Bei den New Pornographers weiß man wohl auch nicht so recht, wie es mit Dan Bejar weitergeht, denn „Whiteout Conditions“ (2017) war das ...


Bei den New Pornographers weiß man wohl auch nicht so recht, wie es mit Dan Bejar weitergeht, denn „Whiteout Conditions“ (2017) war das erste Album der Band, das ohne dessen Mithilfe entstanden war, da er zeitgleich an einem Album von Destroyer („ken“) arbeitete. Ein offizieller Ausstieg wurde jedoch in Interviews nicht bestätigt. 
Nun ist das achte Album von The New Pornographers erschienen und Dan Bejar ist erneut nicht mit an Bord und wird in einer Presseinformation als „former (and possibly future) member“ beschrieben. 

Aber an Mitgliedern mangelt es dem kanadischen Kollektiv bekanntlich nicht. An „In The Morse Code Of Brake Lights“ arbeiteten A.C. Newman (Gesang, Gitarre), Neko Case (Gesang), John Collins (Bass), Blaine Thurier (Keyboards, Synthesizer), Todd Fancey (Gitarre), Kathryn Calder (Gesang, Keyboards, Gitarre), Joe Seiders (Drums, Gesang) und Simi Stone (Geige, Gesang) mit. So ganz ohne Dan Bejar ging es dann wohl doch nicht, denn er wird zumindest als Mit-Komponist des Songs „Need Some Giants“ gelistet.

Erstaunlich ist, dass The New Pornographers nach dem Wechsel ihrer Plattenfirma (von Matador zu Concord Music Group) in den Charts keine große Rolle mehr spielten. Während „Together“ (2010) und „Brill Bruisers“ (2014), die letzten Alben bei Matador Records, jeweils auf Platz 14 in Kanada landen konnten, erreichte „Whiteout Conditions“ nur Platz 82 und „In The Morse Code Of Brake Lights“ verfehlte die Hitlisten  nun komplett. Auch in den USA sprang nicht mehr als Rang 144 heraus. 
Bei den Kritikern konnten die 11 neuen Songs zumindest bei guten 78/100 Metacritic-Punkten reüssieren, auch wenn die Früh- und Hochphase der Band („Mass Romantic“ (2000; 87/100), „Electric Version“ (2003; 82/100) und „Twin Cinema“ (2005; 85/100) danach nicht mehr erreicht werden konnte. 

„In The Morse Code Of Brake Lights“ ist als CD und LP im Klappcover erhältlich. Diverse limitierte Auflagen bieten Alternativen zum schwarzen Vinyl: Clear Marble With Metallic Gold & White (350 Exemplare), Blue Marble (350 Exemplare) und Metallic Silver (500 Exemplare).




Mit acht Leuten sind die Songs auf „In The Morse Code Of Brake Lights“ entsprechend breit orchestriert, stromern unter der Federführung von Case und Newman aber auch ziellos durch die Untiefen des unendlichen Indie-Rocks.
Zwischen The Cars, The Shins und The Weakerthans. Die Liste ließe sich mit „The“-Bands noch eine ganze Weile fortsetzen.
Newman dürfte das wahrscheinlich sogar gut ins Konzept passen. Wollte er eigentlich keine Konzeptalben mehr machen, musste er nach eigener Aussage auf halbem Weg durch die Platte feststellen, dass lyrisch vieles auf Auto-Songs zeigt.
Die heißen jetzt „You’ll Need A New Backseat Driver“, „Leather On The Seat“ oder „Higher Beams“ und scheinen bewusst für ziellose Fahrten gedacht. In Letzterem heißt es entsprechend universell: Thank you, thank you for nothing“ Und dann universeller: „Fuck you, fuck you for nothing“.
Steigt man dann doch endlich aus der Karre, muss man sich verwundert fragen, wie die letzten hundert Wegkilometer mit Hintergrundrauschen unbeschadet zurückgelegt wurden, wo der Kopf doch überall war, nur nicht am Steuer.
(musikblog)



Ob Dennis jetzt der Wolf und Stefany der Mond ist oder umgekehrt, kann ich nicht beantworten. Aber dass das Debütalbum der beiden Nieder...


Ob Dennis jetzt der Wolf und Stefany der Mond ist oder umgekehrt, kann ich nicht beantworten. Aber dass das Debütalbum der beiden Niederländer bisher nicht bei Platten vor Gericht vorgestellt wurde, vermag ich zu ändern. 

Die beiden hinter Wolf & Moon steckenden niederländischen Musiker lernten sich beim Musizieren in Utrecht kennen und beschlossen, den Wunsch die USA zu besuchen gemeinsam anzugehen und dies mit Auftritten zu verbinden, wofür sie zunächst noch Songs komponieren mussten. Mittlerweile ist das Paar durch Australien, Großbritannien, Irland sowie Deutschland getourt und hat in Stockholm zusammen mit dem Produzenten John Andersson sein Debütalbum aufgenommen.

„Before It Gets Dark“ ist bereits Anfang des Jahres über das deutsche Indie-Label adp-Records erschienen und verbindet schlicht arrangierten und entspannten Folkpop mit elektronischen Spielereien, so dass man Feist und The xx als entgegengesetzte Pole nennen möchten. Durch ihren Harmonie- und Wechselgesang drängen sich zudem Angus & Julia Stone als Referenzen auf. 

Mit Hilfe der Videos zu „Before“, „Garden Of Potential“, „Braver Dreamer“ und „Like A Shotgun“ lässt sich gut ein erster Eindruck von „Before It Gets Dark“ gewinnen und nachvollziehen, warum Wolf & Moon dieses Jahr nicht unberücksichtigt bleiben dürfen: 






Ein kleines Stück analoge Glückseligkeit in der Zeit von digitalem Einheitsbrei. Und das alles mit ein bisschen elektronischer Spielerei und dezenten Instrumenten, die lediglich als Untermalung für die gesungenen Geschichten von zwei Menschen wirkt. Eine Untermalung die diese Stimmen durch die Songs zu tragen scheint.
Und bei all meiner Schwärmerei kann man sich diese Band überall vorstellen. Auf den großen Festivalbühnen genauso, wie in kleinen Clubs oder sogar im Wohnzimmer mit guten Freunden. Vielseitig wie das gesamte Album. Songs wie der Opener „Before“ oder der letzte Song des Albums, „Wildebeest“, wirken so melancholisch und eingängig, dass es fast weh tut. Dagegen gibt es die an The XX erinnernden tanzbaren Stücke wie „Getaway“, die dabei so unbeschwert und natürlich klingen und trotzdem die Melancholie mit im Gepäck haben.
(handwritten-mag)






Besonders an ihrem Sound, ist die Zweiheit ihrer Stimmen, mit der auch bereits Künstler wie Oh Wonder bekannt geworden sind. In „before it gets dark“ bilden ihre Stimmen zusammen mit Akustik-Gitarrenklängen und elektronischen Elementen eine perfekte Harmonie.
Das ganze Album verfolgt ein Thema. Es vermittelt Aufbruchstimmung, man möchte beim Hören seine Sachen packen, einen Roadtrip starten und den nächsten Urlaub buchen. Gleich zeitig beschäftigen sich die zwölf Songs auch mit der Heimat, Erinnerungen und dem Vergangenen. Passend dazu entstand das Album, als sich das Duo entschied, einen Sommer in einem Auto in Skandinavien lebten. Eine Idee, die sich schon der eine oder andere Instagram Travelblogger, zumindest zeitweise, überlegt hat. Trotzdem scheint Skandinavien wohl auch ein Ort zu sein, an dem sich sehr gute Musik schreiben lässt, dafür sind Wolf & Moon das perfekte Beispiel.
(Soundkartell)

Wolf & Moon unterwegs in Deutschland:
01.11.19 Bielefeld
02.11.19 Bonn
08.11.19 Reichenbach
09.11.19 Bayreuth
10.11.19 Regensburg
11.11.19 München
12.11.19 Frankfurt
13.11.19 Mönchengladbach
14.11.19 Osnabrück
21.11.19 Münster
23.11.19 St. Goar
01.12.19 Hamburg
11.01.20 Leipzig
13.01.20 Berlin
24.01.20 Magdeburg
28.01.20 Konstanz
29.01.20 Marburg
30.01.20 Reutlingen
31.01.20 Suhl
01.02.20 Nürnberg
13.02.20 Hagen
14.02.20 Oldenburg
15.02.20 Göttingen
27.05.20 Köln
28.05.20 Mainz


10 Fakten zum neuen Album von Cigarettes After Sex : 1. Nachdem Cigarettes After Sex nach ihrer ersten Veröffentlichung, der digitalen...


10 Fakten zum neuen Album von Cigarettes After Sex:

1. Nachdem Cigarettes After Sex nach ihrer ersten Veröffentlichung, der digitalen „I.“ EP mit 4 Liedern, drei Jahre verstreichen ließen, folgt seit 2015 ein stetiger Fluss an jährlichen Single- und Albumerscheinungen. Zuletzt erschien am 25. Oktober ihr zweites Album „Cry“.

2. „Cry“ enthält neun Songs, und damit einen weniger als das Debütalbum „Cigarettes After Sex“. Auch dessen Laufzeit bleibt mit 40:26 Minuten klar hinter den 46:56 Minuten des Vorgängers zurück.




3. Im letzten Jahr ist „Crush“ mit der B-Seite „Sesame Syrup“ als Single erschienen. Eine physische Veröffentlichung erfolgte am 16. November. Beide Songs sind nicht auf „Cry“ enthalten, vermutlich da sie noch von Aufnahmesessions aus dem Dezember 2015 in New York stammen. Auch „Neon Moon“, am 17. Dezember 2018 digital veröffentlicht und aus der gleichen Session stammend, ist auf „Cry“ aßen vor gelassen worden.




4. Die Aufnahmen zu „Cry“ fanden nicht wie beim Debütalbum in New York statt, sondern bereits im Juni 2017, also nahezu zeitgleich wie die Veröffentlichung des Debütalbums, auf der spanischen Insel Mallorca. Zwei Songs („Don’t Let Me Go“ und „Touch“) wurden jedoch in Bochum aufgenommen. Produziert wurde das Album erneut von Cigarettes After Sex-Mastermind Greg Gonzalez (Gesang, Gitarre), der auch auf die gleichen musikalischen Mitstreiter - Randall Miller (Bass),  Jacob Tomsky (Drums) und Phillip Tubbs (Keyboard) - zurückgriff.




5.  „Cry“ ist als CD, Kassette und LP käuflich zu erwerben. Bei den Schallplatten gibt sowohl die reguläre LP auf schwarzem Vinyl als auch die deluxe LP (180g black vinyl with gatefold jacket printed on metallic foil. Comes with 24”X 24” fold-out poster + lyric booklet). Unabhängige Plattenläden bieten die Schallplatte auf clear Vinyl, Rough Trade hat exklusiv grey Vinyl im Angebot.

6. Das Plattencover von „Cry“ ziert das Foto mit dem Titel „Mare 345 - Seascape“ des italienischen Fotografen Alessandro Puccinelli.

7. Hinsichtlich der Chart-Erfolge muss „Cry“ folgende Plätze übertreffen, um das Debütalbum zu toppen: USA #77, UK #27 und Deutschland #39. In allen drei Hitlisten konnte sich „Cigarettes After Sex“ jeweils nur eine Woche platzieren.
Bei Platten vor Gericht legte „Cigarettes After Sex“ 2017 mit Rang 36 und 7,429 Punkten vor.




8. „Heavenly“ und „Falling In Love“ wurden im August und Anfang Oktober vorab als digitale Singles Veröffentlicht. Die beiden Songs „Kiss It Off Me“ und „You're The Only Good Thing In My Life“ (You only fuck for love , Told me you could never get enough , Posing as a Playboy centerfold , You could be my Penthouse Pet, I know) brachten dem Album den Hinweis auf „explicit lyrics“ ein. 




9. Bei Metacritic steht „Cry“ mit 72/100 Punkten aktuell etwas hinter „Cigarettes After Sex“ und seinen 75/100 Punkten:

Cry will make you cry, because Gonzalez knows what he's doing. It's cathartic, stunning, it'll awaken your senses and it's not to be missed.
(exclaim)

Nonchalant, innocent and simply just mesmerising, 'Cry' is pure from beginning to end and is a pleasant second instalment from the Texas three-piece.
(Clash Music)

As with their debut, this album feels as though you’re being allowed a brief but intense insight into his self-contained world. Yet the vein of humour that ran through those earlier songs has been replaced by a deeper sincerity.
(Independent)

10. Während bereits vielerorts die anstehenden Konzerte ausverkauft sind (Paris, Brüssel, Prag Kopenhagen, Manchester, London) und sogar Zusatzauftritte dazu gebucht werden mussten (Amsterdam, Zürich, Barcelona), reichte die Nachfrage bei den drei Terminen in Deutschland dazu bisher nicht aus:
23.11.19 Berlin, Tempodrom
25.11.19 Köln, Palladium
01.04.20 Hamburg, Fabrik



10. Blaue Blume - Bell Of Wood (LP) (8.11.2019) 9. Night Flowers - Fortune Teller (LP) (25.10.2019) 8...


10. Blaue Blume - Bell Of Wood (LP) (8.11.2019)















9. Night Flowers - Fortune Teller (LP) (25.10.2019)















8. The Nits - dA dA dA (180g, Limited Numbered Edition, Clear Vinyl, 2 LPs) (8.11.2019















7. Geneva - Further (2 LPs) (1.11.2019)















6. Suede - Head Music (3LP-Set 180 g, Black Vinyl) (22.11.2019)















5. Faber - I Fucking Love My Life (180g, 2 LPs) (1.11.2019)















4. The Beatles - The Singles Collection (Ltd.Vinyl Box, 23 7'') (22.11.2019)















3. Die Sterne - Anfang verpasst (1992-1999) (8 LPs) (29.11.2019)















2. Tindersticks - No Treasure But Hope (LP, 180g, Limited Edition, Crystal Clear Vinyl) (15.11.2019)















1. Nick Cave & The Bad Seeds - Ghosteen (2 LPs) (8.11.2019)


















Wann wäre eigentlich der passende Zeitpunkt gewesen, um Mando Diao aufzulösen (von Seiten der Band) bzw. zu ignorieren (als Musikfan)? ...


Wann wäre eigentlich der passende Zeitpunkt gewesen, um Mando Diao aufzulösen (von Seiten der Band) bzw. zu ignorieren (als Musikfan)? Während Gustaf Norén, Gründungsmitglied/Sänger/Gitarrist der Band, fand, dass es nach dem obskuren Nebenprojekt Caligola und dem siebten Album „Ælita“ nun wirklich gut sei, halten die Fans in Schweden und Deutschland Mando Diao auch weiterhin die Treue, auch wenn die Spitzenpositionen der Charts zuletzt nicht mehr erreicht werden konnten. Mit „Good Times“ schafften sie es vor zwei Jahren gerade noch die Top Ten ihrer Heimat zu erreichen, während diese hierzulande knapp verfehlt wurden. 

Den richtigen Zeitpunkt haben aber sowohl Mando Diao als auch ihre Fans verpasst, denn nach „Give Me Fire!“ (2009) hätte am besten jemand gezündelt, damit uns der schwedisch sprachige Folk von „Infruset“, den Synth-Pop-Quatsch von „Ælita“ und auch der dröge Rock von „Good Times“ erspart worden wäre. Wie ich darauf komme und was all diese Platten eint? Auf ihren Plattenhüllen sind jeweils nackte menschliche Oberkörper (und mehr) zu sehen. Ist das ein versteckter Hinweis, der uns sagen will „Lasst die Finger von Mando Diao Alben mit entblößten Körpern“? Ja, genau so ist es. 

Kommen wir zu „Bang“ und der Frage, ob auch das kürzlich erschienene neunte Alben der Schweden in diese Kategorie zu zählen ist. Und erneut ist die Antwort ein deutliches „Ja“, auch wenn diese Tatsache mit einem durchnässten Hemdchen zu verschleiern versucht wird. Vermutlich wurde hier nur ein kleiner Ausschnitt aus einem Foto genommen und drumherum sind eigentlich massenhaft nackte Menschen zu sehen! Denn der altbackene, wenig abwechslungsreiche aber zumindest druckvolle Rock von Björn Dixgård, ebenfalls Gründungsmitglied/Sänger/Gitarrist der Band, und Kollegen kann nur wohlwollen als zeitlos, erdig, direkt oder dreckig bezeichnet werden.




Rock’n’Roll-Riffs und Leidenschaft. Es gibt Schreisingsang an vielen Ecken und Enden und Derivate aus dem Bluesrock der 70er-Jahre hier, eine Ballade ist auch dabei, verschleppt, hymnisch („Long Long Way“). Aktuelleren Entwicklungen der Rockmusik verweigern sich Mando Diao doch hörbar. (…)
Über ein paar Umwege sind Mando Diao inzwischen bei einer feinen Parodie dessen angekommen, was sie in ihrem ersten Rockleben produzierten (…).
(musikexpress)




"BANG" gerät definitiv wilder als die letzten Veröffentlichungen, die Band definiert den Begriff jedoch auch vollkommen anders als zu Zeiten ihres Debüts. Ja, sie erhöhen die Anzahl der Rock-Riffs und wagen sich an alte, verstaubte Zerr-Pedale, unsauber gespielte Akkorde und aggressiv klirrende Becken sind jedoch nicht aufzufinden. Im Laufe ihrer Bandgeschichte weicht die emotionale, barbarische Kreativität dem erotischen Rhythm-Fanatismus mit simplen, exakten Drums, einem kompakten Bass und abgestoppten Gitarren-Riffs. Eine Entwicklung, wie sie auch die Arctic Monkeys vollzogen haben, nur, dass Alex Turner nicht schreit.
(laut)

Mando Diao unterwegs:

22.11.19 Hamburg – Sporthalle
23.11.19 Wiesbaden – Schlachthof
24.11.19 AT-Wien – Arena
26.11.19 CH-Zürich – Xtra
28.11.19 Dresden – Alter Schlachthof
29.11.19 München – Tonhalle
30.11.19 Köln – Palladium
01.12.19 Berlin – Columbiahalle




Ich liebe es, wenn die Hüllen von Singles optisch an die des Albums angepasst sind - aber muss es ausgerechnet bei diesem einfallslosen ...


Ich liebe es, wenn die Hüllen von Singles optisch an die des Albums angepasst sind - aber muss es ausgerechnet bei diesem einfallslosen und wenig ansprechenden Plattencover von Swim Deep so sein? Die Singles von „To Feel Good“ und „Sail Away, Say Goodbye“ ziert nämlich ebenfalls der Smiley von „Emerals Classics“, aber nicht in blau sondern in rosa bzw. gelb, was auch keine Verbesserung darstellt.

Offensichtlich hat das Quintett aus Birmingham jedoch mehr Mühe und Kreativität in den musikalischen Inhalt seines dritten Albums gesteckt. Zwar schlug sich dies nicht in den Plattenverkäufen nieder, denn, anders als die beiden Vorgänger „Where The Heaven Are We“ (#20; 2013) und „Mothers“ (#55; 2015), konnte sich das Anfang Oktober veröffentlichte „Emerald Classics“ nicht in den Charts des Vereinigten Königreiches platzieren, aber die Plattenkritiker waren - wie man unten lesen kann - voll des Lobes.

„Emerald Classics“ wurde nach einem Pub (The Emerald) in Birmingham benannt und Austin Williams (Gesang, Gitarre), Cavan McCarthy (Bass) und James Balmont (Keyboards) haben dort offensichtlich viel Zeit verbracht, denn sie mussten den Ausstieg von Tom Higgins und Zachary Robinson herunter spülen, neue Bekanntschaften schließen (Robbie Wood (Gitarre) und Thomas Fiquet (Schlagzeug)) und nebenbei viel Geld in der dortigen, mit Musik aus den 90ern (Lightning Seeds, Northside, Primal Scream, New Order) bestückten Jukebox lassen.

„Emerald Classics“ ist als Kassette, CD und LP (blue Vinyl / splatter Vinyl) erhältlich.




The gang is bigger, the sound is grander, but the heart of the album - growing up in working-class Brum - is still as humble. (…)
Meanwhile a feeling of nostalgia also runs heavy in 90s dance-anthem styled “Happy As Larrie”, and rings romantically through “Top Of The Pops”. It's clear that Austin and Cav saw something to fight for in the idea of Swim Deep. From their dream-pop origins, through their psychedelic sophomore, they have arrived at a spiritual revolution with Emerald Classics.
It's a development to be proud of, to feel good about, and after facing the potentially band-shattering event of being dropped by a major label it's impressive to see them persevere (releasing this album independently on their own label, Pop Committee), and do it with such positivity and gratitude.
(The Line Of Best Fit)




Through the swooning, lush indie-pop, there’s also plenty of sonic exploration, even if it is a little dialled-down from the out-of-this-world mission of ‘Mothers’. ‘Happy As Larrie’ marries a crashing jungle beat with glimmering melodies, making it feel as though you’re stepping out from an Ibiza rave into the morning sun, pupils still dilated, chemicals still racing through your system.That’s really the pervading feeling of ‘Emerald Classics’ – a wide-eyed, serotonin rush of an album that will make you eternally grateful for Swim Deep’s perseverance.
(NME)



  Zu Beginn ihrer Karriere vor mehr als zehn Jahren zeichnete sich Ra Ra Riot durch eine recht erfrischende Mischung aus Indierock, ...

 



Zu Beginn ihrer Karriere vor mehr als zehn Jahren zeichnete sich Ra Ra Riot durch eine recht erfrischende Mischung aus Indierock, Indiepop und Baroque Pop aus. Für die Albem "The rhumb line" und "The orchard" reichte die Idee aus. Die beiden weiteren Alben konnten mich nicht so recht begeistern. Entsprechend skeptisch ging ich das nunmehr fünfte Werk "Superbloom" an. Neben präsenteren Synthie-Klängen, kann ich keine markante Änderung feststellen, aber ich habe mich von den vielen netten Indiepop-Momenten einfangen lassen. Ein roter Faden hätte dem Album nicht geschadet, aber kurzweilige Unterhaltung bietet "Superbloom" allemal.

Meine Empfehlungen sind "Belladonna". das unerwartet ruppige "Endless pan / endless joy" und der starke Schluss mit "A check for Daniel".

Das Video zu "Bad to worse":


"Belladonna":


Ra Ra Riot live:
  • 03.12. Hamburg
  • 04.12. Berlin
  • 05.12. München
  • 07.12. Köln

Earmilk:
While this album may be a form of self-actualization for the veteran band, it impresses with not just its authenticity, but with its range. Pop doesn't come in one flavour, and neither does Superbloom. Pulling influences from different eras and spaces of pop, whilst maintaining a signature sound is ultimately what sets this album apart from the band's earlier works- and opens the door wide to an exciting new frontier.


Tatsächlich hatten die hiesigen Musikfans sehr früh ein Gespür für die Musik von Jimmy Eat World , denn „Clarity“ sicherte sich 1999 in ...


Tatsächlich hatten die hiesigen Musikfans sehr früh ein Gespür für die Musik von Jimmy Eat World, denn „Clarity“ sicherte sich 1999 in Deutschland als erstes Album der Band eine relevante Position in den Charts (#47). Erst der Nachfolger „Bleed American“ konnte 2001 Dank der Hit-Single „The Middle“ (USA #5) in die US-Charts Einzug halten (#31). Hierzulande kam das Album sogar auf Rang 20.

Jim Adkins (Gesang, Gitarre), Zach Lind (Schlagzeug), Tom Linton (Gitarre) und Rick Burch (Bass) gelang mit den beiden Nachfolgenden Alben „Futures“ (2004; #6) und „Chase The Light“ (2007; #5) der endgültige Durchbruch in ihrer Heimat. 

Dennoch bleiben für mich weiterhin „Bleed American“ und vor allem „Clarity“ ihre Referenzalben. Beim Hören eines neuen Albums von Jimmy Eat World - und mit „Surviving“ sind wir und sie mittlerweile bei Platte Nummer 10 angelangt - überlege ich daher immer, welche Songs auch auf diesen beiden Alben eine gute Rolle hätten spielen können.

Auf „Surviving“ passen für mich der packende Titelsong, „Criminal Energy“, „Love Never“ sowie „Diamond“ als Alternative Rock-Songs gut zu „Bleed American“, während der Emo-Pop von „Delivery“ eher „Clarity“-affin ist. Die Quote der beliebigen bis okayen Lieder („Recommit“ oder auch „All The Way (Stay)“ aufgrund seines eben so nervigen wie überflüssigen Saxophon-Einsatzes) und Skip-Kandidaten („555“, das ich beim Blind Date eher Panic At The Disco oder Konsorten zugeschrieben hätte, und das Prog-Rock-Finale „Congratulations“) ist auf „Survivor“ überschaubar.

„Surviving“ erschien am 18. Oktober als CD und LP (schwarzes Vinyl, bei unabhängigen Plattenläden auch weißes Vinyl) und 10 Songs in knapp 37 Minuten. Fans werden sicherlich bedauern, dass mit „Love Never“ nur eine Neuaufnahme der im letzten Jahr veröffentlichten Single „Love Never / half heart“ den Weg auf das Album gefunden hat.




Dass "Surviving" unabhängig davon völlig ungezwungen klingt, ist nach einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte mit zehn vorangegangenen Alben umso beachtlicher. Das schwelgerische, geringfügig gedrosselte 'Delivery' ist neben 'Love Never' und 'One Mil' eine relative Ruheoase in einem fast ungebrochen energetischen Liederreigen, der keinerlei Leerlauf aufweist, sondern eine Fülle regelrechter Hook-Wunder, angefangen beim College-Rocker 'Diamond' mit seinem ironischen Text über die Single 'All The Way (Stay)' mit kuriosem wie famosem Saxofon-Part kurz vor Schluss bis zum elektronisch verbrämten Kuriosum '555' mit seinem überraschendem Cold-Wave-Flair, das zum Ende im fiebrigen Beinahe-Dance-Rocker 'Congratulations' erneut aufgegriffen wird.
(Musikreviews)




"Surviving" steht als Ganzes für Jimmy Eat Worlds wiederentflammte Lust am Rock, für die lautesten und knarzigsten Songs seit "Bleed American" – und das in überraschender Konsequenz. Nicht nur das vorab schon bekannte "Love never" offenbart seine kleinen, dreckigen Gitarrenlicks nach und nach nur zu gern. "One mil" übt sich nach besinnlichem Beginn in hymnischem Paukenschlagen und schrammt knapp an einer Refrain-Orgie vorbei. Absolut packend gelingt "Diamond", denn wegen solch unwiderstehlicher Refrain-Haken liebt man diese Band. Ein ebenso strahlendes Paradebeispiel für die dem Vierer meist ureigene Stimmung zwischen Melancholie und Euphorie ist natürlich auch die Auskopplung "All the way (Stay)", die sich spätestens mit dem genialen Saxofon im Schlusspart selbst veredelt.
(Plattentests)



Die Allah-Las schicken uns eine musikalische Postkarte aus einem entspannten und möglicherweise drogenumnebelten Urlaub unter Palmen. A...


Die Allah-Las schicken uns eine musikalische Postkarte aus einem entspannten und möglicherweise drogenumnebelten Urlaub unter Palmen. Auf 13 Songs und in 44 Minuten begibt sich das Quartett aus Los Angeles auf einen Retro-Trip in die Westcoast-Pop-, Folk-, Jangle-Pop und Psychedelic-Rock-Welten der 60er und 70er Jahre, huldigt darauf offensichtlich den eigenen Heroen wie George Harrisson, The Beach Boys, The Byrds, Love oder The Doors und lässt das touristische Sprachengewirr in englischen, spanischen, portugiesischen und sogar japanischen Texten nachhallen.  

LAHS“ ist nach „Allah-Las“ (2012), „Worship The Sun“ (2014) und „Calico Review“ (2016) das vierte Album der Band und ist neben der regulären schwarzen Schallplatte auch in zwei limitierten Auflagen erhältlich: orange vinyl bzw. opaque mint green vinyl. Und wer so nostalgisch ist und noch Postkarten verschickt, der bringt sein Album auch als Kassette heraus.




Die erste Single „In The Air“ ist catchy und auf den Punkt. Wunderbar, wie sich dabei die Gitarren von Sänger/Gitarrist Miles Michaud und Gitarrero Pedrum Siadatian über den staubigen Wüstenboden schlängeln und Schlagzeuger Matt Correia klopft dazu einen minimalistischen, fast metronomartigen Beat.
Ob der zweite Vorabtrack, das coole „Polar Onion“, oder das tiefenentspannte, gar an den vergessenen 70s US-Softrock/Folk Veteranen Dan Fogelberg erinnernde „On our way“: Die Allah-Las sind im Jahr 2019 völlig bei sich selbst.
(Triggerfish)




So legen die Herren aus Los Angeles in "Holding Pattern" die Orgeltöne der bis an die Wahrnehmungsschwellen ausgereizten Keyboards und das fette Widerhallen des Verstärkers auf Mono-Klangkanäle. Sie lassen also viele Signale nur aus dem linken Tonkanal kommen, was sehr an die Zeit bis Mitte der 60er erinnert. Das heißt beim Hören mit bügellosen Kopfhörern: Nimmt man einen Stöpsel aus dem Ohr, hört man einen anderen Song als mit beiden zusammen im Gehörgang. (…)
Dabei bauen die US-Westküstler nebenbei eine Brücke zum brasilianischen Psychedelic-Kosmos, einer spannenden Szene, die rund um Caetano Veloso und Gilberto Gil vor 50 Jahren in Protest gegen die dortige Militärdiktatur aufblühte und heute von Bands wie Graveola fortgeführt wird. Die schlafwandlerisch bizarre und dahin gleitende Darbietung macht diese Platte vorzeitig zu meinem Lieblingsalbum 2019.
(laut)






In der Kürze liegt die Würze. Das mag sich auch bis zu Zachary Cole Smith und seinen Mitstreitern durchgesprochen haben. Denn nachdem i...



In der Kürze liegt die Würze. Das mag sich auch bis zu Zachary Cole Smith und seinen Mitstreitern durchgesprochen haben. Denn nachdem ihr letztes Album „Is The Is Are“ in 17 Songs und über 63 Minuten Spielzeit ausartete und leider den guten Gesamteindruck dadurch deutlich verwässerte, zeigen sich DIIV auf „Deceiver“ deutlich stringenter. 10 Lieder in knapp 43 Minuten - das sind für eine Langspielplatte passende Zahlen. Nicht ganz glücklich dürften Fans der US-Rocker mit der Wartezeit gewesen sein, denn seit der Veröffentlichung ihres zweiten Albums vergingen ziemlich genau dreieinhalb Jahre. Schuld daran war eine erneute Teilnahme an einem Drogen-Entzugsprogramm von Cole. Zudem gab es eine unschöne Trennung vom Bassisten Devin Ruben Perez.

Aber auch musikalisch haben sich DIIV in d en letzten Jahren gewandelt, denn „Deceiver“ klingt schwerer, lärmiger und wuchtiger als sein Vorgänger, der bei Platten vor Gericht stolze 7,571 Punkte sammeln und 2016 auf Rang 36 landen konnte. Das Album bewegt sich an den Grenzen zwischen US-Indierock (Smashing Pumpkins, Sonic Youth) und UK-Shoegaze (My Bloody Valentine) und hat die 90er Jahre immer gut im Blick. Erstmals nahm das Quartett in Person des Studiotüftlers Sonny Diperri, der zuvor bereits für Trent Reznor, My Bloody Valentine, M83, Animal Collective oder Portugal. The Man arbeitete, auch die Hilfe eines externen Produzenten in Anspruch. 

Der Wahrheitsgehalt der eingangs erwähnten Redensart wird durch „Deceiver“, das seit Anfang Oktober als CD, Kassette und LP (schwarzes Vinyl bzw. in limitierter Auflage als clear Vinyl) erhältlich ist, und seine zahlreichen positiven Plattenkritiken belegt:


Und so verschmelzen DIIV auf "Deceiver" Grunge-Elemente (Benannt ist die Band übrigens nach dem Nirvana-Song "Dive") mit Shoegaze-Reverbwelten, die schwindlig machen und mit schwebenden Songs wie "Taker" könnten sie sich auch in Slowdiiv umbennen – ohne jedoch als bloße Epigonen zu gelten, denn dazu hat die Band einfach einen unverwechselbar eigenen uniquen Sound kreiert.
(Tonspion)




Da ist zwar immer noch dieses ätherische Moment, das Smith mit seinem gehauchten Gesang einbringt. Und doch haben DIIV hier spürbar ihre charakteristische Süße verloren, indem sie ihr Faible fürs Melodische wunderbar dynamisch mit der typischen Shoegaze-Schwere kreuzen, für die man MBV so schätzt. Bleibt zu hoffen, dass die Sache mit der neu gewonnenen Erdung diesmal auch bei Smith selbst verfängt.
(musikexpress)


DIIV in Deutschland:
05.03.2020 Hamburg, Gruenspan
08.03.2020 Berlin, Festsaal Kreuzberg
11.03.2020 München, Strom



10 Fakten zum zweiten neuen Album dieses Jahr von Foals : 1. 7 Monate und 10 Tage nach „ Everything Not Saved Will Be Lost - Part 1 “ ...


10 Fakten zum zweiten neuen Album dieses Jahr von Foals:

1. 7 Monate und 10 Tage nach „Everything Not Saved Will Be Lost - Part 1“ steht Teil 2 in den Plattenläden und wer heute zufällig in London weilt, kann sich die Platte bei Rough Trade East oder später beim neu eröffneten HMV Vault in Birmingham, einem der größten Plattenläden der Welt, signieren lassen. 

2. Wie bei „Part 1“ gibt es 10 neue Songs der Foals zu hören, die diesmal 40:24 Minuten laufen. Ob, wie bei „Everything Not Saved Will Be Lost – Part 1“ geschehen, später noch ein Album mit Remixen veröffentlicht werden wird, ist aktuell noch nicht bekannt.

3. „Everything Not Saved Will Be Lost – Part 2“ wird als CD und LP (12" black 180g gatefold vinyl) erhältlich sein. Unabhängige Plattenläden können zudem das Album als 180 g neon orange Vinyl housed in Gatefold Sleeve anbieten.

4. Zusätzlich wird das Album als Picture Disc (12’’ 140g) erhältlich sein, um die „Collector’s Edition“ zu vervollständigen, die u.a. den ersten Teil des Albums als 12’’ violet coloured 180g Vinyl enthielt und exklusiv über die Homepage der Band zu beziehen ist.




5. Als erste Single war am 1. August „Black Bull“ erschienen. Der NME nannte den Rock-Song „gnarly fucker that flexes their rock muscles – but this time it’s to bursting point. With razor-sharp riffs and a paranoid menace throughout, it’s a full-on onslaught so relentless that it feels constantly under threat of collapse“. „Black Bull“ wurde die erste Single der Foals, die die UK Rock & Metal Singles Chart erreichte (#12).

6. „The Runner“ wurde am 5. September als zweite Single ausgekoppelt. Im dazugehörigen Video von Quentin Deronzier sehen wir Vincent Heneine als einen Doppelgänger von Foals-Sänger Yannis Philippakis:




7. Mit „Into The Surf“ wurde am 25. September noch eine dritte Single vor dem Album veröffentlicht. Man darf gespannt sein, ob die Foals im sechsten Anlauf - nach den Plätzen 3, 8, 2, 3 und 2 - endlich an die Spitze der Album-Charts im Vereinigten Königreich stürmen können.




8. „Everything Not Saved Will Be Lost - Part 2“ in der Plattenkritik: Das sechste Album der Foals steht bei Metacritic aktuell 77/100 Punkten und damit knapp hinter seinem Vorgänger. Insgesamt liegen alle Platten sehr dicht (zwischen 74 und 78 Punkten) bei einander: „Antidotes“ (2008, 74/100), „Total Life Forever“ (2010, 78/100, „Holy Fire“ (2013, 76/100, „What Went Down“ (2015, 77/100), „Everything Not Saved Will Be Lost - Part 1“ (2019, 78/100) und „Everything Not Saved Will Be Lost - Part 2“ (2019, 77/100).

Das wuchtige Riff von „The Runner“ im Einklang mit Philippakis kraftvollem Gesang ebnet den Weg für die restliche Platte. Spätestens mit „Wash Off“ fühlt man sich an die guten, alten Math-Rock-Zeiten erinnert.
Die Gitarren eröffnen die Hetzjagd über das Minenfeld unserer Selbstabsorption, von der auch Yannis Philippakis sich nicht gänzlich freischreien kann. Und gerade, wenn man denkt, man hätte den Höhepunkt der Platte entdeckt, legen die Foals mit „Black Bull“ noch einen obendrauf.
In gut drei Minuten entfalten die Briten ihre volle Power. Der Sänger keucht, schreit und spuckt seine Lyrics mit solcher Wucht hinaus, das man sich in die erste Reihe gleich hinter den Wellenbrecher katapultiert fühlt und förmlich die Spuckefetzen auf dem Gesicht spüren kann. (…)
Doppelalben haben oft den Ruf, dass eine Hälfte mit nutzlosen Bonusmaterial vollgepackt ist, das man sich getrost hätte sparen können. Foals untermauern mit ihrem Zweiteiler „Everything Not Saved Will Be Lost“ das absolute Gegenteil.
(musikblog)

9. Das Foto für die Plattenhülle von „Everything Not Saved Will Be Lost - Part 2“ wurde von der berühmten Fotografin Maggie Steber aufgenommen.

10. Auf weitere Konzerte müssen Fans der Foals zunächst einmal warten. Erst im März und Mai sind sie wieder in Japan bzw. Großbritannien unterwegs. Trost können sie zunächst in der Tour-Dokumentation „Rip Up The Road“ finden, die ab dem 15. November exklusiv auf Amazon Prime zu sehen sein wird. 



1968 veröffentlichten The Beatles ihr weißes Album („The Beatles“) sowie die Singles „Lady Madonna“ und „Hey Jude“, der erfolgreichste K...


1968 veröffentlichten The Beatles ihr weißes Album („The Beatles“) sowie die Singles „Lady Madonna“ und „Hey Jude“, der erfolgreichste Künstler in Deutschland war jedoch ein 13-jähriger Junge namens Heintje. Bundeskanzler war Kurt Georg Kiesinger, deutscher Fußballmeister wurde letztmals der 1. FC Nürnberg, bevor das Team in der anschließenden Saison abstieg. In vielen Ländern wurde der Höhepunkt der linksgerichteten Studenten- und Bürgerrechtsbewegungen erreicht, in den USA begannen die Proteste gegen den Vietnamkrieg, wurde Martin Luther King, der Anführer der schwarzen Bürgerrechtsbewegung, erschossen und „Hair“ erstmals aufgeführt. 

Obwohl Pål Moddi Knutsen erst 19 Jahre später geboren werden sollte, widmet sich der norwegische Folkmusiker, politische Aktivist und Geschichtenerzähler auf seinem fünften Album thematisch diesem Jahr, auch wenn Heintje oder der 1.FCN auf Songs wie „Kriegsspiel“ oder „A Rabbit In The Headlight“ nicht thematisiert werden. Statt dessen wird mit Worten wie „Wake up! This is deception. Start using words that make sense. Language's a weapon, it's time to fight back.“ (aus „New Dawn“) oder „So dust off your passion, there's no time to hesitate! Let us show them that flowers will always beat the hate. We'll start small and dream big, like in 1968.“ (im Titelsong) immer wieder der Geist der ’68er herauf beschworen. 

"The year of 1968 was the year when everything happened at once", sagt Moddi über das Album. "Fifty years after, we seem to be living in times when anything can happen. Maybe we can learn from past mistakes, and at the same time revive some of the dreams that brought us the iconic music and social movements that were 1968?"

Drei Jahre nach „Unsongs“ möchte der Singer/Songwriter mit dem reichhaltig instrumentiertem (Streicher, Chorgesang, singende Säge, Gastsängerin Ida Løvheim) „Like In 1968“ also erneut auch zum Nachdenken anregen.








Moddi in Deutschland:

02.02.2020 Münster
03.02.2020 Reutlingen
04.02.2020München
05.02.2020 Mainz
06.02.2020 Hannover
09.02.2020 Köln
10.02.2020 Berlin
11.02.2020 Hamburg
12.02.2020 Leipzig



Mittlerweile ist es so, dass ich vor einem neuen Album von Coldplay (und in dieser Woche hat die Gerüchte-Küche zu brodeln begonnen oder...


Mittlerweile ist es so, dass ich vor einem neuen Album von Coldplay (und in dieser Woche hat die Gerüchte-Küche zu brodeln begonnen oder ist die Promo-Machinerie langsam angelaufen) regelrecht Angst habe: Kann es noch seichter und beliebiger werden? Wann habe ich zuletzt ein Album von Chris Martin & Co. mit Freude gehört? War es „Viva La Vida“ und  habe ich die drei folgenden Alben zusammen so oft gehört wie diese 2008 erschienene Platte, die schon qualitativ nicht mehr an die ersten drei Alben von Coldplay heran reichen konnte? Was ist nur aus dieser tollen Band geworden?

Vermutlich wäre ich schon froh, wenn ich auf dem nächsten Album von Coldplay ein an sie erinnerndes Kleinod wie „When We Were Young“ entdecken könnte. Der Song stammt vom morgen erscheinenden Debütalbum eines australischen Duos namens Hollow Coves,  das mir bisher unbekannt war, aber mit ihren ersten Songs wie „These Woods“ oder „These Memories“ viele Millionen Aufrufe bei YouTube generieren konnte. Mit 4 weiteren Songs befinden sich diese beiden Lieder auf dem 2017 veröffentlichten Mini-Album „Wanderlust“. Das von Chris Bond (Ben Howard, Xavier Rudd) produzierte „Moments“ liefert 11 neue Songs: Neben weiteren Coldplay-Assoziationen („Anew“, „Adrift“, „Notions“) bieten Ryan Henderson und Matt Carins akustischen Folk-Pop, der wahlweise mit Adjektiven wie zart, intim, unaufgeregt, beseelt, getragen, gefühlvoll oder bodenständig versehen werden kann. 

Auch in Deutschland ist man schon auf Hollow Coves aufmerksam geworden, denn einige der im November anstehenden Konzerte sind bereits ausverkauft (München, Hamburg, Köln)oder wurden in größere Hallen hochverlegt (Berlin):

01.11.19 - Berlin, Frannz Club
02.11.19 - Leipzig, Naumanns

04.11.19 - Zürich, Dynamo

05.11.19 - Frankfurt, Nachtleben

08.11.19 - München, Folks
13.11.19 - Hamburg, Nochtspeicher
15.11.19 - Köln, Artheater




Auf „Moments“ werden uns 11 Songs präsentiert, die auf den ersten Blick ohne besondere Höhen und Tiefen auskommen. Es wird auf die ganz großen Momente verzichtet, auf das pompöse Getöse und die sich zuspitzenden Chöre. Dafür wird mit zuckersüßen Melodien, zurückhaltender Bandbegleitung und einem Ohrwurm am nächsten die Dose der kleinen Hymnen geöffnet, die sich kaum mehr schließen lässt.
Songs wie das schon erwähnte „Anew“, When we where young“, aber auch „Borderlines“ und „The Open Road“ kommen zwar nicht ohne das übliche Roadtrip-Klischee aus, nutzen dieses aber wunderbar für sich und schaffen eine wohlige Wärme.
Für mich eine absolute Albumempfehlung!
(handwritten mag)




Es ist dieser wohlige Mix aus tiefer Geborgenheit und schwungvoller Leichtigkeit, der in jedem der Songs auch kunstvoll musikalisch eingefangen wird. Anew beispielsweise überzeugt durch einen ruhigen Aufbau, unterstützt von einem Coldplay-reminiszenten Orgelsound zu Beginn sowie gezupften Gitarrenparts, um sich dann ab dem dritten Vers in eine rhythmisch getragene Pop-Hymne zu verwandeln. Etwas balladenartiger geht es dann im später folgenden Patience oder auch dem daran anschließenden Adrift zu, wo sich die zurückhaltende Gesangsstimme in ein harmonisch orchestriertes Klangbild aus Gitarren, Streichern und Drums einfügt und eine getragene Atmosphäre erzeugt.
(Bedroomdisco)



Optisch ist „Return To Us“ eine Reminiszenz an das selbst betiteilte Debütalbum von The Lilac Time aus dem Jahr 1987. Musikalisch ist es...


Optisch ist „Return To Us“ eine Reminiszenz an das selbst betiteilte Debütalbum von The Lilac Time aus dem Jahr 1987. Musikalisch ist es eine konsequente Fortführung des von Stephen Duffy in den letzten zwei Jahrzehnten beschrittenen Weges: Wir hören großartige Folkpop-Songs („I’m A Believer“, „The Hills Of Cinnamon“) und schöne Folkpop-Songs, die durch den Einsatz der Slide-Guitar ramponiert und in Richtung Country gedrückt werden („Return To Us“).

The Lilac Time sind Stephen Duffy, der - kaum vorstellbar - vor The Lilac Time Gründungsmitglied und Sänger bei Duran Duran war, 1985 eine Solo-Hitsingle („Kiss Me“ #4 in UK) hatte, von 2004 - 2006 Songschreiber und musikalischer Partner von Robbie Williams war (u.a. „Radio“, „Tripping“) und hier 9 der 10 Songs komponierte und produzierte, sowie den Großteil der Instrumente einspielte und sang, seine Ehefrau Claire (Gesang, Keyboard) sowie sein Bruder Nick (Akkordeon, Ukulele, Banjo und für das abschließende, instrumentale „King Kopetsky“ verantwortlich). Zudem hören wir Ben Peeler an besagter Pedal Steel Guitar. Die Zählung der Alben von The Lilac Time ist nicht ganz einfach, da diese teilweise unter Stephen Duffy & The Lilac Time („Keep Going“ und „Runout Grove“) oder auch als Nick Duffy & The Lilac Time („Sapphire Stylus“) veröffentlicht wurden. Zählt man alle zusammen, so kommt man in der 24-jährigen Bandgeschichte auf 11 Platten. 

Zuletzt war „No Sad Songs“ 2015 über Tapete Records erschienen. Kurz nach der Veröffentlichung komponierte Stephen Duffy „March To The Docks“ als ersten Song für „Return To Us“, das als CD und LP (gatefold purple Vinyl) erhältlich ist.




Mit „Return To Us“ knüpfen The Lilac Time an den sanften, sehr englischen Folk ihrer ersten drei Alben an. Diese Beziehung betonen sie selbst durch das Cover (eine verfremdete Version ihres ersten Covers) und den Titel, der auf das 1987er-Stück „Return To Yesterday“ anspielt. Diese thematische Rückkehr hat einen Grund: Wie damals, in den späten Jahren der Thatcher-Ära, ist Großbritannien ein gespaltenes Land. Gespalten zwischen Arm und Reich, zwischen Liberalität und Nationalismus, zwischen Vernunft und Dummheit. Stephen Duffy weiß die Vergangenheit durchaus zu schätzen. Was er nicht zu schätzen weiß, ist die Sehnsucht vieler Landsleute nach einem nostalgisch verklärten Britannien, das nur in ihren Gedanken jemals existiert hat.
„Return To Us“ ist, wie es sich für ein gutes Folkalbum gehört, ein sehr politisches Album. Duffy ist aber klug genug, seinen Ärger nicht herauszuschreien. Er bleibt so elegant und samtig wie gewohnt. Die Wirkung der Texte wird dadurch nur verstärkt. Sein Appeal ist nach wie vor der, dass er vermutlich der einzige Designer-Hippie der Welt ist, mit einem Faible für gute Schuhe und Hemden und für die Rettung der Welt durch Liebe und Poesie. „If disco sucks, then so does rock, let’s stop them turning back the clocks much further, return to us, we are right where you left us“, singt Duffy im Titelstück. Ein schönerer Schlusssatz fällt auch mir nicht ein.
(byte.fm)



Zwischen ätherisch-verträumtem Shoegaze und nebulösem Prog-Rock schwebt und wabert die Musik von Pencey Sloe dahin. Hinter dem Bandname...


Zwischen ätherisch-verträumtem Shoegaze und nebulösem Prog-Rock schwebt und wabert die Musik von Pencey Sloe dahin. Hinter dem Bandnamen, der sich auf den US-amerikanischen Schriftsteller J. D. Salinger beziehen soll, stecken die Sängerin Diane Pellotieri, Gitarrist Valentin Beaucourt und Schlagzeuger Clément Baptiste. 

Das Trio aus Paris musiziert gemeinsam seit 2017 und wurde nach einer selbst veröffentlichten EP vom deutschen Label Prophecy Productions unter Vertrag genommen, das u.a. auch die französische Band Alcest betreut und sich „atmosphärischer Musik, die aus dem Rahmen fällt und Genregrenzen überschreitet“ verschrieben hat. Damit haben Pencey Sloe, deren Debütalbum jüngst erschienen ist, eine passende Heimat gefunden. 

„Don’t Believe, Watch Out“ könnte Fans von Slowdive, Curve und Esben And The Witch gefallen und ist als CD und LP erhältlich (rotes Vinyl ist auf 200 Stück, schwarzes Vinyl auf 300 Exemplare limitiert).  




Zumindest dem Fazit dieser Plattenkritik („Sowieso hat das Werk mit Metal wenig bis gar nichts zu tun“) kann man voll und ganz zustimmen:

Für mich hören sich die zehn Songs des Albums alle mehr oder weniger gleich an. Verträumt ist ja gut, und alles ist und klingt auch entspannt und entspannend, aber ich kann weder klare Songstrukturen erkennen, noch den Gesang von Madame Diane verstehen. Zum Nebenher-Laufenlassen eignet sich "Don't Believe, Watch Out" mutmaßlich ganz gut, aber aus meiner Sicht driftet die Scheibe über die Spielzeit von fast 50 Minuten immer öfter und mehr in die Belanglosigkeit ab, die Musik plätschert halt so dahin. Es gibt kaum einen musikalischen Höhepunkt, geschweige denn Gitarrensoli oder Drumbreaks. Sowieso hat das Werk mit Metal wenig bis gar nichts zu tun.
(bleeding4metal






10 Fakten zum neuen Album von Elbow : 1. Anfang August kehrten Elbow mit der Single „Dexter & Sinister“ zurück. Der 7-Minuten-Song...


10 Fakten zum neuen Album von Elbow:

1. Anfang August kehrten Elbow mit der Single „Dexter & Sinister“ zurück. Der 7-Minuten-Song kann immer noch als limitierte 10’’ käuflich erworben werden, deren B-Seite „a lyric etching“ ziert. Ein richtiges Video bekam das Lied jedoch nicht spendiert:




2. Umgekehrt war es bei der zweiten Single „Empires“, die keinen physischen Release erhielt, aber ein offizielles Video:




3. Seit dem 11. Oktober steht das achte Album von Elbow in den Plattenläden. Es trägt den Titel „Giants Of All Sized“ und wurde wie seine vier Vorgänger vom Elbow-Keyboarder Craig Potter produziert. 

4. „Giants Of All Sizes“ enthält 9 Songs und läuft 39:43 Minuten. Nie zuvor gab es weniger als 10 Songs auf einem Album von Elbow. Auch die Spielzeit ist deutlich geringer als beim bisher kürzesten Album („Little Fiction“ läuft 48:32 Minuten) der Band. 

5. Einen Tag nach der Albumveröffentlichung feierte man im Vereinigten Königreich den „National Album Day“. Dazu wurde die „Don’t Skip“-Version der CD veröffentlicht, die nur am 12.10.19 käuflich zu erwerben gewesen sein soll. Sie enthält nicht etwa den Bonus-Track „Don’t Skip“, sondern läuft in einem Stück durch. Skippen zwecklos. 

6. Die weiteren Versionen von „Giants Of All Sizes“: Neben der CD (regulär und deluxe) gibt es auch Veröffentlichungen auf Kassette (grün, limitiert) und Schallplatte (schwarz bzw. in limitierter Auflage durchsichtig oder grün).

7. 2017 veröffentlichten Elbow zwei Coverversionen, die sich nicht auf dem Album befinden: „Golden Slumbers“ (im Original von The Beatles aus dem Album „Abbey Road“) erschien nur digital im Rahmen der John Lewis Weihnachtskampagne und „August & September“ (im Original von The The aus dem Album „Mind Bomb“) wurde als physische Wohltätigkeitssingle für CALM (Campaign Against Living Miserably) veröffentlicht.




8. „Giants Of All Sizes“ wurde im Hamburger Clouds Hill Studio, The Dairy in Brixton, 604 Studios in Vancouver, in den bandeigenen Blueprint Studios in Salford sowie den Home Studios der einzelnen Bandmitglieder in Manchester aufgenommen. Auf „Dexter & Sinister“ hören wir Jesca Hoop singen.

9. Metacritic listet neben der B-Seiten-Compilation „Dead In The Boot“ (2012; 78/100 Punkten) auch alle acht regulären Alben von Elbow auf - an der Spitze stehen aktuell „Cast Of Thousands“ und das neue Album. Hier der Überblick: „Asleep In The Back“ (2002; 82/100), „Cast Of Thousands“ (2004; 84/100), „Leaders Of The Free World“ (2006; 78/100), „The Seldom Seen Kid“ (2008; 82/100), „Build A Rocket Boys!“ (2011; 82/100), „The Take Off And Landing Of Everything“ (2014; 80/100), „Little Fictions“ (2017; 80/100) und „Giants Of All Sizes“ (2019; 84/100).

Für die ersten Sessions für GIANTS OF ALL SIZES zog es die Band nach Hamburg, ins Clouds Hill Studio, einen Abenteuerspielplatz für analoge Aufnahme-Nerds.
In dieser Umgebung hockten Elbow zusammen, improvisierten, redeten – und bereiteten neue Songs vor, die zu den entspanntesten ihrer Karriere gehören. „Doldrums“ zum Beispiel hat einen abgeklärten Soul-Groove, „The Delayed 3:15“ transferiert den Texikana-Sound von Calexico nach Nordengland, „Empires“ schunkelt mit sanfter Elektronik und Gospelelementen ins Herz. Guy Garvey tröstet sich und seine Liebsten damit, dass die großen Reiche seit jeher zerkrümeln, während Freundschaften und Familien stabil bleiben.
Am Ende spielen Elbow mit „Weightless“ einen Song, der eine Ahnung davon gibt, wie Coldplay heute klingen würden, wenn sie sich an den wichtigsten Wegegabelungen ihrer Karriere anders entschieden hätten. Ja, das ist Kitsch mit Gitarre. Aber der Herbst ist da, und es gibt Leute, die brauchen das!
(musikexpress)

10. Elbow werden ihr neues Album auch live in Deutschland vorstellen. Folgende 6 Konzerte sind geplant, Köln und Berlin sind bereits ausverkauft:
09.11.19 Rust, Rolling Stone Park
10.11.19 Wiesbaden, Schlachthof
12.10.19 München, Tonhalle
13.11.19 Köln, Live Music Hall
14.11.19 Berlin, Huxles
16.11.19 Weißenhäuser Strand, Rolling Stone Beach



Letzte Etappe unserer kurzen Deutschlandrundreise: Mannheim - Würzburg. Ganz ehrlich, schlechter als Platz 25 (von 26), den Sisters ...


Letzte Etappe unserer kurzen Deutschlandrundreise: Mannheim - Würzburg.

Ganz ehrlich, schlechter als Platz 25 (von 26), den Sisters beim Eurovision Song Contest 2019 belegten, hätte Elisabeth Brüchner auch nicht abgeschnitten. Als Lilly Among Clouds trat die Musikerin mit „Surprises“ bei der deutschen ESC-Vorentscheidung  an und belegte dort zumindest den dritten Platz. Vielleicht hätte der Song international mehr Zuschauer zum Anrufen bewegen können, denn Vergleiche zu Lana Del Rey, Kate Bush, Florence + The Machine oder Tori Amos sind auch für ihr zweites Album „Green Flash“ durchaus berechtigt. Zwischen intimen Piano-Balladen und bombastischem Elektropop fühlt sich die Würzburgerin gut aufgehoben und im Vergleich zu ihrem Debütalbum „Aerial Perspective“ (2017) hat „Green Flash“ noch einmal an Opulenz, Dramatik und Tempo zugelegt. 

Farblich passend zu ihrer Silhouette auf der Plattenhülle kommt die LP als translucent pink Vinyl daher. 




Sicherlich wird dem einen oder anderen das neue Album von lilly among clouds zu anspruchsvoll sein. Es ist keine Platte zum Nebenbei-Hören, sondern man muss sich darauf einlassen. Alle, die Lillys Vorentscheidungs-Beitrag „Surprise“ mochten, werden aber sicherlich noch weitere Lieder finden, die ihnen gefallen. Allen anderen seien zum Einstieg die eher konventionelle Ballade „Underneath the Surface“ oder lillys Eurovision-Workshop-Ohrwurm „Wasting My Time“ empfohlen. Eigentlich sollte man das Album aber wirklich von vorne nach hinten durchhören.
(esc-kompakt)




Nochal Glück gehabt, denn Lilly Among Clouds zieht zwar mit “Wasting My Time” und “Love U 4ever” auf die Tanzfläche, doch kommen die Stücke eher als gelungene Auflockerung des ansonsten sehr elegischen Gesamteindrucks denn als zwanghafte Popwerdung daher. Schon der Opener “Closeness” betont erneut vielmehr die zarte Instrumentierung des wolkigen Klangkosmos, so hingehaucht wie die Klaviertakte und mehrstimmigen Sequenzen ineinander verschlungen sind.
(minutenmusik)




Inhaltlich geht es auf "Green Flash" um die Verbindungen, die Menschen zu ihrer Umgebung haben. Im Song "Boy" zum Beispiel besingt Lilly die aufregenden Momente, in denen sich zwischen zwei Personen etwas Neues entwickelt - oder eine romantische Annäherung zumindest in der Luft liegt.
In "Look at the earth" widmet sich Lilly dem irreparablen Schaden, den der Klimawandel unserem Planeten zufügt. Ein Thema, das ihr als Bauernhof-Kind sehr am Herzen liegt, und das auch dem Albumtitel zugrunde liegt: ein "Green Flash", ein grüner Blitz, ist ein optisches Phänomen, das beim Sonnenuntergang auftreten kann, aber wegen Lichtverschmutzung sehr selten geworden ist.
(BR)




Lilly Among Clouds unterwegs:

14.11.19 Erfurt – Museumskeller
15.11.19 Rostock – Helgas Stadtpalast
16.11.19 Dresden – Beatpol
17.11.19 Frankfurt – Raumfabrik
19.11.19 Bochum – Bahnhof Langendreer
20.11.19 Bremen – Tower
21.11.19 Bielefeld – Movie
22.11.19 Köln – Artheater
23.11.19 Schorndorf – Manufaktur
11.12.19 Hamburg – Mojo
12.12.19 Hannover – Kulturzentrum Faust
13.12.19 Leipzig – Kupfersaal
14.12.19 Nürnberg – Club Stereo
16.12.19 Berlin – Lido
17.12.19 Gera – Alte Brauerei
18.12.19 Heidelberg – Halle02
19.12.19 Würzburg – Posthalle
20.12.19 Freiburg – Jazzhaus
21.12.19 München – Ampere




Von Köln nach Mannheim, von der überhitzten Fabrik ins Ich-Gebäude, von Stefanie Schrank zu Kirchner Hochtief. Kirchner Hochtief kl...


Von Köln nach Mannheim, von der überhitzten Fabrik ins Ich-Gebäude, von Stefanie Schrank zu Kirchner Hochtief.

Kirchner Hochtief klingt nach Baukonzern und ist dem Selbstverständnis nach ein Konzern, ein Global Player mit Modelabel, Schuhfirma, Duftlinie, Nachtclub, TV-Kanal und eigenem Streamingdienst („Hochtiefy“). Irgendwie ist neben 28 Brands und Services eben auch eine Rock-Band sowie ein Kunst-Projekt, vor allem aber Mastermind David Julian Kirchner. CEO Kirchner ist Jahrgang ’82, stammt aus Mainz, ist Sohn eines Komponisten und einer Bildenden Künstlerin, lebt seit 10 Jahren in Mannheim und hat an der dortigen Popakademie das Fach Popmusikdesign studiert und das kommt dabei heraus. 

Auf unseren anderen Blogs (z.B. Düfte in die Nase) werden wir uns mit den weiteren Sparten von Kirchner Hochtief auseinandersetzen, hier geht es um „Evakuiert das Ich-Gebäude“, das vor allem Fans der Hamburger Schule (Die Sterne trifft Die Goldenen Zitronen trifft Blumfeld) gefallen dürfte. Auf 11 Songs in 35 Minuten können Entdeckungen zwischen harmonisch-melodischem Gitarrenpop und rumpelnd-punkigem Krachexperiment gemacht werden.  

Die LP von „Evakuiert das Ich-Gebäude“ steckt im Siebdruck-Cover, das auf 300 individuelle Exemplare limitiert ist.









Vom Norden in den Westen, von Hamburg nach Köln, von Ilgen-Nur zu Stefanie Schrank. Wäre das erste Solo-Album von Stefanie Schrank ...


Vom Norden in den Westen, von Hamburg nach Köln, von Ilgen-Nur zu Stefanie Schrank.

Wäre das erste Solo-Album von Stefanie Schrank in einer Fabrik entstanden, so wäre „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ im Verlauf seiner Produktion folgende Abteilungen durchlaufen: monotoner New Wave, eleganter Krautrock, sophisticated Pop, minimalistische Elektronik und unterkühlter Dreampop. Endabnahme dann im Ressort assoziative Texte. In dieser Fabrik ginge es nicht um eine möglichste schnelle Fertigstellung des Produktes, denn dieser Vorgang dauerte von Sommer 2016 bis Februar 2019. Auch die Anzahl der Fabrikarbeiter ist überschaubar, und neben Stefanie Schrank, der Bassistin von Locas In Love und Karpatenhund, wäre hauptsächlich noch der Düsseldorfer Elektromusiker Lucas Croon (Stabil Elite, Bar) zu nennen. 




Hochartifiziell ist sie, die Musik von Stefanie Schrank, bekannt als Bassistin der Kölner Band Locas in Love, aber auch als Künstlerin. Mit der Hilfe von Lucas Croon, bei Stabil Elite für die Synthesizer zuständig, sind Songs entstanden, die sich zwar des musikalischen Vokabulars der Clubkultur bedienen, aber dann doch fremdeln auf dem Tanzboden und in der Chillout-Zone.
Und das hat nicht nur mit den Texten zu tun, die beständig Englisch und Deutsch, popkulturelle Referenzen und profanen Witz, Luke Skywalker und Karl Marx, poetischen Kitsch und abstrakte Poesie in einen Topf schmeißen. Nein, das liegt auch an der, trotz mittelschneller Bpm-Zahlen, wie scheintot daherstolzierenden Musik.
(musikexpress)




Ein bisschen Wahnsinn ist also dabei, eine Dosis Fatalismus, gepaart mit surrealistischen Abhandlungen, düsterer Bestandsaufnahme und diametralen Gefühlsregungen. „Nothing Is Lost“ hat beinahe etwas von einem eingängigen Popsong, wirkt weich und sympathisch, zugleich jedoch auf beinahe unwirkliche Weise verwaschen. Das gelingt auch dem stellenweise mit Air flirtenden „Spooky Action“ prima. Hier ist die unvertraute Melodie im Herzen der Reduktion tatsächlich Programm und führt unweigerlich ins feinsinnige „Sympathize“. Aber auch etwas schroffere Stücke, wie das mit wuchtigem Beat unterlegte „Stadt unter der Stadt“, das eigentümliche „Die Katze von Jesus“ oder die wütenden Synthies von „Flow“, machen auf schräge Weise Sinn.
(Beatblogger)




(…) ist "Unter der Haut eine überhitzte Fabrik" ein Werk voller Melancholie, voller Schrecken, aber auch voller Hoffnung. Von Anfang an geht es durch eine post-apokalyptische Synthie-Klanglandschaft, alles wirkt verraucht und verstaubt, aber der Wiederaufbau dieser eben erst durch welche Umstände auch immer untergegangenen Welt ist bereits im vollen Gange. Vom bereits erwähnten Einstieg "Nothing is lost", dessen Titel allein schon andeutet, dass Totgesagte eben doch immer länger leben, über das völlig verstrahlte "Die Katze von Jesus" mit seinem unerwarteten Saxofon-Einsatz bis zum zurückhaltenden Dystopie-Disco-Dance von "Möbiusschleife" ist Schrank nie weit entfernt vom Anpacken, vom Machen, vom Motivieren.
(Plattentests)




Stefanie Schrank unterwegs:
17.10.2019 München – Rote Sonne *

18.10.2019 Frankfurt – Brotfabrik *

22.11.2019 Berlin – Festsaal Kreuzberg **

23.11.2019 Kiel – Die Pumpe **

24.11.2019 Hamburg – Docks *

25.11.2019 Bochum – Bahnhof Langendreer **

26.11.2019 Jena – Trafo

27.11.2019 Dresden – Tante Ju **

15.12.2019 Köln – Altes Pfandhaus

* mit Die Türen
** mit Die Höchste Eisenbahn