Wunderbar arrangierten und instrumentierten Indiepop gibt es heute im Angebot. Trompeten und Violinen, Banjo und Mandolinen erweiterten das ...




Wunderbar arrangierten und instrumentierten Indiepop gibt es heute im Angebot. Trompeten und Violinen, Banjo und Mandolinen erweiterten das bekannte Klangsprektrum in einer musikalischen Mischung aus Arcade Fire und Talking Heads. Wird es mal etwas schräger und druckvoller, dann darf man auch einmal an Clap Your Hands Say Yeah denken, ertönen die Bläser, meint man Parallelen zu Noah And The Whale oder Beirut zu vernehmen.
Fanfarlo heißt das nach einer Novelle von Charles Baudelaire aus dem Jahre 1847 benannte Quintett. Obwohl Sänger Simon Balthazar aus Schweden stammt, haben Fanfarlo in London ihren Sitz und touren derzeit auch durch England. Hoffentlich werden sie in Zukunft nicht weiterhin einen Bogen um Deutschland machen. In Paris waren sie schon, wie Oliver R. vom Konzerttagebuch berichtet:


Und dann gibt es zudem noch bei einigen Liedern der Newcomer eine Mandoline und sogar ein Glockenspiel, auf dessen lieblichen Töne nicht nur mein Mitblogger Christoph abfährt! Und wem das nicht reicht, der wird grosszögig mit Hits bedient. Eigentlich bestand das gesamte Set aus solchen! "Outsiders" kapitulierte einen schon nach den ersten Klängen in die Wolken, bevor die Trompete auf das Schönste durch den Song tutete, "Sand And Ice" versüsste einem mit Glöckchen und Geigenklängen den Tag und "Harold T Wilkins" ist ein Lied, das Clap Your Hands Say Yeah vor Neid platzen lassen dürfte, weil sie zumindest auf ihrem zweiten Album nichts vergleichbar Gutes zu bieten hatten.
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Reservoir“ wurde Ende letzten Jahres in den Tarquin Studios in Connecticut, USA zusammen mit Peter Katis (The National, Interpol) aufgenommen und ist momentan nur in England oder auf Konzerten zu erwerben. Von den bisherigen vier Singles befinden sich nur „Harold T. Wilkins“ und „Fire Escape“ auf dem Album.





„Harold T. Wilkins Or How To Wait For A Very Long Time“ Video






„Fire Escape“ Video






„You Are One Of The Few Outsiders Who Really Understands Us“ Video






„Talking Backwards“ Video


„I’m A Pilot“ MP3

Am 13. Februar musste man schwer bepackt die Plattenläden verlassen, denn es erschienen an diesem Tag die neuen Alben von Morrissey, Phillip...




Am 13. Februar musste man schwer bepackt die Plattenläden verlassen, denn es erschienen an diesem Tag die neuen Alben von Morrissey, Phillip Boa, Beirut und Mando Diao.
Eigentlich ein Grund zur Freude, aber es kam dennoch ein wenig anders: Das hat man davon, wenn man seine Alben nicht im Internet bestellt, sondern sie altmodisch in echten Geschäften bei realen Menschen erwerben möchte.
Aber das Ärgerliche der Reihe nach: Das Morrissey Album gab es, sogar in der schönen limitierten Papphüllen-Auflage, jedoch für einen stolzen Preis deutlich über 20,- Euro. Das neue Werk von Phillip Boa musste mir ein Verkäufer erst aus einem Berg ungeöffneter Kartons (am späten Freitag Nachmittag!) heraussuchen. Zeitaufwand: ca. 30 Minuten. Das Beirut-Album war gar nicht zu bekommen. Bleibt noch "Give Me Fire" von Mando Diao: vorrätig, limitierte Version in Pappe mit zusätzlicher DVD und das für 17,- Euro. Da konnte ich nicht meckern - zumindest bis ich die CD zu Hause auspackte. Denn der überproportionierte, vermeintliche FSK-Aufkleber auf dem Plattencover entpuppte sich nicht als ein solcher, sondern als häßlicher, das Artwork entstellender Aufdruck!
Wie diesem Bericht zu entnehmen ist, werden zukünftig alle DVDs usw. mit dieser neuen FSK-Kennzeichnung verunziert. Ein Grund für mich, Platten in limitierter Version mit zusätzlicher DVD nicht mehr in Deutschland zu kaufen. Da wundere sich noch jemand um rückläufige Plattenverkäufe und mangelnden Konsum in Deutschland...

Was gibt es musikalisch über "Give Me Fire!" zu berichten? Mando Diao lassen das mittelprächtige "Never Seen The Light Of Day" vergessen und als das erscheinen, was es wohl wirklich war: ein Schnellschuss, um aus dem Vertrag mit der EMI zu entkommen.
"Give Me Fire!" präsentiert die Schweden in Höchstform, mit einer herrlichen Rückbesinnung auf eigene und musikhistorische Großtaten. Neuerungen, wie die Synthie-Sounds und Disco-Beats auf "Dance With Somebody" sind gering, Abwechslung und stilistische Vielfalt werden hingegen großgeschrieben:


Neben den typischen Rock-Nummern finden sich auch fingerschnippende Uptempo-Retro Soul Stücke ("Mean Street", "Go Out Tonight"). Bei "You Got Nothing On Me" stand Hardrock der Marke Deep Purple oder Black Sabbath Pate, wogegen "Gloria" eine knisternde Edel-Schnulze ist. Das laszive "High Heels" ist ein düsterer, angejazzter Blues mit Bläsern.

Dabei schaffen Mando Diao das Kunststück, sich neu zu orientieren und dabei trotzdem gleich zu klingen. Die abwechslungsreichen Stilexkurse werden ohne Reibungsverlust in den bewährten rockigen Trade Mark Sound der Band integriert. "Give Me Fire" ist elegant und elaboriert. Garagen-Räudigkeit steht hier neben Scott Walker-Grandezza, fließenden Beat-Melodien und edlen Streicher-Arrangements. Mit einem ähnlichen Retro-Panoptikum feierten im vergangenen Jahr auch The Last Shadow Puppets Erfolge.

Mando Diao besetzen von der ersten Minute an, der stürmische Auftakt "Blue Lining, White Trenchcoat" ist ein rauer Rock´n´Roll-Shouter, das ihnen angestammte Terrain. Nichts wirklich Neues also, die Schweden bleiben bei ihrem Leisten, dies aber mit Stil und Feuer im Herzen.
(pop100.de)



Der Musikexpress liefert zusammen mit Sänger Björn Dixgard und Schlagzeuger Samuel Giers ein Track by Track.






"Dance With Somebody" Video


Nachdem die Single bereits bis auf Platz 2 in Deutschland kam, stieg das Album direkt auf Platz 1 ein. Mando Diao sind bei uns größer als je zuvor und live ein Erlebnis, so dass man sich um Konzertkarten schnell bemühen sollte - wenn man sich von den zahlreichen Teenies nicht abschrecken lässt:

19.03.2009 Offenbach, Stadthalle
22.03.2009 Hamburg, Große Freiheit
24.03.2009 Hamburg, Große Freiheit
27.03.2009 München, Zenith
08.04.2009 Köln, Palladium
09.04.2009 Berlin, Columbiahalle
05.06.2009 Nürnberg, Rock am Ring

Die New Yorker Band Asobi Seksu scheint seit ihrer letzten Platte „Citrus“ ein wenig geschrumpft zu sein: Vor rund anderthalb Jahren stellt...




Die New Yorker Band Asobi Seksu scheint seit ihrer letzten Platte „Citrus“ ein wenig geschrumpft zu sein: Vor rund anderthalb Jahren stellte ich sie hier noch als Quartett vor, nun scheinen nur noch Yuki Chikudate (Gesang, Keyboards) und James Hanna (Gitarre, Gesang) zum festen Stamm zu gehören.
„Citrus“ wurde von mir in die Shoegaze/Dreampop-Ecke gestellt und mit My Bloody Valentine, Ride und Lush verglichen. Daran hat sich insofern etwas geändert, als dass Eikes damaliger Kommentar „gehen zum teil schön kräftig zur sache, noiseig...“ so bei „Hush“ nicht mehr stehen bleiben kann, da die Gitarren weniger verzerrt und nicht mehr so in den Vordergrund gerückt werden. Die Single „Me & Mary“ stellt hier eine Ausnahme dar.
Weniger Kevin Shields also, dafür mehr Keyboards und Klangspielereien. Yuki haucht über verhallte Synthieflächen, so dass es eine Freude ist und man gelegentlich an die stimmlichen Eskapaden einer Kate Bush oder Elizabeth Fraser (Cocteau Twins) denken muss.
„Citrus“ erhielt 8 Punkte von Eike und 7 von mir, das sollte doch als Höranreiz für diejenigen ausreichen, die Asobi Seksu noch nicht kennen.


This Brooklyn group's previous albums established them as shoegaze confectioners, molding candy swirls out of Yuki Chikudate's soaring, translucent voice and guitarist James Hanna's Kevin Shields–worshiping production. But here, Asobi Seksu do something My Bloody Valentine can't -- leave Shields behind. "Sing Tomorrow's Praise" and "Me & Mary" evoke iciness over icing, with more expansive cool than insidious sweetness. And the duo's seasick guitars ("Layers"), ethereal synths ("Gliss"), and Japanese lyricism ("Mehnomae") still provide plenty of geeky studio epiphanies.
(spin.com)



Für Kurzentschlossene:

24.02.09 Münster, Gleis 22
25.02.09 Berlin, Magnet





“Me & Mary” Video

Missincat trat im Vorprogramm von Amy Winehouse auf. Der Albumtitel “ Back on my feet ” wurde wohl kaum von Amy bzw. Amys Zustand insp...

cover


Missincat trat im Vorprogramm von Amy Winehouse auf. Der Albumtitel “Back on my feet” wurde wohl kaum von Amy bzw. Amys Zustand inspiriert.

Caterina Barbieri (aka Missincat) stammt ursprünglich aus Italien. Inzwischen lebt sie in Berlin. Mit ihrem Debütalbum zollt sie laut ihrer Website ihren Idolen (Beatles, Velvet Underground, Leonard Cohen, Nick Drake, Billy Holiday, Sigur Ros)Tribut. Diese höre ich weniger heraus. Statt dessen liefert Missincat ein solides Singer/Songwriter-Album ab. Da scheint ab und zu verspielter Charme à la Hafdis Huld durch, während trockene bis verschrobene Elemente für die notwendige Würze sorgen. Missincat bietet eine andere, subtilere und vielleicht langfristigere Herangehensweise an das, was Kate Nash mit ihren Mitteln versuchte. (Mal gespannt, ob darauf einer meiner PvG-Kollegen anspringt. Ich habe da jemandem im Auge…)


Musicheadquarter.de meint dazu:


Die Eine-Frau-Show besteht in den Grundsätzen auch für das Debütalbum fort. MissinCat singt, spielt beide Gitarren, Piano, Vibraphone, Glockenspiel und gar das effektvolle Kazoo. Als Begleitung darf dann meist ein Cellist an ihrer Seite Platz nehmen. […] Alles in allem bleibt die Instrumentalfraktion aber sehr reduziert und versteckt sich förmlich hinter Caterinas ausdrucksstarker Stimme. Die Arrangementes sind minimalistisch gehalten und geben den Emotionen möglichst viel Raum, die MissinCat in ihre Songs legt.


Das Video zum Titelsong:



Legale Downloads habe ich im Netz leider nicht gefunden.

Was machen die Isländer eigentlich, um aus ihrer finanziellen Krise zu gelangen? Natürlich das Beste, was sie können: Musizieren. Heute zwei...




Was machen die Isländer eigentlich, um aus ihrer finanziellen Krise zu gelangen? Natürlich das Beste, was sie können: Musizieren.
Heute zwei nicht mehr ganz taufrische Alben aus Island.

Der Bandname Rökkurró setzt sich zusammen aus den den isländischen Begriffen rökkur und ró, die „Zwielicht“ und „Ruhe“ bedeuten. Nimmt man noch den Titel des ersten, über 12 Tónar bereits Ende 2007 im heimatlichen Island veröffentlichten Albums „Það kólnar í kvöld...“ (Es wird kalt am Abend) hinzu, so hat man schon die richtigen Zeit-, Temperatur- und Stimmungsangaben zum Hören und Genießen dieses Albums beisammen. Weiß man noch, dass die Musik komplett handgemacht ist (Bass, Gitarre, Schlagzeug bleiben dezent im Hintergrund, während Cello und Akkordeon die Songs dominieren), von der charakteristischen, zerbrechlichen Stimme der Sängerin Hildur Kristín Stefánsdóttir geprägt wird und Anleihen bei Folk und Klassik nimmt, so ist man bestens auf den filigranen Indiepop eingestellt und kann zu isländischen Texten dem Alltag entfliehen.


"Es geschieht ja nun wirklich selten, dass ganz unverhofft eine Platte auf den Schreibtisch schwebt, die vom ersten bis zum letzten Ton so herzerweichend schön und beseelt ist, dass man am liebsten mehrere Tränen verdrücken möchte. "Það kólnar í kvöld..." ist solch eine Platte."
(plattentests.de)


"Man hört der Band ihr enorm junges Alter zudem zu keiner Sekunde an: Die versponnene Magie der rein in isländisch gehaltenen Tracks überträgt sich unmittelbar auf den Hörer und rundet in Kombination mit dem stimmungsvollen Artwork ein bizarr-wundervolles Album ab."
(Sellfish.de)



Rökkurró gründeten sich 2006 in Reykjavik und werden auch zunehmend im restlichen Europa bekannter. In Deutschland fielen sie im letzten Jahr durch ihre Tournee mit Ólafur Arnalds einem größeren Publikum auf. Demnächst sind sie wieder auf deutschen Bühnen anzutreffen:

16.03.09 - Köln – King Georg
17.03.09 - Dresden – Societätstheater gGmbH
18.03.09 - Berlin – Schokoladen
19.03.09 - Siegen – Vortex
20.03.09 - Würzburg – Cafe Cairo
21.03.09 - Leipzig – Noch Besser Leben
24.03.09 - Duisburg – Café Steinbruch
25.03.09 - Erfurt – Eburg
28.03.09 - Frankfurt / Main – Elfer Music Club
01.04.09 - Aachen – Parkside
02.04.09 - Halle / Saale – Objekt 5






„Ferðalangurinn“ TV-Auftritt

Auch bei Hjaltalín fällt zunächst die ungewöhnliche Instrumentierung auf: Neben Gitarre, Bass, und Schlagzeug finden sich auch Piano, Akkor...





Auch bei Hjaltalín fällt zunächst die ungewöhnliche Instrumentierung auf: Neben Gitarre, Bass, und Schlagzeug finden sich auch Piano, Akkordeon, Klarinette, Cello, Violine und Fagott in den virtuosen Songs der Isländer. Wie sie das als normale Band bewerkstelligen? Ganz einfach, denn bei Hjaltalín handelt es sich mit seinen 9 Bandmitgliedern eher um ein kleines Orchester als eine gewöhnliche Popband.
Der Sänger Högni versucht sich bestenfalls in diesem Job, wird dabei von einer weiblichen Protagonistin (Siggi) unterstützt und bleibt im Scheitern immer charmant. Die Songs bedienen sich ebenso wie die von Rökkurró beim Folk, ziehen aber gelegentlich das Tempo an, um es dann aber auch wieder abrupt zu brechen. „Goodbye July / Margt að ugga“ könnte nur schöner sein, wenn The Magic Numers es covern würden und andere Titel würde man gerne im Repertoire von Antony & The Johnsons sehen.
Sucht man vergleichbare isländische Bands, so muss man Benni Hemm Hemm (der das Debütalbum auch mit produzierte), Seabear oder Mugison in seinen ruhigeren Momenten nennen.


Nichts wirkt überladen oder gar erschlagend. Gutgelaunt und detailreich ergibt sich dieses Debütalbum von selbst und reicht die Hände in besonnener Gutmütigkeit. Eine Einladung, die abzuschlagen ein Verbrechen wäre.
Übersichtlich sind die sehr eingängigen Melodien und die Songs in ihrer Struktur, so dass sich Hogni Egilsson bemühen muss, mit seinem eher schlichten Gesang nicht allzu viel Schaden anzurichten. Das gelingt ihm mit dem Charme des Unperfekten, aber das ist auch gar nicht wichtig: Denn es klingt hier viel bedeutsamer nach Familie und Vertrautheit, nach Sommernächten, nach Euphorie und melancholischem Schmelz. Die Gewissheit ist da, dass perfekte Momente nicht unendlich überdauern. Und irgendwie liegt darin ja auch der Kern aller Romantik.
(auftouren.de)



Eike schreibt hier über Hjaltalín und Christoph berichtet von einem Kölner Konzert.

Auf der Haldern-Pop Tour kann man sich selbst ein Bild machen:

13.04.09 Hamburg, Molotov
14.04.09 Leipzig, Centraltheater
15.04.09 Berlin, Prater
17.04.09 Erlangen, E-Werk
18.04.09 Heidelberg, Karlstorbahnhof
19.04.09 Haldern, Jugendheim





„Traffic Music“ Video; MP3






Hjaltalín covern Paul Oscars „þú komst við hjartað í mér“

7 Tage - 7 Platten (VII) Oliver (per last.fm Shoutbox): Kündigt sich da etwa ein neues Album von The Starlets an? Wie schön! Dirk: Ja und n...




7 Tage - 7 Platten (VII)

Oliver (per last.fm Shoutbox):
Kündigt sich da etwa ein neues Album von The Starlets an? Wie schön!

Dirk:
Ja und nein. "Out Into The Days From Here" wurde bisher nur in Japan veröffentlicht, soll aber im April 2009 auch über das bandeigene Label Stereotone in England erscheinen. Woher kennst du denn die Band?

Oliver:
Ich war mit Paula mal auf einem Busch-Konzert in Mainz. Dort hatten Apricot-Records einen kleinen Stand aufgebaut und Platten verkauft. Unter anderem eine Starlets 7", die Paula allerdings vom Standmenschen geschenkt bekam. Als wir "Rocking In A Shy Way" zuhause aufgelegt haben, waren wir sofort vom Charme dieser Band begeistert und beim nächsten London-Aufenthalt hab ich mir dann auch endlich das dazugehörige Album "Surely Tomorrow You'll Feel Blue" besorgen können. Ich kann mich sogar erinnern, Dir dieses Album (auf CD oder Tape) kopiert zu haben, als wir überlegt hatten, ein PvG 2001 auf die Beine zu stellen. Vorletztes Jahr habe ich mir dann auch endlich mal das 2003 erschienene Album "Further Into Night Forever" besorgt. Beide Alben sind wunderbar!

Dirk:
Ich wusste doch, dass ich die Band irgendwoher kannte... Dann sollten sich die Jungs vom Apricot-Label auf jeden Fall auch um "Out Into The Days From Here" bemühen, denn es gibt noch keinen Vertrieb in Deutschland und das Album konnte mich direkt überzeugen. Was hältst du denn von der neuen Single "Radio Friendly" und welche Bands würdest du als Referenzen aufführen?






„Radio Friendly“ Video


Oliver:
Bei "Rocking In A Shy Way" ist die Referenz ganz klar Belle & Sebastian. Das musikalische Spektrum der Starlets setzt sich aber aus sehr vielen unterschiedlichen Stilen zusammen: 60's Soundtracks, Burt Bacharach, Velvet Underground, Noise-Pop, Twee... Starlets Alben sind immer äußerst abwechslungsreich. Bin gespannt, ob dies auch auf das neue Werk zutrifft. Die Single ist jedenfalls fantastisch.

Dirk:
Ich denke, dass dir das neue Album auf jeden Fall abwechslungsreich genug sein und gefallen wird. Ich bringe es dir einmal mit, damit du deine ersten Eindrücke schildern kannst. Bei einigen Songs (zum Beispiel "Like Novocaine") überlege ich jedoch schon die ganze Zeit, von wem das Original stammt....

Oliver (ein paar Tage später):
Oh, wie wunderschön. Mal wieder ist alles dabei: Songs, die sich im Ohr festsetzen, mit zuckersüßen Melodien, eingebettet zwischen Streichern und Noise-POP. Zerbrechlich in "In Excelsus Grace", atemlos in "Radio Friendly" und "You're The Man" und verspielt in "Like Novocaine". Von wem das Original stammt? Vielleicht ist "Like Novocaine" ganz einfach wirklich der perfekte (Pop-)Song, wie der einzige Shoutbox-Eintrag auf der last.fm-Seite der Starlets behauptet. Der Song, der schon so lange in unseren Köpfen rumspukt. Und die Starlets haben ihn endlich für uns aufgenommen.

Dirk:
Wir beide sind bei last.fm bei den 6 Top-Hörern. Zumindest bis Christoph & Co. das Album entdecken und es auch bei ihnen auf Dauerrotation laufen wird. Und das wird es!


7 Tage – 7 Platten (VI) Da unser „Popbeauftragter für die deutsche Sprache“ derzeit bestenfalls Dienst nach Vorschrift macht, muss ich mich ...




7 Tage – 7 Platten (VI)

Da unser „Popbeauftragter für die deutsche Sprache“ derzeit bestenfalls Dienst nach Vorschrift macht, muss ich mich wohl oder übel einmal in dieses Gebiet begeben.

Tobia Siebert. Vielleicht erst einmal etwas über den Sänger und Gitarristen der Band, denn der leistet sich mit Delbo eine weitere, Noisepop-orientierte Band und ist zudem bereits als Produzent von Phillip Boa, Kettcar, Virginia Jetzt!, Samba u.v.a. in Erscheinung getreten.
Zusammen mit Patrick Vollberg (Gitarre), Daniel Moheit (Bass, Elektronik), Filip Pampuch (Schlagzeug, Elektronik) und Christian Schöfer (Gitarre, Elektronik) bildet er seit 2002 die Formation Klez.E, von der bereits zwei Alben mit „elektronisch arrangierter deutschsprachigen Gitarrenrockmelodien“ erschienen sind: „Leben daneben“ (2004) und „Flimmern“ (2006).

Nun folgt „Vom Feuer der Gaben“, das es als limitiertes Hardcover-Buch (leinenbezogen und geprägt) gibt, und wird mit Lob nur so überschüttet:


Vergleiche mit Radiohead haben Klez.E schon oft eingefahren. Mit ihrem dritten Album werden die Berliner Grenzgänger zwischen Indiegitarren und Elektronik dieser Adelung vollends gerecht. "Vom Feuer der Gaben" ist ein größenwahnsinniges Meisterwerk, das trotz und wegen aller Experimentierfreude zwölf unglaublich eingängige Popsongs abwirft: Ein Blas- und Streichorchester treibt das apokalyptische Titelstück voran, "Im Raum mit Toten" prägt ein Harmonium, während das Schlagzeug von einem Geräuschteppich ersetzt wird; "Am Grund der tiefgrünen See" verneigt sich vor einem fast vergessenen Cure-Klassiker, und warum ihnen die Chöre bei "Madonna" nicht kitschig geraten sind, weiß vermutlich nur die heilige Jungfrau. Doch ihre größte Leistung besteht darin, dass sie all die musikalische Erhabenheit mit der deutschen Sprache zusammenbringen. Die gleichzeitig gewaltige und zerbrechliche Bildersprache von Sänger Tobias Siebert war noch nie so direkt; sie chiffriert aber immer dann, wenn zu viel Konkretion den Song demontiert hätte. Und weil auch die Verpackung stimmt - zwölf Künstler haben sich fürs Booklet von je einem Song zu seinem Kunstwerk inspirieren lassen -, bleibt nur noch zu diskutieren, ob denn nun Tocotronic oder Klez.E das wichtigste deutsche Album dieser Dekade veröffentlicht haben. Wir werden es wissen; 2010.
(kulturnews.de)


Sind die Vergleiche mit Radiohead, The Notwist und Polarkreis 18 berechtigt? Ist „Vom Feuer der Gaben“ ein bombastisches Meisterwerk oder ein aufgeblasenes Nichts? Bitte urteilt selbst!





„Wie ziehen die Zeit“ Video


Volker, wie sind denn nun die neuen Alben von Clickclickdecker, Montag und den beim Bundesvision Song Contest abgeschmierten Fotos (wird noch einmal neu aufgelegt) und Pascal Finkenauer?

Klez.E live:
25.02.09 Potsdam, Radiokonzert bei Radio Fritz
26.02.09 Dresden, Scheune
27.02.09 Nürnberg, MUZ
01.03.09 Wien, B 72
02.03.09 Regensburg, Heimat
03.03.09 Reutlingen, franz.K
04.03.09 Konstanz, Kulturladen
06.03.09 Halle, Objekt 5
07.03.09 Leipzig, UT Connewitz
09.03.09 Hamburg, Knust
10.03.09 Berlin, Lido
11.03.09 Münster, Amp
12.03.09 Köln, Kulturbunker
14.03.09 München, Orangehouse

7 Tage - 7 Platten (V) Über Sinn oder Unsinn von Konzeptalben ließe sich hervorragend diskutieren. Eine Tatsache jedoch ist, dass sie heutzu...




7 Tage - 7 Platten (V)

Über Sinn oder Unsinn von Konzeptalben ließe sich hervorragend diskutieren. Eine Tatsache jedoch ist, dass sie heutzutage sehr selten anzutreffen sind. Noch seltener - oder eigentlich ist mir gar kein weiteres Beispiel eingefallen - sind Konzepte, die sich gleich über 3 komplette Alben spannen!
Andy Hull vom Manchester Orchestra hat sich aber mit seinem Soloprojekt Right Away, Great Captain! genau dies vorgenommen: Im Verlauf von 3 Alben wird die Saga eines Seefahrers aus dem 16/17. Jahrhundert erzählt, der seine Frau beim Seitensprung mit seinem eigenen Bruder erwischte. Hoffentlich entstammt die Geschichte der Phantasie des Herrn Hull und nicht aus seinen eigenen Erfahrungen.
Mit „The Eventually Home“ (Themenkreis: Gott, Tod und Rache) steht nach „The Bitter End“, das ich 2007 leider verpasste, bereits der zweite Teil der Trilogie an und vielleicht sollten Neueinsteiger die Chance nutzen und die Reise auch wirklich vom Start aus beginnen und nicht wie ich direkt mitten ins Wasser springen.
Mit ins Boot sollten sich alle Fans von Bright Eyes setzen, denn Right Away, Great Captain! klingt mehr nach dieser Band, vor allem in ihrer „Fevers And Mirrors“-Phase, als es der Soloausflug von Conor Oberst aus dem letzten Jahr tat.


Compared to The Bitter End, which has fifteen songs, The Eventually Home and its ten songs might seem quite short, but that is actually a good thing. Unlike its predecessor, this record is devoid of all of the less interesting moments, and at the same time it’s the unity of the songs and the strength of the record as a whole that actually makes it just as good as it is.
If you are a fan of Manchester Orchestra, I recommend that you check out Right Away, Great Captain! as well. But be warned, don’t expect anything close to the rocked upbeat songs, but if you liked the acoustic b-sides, this will be just your cup of tea. His exploits with Right Away, Great Captain! won’t go platinum anytime soon, but while we wait for the Manchester Orchestra album that will give Andy Hull his rightful place among the stars, this album serves as a testament to the fact that he is already one of the greatest songwriters of his time.
(silentsoundwaves.com)



Da es leider keinen richtigen Videoclip gibt, hier die Umsetzung eines Fans:





„Devil Dressed In Blue“

7 Tage - 7 Platten (IV) Es ist kein Geheimnis, dass Morrissey hier wie ein Heiliger verehrt wird und seit seinem „Comeback“ auf den Plätzen...




7 Tage - 7 Platten (IV)

Es ist kein Geheimnis, dass Morrissey hier wie ein Heiliger verehrt wird und seit seinem „Comeback“ auf den Plätzen 1 (2004 mit „You Are The Quarry“) und 4 (2006 mit „Ringleader Of The Tormentors“) in der Endabrechnung bei Platten vor Gericht landete. Daher erübrigt sich wohl eine eingehende Vorstellung des Künstlers.


„Years of Refusal“ comes as a gratifying shock: It's his most vital, entertaining, and savage record since 1994's „Vauxhall and I“. Rather than try and reinvent himself, Morrissey has rediscovered himself, finding new potency in his familiar arsenal. Morrissey's rejuvenation is most obvious in the renewed strength of his vocals.
For much of Years of Refusal Morrissey is turning his fire outwards-- taking on lovers, enemies, wannabes, or some combination of all three. This is Morrissey's most venomous, score-settling album, and in a perverse way that makes it his most engaging.
(Pitchfork)


Es ist ab heute kein Geheimnis mehr, dass Morrissey noch einmal allen zeigen möchte, wie viel Energie er noch hat und was noch so alles in einem fast 50jährigen stecken kann. Der mittlerweile verstorbene Jerry Finn hat ihm für "Years Of Refusal" einen Sound auf den Leib geschneidert, der an „Your Arsenal“ oder „Southpaw Grammar“ erinnert: druckvolle, laute Gitarren („Something Is Squeezing My Skull“) und ein treibender Beat („Mama Lay Softly On The Riverbed“ marschiert hier vorne weg) zu überwiegend schnellen, wilden und kurzen Liedern, so dass man überrascht ist, wenn nach „One Day Goodbye Will Be Farewell“ bereits 8 von 12 Titeln vorbei sind. Erst gegen Ende des Albums werden auch ruhigere und pathetischere Töne angestimmt.
Was ist sonst noch besonders auffällig? „When I Last Spoke To Carol“ überrascht mit mexikanischen Bläsern und auch die Gitarre kommt einem hier irgendwie spanisch vor und „You Were Good In Your Time“ hat einen schönen instrumentalen Break, der an das wundervolle „Black-Eyed Susan“ erinnert.
Frustrierend ist, dass sich mit “All You Need Is Me“ und „That’s How People Grow Up“ gleich zwei Titel auf dem Album sind, die bereits auf dem letztjährigen „Greatest Hits“ zu finden waren.


Ever since You Are the Quarry in ’04, our man from Manchester has been weirdly unstoppable, making vital music, throwing exhaustingly energetic live shows, and honing in on 50 as well as or better than any rocker this side of Neil Young. Produced with you-are-there vigor by the late Jerry Finn, who helmed Quarry, Years of Refusal thunders with noise-rock bass lines, enormous drums, and big swaths of guitar distortion. Though Moz’s vocal range has narrowed with age, he still delivers brilliantly titled odes to depression (“Something Is Squeezing My Skull”) and hanging out on his own (“I’m OK By Myself” –do tell).
(Spin)


Es ist noch ein Geheimnis, dass bezüglich seiner Plattencover ein Wettbewerb läuft: Jeder im Studio darf Morrissey einen mitgebrachten Gegenstand reichen und den obskursten hält er dann auf dem Cover in den Händen. 2004 war der friedfertige Feingeist mit Maschinenpistole zu sehen, zwei Jahre später trug er eine Geige und man konnte seinem Blick deutlich entnehmen, dass er sich fragte, wer wohl auf die blöde Idee mit disedm Wettbewerb kam. Doch das neue Foto übertrifft die vorherigen um Längen: Morrissey wurde nicht nur mit Indianerschmuck behangen, einem zu kleinen Hemd ausgestattet und mit kitschigem Tattoo beklebt, nein, der diesjährige Gewinner drückte ihm auch noch ein Baby in den Arm! Morrissey mit Baby, Sachen gibt's!
Da das Geheimnis nun gelüftet ist, dürfen schon einmal Spekulationen über die nächste Plattenhülle angestellt werden: Morrissey mit einem Foto von Marr, Rourke & Joyce? Morrissey mit einem Doppel Whopper? Morrissey mit...




„Throwing My Arms Around Paris“ Video

„That’s How People Grow Up“ Video

„All You Need Is Me“ Video


Morrissey in Deutschland:

09.06.09 Offenbach, Capitol
11.06.09 Köln, Palladium
12.06.09 Berlin, Columbiahalle
14.06.09 Bremen, Pier 2

Es gibt Künstler, deren Alben ich eigentlich nie entgegen fiebere, die mich dann aber trotzdem (oder gerade deshalb) immer wieder posi...



Es gibt Künstler, deren Alben ich eigentlich nie entgegen fiebere, die mich dann aber trotzdem (oder gerade deshalb) immer wieder positiv überraschen. Was sollte man auch von Phillip Boa noch erwarten? Beweisen muss er nichts mehr, singen wird er auch nicht mehr lernen.

Doch schon 2007 mit “Faking to blend in” (obwohl gerade das Boa bislang nie gemacht hat) verdiente er sich neuen Respekt und mit “Diamonds fall” legt er nun nach.

Selten klang er in meinen Ohren so entspannt. “Fiat topolino” hätte sich auch völlig unaufgeregtauf einem späten Talking Heads-Album finden können. Überhaupt fühle ich mich im Verlauf der Platte nicht selten an Byrne/Enos “Everything that happens will happen today” erinnert. Das kommt wohl daher, dass die Songs auf “Diamonds fall” mehr denn je vom jeweiligen Rhythmus leben.

Dazu meint laut.de:


Noch ausgeklügelter und aufs Filigrane reduziert klangen Boa-Songs vielleicht noch nie. Mit der Requirierung von Can-Drummer Jaki Liebezeit erfüllte sich Boa überdies einen Kindheitstraum. Dessen Trademarks, das akzentuierte und perkussive Spiel, verleiht rhythmischen Songs wie "Fiat Topolino" und vor allem "DJ Baron Cabdriver" einen besonderen Charme.


Während sich andere Künstler im Alter gerne wiederholen (wann kommt eigentlich das nächste Stones-Album?), scheint Boa mit sich im Reinen zu sein und eine Entwicklung zu vollziehen, die sich in würdigen Alben pro Lebensabschnitt manifestieren. Jung und wild hatten wir, nun erscheint er geläutert und gemäßigt. Wie werden da erst die altersmilden Werke klingen? Weiter so!


Das Video zu “Lord Have Mercy With The 1-Eyed”:

7 Tage - 7 Platten (III) Ein Singer/Songwriter mit Hang zum Falsettgesang und Freude an Piano-Pop mit gelegentlich opulenten Arrangements ge...




7 Tage - 7 Platten (III)

Ein Singer/Songwriter mit Hang zum Falsettgesang und Freude an Piano-Pop mit gelegentlich opulenten Arrangements gesucht, um das Warten auf neue Platten von Ben Folds oder Chris Garneau zu verkürzen?
Da kann ich weiterhelfen und Mr. Spetz vorstellen: Gustav Spetz, zumindest der Vorname lässt es bereits erahnen, ist Schwede und war Sänger der Band Eskju Divine, die ein wenig den Spuren Radioheads zu folgen versuchte. Nun wandelt er auf Solopfaden und das gelingt ihm nicht schlecht, auch wenn diese regelrecht euphorische Besprechung ein wenig zu hoch greift:


This album is a study in pop music 101. It's the kind of music that, in a perfect world, would be on everybody's iPod and number one on every Billboard chart. Just about any of its 11 songs would make a strong single; the instrumentation is tight, the harmonies are invigorating and the production is strong. It may sound like I'm gushing a bit (and I am) but music this instantly enjoyable doesn't come around all that often these days.
(Hier weiterlesen)






„You And Me“ Video; MP3

Da ich die Brooklyner Band Crystal Stilts Ende letzten Jahres in den Kommentaren zum Glasvegas -Album erwähnte, stelle ich jetzt auch mal d...




Da ich die Brooklyner Band Crystal Stilts Ende letzten Jahres in den Kommentaren zum Glasvegas-Album erwähnte, stelle ich jetzt auch mal das Debut der im Jahr 2003 gegründeten Band vor.

Sänger Brad Hargett und Gitarrist JB Townsend begannen als Avantgarde-Pop-Duo, holten sich 2007 aber noch Bassist Andy Adler, Organist Kyle Forester und Schlagzeugerin Frankie Rose mit an Bord. Das Quintett schrammelt sich seitdem durch die Musikgeschichte, angefangen bei The Velvet Underground, The Stooges über Joy Division bis hin zu The Jesus And Mary Chain.

Wenn man die Namen der Referenzbands liest, winkt natürlich so mancher von vornherein ab, ganz nach dem Motto: schon wieder? Ist das Post Punk Revival immer noch nicht tot? Nun, wenn man sich junge Bands aus England, wie z. B. Glasvegas oder die White Lies ansieht, die in diesem Genre mittels eklig schwülstigem Bombast weiterhin auf der Jagd nach schnell verdienter Kohle sind, dann kann man sich schon fragen, wer so etwas noch braucht. Die New Yorker Kapellen kriegen das Ganze aber geschmackvoller hin, indem sie wie z.B. The Walkmen, ein wenig Blues und Folk zu der garagigen Suppe hinzumischen und auch psychedelische Elemente einfließen lassen.

…sagt Oliver R. hier. Er hat natürlich Unrecht, was Glasvegas und die White Lies angeht, aber schön, dass ihm die Crystal Stilts live gefallen haben.

Komplett hörbar ist das Album hier.
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Angelika Express passierte lange ohne mich. Erst die kostenlose Veröffentlichung der Songs des neuen Albums bis August 2008 machte m...

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Angelika Express passierte lange ohne mich. Erst die kostenlose Veröffentlichung der Songs des neuen Albums bis August 2008 machte mich neugierig. Richtig spannend fand ich die Idee, interessierte Menschen zu “Anteilseignern” zu machen und so die Produktion und Veröffentlichung der CD zu finanzieren. Das nenne ich mal tatsächlich “Indie”. Die “Aktionäre” werden gut informiert und irgendwie entwickelt sich diese Aktion zu einer interessanten Lehrstunde zum Thema “Musikbusiness”. Weitere Informationen zu der “Aktie” finden sich hier.


Nun steht das Album “Goldener Trash” tatsächlich bald im Laden und Angelika Express findet sich im Mittelpunkt des Medieninteresses. Die nächste Band mit dieser oder einer ähnlichen Idee wird in Deutschland wohl weniger Resonanz erfahren. Den Umgang mit den Medien beherrscht Angelika Express (eigentlich ist es aktuell Robert Drakogiannakis mit Live-Musikern, die sich aber auf der Bühne gut machen) virtuos. Den Umgang mit den Musikinstrumenten würde ich nicht als “virtuos” bezeichnen. Aber obwohl die meisten Songs erfreulich roh aufgenommen wurden, ist das wohl kaum Punk-Musik. Pop und Rock aber auch nicht. Leider muss man diese Musik wohl “Deutschrock” nennen. Trashiger als Wir sind Helden und manchmal nahe an den Ärzten zielt “Goldener Trash” durchaus auf ein breites Publikum ohne den üblichen Peinlichkeiten und Plattitüden zu verfallen. Obwohl mich Texte selten ansprechen, bietet Angelika Express diverse Themen und viele Fragmente, die den Weg in mein Bewusstsein finden. Das muss kein Qualitätsmerkmal sein, aber vielen Künstlern gelingt das nicht.


Das Selbstverständnis der Gruppe zeigt dieses Zitat aus dem Jahr 2002: “Wir haben Diskoterror und lärmendes Massaker mit dem Zuckerguss des ewigen Popsongs überzogen.” In Form von “Goldener Trash” wird daraus ein launiges Album mit kleineren Ausfällen, die aber nicht weiter stören. Und im Endeffekt geht es doch nur um das eine: Tanzen und Spaß haben. Und da ist “Goldener Trash” in der Mitte der Tanzfläche zu finden.


“Was wollt ihr alle” ist der Hit des Albums:


7 Tage - 7 Platten (II) Der Titel für den schönsten neuen Bandnamen dürfte schon so gut wie vergeben sein und ich bin mir ziemlich sicher, d...




7 Tage - 7 Platten (II)

Der Titel für den schönsten neuen Bandnamen dürfte schon so gut wie vergeben sein und ich bin mir ziemlich sicher, dass The Pains Of Being Pure At Heart nicht nur auf diesem Gebiet für Furore sorgen werden. So würde ich zum Beispiel bereits jetzt eine Wette anbieten, dass dieses Album in Olivers Jahres-Top-20 landen wird.
Warum ich mir da so sicher bin? Das Quartett aus New York operiert genau in dem Feld, in dem auch seine musikalischen Vorlieben anzusiedeln sind: gitarriger Noise-Pop á la The Jesus & Mary Chain oder My Bloody Valentine, klassischer Gitarren-Pop der Marke Smiths oder Cure, Dreampop, für den die Bands des Sarah Labels (The Field Mice, Brighter) bekannt wurden, Shoegaze (Ride, Pale Saints) und Twee nach bekanntem Boy/Girl-Gesangsmuster (Belle & Sebastian).
Man kann gar nicht damit aufhören Querverweise zu ziehen, Einflüsse zu benennen und The Pains Of Being Pure At Heart in höchsten Tönen zu loben.

So geschehen auch hier bei Pitchfork:


The Pains of Being Pure at Heart simply made a slyly confident debut that mixes sparkling melodies with an undercurrent of sad bastard mopery, and you're just being a dick if you think the past has some kind of patent on that. That's just the way good pop music works.





„Everything With You“ Video


Hier noch einige legale Downloads:

„Come Saturday“ MP3

„Everything With You“ MP3

„Doing All The Things That Wouldn’t Make Your Parents Proud“ MP3

Das hatten wir dieses Jahr noch gar nicht: 7 Tage - 7 Platten (I). Es hat ein wenig gedauert, bis The Rifles nachgeladen hatten: Nachdem da...




Das hatten wir dieses Jahr noch gar nicht: 7 Tage - 7 Platten (I).

Es hat ein wenig gedauert, bis The Rifles nachgeladen hatten: Nachdem das Debütalbum „No Love Lost“ im Juli 2006 erschienen war, sollte der Nachfolger erst nach über 2 Jahren, nämlich im Oktober 2008 veröffentlicht werden. Doch dann klemmte irgendetwas, kam es zu Ladehemmungen und „The Great Escape“ konnte nicht pünktlich abgeschossen werden.

Erst Ende Januar 2009 konnte der Frage nachgegangen werden, ob „The Great Escape“ das gleiche Kaliber hat wie das tolle „No Love Lost“ oder ob es sich um einen Rohrkrepierer handelt. Das Erste muss leider verneint werden, da der Aha-Effekt bei den The Jam/The Clash-Jüngern mittlerweile verpufft ist und das Album an Neuerungen, wie dem Einsatz von Streichern auf „The General“ und dem abschließenden „For The Meantime“ (bei dem sicherlich jeder Dank des Mellotrons an The Beatles und Erdbeerfelder denken muss), etwas spart. Aber auch der zweiten Vermutung kann widersprochen werden, denn das Album liefert erneut eine handvoll prägnante und eingängige Gitarrenrock-Nummern („Science Is Silence“, „The Great Escape“), die den Geist von Northern Soul und Britpop atmen und nicht nur Paul Weller gefallen dürften.

Ein ähnliches Fazit wird nach einer ausführlichen Besprechung auch auf triggerfish.de gezogen:

Wer möchte, kann nach diesen knapp 39 Minuten den RIFLES vorwerfen, zu sehr wie sie selbst zu klingen. Aber erstens: Den wenigsten Bands gelingt tatsächlich, sich komplett neu zu erfinden. Und zweitens: Was sie machen, machen THE RIFLES ziemlich gut – Gitarrenpop für Indie-Discos und Festivals. Nicht mehr und nicht weniger. Viele Bands provozieren damit Achselzucken, aber es scheint doch so etwas wie einen X-Faktor zu geben. Diese Flucht mag zwar nicht "Great" sein, aber Spaß macht sie.






„The Great Escape“ Video






„Romeo & Julie“ live und akustisch im Tourbus in Köln


The Rifles in Deutschland:

03.04.09 Berlin, Lido
04.04.09 Hamburg, Knust
06.04.09 Münster, Gleis 22
11.04.09 Dresden, Beatpol
13.04.09 München, Backstage
14.04.09 Frankfurt, Batschkapp
18.04.09 Köln, Luxor

Die Phantom Band wurde schon lange vor Veröffentlichung ihres Debütalbums “ Checkmate savage ” als Phantom durch die Medien getrieben. D...

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Die Phantom Band wurde schon lange vor Veröffentlichung ihres Debütalbums “Checkmate savage” als Phantom durch die Medien getrieben. Durch zahlreiche Namensänderungen (u. a. NRA, Les Crazy Boyz, Los Crayzee Boyz, Tower of Girls, Wooden Trees) machten sie es ihren Anhängern bislang nicht leicht. Doch nun scheint mit “The Phantom Band” ein würdiger Name gefunden, zumindest vorübergehend.

Die Jungs aus Glasgow klingen mal nach Gomez, mal nach der Beta Band, ab und zu aber auch wie Queens Of The Stone Age in einer Light-Variante. Der Gesang erinnert erfreulich oft an Mark Lanegan. Die Songs erinnern zum Teil an Jam-Sessions, aber sobald die Musik verschroben wird, greift sich irgendein treibendes Element (häufig basslastig) den Hörer und reißt ihn mit.

Wie häufig, überlasse ich die großen Worte gerne Quellen, die sich dazu berufen fühlen. In diesem Fall Plattentests.de:


Die knappe erste Stunde Musik der Phantom Band rauscht vorbei, birgt Ungeheuerlichkeiten, weiß von selbst gebastelten Instrumenten zu zehren und zieht den Hörer ins Ungewisse. Kaum sind die tollen Melodien im Körper angelangt, kommt die Dekonstruktion. Ein musikalischer Kampf ums Überleben, der in all den neun Songs kein einziges Happy End zu verzeichnen hat.


und Drowned in Sound:


It's an album where imperfection and ambition mingle in admirable outbursts of creativity, and myriad genres are straddled and subverted throughout. Progressive tendencies meet straightforward singalongs, while percussive and choral interludes rear their heads in a manner occasionally slovenly but more often than not bursting with vitality. If, at times, it's not the easiest record in the world to engage with, rest assured the next track might change your outlook on it completely.


Als Download finden sich in den Weiten den Internets u. a. die Songs “Crocodile” und “Folk song oblivion”.

Wäre Creation Records nicht schon Geschichte und würde sich Alan McGee noch für Musik interessieren, dann wäre die norwegische Band I Was A ...





Wäre Creation Records nicht schon Geschichte und würde sich Alan McGee noch für Musik interessieren, dann wäre die norwegische Band I Was A King seine Ding.
Denn ein Hauch von Ride, eine Prise von Velvet Crush, ein Quäntchen My Bloody Valentine und eine gehörige Portion Teenage Fanclub würden perfekt zum Profil des Labels passen und wären, pendelnd zwischen 60er Jahre Psychedelic-Rock und 90er Shoegaze, sicherlich ganz nach dem Geschmack des Schotten.
Fans von Teenage Fanclub können sich in Erinnerung an deren Song/Reminiszenz „Neil Jung“ bei dem Titel „Norman Bleik“ ein fröhliches Lächeln sicher nur schwer verkneifen:

„Norman Bleik“ MP3


I was fully expecting guys with food in their beards and rotting teeth who growled songs about nuclear warheads and Armageddon. What I got was fifteen short tunes high on the bubblegum content and the guitar distortion, a sort of psychedelic Archies. Not that that’s a bad thing, mind you. Unlike fellow Scandinavians Dungen, who employ a similar sonic palette, I Was a King features songs with genuine hooks. And unlike Apples in Stereo and Teenage Fanclub, with whom they share a similar love of fuzzed-out power pop, there is some truly gonzo guitar work here to satisfy the biggest Hendrix fan. Grading on the curve (I’m assuming that English is not their native language), there are fourteen very fine originals here, all of them immensely hummable, all of them reminiscent of the days when The Electric Prunes and The Strawberry Alarm Clock were ruling the radio airwaves. Most surprising of all is the sole cover, “Hard Luck and Bad News,” by the granddaddy of Christian Rock, Larry Norman.
(pastemagazine.com)



Das selbstbetitelte Album ist das zweite der Band (nach „Losing Something Good For Something Better“, 2007) rund um Frode Stromstad und entstand unter Mithilfe von Sufjan Stevens, Emil Nikolaisen (Serena Maneesh), Daniel Smith (Danielson) und Gary Olson (Ladybug Transistor) im Marlborough Farms Studio in Brooklyn, New York. Daher auch noch ein paar amerikanische Referenzbands für I Was A King: Apples In Stereo, Dinosaur Jr. und Olivia Tremor Control.





„Step Aside“ Live Video und auch live in Deutschland:

03.04.09 Leipzig, Ilses Erika

Rückschau (VI) (Doppelte Rückschau) Eine Plattenvorstellung ist mit Aufwand verbunden. Es gilt das Album zu beschaffen, anzuhören,...

Rückschau (VI) (Doppelte Rückschau)


Eine Plattenvorstellung ist mit Aufwand verbunden. Es gilt das Album zu beschaffen, anzuhören, ergänzende Infos zu suchen… aber ich mache das gerne, denn ich höre gerne Musik und drücke auch gerne meine Wertschätzung gegenüber einigen Künstlern aus.

Auch bei UNKLE habe ich mir die Mühe immer wieder gerne gemacht. Das Album “Psyence fiction”, welches meine Affinität zum Output von James Lavelle & Co. begründete, stammt aus dem Jahr 1998. Seitdem werden unter dem Namen “UNKLE” immer wieder hübsch verpackte Alben veröffentlicht, die aber oftmals vor allem durch außergewöhnliche Leistungen im Bereich der Wiederverwertung auffallen. Wikipedia liefert einen guten Überblick über das Output der Band. Wirklich spannend wurden die Songs oft erst durch die Gäste (u. a. Richard Ashcroft, Beastie Boys’ Mike D, Thom Yorke, Josh Homme, Ian Brown). Da Oasis 13 Jahre nach ihrem letzten wirklich großen Wurf “(What's the Story) Morning Glory?” wieder ein gutes Album ausspuckten, werde ich bei UNKLE langsam ungeduldig. Auch die Solowerke des an “Psyence Fiction” beteiligten DJ Shadow konnten mich bislang nicht trösten.

Tatsächlich beeindruck hat mich eigentlich nur noch die Doppel-CD “Edit music for a film”. Dabei handelt es sich um einen DJ Mix (auch davon gab es einige von UNKLE), der u. a. viele aus Soundtracks bekannte Songs auf wirklich unterhaltsame Weise miteinander mixt.

Das letzte tatsächliche UNKLE-Studioalbum stammt aus dem Jahr 2007 und trug den bedeutungsvollen Namen “War stories”. Dieses wurde noch ergänzt um die B-Seiten Compilation “More stories”. Auch das letztjährige Album “End Titles... Stories for Film” wurde von “War stories” inspiriert. Nun folgte noch “End Titles... Redux”.


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Das Cover ist hübsch anzusehen (Robert Del Naja von Massive Attack hatte seine Finger im Spiel, auch hier wurde Recycling zelebriert), aber meine Probleme bei der Unterbringung der UNKLE-Alben (die eigentlich nie in einem üblichen Format erscheinen) werden dadurch nicht kleiner.

“End Titles... Redux” lässt einige der schon veröffentlichten Songs und zwei neue Songs im Klassik-Gewand daherkommen. Diese entwickeln teilweise eine düstere oder gar bedrohliche Atmosphäre. Bis auf “Nocturnal (Redux)” müssen alle Songs ohne Gesang auskommen. Richtig fesseln kann mich das nicht, ich erhoffe mir (noch immer) spannendere Sachen von UNKLE. 

ClashMusic.com kann dem Werk anscheinend durchaus etwas abgewinnen:


If ever you dream of visiting the dark side of the moon, sounds from this record are sure to accompany your imaginary adventures – every step in liquid slow-motion, every glittering star above raining its luminescence down like gold dust. Somewhere in space, well, this could all be happening right now…


Das Album ist in diversen Download-Portalen erhältlich. Auf Datenträger findet man es in UNKLE-Store und bei einem in letzter Zeit wieder recht zuverlässigen CD-Versand aus Singapore.

Der Song “Trouble in paradise” findet sich auf UNKLEs Myspace-Seite als Stream.