Die erste Vorladung (VIII) Personalien: Alex Moore (Gesang), Scott Concepcion (Gitarre), Johnny Cunliffe (Bass) und Ryan Durrans (Schlagzeug...



Die erste Vorladung (VIII)

Personalien:
Alex Moore (Gesang), Scott Concepcion (Gitarre), Johnny Cunliffe (Bass) und Ryan Durrans (Schlagzeug) stammen aus Wigan in der Nähe von Manchester.

Tathergang:
Das Quartett lernte sich auf dem TMP College in seiner Heimatstadt kennen und konnte im Studio ihrer Musikschule auch 2019 ihre ersten Lieder aufnehmen und veröffentlichen. Irgendwie bekam Tim Burgess (The Charlatans) Kenntnis von der jungen Band und verschaffte ihnen einen Slot auf dem Kendal Calling Festival. Danach waren The Lathums kein Geheimtipp mehr. 
2020 veröffentlichten sie „The Memories We Make“, eine Zusammenstellung ihrer ersten beiden EPs auf Vinyl, und sprangen damit auf Platz 14 der UK Charts. Mittlerweile gibt es das Debütalbum „How Beautiful Life Can Be“, das in den Liverpooler Parr Street Studios aufgenommen und vom The Coral Mitglied James Skelly (Blossoms, The Sherlocks) produziert wurde.
Freunde der Schallplatte können „How Beautiful Life Can Be“ als black Vinyl, silver Vinyl, white Vinyl, transparent Vinyl oder gold Vinyl (2 LPs) und mit teilweise alternativem Artwork erwerben.

Plädoyer:
Britischer, leicht nostalgischer Gitarrenpop in der Tradition von The Smiths, The Housemartins, The Kooks oder The Coral. 

Zeugen:

‘I See Your Ghost’, one of the standout tracks of the album packs a punch with its surging bass line and demonstrates the energy and synergy generated by the band. ‘The Redemption Of Sonic Beauty’ is a soulful and wistful track that soars and builds ably helped by Concepcion’s skillful guitar playing and sounds like it could have been written by John Lennon. This is the best track of the album and effortlessly showcases Moore’s mature and accomplished songwriting skills.
‘Oh My Love’ is an uplifting acoustic guitar laden bop that talks of a desire to leave a dark place and to not hang on to negativity - ‘If you want to be happy, then happy you will be’. It’s almost like a letter to Moore’s younger self reminding himself that everything will be ok if you choose happiness.
With Johnny Marr-Esque riffs, life-affirming lyrics that have a sincerity, depth, and wisdom beyond their years, the Lathums are cementing themselves as one of the UK’s top bands.

(…) and they do it well: their hooky, mid-tempo guitar rock perfectly balances euphoria and melancholy, while frontman Alex Moore’s clearly accented vocals are characterful and reassuringly familiar; if the band have a USP, it is his sporadic spurts of tongue-twistingly fast singing (see: I See Your Ghost, Fight On).
The Lathums aren’t as witty or cultured as their indie forebears: their lyrics are simple and often vague (is the jaunty title track about climate disaster or merely the joys of a cup of tea?), but that also gives them a sweetly unpretentious quality (Artificial Screens, a protest against smartphone obsession, is a case in point). Its retro sensibility and guileless tone means How Beautiful Life Can Be is the guitar music equivalent of comfort food: undemanding, slightly stupefying, but immensely cheering all the same.

Indizien und Beweismittel:










Ortstermine:
30.01.22 Hamburg, Knust
31.01.22 Berlin, Gretchen
01.02.22 Köln, Gebäude 9

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


Aktuell kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung auf Vinyl. Zum Beispiel ist „An Archaea“ als Download und CD am 25. ...


Aktuell kommt es immer wieder zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung auf Vinyl. Zum Beispiel ist „An Archaea“ als Download und CD am 25. Juni erschienen, die Schallplatte war zunächst für Anfang September angekündigt, soll nun aber erst am 1. Oktober erhältlich sein. Zumindest sieht das pink marbled Vinyl recht schick aus.

An Archaea“ ist das vierte Album von Amusement Parks On Fire, jedes erschien bei einem anderen Label und der Vorgänger, „Road Eyes“, liegt auch bereits 11 Jahre zurück. 
Die Band wurde von Michael Feerick 2004 als Soloprojekt gegründet und hatte im Verlauf der Jahre zahlreiche Wechsel im Lineup. Auch wenn auf aktuellen Fotos von Amusement Parks On Fire vier Herren zu sehen sind, ist die Band sehr auf Feerick zugeschnitten: Er schrieb und arrangierte die 10 Songs allein und nahm sie größtenteils gemeinsam mit Gavin Poole auf. 

In einem Interview versprach Feerick 2017: „for anyone waiting [for a new album]… it’ll be fucking worth it.” Und er sollte recht behalten. „An Archaea“ dürfte sowohl Shoegaze- als auch Alternative Rock-Fans gefallen, auch wenn den rockigen Gitarrenausbrüche („Boom Vang“, „Breakers“) häufig ruhige, zurückhaltende Songs vorgezogen wurden. Während ich gedanklich beim gehauchten Gesang bei Swervedriver bin, lassen mich das über 6-minütige „Aught Can Wait“ und „Atomised“ auch kurz an „OK Computer“ denken.


 


Quite literally exploding with a decade’s worth of built-up energy, ideas, and guitar sounds, this belated follow-up is a further evolution of Feerick’s uncanny ability to take familiar elements of indie rock-with-a-capital-R, stretch them out, and subvert them with unique arrangements and esoteric artistic flourishes. When you look at a drop of pond water under a microscope, the effect is simultaneously fascinating and yet chilling and disorienting because you realize what you see with the naked eye is not anywhere close to the entire picture. That’s what An Archaea does with rock. There are urgent guitars, sub-bass depth charges, sonar pings, sampled radio chatter, a pet dugong—and that’s just album highlight “Breakers”. (…)
If it all sounds heady, it is. This is Amusement Parks’ most challenging album. There are readily accessible pop tracks such as the gently swinging “Old Salt” and jaunty, XTC-like title track. But even these are peppered with buzzsaw guitars and interludes consisting of irato-style notes repeated in punishing fashion.
However, An Archaea really isn’t all that difficult to get one’s head around. Part of that is because Feerick hasn’t forgotten how to write sharp melodies or use rock dynamics to thrilling effect. Single “Boom Vang”, a cathartic, swirling track with injections of liquid silver guitar and a Tortoise-like music-box breakdown, is an ideal entry point. Also, Feerick’s silky-smooth, enthusiastic voice is always welcoming, lending an innate charisma to everything he sings.




Als ich 1984 im Fernsehen sah, wie bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spielen in Los Angeles ein Mann mit einem Jet-Pack ins Stadio...


Als ich 1984 im Fernsehen sah, wie bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spielen in Los Angeles ein Mann mit einem Jet-Pack ins Stadion flog, dachte ich, dass sich in der weit entfernten Zukunft viele Menschen so fortbewegen würden. Hollywood versprach ein Jahr später auch noch das Hooverboard und konkretisierte das Zukunftsdatum: 2015.

Diese Zukunft ist mittlerweile Vergangenheit und wir bewegen uns im Jetzt weder mit schwebenden Skateboards noch mit Raketenrucksäcken durch die Gegend. 

Auch schon ein paar Tage in der Vergangenheit liegt bereits die Veröffentlichung des fünften Albums von We Were Promised Jetpacks: „Enjoy The View“ erschien am 10. September und stieg in den schottischen Charts auf Platz 17 ein - der bisher größte Charterfolg für die zu einem Trio geschrumpfte Band in ihrer Heimat. Auf den 10 Songs präsentieren sie ihren gewohnten, leicht zu identifizierenden Indierock („Nothing Ever Changes“, „If It Happens“) mit sparsamen Post-Rock-Ausbrüchen („I Wish You Well“), wenn auch häufiger im Tempo reduziert („What I Know Now“, „Not Me Anymore“, „Just Don’t Think About It“) oder weniger druckvoll und mit 80s-Referenzen versehen wie bei meinem persönlichen Favoriten „Fat Chance“. Das Album ist Freunden von Foals, The Twilight Sad oder Frightened Rabbit zu empfehlen.
Schallplatten-Freunde könnten alternativ zu black Vinyl auch zu red/blue Vinyl, aqua Vinyl oder orange Vinyl greifen. 

Die Plattenkritiker halten „Enjoy The View“ für keinen besonderen Genuss: Bei Metacritic steht das Album aktuell bei 72/100 Punkten, die - gemeinsam mit dem Debütalbum - schlechteste Wertung für We Were Promised Jetpacks. Jedoch erzielten Adam Thompson (Gesang, Gitarre), Sean Smith (Bass) und Darren Lackie (Schlagzeug) bisher mit keiner ihrer Platten mehr als einen Durchschnittswert von 77/100. 


 


Um nicht untätig herumzusitzen, entschlossen sie sich dazu, quasi aus dem Homeoffice an einem Nachfolger zu „The More I Sleep The Less I Dream“ zu arbeiten.
Vielleicht wird das neue Album deshalb von einer nostalgischen, oft träumerischen Grundstimmung beherrscht. Das Schöne daran ist aber, dass die Band es schafft, dabei nicht in übertriebenen Weltschmerz abzudriften.
Ein gutes Beispiel dafür ist „Don’t Hold Your Breath For Too Long“, ein Song mit einer gewissen Schwermut, der trotzdem dynamisch bleibt.
Auch „Nothing Ever Changes“ hat zwar einen ziemlich defätistischen Titel, kommt klanglich aber an manchen Stellen fast schon aggressiv rüber.
“Blood, Sweat, Tears” ist ein Stück, das lange im Gedächtnis bleibt – und das nicht nur wegen des martialischen Titels, sondern vor allem wegen seiner eingängigen Melodie.


  


Gänzlich überraschend kommen die doch reife Entwicklung und die immer klarer gezogenen Konturen einer Band, die mehr Öffnung im Sound wagt, mehr Detailreichtum zulässt, angesichts der Vorgänger-Alben natürlich nicht. Man wird im Falle von "Enjoy the view" unter Umständen dennoch hier und da etwas Energie und Wucht vermissen, wegen der man etwa zu "Quiet little voices" auf so manchem Indie-Rock-Floor Schweißtropfen en masse produzierte. Mit ein bisschen Muße und Aufmerksamkeit jedoch honoriert man die aktuelle Strahlkraft dieser Band und staunt, etwa über die funky Melancholie von "Blood, sweat, tears" – Foals klatschen sicherlich Applaus. Vieles verändert sich, Vieles ist vergänglich. Doch, und das gilt auch für den repetitiv angerichteten Closer "Just don't think about it", der Post ohne Rock zelebriert: Innere Schönheit und Vertrautheit bleiben.


 


We Were Promised Jetpacks (möglicherweise) in Deutschland:
09.02.22 Köln, Luxor
10.02.22 Hamburg, Uebel & Gefährlich
11.02.22 Berlin, Gretchen
12.02.22 München, Ampere/Muffatwerk
14.02.22 Saarbrücken, Garage Kleiner Klub
16.02.22 Wiesbaden, Schlachthof
22.07.22 Aachen, Musikbunker
24.07.22 Dortmund, FZW

Die erste Vorladung (VII) Personalien: Die Frankfurter Band startete 2012 als Trio und ist mittlerweile zu einem Quintett angewachsen: Marti...


Die erste Vorladung (VII)

Personalien:
Die Frankfurter Band startete 2012 als Trio und ist mittlerweile zu einem Quintett angewachsen: Martin Heimann, Jörg Schmidt, Joel Ameloot, Simon Rauland Timm und Kroner sind Newmen.

Tathergang:
„Futur II“ stellt, nach „Rush Hush“ (2014) und „Soft Wave“ (2018) bereits das dritte Album der Band dar, deren Mitglieder aktuell in Frankfurt und Berlin wohnen. Aufgenommen wurde es jedoch in der Abgeschiedenheit der Rhön, denn dort haben Newmen ihr Ferienhaus in ein eigenes Studio umfunktioniert.
Futur II“ ist am 17. September als LP erschienen.

Plädoyer:
Bei der Internetrecherche zu dem Begriff Newmen stößt man zuerst einmal auf eine gleichnamige Firma, die High-End Fahrrad-Komponenten aus Aluminium und Carbon produziert. Das stellt auch eine schöne Verbindung zu den begeisterten Fahrradfahren von Kraftwerk her, die offensichtlich die großen Vorbilder der Newmen sind. Besonders toll war für diese sicherlich, dass sie für den Song „Futur I“ Wolfgang Flür, von 1973 bis 1986 Mitglied der klassischen Kraftwerk-Besetzung, gewinnen konnten. Viel näher kann man dem Kraftwerk-Sound kaum noch kommen.     
Vor knapp 3 Jahren sahen wir Newmen einmal als Vorband von The Notwist und schon damals ließen mich ihre häufig instrumentalen Songs, die mit Begriffen wie Krautpop und Retro-Futurismus gut umschrieben sind, an Kraftwerk, frühe OMD oder Public Service Broadcasting denken. Gelegentlich erwischte man sich, wie auch beim aktuellen Album, bei dem Gedanken, dass etwas mehr Prägnanz und mehr Gesang den Songs gut tun würden.

Zeugen:

Da schwirren Synthesizer-Arpeggios umher und werden Songs mit perlenden Gitarren garniert, während sich Bass und Schlagzeug in bester Neu!-Tradition unbeirrt im Loop drehen: Newmen rollen sich selbst den roten Teppich aus und schlendern währenddessen schon tiefenentspannt drüber.
Anstatt daraufhin lautstark an die Theke zu drängen, schieben sie lieber lässig schamlos pumpende Grooves unter das Gewirr flötender Schaltkreise. Ob im schimmernden Caravan oder gemeinsam mit Ketty van Doln auf Seven Suns bleibt dabei genug Zeit, um den unverkrampft ins Feld geführten Vorbildern hinterherzuträumen: Fordissimo lässt an Kraftwerk-Lyrics à la „Vor uns liegt ein weites Tal / Die Sonne scheint mit Glitzerstrahl“ denken, doch dieser schnurrende Kraut-Motor fühlt sich auf der Tanzfläche wohler als am Fließband. Wer spitzfindig sein muss, hängt dem siebenminütige Instrumental, das an den Future-Jazz von L’Eclair oder Mildlife erinnert, also noch ein „Post-“ vorne dran. 

In den starken Momenten finden sich auf hier, wie auch schon auf dem Debütalbum „Rush Hush“ von 2014, starke Songs, die fesseln und auf die Tanzfläche ziehen. Und dabei trotzdem nicht auf den nächsten Clubhit schielen – „Caravan“ etwa ist zu langsam, als dass er sich den Dance-Kommerz-Verdacht einhandeln könnte.
“Futur II” klingt fast wie Roosevelt, nur weniger aufgedreht. Oft brauchen die Tracks von Newmen, um ihren Sog zu entwickeln: Schicht für Schicht bauen die Jungs ihre Sound-Gebilde, lassen die endlosen Loops ihre Wirkung entfalten und sich mal über sechs oder sieben Minuten hinweg entwickeln.
Beim Instrumental „Fordissimo“ wird daraus irgendwann ein epischer Electronic-Wirbel.
Anderswo, und das sind die Schwächen, wollen die scheinbar ziellosen Instrumentalstücke aber auch nicht wirklich zu Potte kommen. „A Bigger Slash“ ist so ein Titel, der leider ziemlich langweilig geraten ist.
Schade, dass das Album damit endet. Davor bietet „Futur II“ schließlich einige starke Momente.


Indizien und Beweismittel:








 


Ortstermine:
Aktuell keine geplant.

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


10. The Charlatans - The Charlatans (Yellow Coloured Album, 2 LPs) (8.10.2021) 9. Die drei ??? - Die drei ??? und die singende Schlange (Fol...


10. The Charlatans - The Charlatans (Yellow Coloured Album, 2 LPs) (8.10.2021)











9. Die drei ??? - Die drei ??? und die singende Schlange (Folge 25, Limited Edition, Picture Vinyl) (22.10.2021)










8. Efterklang - Windflowers (Limited Edition, Clear Vinyl) (8.10.2021)










7. Billy Bragg - The Million Things That Never Happened (LP) (29.10.2021)










6. Richard Ashcroft - Acoustic Hymns Vol. 1 (Yellow Vinyl, 2 LPs) (29.10.2021)










5. R.E.M. - New Adventures In Hi-Fi (25th Anniversary Edition, remastered, 180g, 2 LPs) (29.10.2021)










4. Duran Duran - Future Past (Limited Indie Exclusive Edition, Transparent Red Vinyl) (22.10.2021)










3. Nick Cave & The Bad Seeds - B-Sides & Rarities (Part I & II) (180g, Limited Deluxe Box Set, 7 LPs) (22.10.2021)










2. The War On Drugs - I Don't Live Here Anymore (Limited Indie Exclusive Edition, Blue Vinyl, 2 LPs) (29.10.2021)










1. Hayden Thorpe - Moondust For My Diamond (Limited Edition, Recycled Vinyl)  (15.10.2021)











Die erste Vorladung (VI) Personalien: Das in Berlin residierende Trio besteht aus der in Dublin geborenen Claire-Ann Varley und ihren deutsc...



Die erste Vorladung (VI)

Personalien:
Das in Berlin residierende Trio besteht aus der in Dublin geborenen Claire-Ann Varley und ihren deutschen Bandkollegen Joschka Bender und Matthias Heising.
 
Tathergang:
Bereits 2011 trafen Claire-Ann Varley und Matthias Heising bei einem Berliner Songwriting-Workshop aufeinander, aber erst 2017, als sie ihre elektronisch angehauchten Songs organischer klingen lassen wollten, vervollständigte Joschka Bender die Band, die sich nun Varley nannte. 2018 veröffentlichte das Trio seine erste Single, 2019 folgte die erste EP „Phantom Studies“. Die Songs des Debütalbums wurden 2020 während des ersten COVID 19-Lockdowns geschrieben und aufgenommen.
„Smalltalk & DMCs“ ist am 17. September als CD und LP erschienen.

Plädoyer:
Atmosphärischer Indiepop, mal verträumt, mal tanzbar. Mein absoluter Lieblingssong auf dem Album, „One Two Three“, erinnert mich an die wundervollen Daughter. Als weitere Inspirationsquellen und Referenzen werden häufig Bon Iver, Phoebe Bridgers, The Cardigans, Fleetwood Mac, London Grammar oder The xx genannt. 

Zeugen:

Vom ersten Song hat man das Gefühl von Vertrautheit, also würde man die Songs schon ewig kennen. Lieder wie ‚Push & Pull‘ oder ‚Best of Me‘ klingen unglaublich ausgewogen, hier spielt oder singt sich Niemand in den Vordergrund. Sound und Stimme harmonisieren perfekt, die Band hat ein gutes Gefühl für ihren Sound. Denn ohne Gefühle funktionieren Varley nicht. 

Das Ergebnis ist eine stilistisch bemerkenswert vielseitig ausgelegte, stimmungsmäßig ausbalancierte, songorientierte, zeitlose Old-School-Pop-Scheibe geworden, die in solch einer Brillanz und Konsequenz hierzulande nicht oft geboten wird.

Indizien und Beweismittel:










 


Ortstermine:
Aktuell keine geplant, aber wenn sie einmal ein Wohnzimmerkonzert zwischen Köln und Frankfurt spielen möchten…

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…

10 Fakten zum neuen Album von Die Ärzte : 1. Im Ein-Jahres-Rhythmus erschienen zuvor „Debil“ (1984), „Im Schatten der Ärzte“ (1985) und „Die...


10 Fakten zum neuen Album von Die Ärzte:

1. Im Ein-Jahres-Rhythmus erschienen zuvor „Debil“ (1984), „Im Schatten der Ärzte“ (1985) und „Die Ärzte“ (1986) sowie „Planet Punk“ (1995) und „Le Frisur“ (1996). Zwischen „Hell“ (2020) und „Dunkel“ liegen nun weniger als 12 Monate, nämlich genau 329 Tage.

2. „Dunkel“ ist das siebte Album, das Die Ärzte über das eigene Label Hot Action Records veröffentlichen und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass es ihr siebte Nummer Eins-Album in Folge sein wird. 

3. Die erste Single-Auskopplung „Noise“ wurde zwar nicht zur sechsten Nummer Eins in Deutschland, kam aber, wie die vier Singles aus „Hell“ zuvor („Morgens pauken“, „True Romance“, „Achtung: Bielefeld“, „Ich, am Strand“), in Deutschland unter die Top 5 (#4). 

4. Im Video zu „Noise“ spielt Rivalität eine besondere Nebenrolle, wenn Bjarne Mädel als HSV-Fan den St.Pauli Fußabtreter vor Belas Garage nutzt und plötzlich Vom Ritchie hinter dessem Schlagzeug sitzt und anschließend eine Die Toten Hosen-Flagge provokant in die Kamera hält:


 


5. „Noise“ wurde als 7’’-Single (in Kastentasche) am 10. September veröffentlicht. Der Tonträger wurde aus 100% recyceltem PVC hergestellt und bietet auf der B-Seite die Songs „Auserzählt“ sowie „Dobly“.

6. „Dunkel“ erscheint am 24. September als CD und Doppel-LP (halbtransparentes, lila-pinkes Vinyl) im Schuber mit Girlande.

7. Fans sollten nicht nur in den Platten- sondern auch in den Zeitungsladen laufen, denn dem Musikexpress (ab 16.9.) und der Vision (ab 1.10.) liegen jeweils eine Flexi Disc mit exklusiver Rockabilly- bzw. Ska-Version von „Abends pauken“ bei.

8. Von der Idee, „Hell“ und „Dunkel“ gleichzeitig heraus zu bringen - eins analog, eins digital - nahm die Band Abstand. Da nach der Veröffentlichung von „Hell“ 14 neue Songs komponiert wurden, besteht „Dunkel“ nun aus acht neuen sowie elf (der 18) ursprünglichen Songs.

9. Möglicherweise wurde zwei Tage vor der Albumveröffentlichung der Song „Kraft“ mit diesem Video angeteasert, in dem Farin Bela Rod mit den Stimmen der bekannten Synchronsprecher Santiago Ziesmer (SpongeBob, Steve Buscemi), Ingo Albrecht (Dwayne Johnson) und Oliver Rohrbeck (Justus Jonas, Ben Stiller) zu hören sind:


 


10. Kurz vor der Veröffentlichung von „Dunkel“ mussten Fans von Die Ärzte einen düsteren Tag verkraften, denn eine der drei geplanten Tourneen musste abgesagt werden: 25 Auftritte in großen Hallen („In The Ä Tonight“ Tour) wurden aufgrund der uneinheitlich geregelten Corona-Situation gestrichen. Nun gibt es noch die ausverkaufte „Berlin Tour MMXXII“ mit 13 Konzerten in Berlin sowie die „Buffalo Bill in Rom“ Open Air Tour mit aktuell 17 Auftritten.
   

Hey was ist denn hier los? Wurde etwa das neue Album von Low übersehen? „ Hey What “ ist der Titel des dreizehnten Albums von Low, auf dem ...


Hey was ist denn hier los? Wurde etwa das neue Album von Low übersehen?

Hey What“ ist der Titel des dreizehnten Albums von Low, auf dem Mimi Parker (Schlagzeug, Gesang) und Alan Sparhawk (Gitarre, Gesang) zum dritten Mal in Folge mit dem Produzenten BJ Burton (Bon Iver, Charli XCX) kooperieren. Daher kann „Hey What“ auch als konsequente Fortführung der mit „Ones And Sixes“ (2015) und „Double Negative“ (2018) begonnenen Verfremdung, Verzerrung und Zerstückelung des Lowschen Klangkosmos’ betrachtet werden. Über den experimentellen, teils nervig-noisigen Soundscapes, die oftmals ineinander fließen, thront wie gehabt und als größt möglicher Gegensatz der himmlische Gesang von Parker und Sparhawk. 

„Da ist etwas kaputt“, erklingt es in schöner Regelmäßigkeit hier im Haus, wenn etwa der Opener „White Horses“ erschallt. Das ist nicht ganz falsch, aber Low und Burton haben das Zerbrochene wieder neu zusammengefügt. Das hat sicht- und hörbare Spuren hinterlassen, aber häufig sind es diese kleinen Makel, die wahre Schönheit besonders erstrahlen lässt.  






(…) dann zerbricht der Gesang im ersten Song „White Horses“ unter einstürzenden Gitarrenbauten. Der Wall Of Sound klingt plötzlich, als hätte jemand die Aufnahme mutwillig zerstückelt, aber bald ist da diese Melodie, die über das Stückwerk zu ziehen beginnt, ganz klar und fest.
Low 2021, das ist eine Versuchsanordnung, die sich aus Chaos, Hymne und Momenten des Minimalismus speist, die letzte Minute von „White Horses“ gehört einem sich wiederholenden elektronischen Muster. Die zehn Songs des neuen Albums tun uns nicht den Gefallen, dem Slo-Mo-Indie-Rock der Band einfach ein neues Kapitel hinzuzufügen, Low haben sich und ihr Werk auseinandergenommen und neu strukturiert zusammengesetzt.
(…) Das Album darf in seiner zerstörerischen Schönheit als Kommentar zu einer zerfledderten Zeit gelten, in der Feier und Abgesang kaum mehr zu unterscheiden sind.




 


Den ständigen Drang zur Neuerfindung kann man bei dieser Band gar nicht oft genug loben – von den frühen Slowcore-Großtaten über ein kaputtes Meisterwerk wie "Drums and guns" bis zu den aktuellen Experimenten mit Burton standen Parker und Sparhawk fast drei Jahrzehnte lang nie still. Und doch konservierten sie stets den Kern ihrer minimalistischen Mitternachtsmusik, den sie schlicht aus neuen Winkeln anstrahlen. Wenn sich im fast achtminütigen Herzstück "Hey" die Stimmen um den Pulsschlag des Geräuschs schlingen, um dann ganzheitlich im Ambient-Gleißen zu verglühen, dürfte das alten wie neuen Ohren gleichermaßen die Härchen aufstellen. Gleiches gilt für "Don't walk away", das klingt, als würde man ein 50 Jahre altes Liebesduett aus dem Jenseits empfangen.


Low (möglicherweise) in Deutschland:
03.05.2022 Köln, Kulturkirche Köln

09.05.2022 Hamburg, Uebel & Gefährlich

10.05.2022 Berlin, Festsaal Kreuzberg


Was macht Tobias Siebert eigentlich die ganze Zeit? In die Produktion der neuen Album von Slut und Bayuk war er diesmal auf jeden Fall nicht...


Was macht Tobias Siebert eigentlich die ganze Zeit? In die Produktion der neuen Album von Slut und Bayuk war er diesmal auf jeden Fall nicht beteiligt. Hoffentlich stellt er zumindest die dritte Platte von And The Golden Choir fertig. 

Magnus Hesse hat sich seit „Rage Times“ (2018) die Haare schneiden lassen, einen Vertrag mit Monchique (dem Label von Tobias Kuhn (Miles, Monta)) bzw. Grönland Records (dem Label von…) unterschrieben, zehn neue Songs komponiert sowie das Experimentierfeld verlassen und folkrockigere Pfade betreten. „Exactly The Amount Of Steps From My Bed To Your Door“ ist thematisch ein Rückblick auf seine eigene Vergangenheit und ein Wiedersehen mit Menschen und Orten aus seiner Jugend. Nicht umsonst eröffnet die Textzeile „I'm a nineties child like you“ das Album. Musikalisch ist es eine Referenz an den College- und Indierock, den Bayuk damals hörte, und somit Freunden von Grandaddy, The Flaming Lips, Mercury Rev, Sparklehorse, Death Cab For Cutie, Okkervil River oder Bright Eyes zu empfehlen. 


 


You Won führt mit für die Platte charakteristischen verzerrten Gitarren ins Album ein. Die warmen, nostalgischen Klänge hüllen uns ein und tragen uns auch über den Track hinaus durch das gesamte Album, katapultieren uns dabei direkt in die 2000er.
Mit 200 Miles und Head Under Waves gibt es großes Ohrwurmpotential obendrauf – die eingängigen, akustischen Songs prägen sich ein und trotz bittersüßen Messages schaffen sie es, durch Folk-Pop-Einflüsse und vereinzelt eingesetzte Synthie-Effekte mit einer sommerlichen Leichtigkeit daherzukommen. Kein Wunder, dass beide Songs bereits als Singles erschienen sind – sie laufen auf Repeat.
Ein Track, der beim nächsten Konzert auf jeden Fall nicht fehlen darf, ist Different, das Featuring mit Tobias Kuhn, dem Kopf hinter Monta und Mitgründer des Labels Monchique: Nachdem sich der Song anfangs erst etwas schleppend aufbaut, schafft er es ab der Mitte, sobald das Schlagzeug einsetzt, Fahrt aufzunehmen und zeitweise sogar zum Tanzen einzuladen.


 


Was man dazu sagen muss: Es ist glücklicherweise nicht der anstrengende, überkultete Teil der 90er, der hier angeteast wird. Vielmehr geht es um seine Jugend in den 00er Jahren. Um die Musik, die ihn geprägt hat. In erster Linie um Indie-Rock. Nostalgie und Melancholie kommen hier nicht zu kurz. Das wird Stück für Stück klar. In "Marty McFly" träumt er als 17-Jähriger davon, auf einer Bühne zu stehen und zu sehen, wie die Freunde in der ersten Reihe stehen. Bloc Party muss er wohl auch gemocht haben. "Different" erinnert mit den treibenden Drums und Gitarren-Riffs auf jeden Fall in Phasen sehr an die Briten. Mit "Elephants" ist ihm dann noch ein sehr verträumtes Stück gelungen, das mit all dem Klicken und Klacken und Synthies einen wunderbaren LoFi-Vibe bekommt.




Der sich überschneide Zeitplanen der zwei Bühnen sowie die begrenzten Sitzplätze im Reitstadion sorgten dafür, dass ich nach dem Auftritt vo...


Der sich überschneide Zeitplanen der zwei Bühnen sowie die begrenzten Sitzplätze im Reitstadion sorgten dafür, dass ich nach dem Auftritt von Efterklang, mein Tageshighlight beim Maifeld Derby (Bericht zu Tag 1, 2 und 3), und vor dem Konzert von Sophie Hunger nicht schnell zum Biergarten d’Amour rannte, um noch einige Minuten von Shelter Boy zu erhaschen. Sein Debütlalbum war zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienen, nun erfreue ich mich zumindest zuhause an „Failure Familiar“ und werde Simon Graupner sicherlich über kurz oder lang auch einmal live sehen.

Die Musik von Shelter Boy ist very british und in Interviews fallen bei der Frage nach seinen Vorbildern oft die Namen Paul Weller und Oasis. Vor allem der Gitarrenpop von „Gazeback“ und die tolle Piano samt Streichern-Ballade „Forever You’ll Be Known“ weisen für mich in diese Richtung. Stellvertretend für die Umschreibung Britpop on Beats steht „Atmosphere“. Aber gab es Britpop auf Beats nicht schon? Klar! Madchester nannte man dies einst und daher passt der Song ideal in eine Playlist zwischen Happy Mondays, Northside, The Soup Dragons und The Real People. Erwähnenswert sind auch noch „Terrace“, ein entspannter Indiepop-Song, auf dem Shelter Boy und Boy Pablo gemeinsam singen, und „Absence“, das mit „Close To Me“-Leichtfüßigkeit und -Handclaps daher kommt.

Hier sind 5 der 10 Songs (hinzu kommt noch ein kurzes Gedicht namens „When I’m In The Dumps, She Says“) als Anspieltipps aus „Failure Familiar“:













Als Freund von Bestenlisten würde es mir recht schwer fallen, meine Top 5 Lieblingsalben von Saint Etienne zu benennen. Auf LP habe ich mit...


Als Freund von Bestenlisten würde es mir recht schwer fallen, meine Top 5 Lieblingsalben von Saint Etienne zu benennen. Auf LP habe ich mittlerweile acht der neun Alben nachgekauft, lediglich „So Tough“ (1993) fehlt noch - was den Verdacht nahe legt, dass es in meinen Augen (bzw. Ohren) das schwächste Album von Sarah Cracknell, Bob Stanley und Pete Wiggs ist.

Diesen Rang hat sich aber nun Album Nummer 10 gesichert. „I’ve Been Trying To Tell You“ versucht uns zu erzählen, dass Cracknell keine Zeit oder Lust für Texte hatte und statt dessen immer wieder Einzeiler wiederholt (oder gar nicht singt) und dass Stanley und Wiggs mit zahlreichen Samples aus Pop-Songs (u.a. Tasmin Archer, Lighthouse Family, Samantha Mumba oder Natalie Imbruglia) und Field Recordings hantierten, um verträumte, ambientartige, dubbige, chillwavige Soundlandschaften zu kreieren. Da schließt sich auch ein wenig der Kreis zu „So Tough“, das einen ähnlichen Weg einschlug, aber mit „You’re In A Bad Way“, „Avenue“ oder „Hobart Paving“ mindestens drei gute Songs an Bord hatte. „I’ve Been Trying To Tell You“ probiert uns zu sagen, dass es wie eine Single B-Seiten-Compilation klingt. 


 


TripHop-Beats, vergessene R’n’B-Hits, Café-del-Mar-Kulissen. Sarah Cracknell singt dazu keine Lyrcis, sondern Catchphrases und Slogans, Zeug wie „here it comes again“ oder „a love like this again“ – sinnlose, unschuldige Zeilen.

Sängerin Sarah Cracknell nennt das zehnte Album des Trios „both dreamy and atmospheric“, und schon die ersten Takte des Eröffnungsstücks geben ihr recht, wenn man von einem in Hall getauchten Cembalo empfangen wird und sich im Weiteren ein fast pastoraler Klang entfaltet. „Pond House“ spielt mit einem Massive-Attack-artigen TripHop-Beat, während Natalie Imbruglia im Loop „Here it comes again“ singt. Der Ambient-Song „Little K“ wird von Vogelgezwitscher durchschwirrt, in „Blue Kite“ dämmert eine Fiedel und ihre vielstimmigen Echos. „Penlop“ evoziert Bilder vom Strand, ein bisschen wie in der Bacardi-Werbung, aber vor allem wie im Video zu Chris Isaaks „Wicked Game“.

Die Arrangements werden im weiteren Verlauf durch dezente Samplereinlagen mit den Stimmen und Sounds des betrachteten Zeitraums durchflutet, wird die Repetition in „Pond House“, in dem Cracknell zu einem hypnotischen Dub-Bass immer wieder mit „Here it comes again“ die Erinnerung triggert, Mittel zum Zweck.
Die Stimmung von „Fonteyn“ kommt Traumsequenzen aus David-Lynch-Filmen nahe, wird „Little K“ zu einem Stück Dream-Pop at its best, flattert der „Blue Kite“ instrumental durch melodiöse Schwerelosigkeit, schwelgt die Gitarrenlinie von „I Remember It Well“ in bittersüßer Melancholie wie „Penlop“ ein wenig Bristol-Trip-Hop transportiert.




Ob es eigentlich eine limitierte Auflage der Schallplatte mit alternativem Plattencover gibt: eine Spritze statt einer Pille? Bei dem Bandna...


Ob es eigentlich eine limitierte Auflage der Schallplatte mit alternativem Plattencover gibt: eine Spritze statt einer Pille? Bei dem Bandnamen und in diesen Zeiten wäre das doch ganz passend.

Ganz passend ist auch, was The Vaccines - aktuell zu einen Quintett angewachsen (Justin Hayward-Young, Freddie Cowan, Árni Árnason, Timothy Lanham und Yoann Intonti) - auf ihrem fünften Album präsentieren. Schlichten, rumpelnd rockigen und eingängigen Indierock (mit „Peoples’ Republic Of Desire“und „XCT“ als Highlights). 
Aber nicht nur, denn „Back In Love City“ buchstabiert auch Pop - und zwar in Großbuchstaben: Der Titelsong zum Beispiel ist Pop mit Disco-Touch und Twang-Gitarre, den ich mir sehr gut von Kylie Minogue vorstellen könnte, mit der The Vaccines für zwei Jahren das Duett „Lazy“ aufgenommen haben. Und „Alone Star“ kombiniert hüpfende Beats, Duane Eddy-Gitarre und Bläser. 
Diese Diskrepanz spiegelt sich auch in der Wahl des Produzenten wider, denn Daniel Ledinsky  arbeitete einerseits für TV On The Radio, Kent oder Grouplove und andererseits mit Carly Rae Jepsen, Tove Lo oder Blondie zusammen.  


 


Harte Punkrock-Riff s treffen auf Bläsersätze und Twang-Gitarren. An anderer Stelle muss man an je nach Lesart Todd Rundgren oder die Buggles denken. Einige Songs verbinden all das dann noch mit Power Pop der Weezer-Schule. Klar, einige Songs, etwa die Vorab-Single „Alone Star“ mit ihrem schönen Gitarren-Hook, hätte man sich auch ganz gut in der Indie-Disco vorstellen können, einzwängt zwischen den coolsten Tracks von Maximo Park und sagen wir mal The Automatic. So richtig hängen bleibt aber nicht einmal die, und während des Hörens dieses Albums wundert man sich ausdauernd über diesen Kessel Buntes. Das muss man als Band auch erst mal hinbekommen.


 


Der zwingende, forsche Rocker „Peoples‘ Republic Of Desire“ brennt sich sofort ein, denn trotz synthetischer Untertöne gibt sich das Quintett forsch und verschwitzt. Stellenweise klopft man sogar bei Maximo Park an. Für „El Paso“ bemüht man sich hingegen um semi-technoide Lässigkeit und Wave-Elan, irgendwo zwischen den beiden neuesten Killers-Alben platziert. Das Spiel mit musikalischen Extremen und Widersprüchen bekommt den Vaccines prima und wirft Perlen wie das understatete, smoothe „Heart Land“, das zwingende und hibbelige „Alone Star“ oder das forsche, leicht angepunkte „XCT“ ab.
Zugegebenermaßen muss man sich zu einem gewissen Grad von den Erwartungen an The Vaccines verabschieden. Der klassische Retro-Rock zwischen Garage und Indie kommt zumeist nur mehr am Rande vor. Disco, Dancefloor, Smoothness und sogar ein wenig Americana rücken vermehrt in den Mittelpunkt des Geschehens, was aber keinesfalls stören soll. 


Beim letzten Album von The National gab es zahlreiche Gastsängerinnen zu hören. Diese Idee hat Aaron Dessner offenbar so gut gefallen, dass ...


Beim letzten Album von The National gab es zahlreiche Gastsängerinnen zu hören. Diese Idee hat Aaron Dessner offenbar so gut gefallen, dass er sie mit zu seinem Nebenprojekt Big Red Machine genommen hat. Mit Sharon van Etten und Lisa Hannigan sind sogar zwei Künstlerinnen sowohl auf „I Am Easy To Find“ als auch nun auf „How Long Do You Think It’s Gonna Last?“ zu hören.

Weitere Gäste sind Anaïs Mitchell (drei Songs), Taylor Swift (zwei Songs), die für ihre letzten beiden Alben „Folklore“ und „Evermore“ mit Dessner und Vernon zusammen arbeitete, sowie Ilsey, Shara Nova, LaForce und This Is The Kit vertreten. Mit Fleet Foxes, Naeem und Ben Howard sind auch männliche Gaststimmen zu hören. Eine wirklich prima Idee, denn dadurch wird Justin Vernons Möglichkeit beschränkt, AutoTune einzusetzen. Ganz kann er leider dennoch nicht die Finger von den Effekten lassen. 

Überhaupt keine prima Idee war es, die im letzten Jahr zusammen mit Michael Stipe veröffentlichte Single „No Time for Love Like Now“ nicht mit auf das zweite Album von Big Red Machine zu nehmen. Da wären mir unter den 15 Songs, die mehr als 64 Minuten laufen, aber andere Streichkandidaten in den Sinn gekommen. Exakt 15, um genau zu sein.

Typisch für ein Projekt von Dessner und Vernon ist, das noch weitere Musiker aus ihrem Kosmos in die Entstehung der Platte involviert waren. Beispiele gefällig? Bryce Dessner und Bryan Davenport (The National), James Krivchenia  (Big Thief), Brad Cook und S. Carey (Bon Iver), Thomas Bartlett, Benjamin Lanz oder Kyle Resnick (Beirut).

„How Long Do You Think It’s Gonna Last?“ ist seit Anfang des Monats als CD, Kassette und LP erhältlich. Die Doppel-LP ist in limitierten Auflagen als red translucent Vinyl, red opaque Vinyl, green & yellow splatter Vinyl, red + blue + yellow color in color Vinyl und red + white + blue tri-color Vinyl erhältlich.


 


Wie in den meisten künstlerischen Unternehmungen Dessners geht es ihm vordergründig um Emotionen und Verbindung durch Musik. Zum Beispiel verarbeitet er eine schwere Depression in Teenagerjahren und den damit zusammenhängenden Verlust von Freundschaften im Song „Bryce“, seinem Zwillingsbruder und damals einzigen Verbündeten gewidmet. Wenn einem auch die Hintergründe dieser 15 Lieder nahe gehen mögen, die Musik hinterlässt eher ein Gefühl von Gleichgültigkeit.


 


Dessner und Vernon legen zwar die Songs in ihren Grundzügen an, doch zum Leben erweckt werden sie erst im Zusammenspiel aller Beteiligten. Die Stücke haben diesmal weniger Jam-Charakter als auf dem Erstling und folgen klareren Songstrukturen. Melancholische Pianofiguren vereinen sich mit zurückhaltenden Drums, verschiedenen Saiten- und Blasinstrumenten sowie ein paar glitchigen Elektronikeinsprengseln, die an Bon Ivers Album „22, A Million“ erinnern, zu einem leicht nebligen Herbst-Sound.


 


An einigen Stellen treiben Dessner und Vernon wieder in über fünfminütigen Klangsphären ohne strukturelle Höhepunkte, füllen diese aber mit genug Produktionsdetails und subtilen Verschiebungen, um dem mehr als positiven Gesamteindruck keinen Schaden zuzufügen. Vor allem das von Rapper Naeem unterstützte "Easy to sabotage" pumpt, zittert, klappert so an allen Ecken und Enden, dass man jeden Moment den Kurzschluss erwartet. In dieser Freiförmigkeit entwickelt das Album einen klaren Fluss, den höchstens "Renegade" ein wenig stört: einer von zwei Songs mit Swift und eine an sich hochwertige Folk-Pop-Nummer, die in ihrer Direktheit nur etwas herausfällt und deren Lyrics um ambige Zeilen wie "Get your shit together / So I can love you" einen sensibleren Vortrag erfordert hätten.




Möglicherweise hat eine langsame aber stetige Abwärtstendenz hinsichtlich der Chart-Positionierungen dazu geführt, dass Jake Bugg seinen So...


Möglicherweise hat eine langsame aber stetige Abwärtstendenz hinsichtlich der Chart-Positionierungen dazu geführt, dass Jake Bugg seinen Sound hat feinjustieren lassen, indem sein neues Label Sony RCA erfolgreiche Produzenten und Songwriter wie Steve Mac (Ed Sheeran, BTS, James Blunt, Pink, Westlife, One Direction) spendierte. Während sein Debütalbum „Jake Bugg“ (20212) gleich die Spitzenposition im Vereinigten Königreich kaperte, kamen „Shangri „La“ (2013), „On My One“ (2016) und „Hearts That Strain“ (2017) anschließend auf die Plätze 3, 4 und 7. Drastischer liest sich das jenseits seiner englischen Heimat: In Frankreich stehen beispielsweise die Ränge 21, 61, 87 und 165 zu Buche.

Feinjustierung ist freundlich formuliert. Denn den puristischen Singer/Songwriter in der Tradition von Bob Dylan & Co. findet man auf „Saturday Night, Sunday Morning“ nur noch in homöopatischen Dosen. Statt dessen macht das Album seinem Titel alle Ehre und auf dicke Hose, denn fette Beats sollen Bugg wohl nicht nur in frühere Chart-Höhen sondern auch in die Clubs führen. „All I Need“ ist wummernder Mark Ronson-Retro-Pop mit Gospel-Gesang, „Kiss Like The Sun“ könnte der Remix eines verschollenen Songs von The La’s sein, aber würde man nicht lieber das unbehandelte Original hören? Während ist die Piano- und Streicherballade „Downtown“ durchaus gelungen ist, fragt man sich, was aus „Lost“ hätte werden können wenn die Pet Shop Boys oder New Order hier Hand angelegt hätten. „Scene“ wäre gern ein Song der späten Beatles mit George Harrisson-Gedächtnis-Gitarre und „Hey Jude“-Singalong, während „Lonely Hours“ die Sam Fender-spielt-80ies-Rock-Fanecke abgreifen soll.


 


„All I Need“ begrüßt einen mit fußstampfendem, handklatschendem Stadion-Gospel-Pop. Sehr zeitgeistig, aber durchaus auch mitreißend. Näher an seinen Wurzeln ist der Country-Blues-Stampfer „Kiss Like The Sun“ – eine Dampflok in ICE-Geschwindigkeit. Und Lokführer Bugg donnert weiter – von der „Mad World“-ähnlichen Klavierballade zur House-Nummer, von der Synthie-Power-Pop-Hymne zum Wall-of-Sound-Schmachtfetzen.
Buggs fünftes Album hat durchaus gute Hooks und packende Momente. Es ist aber auch ohne Fokus, kitschig und zu offensichtlich auf Hit getrimmt. 


 


„Rabbit Hole“, „Lonely Hours“ und „Lost“ driften dann völlig in Richtung vermeintlichen tanzbaren Pop. Schlecht gealterte und daher längst nicht mehr verwendete Elektro-Beats treffen auf die tiefen Gitarrentöne von Jake Bugg.
Sie finden natürlich auch auf „Saturday Night, Sunday Morning“ ihren Platz. Allerdings reißen weder sie noch sein Gesang bei allen Songs das Ruder rum. Die Ausflüge in den Pop sind zu erzwungen und damit leider auch zu hektisch.
Songwriter-Kunst, die spannende Melodien oder den charmanten Stilmix von Bugg betonen, gibt es auf seinem fünften Alben nur selten. Und weil er seine Power schon am Anfang verfeuert und die beiden Singles „All I Need“ und „Kiss Like The Sun“ in typischer Bugg-Manier dort platziert, sind es die ruhigen Momente, die auch die packenden sind.




Ein spannendes Projekt, das Angus & Julia Stone da umgesetzt haben, denn „Life Is Strange“ ist der Soundtrack zu einem Computerspiel! K...


Ein spannendes Projekt, das Angus & Julia Stone da umgesetzt haben, denn „Life Is Strange“ ist der Soundtrack zu einem Computerspiel! Konsequenterweise gibt es die zwölf aktuellen Lieder des Duos bisher auch nur als Download oder per Stream zu hören, was die enttäuschende Chart-Platzierung in ihrer australischen Heimat erklären könnte: Das Geschwister Duo hat bisher Platz 6, Rang 2 und zweimal die Spitzenposition in seiner Vita stehen, nun kommt ein 16. Platz hinzu.

„Life Is Strange“ ist ein mehrteiliges 3D-Adventure-Videospiel, dessen erste Episode 2015 veröffentlicht wurde. Der aktuellste Ableger der Reihe trägt den Titel „Life Is Strange: True Colors“ und darin muss die mit übersinnlichen Fähigkeiten ausgestattete Protagonistin den überraschenden Tod ihres Bruders aufklären. Angus & Julia Stone waren bereits auf dem Soundtrack zweier früherer Ausgaben der „Life Is Strange“-Serie vertreten.

„Life Is Strange“ ist, angefangen beim Plattencover, vom Spiel inspiriert, thematisiert Zugehörigkeit, Trauer, Schmerz sowie Liebe und bietet den typischen, warmen und akustischen Angus & Julia Stone-Folkpop. Hier kann man sehen / hören, wie die Musik in das Spiel, in dem man auch einfach einmal die Seele baumeln lassen darf, eingebettet ist:


 


“Take me home to the place where I’m from,” the pair sing in lockstep unison on one of several songs where guitars strum against swelling pools of reverb while they call and respond like two kids in bunk beds losing the fight against sleep. “Take me back,” they plead half a dozen tunes later, “to when things were easier… To a place where I belong … To a place that feels like home… When was that?”

Well, surely it was just now. And it will be again, thanks to the miracle of time-rewind that keeps us addicted to computer games and pop records like this one. It won’t blast you sideways to the next level like Doom or Halo, but that’s kind of the point. “I’ll be wandering,” is the Stones’ reassuring promise in the gentle tumble and tinkle of From A Dream. “Just keep me wandering”.




Die erste Vorladung (V) Personalien: Aus Dublin stammt die 26-jährige Orla Joan Gartland. Tathergang: Von ihrer ersten Single bis zu ihrem e...



Die erste Vorladung (V)

Personalien:
Aus Dublin stammt die 26-jährige Orla Joan Gartland.

Tathergang:
Von ihrer ersten Single bis zu ihrem ersten Album sollten 10 Jahre vergehen. Dazwischen liegen mehrere veröffentlichte EPs (samt ersten Charterfolgen) sowie über 21 Millionen Aufrufe ihres YouTube-Kanals.
Selbstbewusstsein war bei Orla Gartland sicherlich vorhanden, so dass sie ihre Debütalbum nahezu selbst produzierte. Und der Erfolg gibt ihr Recht: „Woman On The Internet“ ist am 20. August erschienen und erreichte Platz 3 in Irland sowie Platz 10 im Vereinigten Königreich. 
„Woman On The Internet“ bietet 11 Songs in knapp 39 Minuten und ist als CD, Kassette und LP (black Vinyl, orange Vinyl, marbled blue cream Vinyl) erhältlich.
 
Plädoyer:
Auch wenn Orla Gartland Joni Mitchell und Regina Spektor als ihre Einflüsse benennt, so hat ihr Debütalbum nicht nur zarten Folk und klugen Pianopop sondern auch krachigen Alternative Rock und modernen Pop im Angebot. „Woman On the Internet“ begeistert mich annähernd so, wie vor einigen Jahren „Made Of Bricks“ von Kate Nash.
Von der irischen Singer/Songwriterin wird man in der Zukunft noch hören - und wir möchten bitte nicht 10 Jahre auf das zweite Album warten.

Zeugen:

Im Verlauf des Albums singt die Irin, die nun in London lebt, von Copy-Paste-Persönlichkeiten, Traurigkeitsheuchler*innen („all of my heroes are way more sad than me“) und – beinahe atemlos – von Zombies, die keine komplett bösen Typen sein mögen, aber in Gestalt von Testosteron-Monstern dauernd blödsinniges Zeug machen: „I hate it, I hate it, I hate it, I hate it!“ Orla Gartland, Mitte 20, überführt den Furor von Fiona Apple und die Klugheit von Regina Spektor in Modern Pop, wobei bestimmte Stücke poltern und krachen dürfen oder ihre folkige Grundstruktur behalten.

Aber wer ist denn nun diese Frau im Internet? Gartland selbst schreckt zwar nicht vor TikToks & Insta-Stories zurück, meint damit aber wohl vor allem die graue Masse an perfekten Körpern, perfekten Leben, perfekten Stimmungen bei den Influencer:innen. “I heard it from a woman on the internet, she told me to eat well and try to love myself” heißt es so noch in “More Like You”, worauf das lyrische Ich nur kleinlaut darum bittet, mehr so zu sein wie die anderen. Struggle, die wohl die meisten aus den sozialen Netzwerken kennen. Aber: Gartland gesteht sich zwar Schwächen und Zweifel ein, setzt der ganzen Shitshow in “Pretending” aber auch ein Ende. Auch hier tritt die Frau aus dem Internet wieder als heuchlerisches Gegenüber auf. Als Partner in Crime darf das Patriarchat in “Zombie!” auch noch eine Klatsche abbekommen. Der Sound ist natürlich auch hier: sehr tanzbar.
Ob im ruhigen Stück vom Ende einer Liebe (“Do You Mind?”), einem straighten Rock-Sound gegen unangenehme Familienbande (“Bloodline Difficult Things”) oder der akustischen Hilfesuche nach einer helfenden Hand (“Madison”) – Gartlands Stimme wie Songwriting sind auf einem immens hohen Niveau.

Indizien und Beweismittel:








 


Ortstermine:
Aktuell keine auf dem europäischen Festland bekannt, sie sollen aber in Planung sein… 

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


Die erste Vorladung (IV) Personalien: 36 Jahre, Los Angeles, Sonnenbrille. Das sind die wichtigsten Fakten zu Colleen Green . Tathergang: Es...


Die erste Vorladung (IV)

Personalien:
36 Jahre, Los Angeles, Sonnenbrille. Das sind die wichtigsten Fakten zu Colleen Green.

Tathergang:
Es dauerte fast 6 Jahre, bis sich Colleen Green aus einer existenziellen Krise befreit und nach „I Want To Grow Up“ ein neues Album fertig gestellt hat. Erwachsen ist sie nun und dies ist offenbar auch „Cool“. Die nahezu-immer-eine-Sonnenbrille-tragende Musikerin ist offensichtlich selbst so cool, dass sich der Produzenten Gordon Raphael (The Strokes, Regina Spektor) mit ihr ins Studio begab. Das Ergebnis sind 10 Songs in 36 Minuten, die als CD, Kassette und LP („cool cloudy smoke“ colour Vinyl) seit dem 10. September erhältlich sind. 

Plädoyer:
Jeans, Lederjacke und Sonnenbrille lassen mich in Kombination mit der Farbe der Plattenhülle an das Debütalbum der Ramones denken, der Titel der aktuellen Single („I Wanna Be A Dog“) an die Debütsingle von the Stooges. Aber Garagen- oder Punk-Rock gibt es hier dennoch nicht zu hören. Statt dessen passt die Musik von Colleen Green gut zu Pavement, Beck, Mac DeMarco oder Courtney Barnett, die man getrost unter dem Label Slacker Rock subsumieren kann. Der entspannte LoFi-Rock von Colleen Greens viertem Album darf ebenfalls dazu gezählt werden. 

Zeugen:
In Ermangelung an Plattenkritiken ein paar begeisterte YouTube-Kommentare:

10 years since I discovered "Milo Goes To Compton" and I'm happy to report that Colleen still rocks.
(Joachim von Lichtenstein)

What a treat. Digging the emo-vibe picked part.
(Joe Barlow)

Reminds me of Veruca Salt (a very good thing)!
(Rohan R. D'Souza)

The sun is shining and there's a new Colleen Green video out. This must be karma for all the times i've been nice or good!
(Danny355)

Indizien und Beweismittel:




 


Ortstermine:
Aktuell keine bekannt. 

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


Kaum zu glauben, dass es schon 30 Jahre her sein soll, dass uns Carter The Unstoppable Sex Machine im Jahresrhythmus vier tolle Alben präse...


Kaum zu glauben, dass es schon 30 Jahre her sein soll, dass uns Carter The Unstoppable Sex Machine im Jahresrhythmus vier tolle Alben präsentierten. Nun versucht Jim Bob (ohne Fruitbat*) diesen Lauf zu wiederholen, auch wenn die Chancen noch einmal Platz 1 der britischen Album Charts zu erreichen („1992 - The Love Album“) gegen Null tendieren. Im letzten Jahr überraschte er uns mit „Pop Up Jim Bob“ und erreichte prompt Platz 26 im Vereinigten Königreich sowie Rang 10 bei Platten vor Gericht. 

Jetzt legt Jim Bob 12 Monate später nach und wiederholt sein Erfolgsrezept: Cherry Red Records bietet „Who Do We Hate Today“ erneut als CD und LP mit unterschiedlichen Covern des Künstlers Mark Reynolds an und Jim Bob präsentiert sich aus den 12 Songs (plus ein kurzes Intro) textlich gewohnt kritisch-humorvoll-sarkastisch (Klimawandel, Helden des Alltags, Pandemie, Lockdown, soziale Medien, Terrorismus) und musikalisch erneut in Carter USM-Form („#prayfortony“), mit Glam Rock-Ausflügen („Evan Knows The Sirens“) oder eine 79-sekündige, punkige Single mit dem Titel „The Earth Bleeds Out“. Platz 34 in den UK Album Charts war die Folge - und bei Platten vor Gericht? 
 



*der aber auf „Song For The Unsung (You're So Modest You'll Never Think This Song Is About You)“ mitsingt