Die erste Vorladung (III) Personalien: Nein, die 31-jährige Singer/Songwriterin Celine Cairo stammt nicht aus Ägypten sondern aus den Niede...


Die erste Vorladung (III)

Personalien:
Nein, die 31-jährige Singer/Songwriterin Celine Cairo stammt nicht aus Ägypten sondern aus den Niederlanden.
 
Tathergang:
Noch während Celine Cairo am Konservatorium in Amsterdam studierte, geriet ihre Karriere Dank der Single „Got Me Good“ in Bewegung. Fin Greenall von Fink nahm sie für ihre zweite EP unter seine Fittiche, das erste Album „Free Fall“ (2016) entstand in Zusammenarbeit mit Bill Lefler (Ingrid Michaelson, Dotan, Laura Jansen) in Los Angeles. 
Die Songs ihres zweiten Albums, „Overflow“ entstanden im Verlauf der letzten vier Jahre zwischen London und Amsterdam und wurden gemeinsam mit Tim Bran (London Grammar) und Benjamin Rheinländer produziert.
Overflow“ erschien am 27. August als limitierte CD (1000 Exemplare) und LP (500 Exemplare, black Vinyl, Gatefold Sleeve). 

Plädoyer:
Gefühlvoller, melancholischer Indiepop, der sowohl die intimen Momente als auch die großen Gesten nicht scheut, für Fans von Tori Amos, Phildel, Birdy, Florence + The Machine und Aurora.

Zeugen:
In Ermangelung an Plattenkritiken ein paar begeisterte YouTube-Kommentare:

A great artist, with an incredible voice that soothes and nourishes the hearts thirsty for peace, tranquility and love, congratulations Celine for this absurdly incredible gift you have, jeep singing and lighting
(Amanda Garcia)

Wow! I am so amazed. You're voice is so soothing and clear. I love all your songs. This is the best.why are you not so popular.
(Mel)

Cocteau Twins-esque.
(hatsekidee)

Your voice is such a gift…
(cedric hawkins)

wonderfull and deep, will be listening many more times to uncover more beauty..
(Maaike van der Sande)

Mijn hemel, wat is dit on Hollands goed, zeg. Heerlijke stem, prachtig verstilde video. Chapeau!
(Anri vanToor)

Indizien und Beweismittel:








 


Ortstermine:
Zahlreiche Termine im Frühjahr 2022 in den Niederlanden, aber noch keine in Deutschland. 

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


Die erste Vorladung (II) Personalien: Nein, dies ist nicht die Band von Katnis Everdeen, sondern Sümeyra (Gesang, Gitarre) und Ian Stahl (Gi...


Die erste Vorladung (II)

Personalien:
Nein, dies ist nicht die Band von Katnis Everdeen, sondern Sümeyra (Gesang, Gitarre) und Ian Stahl (Gitarre, Keyboards) sowie Thommy Mross (Schlagzeug) und Danny Pflumm (Bass) sind zusammen Everdeen.

Tathergang:
Gegründet wurde die Band vom US-Amerikaner Ian Stahl und der türkisch-deutschen Sängerin Sümeyra Dogan in San Francisco. Das Paar sollte es anschließend zusammen nach Stuttgart verschlagen. Mit „Perfect Lines“ erschien 2015 das Debütalbum des Duos, zu dem sich vor dem nächsten EP Release 2017 der Schlagzeuger Thommy Mross gesellte. Für ihr zweites, im Stuttgarter Proxy Studio mit Marten Thielges aufgenommenes Album, wuchsen Everdeen Dank Danny Pflumm zu einem Quartett heran.
„Stay“ erschien am 27. August, jedoch bisher nur digital.    

Plädoyer:
Stay“ trifft hoffentlich auch auf die Band Everdeen zu, die mehr als nur 1.000 Follower bei Facebook oder ein paar Tausend Aufrufe bei YouTube verdient. Von einem physischen Release des Albums ganz zu schweigen. Denn Indierock aus Deutschland mit internationalem Format, der packende Refrains liefert, Gitarrenwände ordentlich aufeinander türmt und eine stimmgewaltige Sängerin zu bieten hat, gibt es schließlich nicht all zu oft. 
Meine Favoriten sind die druckvollen, gitarrenlastigen „Don’t Give Up The Ghost“ und „By The Water“, die sich in einer Playlist gut zwischen Intergalactic Lovers und Whenyoung machen. An anderen Stellen dürfen die Keyboards („Heart Shaped Gutter“, „Do You Wanna Play“) oder die akustische Gitarre („Secret Sounds“) eine dominantere Position einnehmen.   

Zeugen:
In Ermangelung an Plattenkritiken ein paar begeisterte YouTube-Kommentare:

It‘s perfect!!
(Meike Boltersdorf)

Sehr schön!
(Georg)

Sehr sehr schöner Song
(Mannan K)

Hallo Fr.Stahl,
Ich bin Edin aus der 5a
(EdinV. VUCETRNA)

Hi Frau stahl👻
(vk_CraZiii)

Hey liebe Frau Dogan hier ist Michaela ihre alte Englischschülerin in der RKM ich finde ihre Band cool Sie haben mir viel Mut und Halt im Leben gegeben und haben immer an jedem Konzert wo ich dabei war gesagt dass man nie zurück in die Vergangenheit schauen soll sondern immer nach Vorne schauen soll Sie sind eine tolle Person  behalten Sie ihre Nettigkeit und voll gute Gesangsstimme bei Lg Michaela stay cool calm Down and be always yourself and have always a smile in your face
(Michaela Jakobi)


Indizien und Beweismittel:








 


Ortstermine:
Aktuell keine bekannt. 

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


Die erste Vorladung (I) Personalien: Hinter Jack In Water steckt der aus einem kleinen Örtchen in Essex stammende Musiker Will Clapson. Tat...



Die erste Vorladung (I)

Personalien:
Hinter Jack In Water steckt der aus einem kleinen Örtchen in Essex stammende Musiker Will Clapson.

Tathergang:
Auf Spotify und anderen Streaming-Diensten wurde Clapson bereits entdeckt und millionenfach angeklickt. Nun haben - nach mehreren digitalen EPs - auch Freunde der Schallplatte die Möglichkeit Jack In Water auflegen zu können. „You Don’t Feel Like Home“ ist das am 27. August veröffentlichte Debütalbum des Musikers, das zusammen mit dem Produzenten Oli Bayston (Loyle Carner, The 2 Bears) in London aufgenommen wurde.  

Plädoyer:
„You Don't Feel Like Home“ ist ein sehr persönliches Werk, in dem Clapson auf seine Kindheitserinnerungen und Beziehungen zurückblickt und auch unangenehme Emotionen, hervorgerufen durch sexuellen Missbrauch, Alkoholmissbrauch oder Tod, zu verarbeiten sucht. Gute-Laune-Musik darf hier also niemand erwarten.
Der gehauchte Gesang erinnert mich häufig an The Irrepressibles, so dass dramatische und opulente Streicherarrangements natürlich nicht fern sind. Clapson selbst nennt den melancholischen Art-Rock von Radiohead sowie die emotionalen R&B- und Soul-Stimmen von Aretha Franklin und Diana Ross als besonders prägende Einflüsse.

Zeugen:
In Ermangelung an Plattenkritiken ein paar begeisterte YouTube-Kommentare:

Love it so much, Will! I'm sure you'll have a great success with this album!!
(The Soundwriter)

you'll get a Grammy one day pal, don't know when.. but pretty sure eventually.
(Motez Bouchhioua)

Everything about this is so beautiful❤
(chantal)

this song absolutely destroyed me
(Heytech)

Amazing song
(dylan lyle)

<3 <3 magnificent
(Taryn Everdeen)


Indizien und Beweismittel:










 


Ortstermine:
Aktuell keine bekannt. 

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…


„Blue Monday“, „See You“, „Karma Police“, „True Faith“. Flunk haben bei der Auswahl der Coverversionen, mit denen sie ihre eigenen Alben ge...



„Blue Monday“, „See You“, „Karma Police“, „True Faith“. Flunk haben bei der Auswahl der Coverversionen, mit denen sie ihre eigenen Alben gelegentlich etwas aufhübschen,  schon immer einen guten Geschmack bewiesen. Nun folgt auf New Order, Depeche Mode und Radiohead David Bowie. Dessen „Ashes To Ashes“ befindet sich auf „History Of Everything Ever“, dem siebten Album der norwegischen Band.

Anja Øyen Vister (Gesang), Erik Ruud, Jo Bakke (Gitarre), Ulf Nygaard (Programming, Gesang), Ole Kristian Wetten (Bass) müssen zukünftig, nach 20 Jahren Flunk, ohne ihren Schlagzeuger Erik Ruud auskommen. Auch der Prozess des Aufnehmens hat sich für die Band geändert, denn aufgrund des Lockdowns in Norwegen konnte dieses nur getrennt voneinander stattfinden, wodurch das Album düsterer geraten ist, als von der Band erwartet. So stellt gleich der Opener „Down Here, Moon Above“ inhaltlich eine Reaktion auf die Pandemie dar. Musikalisch hören wir auf den 11 Songs des Albums sanften und entschleunigten Folkpop („Midsummer“, „Under The Covers“), der mit elektronischen Klängen („Pullover“), Trip Hop artigen Beats („What Is Love?“) oder Streichern („In The Dark“, „Fate (Or Coincidence)“) angereichert wird. Das kann dann auch mal nach Lana Del Rey („I Get You“) oder Stina Nordenstam („Mute Fluffy Things“) klingen. 

„History Of Everything Ever“ ist als CD und LP über die Bandcamp-Seite von Flunk zu beziehen.











10 Fakten zum neuen Album von Halsey : 1. Der Name Halsey ist ein Anagramm des ersten Vornamens der Sängerin Ashley Nicolette Frangipane. Mi...


10 Fakten zum neuen Album von Halsey:

1. Der Name Halsey ist ein Anagramm des ersten Vornamens der Sängerin Ashley Nicolette Frangipane. Mit „If I Can't Have Love, I Want Power“ veröffentlicht die 26-Jährige heute das vierte Album ihrer Karriere, 19 Monate und 10 Tage nach „Manic“.

2. Obwohl die Musik von Halsey häufig mit den Etiketten Pop und Electropop versehen wird, sieht sie sich selbst eher als Alternative-Künstlerin. Möglicherweise resultiert aus dieser Diskrepanz auch die Wahl des Produzententeams für ihr neues Album: Trent Raznor und Atticus Ross von Nine Inch Nails, die gemeinsam auch schon für die Soundtracks zu den Filmen The Social Network, The Girl with the Dragon Tattoo und Soul mit Golden Globe und Academy Awards ausgezeichnet wurden.

3. Apropos Film: „If I Can't Have Love, I Want Power“ wird von einem einstündigen Film begleitet, der in ausgewählten IMAX-Kinos zu sehen ist. Regie führte Colin Tilley, der bereits ihre Videos zu „Without Me“ und „You Should Be Sad“ verantwortete.


 


4. Das Plattencover (1): Das Titelbild ist angelehnt an die thronende Madonna mit dem Christuskind aus dem Diptychon von Melun von Jean Fouquet, einem der bedeutendsten Künstler zwischen Spätgotik und Frührenaissance.


5. Das Plattencover (2): Die entblößte linke Brust entspricht zwar dem Motiv der Maria lactans, der nährenden Muttergottes, jedoch säugt Halsey / Maria auf dem oben genannten Tafelbild das Kind / das Christuskind auf ihrem Schoß nicht. Auf einer zensierten Fassung des Covers (für einige Streamingdienste bzw. limitierte Schallplattenauflage von Target) wird die Brustwarze von der erhobenen rechten Hand des Kindes verdeckt.


6. Das Plattencover (3): Das Cover wurde eigens durch ein im Metropolitan Museum of Art in New York City gedrehtes Video enthüllt, in dem Halsey durch die Ausstellungsstücke geht, bevor sie schließlich eine Abdeckung wegzieht, um das lebensgroße Gemälde des Kunstwerks zu enthüllen:




7. Bei „If I Can't Have Love, I Want Power“ handelt es sich um ein Konzeptalbum, das sich mit den positiven und negativen Aspekten von Schwangerschaft und Geburt beschäftigt. Beim Gang durch das Metropolitan Museum of Art ist Halsey noch hoch schwanger, aber am 14. Juli kam ihr erster Sohn Ender Ridley zur Welt.
 
8. „If I Can't Have Love, I Want Power“ ist als CD und limitiertes Boxset erhältlich. Dieses enthält eine exklusive Wallet CD in einer Recyclable Limited Edition Box samt Poster. Zudem gibt es wahlweise ein T-Shirt, Hoodie oder Bandanas dazu.

9. Neben der regulären LP von „If I Can't Have Love, I Want Power“ (black Vinyl) gibt es clear amber Vinyl (Homepage), white Vinyl (Target oder in Deutschland JPC), transparent red Vinyl (Urban Outfitters, mit alternativem Cover). 


10. "Alexa, tell me about Halsey's new album.“ Am 10. August enthüllte Alexa zuerst die Trackliste von „If I Can't Have Love, I Want Power“. Das Album bietet 13 Songs mit einer Spielzeit von 40:12 Minuten. Einige physische Veröffentlichungen enthalten zusätzlich „Nigtmare (Reprise)“. Vorab wurden keine Singles aus dem Album veröffentlicht, am 31. August folgt jedoch „I'm Not A Woman, I Am God“:




10. Low - Hey What (Limited Loser Edition, Crystal Clear Vinyl) (10.9.2021) 9. Primal Scream - The Screamadelica 12" Singles (10 12'...



10. Low - Hey What (Limited Loser Edition, Crystal Clear Vinyl) (10.9.2021)











9. Primal Scream - The Screamadelica 12" Singles (10 12'') (17.9.2021)










8. Die drei ??? - Die drei ??? (Folge 212) - Der weiße Leopard (Limited Edition, 2 LPs) (17.9.2021)










7. Public Service Broadcasting - Bright Magic (LP) (24.9.2021)










6. Die Ärzte - Dunkel (2 LPs, Limitiertes Doppelvinyl im Schuber mit Girlande) (24.9.2021)










5. The Vaccines - Back In Love City (180g, Black Vinyl) (10.9.2021)










4. Jim Bob - Who Do We Hate Today (LP) (20.8.2021)










3. We Were Promised Jetpacks - Enjoy The View (LP) (10.9.2021)










2. Whipping Boy - Heartworm (Limited Edition, 2 LPs) (3.9.2021)










1. Manic Street Preachers - The Ultra Vivid Lament (Limited Indie Edition LP + 7'') (3.9.2021)











Bei einem Fiebertraum können Bewusstseins- und Sinnestrübungen eintreten, ist man nicht mehr ganz Herr der eigenen Sinne und beginnt zu fant...


Bei einem Fiebertraum können Bewusstseins- und Sinnestrübungen eintreten, ist man nicht mehr ganz Herr der eigenen Sinne und beginnt zu fantasieren. Im Falle von „Fever Dreams“ - und im Gegensatz zum Vorgängeralbum „The Art Of Pretending To Swim“ - war nicht nur eine Einzelperson, nämlich Conor O’Brien, sondern eine ganze Band betroffen. Die Songsentstanden im Verlauf von über zwei Jahren und wurden dann in mehreren Sessions mit der kompletten Kapelle Ende 2019 und Anfang 2020 eingespielt. O’Brien verfeinerte die Aufnahmen während der Pandemie in seinem Homestudio in Dublin und ließ sie zum Schluss von David Wrench (Frank Ocean, The xx, FKA Twigs) abmischen.

Was haben die Villagers nun im Fieberdelir zusammenfantasiert? Psychedelischen Pop, der in der Single „The First Day“ eher an The Flaming Lips, Mercury Rev oder Tame Impala denken lässt als an eine irische Folkband. Neben Einflüssen von Jazz und Soul, Spieluhrensounds hier, Glöckchen da, sanft schwelgenden Streichern und säuselnden Backround-Sängerinnen („Momentarily“), einem nicht enden wollendes Saxofonsolo in der zweiten, siebenminütigen Single „So Simpatico“ und Bläsern im Big Band Format darf der Folk natürlich nicht fehlen, nur verschroben und ambitioniert muss er sein. So kollidiert „Restless Endeavour“ auf Trip Hop Beats mit jazzigen Bläsern und kippt „Circles In The Firing Line“ nach sechs Minuten in ein Punkrock-Outro.

Zur Belohnung gibt es bei Metacritic die bisher höchste Bewertung für ein Album der Villagers, nämlich 84/100 Punkten. Zwischen 76 und 80 Punkten bewegten sich die vier Vorgänger von „Fever Dreams“. Ob sich dies auch wieder in den Chart-Erfolgen niederschlagen wird? Denn nach drei Nummer Eins-Alben in Irland erreichte „The Art Of Pretending To Swim“  zuletzt nur Rang 2.

Fever Dreams“ gibt es als LP (black Vinyl) im Die Cut Sleeve mit vier Wechselcovern käuflich zu erwerben, die limitierten Auflagen gibt es auf green oder yellow Viynl. 


 


FEVER DREAM ist das Psychedelic-Album von Villagers, der frühe Badly Drawn Boy ist nicht weit, auch nicht die amerikanischen Surrealisten Mercury Rev oder Flaming Lips.
Weil Zeit in Träumen keine Rolle spielt, dehnt O’Brien die Tracks auf bis zu sieben Minuten aus. „So Simpatico“ kurvt von mediterraner Ruhe über Soul und Jazz in ein süffiges Yacht-Pop-Finale, der Artpop des Titelsongs bricht nach der Hälfte der sechs Minuten ab und mündet in eine Klangcollage mit Sprechstimmen und eiernden Instrumenten. Es ist unmöglich, diese Musik nebenbei zu hören: FEVER DREAM benötigt Aufmerksamkeit als Prämisse, dann aber ist das Wegdriften der gewünschte Effekt.




Im März ’21 wollten wir, einen Tag nach meinem Geburtstag und über ein Jahr nach dem letzten „Indoor“-Konzert, einen Aufritt von Low Roar in...


Im März ’21 wollten wir, einen Tag nach meinem Geburtstag und über ein Jahr nach dem letzten „Indoor“-Konzert, einen Aufritt von Low Roar in der Darmstädter Centralstation besuchen. Die Tickets für den coronakonformen Auftritt im bestuhlten Saal hatten wir ganz hoffnungsvoll bereits im Dezember gekauft. Die Konzertabsage erfolgte Mitte Februar, am Ende der zweiten Welle. Die Eintrittskarten wurden in Gutscheine umgewandelt, die, wie einige andere auch, seitdem hier liegen.

Mittlerweile ist von einem anderen Veranstalter eine neue Tournee von Low Roar angekündigt worden. Sechs Auftritte sollen es sein, zwei davon für mich erreichbar. Tickets habe ich bisher aber noch nicht gekauft. Möglicherweise werde ich mich, um den Gutscheinstapel nicht weiter zu erhöhen, kurzfristig entscheiden, sollten die Konzerte nicht wieder abgesagt werden. Das sind die Termine:
04.10.21 Köln - Artheater

29.10.21 Hamburg - Bahnhof Pauli

02.11.21 Dresden - Beatpol

03.11.21 Frankfurt - Das Bett

06.11.21 München - Strom

10.11.21 Berlin - Silent Green

Inzwischen ist auch ein neues Album des Projektes von Ryan Karazija erschienen: „Maybe Tomorrow“ ist das fünfte Album von Low Roar und seine 12 Titel laufen über 63 Minuten. Ausreichend Zeit, um sich in den epischen, atmosphärischen und traumhaften Soundlandschaften, die Karazija durch das Verschmelzen von akustischen Instrumenten und elektronischen Strukturen erzeugt und die das Terrain seiner isländischen Wahlheimat widerspiegeln sollen, versinken zu lassen. Köpfhörermusik für Freunde von Radiohead, Bon Iver und Sigur Rós. Einziger Makel: Leider ist „Maybe Tomorrow“ bisher nur als CD oder Download erhältlich. 


This thing glides in on the shimmering keys, cascading chimes, and magisterial horns of 'David', which is somehow devastating in spite of its absurd instrumental beauty as lead vocalist/confirmed genius Ryan Karazijah croons about meeting with old friends and kissing loved ones goodbye for the last time. The electronically altered effects placed upon his voice as the song swells to its most affecting pinnacle gives the whole experience an aura of buoyancy, as if the message is being sung through a wormhole in the ocean, from a future Karazijah. That's just five minutes into hour long excursion, and it's already one of the best moments by any artist in 2021. And this thing gets much, much better.
Like 'Fucked Up', which is basically a nine minute ode to getting plastered while watching America burn from afar; a full-stop separating spaced-out, ambient laments from an electronically-buzzing, synth-swirling, horn-blasting, falsetto-harmonizing tidal wave of gorgeous chaos. 'Hummingbird''s soul-cleansing crescendo is really just a ten second group chant that sounds unified in utter triumph only because so much of maybe tomorrow... stews in brooding isolation. (…)
The real failure would be not diving into Low Roar's music at all, or not fully investing yourself with a dedicated listen on a good set of headphones. The music is so pure, moving, and intricate that you can't afford to continue ignoring it: so don’t.









2015 begann Nathan Ball damit, seine Musik selbst zu veröffentlichen und so haben Fans der ersten Stunde vermutlich gleich mehrere EPs zu Ha...


2015 begann Nathan Ball damit, seine Musik selbst zu veröffentlichen und so haben Fans der ersten Stunde vermutlich gleich mehrere EPs zu Hause stehen, deren CDs der Singer/Songwriter selbst gebrannt hat. Ob Sister Bliss und Rollo Armstrong von Faithless auch zu ihnen zählen, ist mir nicht bekannt, aber irgendwie ist ihnen Nathan Ball zu Ohren gekommen, so dass sie ihn einluden, auf den beiden Singles „This Feeling“ und „Synthesizer“ sowie einem Track („I Need Someone“) aus dem dazugehörigen Album „All Blessed“ (2020) zu singen. 

Der aus dem kleinen Örtchen Stoke Mandeville stammende Brite lebte in den letzten jahren in London, zog aber während der Pandemie an die Nordküste von Cornwall, um sein Debütalbum aufzunehmen. Das wurde auch wirklich Zeit, denn mittlerweile ist Ball, der im Alter von 14 zu musizieren begann, bereits 30 Jahre alt.  

Auf den 12 Songs von „Under The Mackerel Sky“ verbindet Ball ruhigen Folk mit sanfter Elektronik („Blindside“, „Drifting“) und unterlegt diese, vermutlich seiner Liebe zu House Music geschuldet, nicht selten mit pulsierenden Beats („Cold Rushes“, „Tape Over It“, „Luna“). Ich fühle mich gelegentlich an den frühen David Kitt erinnert, was kein schlechtes Zeichen ist.

Nathan Ball (möglicherweise) live in Deutschland: 
12.12.21 Köln, Artheater
13.12.21 Hamburg, Nochtspeicher
14.12.21 Berlin, Privatclub










Jahr für Jahr rätseln wir, welche Alben, von denen wir in der Regel zuvor noch nie etwas gehört haben, sich am Ende des Jahres in Volkers To...



Jahr für Jahr rätseln wir, welche Alben, von denen wir in der Regel zuvor noch nie etwas gehört haben, sich am Ende des Jahres in Volkers Top 30 wiederfinden werden. Seine offizielle Urteilsverkündung findet traditionell am 30. Dezember statt, einen Tag vor der Veröffentlichung des Endstandes von Platten vor Gericht und nach den Bestenlisten der anderen Plattenrichter. Hier ist eben alles nach seiner Bedeutsamkeit sortiert. 
Ob seiner Lieblingsplatten hüllt er sich 12 Monate in Schweigen, kein Geheimtipp darf zu den anderen Richtern durchsickern, denn diese haben entweder Pop nicht verstanden oder von Folk / Country / Jazz / Prince (das jeweils nicht Zutreffende bitte streichen) sowieso keine Ahnung. Da helfen auch keine Bestechungen - sogar hochwertige selbst produzierte Pralinen und Einladungen zu einem exklusiven Wohnzimmerkonzert blieben meinerseits dieses Jahr chancenlos. Was die übrigen Juroren alles ausprobiert haben, wage ich gar nicht zu vermuten…

Aber vielleicht lande ich mit meiner Vermutung, dass „Their Symposium“ von Zach Kleisinger gute Chancen auf Volkers Top 30 hat, einen Treffer. Denn der Singer/Songwriter aus Vancouver hat seine Songs lange liegen und reifen lassen, sie über mehrere Jahre hinweg live erprobt und an den Arrangements gefeilt. Seit seiner letzten Veröffentlichung, der EP „I Hope It's Calm, Then“, sind drei Jahre vergangen und, angestoßen durch die COVID 19-Pandemie, hat sich Kleisinger endlich entschlossen, sein Debütalbum aufzunehmen.   
„Their Symposium“ bietet 10 warme, melancholische und intime Songs zwischen Americana und Folk, die Freunden von Leonard Cohen, Guy Clark, John Prine (früher) oder Jason Isbell, Ryan Adams (heute) gefallen werden, und ist gestern über das deutsche Label DevilDuck Records als CD und LP erschienen. 


 


Der Mittzwanziger klingt auf seinem Debüt so abgeklärt wie ein alter Hase, besingt eine schwierige Beziehungskonstellation in „Miss You When You’re Leaving“ (samt Dylan-Neil-Young-Gedächtnis-Harp), arbeitet sich an unwillkommenen Veränderungen ab („Seasons Changing“), oder huldigt dem Dichter T.S. Eliot („Song For T.S. Eliot“). Es sind berührende, traurige, aber nicht hoffnungslose, und sehnsüchtige Geschichten, die dieses Wahnsinns-Songwriter-Talent in seinen Lyrics erzählt. Es sind zehn sagenhaft gute Americana-Folk-Songs auf „Their Symposium“. Und sollte man sich für drei Anspieltipps entscheiden müssen, so fiele die Wahl wohl auf den (…) Opener „Nothing Special“, auf das pianobetonte „Swinging Door“ sowie auf den sechsminütigen, bluesig-fragilen und anmutigen Closer „As Sweet As Yours“. Ein tiefgehendes, bewegendes und perfektes Debütalbum.






10 Fakten zum Debütalbum von Olivia Rodrigo : 1. Heute ist es endlich so weit: Knapp 3 Monate nach der Veröffentlichung als Download, CD un...


10 Fakten zum Debütalbum von Olivia Rodrigo:

1. Heute ist es endlich so weit: Knapp 3 Monate nach der Veröffentlichung als Download, CD und Kassette ist „Sour“ auch als Schallplatte zu haben. 

2. In Deutschland hat man, neben black Vinyl, die Auswahl zwischen zwei limitierten Auflagen: crystal vellum Vinyl und transparent magenta Vinyl.

3. International kann man zudem „Sour“ auf blue Vinyl, transparent violet Vinyl und opaque purple Vinyl (bei Urban Outfitters) ergattern. Teilweise gibt es auch ein alternatives Artwork:




4. Ursprünglich war „Sour“ als EP geplant gewesen. Der Erfolg der ersten, Anfang Januar 2021 veröffentlichten Single „Drivers Licence“, die zahlreiche Streaming-Rekorde brauch sowie Chart-Bestmarken egalisierte und neu aufstellte, führte dazu, dass insgesamt 11 Songs (Spielzeit: 34:41 Minuten) veröffentlicht wurden. 


 


5. Als Produzent und Co-Songwriter für Olivia Rodrigo fungierte Daniel Nigro. Weder mit seiner Band As Tall As Lions noch als Songwriter und Produzent für Sky Ferreira, Kylie Minogue, Carly Rae Jepsen, Conan Gray oder Lewis Capaldi konnte er derartige Erfolge erzielen. 

6. „Sour“ erreicht Platz 1 der Albumcharts in USA und UK sowie zahlreichen weiteren Ländern. In Deutschland kommt das Album zumindest bis auf Rang 7. 

7. In Bezug auf Popmusik wird der Begriff Interpolation besonders für Einschübe verwendet, die den Charakter eines melodischen und ggf. zugleich textlichen Zitats aus eigenem oder fremdem Repertoire besitzen, weiß Wikipedia zu berichten. Im Falle von „Sour“ gilt dies für die Songs „1 Step Forward, 3 Steps Back“ und „Deja Vu“, die sich bei Taylor Swifts „New Year’s Day“ bzw. „Cruel Summer“ bedienen.


 


8. „Deja Vu“ wurde auch als zweite Single ausgewählt, konnte die Erfolge von „Drivers Licence“ jedoch nicht ganz wiederholen (USA #3, UK #4 und Deutschland #55).

9. Dies gelang erst der dritten Single „Good 4 U“, die in mindestens 15 Ländern auf Platz 1 der Charts kam. In Deutschland war es, nach Platz 2 für „Drivers Licence“, die erste Nummer-Eins-Single für die 18-jährige Olivia Rodrigo, die durch Disneys „High School Musical: The Musical: The Series“ und „Bizaardvark“ bekannt wurde. 


 


10. „Sour“ in der Plattenkritik: Bei Metacritic sind aktuell 20 Kritiken gelistet, das Album kommt auf einen beachtlichen Durchschnitt von 83/100 Punkten und steht damit momentan auf Platz 47 der Alben des Jahrgangs 2021. Von den bei Platten vor Gericht vorgestellten Alben sind nur Wolf Alice, Japanese Breakfast, Pom Pom Squad, St. Vincent, Gruff Rhys, Lucy Dacus, The Coral, Clairo und Birdy besser bewertet.


Das bissige "Deja vu" versprüht ein wenig Gift in die neue Beziehung des Ex: "I made the jokes you tell to her" und die Referenz an Billy Joels "Uptown girl" als Beziehungs-Insider hätte auch Swift problemlos in einem Song verarbeitet. Dazu schnappt sich das Stück im Endteil noch verspulte Noise-Effekte, die Lorde auf "Melodrama" auch nicht von der Bettkante geschubst hätte. Nicht minder bissig ist das folgende "Good 4 u", das in lupenreinen, eingängigen Pop-Punk ausbricht und mit der Phrasierung bei "It's like we never even happened / What. The fuck. Is up. With that." sowieso gewinnt. Groovig wird es bei "Jealousy, jealousy", das sich zur Abwechslung nicht mit der verflossenen Liebschaft, sondern dem allgegenwärtigen Selbstdarstellungdruck für 18-jährige Frauen wie Rodrigo beschäftigt.
"Sour" hängt dann ein wenig, wenn es an die Balladen geht. Bis auf das erwähnte "Drivers license" und den herzerwärmenden Closer "Hope ur OK" sticht keine davon heraus, zudem bremst sich das Album nach dem wilden Opener selbst mit mehreren langsamen Stücken hintereinander direkt aus. "1 step forward, 3 steps back" kommt auch trotz "New year's day"-Zitat der heiligen Taylor Swift nicht über eine Gefälligkeit hinaus. Dennoch ist "Sour" trotz kleiner Schwächen ein bemerkenswertes Debüt, zumal Rodrigo die Songs zum Großteil selbst geschrieben hat und besonders die Texte trotz der Monothematik mit ihren zahlreichen One- und Two-Linern Biss und Humor behalten. Erfrischend, dass Rodrigo auf "Sour" wenig glattbügelt, mit Four-Letter-Words nicht geizt und wenig Interesse daran hat, ihr jugendliches emotionales Chaos zu bändigen.


Gelegentlich leicht schräger Boy-Girl-Gesang zu schrammeligem Jangle-Pop, der versucht so zu klingen wie Bands aus den 80ern, die den Sound ...


Gelegentlich leicht schräger Boy-Girl-Gesang zu schrammeligem Jangle-Pop, der versucht so zu klingen wie Bands aus den 80ern, die den Sound der 60er nachzustellen probierten, aufgenommen im DIY-Verfahren jenseits eines professionellen Studios. 

Das ist der Sound von Morgan Stanley (Gesang, Gitarre), Matt Ferrara (Gesang, Gitarre, Keyboards), Nick Oka (Bass) und Keith Frerichs (Schlagzeug, Gitarre) aus San Francisco, die sich gemeinsam The Umbrellas nennen.

Und dafür erhielt das Quartett für sein Debütalbum einen Plattenvertrag bei Slumberland Records, dem Zuhause von Veronica Falls, Peel Dream Magazine, The Proper Ornaments, The Pains of Being Pure At Heart oder auch The Reds, Pinks and Purples.

„The Umbrellas“ ist Fans von The Pastels, Comet Gain, Talulah Gosh, Belle & Sebastian und The Field Mice zu empfehlen und kam Anfang August als CD und LP heraus, die erste Pressung der Schallplatte als coke bottle green Vinyl.


 


Ferrara’s keyboards in opener “Lonely” make an immediate positive impression, lending a welcome neo-’60s touch, but the sheer energy of the tune, strings jangling with abandon, is downright indie pop infectious. Plus, the non-apartment recording scenario secures a large payoff through the ethereality of Stanley’s backing vocal. A stinging, soaring guitar solo on the back end lends further panache.
With “Near You,” Stanley takes the lead for a short sharp slice of indie pop that brings Amelia Fletcher to mind. Good thoughts. And the studio setting figures prominently here as well, as Stanley’s multi-tracked backing vocals really accentuate the comparison. But the Ferrara-sung “Autumn” reasserts the ’60s influence with authority; the bio mentions the Paisley Underground (there’s definitely a neo-psych flavor), but to my ear the guitars hang on the fringes of shoegaze. (…)
This may not read as a huge achievement, but bands getting this sound right this deep into century 21 is something of a rarity (as many continue to try). This skill is further exemplified during “She Buys Herself Flowers” and “Galine” (both Stanley-sung), but the shared-vocal acoustic strummer “It’s True” showcases range, and with a bit of melodica as the capper. Overall, “It’s True” sounds a little like an acoustic demo cut by The Vaselines as a birthday present for Alan McGee.


 


The songs on the Umbrellas’ self-titled debut provide a pleasing antidote to the difficult times of the past year. The album sounds like a greatest hits collection, with echoes of classic California pop sprinkled throughout the record. (…)
Every track on The Umbrellas shimmers with pure pop energy. Luminous chords from Ferrara’s organ and bright acoustic guitar fill open “Lonely,” a mid-tempo love song that’s balanced between hope and regret. Ferrara’s tender vocal wonders if the affair is over, while Stanley sings a countermelody, suggesting his lost love still pines for him. “Autumn” is a slow, funky number comparing the fading of summer’s light to the end of a relationship. Frerichs supplies iridescent 12-string guitar fills to intensify Ferrara’s vocals. Stanley sings a playful lead on “Galine,” a rocker driven along by Frerichs’ galloping backbeat and a melody that echoes the radio hits of the ’60s. It paints the portrait of an ultra-chic woman enjoying her time in the spotlight. Twang-heavy electric guitar-fills dance around Stanley’s vocals on “A.M.,” an aching ballad full of understated sorrow. The album’s tales of desolation are balanced by upbeat melodies, and the harmonies supplied by Stanley and Ferrara.
(EBX)




Als wir Mitte Juli unsere „ 10 Schallplatten, die uns gut durch den August bringen “ wählten, brachte Oliver auch „High Times In Babylon“ mi...


Als wir Mitte Juli unsere „10 Schallplatten, die uns gut durch den August bringen“ wählten, brachte Oliver auch „High Times In Babylon“ mit ein. Leider war, zwei Wochen vor der Veröffentlichung der Platte, für Uneingeweihte ziemlich wenig über FREINDZ in Erfahrung zu bringen.  

Mittlerweile ist bekannt, dass es sich hierbei um ein neues Projekt von Aydo Abay (Blackmail, Ken, Abay) zusammen mit dem Songwriter und Produzenten Matthias Sänger (Albert Luxus) und Thomas Götz, dem Schlagzeuger der Beatsteaks, handelt, und sollte sich herumgesprochen haben, dass es lohnenswert ist, in die 10 Songs hinein zu hören, oder sich direkt das himmelblaue Vinyl zu gönnen.

Mit seiner letzten Band Abay konnte der Sänger gleichen Namens bei Platten vor Gericht gleich zweimal die Top 20  erreichen: „Everything's Amazing And Nobody Is Happy“ kletterte 2016 bis auf Platz 4 (8,200 Punkte) und „Love & Distortion“ kam zwei Jahre später auf Rang 14 (7,800 Punkte). Aydos Gesang stellt natürlich eine unverkennbare Parallele zu diesen beiden Alben dar, auch wenn die stimmliche Nähe zu Brian Molko diesmal nicht so offensichtlich ist. Songs, die in einer gerechten, virusfreien Welt in den Indie-Discos laufen würden, gibt es ebenfalls weiterhin („Prepper Spray“, „LIT“, „High Times In Babylon“), auch wenn das Album nicht so rockig ausgefallen ist, wie man es vielleicht erwartet hätte. Dafür überraschen einzelne Songs mit ungewöhnlichen Instrumentierung: Das rockende „King Of The Hopper“ wird gegen Ende mit jazzigen Blasinstrumenten überhäuft, der Titelsong schwelgt in Streichern und „Demon lol“ entführt uns zu Orgel-Klängen auf den Rummel.   


 


“Please carry me home” singt Abay im Opener “Prepper Spray“, daraufhin setzt eine Orgel zu einer Tönespirale an, die eigentlich für mehr Orientierungslosigkeit sorgt. Die Gitarren zerschneiden grob, den sanft nach vorne treiben Schlagzeugbeat und trotzdem wirkt der Opener “Prepper Spray“ irgendwie öffnend, verbreitert irgendetwas.
Nicht erst ab dem leichtfüßigen Song “ Wish I Was Made In England“ kommt einem der Gedanke, dass FREINDZ eine britische Schlagseite hat. Das bleibt allerdings nicht aus, wenn man Indie auf hohem Niveau machen möchte. (…)
Wenn man sich mit offenem Geist und Ohr an die Songs macht, hört man Synthiebögen, Percussionquickies, Flötenekstase, getupftes Klavier und andere, teils außergewöhnliche Details, deren Ursprung gar nicht auf Anhieb zu erkennen ist (“King Of The Hopper“). Schon alleine darauf zu achten, kalibriert zwangsläufig die Sinne und die daraus freundlich provozierte Aufmerksamkeit, hat einen enormen Entspannungsfaktor.
Ein großes Plus von “High Times In Babylon“ von FREINDZ ist also auch die aus dieser Vielfalt resultierende Atmosphäre, die man aber nicht erfassen kann, wenn man die Musik an sich vorbeihasten lässt. “Dopine“ startet schon fast schaurig, die Orgeltöne scheinen sich im Ohr in 3D zu drehen, erst Abays Gesang bietet einen schützenden Anker.




Erstaunlich, dass Jack Antonoff noch Zeit findet, um sein eigenes musikalisches Projekt Bleachers am Laufen zu halten. Seit dem letzten Albu...


Erstaunlich, dass Jack Antonoff noch Zeit findet, um sein eigenes musikalisches Projekt Bleachers am Laufen zu halten. Seit dem letzten Album, „Gone Now“, das im Juni 2017 veröffentlicht wurde, sind zwar vier Jahre vergangen, aber Antonoff hat in dieser Zeit u.a. folgende Alben mit-produziert und auch Lieder für diese co-komponiert: „Melodrama“ und „Solar Power“ (Lorde), „Masseducation“ (St. Vincent), „Beautiful Traume“ (Pink), „Sling“ (Clairo), „Norman Fucking Rockwell“ und „Chemtrails Over The Country Club“ (Lana Del Rey), „Gaslighter“ (The Chicks) sowie „Reputation“, „Lover“, „Folklore“ und „Evermore“ (Taylor Swift). Zudem gab es von Jack Antonoff noch ein Album des Projekts Red Hearse (zusammen mit Sam Dew und Soundwave), einen Soundtrack zum Film „Love, Simon“ und ein eigenes Festival namens „Shadow Of the City“.

Dennoch halten wir nun „Take The Sadness Out Of Saturday Night“, das insgesamt dritte Album der Bleachers, in unseren Händen. Und da Antonoff gut vernetzt ist, hören wir darauf Bruce Springsteen („Chinatown“) und Lana Del Rey („Secret Life“) mitsingen, Warren Ellis und Aaron Dessner musizieren („Don’t Go Dark“, welches gemeinsam mit Lana Del Rey komponiert wurde) sowie St. Vincent, Lana Del Rey und The Chicks Background Vocals beisteuern.

Die Namen aller Beteiligten zu lesen dauert fast länger als das Album zu hören. Nach knapp 34 Minuten sind die 10 Lieder bereits wieder vorbei. Hierbei wird jedoch das gewohnte Soundspektrum der Bleachers (Kernkompetenz: Indiepop, New Wave, Synth-Pop mit 80ies Touch) erweitert (Alternative Rock, Slow Rock). Parallelen zu Bruce Springsteen oder Arcade Fire in ihrer Bruce Springsteen-Phase sind mehrfach nicht zu überhören.

Wer ob des oben abgebildeten Covers (das „Coffee Cover“ der Indie Exclusive LP) verwirrt ist, dem sei erklärt, dass es neben diesem noch das „Cadillac Cover“, das „Leather Cover“ und das „Main Cover“ gibt. Alle sind in einer Gesamtauflage von 3000 Exemplaren, in denen nach dem Zufallsprinzip das Coke Bottle Clear Vinyl anstatt des Black Vinyl steckt, erschienen. Zudem gibt es eine limitierte zweite Auflage des „Main Cover“ mit Sea Glass And Glow In The Dark Vinyl oder Gold Vinyl.
Die CD-Variante hat übrigens wieder vier andere Cover-Alternativen.


 


Perhaps for the first time, Antonoff's music sounds as vulnerable as his lyrics always have; tender strings grace "91"'s feelings of being stuck, while gentle acoustic guitars cradle the closing ballad "What'd I Do with All This Faith?" Of course, he still excels at turning emotional emergencies into exuberantly widescreen pop songs. "Stop Making This Hurt" is classic Bleachers, as are "Big Life" and "How Dare You Want More," all of which boast the shout-along choruses that have been Antonoff's trademark since the Fun. days. (…)
In keeping with the album's feeling of change, Take the Sadness offers a warmer and more organic take on Bleachers' music that's as evident in details like the lo-fi vocals on "Strange Behavior" as it is in the album's entire vibe. More mature than either Strange Desire or Gone Now but just as life-affirming, Take the Sadness Out of Saturday Night is a refreshingly different perspective on Bleachers and a heartfelt soundtrack to millennial midlife crises.





10 Fakten zum neuen Album von Lorde : 1. Ein Aufschrei (über 220 Kommentar, größtenteils negativ) ging durch die SuperDeluxeEdition -Gemeind...



10 Fakten zum neuen Album von Lorde:

1. Ein Aufschrei (über 220 Kommentar, größtenteils negativ) ging durch die SuperDeluxeEdition-Gemeinde, als Lorde verkündete, dass „Solar Power“ nicht als CD veröffentlicht werden wird. Stattdessen  gibt es der Umwelt zuliebe eine 100 % biologisch abbaubare harte Öko-Box ohne Tonträger für rund 18€. Inhaltlich gibt es dafür einen Download-Code (mit zwei Bonustracks), Zugang zu exklusiven Inhalten, ein ausklappbares Poster, ein 32-seitiges Booklet sowie ein limitiertes 4-Karten-Set. 
Hier sind die besten Kommentare der SDE-Leser:

Maybe you can ask Paul to create an additional website called DDE (Discless Deluxe Edition).com

Are her pants in the box ?

I think the cover will stay in the anals!

They should include a pair of panties, a la Alice Cooper, to stick on the cover.

When the 20th Anniversary Edition comes out, they can say “First time on CD!”

Are those prices for real? No disc for nearly 20? One LP for 30? Insane.

Download, my arse!

A Discless Disc… That’s what the world had missed. After vegan steaks, coffee without caffeine, beer without alcohol… What will follow next? Music without sound?

I’m just glad there isn’t a picture disc option. The ‘centre’ could have been very embarrassing!

2. Für viel Aufregung sorgt bei der Debatte auf der SuperDeluxeEdition-Seite auch, dass Lorde zwar „eine umweltfreundliche, zukunftsweisende Alternative zur CD“ sucht, „Solar Power“ aber dennoch als Schallplatte veröffentlicht wird. Es wird „black Vinyl“, „black Vinyl Deluxe (+7’’ Picture Disc)“, „marbled blue Vinyl“, „marbled orange Vinyl“, „brown Vinyl“ und „clear Vinyl“ geben.

3. Lorde bleibt ihrem 4-Jahres-Rhythmus treu: 2013 erschien ihr Debütalbum „Pure Heroine“, 2017 folgte „Melodrama“ und „Solar Power“ wird am 20. August 2021 in den Plattenläden stehen.

4. „Solar Power“ beinhaltet 12 Songs, von denen Ella Yelich-O’Connor acht gemeinsam mit Jack Antonoff komponierte. Beide werden auch als Produzenten genannt. Das Album läuft 42:49 Minuten.

5. Die beiden erwähnten Bonustracks, die es entweder digital über die Öko-Box oder in der Deluxe LP als 7’’ Single gibt, tragen die Titel „Helen Of Troy“ und „Hold No Grudge“.

6. Als erste Single wurde am  10. Juni der Titelsong des Albums veröffentlicht. Auf dem Song sind Phoebe Bridgers und Claire Cottrill (Clairo) zu hören. In ihrer neuseeländischen Heimat konnte der Song - nach „Royals“, „Tennis Court“ und „Green Light“ - nicht zu ihrer vierten Nummer Eins-Single werden (#2).


 


7. Sowohl die George Michael Estate als auch Bobby Gillespie gaben ihr Okay zu dem Song „Solar Power“, der gewisse Ähnlichkeiten zu „Freedom! ’90“ bzw. „Loaded“ aufweist. Etwas überraschend ist das Geständnis von Lorde, dass sie noch nie von Primal Scream gehört hatte, als man sie auf die Parallelen beider Songs hinwies.

8. Am 21. Juli folgte mit „Stoned At The Nail Salon“ eine zweite Single-Auskopplung aus dem dritten Album der 24-jähringen Sängerin. Auch hier sind Phoebe Bridgers und Claire Cottrill (Clairo) als Gaststimmen zu hören. In den Single-Charts in Neuseeland reichte es nur zu Platz 33. Schlechter schnitt dort noch keine ihrer Singles ab.


 


9. Das Titelbild von „Solar Power“ wurde von Lordes Freundin Ophelia am Strand fotografiert. Das Cover wurde am 7. Juni 2021 auf Lordes offizieller Website und dem offiziellen Instagram-Account von Jack Antonoff veröffentlicht und in den sozialen Medien weithin geteilt. Aufgrund eines groß angelegten DMCA-Takedowns wurden jedoch viele Twitter-Accounts, die das Cover teilten, für mehrere Stunden gesperrt. In einigen Ländern, wie China, Hongkong, Japan, Saudi-Arabien oder Vereinigte Arabische Emirate, zeigen Streaming-Plattformen dieses Bild:



10. Ende Februar 2022 startet „The Solar Power Tour“ in der neuseeländischen Heimat von Lorde und im Juni wird sie für 3 Auftritte auch in Deutschland gastieren. Die meisten ihrer Konzerte sind bereits jetzt ausverkauft, darunter auch ein deutsches.
14.06.22 München, Zenith
21.06.22 Köln, Tanzbrunnen
23.06.22 Berlin, Verti Music Hall (ausverkauft)


"Mobile home" ist das elfte Album der von mir geschätzten Band GusGus und mit "Simply Tuesday" liefert die Isländer dar...


"Mobile home" ist das elfte Album der von mir geschätzten Band GusGus und mit "Simply Tuesday" liefert die Isländer darauf einen der Hits, die ich mir immer wieder von ihnen erhoffte:


Die Besetzung wurden neben dem Gründungsmitglied Birgir Þórarinsson und dessen langjährigem musikalischen Partner Daniel Ágúst Haraldsson um Margrét Rán Magnúsdóttir ergänzt. Es lohnt sich, dass sie von ihrem Hauptprojekt Vök ausgeliegen wurde, denn so entstand z. B. "Higher":

Als Gast tritt übrigens John Grant (aktuell: "Boy from Michigan") auf. Mit ihm entstand der ebenfalls starke Titel "Love is alone":

GusGus stellt gerne ein Gesamtkunstwerk dar. Die Videos der beiden Regisseure "Arni und Kinski" leisten ihren Beitrag. Sie haben in der Vergangenheit bereits die visuelle Aufbereitung für Musiker wie Ólafur Arnalds, Of Monsters And Men, Damien Rice, Snow Patrol ("Chasing cars"!) und Sigur Rós übernommen.

"Mobile home" liefert die nordische Kühle, die man von GusGus erwarten darf und Pop-Elemente, welche das Album sehr gefällig machen. 

Gar nicht kühl hingegen ist die Begeisterung von WaterDomeMusic:

GusGus präsentiert uns mit “Mobile Home” ein enorm faszinierendes Electronic Album – Nachdenklichkeit, Tanzbarkeit und geniale Arrangements verschmelzen zu einem Gesamtkunstwerk. Mittlerweile dürfte ich “Mobile Home” mehr als 100 Mal angehört haben, und es nutzt sich nichts ab, gar nichts.
In einem längeren Gespräch mit einer guten Freundin habe ich heute gesagt, dass “Mobile Home” zum Besten gehört, was ich in den letzten zehn Jahren gehört habe. Und da ist was dran. Das stimmt. Irgendwie. GusGus is more Flexible. Then others.


Mackenzie Scott ist bereits seit fast zehn Jahren als Torres musikalisch unterwegs und mit "Thirstier" erschien nun ihr fünftes Al...


Mackenzie Scott ist bereits seit fast zehn Jahren als Torres musikalisch unterwegs und mit "Thirstier" erschien nun ihr fünftes Album. Verglich ich sie zu Zeiten von "Sprinter" noch mit PJ Harvey, hebe ich als Referenz für die aktuelle Platte eher das St. Vincent-Schild (St. Vincent in bester Form an der Gitarre) für das bislang selbstbewussteste Werk der Amerikanerin. Nachdem Torres den Vorgänger "Silver tongue" selbst produziert hatte, durfte nun wieder Rob Ellis (wie zuletzt bei "Three futures") unterstützen. 


Mit "Are you sleepwalking?", "Don't go puttin wishes in my head" und "Constant tomorrowland" zeigt Torres schon zu Beginn des Albums, dass sie mit diesem Album ein dickes Ausrufezeichen setzten möchte. Mit dem Titelsong und "Hand in the air" legt sie im weiteren Verlauf noch kräftig nach.

Über ihre Karriere hat Torres mit ihren Alben jeweils sehr individuelle Statements veröffentlicht. "Thirstier" klingt optimistischer, rockiger und direkter als die Vorgänger. 90er-Jahre Rock-Fans dürften ihre helle Freude an dieser Entwicklung haben. Vermutlich wird sich Mackenzie Scott nicht dauerhaft dieser Ausrichtung widmen, daher bin ich schon jetzt gespannt auf die weitere Entwicklung.


Das Video zu Titelsong:


 "Don't go puttin wishes in my head":


"Hug from a dinosaur"


 

Für März 2022 sind einige Konzerttermine für Europe angekündigt. Deutschland wurde bislang nicht bedacht.

Pitchfork vergibt eine 7,8:

Her second album in 18 months, Thirstier is exuberant and unguarded—the kind of music you make when you’re no longer testing out a new skin and instead reveling in the fervent joy that it brings you. At their best, these songs ride the contact high of a love so consuming that it shifts your worldview and makes you write songs loaded with screamable choruses and conventional hooks: features that have rarely been hallmarks of Torres’ work.

10 Fakten zum neuen Album von The Killers : 1. Weniger als ein Jahr, nämlich genau 52 Wochen, nach „ Imploding The Mirage “ erscheint heute ...



10 Fakten zum neuen Album von The Killers:

1. Weniger als ein Jahr, nämlich genau 52 Wochen, nach „Imploding The Mirage“ erscheint heute mit „Pressure Machine“ das siebte Album von The Killers. 

2. Da aufgrund der COVID-19-Pandemie die geplante Welttournee abgesagt werden musste, begab man sich mit dem gleichen Produzententeam erneut ins Studio: Shawn Everett (The War On Drugs, Beck, Haim, Warpaint, Weezer) und Jonathan Rado von der Band Foxygen saßen neben der Band selbst an den Reglern.

3. Während der Aufnahmen stieß auch Gründungsmitglied Dave Keuning (Gitarre), der sich seit 2017 eine Auszeit von The Killers gönnte, im Studio wieder zu Brandon Flowers (Gesang, Keyboards), Mark Stoermer (Bass) und Ronnie Vannucci Jr. (Schlagzeug).

4. „Pressure Machine“ erzählt von den Erinnerungen und Geschichten aus Brandon Flowers Jugend und von Menschen, die ihn damals prägten. Vorbild für die Geschichten aus der US-amerikanischen Kleinstadt war Flowers‘ Heimat Nephi in Utah, ein Ort mit weniger als 6.000 Einwohnern, der vor rund 150 Jahren von den Mormonen gegründet wurde. Zunächst hieß das Örtchen Salt Creek, wurde im Jahr 1882 aber nach dem Propheten Nephi aus dem Buch Mormon benannt.

5. Das Album-Cover wurde auf einem Highway außerhalb von Nephi von Wes Johnson fotografiert und zeigt den Blick durch eine Stacheldrahtzaun auf eine Baptisten-Kirche.

6. Wem das weiße Plattencover nicht gefällt, der kann die CD und Kassette auch als rote, graue oder schwarze Version käuflich erwerben. CD-Sammler dürfen sich über eine Deluxe Box freuen, die rund $40 kostet, aber wohl nur in den USA zu erhalten ist: PRESSURE MACHINE PHOTO SET: TEN 5” X 7” PHOTOGRAPHS TAKEN IN NEPHI, UTAH BY PHOTOGRAPHERS WES JOHNSON AND ROBERT MACHOIAN. PRESSURE MACHINE LYRIC BOOKLET: 24 PAGE, 4” X 6” SADDLE STITCH BOOKLET, FEATURING LYRICS FROM EACH TRACK FROM THE PRESSURE MACHINE ALBUM. THE KILLERS PATCH: EMBROIDERED PATCH FEATURING “THE KILLERS” IN BLACK AND RED. 3.5" WIDE. PRESSURE MACHINE PATCH: EMBROIDERED PATCH FEATURING THE PRESSURE MACHINE LOGO IN BLACK AND WHITE WITH A RED BORDER. 2.75" WIDE.

7. Freunde des bunten Vinyl schauen bei „Pressure Machine“ in die Röhre. Black VInyl only. Unabhängige Plattenläden haben, passend zu den anders farbigen Covern bei CD und Kassette, ein „Exclusive Outer slip sleeve“. Aber wohl nur in der Farbe grau.

8. Vor dem Erscheinen des Albums gab es keine Single-Veröffentlichung aus „Pressure Machine“ zu hören.

9. Phoebe Bridgers singt im Moment gefühlt auf jedem dritten US-Album mit. Auch hier auf dem Song „Runaway Horses“.

10. Konzerte sind zwischen September 2021 und Oktober 2022 in USA, Kanada, England und Irland geplant. Das europäische Festland ist mit 8 Festivals im Sommer 2022 berücksichtigt. Für Deutschland stehen am 17. und 18. Juni das Hurricane sowie das Southside Festival auf dem Programm.