Wie der gestern vorgestellte Stephen Merritt ist auch Darren Hayman ist immer für ein Konzeptalbum zu haben: Auf dem autobiografischen ...


Wie der gestern vorgestellte Stephen Merritt ist auch Darren Hayman ist immer für ein Konzeptalbum zu haben: Auf dem autobiografischen „Home Town“ drehen sich alle 12 Folk-Songs um das Thema Trennung, zudem durften für die Aufnahme nur akustische Instrumente sowie 8 Spuren benutzt werden. Die Lieder wurden in einem Zeitraum von drei Jahren geschrieben und in Haymans Haus aufgenommen. Bei den Gastmusikern fällt einerseits Dan Mayfields Geige besonders auf, andererseits der omnipräsente Backing-Gesang von Hannah Winter und Laura K. 
Tatsächlich erinnert mich das Album häufig an Herman Düne trifft Hefner - und damit ragt „Home Time“ aus dem Heer von Haymans Soloalben heraus.    

Offensichtlich ist es die Zeit der „Quickies“, denn „Home Time“ wird von „I Can Travel Through Time“ begleitet, das zwar 10 Songs anbietet, die jedoch jeweils nur rund eine Minute dauern. Gemeinsam mit Emma Kupa (Standard Fair, Mammoth Penguins), Patrick Ralla (Rocking Birds, Hanging Stars) und Johnny Helm (The Wave Pictures) und wurden die Lieder an einem tag in einem Londoner Studio aufgenommen und erscheinen höchst limitiert auf einer mit 33 Umdrehungen pro Minute rotierenden Single.




Piano-led opener ‘Curl Up’ invites you to do just that, while the bright and breezy ‘I Was Thinking About You’ hides a more painful undercurrent to its lyrics. Yes, Hefner fans are going to be right at home here. But they should also appreciate a songwriter who has learned much over the past two decades – about his craft as a songwriter, and about himself as a performer. He knows when to lay it on thick – like the strained vocals as he sings “We had the wrong sized plasters for dried-up broken hearts” on ‘Because We Were Impossible’ – and when to keep it brief, as the catchiest song here, lead single ‘I Tried and I Tried and I Failed’ skips by in 93 seconds.
(for folk’s sake)




The decision to record entirely on 8-track is a wise one – there’s a lovely, warm feeling to the record, with Laura K and Hannah Winter’s vocals becoming an important part of the project. The horn section on I Love You, I Miss You, Come Back is a nicely wistful touch, and opening track Curl Up introduces things with a hushed piano which sets the mood nicely for what’s to come.
(Music OMH)






Jetzt ist es amtlich, „Quickies“ dauern zwischen 17 Sekunden und 2:35 Minuten. Vielleicht sollte man aber beim neuen Album von The Magne...


Jetzt ist es amtlich, „Quickies“ dauern zwischen 17 Sekunden und 2:35 Minuten. Vielleicht sollte man aber beim neuen Album von The Magnetic Fields auch von Carmina interrupta sprechen, denn kaum hat ein Lied, wie zum Beispiel der Opener „Castles Of America“ begonnen und man sich in den Song hinein gefunden, wird er auch schon wieder unterbrochen. In diesem Fall nach 35 Sekunden, um genau zu sein. AlsVinyl-Freund kommt man aus dem Umdrehen der Schallplatten kaum heraus, denn das Konzeptalbum „Quickies“ ist in einer Box mit fünf 7’’ Singles erschienen:




Auf diese Art und Weise und unter dieser Prämisse kommt „Quickies“, das zwölfte Album von Stephin Merritt & Kollegen (erneut Sam Davol, Claudia Gonson, Shirley Simms und John Woo), auf 28 Lieder in 47 Minuten. Stilistisch könnten sich tatsächlich alle Lieder auch auf „69 Love Songs“, dem Opus magnum der Magnetic Fields, wiederfinden (textlich auch, denn der ein oder andere Song dreht sich um Sex („You’ve Got a Friend in Beelzebub“, „Bathroom Quickie“, „I Wish I Were a Prostitute Again“)). Die „No-Synth Trilogy“ wurde mit „Realism“ (2010) abgeschlossen, schroffe Gitarren- und Lärmwände bleiben allein „Distortion“ (2008) vorbehalten. 

In den nicht gerade klein geratenen Kanon der großartigen Lieder von Stephin Merritt können  mindestens „The Biggest Tits In History“, „The Day The Politicians Died“, „My Stupid Boyfriend“ oder „(I Want To Join A) Biker Gang“ aufgenommen werden.




Merrit komponiert das Leben getreu dem Albumtitel im Indie-Schnelldurchlauf. In den Songs liegt die Schlüpfrigkeit, in ihrer Kürze die Pointe: „She’s got the biggest tits in history/ She loves to show them ‚round/ They’re bigger than her chickadees/ They each weigh half a pound”, singt Simms in „The Biggest Tits In History“.
“I was busy shopping” erwidert Merrit in „I Wish I Was A Prostitute Again”. Und zusammen beschimpfen sie ihre imaginären Partner im sagenhaft unorthodoxen Duett „My Stupid Boyfriend“.
Die beiden kriegen in einem Zwei-Minuten-Stück mehr Lacher unter, als die meisten deutschen Comedians in einer zweistündigen Show auf RTL. Untermalt mit allerhand abseitigen und zu Teilen auch schwachsinnigen Instrumenten.
(musikblog)




Doch die wahren inhaltlichen Highlights dieser "Quickies" sind einmal mehr jene Szenarien, in denen sich Merritt mit allerlei verbalen Jonglierakten in absurde Bereiche versteigt. Ein besonderes Bravourstück ist "The Biggest Tits In History". Es spielt mit der (im deutschen Sprachraum eher nicht geläufigen) Doppelbedeutung des Wortes "Tit", das eben nicht nur eine weibliche Brust, sondern auch einen Vogel (eine Meise) bezeichnet. Wenn die Protagonistin des Songs erzählt, sie habe vier "Tits", deren jede ein Viertelkilo wiegt, während die durchschnittliche, gut gefütterte "Tit" nur 14 Gramm wiege, erhebt sich ein ansehnlicher semantischer Wirbel. "Ich habe den Titel schon ein paar Jahre mit mir geschleppt, ohne eine Vorstellung zu haben, was genau ich schreiben würde. Dann las ich einen Artikel über Meisen, und die sind wirklich lieb. Und so ging das zusammen mit der Idee des Songs - mit der Gier nach immer größer und immer mehr. Der Song ist die Rationalisierung des Titels.“
(Wiener Zeitung)




Trotz ihrer Kürze kommen die Lieder, wie immer im Wechsel intoniert von Merritt und den Sängerinnen Claudia Gonson und Shirley Simms, als voll realisierte Songs daher. In der Autoharp-Miniatur „Kill A Man A Week“ braucht die Band nur 59 Sekunden, um eine liebliche Melodie direkt im Gehirn zu platzieren. Selbst das 17-sekündige „Death Pact (Let‘s Make A)“ ist ein Ohrwurm. Die Texte sind gewohnt seltsam, stehen der Musik aber nicht im Weg. Auch wenn Simms über die größten Brüste der Welt singt, oder Merritts tiefer Bass sich über das neue Schlagzeug des Nachbarsjungen beschwert, klingt das alles sehr anschmiegsam.
(byte.fm)








Zur Jahrtausendwende tauchte der aus Dunstable in Bedforshire stammende Damon Michael Gough in der Musikszene auf und brauschte die Mach...


Zur Jahrtausendwende tauchte der aus Dunstable in Bedforshire stammende Damon Michael Gough in der Musikszene auf und brauschte die Macher der deutschen Zeitschrift musikexpress dermaßen, dass sie seine ersten Alben innerhalb von zwei Jahren gleich drei Mal zur Platte des Monats wählten: „The Hour Of Bewilderbeast“ (2000), „About A Boy“ (2002), der Soundtrack zur Verfilmung des Romans von Nick Hornby, und „Have You Fed The Fish?“ (2002).

Danach folgten noch weitere Alben von Gough, der sich als Musiker Badly Drawn Boy nennt, und selbst der musikexpress stellte seine Schnappatmung irgendwann ein. 2010 erschien „It's What I'm Thinking Pt.1 – Photographing Snowflakes“, der zweite Teil sollte niemals folgen. Mit „Being Flynn“ (2012) veröffentlichte Gough noch einen weiteren Soundtrack und danach war Funkstille angesagt. Beziehungsprobleme, eine schwierige Trennung, Alkoholeskapaden, Depressionen und Therapien belasteten den mittlerweile 50-jährigen Musiker in den folgenden Jahren.




Jetzt ist Badly Drawn Boy mit einem neuen Album und der altbekannten Wollmütze wieder aufgetaucht, der musikexpress präsentiert ihn in seiner Reihe der #DaheimDabei Konzerte und vergibt an „Banana Skin Shoes“ immerhin 4 von 6 Sternen:

Es sprudelt zwischen munter umherpurzelnden Klangcollagen („Is This A Dream?“) und Soulpop („Tony Wilson Said“) regelrecht trotzig vor Lebensfreude über. Dazu gibt es Nachdenk­liches wie das vom Trennungsschmerz durchdrungene „I Wish You Happiness“ oder das sich am Chicago-Klassiker „If You Leave Me Now“ orientierende „I Need Someone To Trust“. Über die gesamte Spielzeit geht dem Comeback etwas das Feuer verloren, doch für einen nostalgischen Umtrunk reicht das Wiederhören allemal.     

„Banana Skin Shoes“ präsentiert in knapp 51 Minuten 14 Songs, die sich stilistisch beim Psychdelic-Pop der sechziger Jahre und dem Softrock der 70er bedienen, dem 80er Jahre Pop und dem 90er Jahre Britpop Referenz erweisen, hier und da plötzlich Soul- und Jazz-Einflüsse hervorheben, andere Bands (wie The Stranglers oder Chicago) direkt zitieren, die Streicher groß aufspielen lassen oder mit fetten Beats unterlegt werden. Das Album ist als CD, Kassette und Doppel-LP erschienen. Schallplattenfreunde können zwischen schwarzem und (limitiertem) weißem Vinyl wählen.




Die blonde Frau auf dem Plattencover, die von Katie von Schleicher umarmt wird, dürfte eine Anspielung auf Kim Novak in Alfred Hitchcoc...


Die blonde Frau auf dem Plattencover, die von Katie von Schleicher umarmt wird, dürfte eine Anspielung auf Kim Novak in Alfred Hitchcocks „Vertigo“ sein, denn die Musikerin sah diesen Film zuletzt noch einmal und fühlte sich aufgrund des unterschwelligen Themas Missbrauch und projizierter weiblicher Rollenbilder von diesem inspiriert und reflektiert das Thema zerstörerische Liebe. 

Nach dem Mini-Album „Bleaksploitation“ (2015) und dem eigentlichen Debüt „Shitty Hits“ (2017) stellt „Consummation“ die dritte Veröffentlichung für Katie von Schleicher dar. Auf 13 Songs zeigt sie sich ambitioniert und mannigfaltig und wechselt zwischen krautigem Elektro-Rock, introvertiertem Kammerpop, krachenden Rock-Ausbrüchen sowie verträumtem LoFi-Folk hin und her und lässt stimmlich gelegentlich an Kate Bush denken. Fans von Sharon van Etten, Cat Power, Feist oder Angel Olsen sollten sich „Consummation“ vormerken.    




Auf CONSUMMATION gibt es zwar ebenfalls eine Reihe von traurigen Hymnen. Doch häufiger als zuvor lässt Katie von Schleicher die Sonne rein: „Wheel“ ist sehr schöner Indie-Pop, so lieblich wie eine Komposition von Belle And Sebastian, aber gesungen mit dieser tollen Stimme, die sich bei den tiefen Tönen besonders wohlfühlt. „Caged Sleep“ dreht mit melodischen Keyboards und abseitigen Sounds ins Kosmische und bereitet den Boden für den Weltraumgospel „Messenger“, auf dem Katie von Schleicher ihre Stimme vervielfacht und dadurch auf wundersame Weise viel leichter klingt.
(musikexpress)




„Consummation“ ist vielgesichtiges Werk, dennoch aus einem Guss und von einem feinsinnigen roten Faden durchzogen. Katie Von Schleicher hebt sich ein wenig von ihrem bisherigen Schaffen ab, ohne dieses komplett ad acta zu legen. Neuer Elan und krautig angeproggter Spielwitz begleiten die vertraute Lo-Fi-Ästhetik und suchen nach dem goldenen Moment. Den findet die Singer/Songwriterin immer wieder auf dieser tollen Platte.
(Beatblogger)



Die Idee hat sich der gute Tim Burgess doch bei uns abgeschaut, oder? In unregelmäßigen Abständen treffen wir uns zu Listening Sessions,...


Die Idee hat sich der gute Tim Burgess doch bei uns abgeschaut, oder? In unregelmäßigen Abständen treffen wir uns zu Listening Sessions, hören uns ein neues Album an und sprechen darüber. Volkers Couch entspricht dabei Tims Twitter. Der Kreis der Zuhörer ist natürlich bei ihm viel größer, die Platten sind in der Regel älteren Datums, aber der Spaß ist vermutlich eben so groß. 

Der Sänger der Charlatans hat die Isolation während der Coronakrise genutzt und auch schon andere Musiker eingeladen und so zum Beispiel mit Liam Gallagher und Bonehead „Definitely Maybe“ (Oasis) oder mit Andy Bell und Laurence Colbert „Going Blank Again“ (Ride) gehört und kommentiert. Auf der Seite Tims Twitter Listening Party kann man einerseits sehen welche Alben in den nächsten Wochen und Monaten anstehen und andererseits auch vergangene Hördurchläufe nachvollziehen. 

Heute Abend wird es besonders spannend, denn nach „Slide“ von George Clinton und „Rio“ von Duran Duran steht „I Love The New Sky“, die neue Platte von Tim Burgess, auf dem Programm. Das auch bei seinem vierten Soloalbum das Wörtchen „I“ im Titel auftaucht, mag kein Zufall sein, denn Burgess löst sich von allen Charlatans-Erwartungen, wühlt sich durch seine offensichtlich gut und bunt bestückte Plattenkisten, macht was er will und experimentiert wie er will. Mit „nostalgischer Baroque Pop mit Ausflügen Richtung Westcoast und Psychedelia“ könnten die 12 Songs, die es natürlich auch auf buntem splatter Vinyl im Gatefold Cover gibt, vielleicht gut subsumiert werden.  




Bereits das Intro des Openers „Empathy For The Devil“ versprüht nicht nur wegen seiner unverhohlenen The-Cure-Anleihen und der ebenso offensichtlichen Rolling-Stones-Referenz einen wohligen Charme.
Es passt zur aktuellen Lage, dass „I Love The New Sky“ auch durch Experimentierfreude glänzt. Da wären beispielsweise „Comme D’Habitut“ und „The Mall“, die durch ihre ausufernden Instrumentalteile erfolgreich Richtung Prog-Rock schielen, jedoch ohne ihre Basis in der Pop-Musik aus den Augen zu verlieren.
„Sweet Old Sorry Me“ hingegen nimmt seinen Hörer mit auf eine Reise, die man eben gerade nicht antreten kann. Stattdessen lässt man sich von den typischen Streicher-Sequenzen die nötige Wärme der Abendsonne aufs Gesicht zaubern, während man zu den Saxophon-Klängen an einem kalifornischen Pier seiner Wahl entlangschlendert und kaum überrascht ist, dass am hippen Kaffeeladen nebenan Paul McCartney steht und die Mitmusiker im Geiste dirigiert.
(Musikblog)




Wer von Burgess’ alter Band The Charlatans nur „The Only One I Know“ kennt und Britpop nur für eine hypegeschwängerte Anekdote aus den 90ern hält, wird sich beim Hören von I LOVE THE NEW SKY fragen, was das alles soll: Warum tut dieser wenig kunstvoll blondierte Pilzkopf so, als würde er die Beatles und Pink Floyd kombinieren können? Warum klingt seine Stimme nach einer Überdosis Nasentropfen, warum dauern die meisten dieser Songs länger als vier Minuten?
Wer dagegen zu Hause dutzendweise Platten von The Divine Comedy, The Cleaners From Venus, Kevin Ayers oder eben auch 10cc herumstehen hat, für den sind diese Fragen kein Thema. Tim Burgess, der hier zum ersten Mal ohne Gastsongwriter auskommt, hat sich im Laufe seines Lebens einen gigantischen Popkosmos erobert, und diesen leuchtet er nun aus, natürlich sehr englisch, will heißen: egozentrisch.
(musikexpress)






Bleiben wir noch einen Tag musikalisch in Kanada und bewegen uns von der West- and die Ostküste, und zwar von Vancouver ins rund 4.500 k...


Bleiben wir noch einen Tag musikalisch in Kanada und bewegen uns von der West- and die Ostküste, und zwar von Vancouver ins rund 4.500 km entfernte Montreal und damit von Jordan Klassen zu The Dears.

Die Band existiert seit 1995, kommt mittlerweile auf acht veröffentliche Alben und hat mit ihrem kreativen Kopf Murray Lightburn nur noch ein Gründungsmitglied. Natalia Yanchak, mit der er seit 2005 verheiratet ist (und deren Kinder allen Ernstes Neptune und Apollo heißen), darf nach 22 Band-Jahren ebenfalls als Konstante betrachtet werden.  

Lovers Rock“ bietet 10 bedrohliche, epische, bombastische und teilweise orchestrale Indie-Rock-Songs, die apokalyptische und dystopische Themen behandeln. Stimmlich wird Murray Lightburn gern (und zu Recht) mit Morrissey, Damon Albarn oder David Bowie verglichen, klanglich können mit Arcade Fire und Pink Floyd noch zwei Bands herangezogen werden, die nicht gerade für soundtechnische Bescheidenheit bekannt sind.  

Die Plattenkritiken fallen recht unterschiedlich aus - und auch wenn ich die 2/5 Sterne-Bewertung des NME nicht nachvollziehen kann, ist diese Umschreibung ziemlich großartig geraten:

He makes Morrissey sound like an eternal optimist: “I can certainly feel decay crumbling inside us / And the weight from the rubble’s gonna take me down.”
It’s a little overbearing, to be honest – and we’re only just getting started. ‘‘I Know What You’re Thinking And It’s Awful’ features more mournful keys, courtesy of Natalia Yanchak, who happens to be Lightburn’s wife. Imagine these two at a dinner party. 

Die auffälligsten Titel sind vielleicht „Instant Nightmare!“, bei dem Natalia Yanchak singen darf und das an die guten Zeiten der Smashing Pumpkins erinnert, und „The Worst In Us“, welches plötzlich abbricht, „Our House“ von Madness zitiert, um dann irgendwie nach Propaganda zu klingen.




Lovers Rock reflects the Dears' identity as a band, illustrating their development, both lyrically and musically, by intertwining a sense of being down in the dumps with intricate, euphonious melodies.
The album culminates with "We'll Go into Hiding," its morose nostalgia embellished by violins and pounding drums. From these tinted lenses, the wicked world eerily resembles a grey cloud, but "it is going to be alright." Just escape the desolation and despair with a loved one.
(Exclaim)




However, in the great tradition of the Dears, Lovers Rock is also a beautifully constructed exercise in intelligent and artful indie pop, less grandiose than their 2004 triumph No Cities Left but with nearly as sophisticated an approach to dynamics, arrangements, and melody. Even when the guitars kick up some noise on "No Place on Earth" and "Instant Nightmare!," the performances are precise and full of carefully tailored atmosphere, and Lovers Rock boasts a level of record-making craft that's as strong as any contemporary indie band in 2020. At their best, the Dears make music so beautiful that you can sometimes forget how bitter and resigned they seem to be, and Lovers Rock works the "pretty music about ugly emotions" angle as effectively as anything they or their peers have done in ages.
(All Music)




The Dears in Deutschland:
10.11.20 Berlin, Privatclub



Was haben Sufjan Stevens, Belle & Sebastian, Agnes Obel, Kings Of Convenience, Aldous Harding, Niels Frahm, The National, Nick Drake...


Was haben Sufjan Stevens, Belle & Sebastian, Agnes Obel, Kings Of Convenience, Aldous Harding, Niels Frahm, The National, Nick Drake und Enya gemeinsam? 
Sie tauchen alle in einer Playlist mit Künstlern, auf, die Jordan Klassen auswählte, weil sie sein viertes Album „Tell Me What To Do“ inspiriert haben. 

Vielleicht kann das dezente elektronische Geplucker des Openers „Loss For Words“ auf Niels Frahm zurückgeführt werden, die Stimme von Matt Berninger könnte man sich auch sehr passend auf „Surprised / Not Surprised“ vorstellen und glücklicherweise wurde das Thema Enya von Jordan Klassen auf seinem zweiten Album „Javelin“ komplett abgehandelt. Tatsächlich lassen sich aus dem Gros der 12 Stücke tatsächlich Kings Of Convenience, Nick Drake und natürlich Sufjan Stevens als Einflüsse wieder einmal sehr gut heraushören („Ministry Of Doubt“, „Virtous Circle“ und „None Of My Answers“ seien hier exemplarisch genannt). 

Mit „I Want To Move In To Your House“ hat „Tell Me What To Do“, das insgesamt vierte Album des Kanadiers, auch einen fröhlich-beschwingten Pop-Song zu bieten - vielleicht standen hier Belle & Sebastian Pate. Der ungewöhnlichste Song des Albums ist sicherlich „Identivacation“, aber seht und hört selbst:

 


These 12 songs weave quietly contemplative meditations on finding your place in the world. As the listener is swept into waltzing string arrangements, as on "Ministry of Doubt," Klassen expertly threads tales that remind us of the inescapable nature of loneliness and its essential role in the human experience.
Klassen's talent for poignant lyricism and effortless melodies is evident throughout the entire album.
(Exclaim)






“Ministry of Doubt” starts with a gently plucked guitar and melody reminiscent of Simon and Garfunkel. As the song adds more instruments to the track, though, it becomes infinitely more whimsical and melancholic as its lyrics muse on the humor and inevitability of isolation: a song that wouldn’t be out of place in a Wes Anderson soundtrack.
“Virtuous Circle” is a song overflowing with pain. Front and center of the song is a strong drum beat and fast piano to build a sense of urgency, while Klassen’s quiet vocals sound especially exhausted. He is desperate in this track to communicate to the user that he is tired of the vicious cycle of the world and wishes to be “recycled” to a world with a virtuous circle.
Finally, “I Want to Move Into Your House” is just utterly delightful. This track is particularly notable for using a xylophone to great effect. The song is full of a bounce and charm as Klassen excellently translates how inspiring their friend or lover is: enough so they want to see them every day.
(Canadian Beats)





Dass es in den letzten Jahren still um The Airborne Toxic Event geworden war, hängt damit zusammen, dass der Band-Leaders Mikel Jollett...


Dass es in den letzten Jahren still um The Airborne Toxic Event geworden war, hängt damit zusammen, dass der Band-Leaders Mikel Jollett die Zeit seit dem letzten Album „Songs Of God And Whiskey“ (2015) nutze, um eine Auszeit zu nehmen und den Tod seines Vaters sowie seine nicht ganz einfache Kindheit zu verarbeiten. Dafür wählte er kreative Weg und schrieb einerseits einen autobiografischen Roman, der auch das Aufwachsen in einer Sekte („Church of Synanon“), Armut, Alkohol- und Drogensucht sowie emotionalen Missbrauch ithematisiert, und andererseits zwölf neue Songs, die im sechsten Album der Band aus Los Angeles mündeten. Buch und Platte tragen den gleichen Titel, nämlich „Hollywood Park“, und werden nun im Abstand weniger Tage veröffentlicht.    

Das Album erscheint als Doppel-LP (Gatefold Sleeve, 180 Gramm) und bietet in der limitierten Auflage „Splatter Vinyl“. Produziert wurde das Konzeptalbum, das sich an Szenen und Themen des Buches anlehnt, Audiodaten seiner Familie einbindet und teilweise auf Gospelchöre und opulente Streicherarrangements baut, von Mark Needham (The Killers, Fleetwood Mac). Das zwischen sanften Piano-Balladen und aufbrausendem, bombastischem Indierock liegende „Hollywood Park“ dürfte Fans von Bruce Springsteen und Arcade Fire gefallen.




Wenn sich der Frontmann, der in den knapp anderthalb Jahrzehnten der bisherigen Laufbahn seiner Combo zu einem allerorts hoch angesehenen Songwriter geworden ist, also in 'Hollywood Park' oder 'The Place We Meet A Thousand Feet Beneath The Racetrack' an Bruce Springsteens Sturm-und-Drang-Phase orientiert, mit 'Brother How Was The War' eine Klavier-Elegie anstimmt und sich während des hauchzarten 'Everything I Love Is Broken' betont nachdenklich gibt, scheint sich darin der Grund dafür widerzuspiegeln, dass er überhaupt erst mit dem Musikmachen begann.
Da ist aber noch mehr: Wohingegen die Liedermacher-Nummer 'Carry Me' mit schwungvollem Uptempo-Groove und Akustikgitarren-Fundament die ätherisch vielschichtige Produktion hervorhebt, weicht die vorab veröffentlichte Single 'Come On Out' als Zweiviertelbeat-Stoizismus mit simplem Bassmotiv im Vordergrund und fast Gothic-mäßig tiefen Vocals genauso wie das cineastische 'All The Children' von der eigentlich recht traditionellen Geschichtenerzähler-Masche ab, die Jollet abzieht.
(Musikreviews)





10. Phoebe Bridgers - Punisher (Black Vinyl) (19.6.2020) 9. Haim - Women In Music Part III (2 LPs) (26.6.2020) 8. R...


10. Phoebe Bridgers - Punisher (Black Vinyl) (19.6.2020)








9. Haim - Women In Music Part III (2 LPs) (26.6.2020)








8. Rolling Blackouts Coastal Fever - Sideways To New Italy (Limited Loser Edition, Sky Blue Vinyl) (5.6.2020)








7. Sleeper - Smart (25th Anniversary Deluxe Edition, 2 LPs, Limited Edition) (5.6.2020)








6. Paul Weller - On Sunset (2 LPs, Limited Edition) (19.6.2020)








5. Marion - The Program (180 gr., Translucent Green Vinyl) (12.6.2020)








4. Liam Gallagher - MTV Unplugged (Live At Hull City Hall) (Splattered Vinyl, Indie Retail Exclusive) (12.6.2020)








3. Marion - This World And Body (180 gr., Gold Vinyl) (12.6.2020)








2. The Electric Soft Parade - Stages (Robot Pink Vinyl) (19.6.2020)








1. The National - High Violet (Expanded Edition, Marbled White & Purple/Violet Vinyl, 3 LPs) (19.6.2020)












10 Fakten zum neuen Album von The 1975 : 1. Bei der Veröffentlichung von „A Brief Inquiry Into Online Relationships“ Ende 2018 wurde d...


10 Fakten zum neuen Album von The 1975:

1. Bei der Veröffentlichung von „A Brief Inquiry Into Online Relationships“ Ende 2018 wurde der Nachfolger „Notes On A Conditional Form“ bereits für Mai 2019 angekündigt. Nach mehreren Verschiebungen steht das vierte Album von The 1975 nun am 22. Mai 2020 in den Plattenläden.

2. Auch das Plattencover wechselte im Verlauf der Zeit vom oben abgebildeten Cover, zu diesem hier und wieder zurück:



3. Mit 22 Liedern und einer Laufzeit von 80:30 Minuten ist es das bisher längste Album von Matthew Healy, Adam Hann, Ross MacDonald und George Daniel. Healey und Daniel produzierten mit Jonathan Gilmore auch das Album.




4. Im Juli 2019 wurde mit „The 1975“ der erste Song (und der Opener des Albums) veröffentlichte. Zu hören ist darauf ein Essay der schwedischen Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg.

5. Weitere Gastbeiträge stammen u.a. von Phoebe Bridgers (Gesang auf „Jesus Christ 2005 God Bless America“ und Hintergrundgesang bei „Then Because She Goes“, „Roadkill“ und „Playing on My Mind“) sowie FKA Twigs (Gesang auf „What Should I Say“ und Hintergrundgesang bei „If You're Too Shy (Let Me Know)“). Auf „Nothing Revealed / Everything Denied“ hört man den London Community Gospel Choir und auf „Shiny Collarbone“ den jamaikanischen Dancehall Musiker Cutty Ranks.




6. Zwischen August 2019 und Mai 2020 erschienen vorab 7 Songs als Singles. Mit Platz 14 war „If You're Too Shy (Let Me Know)“ nicht nur die erfolgreichste Single in den Charts des Vereinigten Königreiches aus diesem Album, sondern auch generell für The 1975. „The Sound“ (2016) hielt diesen Rekord zuvor mit Platz 15. 

7. „Notes On A Conditional Form“ ist als CD (Softpack CD pressing printed on 100% recycled card), Kassette (Recycled plastic cassette in yellow housed in 100% recycled card sleeve) und LP (Double gatefold standard weight vinyl printed on 100% recycled card on pure clear vinyl with album download code) erhältlich. Die Schallplatte ist erst ab dem 12. Juni verfügbar. Die limitierte Auflage der LP hat folgendes zu bieten: Double gatefold standard weight vinyl printed on 100% recycled Cairn Natural Kraft card on exclusive limited picture disc vinyl with album download code.




8. Der Song „Don’t Worry“ wurde vom englischen Schauspieler Timothy Malcolm Healy komponiert, der darauf auch zu hören ist. Er ist der Vater von Sänger Matthew Healy.

9. Bisher erreichten alle Alben von The 1975 den ersten Platz in Großbritannien. Von den Kritikern wurden sie jedoch sehr unterschiedlich auf- und wahrgenommen. Bei Metacritic sind folgende Durchschnittswertung für die vier Alben hinterlegt: „The 1975“ (67/100 Punkten; 2013), „I Like It When You Sleep, For You Are So Beautiful Yet So Unaware Of It“ (75/100; 2016), „A Brief Inquiry Into Online Relationships“ (83/100; 2018) und „Notes On A Conditional Form“ (73/100; 2020).

The 1975 have somehow put out an album made for introspection and headphone listening and dancing around your living room, something deep and sprawling and occasionally silly to dig deep into over many listens, during which your favourite track will shift on a daily basis. Something that requires time and attention – something just right for now.
(NME)

‘Notes On A Conditional Form’ is lyrically playful and musically a step away from being confused for a compilation album of the best tracks this group has ever released. But that confusion is warranted. This is The 1975’s quarantine Megazord.
(Clash Music)

10. Aktuell sind vier Konzerte von The 1975 in Deutschland noch nicht abgesagt. Das sind die Termine:
11.10.20 Düsseldorf, Mitsubishi Electric Halle
14.10.20 Frankfurt, Jahrhunderthalle
15.10.20 Berlin, Velodrom
24.10.20 München, Zenith


10 Stimmen zum neuen Album der Einstürzende Neubauten : 1. musikexpress Die Grundstimmung von ALLES IN ALLEM ist kontemplativ. Int...


10 Stimmen zum neuen Album der Einstürzende Neubauten:

1. musikexpress

Die Grundstimmung von ALLES IN ALLEM ist kontemplativ. Interessant, wie sich Blixa Bargeld und Nick Cave annähern. Das Titelstück und „Taschen“ sind großartige Balladen, „Seven Screws“ eine wunderbare Betrachtung von Gender-Identität, die Stimme löst die sieben Schrauben, ordnet die Fragmente neu, zieht aus dem „Ozean der Möglichkeiten“ ein neues Ich: „Non-binary. I: forever new.“ Wer die Neubauten der 90er mag, erfreut sich am Industrial-Twist „Ten Grand Goldie“, in ihre Frühphase kehrt die Gruppe mit der Avantgarde-Collage „Zivilisatorisches Missgeschick“ zurück, wohlwissend: „Wir leben hier nicht mehr / Schon lange, schon lange nicht.“

2. Zeit

In einem Punkt sticht die neue Studioplatte aus dem vielfältigen Gesamtwerk der Einstürzenden Neubauten hervor: Es ist eine Art Berlin-Album geworden - die Lieder heißen «Am Landwehrkanal», «Grazer Damm», «Wedding» oder «Tempelhof». (…)
«Alles in Allem» ist ein Werk, dem man im positiven Sinne die Dringlichkeit anmerkt, nochmal etwas zu beweisen. 

3. musikblog

„Alles In Allem“ bleibt, was Neubauten-Alben immer waren: spektakulär, unerklärlich, interpretierbar.
Inzwischen zugänglicher, dabei gleichbleibend fruchtbarer Nährboden für Blixa Bargelds Poesie, die lauert, verwirrt, schmeichelt und – „Wo man denkt, es wäre gut, ist es vielleicht nicht so, und wo es gut nicht sein sollte, ist es vielleicht doch so“-  im Augenblick möglicher Eindeutigkeit verklausuliert bleibt.




4. Plattentests

"Alles in allem" ist ein Album von erstaunlicher Homogenität. Konzeptionell, klangtechnisch und textlich greifen die einzelnen Elemente in beeindruckender Manier ineinander. Freilich werden jene, die die Lärmorgien früherer Tage vermissen, hier nicht glücklich werden. Aber hierzu wurde bereits alles gesagt. Niemand klingt so wie Einstürzende Neubauten. Wenige können die deutsche Sprache so schwirren lassen wie Blixa Bargeld. 

5. Berliner Zeitung

Mit der Wende kam jenes West-Berlin abhanden, und die Neubauten wurden ruhiger. „Silence is Sexy“ hieß vor 20 Jahren ihr größter deutsche Chart-Erfolg. Das neue Berlin-Album führt die Ruhe fort. Die von N.U. Unruh und Rudolf Moser beklopften Metallobjekte werden für konventionelle Rhythmusarbeit eingesetzt. Jochen Arbeit schubbert gepflegt Gitarre. Orgeln orgeln langgezogene Akkorde, wie etwa im Titelstück „Alles in Allem“, wo Bargeld in seiner längst Tradition gewordenen, staatstragenden Manier kleine Zufallsbeobachtungen mit großen Fragen von Individuum und Unendlichkeit verknüpft.

6. MDR Kultur

Wer früher Angst hatte, seine Ohren könnten beim Hören einer Platte der Einstürzenden Neubauten bluten - der kann die Berliner Band auf "Alles in Allem" nochmal neu kennenlernen. Es gibt nur einen “Rocker”, wie Blixa Bargeld es nennt: "Ten Grand Goldie". Ansonsten wiegt sich das Album schwermütig. Ruhig. Tief.
Wer die Band um Blixa Bargeld schon lange begleitet, wird sich in das multimediale Angebot von Videos, Buch, Deluxe Editon stürzen. Die Neubauten selbst lassen auf "Alles in Allem" nichts mehr einstürzen. Aber sie basteln und experimentieren weiter an Soundwerken, die in der Musik einzigartig bleiben. Wer aufmerksam hinhört, erkennt die vielen Schichten in Blixas Texten, die Suche nach Weite und gleichzeitig Passgenauigkeit. Blixa Bargeld läuft weiter in seinem eigenen Paralleluniversum nahe der Realität entlang.

7. NEØLYD

Alles in allem ist „Alles in Allem“ jedoch weit weg vom einstigen Aufbegehren gegen jegliche Konvention. So wie es mittlerweile versicherungstechnisch nicht mehr möglich ist, auf dem Schrottplatz nach neuen Instrumenten zu suchen, so gesetzt präsentieren sich die Einstürzenden Neubauten auch auf diesem Album. Mal opulent, mal mucksmäuschenstill flüstert und golumnt sich Blixa Bargeld durch zehn (Fieber-)Träume, gekonnt und stilsicher. Nicht mehr, nicht weniger und doch wohnt dem Album ein unwiderstehlicher Zauber inne, den selbst das xte Neubauten-Tattoo im erweiterten Instagram-Feed nicht einzureißen vermag.




8. Spiegel

Die Neubauten hauen immer noch auf Eimern rum, aber jetzt in Hochglanz. Die Lieder sind neu möbliert und doch mit Vorsicht zu genießen. In "Taschen" wirkt das gefräßige Ungetüm der Lyrics nur scheinbar ruhig, es schleicht durch die leere Wohnung und lauert. Manchmal sind die Geigen nahezu verdächtig freundlich.
"Wir leben hier nicht mehr", singt Bargeld in "Zivilisatorisches Missgeschick", bevor sich der Klang eines schwingenden Blechs langsam hochschraubt. In "Tempelhof" werden die "Blätter auf dem bunten Marmorboden" mit einer Harfe in den Song getupft. Man merkt, dass Bargeld Haute Cuisine mag - Kochen und Musik anrühren sind verwandter, als man gemeinhin annehmen möchte. "Alles in Allem" wäre dann gebeizter Gesangssaibling mit Blecheimersoufflé an fermentierten Samples in einem Nest aus Kunstliedfäden.

9. kulturnews

„Alles in Allem“ ist ein Porträt Berlins, in das sich immer wieder schemenhaft die Bandgeschichte und persönliche Erinnerungen einschreiben.
Eingangs zitiert man sich zwar selbst – wie im Industrial-Hybrid „Ten Grand Goldie“ oder der Postpunk-Volksmusik-Ballade „Am Landwehrkanal“ – doch das Ergebnis steigt nicht den lärmenden Sturm-und-Drang-Jahren der Neubauten nach. Vielmehr wirken diese Stilistiken wie durch den Filter ihrer späteren freiförmigen Experimentalmusik betrachtet, die sich schon längst keine Genregrenzen mehr setzt, und auf die sich das Album in der zweiten Hälfte zubewegt.

10. laut

Insgesamt bauen die klanglichen und lyrischen Komponenten dieser Platte nach und nach auf, so dass am Ende ein zusammenhängendes großes Ganzes bleibt. Dabei hat man die West-Berliner nur selten so kompakt und zugänglich gehört. Nur täuscht die Eingängigkeit nicht darüber hinweg, dass zwischen fragiler Schönheit und purer Hässlichkeit manchmal nur ein klitzekleiner Augenblick liegt. Das macht "Alles In Allem" zum besten Neubauten-Album seit Ewigkeiten.


Einstürzende Neubauten unterwegs:

18.09.2020 München, Muffathalle

21.09.2020 Berlin, Konzerthaus

25.09.2020 Berlin, Columbiahalle

06.10.2020 Hamburg, Elbphilharmonie

16.05.2021 Ludwigsburg, MHP Arena

25.05.2021 Köln, E-Werk

27.05.2021 Wiesbaden, Schlachthof




Ganze sieben Jahre ließen und die Gebrüder White auf ein neues Album von The Electric Soft Parade warten und trotz diverser anderer mus...


Ganze sieben Jahre ließen und die Gebrüder White auf ein neues Album von The Electric Soft Parade warten und trotz diverser anderer musikalischer Aktivitäten scheint sich so viel Material angesammelt zu haben, dass „Stages“ dieses Jahr mit „Avenue Dot“ noch einen Nachfolger finden soll.

Auf ihrem fünften Album verarbeiten Alex und Thomas inhaltlich den Tod ihrer Mutter und schmücken die neuen Songs so aus, wie sie es vor 18 Jahren bereits mit ihrem größten Hit „Silent To The Dark“ (UK #23) taten, der in der ungekürzten Album-Version 9 Minuten läuft. So nehmen sich die 7 Lieder von „Stages“ Zeit für unerwartete Wendungen, instrumentale jazzige Zwischenspiele, bombastisches Bläser-Anschwellen oder lang anhaltende Corde und summieren sich auf 58 Minuten. Die in der Presse gezogenen Vergleiche reichen von Pulp über Doves bis hin zu Arctic Monkeys in ihrer aktuellen „Tranquility Base Hotel & Casino“-Phase und würden sich eigentlich das Progressive-Britpop-Label verdienen.

Schallplatten-Sammler können sich freuen, dass der ausverkauften ersten Auflage (auf 250 Stück limitiert und nummeriert, Pink Splatter Vinyl) nun eine zweite (Robot Pink Vinyl, 2 LP) nachgeschoben wurde.




It’s certainly heart-wrenching, with Alex displaying a richly poetic ability to nail the nature of bereavement, his voice hauntingly sad as he enunciates lines that skewer the way such loss places one at odds with the mundane details of everyday life.  (…)
The accompanying music is varied but always lush. “The Bargain” comes on somewhere between Pulp and burlesque Seventies glam pop, while the 12 minute “On Your Own” is an epic that churns its way from a steady piano-accompanied strum to a euphoric, brass-underpinned odyssey. A number of the songs are very long but they’re never dull, The Whites successfully pull the listener into their world, tempering the strife and mental pain with persuasive musical counterpoints.
Stages is not an album anyone will be playing to friends while sucking beers before a night out. This isn’t to say it’s relentlessly downtempo, far from it, the music often takes flight, but at its core it’s a personal exposition of catharsis, set in the real world. As such, it’s one of the few fully conceived albums on its subject. Almost everyone goes through the loss of their parents, a seismic life event of the psyche, yet there’s little focused music dealing with it. Electric Soft Parade have made a stunning foray into seldom-explored territory.
(The Arts Desk)




Die erste Vorladung (VI) Personalien: Die Londoner Band Happyness besteht seit dem Ausstieg von Benji Compston im Februar 2019 nur n...


Die erste Vorladung (VI)

Personalien:
Die Londoner Band Happyness besteht seit dem Ausstieg von Benji Compston im Februar 2019 nur noch aus Jonny Allan und Ash Cooper (nun als Drag-Queen Ash Kenazi unterwegs).

Tathergang:
Als Trio veröffentlichten Happyness mit „Weird Little Birthday“ (2014) und „Write In“ (2017) zwei Alben. „Floatr“, von der Band als „both a break-up and a coming out album“ beschrieben, ist nun ihre erste Platte (schwarzes oder durchsichtiges Vinyl) als Duo.

Plädoyer:
Die Mischung aus Janglepop, Slacker- und Indierock lässt an US-Vorbilder der 90er Jahre denken: The Flaming Lips, Sparklehorse, Pavement und Dinosaur Jr - und vor allem an eine Band, die wie Happyness aus dem Vereinigten Königreich stammt, in der Britpop-Hochphase aber eher über den großen Teich schielte: Teenage Fanclub. Auch wenn akustische Gitarren, Piano und orchestrale Arrangements den Sound von „Floatr“ dominieren, dürfen die Gitarren zwischendurch bei angezogenem Tempo auch mal schrammeln und aufheulen.  

Zeugen:

It shimmers with wonky ’90s-indebted pop smarts, a daisy-chain of balmy nostalgia with blissed-out guitars, hushed vocals and kaleidoscopic lyrics. ‘Vegetable’, written amid the shrapnel of the group’s break-up, is a pop song that manages to include lyrical references to Chumbawamba’s ‘Tubthumping’, RuPaul’s Drag Race alumnus Jujubee and Scientology. It’s a veritable Family Fortunes board of ‘Things You Wouldn’t Expect To See In A Song Together’. The title track, meanwhile, deals evocatively with the struggle to come to terms with yourself.
(NME)

Emotional yet playful, soft yet strong, Happyness newest is the sound of a band fully settled in their own skin.
(DIY)

As the band continue to explore the elements of shoegaze, jazz-melodies and saccharine pop at the edges of their well-worn indie-rock, Happyness find themselves back in top form and ready to reach out once more into a chaotic unknown.
(The Line Of Best Fit)

Indizien und Beweismittel:






Ortstermine:
26.10.20 Hamburg, Aalhaus
27.10.20 Berlin, Privatclub
28.10.20 Schorndorf, Manufaktur
29.10.20 Köln, Bumann & Sohn

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…



Die erste Vorladung (V) Personalien: Das Quartett Ist Ist stammt aus Manchester und besteht aus Adam Houghton, Andy Keating, Joel Kay...


Die erste Vorladung (V)

Personalien:
Das Quartett Ist Ist stammt aus Manchester und besteht aus Adam Houghton, Andy Keating, Joel Kay und Mat Peters.

Tathergang:
Die Band gründete sich 2014 und veröffentlichte auf kleinen Labels oder in Eigenregie seit 2016 vier Singles und vor zwei Jahren die „Spinning Rooms“ EP über Kind Violence Records. Seit Anfang Mai gibt es das beim gleichen Label erschienene Debütalbum, das von den insgesamt 9 zuvor heraus gebrachten Liedern nur „Silence“ und „Night’s Arm“ ist Neueinspielungen präsentiert und 8 neue Songs bietet. „Architecture“ ist als Kassette, CD und LP (180 gram heavyweight vinyl, gatefold sleeve) erhältlich, bei der Schallplatte kann man zwischen black, clear und toxic yellow wählen. Die britischen Top 100 wurden knapp verfehlt, aber: #3 Indie Album Chart, #4 Vinyl Album Chart und #5 Physical Album Chart.

Plädoyer:
Quartett aus Manchester, schwarz-weiß-Optik, Sänger mit Bassbariton-Stimme, eine Mischung aus Post-Punk und Gothik-Rock - wie sollte man da ohne den Hinweis auf Joy Division auskommen?

Zeugen:

Opener ‘Wolves’ raises the curtain brilliantly, tieing together ominous washes of synths, brooding baritone vocals and howling trails of guitar and leaving a mouth-watering taste of what’s to come. The urgent ‘You’re Mine’ is an atmospheric post-punk treat with its low slung basslines and ear-catching refrain, while ‘Black’ delivers something more melodic and introspective. (…)
Managing to accomplish such a mature and defined sound on a debut album is an impressive feat for sure. A gritty and deep collection of tracks, yet hook-laden and accessible enough to stand out on other levels.
(xs noize)

Architecture just is. It sits, humble honest, diligent and proud. Like a gritty, grimacing hard-working man. It’s deep and powerful. It writhes and arches, one-minute enthralling the next bringing you close to tears. From the design of the sleeves, the art prints and the limited coloured vinyl releases, everything sits in harmony, like ducks in a row. It’s the release they deserve – a fitting tribute to one of Manchester’s finest bands.
A magnificent debut. It’s the culmination of hard work and dedication, a record produced without compromise and one which will sit as one my favourite ever albums for a long time to come.
(Louder Than War)

Indizien und Beweismittel:






Ortstermine:
- derzeit nicht geplant -

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…




Die erste Vorladung (IV) Personalien: Die 20-jährige Singer/Songwriterin Eve Owen lebt in London, lernte im Alter von 7 Jahren das Ge...


Die erste Vorladung (IV)

Personalien:
Die 20-jährige Singer/Songwriterin Eve Owen lebt in London, lernte im Alter von 7 Jahren das Geigespielen und komponierte wenige Jahre später die ersten eigenen Songs auf Gitarre und Piano.  Die Helden ihrer Kindheit waren Bob Dylan und Joan Baez.

Tathergang:
Aaron Dessner darf vermutlich als Entdecker von Eve Owen gefeiert werden. So sorgte er dafür, dass sie auf „I Am Easy To Find“ (2019), dem letzten Album von The National, auf den Songs „Quiet Light“ und „Where Is Her Head“ zu hören war, produzierte ihr Debütalbum „Don’t Let The Ink Dry“ und stellte den Kontakt zu Gastmusikern wie dem Multi-Instrumentalisten Rob Moose (Bon Iver, Perfume Genius) und dem Pianisten Thomas Bartlett (David Byrne, St. Vincent und Father John Misty) her. Das Album entstand im Verlauf von drei Jahren, in denen die Schülerin Eve Owen ihre Sommerferien teilweise in New York mit Dessner im Long Pond Studio, einem umgebauten Bauernhaus im Hudson Valley, verbrachte. 

Plädoyer:
Spannende Folkmusik, die durch sanfte Streicher, dezentes Piano und elektronische Experimente geschickt akzentuiert wird. Highlight ist vielleicht das an Mazzy Star erinnernde „So Still For You“.

Zeugen:

While contrasting emotions and themes are revealed throughout this record, one theme does prevail and that is hope. The unbreakable hope in Owen’s delivery overcomes the feeling of loneliness and isolation, a reminder that bad days shall pass and in today’s world, this is something that we all need to be reminded of from time to time.
(The Line Of Best Fit)

‘Don’t Let The Ink Dry’ is complex and rich in emotion, dazzling with every song. Owen’s talent was evident when she sang alongside The National, but her solo work is truly wonderful as she tells captivating stories through electro-folk music. Every song is a welcomed listen, with something for every mood. The singer-songwriter has mastered heartbreaking ballads like ‘For Redemption,’ but proved she can also create strong folk-pop tracks like ‘Mother.’
Eve Owen has only just started her journey, but there’s clearly a bright future ahead for the artist as her mature and accomplished album proves she’s indie music’s rising star.
(Clash Music)

Indizien und Beweismittel:








Ortstermine:
07.08.20 Hamburg, Sommer in Altona

Urteile:
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Die erste Vorladung (III) Personalien: Der Bandname, den sich Alex Luciano (Gesang, Gitarre) und Noah Bowman (Schlagzeug) gaben, hat ...


Die erste Vorladung (III)

Personalien:
Der Bandname, den sich Alex Luciano (Gesang, Gitarre) und Noah Bowman (Schlagzeug) gaben, hat keine besondere Bedeutung.

Tathergang:
2014 lernten sich Alex Luciano und Noah Bowman in New Paltz, New York kennen. Bowman hatte zuvor schon in mehreren Bands gespielt, Luciano noch nicht einmal eine E-Gitarre in der Hand gehalten. 2015 nahmen sie erstmals gemeinsame Songs auf und 2017 erschien mit „Swear I’m Good At This“ ihr erstes gemeinsames Album. Danach dauerte es drei Jahre, bis mit „Night Terrors“ und „Thriving“ erste Singles aus ihrem zweiten Album veröffentlicht werden sollten. „Do You Wonder About Me?“ ist wie sein Vorgänger über Frenchkiss Records erschienen und als CD, Kassette und LP (Glow in the Dark Green Vinyl) erhältlich.

Plädoyer:
Die punkige Grundidee, Gitarristin in einer Band zu sein, ohne zunächst Gitarre spielen zu können, spiegelte sich auch im Debütalbum wider und ist nun nur noch partiell nachspürbar („Broken Body“, „Flash Flood“). Diet Cig haben an ihrem Sound gefeilt und wir hören nun ausgefeilteren, zurückhaltenderen Alternative Rock, der auch mal Tasteninstrumente einsetzt („Worth The Wait“), Handclaps integriert („Who Are You“) und eine - durch Alex Lucianos kindliche Stimme sowie eingängige Melodien - fast schon liebliche Note  hat.

Zeugen:

Do You Wonder About Me? will take you on a high speed roller coaster of emotions. From unexpectedly dancing on your bed to craving a road trip with the windows rolled down, this album has an irresistible sweetness that will leave you completed addicted.
(Wall of Sound)

Musically, too, this is a more expansive record. ‘Broken Body’ dips its toe into the shimmering shoegaze of bands such as Slowdive. ‘Flash Floods’ surges like a bull demolishing a china shop in roughly one-and-a-half minutes, sonically tapping into riot grrl and NYC punk rock. And closer ‘Night Terrors (Reprise)’ revisits that earlier track in an atmospheric, slow-burning light, Luciano’s observations shifting from urgent to contemplative. In scraping back the layers, Diet Cig unearth a new, more intimate voice: when Luciano sings “I want you to wake up next to me,” the loneliness feels palpable – and more aching – the second time around.
(NME)

Indizien und Beweismittel:








Ortstermine:
- derzeit nicht geplant -

Urteile:
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Die erste Vorladung (II) Personalien: Die norwegische Band Vonheim besteht aus Erlend Vesteraas (Gesang), Ståle Gilberg (Gitarre), Kj...


Die erste Vorladung (II)

Personalien:
Die norwegische Band Vonheim besteht aus Erlend Vesteraas (Gesang), Ståle Gilberg (Gitarre), Kjetil Gilberg (Bass) und Lars Even Tørresen (Schlagzeug).

Tathergang:
Das Quartett, das zuvor bereits in anderen Bands oder als Studio- und Live-Musiker aktiv war, veröffentlichte 2015 sein erstes Album namens „Lift Your Head“. Gemeinsam mit dem Produzenten Arne Aasland entstanden in den Sounderground Studios in Stavern, Norwegen, die neun Songs von „In The Deep“, die über das deutsche Label Snowhite Records (CD, LP, Download) veröffentlicht werden. Die teils üppigen Streicher-Arrangements steuerte Tarjei Nysted bei.

Plädoyer:
„Was passiert, wenn eine handvoll Typen mit vollkommen unterschiedlichen musikalischen Hintergründen, die aber durch gemeinsame Hingabe, Überzeugung und den unbedingten Willen der Zusammenarbeit miteinander verbunden sind, in einem Studio zusammenfinden, um dort einem einzigen Konzept zu folgen…?“, fragt der Pressetext zu Vonheims „In The Deep“. Die Antwort könnte sein: Eine Mischung aus dem Dramatischen und Schwelgerischen der großen und pompösen Balladen von a-ha sowie dem Experimentellen des Alternative Rock von Radiohead.

Zeugen:

„In The Deep“ verlangt etwas Geduld und volle Aufmerksamkeit. Viele Songs wirken zumindest anfänglich lieblich bis unscheinbar, eröffnen erst bei genauerem Hinhören sympatische Ecken und Kanten. Tatsächlich stecken begnadete Songwriter und Musiker hinter Vonheim, zerren hörbar in verschiedenste Richtungen, ordnen sich letztlich aber dem Track unter. Diese gespannte und doch songdienliche Atmosphäre kommt gut, das Spektrum zwischen gefühlvollen Indie-Pop-Klängen und scharfkantigem Alternative-Prog unterhält sowieso und mit „My Darkest Side“ haben Vonheim ein echtes Brett am Start. Tolle Entdeckung, tolle Typen.
(Beatblogger)

Wenn ein Song drei Jahren braucht, um auf einer Platte zu landen, dann zeugt das von einem unablässigen Glauben der Band, an den Song. Im Falle der norwegischen Band Vonheim wurde In The Deep sogar von einer Ballade zu einem epischen, satten Instrumentensturm. Mit seiner unglaublichen Energie und Wucht schmettert uns In The Deep einen wahren Sonnensturm um die Ohren und lässt uns in einer futuristischen Landschaft ohne jegliches Leben zurück. Als musikalischer Ausbruch dient aber nicht nur die Instrumentierung, sondern auch der Gesang des Frontsänger Erlend Vesteraas.
(Soundtrack Of My Life)

Indizien und Beweismittel:






Ortstermine:
- derzeit nicht geplant -

Urteile:
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Die erste Vorladung (I) Personalien: Katie Harkin ist eine Musikerin aus Leeds, die man als Sängerin/Gitarristin der derzeit pausiere...


Die erste Vorladung (I)

Personalien:
Katie Harkin ist eine Musikerin aus Leeds, die man als Sängerin/Gitarristin der derzeit pausierenden Band Sky Larkin kennt und möglicherweise als Tourmusikerin von u.a. Courtney Barnett, Kurt Vile, Sleater-Kinney oder Wild Beats bereits bei Konzerten gesehen hat.

Tathergang:
„Motto“, die letzte Veröffentlichung von Sky Larkin liegt sieben Jahre zurück, auch „Out In The Storm“ (2016), das Album von Waxahatchee, auf dem Katie Harkin als Musikerin und Komponistin aktiv beteiligt war, ist nicht mehr ganz taufrisch. Zeit also für ein erstes Soloalbum, das Katie Harkin gemeinsam mit Jenn Wasner von Wye Oak (Bass) und Stella Mozgawa von Warpaint (Schlagzeug) sowie den Produzenten Richard Formby und John Agnello in Los Angeles, New Jersey, Sheffield und in einem Nationalpark in der Nähe von Leeds aufgenommen hat. „Harkin“ erschien über die von Katie Harkin und Kate Leah Hewett gegründete Plattform Hand Mirror als CD und LP.

Plädoyer:
Trockener, atmosphärischer, aber auch zurückhaltender Indierock, der Freunden von (und jetzt tauchen fast all die Namen wieder auf) Sky Larkin, Waxahatchee und Courtney Barnett gefallen wird.

Zeugen:

A soundtrack to modern times with potent hooks and valuable reflections, Harkin’s debut record is one to devour.
(Spectral Nights)

Her career to date might have been bolstered by a stellar string of friends but there’s one thing that the multi-instrumentalist is more than capable of handling herself – the artful knack for sincere songwriting.
(The Skinny)

It begins with ‘Mist on Glass’, a serene and enticing opener that has crepuscular synth lines peppered throughout rolling guitars, with Harkin’s weathered and melodic voice gliding through it. It strikes an earnest note, and announces that Harkin has graduated from the ripping riffs of earlier to a more contemplative and insular sound, that of a sun setting, rather than rising.
The rest of the album utilises the same muted twilight-like palette, with individual tracks able to glow in the gloom including the Placebo-like angst of ‘Decades’, the catchy chorus of ‘Up to Speed’ and the evolving groove of ‘Sun Stay with Me’ whose production and sonic interplay recalls Talk Talk’s ‘Ascension Day’.
Unlike on previous incarnations, which gave the impression that Katie Harkin felt distracted by all the textures she didn’t have in her arsenal, it feels that on her travels that she has made a home with a singular sound, and found her true voice.
(Loud And Quiet)

Indizien und Beweismittel:








Ortstermine:
- derzeit nicht geplant -

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…




Seit 2006, dem Jahr in dem Mogwai mit „Zidane: A 21st Century Portrait“ ihren ersten Soundtrack veröffentlichten, haben die Schotten 5 r...


Seit 2006, dem Jahr in dem Mogwai mit „Zidane: A 21st Century Portrait“ ihren ersten Soundtrack veröffentlichten, haben die Schotten 5 reguläre Alben, jedoch 7 Scores für Filme und Serien herausgebracht. Das aktuelle Werk trägt den Titel „ZeroZeroZero“ und wurde recht überraschend und zunächst wegen der Corona-Krise nur digital über Bandcamp veröffentlicht. In der ersten Woche konnte man es im „Bezahl-was-du-möchtests“-Modus käuflich erwerben und 50% der Einnahmen gingen an den NHS sowie die Initiative Help Musicians. Aktuell ist das Album auch nicht gerade teuer.

Als Produzent für die 21 instrumentalen Stücke, die knapp 69 Minuten laufen, wurde wieder einmal Tony Doogan (Teenage Fanclub, The Delgados, Belle & Sebastian) verpflichtet, der für Mogwai bereits an „Happy Songs For Happy People“ (2003) und „Mr Beast“ (2006) sowie den Soundtracks „Zidane: A 21st Century Portrait“ (2006) und „Atomic“ (2016) arbeitete. Dem Sujet der Serie sind die größtenteils elektronischen und nur mit wenigen Post-Rock-Ausreißern versehenen Stücke sehr düster gehalten. „ZeroZeroZero“ funktioniert auch ohne bewegte Bilder und Gesang trotz seiner Überlänge als Gesamtwerk.




„ZeroZeroZero“ ist eine italienische Fernsehserie, die auf dem gleichnamigen Roman des Autors Roberto Saviano beruht, der 2013 erschienen ist. Die 8 Folgen des Kokain-Krimis sind in Deutschland auf Sky Atlantic zu sehen.




Doch Mogwais Musik beißt die Zähne unbeirrt fest aufeinander, peitscht in "I'm not going when I don't get back" die Wellen auf oder tauscht in "Lesser Glasgow" ein Zischen durch Grollen aus. Das faszinierende "Frog marching" lässt tatsächlich so etwas wie ein Quaken durch die Stereo-Kanäle pingen, man möchte diesen Viechern allerdings nicht nachts begegnen.
Es gibt jedoch auch hellere Momente. Zwischendurch verarbeitet "El Dante" ein 8-Bit-Klingeln über harmonischen Synths und wirkt beinahe malerisch, auch "Fears of metal" scheint wie ein Sonnenstrahl nach zappendusterer Nacht. Das kurze "Space annual" erinnert derweil an die Klavierfiguren der "Ghosts"-Alben von Nine Inch Nails. Gegen Ende lassen die Stücke die Zügel generell etwas lockerer – zumindest bis zur aggressiv bimmelnden Verabschiedung "The wife was touched". "The winter's not forever" oder "Witches of alignment" setzen dazu sogar die sonst nur in die Nebenrolle gedrängte Gitarre ein, besonders ersteres Stück zaubert damit eine wundervolle Akustik hervor, wie man sie von Mogwai herzergreifenderen Kompositionen gewohnt ist. Doch ob organisch oder elektronisch, "ZeroZeroZero: A Mogwai soundtrack" ist vor allem ein beeindruckendes Ganzes.
(Plattentests)