Das Ende der Wild Beasts habe ich betrauert. Es blieb die Hoffnung auf Solo-Werke. Hayden Thorpe hat mit "Diviner" vorgelegt...




Das Ende der Wild Beasts habe ich betrauert. Es blieb die Hoffnung auf Solo-Werke. Hayden Thorpe hat mit "Diviner" vorgelegt und damit zumindest den Sprint zur ersten Veröffentlichung gewonnen. Nun folgt Tom Fleming mit One True Pairing und erlaubt den direkten Vergleich. In meiner Gunst stellt er sich mit seinem gleichnamigen Debüt als Gewinner der Gesamtwertung heraus. Die Melodien sind packender und die "Wild Beast Vibes" werden besser transportiert. 

"I'm not afraid" hat es direkt auf meine Liste der potentiellen Lieblingslieder geschafft, der Opener "Zero summer", "Weapons" und "Reaper of souls" sind weitere Anspieltipps für diese gefällige Platte.

Das Video zum starken Titel "I'm not afraid":


Und das zum Titelsong:


One True Pairing live in Deutschland:
  • 26.10. Berlin
  • 30.10. Köln

Neuigkeiten aus Twin Peaks: David Lynch hat für das Weihnachtsgeschäft die Veröffentlichung der limitierten 21 Blu-rays starken Box „Twi...


Neuigkeiten aus Twin Peaks: David Lynch hat für das Weihnachtsgeschäft die Veröffentlichung der limitierten 21 Blu-rays starken Box „Twin Peaks: From Z To A“ angekündigt, die nicht nur die 3 Staffeln beinhalten wird, sondern auch 20 Stunden Bonus-Material wie Interviews mit den Schauspielern, unbearbeitete Versionen einiger musikalischer Auftritte in „The Roundhose Bar“ sowie alternative Versionen einzelner Episoden. Als wäre  „Twin Peaks: The Return“ nicht so schon unverständlich genug gewesen!  

Neuigkeiten von Twin Peaks: Das Quintett aus Chicago hat am 13. September sein viertes Studioalbum veröffentlicht. Im Vorfeld zogen sich Cadien Lake James (Gesang, Gitarre), Clay Frankel (Gesang, Gitarre), Jack Dolan (Gesang, Bass), Colin Croom (Keyboards, Gesang, Gitarre) und Connor Brodner (Drums) gemeinsam in Proberäume zurück und verbrachten gemeinsam mehr Zeit miteinander als zuvor, was zu Experimenten mit Soul, Gospel, Country und Blues führte. Da Twin Peaks mit Ethan Johns einen Produzenten fanden, der mit ihnen in den Monnow Valley Studios in Wales die 10 Songs innerhalb von 3 Wochen live und schnörkellos aufnahm, wird der Eindruck eines Rock-Albums, das aus den späten 60ern / frühen 70er Jahren stammt, nur noch verstärkt. 




Denn seine Stärken entfaltet das Album besonders auf Tracks, in denen die Musiker aus dem Hintergrund heraus aufspielen: Dance Through It springt im dicken Katalog musikalischer Zitate nicht bloß zehn Jahre nach vorne, sondern grooved mit funky Basslinien und Wurlitzer-Solo wie eine lässige Selbstverständlichkeit von Discohit. In Lookout Low schmiegt sich James‘ leicht rauchige Stimme an die Backgroundchöre und tritt im richtigen Moment wieder nach vorne, bevor beide gemeinsam im Sonnenuntergang verschwinden. Vom schunkelnden Ferry Song schließlich tropft das Klavier wie der besungene Whiskey, bis sich die Gruppe zu einem kurzen Finale aus Falsett-Gesang und Fuzzgitarre aufschwingt. Vermeintliches Beiwerk wie dieses zeigt, welche Arbeit und welchen Anspruch die Band in dieses Album gesteckt hat. Ob wie hier in der Tradition von The Band oder im an die Rolling Stones erinnernden Under A Smile – die fünf Herren verstehen sich bestens darauf, nonchalant alle nötigen Elemente zusammenzufügen. Am Schluss schöpfen sie mit Oh Mama noch einmal aus dem Vollen, bevor sie mit dem langsam dahinfließenden Sunken II ihr Werk abrunden.
(Bedroomdisco)




Twin Peaks in Deutschland:
08.10.19 Berlin - Musik & Frieden
09.10.19 Hamburg - Molotow
14.10.19 Köln - MTC



Der Blazer ist der aktuellen Mode folgend oversized, die Hose vergessen und der Folkpop auf ihrem siebten Studioalbum „A Space For Lost ...


Der Blazer ist der aktuellen Mode folgend oversized, die Hose vergessen und der Folkpop auf ihrem siebten Studioalbum „A Space For Lost Time“ ist so luftig und leicht, dass Anna Ternheim nicht im See versinkt sondern auf dessen Oberfläche steht. 

Fehlenden Tiefgang möchte man der Schwedin mit ihren persönlichen Texten nicht vorwerfen, jedoch sollte darauf hingewiesen werden, dass die 10 Songs so schön glatt und geschmeidig sind, dass sie sich - mit Blick auf das Albumcover und im übertragenen Sinne - herrlich für das Steinehüpfenlassen eignen würden. Und damit wir, bevor wir uns die Videos zu „This Is The One“ und  „All Because Of You“ ansehen und einige Plattenkritiken lesen werden, auch noch etwas lernen: Weltrekordhalter im Ditschen oder Steinschnellen ist laut Guinness-Buch der Rekorde seit September 2013 Kurt Steiner mit 88 Sprüngen.




Mit “This Is The One” hat die 41-Jährige den vermeintlichen Über-Song des neuen Albums bereits als Single veröffentlicht. (…) Doch statt das Album im Anschluss mit weiteren okayen Songs aufzufüllen und sich auf dem starken Track auszuruhen, behält sie das hohe Niveau einfach bei. “There’s a dreamer in each and every one of us”, lautet die sehr positive Message von “You Belong With Me”. Dabei bleibt es aber nicht, nur kurze Zeit später gibt es auf “When You Were Mine” die Selbstanklage “I was so blind when you were mine”.
Das alles passiert zu schöner, reduzierter Singer/Songwriter-Musik und (…) mit vielen schönen Melodien. “Every Time We Fall” steht dem Opener in Sachen Hit-Potenzial in nichts nach. Anna Ternheim füllt ihr Album mit Wärme (“Lost Times”) ebenso wie mit Düsterkeit (“Oh Mary”) oder auch mal Country-Anklängen (“All Because Of You”). Langweilig wird es über die zehn Tracks jedenfalls nie, es ist kein einziger Ausfall auf “A Space For Lost Time” zu finden.
(Bleistiftrocker)




"Every time we fall" ist ein schmissiger, streicherverzierter Hit, der sogar im Radio laufen könnte und sich das trotzdem nicht zum Nachteil gereichen lässt. Nicht weniger schön ist "You belong with me" geraten. Ternheim fährt im Auto des Liebsten, aus den Boxen tönt Neil Youngs "Heart of gold", sie ist glücklich "sleeping on my baby's arm". Hach. Ein kleines Folkpop-Schmuckstück.
Die Abseitigkeit des Vorgängers blinzelt nur in wenigen Momenten durch. "When you were mine" übt sich erfolgreich an etwas Ungreifbarkeit und der spärliche Closer "Oh Mary" warnt nicht nur: "She fucks with your mind." Er braucht auch lediglich Ternheims Stimme und Gitarre und diese herrliche Melodie. (…)
Das große Aber: Bei manchen Songs sucht man selbst ergebnislos nach diesem "Mehr" und findet bestenfalls nur Standard. "Remember this" fehlt im Refrain der letzte Schliff und "Walk your own way" fällt bis zum zum schön ausperlenden Outro nicht wirklich auf. "All because of you" gerät sogar zum regelrecht belanglosen Happy-Hippo-Song, dem jegliche Tiefe fehlt.
(Plattentests)

Anna Ternheim unterwegs:

31.10.19 Berlin, Kesselhaus
01.11.19 Leipzig, Felsenkeller
02.11.19 Dresden, Scheune
04.11.19 Erlangen, E-Werk
06.11.19 München, Technikum
11.11.19 Frankfurt, Batschkapp
12.11.19 Stuttgart, Im Wizemann
14.11.19 Köln, Gloria
25.11.19 Bremen, Schlachthof
26.11.19 Hamburg, Grünspan




„Mwng“ und „Yr Atal Genhedlaeth“.  Was aussieht wie die Aufforderung einen Buchstabensalat zu enträtseln, sind tatsächlich zwei Albe...


„Mwng“ und „Yr Atal Genhedlaeth“. 

Was aussieht wie die Aufforderung einen Buchstabensalat zu enträtseln, sind tatsächlich zwei Albentitel von Super Furry Animals und deren Sänger Gruff Rhys. Bereits in den Jahren 2000 und 2005 veröffentlichte der Waliser Alben in seiner Heimatsprache und nun hat er es, auch wenn der englische Albumtitel „Pang!“ diesmal nicht direkt darauf hinweist, wieder getan. 

Nach seinem orchestralen und erfolgreichsten Soloalbum „Babelsberg“ (Platz 23 im Vereinigten Königreich) überrascht Gruffudd Maredudd Bowen Rhys (um uns schon einmal auf die walisischen Songtitel einzustimmen) sprachlich und musikalisch: Tropicana-Klänge („Bae Bae Bae“) treffen auf Afro-Beats („Ara Deg (ddaw’r awen)“) treffen auf Jazz-Einschübe („Niwl o Anwiredd“) treffen auf Pop-Melodien („Digididol“) treffen auf Elektro-Gefrickel („Ôl Bys / Nodau Clust“) und das alles unter Einsatz von Marimba, Bläsern und Billig-Keyboards. 

Vielleicht ist „Pang!“ doch walisisch und bedeutet „Alles geht, nichts muss“.

Neben der regulären LP (green vinyl) gibt es „Pang!“ auch als limitierte Deluxe LP (blue & white splatter vinyl, deluxe heavyweight hand-finished sleeve with poster).




„Annedd Im Danedd“ lebt im Text von der Idee, dass der Mund eine Art Haus für die Zähne darstellt, das Stück zuckelt mit Mariachi-Trompeten und Keyboard-Beat aus den Boxen, was zeigt, dass dieses Album nach dem orchestral-cineastischen Vorgänger BABELSBERG wieder verschrobener unterwegs ist. Produziert hat Muzi, ein süd­afrikanischer Elektro-Afro-Beat-Spezialist.
Viele der Stücke pluckern sehr munter, so poppig klang Gruff Rhys noch nicht einmal auf den Singles der Super Furry Animals. Die Melodie von „Ara Deg (Ddaw’r Awen)“ zum Beispiel flötet man schon beim ersten Durchlauf mit, Psych-Balladen wie „Digidigol“ und „Eli Haul“ sind wichtige Gegenpole, weil sie verhindern, dass PANG! zu platt wird, und damit den Boden bereiten für das umwerfende Exotica-Jazz-Elektro-Stück „Niwi O Anwiredd“, das Cardiff ein Stück weiter nach Süden rückt.
(musikexpress)




Gruff Rhys wird ein Konzert in Deutschland spielen, und zwar am 09. November im Berliner Privatclub.



Heute feiert "No Protection", das zweite Album von Massive Attack seinen 25. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Ein gu...



Heute feiert "No Protection", das zweite Album von Massive Attack seinen 25. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

Ein guter Grund für uns, um nach Morrissey, U2, The Smashing Pumpkins, a-ha, Talk Talk und The Cure auch Massive Attack mit einer Revision zu ehren.


BLUE LINES

1991, Wild Bunch/Virgin (9 Songs, 45:04 Minuten)



Dirk:
1991 hörte ich hauptsächlich „Achtung Baby“ (U2), „Out Of Time“ (R.E.M.), „Leisure“ (Blur),  „The Beast Inside“ (Inspiral Carpets), „Seven“ (James), „Fox Base Alpha“ (Saint Etienne), „Screamadelica“ (Primal Stream), „Bandwagonesque“ (Teenage Fanclub), „Just For A Day“ (Slowdive), „Today Forever EP“ (Ride) und „Loveless“ (My Bloody Valentine).
Da gab es keinen Platz für eine Formation aus Bristol, die schleppende Beats mit Soul, Dub, Reggae und Rap kombinierte und das definierte, was später Trip Hop genannt werden sollte. Natürlich kannte ich von MTV das Video zu „Unfinished Sympathy“, aber bevor Shara Nelson die Straße herunter gegangen war, hatte ich meistens schon umgeschaltet. Auch im Nachhinein (und ich hatte schließlich bis jetzt 28 Jahre Zeit) habe ich „Blue Lines“ nicht zu schätzen gelernt und vergebe an einen Klassiker nur 

5,5 Punkte


Ingo:
1991 schlug mein Herz für Grunge. Wenn auf MTV das Video zu “Unfinished sympathy” lief, war es für mich eine ärgerliche Störung zwischen “Smells like teen spirit”, “Alive” und den anderen rockigen Hits dieses Jahres. Erst später war ich “reif” genug für Trip Hop und dieses fantastische Debüt. Die hypnotisierenden Rhythmen des Openers “Safe from harm”, der trockene Titel “Five man army” und “Daydreaming” sind nur drei Beispiele für die durchweg packenden Songs dieses Albums. “Blue lines” begründete ein Genre, welches erst etwas später mit “Trip Hop” auch einen Namen fand. Das Künstlerkollektiv The Wild Bunch war zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon Geschichte, aber aus diesem gingen neben Massive Attack auch der noch am Debüt beteiligte Tricky, Nellee Hooper (der u. a. zu Björks “Debut” beitrug”) und Andrew Vowles hervor. Dieser hatte bereits 1989 bei Neneh Cherrys Debüt “Raw like sushi” die Hände im Spiel. So viel Kreativität war kaum zu beherrschen, “Blue lines” kanalisierte zumindest einen Teil der Ideen und der Energie. Die Zeit hat diesem Album nicht geschadet. Hätte ich “Blue lines” 1991 gehört, wäre es mir bestenfalls 6 Punkte wert gewesen. 

Heute gibt es 8 Punkte.  


Oliver:
Meine musikalischen Lieblinge des Jahres 1991 waren Teenage Fanclub, Ned’s Atomic Dustbin, Blur, Chapterhouse, Pixies und vermutlich auch Nirvana. Von Massive Attack kannte ich bewusst nur Unfinished Sympathy und Safe From Harm. Dem kompletten Album widmete ich mich erst später – dafür aber umso intensiver.

8,5 Punkte


Volker: -


Gesamturteil: 7,333 Punkte





PROTECTION

1994, Circa/Virgin (10 Songs, 48:57 Minuten)



Dirk:
Bereits das Plattencover von „Protection“ zeigt einerseits eine Verbindung zu „Blue Lines“ und andererseits eine Weiterentwicklung auf: Der Bandname erscheint in der gleichen Schriftart (Helvetica Heavy Italic) und die Reste der früheren, nun verbrannten Plattenhülle sind noch zu sehen. 
Mit Tracy Thorn („Protection“) konnte eine neue interessante Stimme hinzu gewonnen werden, Craig Armstrong spielt Piano („Weather Storm“) und mit „Karmacoma“ gibt es einen hypnotisch-faszinierenden Song, der zu meinen fünf liebsten Massive Attack Songs zählt. Damit hatte „Protection“ für mich drei Highlights, die „Blue Lines“ nicht zu bieten hatte.

7 Punkte


Ingo:
Poppiger, ähnlich vielseitiger und verschleppter nutzt Massive Attack mit “Protection” die Tatsache aus, dass Trip Hop inzwischen tatsächlich einen Namen hat und im Mainstream angekommen ist. Auch 1994/95 hatte MTVs Playlist noch Einfluss auf mich. Zwischen Green Day, The Offspring, The Smashing Pumpkins, Soundgarden, Bush und anderen war die Single “Protection” zwar weniger störend als “Blue lines”, aber auch einfach einen Tick zu lahm, um mich zu packen. Inzwischen kann ich “Karmacoma”, “Spying glass”, “Heat miser” und “Euro child” durchaus etwas abgewinnen. An die Dichte des Debüts kommt das Album aber nicht heran. 

7 Punkte


Oliver:
Meine musikalischen Lieblinge des Jahres 1994 waren Oasis, Suede, Shed Seven, Gene – offensichtlich sehr brit-poppig. Die frisch betitelte Schublade Trip Hop war aber keinesfalls eine Parallelwelt. Britpop-Compilations enthielten durchaus Songs von Bands wie Portishead und auch Massive Attack. Karmacoma war da ein sehr beliebter Kandidat. Aber auch hier beschäftigte ich mich erst später mit dem kompletten Album.

8 Punkte


Volker: -


Gesamturteil: 7,333 Punkte





MEZZANINE

1998, Circa/Virgin (11 Songs, 635:29 Minuten)



Dirk:
Das erste Nummer Eins-Album von Massive Attack ist auch mein liebstes. Daher war es auch selbstverständlich, dass ich dieses Jahr zur Live-Aufführung in die Frankfurter Festhalle gefahren bin, vor allem da Elizabeth Fraser, die auf dem Album „Teardrop“, „Black Milk“ und „Group Four“ singt, mit auf Tournee war. Sehr spannend war zu hören, dass Massive Attack nicht nur ihr düsterstes Album spielten, sondern auch Songs, die dessen Entstehung beeinflussten und als Samples auf der Platte zu hören sind, wie etwas „10:15 Saturday Night“ von The Cure (in „Man Next Door“), „I Found A Reason“ von The Velvet Underground (in „Risingson“) oder „Rockwrok“ von Ultravox (in „Inertia Creeps“).

8 Punkte


Ingo:
Taucht dieses Album in irgendeiner Alben-Bestenliste des Jahres 1998 nicht auf? Das Album besticht durch seine homogene Grundstimmung und die Tatsache, dass jeder Song für sich ein Hit ist. 

9,5 Punkte


Oliver:
Meine musikalischen Lieblinge des Jahres 1998 waren Puressence, Belle & Sebastian, Pulp, Craig Armstrong und (taadaa!) Massive Attack. Stop! Craig Armstrong hat auch einen Tusch verdient – war er doch schon als Komponist und Arrangeur für einige Songs vom Vorgängeralbum Protection verantwortlich. 1998 bekam ich jedenfalls die massive Breitseite der Band und ihres Umfeldes ab – was sich auch in der Bewertung niederschlägt: 

9 Punkte


Volker: -


Gesamturteil: 8,833 Punkte





100TH WINDOW

2003, Virgin (9 Songs, 73:52 Minuten)



Dirk:
Obwohl mit Sinéad O’Connor eine meiner liebsten Stimmen dabei ist, kann sie es auch nicht wirklich heraus reißen, obwohl ihre drei Songs natürlich noch zu den Höhepunkten des Albums zählen. Der Alleingang von Robert Del Naja versucht fehlende Melodien durch Überlängen zu kompensieren (der kürzeste Song ist die Single „Special Cases“ mit über 5 Minuten), vieles pluckert düster vor sich hin, ohne die Klasse von „Mezzanine“ zu erreichen, und als Hörer fragt man sich, warum Damon Albarn, wenn man ihn schon einmal im Studio hat, nur kaum identifizierbare Backing Vocals hinzu steuern darf („Small Time Shot Away“).

6 Punkte


Ingo:
Und dann war da nur noch Robert Del Naja. Ohne Andrew Vowles, Grant Marshall und ohne Samples fehlen einige der Elemente, die Massive Attack auf den ersten drei Alben erfolgreich gemacht hatten. Trotz Gästen wie Horace Andy, Damon Albarn und Sinéad O’Connor wirkt “100th Window” wenig inspiriert und beiläufig. Den Eindruck eines Soundtracks wird das Album über die gesamte Spielzeit nicht los. Daher war Massive Attacks Beteiligung am Soundtrack zu “Danny The Dog” ein Jahr später auch ein logischer Schritt. Für “100th Window” gibt es von mir 

6 Punkte.


Oliver:
Es mäandert. Punktemäßig sind wir uns da einig.

6 Punkte


Volker: -


Gesamturteil: 6,000 Punkte





HELIGOLAND

2010, Virgin (10 Songs, 52:31 Minuten)



Dirk:
Obwohl Massive Attack auf den vier Vorgängern schon tolle Songs („Karmacoma“ oder „Teardrop“, „Inertia Creeps“) und wundervolle Gastsängerinnen (Elizabeth Fraser, Tracey Thorn, Sinéad O’Connor) zu bieten hatten, präsentierten sie uns das Highlight erst auf „Heligoland“: „Paradise Circus“ mit Hope Sandoval (Mazzy Star) - meine liebste Single aus dem Jahr 2010. Das nach der Insel Helgoland benannte Album ist das „organischste“ der Band und bietet zudem mit Tunde Adebimpe (TV On The Radio), Damon Albarn (Blur), Guy Garvey (Elbow) und Martina Topley-Bird sowie dem offensichtlich unverzichtbaren Horace Andy gleich eine ganze Armada an Gaststimmen auf. 

7,5 Punkte


Ingo:
Eigentlich wollte ich zu “Heligoland” voranstellen, dass sich dieses Album erfreulicherweise weniger nach Soundtrack anhört als “100th window”. Und schwupps wird mir beim erneuten Anhören bewusst, dass der Song “Paradise circus” der Titelsong zur BBC-Serie “Luther” ist.  Aber es ist der Titelsong und die Serie ist sehenswert. Tatsächlich enthält “Heligoland” fast durchweg vollwertige Songs und mehr Ideen als “100th window”. Vor allem die beeindruckende Liste der Gäste lässt die Vermutung von Eintönigkeit gar nicht erst aufkommen: Horace Andy ist wieder mit von der Partie, Damon Albarn, Guy Garvey, Hope Sandoval, Mazzy Star, Tunde Adebimpe von TV On The Radio und Martina Topley-Bird (die bereits mit Tricky gearbeitet hat, auch da schließt sich wieder ein Kreis) geben sich ebenfalls die Gesangsehre. An Instrumenten finden sich Musiker von Portishead, Beak und auch hier Damon Albarn. Die Grundstimmung des Albums erinnert über weite Strecken sogar an “Mezzanine”, aber zwölf Jahre später entfacht sie nicht mehr die gleiche Wirkung. Trotzdem ist “Heligoland” ein gelungenes Werk. 

7 Punkte


Oliver:
Sehr gelungenes und schön düsteres Album, welches allerdings nicht ganz an das “Frühwerk” heranreicht. “Splitting The Atom”, “Paradise Circus” und “Atlas Air” sind gern gehörte Höhepunkte und kurz habe ich überlegt, meine damals gezückte Note um einen halben Punkt zu erhöhen. Es bleibt aber bei…

7,5 Punkten


Volker: -


Gesamturteil: 7,333 Punkte


10 Fakten zum neuen Album von Keane : 1. Nach sechsjähriger Auszeit, in der Sänger To Chaplin mit „The Wave“ (2016) ein Soloalbum verö...


10 Fakten zum neuen Album von Keane:

1. Nach sechsjähriger Auszeit, in der Sänger To Chaplin mit „The Wave“ (2016) ein Soloalbum veröffentlichte, sind Keane mit „Cause And Effect“ zurück. Fans mussten nach der Veröffentlichung von „Strangeland“ 7 Jahre, 4 Monate und 16 Tage auf deren fünftes Album warten.

2. Bisher gingen alle vier Alben von Keane in ihrer englischen Heimat auf Platz 1 der Charts - dieses Mal könnte Liam Gallagher, der am gleichen Tag „Why me? Why Not.“ veröffentlichte, den Sprung an die oberste Chartposition verhindern.

3. 2016 veröffentlichten Keane überraschend die Single „Tear Up This Town“, die jedoch auf dem Album nicht zu finden ist. Derv Song stammt aus dem Film „A Monster Calls“ von Regisseur J. A. Bayona, der zuvor für Keane das Video zu „Disconnected“ gedreht hatte. 




4. Mit „The Way I Feel“ und „Love Too Much“ wurden bisher zwei Singles aus dem Album ausgekoppelt. Insgesamt befinden sich 11 Songs auf „Cause And Effect“, die 46:04 Minuten laufen.




5. Beide Singles verfehlten die Charts im Vereinigten Königreich. Zuletzt standen sie 2013 mit „Higher Than The Sun“ (aus einer Best of-Compilation) in den Hitlisten (#188). Ihr größten Hits in ihrer Heimat bleiben „Somewhere Only We Know“ (2004) und „Is It Any Wonder?“ (2006), die jeweils Platz 3 erreichten. Eine Nummer-Eins-Single ist Keane bisher nicht gelungen, aber „Everybody’s Changing“ kam in Italien und „Nothing In My Way“ in Belgien auf Platz 2.

6. „Cause And Effect“ wurde im Sea Fog Studio aufgenommen, das Tim Rice-Oxley in Polegate, in der Nähe seiner Heimat Alfriston, East Sussex, baute und nach dem Keane-Song „Sea Frog“ benannte. David Kosten von Faultline arbeitete erstmals mit Keane zusammen und produzierte das Album. 

7. „Cause And Effect“ ist als CD, Deluxe CD (in a shrink-wrapped mint pack with a 20 page booklet and bonus tracks), Kassette, LP, Doppel-LP (in a shrink-wrapped gatefold with blue 10’’ and bonus tracks) und als teures (ca. 75€) Boxset erhältlich: 
THE SUPER DELUXE BOOK COMES IN AN ELEGANT 20-PAGE HARDBACK BOOK FEATURING ARTWORK, UNSEEN PHOTOS AND AN EXCLUSIVE LITHOGRAPH ART PRINT ON 300 GSM CARD WITH A MATT VARNISH. INSIDE THE BOOK, YOU'LL ALSO FIND A 12" 180G BLACK VINYL, A SPECIAL LIGHT BLUE 10" WITH BONUS TRACKS, THE DELUXE ALBUM ON CD FORMAT & THE BAND'S RETROACTIVE EPS ON A SECOND CD FEATURING EXCLUSIVE DEMOS & RARITIES FROM THE ARCHIVES.

8. Die Deluxe Versionen bieten insgesamt 5 Bonus Tracks: zwei zusätzliche Lieder („New Golden Age“ und „Difficult Year“) sowie drei Album-Titel als „Sea Fog Acoustic Session“. Das Boxset hat noch die Retroactive CD im Angebot, die 12 Demo- bzw. Live-Versionen älterer Songs offeriert. 

Musically, the album hits in all the right spots, solidifying their expertise at penning sunny, earnest Radio 2-core. And when they deviate from the easier path, most notably on the slow, deeply sombre ‘Strange Room’, which sees Chaplin’s voice take on a genuinely affecting, downtrodden lower tone, ‘Cause and Effect’ begins to exist as more than a comeback album for the sake of a comeback album.
(NME)

Sonically, at least, the record sees the group preserve all the anodyne markers of their original iteration – still present is the watered-down, politely jaunty indie with choruses that swell irresistibly with non-specific emotion, while eternally cherubic frontman Tom Chaplin continues to veer between his rousing mid-range bellow and cut-glass falsetto. Lyrically, however, it’s a different story: Cause and Effect is a warts-and-all document of the demise of a long-term relationship. There are gut-punching accounts of the loneliness, regret and sharp shock of leaving the family home, yet sometimes the brutal honesty serves to alienate – such as on Stupid Things, which details our hero’s reckless behaviour, marital deception and his negligence of fatherly duties.
(The Guardian)

9. Die Bewertungen für „Cause And Effect“ sind ähnlich bescheiden wie für die Vorgänger, so dass Metacritic diese wie folgt zusammenfasst: „Hopes And Fears“ (2004; 61/100), „Under The Iron Sea“ (2006; 63/100), „Perfect Symmetry“ (2008; 64/100), „Strangeland“ (2012; 60/100) und „Cause And Effect“ (2019; 61/100).

10. Das Vereinigte Königreich zuerst. Dann der amerikanische Kontinent und vielleicht folgen im Frühling/Sommer 2020 auch Konzerte in Deutschland… 




10. We Are Scientists - With Love And Squalor (LP) (18.10.2019) 9. Editors - Black Gold (2 LPs, White Vinyl) (25.10.2019...


10. We Are Scientists - With Love And Squalor (LP) (18.10.2019)














9. Editors - Black Gold (2 LPs, White Vinyl) (25.10.2019)














8. Beth Gibbons - Out Of Season (LP) (11.10.2019)














7. Kirchner Hochtief - Evakuiert das Ich-Gebäude (LP, im Siebdruck-Cover, auf dreihundert limitiert) (20.09.2019)














6. Wilco - Ode To Joy (LP, Limited Edition, Indie Retail Exclusive / Pink Vinyl) (4.10.2019)














5. Foals - Everything Not Saved Will Be Lost Part 2 (LP, 180g, Limited Edition, Orange Vinyl) (18.10.2019)














4. Live - Throwing Copper (2 LPs, 2 CDs, 25th Anniversary, Limited-Deluxe-Edition) (4.10.2019)















3. Cigarettes After Sex - Cry (LP, Limited Edition Clear Vinyl) (25.10.2019)














2. The Lilac Time - Return to Us (LP) (25.10.2019)














1. Elbow - Giants Of All Sizes (LP) (11.10.2019)















Endlich wieder neue Musik von James Levy, der zuletzt 2012 mit „ Pray To Be Free “ unter dem Namen James Levy & The Blood Red Rose h...


Endlich wieder neue Musik von James Levy, der zuletzt 2012 mit „Pray To Be Free“ unter dem Namen James Levy & The Blood Red Rose hier vor Gericht stand und uns 2005 und 2007 mit den Alben „Levy“ und „Glorious“ (veröffentlicht als Levy) begeistern konnte. Die drei Alben konnten sich in unseren Jahresendabrechnungen auf den Rängen Rang 6, 7 bzw. 6 platzieren. Nicht vergessen sei sein zwischenzeitlich erschienenes Soloalbum „Blood Red Rose“ (2009). 

In den letzten Jahren arbeitete er in unterschiedlichen Konstellationen und verschiedenen Bandnamen (Reputante, Lolawolf) sowie mit anderen Künstlern (Herman Dune, Charles Bradley) zusammen, aber der Name Levy taucht nun erst wieder auf „Somebody“ auf einer Albumhülle auf.

Für die 11 neuen Songs zog es den New Yorker Singer/Songwriter nach Nashville, um dort mit dem Produzenten Paul Defiglia (The Avett Brothers) und lokalen Musikern (z.B. Mickey Raphael (Willie Nelson)) aufzunehmen. Die warme, sonore Stimme von James Levy dominiert weiterhin den Sound und kleine Hits, die eigentlich ganz groß werden müssten, gibt es auch noch zu Hauf („Bell“, „Songs Of Love“), aber unter dem Nashville-Einfluss und mit Slide-Gitarre („Holiday“, „Diana“, „Young Again“) oder Mundharmonika („Somebody“) rutscht er deutlich in Richtung Americana, Folk und Country ab. 









“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Thees Uhlmann -Albums” Ingo: Kommt Volker noch? Oliver: Nein. Er hört nebenan die n...



“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Thees Uhlmann-Albums”

Ingo: Kommt Volker noch?
Oliver: Nein. Er hört nebenan die neue Liam Gallagher-Platte.
Dirk: Die hört Thees vermutlich auch den ganzen Abend.

1. Fünf Jahre nicht gesungen

Dirk: Stopp, ich habe das falsche Album aufgelegt! Foreigner mit “Cold As Ice”! Was Volker so alles im Plattenschrank hat...
Oliver: Besser als die Scorpions.
Ingo: Der Song war ja schon vorher bekannt. Mir hat er Lust gemacht auf das neue Album, obwohl ich von “#2” nicht begeistert war. Aber ist ja auch sechs Jahre her.
Dirk: Kurz nachgesehen - Scorpions stehen hier tatsächlich auch.
Ingo: Netter beschwingter Song.
Oliver: War auch positiv überrascht, als der Song rauskam.
Dirk: Wie lang hat Thees Uhlmann jetzt eigentlich pausiert?
Ingo: Was heißt pausiert? Musik war nicht so, aber Bücher und Gedöns. Die Konzerte, die ich vor der Pause noch gesehen habe hatten mich auch nicht überzeugt. Ich glaube die musikalische Pause hat ihm und mir gutgetan.
Dirk: Ich mag den Song sehr - auf dem schwächeren “#2” war kein so gutes Lied. Namenfallenlassen Teil 1: Helmut Kohl
Ingo: Ein Video zu dem Titel gibt es auch:




2. Danke für die Angst

Oliver: Apropos Bücher und Gedöns.
Dirk: Volker ist ja großer Stephen King Fan und ein Lied über sich hat er schon längst verdient. Also Stephen King.
Ingo: Pünktlich zum zweiten Teil von “Es” im Kino. Volker hätte auch ein Lied verdient.
Dirk: Und von wem sollte es sein?
Oliver: Avicii.
Ingo: Auf jeden Fall sollte der Song nach Jazz klingen. 
Oliver: Dann besser nicht Avicii.
Dirk: Nachdem ich ca. 20 Jahre kein Buch von Stephen King gelesen hatte, habe ich vor ein paar Jahren wieder angefangen. Bei Thees war die Auszeit nicht so lang, aber wenn es so weitergeht wie mit den ersten beiden Songs, dann hat sich auch hier die Rückkehr gelohnt.
Ingo: Ich habe noch nichts von Stephen King gelesen. Aber mir deucht, mit diesem Song habe ich mehr und vor allem kurzweiligeren Spaß.
Oliver: Gar nichts? Hab’ ihn früher verschlungen, aber im Gegensatz zu Dirk nicht wieder angefangen.
Ingo: Mir gefällt auch dieser Song.
Oliver: Der Song ist groß!
Dirk: Ich weiß schon, was ich Ingo zu Weihnachten schenke… Namenfallenlassen Teil 2 - 3: Stephen King, David Nathan

3. Avicii

Ingo: Bei dem Titel fürchtete ich schon Elektro- und Dance-Spielereien. Auf den ersten Solo-Alben waren ja einige Experimente dabei. Aber die Gitarre zu Beginn beruhigt.
Oliver: “Elektronische Musik kann man sich so selten schön trinken.”
Ingo: Tolle und wahre Aussage.
Oliver: Nein, zu pauschal...
Ingo: Stimmt. An Karneval habe ich auf Avicii getanzt. Da war auch etwas Alkohol im Spiel.
Dirk: Schöner schneller Rock Song, aber Avicii mit ABBA gleichsetzen geht gar nicht. Und ich bin kein ABBA-Fan. Und was wir heute alles über Ingo erfahren! Ich bin schon auf Geständnisse zum Song “Hannover” gespannt.
Ingo: Ja, das ist mein Album. Bislang finde ich es toll.
Oliver: Ja, bisher sehr, sehr gut.
Dirk: Namenfallenlassen Teil 4 - 6: Avicii, ABBA, Jürgen Klopp



4. Was wird aus Hannover

Ingo: Wird hier schon wieder auf Hannover rumgehackt? Ist die schönste Stadt, in der ich jemals in Niedersachsen gewohnt habe!
Oliver: In wie vielen Städten in Niedersachsen hast du gewohnt?
Ingo: Was sollte nach Hannover noch kommen? ;-)
Dirk: Was? Du hast in…? ;-)
Oliver: Ich hab dann wohl auch einen Song der Scorpions auf Vinyl.
Dirk: Welchen und warum?
Oliver: “Rock You Like A Hurricane” auf dem Stranger Things Soundtrack.
Ingo: Ich habe gerade etwas Gänsehaut. Ich muss mal wieder nach Hannover. Toller Song. Also “Was wird aus Hannover”, “Rock you like a hurricane” ist anders “gut”. 
Dirk: Für Menschen mit Hannover-Connection. Für alle anderen okayer Song. Aber auf einem Mixtape würde danach “Running Up That Hill” kommen, weil es nahezu nahtlos ineinander übergehen würde.
Namenfallenlassen Teil 7-12: Mousse T., Tom Jones, Fury in the Slaughterhouse, Scorpions, Kraftwerk, Trude Herr
Ingo: Apropos Fury In The Slaughterhouse. Nächste Jahr ist wieder eine Kreuzfahrt... Dirk, schon gebucht?
Dirk: Wenn mich nicht einmal Belle & Sebastian auf ein Kreuzfahrtschiff bekommen...

5. 100.000 Songs

Dirk: Ein Song namens “100.000 Songs” und Thees listet nicht 100.000 Songtitel auf? Klingt auch ein wenig nach Arcade Fire. Oder ich habe mir das Lied schon schön getrunken...
Oliver: Auf jeden Fall wieder ein guter Song. Wo soll das noch enden?
Dirk: Geht doch! Endlich ein Songtitel genannt. Aber Led Zeppelin kann ich für “The Song Remains The Same” nicht in die “Namenfallenlassen Liste” aufnehmen.
Ingo: Der deutsche Bruce Springsteen mit der letzten Rock ‘n’ Roll-Show der Welt. Apropos Show, Thees geht auch wieder auf Tour, die ersten Termine sind bereits ausverkauft:
  • 25.09. Rostock
  • 26.09. Cottbus
  • 27.09. Hamburg
  • 28.09. Berlin
  • 29.09. München
  • 30.09. Köln
  • 06.12. A - Wien
  • 07.12. München
  • 08.12. Saarbrücken
  • 10.12. Erlangen
  • 11.12. Dortmund
  • 12.12. Wiesbaden
  • 13.12. Stuttgart
  • 14.12. Berlin
  • 16.12. Hannover
  • 17.12. Hamburg
  • 18.12. Hamburg
  • 19.12. Bielefeld
  • 20.12. Bremen
  • 21.12. Köln

6. Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach HipHop Videodrehs nach Hause fährt

Ingo: Also der Songtitel ist schon mal unschlagbar.
Dirk: Zumindest in Hinsicht der Songtitellänge hat er sich (“Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf”) selbst übertroffen.
Oliver: Wurde ja auch schon vorab veröffentlicht. Für mich bisher der beste Songs des Albums. Und irgendwie sehr melancholisch.
Ingo: Und das nach so einer starken ersten Hälfte? Für mich der erste Titel zum Durchatmen. So omnipräsent wie Uhlmann aktuell in den Medien ist und dann nach ein mindestens zur Hälfte gutes Album… ich denke er muss die nächste Zeit nicht den Fahrer nach Videodrehs spielen.
Dirk: Sehr schön fand ich im Rahmen der Interviews die Geschichte, dass seine Mutter zu ihm sagte, dass er wohl keinen besseren Song als “Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf” mehr schreiben würde.
Oliver: Apropos Hip-Hop: Sehr zu empfehlen ist auf Netflix die Serie Hip-Hop Evolution.
Dirk: The I-Land wolltest du wohl sagen.
Ingo: Welche Frauenstimme ist das im Hintergrund?
Dirk: Schnell in der Platte nachgeschaut: Die von dir sehr geschätzte Charlotte Brandi.
Ingo: Trotzdem gut. ;-) Also der Song.

7. Junkies und Scientologen

Dirk: Platte rumgedreht. Jetzt kommt sein längstes Lied. Schon wieder sich selbst übertroffen.
Oliver: Längstes Lied der Platte oder längstes Lied ever?
Dirk: Beides.
Ingo: “Priester aus der Mönckebergstraße” geht auch knapp an Namenfallenlassen vorbei. Dafür aber die Bobs: Bob Marley, Bob Dylan, Bob Andrews und Bob Ross. Und Adel Tawil war auch dabei. Thees kennt sie alle...
Dirk: Hier spielt es aber auch keine Rolle, wie viele Wörter in so eine Textzeile passen… Holpert textlich ganz schön.
Ingo: Recht unauffälliger Song.
Oliver: Pet Sematary. Schon wieder Stephen King.
Dirk: Aber der Stephen King-Song hat mir deutlich besser gefallen. Hier dauert das falsche Lied über 6 Minuten.
Ingo: Ja, ich habe auch mal kurz nebenan bei Volker / Liam reingehört.
Dirk: Namenfallenlassen Teil 13 - 25: Adel Tawil, Bob Marley, Bob Dylan, Bob Andrews, Bob Ross, Ramones, Emil Elektrohler, Rainer Ott, Sade, The Who, Bono, U2, Die Toten Hosen

8. Katy Grayson Perry

Dirk: Oh, jetzt wird’s fast punkrockig.
Ingo: Endlich wieder ein flotter Titel. Oh, er möchte Katy Perry beim GHvC signen.
Dirk: Ich würde es Grand Hotel van Cleef gönnen, wenn sie Katy Perry unter Vertrag nehmen könnten!
Oliver: Die Texte muss ich mir aber nochmal gesondert geben. Man kann gar nicht alles mitbekommen...
Ingo: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole… toller Titel!
Oliver: Da stimme ich wiederholtermaßen zu.
Dirk: Live bestimmt großartig. Namenfallenlassen Teil 26 - 28: Katy Perry, Marcus Wiebusch, Grayson Perry.

9. Menschen ohne Angst wissen nicht, wie man singt

Oliver: Ingo, wieder was zum Durchatmen.
Ingo: Gönne ich uns. Schön melancholisch. Ich habe schon wieder Gänsehaut. Das ist mir bei den ersten beiden Uhlmann-Soloalben nicht passiert… falls ich mich recht erinnere. Das wäre ein schöner Schlusstitel. Aber es kommen ja noch welche.
Dirk: Schöne reduzierte Tasten-Ballade. Namenfallenlassen Teil 29: Martin Luther King
Oliver: Zum Glück kam da noch ein Name ;-)
Ingo: Simon Frontzek an den Tasten, oder?
Dirk: Ja. Und Rudi Maier (Burkini Beach) ist auch mit an Bord.
Ingo: Thees Uhlmann, Simon Frontzek und Tomte-würdige Songs. Klasse.

10. Ein Satellit sendet leise

Oliver: Kennt ihr die “Ausgerechnet Alaska”-Folge, in der jemand von einem herabstürzenden Satelliten getötet wird?
Dirk: Wird vorgemerkt für "Serien vor Gericht". Vielleicht hat Volker dann auch wieder Zeit für uns...
Ingo: Bläser? Dirk, mit etwas Glück kommt vielleicht noch ein Saxophon-Solo!
Dirk: Hat Springsteen auch. Trompete spielt schon wieder ein Freund von dir, Ingo. Nämlich Sven Regener von Element Of Crime.
Ingo: Solange er nicht singt...
Oliver: Bläser? Mit etwas Glück kommt Volker gleich rüber.
Ingo: Das ist mehr so ein Song für die zweite Hälfte der zweiten Hälfte eines Albums. Nun ja, halt ein Trompeten- statt eines Sax-Solos.
Dirk: Ich kann leider nichts Positives über das Lied sagen, es gab noch nicht einmal einen Namen.
Ingo: Doch, kein Sax-Solo! ;-)

11. Die Welt ist unser Feld

Ingo: Schon wieder etwas Punkrock-Flair. Ist schon im Herzen noch ein Wilder, der Herr Uhlmann. Die Konzerte könnten toll werden.
Dirk: Seine Heimat Hemmoor hat er textlich auch untergebracht.
Oliver: Ein Zweieinhalbminutensong ist ja auch Punkrock, ey.
Dirk: Mehr Füller als Knüller. Schade, dass Volker nicht das Box Set hier stehen hat, sonst könnten wir anschließend noch 8 Coverversionen hören, u.a. "Wir trafen uns in einem Garten" (2Raumwohnung), "Der letzte Optimist" (Judith Holofernes) oder "Fragezeichen" (Nena). Namenfallenlassen Teil 30: Elvis Presley

12. Immer wenn ich an dich denke, stirbt etwas in mir

Dirk: Hier wechseln sich Punkrock und Balladen schön ab. “Wenn Liebe ein Verbrechen ist, stell’ mich vor Gericht”. Genau da ist er jetzt!
Ingo: Das Zitat wollte ich gerade auch aufgreifen. War mir aber zu lang. ;-) “Langweilige Stille im Auge des Orkans”... jetzt packt er aber noch alles aus.
Dirk: Ein schönes Liebeslied. Im Vorfeld habe ich mehrmals gelesen, dass ihn Trump, Brexit, AfD und der ganze Quatsch, der zuletzt passierte, so aufgeregt hätten - aber textlich habe ich davon wenig gehört. Das haben Kettcar zuletzt deutlich besser hinbekommen.
Ingo: Stimmt. Aber wirklich politisch war er auf seinen Alben ja noch nie. Das machen Wiebusch & Co. auch überzeugend genug.
Oliver: Oh, gleich schon wieder vorbei.
Dirk: “Ich bin der Letzte mit einem Bierglas in einer Welt voller Champagner” - da hat er sich bei Noels “He's like a man with a fork, in a world of soup” angelehnt...
Oliver: Ganz schön viele Gallaghers in einer Thees-Vorstellung. Aber Namenfallenlassen ist ja hip ;-)

Fazit:

Oliver: Musikalisch trifft es sehr meinen Geschmack. Bei den Texten gibt es glaube ich noch so einiges zu entdecken. Freue mich auf die nächsten Durchläufe. Wobei ich ernsthaft überlege, die Platte nach Seite 1 gar nicht umzudrehen.

Ingo: Wir würde die Mutter in Uhlmanns Buch “Sophia, der Tod und ich” sagen? “Toll, toll, toll, toll, toll,...”. Ein echtes Comeback und die Sehnsucht nach einem neuen Tomte-Album wird auch (fast) gestillt. Tolle Hymnen, einige tolle Texte. Rundum gelungen. “Was wird aus Hannover” könnte mich mit der Zeit noch richtig packen.  

Dirk: Deutlich besser als “#2”. Die erste Plattenseite hat auch mir besser gefallen. Ob es auch von “Junkies und Scientologen” eine Lego-Plattencover-Version geben wird? Würde gut zu meinen beiden anderen LPs passen. Also bitte, Christoph und GHvC!

Vor 18 Monaten veröffentlichte Frankie Cosmos unter dem Titel „ Vessel “ 18 Songs (oder Liedfragmente), die nach rund 33 Minuten schon ...


Vor 18 Monaten veröffentlichte Frankie Cosmos unter dem Titel „Vessel“ 18 Songs (oder Liedfragmente), die nach rund 33 Minuten schon wieder Geschichte waren und den Plattenrichter Volker zu folgendem Urteil verleiteten: 
Ich mag LoFi nicht. Noch weniger mag ich es, wenn Lieder, gerade wenn sie mal in einen Flow reinkommen, schon wieder zu Ende sind. Wenn Lieder also zu Skizzen werden. 

Das und die 5-Punkte-Wertung wollte Frankie Cosmos, die mit bürgerlichem Namen Greta Kline heißt, wohl nicht auf sich sitzen lassen und versucht die Plattenrichter zu überzeugen, in dem sie nichts an ihrem Konzept ändert und noch mehr Songs (21 Lieder) auf „Close It Quietly“ packt und zwischendurch noch schnell 9 Songs im „Haunted Items“ Projekt raushaut. 

Vielleicht verstehen es die Plattenrichter hier ja diesmal - andere haben es ja auch gecheckt (siehe unten). Manchmal benötigt man dafür auch etwas mehr Zeit, vielleicht dauert diese Platte deshalb fast 40 Minuten. 

Close It Quietly“ ist als CD, Kassette und LP erhältlich. Die limitierte „Loser Edition“ der Schallplatte bietet „pearlescent blue-colored vinyl“.




Ein Album wie eine Kollektion bunter Murmeln, zwischen denen Perlen wie „Rings (On A Tree)“ versteckt sind – alle gespielt nach bewährtem Prinzip. Das Schlagzeug scheppert gedankenverloren, die Gitarren jangeln schüchtern oder brausen in collegerockigem Enthusiasmus auf, die Tempi wechseln sprunghaft wie Teenagerlaunen.
Nun könnte man Kline vorwerfen, sich mit diesem zuckerigen Schluffisound allzu offensiv als manic pixie dream girl zu inszenieren, als bisschen schrulliges, aber doch mehrheitsfähig-süßes Mädchen, wie man es aus „liebenswerten“ Indie-Komödien kennt – käme sie nicht so zuverlässig mit feinen Hintersinnig- und -hältigkeiten um die Ecke: Im Pavement-mäßigen „So Blue“ singt Kline, sie sei so schwermütig, dass sie einfach alle traurig mache, sogar ihre Feinde.
(musikexpress)




Songs wie der Opener „Moonsea“ oder die vorab veröffentlichten „Windows“ und „Wannago“ sind typische Frankie-Cosmos-Indie-Pop-Songs, die zwischen angenehmer Schläfrigkeit und moderatem Getöse changieren. Immer jedoch mit dem Gespür für feinsinnige, im Ohr haftende Melodien bedacht. Zwischendurch wechseln die New Yorker Rhythmus und Tempo und beglücken uns mit liebreizend verspult-verspielten Stücken wie dem in diesem Magazin als Song des Tages vorgestellten „Ring (On A Tree)“, dem bittersüßen und herrlichen „Cosmic Shop“, dem im Cosmic-Pop badenden „Never Would“, dem treibenden und doch so bittersüßen „Last Season’s Textures“ oder dem repetitiven Closer „This Swirling“. Ein wirklich liebevoll arrangiertes Indie-Pop-Album.
(Sounds and Books)

Frankie Cosmos in Deutschland:
08.10.19 München, Heppel & Ettlich
11.10.19 Köln, MTC



10 Fakten zum neuen Album von Liam Gallagher : 1. Einen Tag vor seinem heutigen 47. Geburtstag und 715 Tage nach „As You Were“ erschie...


10 Fakten zum neuen Album von Liam Gallagher:

1. Einen Tag vor seinem heutigen 47. Geburtstag und 715 Tage nach „As You Were“ erschien „Why Me? Why Not.“, das zweite Soloalbum von Liam Gallagher.

2. Der Albumtitel: Liam Gallagher berichtete, dass er 1997 in München bei einer Ausstellung einen Druck von John Lennon mit dem Titel „Why Me?“ kaufte und von Yoko Ono das passende Gegenstück „Why Not.“ geschenkt bekam. Beide Bilder entstanden 1978 im Rahmen der Serie "This Is My Story Both Humble And True".

3. Never change a winning team: Wie beim Debütalbum waren Greg Kurstin (Adele, Sia, Paul McCartney, Beck) und Andrew Wyatt (Lady Gaga, Lorde, Miley Cyrus) wieder als Produzenten und Komponisten mit an Bord. Simon Alfred von der Band Cherry Ghost stieß neu zum Team.

4. Anders als bei seinem Debütalbum wird Gallagher bei allen Songs als Co-Komponist geführt. 

5. Als erste Single wurde am 5. Juni „Shockwave“ veröffentlicht. Das dazugehörige Video entstand in Budapest. „Shockwave“ blieb zwar mit Rang 22 in den UK Charts einen Platz hinter seiner bisher erfolgreichsten Single „Wall Of Glass“ zurück, ist aber seine erste Nummer-Eins-Single, da sie in Schottland die Spitzenposition erreichen konnte. Zudem ist sie aktuell noch die am häufigsten verkaufte Vinyl Single 2019 im Vereinigten Königreich.




6. „Why Me? Why Not.“ steht mit 76/100 Punkten aktuell bei Metacritic etwas besser dar als sein Vorgänger „As You Were“ (71/100).

Schönheitsfehler gehören allerdings zu "Why me? Why not." wie zum Ex-Oasis-Frontmann selbst, perfekt sollen andere sein. Und bis auf das erwähnte, ärgerliche "Shockwave" sind die Tracks allesamt mindestens ordentlich und die Highlights zudem besser verteilt als auf dem etwas frontlastigen "As you were". Dank der gewohnten stilistischen Umgebung darf man sich sowieso unmittelbar wohl fühlen. Alben wie diese nehmen wir weiterhin mit Kusshand (...).
(Plattentests)

Ja. Ja. Ja. Was hast du eigentlich erwartet? Viele Anhänger der selbsternannten Lennon-Wiedergeburt werden ihre Mußestunden mit "Why Me? Why Not." zelebrieren.
Trotzdem: "As You Were" war ein Debüt mit gelegentlichen Schwächen, aber nicht wegzudiskutierendem Spaßfaktor. "Why Me? Why Not." hingegen ist das endgültige Zeugnis eines in der Vergangenheit gefangenen Menschen, der selbst voller Stolz konstatiert, die Kids da draußen würden ja ohnehin nur nur die ersten drei Oasis-Platten jucken.
Nun ja, mit der Einstellung bleibt man eben, was man sein will: ein Nostalgie-Akt.
(laut)

7. Die Aufnahmen zu „Why Me? Why Not.“ begannen im April 2018 in Los Angeles und wurden bis zum 2. April 2019 sporadisch fortgeführt. 11 Songs in 39:30 Minuten sind das Ergebnis. Die Deluxe Edition liefert drei Bonus Tracks („Invisible Sun“, „Misunderstood“ und „Glimmer“), so dass die Laufzeit auf 51:02 Minuten verlängert wird. 




8. „The River“ folgte als Promo-Single. Anschließend wurden noch „Once“ (#49) und „One Of Us“ (#35) ausgekoppelt. Auf dem zuletzt genannten Song hört man Liams 19-jährigen Sohn Gene Bongos spielen.




9. „Why Me? Why Not.“ ist als CD, Deluxe CD, LP (black / colored / Picture Disc) und Collector Edition (Etched 12-Inch Vinyl mit 3 Tracks + einer exklusiven Demo („Once“), die nur in dieser Edition erhältlich ist; 12-Inch Vinyl Album  - 140g auf gelbem Vinyl gepresst; Deluxe CD Album im Buch eingebunden; 20-seitiges Hardcover Buch; 2 abnehmbare Kunst Drucke in hoher Qualität; Faltbares Wand-Poster, 720 x 450 mm) erhältlich.

10. Für vier Konzerte wird Liam Gallagher im Februar auch nach Deutschland kommen: Das sind die Termine und Orte: 05.02.20 Hamburg (Sporthalle), 10.02.20 Köln (Palladium), 11.02.20 Berlin (Tempodrom) und 13.02.20 München (Tonhalle).



Auf dem vierten Album der Lower Dens setzt sich Jana Hunter, die vor einigen Jahren als Singer/Songwriterin startete, thematisch mit ih...


Auf dem vierten Album der Lower Dens setzt sich Jana Hunter, die vor einigen Jahren als Singer/Songwriterin startete, thematisch mit ihrer persönlichen Geschichte als sexuell fluide Person und den gesellschaftlichen Auswirkungen im modernen Kapitalismus auseinander. Stellvertretend für beide Aspekte stehen die ersten Singles „I Drive“ („You could have had me / But you wanted a daughter / Could’ve had me / But you wanted the same old song“) und „Young Republicans“ („In every generation / There are those who just don't fit in / We never asked to be this way / Born without souls or blood or skin / We’re young republicans“).

Dazu baut die wandlungsfähige Band auf „The Competition“ auf verträumten Synth-Pop, der in einer Playlist gut zwischen Eurythmics, Future Islands, Beach House, Wild Nothing, The Radio Dept. und Pet Shop Boys laufen könnte.  




„Let me hold you up / To the light / My love.“ Mit diesem schlichten aber eindringlichen Satz beginnt Jana Hunter, der Kopf von Lower Dens, ihren musikalischen Versuch, den Fängen des kapitalistischen Wertesystems zu entwischen.
Schließlich verwandelt dieses nicht nur jeglichen Gegenstand in austauschbare Massenware, sondern auch den Menschen selbst. Getragen von verträumtem Shoegaze-Synth-Pop, der wie aus der Zeit gefallen klingt, gewährt „The Competition“ Einblick in verstörende Innenwelten.
Innenwelten, die jedoch unablöslich an ihren gesellschaftlichen Kontext geheftet sind: „We lift our heads, we lift our heads / And see the world is burning“ („Young Republicans“). Aufbruchstimmung und Verzweiflung liegen auf dem Album ganz nah beieinander.
(musikblog)




Vom Auftakt „Galapagos“ mit seinem nervös elektronisch pulsierenden Rhythmus bis zur abschließenden, mit einer wunderschönen Posaune ausgepolsterten Ballade „In Your House“: THE COMPETITION huldigt mal The Human League, mal den Pet Shop Boys, erinnert an die Scissor Sisters, aber auch an die Killers.
Deutlich wird, dass Hunter nicht mehr die geringste Angst hat, ihr Anliegen in sattes Pathos zu verpacken. Die Melodien sind raumgreifend, die Keyboardflächen erdrückend und das Schlagzeug mit Hall bis zum Horizont hinterlegt (…).
(musikexpress)


Letztes Jahr sahen wir Sam Fender bereits nachmittags beim Traumzeit Festival , seinen geplanten Auftritt beim Down The Rabbit Hole Fes...


Letztes Jahr sahen wir Sam Fender bereits nachmittags beim Traumzeit Festival, seinen geplanten Auftritt beim Down The Rabbit Hole Festival musste er krankheitsbedingt (wie zahlreiche weitere) absagen, aber wir wurden statt dessen am frühen Abend mit Neneh Cherry als Ersatz entschädigt. Nachdem die Stimmbänder des 25-jährigen Engländers wieder ausgeheilt waren, konnte er im Sommer noch im ausverkauften Hyde Park vor Bob Dylan und Neil Young auftreten.

Hier lässt sich vielleicht bereits ablesen, dass die Popularität des 25-jährigen Engländers, der bis dahin mit „Dead Boys“ erst eine EP und mehrere Singles veröffentlicht hatte und damit auf der BBC's Sound of 2018 landen und den Brit Awards Critics’ Choice 2019 gewinnen konnte, ständig zunimmt. Mittlerweile ist mit „Hypersonic Missiles“ auch das Debütalbum von Sam Fender erschienen. 

Einerseits waren bereits 7 der 13 Songs (darunter seltsamerweise eine Live-Version von „Use“) vorab als Singles oder auf der „Dead Boys“ EP erschienen, andererseits verzichtete Fender mit „Greasy Spoon“, „Millennial“, „Start Again“ und „Friday Fighting“ sogar auf vier Singles aus den Jahren 2017 und 2018. Auf seinem Debütalbum eifert der Singer/Songwriter aus Newcastle Musikern wie Bruce Springsteen, Tom Petty und  Bryan Adams nach ohne zeitgenössischen Rock (Foals, The War On Drugs) ganz aus den Augen zu verlieren.

„Hypersonic Missiles“ ist als CD, Kassette und LP erschienen. Die limitierte Schallplatte gibt es auf „black & white cornetto vinyl“.






Im Geordie-Dialekt seiner Heimatstadt Newcastle singt der 23-Jährige von schlagenden Vätern und tablettenabhängigen Müttern, von „liberal arrogance“ und „old cunts“, die den Brexit wollten, er singt vom Absturz am „Saturday“, der endlich Erlösung bringt, und von den „Dead Boys“, die sich schlussendlich zu Tode gesoffen haben. Über treibenden Gitarren singt Fender, der hinter einem Kneipentresen jobbte, bevor er entdeckt wurde, von sich, aber natürlich von allen anderen Jugendlichen in einer englischen Stadt, die bessere Tage gesehen hat: „overtired, overworked, underpaid, under pressure“.
Während das Schlagzeug sich selbst überholen möchte und die Gitarren rumpeln, setzt Fender den Selbstbetroffenheitspoeten, die zuletzt das Singer/Songwriter-Genre übernommen haben, die gute alte teenage angst entgegen, den Sturm und den Drang und die Verzweiflung, die eine zünftige Identitätsfindung nun mal auslöst: „I wanna be anybody but me.“ Ja, es ist eine Wiederaufführung des allbekannten Dramas der verlorenen Jugend, aber eine mit neuer Dringlichkeit.
(musikexpress)






Sam Fender unterwegs:
08.11.19 Wiesbaden, Schlachthof
09.11.19 Köln, Live Music Hall
12.11.19 Berlin, Astra Kulturhaus
13.11.19 München, Backstage Werk


Kasabian ist eine tolle Band. Auf vier starke Alben seit Veröffentlichung des Debüts vor 15 Jahren folgte das mittelprächtige " 48...



Kasabian ist eine tolle Band. Auf vier starke Alben seit Veröffentlichung des Debüts vor 15 Jahren folgte das mittelprächtige "48:13". Mit "For crying out loud" fand die Band aus Leicester wieder zurück in die Spur. 

Nun veröffentlichte Gründungsmitglied und Gitarrist / musikalisches Multitalent / Songwriter Sergio Pizzorno als The S.L.P. sein erstes Soloalbum. Wenn der musikalische Kopf einer Band eine Solowerk veröffentlicht, drängt sich natürlich der Vergleich mit seiner Stammmannschaft auf: "The S.L.P." verleugnet die Nähe zu Kasabian nicht, doch an die Stelle von "Rock" tritt Pizzornos Experimentierfreude. Über die Jahre und seine Arbeit für TV Musik hat er offensichtlich genügend Ideen und Fragmente gesammelt, um ein intensives, extrem vielseitiges und rundum gelungenes Album zu füllen. Experimentierfreudig war sicherlich auch "48:13", aber "The S.L.P." geht im besten Sinn wesentlich souveräner mit den Ideen um.

Die Highlights sind der atmosphärische Einstieg "Meanwhile... in Genova", "Lockdown", "The Wu" und "Favourites" (auch dank Little Simz' Gastbeitrag). Irgendwie "besonders" ist auch "Nobody else".

NME:
This album is the stylish and streetwise mash-up of genres that you’d hear on an UNKLE or Gorillaz record. It never really blasts off, but this time it’s more about the journey than how fast you get there.

Das Video zu "Nobody else":


"Favourites":

Das bisher schwächste Album von Belle & Sebastian ist - da muss man nicht diskutieren - „Storytelling“, der Soundtrack zum gleichna...


Das bisher schwächste Album von Belle & Sebastian ist - da muss man nicht diskutieren - „Storytelling“, der Soundtrack zum gleichnamigen Film von Todd Solonz, aus dem Jahr 2002. Mit Sorge vernahm man daher, dass es sich bei „Days Of The Bagnold Summer“ ebenfalls um die musikalische Untermalung eines Film - in diesem Fall um die filmische Umsetzung der Graphic Novel gleichen Titels von Joff Winterhart - handeln würde. 

Aber Regisseur Simon Bird überraschte wohl auch die Band mit dem Wunsch nach der Verwendung von Belle & Sebastian-Klassikern („I Know Where The Summer Goes“ und „Get Me Away From Here I’m Dying“), die hierzu neu aufgenommen wurden, und outete sich als Fan der Schotten, der auch das ältere und bisher sowohl unveröffentlichte als auch nicht fertiggestellte „Safety Value“ in seinem Film haben wollte. 

Zwar wurde im Gegensatz zu „Storytelling“ glücklicherweise auf das Einfügen kurzer Monologe verzichtet (sie finden sich im abschließenden „We Were Never Glorious“ integriert), an den Instrumentals „Jill Pole“ und „The Colour’s Gonna Run“ führte aber leider kein Weg vorbei. Die musikalischen Tendenzen der letzten Veröffentlichungen von Stuart Murdoch & Co. (Stichworte Disco, Elektropop und Funk) blieben außen vor und mit „Safety Value“, dem nach „Sally Cinnamon“ (The Stone Roses) klingenden „Sister Buddha“, „Did The Day Go Just Like You Wanted?“ und dem zarten, von Sarah Martin gesungenen „Another Day, Another Night“ finden sich klassische Folk- und Indiepopsongs, die auch gut in die Frühphase der Band passen würden. Besser als „Storytelling“ ist „Days Of The Bagnold Summer“ somit auf jeden Fall.




Ganz anders dagegen die leisen "I'll keep it inside" und "Another day, another night", die von nicht viel mehr als einer Gitarre und den Stimmen von Sarah Martin und Stuart Murdoch zehren. Die zarte Fragilität wird noch dadurch unterstrichen, dass beide Songs zusammengenommen auf gerade einmal dreieinhalb Minuten kommen und ihnen aufgrund ihrer Kürze etwas Skizzenhaftes, Unfertiges anhaftet. Da glimmt er für einen Augenblick wieder auf, der Zauber der vergangenen Zeiten. (…)
"Days of the Bagnold summer" verzichtet auf den ganz großen Pomp und knüpft an die frühe und mittlere Phase der Band an. Einziger Ausreißer ist die erste Single, "Sister Buddha", die mit ihrem breiten Sound, dem treibenden Schlagzeug und den perlenden Gitarren locker "Girls in peacetime want to dance"" entsprungen sein könnte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Belle & Sebastian heuer nicht mehr diese prickelnde Begeisterung entfachen wie zu ihren Anfangszeiten. Müssen sie aber auch nicht. So lang ist man nun schon miteinander gegangen, so vertraut ist man mittlerweile, da bereitet jedes Wiederhören einfach Freude.
(Plattentests)






10 Fakten zum neuen Album von The Lumineers : 1. Der Albumtitel „III“ weist nicht nur darauf hin, dass es sich um das dritte Album der...


10 Fakten zum neuen Album von The Lumineers:

1. Der Albumtitel „III“ weist nicht nur darauf hin, dass es sich um das dritte Album der Lumineers handelt, sondern bezieht sich auch auf die 3 Kapitel, in welche die Platte unterteilt ist: Jedes Kapitel konzentriert sich auf eine Figur der fiktiven Sparks-Familie, deren drei Generationen umspannende Geschichte (Gloria, ihr Sohn Jimmy und ihr Enkel Junior) erzählt wird.

2. Das freut die Fans der Lumineers: Die Wartezeit zwischen den Alben hat sich verkürzt. Vergingen zwischen „The Lumineers“ und „Cleopatra“ noch 1467 Tage, so mussten sie auf das am 13. September veröffentlichte „III“ nur 1254 Tage warten.

3. Das freut die Fans weniger: Mit 10 Liedern, darunter das 50-sekündige Instrumental „April“, gibt es weniger Songs als auf den beiden Vorgängern zu hören. Zumindest die Spielzeit (37;47 Minuten) liegt zwischen den beiden anderen Alben.

4. Wie bei den Vorgängern gibt es auch Bonustracks, aber auch hier hat die Band etwas gespart, denn es sind nur deren drei. Darunter ist auch wieder eine Coverversion: Nach Bob Dylan und Talking Heads widmet sich die Band nun Leonard Cohen („Democracy“). Nicht auf dem Album enthalten ist „Nightshade“, das  im April auf „For the Throne: Music Inspired by the HBO Series Game of Thrones“ erschienen war.

5. Bei den Lumineers, die im Kern aus Wesley Schultz und Jeremiah Fraites bestehen, gab es einen Wechsel im Lineup: Lauren Jacobsen vervollständigt die Live-Band um Stelth Ulvang, Byron Isaacs und Brandon Miller. Neyla Pekarek hat diese nach acht Jahren verlassen, um sich auf eine Solo-Karriere zu konzentrieren.

6. Kontinuität gab es jedoch hingegen bei der Wahl des Produzenten: Simon Felice übernahm wie auf „Cleopatra“ diese Aufgabe.




7. Als erste Single wurde „Gloria“ ausgewählt und wurde zur vierten Nummer 1 der Band in den Charts der US Alternative Songs. Ihr größter Hit bleibt „Ho Hey“, das bis auf Platz 3 der Billboard Hot 100 kam.

8. „III“ ist als Download, CD und Doppel-LP (schwarzes Vinyl) erhältlich. Die limitierte Auflage bietet die beiden Schallplatten auf weißem Vinyl.




9. Als zweite Single wurde „It Wasn't Easy To Be Happy For You“ ausgewählt. Die einzelnen Kapitel der Familiengeschichte werden jedoch in weiteren Videos weiter erzählt. Hier sieht man beispielsweise „Donna“, „Life In The City“, „Leader Of The Landslide“ oder „Left For Denver“.

10. Auf ihrer im November startenden Europa-Tournee werden the Lumineers auch in Deutschland gastieren: München (07.11.19, Zenith), Hamburg (13.11.19, Sporthalle), Berlin (14.11.19, Verti Music Hall) und Köln (19.11.19, Palladium) sind die vier Stationen.

Sänger Wesley Schultz wechselt zwischen zartem und angerautem Säuseln, während die Gitarrensaiten ihr Bestes geben. Sanftes Klirren, emotionales Saitenhauen oder rhythmisches Klopfen auf dem Korpus spielen musikalisch die Hauptrolle auf „III“.
Gleichzeitig leidet das Album an fehlender Instrumentenvielfalt: Jede, dahererzählte Melodie, jeder Ton, ja sogar jede spannende Erhebung auf „III“ gehen von Song zu Song sehr nah ineinander über. Zwar entsteht so eine glaubwürdig-flüssige Geschichte, aber leider zu wenig Spannung.
Die Etablierung weiter weg vom Mainstream und hin zu konzentrierterem Songwriting bleibt den Lumineers. Und das ist vielleicht auch mehr wert.
(musikblog)