Platten vor Gericht
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Vermutlich ist Andy Yorke froh über jeden Artikel, in dem nicht direkt erwähnt wird, dass er der jüngere Bruder Thom Yorke ist, und glücklich über jede Plattenkritik, die keine Vergleiche zu Radiohead zieht. Also bereiten wir ihm eine Freude, überspringen dieses Detail und kommen direkt zu Unbelievable Truth. Die Band veröffentlichte mit „Almost Here“ (1998) und „Sorrythankyou“ zwei Alben, bevor Andy sie verließ, um zurück an die Universität zu gehen, russische Politik zu studieren und seiner zweiten großen Leidenschaft zu folgen: Für mehrere Jahre wurde Russland zum Zentrum seines Lebens.
Aber neben der Faszination für Russland gab es immer noch die Musik und so fand sich Andy Yorke plötzlich mit einigen, zunächst nur für sich selbst geschriebenen Songs wieder. Irgendwann rief er Nigel Powell und Jason Moulster aus alten Unbelievable Truth-Tagen an und beide beteiligten sich als Produzent und Bassist an den Aufnahmen zu seinem ersten Album als Solokünstler. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass „Simple“ sehr nach Unbelievable Truth (vor allem nach dem Erstlingswerk) klingt, also düster, melancholisch, zerbrechlich, teilweise pathetisch. Andy Yorke benennt seine musikalischen Einflüsse mit Nick Drake, Elliot Smith, Elbow, Jeff Buckley, Low, Talk Talk auch sehr passend.

„Rise And Fall“ MP3
„Ode To A Friend“ MP3

In Ermangelung eines Videos greife ich auf Unbelievable Truth zurück:




„Solved“




„Higher Than Reason“



Was treibt einen Mann wie Conor Oberst, dessen Kopf sonst Bright Eyes funkeln lässt, dazu ein Soloalbum zu veröffentlichen? Scheinbar sind doch reichlich Songs bei diversen Sessions liegen geblieben, die es noch nicht einmal auf B-Seiten geschafft haben. Dabei soll hier über Schönheiten wie „Cape Canaveral“ oder „Lenders In The Temple“, beide im Singer/Songwriter-Stil gehalten, gar nicht der Stab gebrochen werden, aber „Sausalito“ erinnert bei allem Wohlwollen an Truck Stop, die Uptempo-Nummer „I Don’t Want To Die (In A Hospital)“ hat ein nerviges Piano, das man in einem Western-Saloon erwartet, hier aber nicht hören möchte und „NYC-Gone, Gone“ klingt doch allen Ernstes wie „Cotton Eye Joe“!

Vielleicht wollte Conor Oberst seinen Weg in Richtung Folk und Country aber einfach auch nur weiter fortsetzen, ohne - wie noch auf „Cassadaga“ geschehen - mit seinen Bandkollegen erneut eine solche Ideenvielfalt entwickeln und mit solcher einer aufwendigen Produktion aufwarten zu müssen. In einem Schlösschen irgendwo in Mexiko wurden Anfang des Jahres zusammen mit einigen Freunden diese 12 Titel aufgenommen, die demnächst auch in Deutschland live präsentiert werden sollen:

07.09. München - Backstage Werk
11.09. Köln - Gloria
14.09. Mannheim - Alte Feuerwache 


15.09 Berlin - Columbia Club


Hier gibt es das komplette Album als Stream.




Conor Oberst und seine Mystic Valley Band bei der Arbeit.



Ende April im Kölner Blue Shell: ein fantastisches Indelicates-Konzert lag hinter Christoph und mir und während wir noch ein letztes Kaltgetränk genossen, unterhielten uns die anwesenden DJs mit feiner Musik. Unter anderem ein Song, über den der Rolling Stone sagt, dies sei...

...last year's hottest indie-rock tail-wagger — a campy mix of pillow-fight synth-pop and B-52s giddiness.


Christoph und ich schauten uns an: erst begeistert ob dieser Perle von Song und dann sofort in der Hoffnung, das Gegenüber würde das Kleinod kennen, um die eigene Neugier schnellstmöglich zu befriedigen. Dem war -wie wir feststellen mussten- nicht so. Also machte ich mich auf den Weg zum DJ-Pult, um Band und Titel heraus zu finden. Auf halber Strecke traf ich auf einen Bekannten, der mir da aber schon kompetent -weil selbst seit Jahren Plattenaufleger- weiterhelfen konnte: das besagte Stück war
"I'm Not Gonna Teach Your Boyfriend How to Dance With You" der Band Black Kids.

Am nächsten Tag wurde natürlich sofort die Single bestellt, die bis zum 07. Juli auf Dauerrotation lief und von diesem Zeitpunkt an vom Longplayer abgelöst wurde.

With Brit-pop vet Bernard Butler behind the decks, these Floridians still toss out an impressive 10-song party grenade. Their remake of Ahhhs' [the band's 2007 EP, Wizard of Ahhhs] "Hurricane Jane" is a gender-twisted disco jam, with frontman Reggie Youngblood mewling like Robert Smith and confessing, "I want you here inside me," to the title's tomboy. "I've Underestimated My Charm (Again)" is a hyperactive fever dream of Brill Building pop. "Listen to Your Body Tonight" nods to "Take Your Time (Do It Right)," the S.O.S. Band's slinky 1980 electro-funk strut, with Youngblood urging boys and girls to jump into bed with someone.
(Rolling Stone)



I'm Not Gonna Teach Your Boyfriend How to Dance With You


Hurricane Jane



Homepage
MySpace

cover

Man kann den Meldungen aktuell nicht mehr entgehen: Ressourcen werden knapp und sollen möglichst schonend verbraucht und idealerweise auch wiederverwertet werden. Ein in dieser Beziehung vorbildlicher Künstler ist James Lavelle. Sein Projekt UNKLE lebt nun wirklich seit dem grandiosen Debüt "Psyence Fiction" aus dem Jahr 1998 von dessen Ruhm. Nachdem DJ Shadow sich von UNKLE verabschiedet hat, mangelt es anscheinend ein wenig an Inspiration und James Lavelle macht aus wenig Substanz und viel Füllmaterial ständig "neue" Alben. Ich kenne kaum Musiker, die ihre Songs und Alben in derart vielen Editionen auf den Markt werfen. Aufgrund des besagten Debüts halte ich UNKLE noch immer die Treue. "End titles... stories for films" heißt das aktuelle Werk.

Auch intro.de erkennt James Lavelles Talent als Recycler:

"End Titles ..." ist vielmehr die geschickte Zweitverwertung von Demo- und Auftragsarbeiten für die Film- und Spieleindustrie, entstanden in den letzten zwei Jahren. Auf über zwanzig Tracks werden dabei die Zutaten variiert, die Unkles legendäres 98er-Album "Psyence Fiction" so erfolgreich gemacht haben. Im günstigsten Fall kommt dabei eine gut geölte, leicht pathetische Rocknummer wie "Chemical" heraus, bei der Queens-Of-The-Stone-Age-Sänger Josh Homme zu satten Streichersamples und fetten Gitarren-Riffs zu hören ist.

Vor allem zeigt auch dieses Album, dass UNKLE-Instrumentals selten kurzweilige Unterhaltung bieten. Ich freue mich über (fast) jeden Gastmusiker, der die Songs bereichert. Musikalisch hätte das Album auch "War Stories - Part 2" heißen können.

Die Special Edition im Format einer DVD-Hülle ist nett anzusehen und macht sich im Schrank neben den anderen UNKLE-Sachen ganz gut.

Apropos Resteverwertung: Von UNKLE stammt auch ein Remix des X-Files Themas (nicht auf "End titles..." enthalten), passend zum aktuellen Film, der bislang ja nur sehr bedingt Begeisterung auslöste. Passt irgendwie...




Haldern-Pop X

Mit einer Plattenvorstellung extra für Volker wird die diesjährige Haldern-Runde beschlossen.

Menschen mit seltsamen oder lustigen Namen haben zumeist für ihre Vorstellung einen bestimmten Satz, z.B. „Ich heiße Gertrude Klohocker. Bitte lachen sie jetzt.“ oder „Ich bin Christian Poloch, bitte geben sie sich keine Mühe, über den Namen sind schon alle Witze gemacht.“
Unser heutiger Künstler stellt sich gerne so vor: „Mein Name ist Gisbert zu Knyphausen und das ist mein richtiger Name“.

Gisbert zu Knyphausen-Hören ist wie Füße im Sand vergraben oder wie die Wange an warmes Holz legen.
(www.kumpelsandfriends.com)


Der junge Mann stammt aus dem Rheingau in Hessen, lebt inzwischen in Hamburg und ist dabei der darnieder liegenden Spezies der Liedermacher neuen und frischen Atem einzuhauchen. Sein Debütalbum sei allen Freunden von Olli Schulz, Kettcar, ClickClickDecker, Element of Crime und Reinhard Mey zu empfehlen.

Hier noch ein paar Lobhudeleinen von Gisberts last.fm-Seite:

Oh Gisbert, ganz großes Kino!

er schreibt mir die wörter von den lippen.

Ahhh wie kann man solche Musik machen... so schön... so mitten in Herz und Hirn... WAHNSINN!!!

Unglaublich.. wo hat so ein künstler die ganzen jahre gesteckt?

Kann mich nicht satthören...meine Mottoplatte des Sommers!

Tolle Texte, wunderbare Musik. Trifft mich mittens ins Herz...

Eins der besten Alben in den letzten Jahren! Hut ab!





„Neues Jahr“




„Sommertag“



Haldern-Pop IX

Nicht nur Bon Iver hat derzeit ein Stein im Brett der Kritiker, sondern auch die Fleet Foxes, denn egal welche Zeitschrift man aufschlägt oder welche Internetseite man besucht, diese Platte wird in den höchsten Tönen gelobt und auch die Vergleiche, die dort gezogen werden (Beach Boys, Bob Dylan, Band of Horses, Crosby, Stills & Nash) sind nicht ohne:

It all adds up to a landmark in American music, an instant classic.
(The Guardian)

The sense of wonder in Fleet Foxes' songs is matched only by the discipline and talent that created this adventurous, evocative record. One which is already shaping up as an album of the year.
(Mojo)


Das Quintett aus Seatlle beschreibt seine Musik selbst als „baroque harmonic pop jams“ und wer einen Hang zu amerikanischem Folkrock und mehrstimmigen Harmonie-Gesängen hat, wird an dieser Platte Gefallen finden und sollte am 08. August zugreifen, wenn „Fleet Foxes“ in einer Version mit 5 zusätzlichen Songs erneut veröffentlicht wird.
Da scheint den Haldern-Machern ein ganz besonderer Fisch ins Netz gegangen zu sein.

One of the most valuable qualities of good music is its ability to transport you to a moment in your past, a place you'll never see or somewhere that doesn't even exist. Thanks to their gloriously retro (and occasionally eerie) three-part harmonies, Seattle's Fleet Foxes accomplish all the above with their self-titled debut.
(Billboard)

A pure pleasure.
(Q Magazine)

Und noch etwas Kultur zum Abchluss: Auf dem Cover sehen wir das Gemälde „Die niederländischen Sprichwörter“ aus dem Jahre 1559, eines der bekanntesten Bilder des niederländischen Malers Pieter Bruegel des Älteren. In ihm werden 100 Sprichwörter bildlich dargestellt. Im Original ist es in der Gemäldegalerie der staatlichen Museen in Berlin zu bewundern.


„White Winter Hymnal“ MP3

„He Doesn’t Know Why“ MP3



Haldern-Pop VIII

Wer gut aufgepasst hat, dem ist aufgefallen, dass eigentlich erst der 7. Teil der Haldern-Serie an der Reihe wäre. Aber zwischenzeitlich wurden neben weiteren tollen Bands (wie Maximo Park, Kate Nash und Loney, Dear) auch die Guillemots für das Festival bestätigt. Deren Album „Red“ wurde aber bereits vorgestellt und ist somit als „Haldern-Pop VII“ zu verbuchen.

Kommen wir zu Joan Wasser, die ihre Alben unter dem Namen Joan As Police Woman veröffentlicht, da ihr eine große Ähnlichkeit zur Schauspielerin Angie Dickinson (aus der 70er Jahre TV-Serie „Police Woman“) nachgesagt wird.
„To Survive“ ist nach „Real Life“ das zweite Album der Amerikanerin, die als Violinistin schon mit den unterschiedlichsten Künstlern (Lou Reed, Tanya Donelly, Dave Gahan, Elton John, Scissor Sisters, Sheryl Crow, Antony and the Johnsons) zusammenarbeitete. Auf ihrer eigenen Platte revanchieren sich nun David Sylvian im Opener „Honor Wishes“ und Rufus Wainwright im abschließenden „To America“.
Beim Haldern Festival wird Joan As Police Woman am Klavier mit ihren ruhigen und melancholischen Songs, die oftmals eine gehörige Portion Soul und Jazz in sich tragen, einen Kontrapunkt zu den meist gitarrendominierten anderen Bands setzen.

"To Survive" knüpft an den Erstling an, verzichtet aber auf die Punk-Attitüde. Wasser schlägt mit unaufgeregten Melodiebögen weitgehend dunklere und kontemplativere Töne an. Intime Nachtstücke, Chamber-Pop zwischen Soul und Klassikanleihen, mit Lyrics, die grundsätzliche Themen wie Liebe, Verlust und Begehren abhandeln, ohne sich jemals in Trostlosigkeit zu verlieren. (...)
"To Survive" klingt homogener, entspannter und weniger kantig als der Vorgänger, überzeugt aber wiederum absolut mit wunderbaren Arrangements und einer Sängerin, die mit ihrer betörenden Soulstimme jederzeit den richtigen Ton trifft.
(laut.de)




„To Be Loved“ Video




7 Tage - 7 Platten: Sonntag

"¿Cómo Te Llama?" ist spanisch und bedeutet frei übersetzt "Wie heißt du?". Das werden den Mann mit der Vogelnestfrisur nur die wenigsten Musikfans fragen müssen, denn Albert Hammon, jr. ist Gitarrist von The Strokes und Sohn von Hitkomponist Albert Hammond ("One Moment In Time", "When I Need You" und viele andere). Im Gegensatz zu seinen Bandkollegen sitzt er aber nicht untätig herum, sondern veröffentlich nach "Yours To Keep" bereits sein zweites Soloalbum. Dieses kommt so entspannt und wie nebenbei aus dem Ärmel geschüttelt daher, dass man seiner eigentlichen Hauptband ein wenig dieser Leichtigkeit wünscht, damit sie endlich mit den Arbeiten zu ihrem vierten Album beginnen. So besticht "The Boss Americana" durch ein prägnantes Gitarenriff, hüllt sich "Borrowed Time" in einen Reggae-Sound und taucht mit "Spooky Couch" ein siebenminütiges Instrumental auf, bei dem Sean Lennon am Piano saß.
Innerhalb von 5 Wochen wurde das Album in den New Yorker Electric Lady Studios unter Mithilfe von Josh Lattanzi (Bass), Marc Philipe Eskenazi (Gitarre/Keyboard) und Matt Romano (Schlagzeug) aufgenommen und wirft die Frage auf: ¿Qué viene primero? ¿El tercer disco de Albert Hammond, jr. o el cuarto de The Strokes?

Langweilig wird es auf "¿Como Te Llama?" nie, auch wenn nicht jede seiner meist ganz netten Ideen gleich Nobelpreis-verdächtig zu nennen ist. Eine Reihe von Songs ließen sich wiederum 1:1 ins Strokesprogramm übernehmen. (...)
Als Dreingabe gibt's zur CD noch eine interaktive Silberscheibe mit Liveaufnahmen. Schönes Gesamtwerk. Für Strokesfans natürlich ein absolutes Muss, das aber auch allen anderen Freunden netter Rockmusik ans Herz gelegt sei.
(laut.de)




"GfC" Video



7 Tage - 7 Platten: Samstag

Die Veröffentlichungswege werden immer kurioser: Fans, die Karten für Brett Andersons Konzert im Londoner Mermaid Theatre am 7. Juli gekauft hatten, bekamen mit dem Ticket einen USB-Stick und einer darauf befindlichen Version von "Wilderness". Als digitaler Download wird das Album ab dem 29. Juli in den entsprechenden Shops erhältlich sein (bei iTunes mit dem Bonustrack "Symmetry") oder bereits derzeit exklusiv über den B&W Music Club. Ab dem 4. August steht es als Digipack in einigen ausgewählten Indie-Plattenläden, bevor es am 1. September auch in den großen Ketten käuflich zu erwerben sein wird.
Aufgenommen wurde "Wilderness" zwischen dem 12. und 18. Mai 2008 in den RAK Studios und es beinhaltet 9 Songs bei einer Spielzeit von rund 35 Minuten.

Das sagt der Künstler selbst zu seinem Album und dessen Veröffentlichung:

“I made this album with the purest of intentions: to create a beautiful suite of songs untethered by second-guessing markets and playlists and music biz bullshit. I have no record company, no publisher and a smaller audience but I have never been more confident and focused about what I am doing as an artist”


Brett Anderson kommt mit seinem persönlichsten und intimsten Album daher, das eine Liebesaffaire schildert und die unterschiedlichen Aspekte der Liebe - fröhlich, düster, euphorisch, besinnlich und wunderschön - beleuchtet. Musikalisch ist das Ganze sehr spärlich und reduziert, denn neben Bretts Stimme sind nur noch Piano und Streicher (Amy Langley am Cello) zu vernehmen. Higlights sind das bereits vor einem Jahr als Single veröffentlichte "Back To You" (hier als Duett mit der Schauspielerin Emmanuelle Seigner) und "The Empress", das unten während der Proben zu hören ist.




Proben in London im Mai 2008 (Teil 2)

Am 21. Juli wird der Song "A Different Place" umsonst in den digitalen Download Shops zu haben sein.



7 Tage - 7 Platten: Freitag

Während es Bands wie Bloc Party und Maximo Park mit ihrem zweiten Album jeweils gelang den Erfolg und die Qualität des Debüts zu wiederholen oder sogar zu übertreffen, enttäuschten The Futureheads Fans, Kritiker und wohl auch ihr Label mit dem uninspirierten „News And Tributes“ (2006). Nach der Trennung von der Plattenfirma und internen Querelen, versucht das Quartett aus Sunderland mit „This Is Not The World“ und dem eigenen Label Nul Records wieder an die Stärken von „The Futureheads“ (2004) anzuschließen.
Angesteckt vom Enthusiasmus und der Freude des Produzenten Youth (Primal Scream, The Verve, U2, Depeche Mode) wurde innerhalb von nur 3 Wochen in dessen „Space Mountain“ Studio in der Sierra Nevada das neue Album eingespielt. Zwölf energiegeladene und eingängige Rocksongs, die immer noch den Geist von New Wave und Punk atmen, bilden ein kurzweiliges Album, das nur den für The Futureheads so typischen mehrstimmigen Gesang etwas vermissen lässt.

Doch, dies ist ein gutes Album, das bei Überdosierung Muskelkater und leichte Kopfschmerzen hinterlässt wie alle guten Dröhnsachen. Und nein, das ist nicht mehr die erste große Liebe, das unwiderstehliche, magenflaue Gefühl, dass es um alles geht und die Welt eine andere ist als vorher. Aber immerhin sind die Futureheads noch da, und (um bei der Metapher zu bleiben) sagen wir mal: Im Bett sind sie immer noch ziemlich gut.
(musikexpress.de)


Der Bandname entstammt übrigens dem Flaming Lips Song „Hit To Death In The Future Head“ und nicht etwa einem Internet Bandnamen Generator.





„The Beginning Of The Twist“ Video





„Radio Heart“ Video



7 Tage - 7 Platten: Donnerstag

Ich weiß nicht, ob auch dieser Bandname einem entsprechenden Internet Generator entspannt, aber ich weiß, dass Billie The Vision & The Dancers erklärte Platten vor Gericht Lieblinge sind und sicherlich wieder mit hohen Noten zu rechnen ist. Greifen wir noch einmal Eikes Vorfreude auf:

seit der ankündigung, dass an einem neuen album gearbeitet wird, bis zur endgültigen fertigstellung sind fast genau ein jahr vergangen. aber nun kann man die frohe kunde verbreiten. die beste-pop-songs-schreiber haben ihr viertes album im kasten! (...)
auf myspace kann man in drei tracks des aktuellen albums hineinhören und sie lassen keinen zweifel daran aufkommen, dass ein neues meisterwerk ins haus steht. denn nichts anderes waren, nein sind die drei vorherigen alben!


Hält man nun „I Used To Wander These Streets“ in den Händen, so ist man erst einmal überrascht, denn das sieht plötzlich nach einer richtig professionell hergestellten Platte aus (Papphülle mit Extra-Booklet, abgedruckte Texte, schön gestaltetes Artwork usw.) und nicht mehr wie selbst gebastelt.
Auf ihrem vierten Album schlagen die Schweden deutlich ruhigere Töne an, wie zum Beispiel im von Fia allein gesungenen "I Belong To You" oder in der abschließenden Piano-und-Streicher-Ballade "Relay Race". Auch werden in ihren charmanten Indiepop mehr und mehr Folk-Elemente eingeflochten. Ihre zumeist melancholischen Texte singen sie jedoch immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
Erneut bieten sie hier alle Songs als legalen Download an und da uns die Band so sehr am Herzen liegt, wollen wir auch diesen Hinweis noch einmal deutlich hervorheben:

It’s up to you. Below you can download our music for free. But we are very grateful if you want to support us and our own record label Love Will Pay the Bills. If so, use the international bank account numbers, to transfer an amount of money of your choice.

IBAN: se79 9500 0099 6018 4720 3443
BIC/SWIFT: NDEASESS
Address: Lars Lindquist, Angelholmsgatan 4, 5 tr, 214 22, Malmo, Sweden





„Ask For More“ (aus: „I Was So Unpopular...“) TV-Auftritt



7 Tage - 7 Platten: Mittwoch

Und wieder einmal ist es Deutschland, das unnötig auf die offizielle Veröffentlichung einer Platte warten muss: Bereits am 23. Juni stand „Rascalize“ in den britischen Plattenläden, hier müssen noch einige Wochen vergehen, ehe auch bei uns am 19. September das Bindeglied zwischen Arctic Monkeys und The Last Shadow Puppets in den Regalen steht.

The Rascals sind Miles Kane, der zusammen mit Alex Turner von den Arctic Monkeys hinter TLSP steckt, hier singt und die Gitarre betätigt, Joe Edwars (am Bass) und Greg Mighall (hinter dem Schlagzeug). Das Trio aus Wirral, England war zuvor im Quartett The Little Flames aktiv und mit The Zutons, The Coral und (Achtung, da sind sie wieder) Arctic Monkeys auf Tournee, dann änderte sich die musikalische Ausrichtung und schnell waren The Rascals gegründet. Eine erste EP „Out Of Dreams“ ließ Ende 2007 die englische Musikpresse aufhorchen und schließlich ging es mit Ben Hillier (Blur, Elbow, Depeche Mode, The Horrors, The Futureheads) ins Studio. Das Q Magazine fasst das Ergebnis kurz und prägnant zusammen:

Compared to the Puppets' ornate '60s pop, Rascalize is straight Arctic Monkeys indie-rock, with echoes of The Coral.


Bei der Namensgebung hätte hier etwas mehr Sorgfalt walten sollen (oder ein Internet Bandnamen Generator zur Hilfe gezogen werden), denn The Rascals sind sowohl eine Punkrockcombo aus Wuppertal, also auch eine US-amerikanische Soul/Pop-Band aus den 60er Jahren.




„Out Of Dreams“ Video




„Freakbeat Phantom“ Video



7 Tage - 7 Platten: Dienstag

Vor über einem Jahr stellte ich auf Olivers leider eingeschlafenem und später verstorbenem Blog mit „Brainless“ die erste Single von Sunny Day Sets Fire vor.




„Brainless“ Video; MP3

Mit „Wilderness“ und „Stranger“ erschienen noch zwei weitere Singles und mittlerweile liegt der erste Longplayer des multinationalen, in London residierenden Quintetts vor: Mauro und Max stammen aus Italien, Onyee aus Hong Kong, Ed aus England und Matthew aus Kanada.
„Summer Palace“ bietet bunten, gelegentlich schrägen, psychedelischen Indiepop mit 60s Anleihen, wie ihn The Spinto Band, The Boy Least Likely To oder Belle & Sebastian servieren.




„Wilderness“ Video

„Stranger“ MP3


Der Bandname stammt übrigens von einem Internet Bandnamen Generator und solltet ihr einmal eine Band gründen wollen, die euren Namen tragen soll, so habe ich einige schöne Vorschläge für die Plattenrichter schon einmal rausgesucht:

Hopeless Oliver
Lobotomized Volker
Ingo Civilian And The Destiny
Bizarre Dirk And The Filtered Emotion
Returning Oliver R.
Dennis Elbow
...



7 Tage - 7 Platten: Montag

Der Mann hat einen Vollbart, trägt Karohemden und Wollmützen, zieht sich für drei Monate in die Einsamkeit des winterlichen Wisconsin zurück, versorgt sich selbst und nimmt in seiner Jagdhütte ein Album im Alleingang auf, das überall mit Höchstnoten versehen und vermutlich in fast allen Bestenlisten des Jahres 2008 auftauchen wird.

This record is complete, it’s like a skin that has been shed... Despite the wilderness introspection and hermit mystique that charcterises this music, FOR EMMA, FOREVER AGO is a record that reaches out and demands attention. It is a powerful act of transformation... Isolation doesn't get more splendid than this.
(Mojo; 5/5 Punkten)

Vernon gives a soulful performance full of intuitive swells and fades, his phrasing and pronunciation making his voice as much a purely sonic instrument as his guitar.
(Pitchfork Media; 8,1/10 Punkten)

Extraordinary... a magical, hyper-real experience.
(Uncut; 5/5 Punkten)


Der Mann heißt Justin Vernon, benennt sein Solo-Projekt Bon Iver nach den französisch sprachigen Grußworten „Bon Hiver“, also „Guten Winter“, singt in einem anrührenden Falsett, das an Antony oder Scott Matthew erinnert und verarbeitet auf „For Emma, Forever Ago“ sein Liebesleid in spärlich instrumentierten, aber intensiven und ergreifenden Folksongs.




„Flume“




„Lump Sum“


Bon Iver auf Tour in Deutschland:

26. Sept. 2008 Hamburg - Theater (Reeperbahn Festival)
28. Sept. 2008 Berlin - Postbahnhof
29. Sept. 2008 München - Ampere
30. Sept. 2008 Köln - Gebäude 9

„Skinny Love“ MP3

„The Wolves“ Video

cover

1998 war ein bislang einmaliges Jahr: Portishead, Massive Attack und Tricky veröffentlichten jeweils ein Album. Das war vielleicht noch einmal ein Höhepunkt des Trip-Hop-Hypes, aber doch schon eher die "Auslaufphase". Zehn Jahre später meldete sich Portishead beeindruckend zurück, Massive Attack steht wieder auf der Bühne und ein neues Album ist für dieses Jahr in Sicht. Trickys Partnerin aus früheren Tagen, Martina Topley-Bird, beehrte uns ebenfalls mit einem Album und Tricky selbst legt mit seinem achten Album "Knowle West Boy" seinen Antrag auf Erneuerung der Mitgliedschaft in dem Club der auferstandenen und vor allem wieder hörbaren "Ex-Trip-Hop-Acts" vor. The Independent bringt seine musikalischen Leistungen der letzten Jahre auf den Punkt:

Ten years for a new Portishead album may have seemed an interminable wait. But listening to the four albums their Bristol contemporary Tricky cooked up in that time was far more painful.

Und die gute alte BBC sieht das ähnlich:

There's a whole generation who, maybe, got as far as Tricky's third album, Pre-Millenium Tension, and lost the faith. For them Knowle West Boy will actually work as a useful summary of all the places Tricky's been over the last decade. Its diversity defies any useless 'trip hop' tag.

Ich habe mir auch die meisten der Alben nach "Pre-Millenium Tension" angetan, aber wirklich erinnerungswürdig sind nur wenige Tracks. Mit "Knowle West Boy" legt Tricky in der Tat ein "indirektes" Best of-Album seines bisherigen Schaffens vor. Laut.de dazu:

Roughe und temporeiche Stücke (die Single "Council Estate", "Far Away" oder die herausragende Kylie-Coverversion "Slow") werden durch schleppenden Trip Hop ("Past Mistake") kontrastiert. Diese Gegensätze setzen sich auf der nächst kleineren Ebene, den Arrangements, fort: kernig aufgedrehte Beats gehen wie selbstverständlich mit fast lieblich anmutenden Flötenhooks zusammen ("Baligaga").

Das Video zu "Council Estate":




Das Jahr geht in seine zweite Hälfte und es gab noch keine Neuvorstellung des tollen Morr Music Labels? Das darf doch nicht wahr sein! Also schnell reagieren:

Mit dieser Veröffentlichung weicht Morr Music etwas vom bisher eingeschlagenen Weg ab, denn der 22jährige Joel Nicholson bietet weniger Indietronic mit elektronischen Hilfsmitteln als Folkpop zu akustischen Instrumenten.

Ganz wenig braucht der junge Brite für seine wunderschönen Songs. Wenn der Akkord auf der Gitarre angeschlagen ist und er seine leisen Lyrics ins Mikro haucht, ist man schon komplett in seinem Bann. Eine sehr folkige Angelegenheit, bei der offenkundige Melancholie und verschmitze, leise Euphorie sich wie durch zauberhand die Waage halten. Ist das nicht das geheime Ziel jeder einzigartigen Musik?
(de:bug)


Joel Nicholson veröffentlicht seine Alben unter dem Pseudonym Butcher The Bar, beschreibt die Besetzung seiner intimen Band gerne als „ich und mein Schlafzimmer“ und spielt nach eigenen Angaben „überall für Bier und/oder englische Pfund“ - das wäre doch einmal etwas für Olivers Wohnzimmer. Freunde der Musik von Elliott Smith, Iron & Wine oder Sufjan Stevens wären sicherlich willkommen...

„Leave This Town“ MP3
„Get Away“ MP3



Auch die zweite Vorstellung aus dem Hause Morr Music befasst sich im Albumtitel mit dem Thema Schlaf. Also nur Musik zum Einschlafen?
„Sleep Well“ entstand innerhalb von 13 Monaten in einer Werkzeughütte in Jacksonville Beach und enthält „twelve pop songs about dreams and nightmares“.Träume und Albträume sind also der thematische Überbau für eine hymnische bis melancholische Platte. Bereits das Debütalbum von Ben Cooper und Alex Kane wurde hier ebenso vorgestellt wie das Nebenprojekt des Erstgenannten, das unter dem Pseuydonym Radical Face erschien. Beide Platten erzielten recht gute Noten, warum sollte dies bei „Sleep Well“ also nicht wieder so sein?


Die Laptop - Artisten aus Jacksonville wissen mit hymnischen und zugleich verträumten Songs, die die Pulsfrequenz teilweise in gefährliche Tiefen absinken lassen, zu berühren. Wachkoma.
Kaleidoskopartige Landschaftsbilder huschen einem dabei durch den Kopf. Aus weiter Ferne ertönen düstere Soundschlieren, kämpfen sich verhallte Gitarren durch die dichte Nebelwand, dringen Stimmen und ein vom Wind verschleppter Beat ans Ohr. Traum oder Realität? Egal. Hauptsache, es hört so schnell nicht wieder auf. Groß!
(tba-online.cc)



„Monsters“ Video und MP3



Bobby Baby ist die 25jährige Schwedin Ellinor Blixt.
F.S.Blumm ist der 40jährige Deutsche Frank Schültge Blumm.
Beide zusammen sind Bobby And Blumm.

Thomas Morr machte die Beiden 2007 miteinander bekannt und nun halten wir mit „Everybody Loves...“ die Früchte dieses Treffens in den Händen. Verträumter, zarter Akustik-Pop zu seidig-sanften Stimmen, sanftes Rauschen und Knistern wurde da in einem kleinen Holzhaus vor den Toren Berlins aufgenommen.

So nah wie hier kam er dem Pop noch nie. Ellinor Blixt besingt die Lieder mit ruhiger Stimme, manchmal singt er ein paar Zeilen mit. Ihre Linien verbinden Blumms lockere Muster zu richtigen Liedern. Meist spielt er Gitarre, mal ein Xylophon und eine Orgel. Viele Geräusche kann man gar nicht zuordnen, dabei hört man immer nur sehr wenige auf einmal. Oft ist einfach nur Stille. (...)
(Die Zeit)


Bobby And Blumm wollen der der weiten Welt des Pop neue Strukturen geben, lassen die Lieder also unerwartete Wendungen nehmen oder bauen unvorhersehbare Sollbruchstellen ein. Die Lieder sollen still sein, sanft und fragil klingen, so dass sich zur spärlichen Instrumentierung das Knacken von Schellack-Platten, das Streichen von Kleiderbürsten, von Fingerspitzen auf Pergamentpapier oder klappernde Kleiderbügel im Nachtzug nach Krakau gesellen.

Als Einflüsse werden von ihnen Stina Nordenstam, Nico, David Grubbs und Burt Bacharach genannt.

Ob wirklich jeder hier Bobby And Blumm liebt wird sich zeigen...



„Pass By“ live in einem Zug zwischen Bari und Capri



„This Piece“ live in einem Hotelzimmer in Amsterdam



Ein Name der sich von einem absurd schlechten Infomercial aus den 80ern ableitet, in dem ein gewisser Santo Rigatuso Werbung für einen Film über außerirdische Kannibalenwrestler mit Werbung für einen Billigjuwelen-Mailorder namens Santo Gold verknüpft. Wären das die einzigen Einträge im Werkportfolio von Santi White alias Santogold, man käme auf den ersten Blick kaum auf die Idee, hier würde definiert, wie Popmusik 2008 zu klingen hat. Diese verspricht Bouncebeats und wüste Experimente der Marke M.I.A., in denen zusammengebracht wird, was noch nie zusammengehört hat, aber plötzlich so klingt, als wäre das schon immer so gewesen. Trotz hörbarer Verwandtschaft sollte man sich aber nicht zu sehr auf diese Referenz versteifen, da Santogold zwar einen ähnlich eklektizistischen Ansatz verfolgt, aber auf Albumlänge weit weniger nach Block-Party-Grime als nach mitsingbarem Pop klingt.




"L.E.S. Artistes" Video



Gehen wir noch zwei Monate zurück, erweitern unser Spektrum an Ländern und stellen eine Band aus Ungarn vor: Amber Smith, benannt nach einem amerikanischen Model/Schauspielerin, veröffentlichten ihr drittes Album bereits im Februar. „Introspective“ entstand unter Mithilfe von Chris Brown (Radiohead, Muse, Paul McCartney) und enthält meldische Rocksongs mit zaghaften New Wave- und Shoegazer-Einflüssen. Beim Vorgänger „rePrint“ wurde hier auf Placebo und Puressence verwiesen.




„Introspective“ Video

„Treading Water“ MP3



Musikalisch passend zur Vorstellung von Sigur Rós noch ein Nachtrag aus dem April: „Rest“, der zweite Longplayer von Gregor Samsa. Sie selbst beschreiben ihre Musik als „ruhig und traurig, ruhig und fröhlich, aber niemals schnell“ und damit treffen sie es ziemlich genau.

Auf dem neuen Album “Rest”, expandiert Gregor Samsa auf dem Gebiet der Affinität für minimalistische und klassische Instrumentation, vermischt mit vertrackten und manipulierten Soundelementen durch die Verflechtung von unkonventionellen Instrumenten wie die Celesta, die Klarinette oder das Vibraphon. Einher mit diesen neuen Klangsphären, wurden die Gitarren fast vollständig durch das Klavier ersetzt, dessen Parts an einem seltenen Bösendorfer, das einst Philip Glas gehörte, eingespielt wurden. Diese Stücke veranschaulichen die Verlagerung ins Blickfeld der Harmonie, der Zurückhaltung und der Nutzung leiser Töne; weniger auf energiegeladene Klangverschiebungen, durch die sonst die Mehrzahl der Kompositionen gekennzeichnet war.
(amazon.de)


Auch von „Rest“ gibt es eine wunderbare limited Edition. Jedoch sind von den 500 ursprünglichen Alben keine 100 mehr über die Bandhomepage zu beziehen. Also Zugreifen!




„Jeroen van Aken“ Video



10 Fakten über das neue Album von Sigur Rós:

1. Die Band benannte sich nach Sigurrós („Siegesrose“), der Schwester des Sängers Jonsí Birgisson.

2. Der Albumtitel bedeutet "With a Buzz in Our Ears We Play Endlessly" oder „Mit einem Brummen in den Ohren spielen wir endlos (weiter)“. Hier kann das komplette Album angehört werden.

3. Nach der Kunstsprache Hopeländisch und Isländisch wird nun auch zum ersten Mal in englischer Sprache („All Alright“) gesungen.

4. Sigur Rós nahmen zum ersten Mal außerhalb Islands ein Album auf: In New York, London, Reykjavik und Havanna wurden Studios aufgesucht.

5. In den berühmten Abbey Road Studios saß Starproduzent Flood (Depeche Mode, U2, Nick Cave) an den Reglern. Zudem musizierte die Band dort mit einem 67-köpfigen Orchester und einem Jungenchor, dem London Oratory School Schola.

6. Am 28. Mai wurde der erste Song "Gobbledigook" samt Video vorgestellt.





7. Ab dem 2. Juni konnte man das Album vorbestellen. Für den stolzen Preis von 75 Euro erhielt ich einen Vorab-Download, die reguläre CD in der Woche des 23. Juni und eine Deluxe Edition, die im September verschickt wird. Diese individuell nummerierte Version enthält ein gebundenes, 192-seitiges Buch mit Fotos, eine zusätzliche DVD, ein Stück aus dem 16mm Film zu „Gobbledigook". Zusätzlich wird jeder Fan, der die Deluxe Edition bestellte, in ihr namentlich erwähnt.

8. Das Titelfoto namens „Highway“ stammt von Ryan McGinley.

9. Sigur Rós sind auf deutschen Bühnen zu sehen - jedoch ohne Amiina, die auch nicht am Album beteiligt waren:

11.08.2008 Palladium, Köln
12.08.2008 Schlachthof, Wiesbaden
13.08.2008 Tempodrom, Berlin
18.08.2008 Alter Schlachthof, Dresden

10. Das sagt die Presse:

Insgesamt wirken Sigur Rós weniger entrückt und dafür offener als auf früheren Produktionen. Sicherlich muss man sich auch für "Með suð í eyrum við spilum endalaust" immer noch mehr Zeit nehmen als für die Grill-Party-Scheiben, die dieser Tage auf den Markt gespült werden. Es lohnt sich jeder investierte Moment, denn zur Belohnung gibt es die Wunder des nordischen Sommers zu hören.
(motor.de)

On Med Sud I Eyrum Vid Spilum Endalaust you can really hear the human hearts behind the wall of sound, and while the emotional impact is on a smaller scale, somehow it is even more affecting.
(All Music Guide)

Ultimately, there are too many wonderful moments here to deem it anything less than a beautiful record, but armchair producers might find themselves similarly wishing for less fat.
(Pitchfork Media)
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