liedern ist mal getragen-nachdenklich, mal gemütlich, mal irgendwie tragisch und immer durchzogen von süßer Melancholie und auch wenn die Texte (die extra für die internationale Veröffentlichung ins Englische übersetzt wurden, 2009 erschien das Album schon einmal mit schwedischen Texten) teils tot-traurig sind, von unglücklicher Liebe, dem Verlassen der Heimat und von hundert Jahren Einsamkeit handeln, schwingt doch immer eine gute Portion Wärme und Glückseligkeit mit. Das ist alles nicht so schlimm, wenn man einen warmen Pulli hat, die Blätter bunt werden, die Geigen schwelgen oder eine kleine Melodie auf dem Klavier getupft wird.

Und überhaupt: da, wo es so euphorische Momente, wie die strahlende Begeisterungswelle in der Mitte vom zweiten Lied "Honey" oder das trotzig-triumphale Trompetenspiel bei "Dancing, Though" gibt, kann gar keine tiefe Trauer aufkommen.
(roteraupe.de)

Annika Norlin dürfte mit dieser Platte eine größere Hörerschaft für Säkert! erschließen, und diese hat die Band auch verdient. Da sich mit Snowhite auch ein deutsches Label für den Vertrieb gefunden hat, besteht die Hoffnung darauf, dass sich Norlin & Co. endlich einmal auf Tour in unsere Lande begeben.
Annika Norlin und Julia Nygren starteten für das Video zu "Can I" ein gleichnamiges Projekt, in dem Leute aus der ganzen Welt aufgefordert waren, sich über ihre tapferste Tat Gedanken zu machen und diese dann auf ein weißes Blatt zu schreiben, um damit den Satz "I dared..." zu vollenden. Anschließend sollte dies fotografisch festgehalten und hochgeladen werden. Die Ergebnisse können auf dem dazugehörigen Blog oder im Videoclip betrachtet werden:




Mit dem Opener „November“ fängt das Album schon vielversprechend an. Ein ruhiges Lied, getragen von Annika Norlins weicher Stimme. Von der Stimmung ähnlich ist das traurig-hoffnungsvolle „Can I“, über eine verlorene Liebe und die Hoffnung, dieser Person wieder nahe zu sein. Dann, ein paar Songs später, wird es mit „The Lakes We Skate On“ plötzlich überraschend lebendig. Genau dieser Gegensatz zwischen laut und leise macht „Säkert! På engelska“ zu einem starken Album. „Säkert! På engelska“ vermittelt, ob gewollt oder ungewollt, eine Stimmung wie der Strickpullover von Annika Norlin auf dem Cover. Die elf Tracks sorgen für eine herbstliche, ja winterliche Stimmung, aber sie vermitteln auch die für diese Jahreszeiten typische Gemütlichkeit. Man denkt an lautlos fallende Schneeflocken, knisternde Kaminfeuer und, ganz klischeegetreu, an endlose skandinavische Wälder. Das, was Säkert! von vergleichbaren Künstlern abhebt, ist, dass die Schweden niemals gefangen in einem Genre sind. Wer eigentlich mit ruhigem, zartem Frauengesang nichts anfangen kann, sollte sich vor Säkert! nicht verschließen. Wer den Schweden eine Chance gibt, wird belohnt mit einem Album, dessen Eindruck auch nach dem Hören anhält.
(farrelmagazine.com)

Olly führte uns mit Sóley nach Island. Der von dort stammende Musiker Helgi Jonsson erfreute mich 2009 mit seinem Solo-Debüt “ For the r...

cover

Olly führte uns mit Sóley nach Island. Der von dort stammende Musiker Helgi Jonsson erfreute mich 2009 mit seinem Solo-Debüt “For the rest of my childhood”. In der Endabrechnung für 2009 reichte es gar für den zweiten Platz. Ebenso verträumt wie das Cover war die Musik. Ich hörte eine unwiderstehliche Mischung aus Singer/Songwriter, skandinavischer Melancholie und Britpop heraus. Anfang dieses Jahres hielt die EP “Blindfolded” die Spannung bis zum neuen Longplayer hoch. Einzeln betrachtet waren die Songs darauf durchweg hörenswert, in ihrer Kombination ergab sich jedoch ein unklares Bild, welches wiederum durch das Cover sehr gut eingefangen wurde.

Nun erscheint rechtzeitig zum Herbstbeginn mit “Big spring” das neue Album. Im Vergleich zu den Vorgängern erstaunt mich das Cover: Klare Linien und Strukturen und eine wenig verträumte Schriftart tauchen auf.

Helgi Jonsson ist nicht nur ein vielfältiger Musiker (u. a. mit Teitur und Sigur Rós)sondern auch ein fleißiger Komponist und Arrangeur (für Tina Dico und das Nationale Dänische Kammermusik Orchester). 

“Big spring” wird dem Cover und Helgis sonstigen Tätigkeiten gerecht, wirkt es doch “komponierter” und weniger verträumt als die vorangegangenen Solo-Werke. Bläser, Streicher und Midtempo-Nummern übertönen den ein oder anderen Anflug von Intimität. 

In einer Welt, in der Snow Patrol und Coldplay radiotauglich sind, kann man “Big spring” nur als gutes Album bezeichnen. Leider ist es aber nicht so besonders wie “For the rest of my childhood”.

Besonders gut gefallen mir die untypischsten Songs des Albums “Passport no passport” und “Stuck in traffic”.

Allschools Network:

HELGI JONSSON liefert aber nicht nur wunderbare Popwerke, auch instrumental ist der fleißige Protagonist um Abwechslung und vor allem Qualität bemüht. Wo im ersten Anlauf noch Orchester-like und pompös, wartet die verzerrte E-Gitarre erst mit fieser Soloeinlage ums Eck auf („Stuck In Traffic“), dann reicht plötzlich wieder die einsame Grundstimmung aus akustischen Tönen und der verträumten Stimme Jonssons. „Big Spring“ ist Wintermusik, die am Badesee oder im Cabrio schlicht verloren gehen würde, sich jedoch umso mehr mit kalter, klarer Luft und trockener Idylle umgibt.

Dort gibt es die Single “Darkest part of town” als Stream.

Ein aktuelles Video habe ich nicht gefunden, aber wunderbar intime Momente in Form des Songs “Ashes away”:

Es gibt einige Gelegenheiten, solche Momente live zu erleben:

  • 18.10. Dresden
  • 19.10. Erlangen
  • 20.10. München
  • 21.10. Lustenau (AT)
  • 22.10. Graz (AT)
  • 23.10. Wien (AT)
  • 25.10. Zürich (CH)
  • 26.10. Heidelberg
  • 27.10. Wiesbaden
  • 28.10. Köln
  • 29.10. Münster
  • 31.10. Hamburg
  • 01.11. Berlin

 

Man könnte meinen die Tourdaten und vor allem die Reihenfolge der Orte wurde von jemandem geplant, der vorher mal auf eine Landkarte geschaut oder eine im Kopf hat.

Kommen wir vom lockenköpfigen Blondschopf im Norwegerpullover zum Strickjacken-Folk der riesenbrillentragenden Isländerin Sóley Stefánsdótti...





















Kommen wir vom lockenköpfigen Blondschopf im Norwegerpullover zum Strickjacken-Folk der riesenbrillentragenden Isländerin Sóley Stefánsdóttir, die einige vielleicht als Sängerin der Band Seabear um Sindri Mar Sigfússon und als Teil seines zweiten Projektes Sin Fang (Bous) kennen und schätzen. Wer also vor kurzem ein Konzert von Sin Fang mit Support Sóley besuchte (wie auch zum Beispiel diese Kollegen) kam gleich zweimal in den Genuss der jungen Dame, die mich oft und gerne an Soap&Skin erinnert.

Sóley: Smashed Birds from morr music on Vimeo.


Man fühlt sich von Sóley an die Hand genommen und lässt sich gerne hineinziehen in die Landschaft aus Stimme, Piano, ein paar unterschwelligen Synthie-Sounds und leisen Rhythmen. Überhaupt erscheint "We Sink” manchmal wie Indie-Trip-Hop, in dem man Elemente von Portishead genauso wieder findet, wie die wabernden Flächen von Azure Ray. Aber auch die Song-Orientiertheit einer Sarah Blasko oder Alessi’s Ark ist allgegenwärtig. Zu all dem gesellt sich eine gewisse schräge Abgefahrenheit, die sich hintergründig durch das ganze Werk schlängelt. Mit zunehmender Dauer des Albums, gerät man immer tiefer in Sóleys Sog aus zum Teil recht düsteren Gedanken. […] Was Sóley Stefánsdóttir uns da kredenzt, ist Alles in Allem ein unglaublich geniales Album. Angefüllt mit wunderbaren Klängen, unglaublich schönen Songs und abwechslungsreichen Arrangements, die, trotz zeitweilig recht komplexer Strukturen, leichtes Spiel mit unserer Gefühlswelt haben. (bongartz-musik)





Four short questions from Lali Puna singer Valerie Trebeljahr:

In an old ABBA-song it says: 'I began to sing long before I could talk' - when did you find out about your voice?

Just recently. When i started in Seabear i started singing backing vocals. In the beginning it was really hard for me to start singing into a mic and hearing your voice very very loud, but you have to get used to it. It's weird to say, that i am a singer now but five years ago i was not.

'Blue Leaves' remembers me a bit on Cat Power, which I like a lot: Where do you take your influences from?

I love playing the piano. I really play a lot. My lyrics for my EP 'Theater Island' came from imaginations. I like to imagine stories, especially fantastic ones, that could not never happen in real life. I like to draw and i think, that it inspires me in a way, too. Other music, art and all that are inspirations as well.

Lali Puna is part of the Weilheim-scene, where everybody started to make music because it was very boring there. Is it the same in Iceland ????? except, mhh, that Iceland is of course very beautiful...?


Hehe - i wouldn't say that it's boring in Iceland, but rather that it's fun to make music ... i wouldn't like to miss it! But the art-scene in Iceland is really strong, everybody's helping each other to make everything work out. You can see the same people playing in many different bands and that's really positive.

You also play in Seabear: How do you like touring and what's it like to tour with so many people?

I love it, it's nice to travel with everybody. On tour, your band becomes your little family. Everybody takes care of everybody. Though it takes a lot of energy to tour and sometimes it's not easy - this is how we work it out.

Kommen wir vom schwedischen Folkpop mit Cello zu norwegischem Folkpop mit Cello. Dass ich das Cello so hervorhebe, hat ...






















Kommen wir vom schwedischen Folkpop mit Cello zu norwegischem Folkpop mit Cello. Dass ich das Cello so hervorhebe, hat einzig und allein mit meiner Vorliebe für dieses Instrument zu tun (böse Zungen behaupten zwar, dass meine Vorliebe für dieses Instrument eher aus einer Vorliebe für die Damen, die es in der Regel handhaben her rührt, was ich an dieser Stelle aber nicht bestätigen werde), aber selbstverständlich gibt es bei den Norwegern um den Singer/Songwriter Pål Moddi Knutsen auch anderes feines Instrumentarium wie Akkordeon, Mandoline, Klavier oder Glöckchen.























Ich durfte Moddi dieses Jahr beim Folk im Park in Nürnberg erleben und war ähnlich begeistert wie unser lieber Kollege Oliver vom Konzerttagebuch, der sie als Support von Angus & Julia Stone sah:

Die jungen schönen Menschen betörten durch zarten, intimen Kammerpop, der so einschmeichelnd und tröstlich vorgetragen wurde, dass einem warm ums Herz wurde. Perfekt für den Herbst. Rotwein-oder Kaminfeuermusik, all dieses Standardsprüche konnte man auch hier wunderbar abladen. Sie passten einfach. Der lockenköpfige Blondschopf, der tatsächlich auch einen originalen Norwegerpullover trug, sang so wundervoll traurig, wie man das seit Damien Rice nicht mehr gehört hatte. Fans von Jonsi, Bright Eyes, Villagers, Chris Garneau und eben Damien Rice dürften voll auf ihre Kosten gekommen sein.



Der Opener "Rubbles" beginnt mit mysteriösen Geräuschen, aus dem Nichts erscheint ein Cello, danach besagtes Akkordeon; man hört seine Knöpfe und Tasten, das Luftpumpen, alles noch ganz schüchtern und sachte. Und dann wird der Klang von einer Sekunde auf die andere merklich voller, die skandinavische Schwermut hörbar, die Melancholie spürbar, der emotionale Ausbruch unaufhaltbar. Eben noch wirkte Moddi wie eine Mischung aus Damien Rice und Teitur, jetzt klingt er, zumindest ein paar Takte lang, wie ein brechender Damm inmitten eines Jahrhundert-Unwetters. […] "Magpie eggs" bringt mit Akustikgitarre, Klavier und Streichern schon wieder Damien Rice ins Gedankenspiel, "Ardennes" betört mit federnder Percussion und einer weiteren herzzerreißend intonierten Melodie und "A sense of grey" kann, von Violinen getragen, gut auf einen Refrain verzichten. Alles klingt hier behutsam entschleunigt und schwelgend gefühlsecht - nur "Smoke" fällt mit einem beinahe beschwingten Cello-Motiv, das sich mit Kontrabass, Mandoline und Piano in bester Gesellschaft befindet, etwas aus der Reihe. (plattentests.de)



Im November wird Moddi voraussichtlich noch mal für 5 Konzerte nach Deutschland kommen. Genaue Termine folgen.