Diese Platte muss wohl per Flaschenpost über den großen Teich geschippert sein, denn wie sonst würde sich eine Verz...























Diese Platte muss wohl per Flaschenpost über den großen Teich geschippert sein, denn wie sonst würde sich eine Verzögerung von über 18 Monaten erklären lassen?

Im Oktober 2015 veröffentlichte das Quintett Foreign Diplomats bereits in seiner kanadischen Heimat sein Debütalbum "Princess Flash". Kennengelernt haben sich Élie Raymond (Gesang, Gitarre), Antoine Lévesque-Roy (Bass), Thomas Bruneau Faubert (Synthesizer), Charles Primeau (Gitarre) und Emmanuel Vallières (Schlagzeug) bereits als Teenager in Quebec, 2010 gründeten sie ihre Band, fanden deren Namen zufällig auf einem Schild am Flughafen, veröffentlichten 2013 eine erste EP und siedelten nach Montreal um.  

Gemeinsam mit ihrem Produzenten Brian Deck (Modest Mouse,The Shins, Counting Crows) bastelten sie an gleichzeitig tanzbarem und verschachteltem Indiepop, der ein Nebeneinander von Gitarren und Synthies erlaubt. Als würde man Foals, Clap Your Hands Say Yeah, The Wombats und Fisher Z in einen Topf werfen.

"Wir wollen, dass unsere Fans Party machen und tanzen! Crack, Boom, Pow!“ - diese Gelegenheiten bieten sich in den Wochen und Monaten: 

01.02.2017 Nürnberg, MuZ
02.02.2017 Stuttgart, Goldmarks
03.02.2017 Freiburg, Swamps
06.02.2017 Dresden, Ostpol
09.0.2017 Haldern, Haldern Pop Bar
10.02.2017 Bensheim, Musiktheater Rex
11.02.2017 Hamburg, Molotov (Motorbooty Party)
19.04.2017 München, Milla
22.04.2017 Osnabrück, Popsalon




Direkt der erste Song „Lies (of November)“ macht deutlich, welche Reise man mit diesem Debütalbum antritt. Mit markantem Bass, schillernden Synthies und rotzigem Songtext unterscheiden sich Foreign Diplomats deutlich von dem Einheitsbrei anderer Indie-Elektro Bands. Bei „Queen+King“ setzen die Kanadier auf all ihre Gesangskünste und stimmen den Song gemeinsam ein. Mit „Color“ beweist die junge Band, dass ihnen auch leise Töne gut stehen.
Zur Mitte des Albums kommen wir auch schon zu meinem Lieblingssong. „Flash Sings For Us“ ist ein Paradebeispiel dafür, was in den Kanadiern steckt. Sie schaffen es klassische Instrumente, wie eine Trompete, so gekonnt in ihre Songs einzubauen, ohne dass diese irritieren würden. Ganz im Gegenteil: Diese machen den Sound von Foreign Diplomats so einzigartig. „Mexico“ bringt anschließend sicherlich live am meisten Spaß.
Der sechsminütige, letzte Song „Drunk Old Paul (and his Wild Things)“ schafft es dem Werk den letzten Schliff zu verleihen. Mit ihrem Debütalbum haben es Foreign Diplomats geschafft, sich selbst zu fordern, zu experimentieren und sich und ihrem Sound jederzeit treu zu bleiben. Die fünf Kanadier heben sich mit „Princess Flash“ aus der Masse hervor und sind nicht ohne Grund einer der spannendsten neuen Acts 2017!
(NOISIV)




Die insgesamt elf Songs haben alles, was ein gutes Indie-Album braucht – Herzschmerz, Sehnsucht, Liebe, Leidenschaft, Nonsens, Kitsch und Klischees. Musikalisch kommt das ganz rhythmisch-klassisch mit Gitarre, Bass, Synthie und Drums daher. Ein Album zu welchem man gleichzeitig im Club tanzen und dabei weinen kann, also perfekt für den Monat Januar, bonjour tristesse. Unser Herzenssong auf der Platte ist Mexico. Hoch anrechnen muss man den Foreign Diplomats dabei, dass ihr Album, trotz diverser Indie-Klischees, mit Sounddiversität glänzen kann und gekonnt den musikalisch-monotonen Einheitsklang umschifft.
(Reissnadel)



Nachdem ihr Auftritt beim deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contest 2016 wenig erfolgreich war (= letzter ...























Nachdem ihr Auftritt beim deutschen Vorentscheid des Eurovision Song Contest 2016 wenig erfolgreich war (= letzter Platz für „Lift Me Up (From The Underground)“) kehren Woods Of Birnam vom Dance-Pop-Ausflug zu ihren Ursprüngen zurück. Bereits 2013 war die „Hamlet“ EP erschienen, als Sänger und Schauspieler Christian Friedel bei der Neuinszenierung von William Shakespeares Hamlet im Schauspielhaus Dresden die Hauptrolle übernahm und von ehemaligen Polarkreis 18 Mitgliedern musikalisch begleitet wurde. „I’ll Call Thee Hamlet“, der beste Song der EP, fand sich dann auch 2014 auf dem Debütalbum von Woods Of Birnam wieder.




Nun also wieder Shakespear: „Searching For William“ feierte, erneut im Schauspielhaus Dresden, als eine Mischung aus Konzert, Theater, Installation und Hörspiel im Dezember 2016 seine Premiere und kann nun auch als opulentes Songbook käuflich erworben werden. Woods Of Birnam pendeln zwischen Kammerpop und Progrock-Ausflügen („Something’s Rotten 2.0“), Piano- und Streicher-Balladen („Under The Greenwood Tree“), Indiepop („My Rude Ignorance“), geisterhaften Chansons („The Spade Song“) und lassen Friedel zwischendurch Shakespearsche Sonette (# 32, #23 und #71) zitieren. 

Wenn „Grace“, das dritte Album von Woods Of Birnam, das angeblich Ende 2017/Anfang 2018 erscheinen soll, ähnlich gut sein sollte, verzeihen wir auch den Disco-Ausflug von „Lift Me Up (From The Underground)“.



Vielleicht sollten die Erwartungen doch nicht allzu hoch gesteckt werden. Animotion haben seit 27 Jahren kein Albu...























Vielleicht sollten die Erwartungen doch nicht allzu hoch gesteckt werden. Animotion haben seit 27 Jahren kein Album veröffentlicht und ihr größter Hit „Obsession“ ist sogar noch etwas älter. Ausschließlich in Deutschland verbindet man mit der Band noch stärker den Song „I Engineer“, der Platz 2 der Charts erreichte, aber zum Beispiel in den USA auf Rang 76 strandete und im Vereinigten Königreich komplett die Charts verfehlte. Das dazugehörige Album „Strange Behavior“ steht auch bei mir im Plattenschrank, wurde aber ewig nicht aufgelegt. In nur wenigen Haushalten dürfte „Animotion (Room To Move)“ stehen, die letzte Veröffentlichung der Band (1989), nachdem im Jahr zuvor die beiden Sänger Astrid Plane und Bill Wadhams ausgestiegen waren.
Erst 2001 fanden sich einige ehemalige Bandmitglieder für Reunion-Konzerte wieder zusammen und nun gibt mit „Raise Your Expectations“ ein Comeback-Album.

Beim Opener „The Last Time“ würde man die 80er Jahre-Sounds sonst deutlich herausstellen, aber bei einer Band aus diesem Jahrzehnt? Aber während man noch überlegt, ob die Gitarren früher auch schon so deutlich zu hören waren, beginnt „Not Your Lover“, das zunächst eher an Nine Inch Nails denken lässt, bevor es im Refrain, in dem Astrid Plane zum ersten Mal mitsingen darf, dann ziemlich nach Garbage klingt. Das folgende „They Can’t Touch You“ würde gut ins Jahr 1984 passen und könnte prima zwischen Giorgio Moroders „Together in Electric Dreams“ (mit Philip Oakey) und „Reach Out“ (Paul Engemann) im Radio laufen. „Bad Review“ hat zwei (!) schreckliches Gitarrensoli, klingt wie Starship trifft Billy Idol und bekommt die Krone aufgesetzt durch den eingesprochenen Text „Los Angeles has produced worse things than Animotion…“, der dann u.a. „The Hillside Stranglers“ aufzählt. Was für Steilvorlagen für eine wirklich schlechte Besprechung!

Die erste Albumhälfte wird mit „Everything“ beschlossen, einer ruhigen Ballade, die ziemlich nach Duran Durans „Ordinary World“ klingt. Im weiteren Verlauf übernimmt Astrid Plane mehr und mehr Gesangsanteile von Bill Wadhams und versucht sich die Band auch in moderneren, cluborientierten Sounds („ Raise Your Expectations “, „You Love It“), was sich nicht als die beste Entscheidung herausstellt. Aber immer noch besser als die, ihre 1985er Single „Let Him Go“ in einer Euro-Dance-Version ans Ende zu setzen.

Heute:


Früher:



Pferdediebe gehören natürlich vor Gericht. Und wenn das Album dann noch "Trials & truths" heißt, ist e...






















Pferdediebe gehören natürlich vor Gericht. Und wenn das Album dann noch "Trials & truths" heißt, ist ein Termin hier bei PvG unausweichlich. Und um Volker zu locken: Eigentlich sollte Horse Thief diese Tage mit den Felice Brothers in Deutschland Konzerte bestreiten. Die Tour wurde abgesagt, aber Volker hätte vermutlich eh keine Zeit gehabt.

Gegründet wurde Horse Thief in Denton, Texas. Unstillbare Melodieverliebtheit verbindet die Band mit der dort beheimateten Band Midlake. Horse Thief besteht aus Cameron Neal (Gesang, Gitarre), Alex Coleman (Gitarre), Alberto Roubert (Drums), Cody Fowler (Bass) und Zack Zeller (Orgel, Gitarre, Keyboard). Inzwischen hat es sie nach Oklahoma verschlagen. Dort leben auch die Flaming Lips, die mit dazu beigetragen haben, dass Horse Thief mit einem Plattenvertrag und somit auch wir mit deren schöner Musik beglückt wurden. 

"Trials & truths" ist das zweite Album der Band nach Debüt "Fear in bliss". Den direkten Vergleich überlasse ich The Line Of Best Fit:
Their debut record, 2014’s Fear In Bliss, was a solid outing and showed potential, sure, but it wasn’t the sound of the band operating at full capacity or one who were entirely sonically focused. Trials & Truths, however, is that record: Trials improves upon Fear in Bliss in every way, so much so that the former almost feels like their true debut. The production here is clearer and brighter, the songwriting is tighter (including an eight-minute reduction in LP runtime), the melodies are stronger, and the lyrical themes are less abstract and more personal. In short, Trials more or less achieves the goals the band set with Fear.
 
Neben den erhebenden Harmonien steht "Trials & truth" für eine gesunde aber auch etwas harmlose Mischung aus Indiefolk und Indierock. Die Höhepunkte sind das unwiderstehliche "Drowsy", "Falling for you", "Evil's rising", "Mountain town" und "Santa Fe". Erscheint dieses Jahr nicht auch ein neues Mumford & Sons-Album? Das würde ein interessanter Vergleich. 

Das Video zu "Another youth":


10. Philipp Poisel - Mein Amerika (Gatefold 2LP) (17.02.) 9. Communions - Blue (03.02.) ...
























10. Philipp Poisel - Mein Amerika (Gatefold 2LP) (17.02.)
















9. Communions - Blue (03.02.)















8. Various - Mach's besser: 25 Jahre Die Sterne (Ltd. Box Set) (10.02.)















7. Japandroids - Near To The Wild Heart Of Life (27.01.)















6. Dear Reader - Day Fever (Ltd. Colored Vinyl) (24.02.)















5. Paul Weller - Heavy Soul (Ltd. LP) (24.02.)















4. Los Campesinos! - Sick Scenes (24.02.)















3. Einar Stray Orchestra - Dear Bigotry (Ltd. Colored LP) (17.02.)















2. Jens Lekman - Life Will See You Now (Ltd. Colored Edition) (17.02.)















1. Elbow - Little Fictions (03.02.)
















Emiliana Torrini scheint aktuell einen Hang zur Kollaboration zu haben. Ende 2016 war mit „ The Colorist & Emil...






















Emiliana Torrini scheint aktuell einen Hang zur Kollaboration zu haben. Ende 2016 war mit „The Colorist & Emiliana Torrini“ eine Sammlung neu arrangierter Songs von ihr erschienen. Gemeinsam mit Aarich Jespers und Kobe Proesmans wurden einerseits ältere Songs von ihr in neuem Soundgewand andererseits zwei neue Lieder präsentiert. "When We Dance“ hatte sie gemeinsam mit den beiden Belgiern komponiert, bei „Nightfall“ war Kid Koala ihr kreativer Partner.

Von einer Zusammenarbeit der beiden hatte ich zuvor noch nichts mitbekommen und offensichtlich trug sie noch mehr Früchte, denn „Music To Draw To: Satellite“, das fünfte Album des Kanadiers, trägt den Zusatz „featuring Emiliana Torrini“. Und tatsächlich: Die isländische Sängerin ist auf 7 der Titel zu hören, nur das besagte „Nightfall“ wird hier als instrumentale Version dargeboten. Insgesamt bietet die Platte 18 Lieder, die  passen zum Albumtitel „Perihelion“, „Photons“ oder „The Hubble Constant“ heißen, Beats vollkommen außen vor lassen, zwischen Ambient und Dreampop dahin schweben und somit konträr zur sonstigen Arbeit des Scratch-DJs Kid Koala stehen. 

Kid Koala über die Idee hinter dem Album: 
"When Emilíana told me about an article she had read about a woman who had signed up on a one-way mission to Mars and would leave her significant other behind forever ... that story really struck a chord with us." 

„Music To Draw To: Satellite“ ist das erste Album von Eric San, aka Kid Koala, das nicht auf Samples beruht, sondern auf Synthesizer, Keyboards, Gitarren, Streicher und Gesang setzt. Obwohl das 72-minütige Album letzte Woche über Arts & Craft in Kanada erschienen ist, müssen sich Interessierte in Europa noch bis zum 24. März gedulden, bis zum Beispiel die Schallplatte (2LP gatefold vinyl comes with the 20-page booklet) in den hiesigen Plattenläden steht.




This minimalist, meditative approach grew out of Kid Koala’s Music To Draw To events in Montreal and other cities, at which he plays mellow ambient music as attendees draw, knit or work quietly on other projects. Within that context, the new material makes perfect sense, despite being a significant departure from much of his previous recorded work.
Satellite’s lyrics recount a love story that is complicated by a one-way mission to Mars, but it’s easy to ignore that whimsy and just let the relaxing tones and drifting melodies wash over you. Torrini’s delicately whispered vocals help give the album some pop structure, providing a counterpoint to the pulsing drones and shimmering textures.
The instrumental tracks often feel more like sketches of ideas than proper songs, which isn’t a problem in an ambient recording. Those interludes also make the vocals pop out more when they do appear, adding surprising dynamics to an otherwise sparse recording.
Despite his experimental tendencies, Kid Koala’s sentimental side is still at the forefront of the album. At times, that can verge on sappy, which makes the weirder moments essential as a balance. Satellite feels very much like a transitional record in which Kid Koala is exploring new terrain. Not all of his tangents are successful, but his enthusiasm for stretching beyond his turntablist roots is refreshing.
(Now Toronto)






Ihr Bruder Thomas stand als Mitglied von TOY letztes Jahr hier vor Gericht und erhielt für „ Clear Shot “ eine durc...























Ihr Bruder Thomas stand als Mitglied von TOY letztes Jahr hier vor Gericht und erhielt für „Clear Shot“ eine durchschnittliche Bewertung von 6,875 Punkten. Nun versucht Rose Elinor Dougall mit ihrem zweiten Album „Stellular“ dem Familienkonto noch mehr Punkte gut zu schreiben. 

Auf diesem ruhen zudem bereits weitere 7,0 und 7,25 Punkte für Alben von TOY. Die Höchstwertung (7,5 Punkte) steuerte jedoch Rose selbst bei. 2010 veröffentlichte sie mit „Without Why“ ihr hier nicht vorgestelltes Debütalbum und arbeitete zwischenzeitlich häufig mit Mark Ronson zusammen. Jedoch war sie zuvor unter dem Namen Rosay Mitglied der Pipettes und sang auf deren „We Are The Pipettes“ zum Beispiel die Songs „Judy“ oder „Dirty Mind“. 

„Stellular“ geht aber eher in Richtung Pop mit 80er Jahre-, New Wave- und Krautrock-Touch irgendwo zwischen Stereolab, Broadcast und Sophie Ellis Bextor. 




Stellular is predominantly a darker record than Without Why. The songs are often filled with electronic tinges that give slightly unnerving atmospherics – as if you’re in some kind of slightly uneasy dream. The keyboards are more prominent this time around. The opener, ‘Colour Of Water’, is full of gothic-like dynamics and moody music as a background to her vocals.
There are moments of light on Stellular that come across as the more relaxing dreams that you don’t want to wake up from. ‘All At Once’ sounds like a lost early 80s synth-pop song. There’s a playful hint of funk to the rhythm on the addictive, ‘Closer.’ The middle eight provides a lyrical highlight as she sings, “I don’t care about your band/It’s 3.45am but I’ll be your biggest fan tonight.”
The intimate, ‘Space To Be’, provides the album’s highlight. Over a beautifully understated piano-led melody, she sounds her most lovelorn as she sings, “I want a love to lift me up high to wreak havoc on this heart of mine,” as synths sparkle around her. There’s a clarity in her voice that makes the reflective lyrics even more emotional. Dougall’s voice has always been one of her best assets. She goes from pleading and passionate to cool and detached with ease.
(God Is In The TV)

Ein am 20.01. veröffentlichtes Album namens "Future politics" ist natürlich kaum zu beschreiben, ohne auf...






















Ein am 20.01. veröffentlichtes Album namens "Future politics" ist natürlich kaum zu beschreiben, ohne auf die Bedenken vieler Menschen an diesem Tag bezüglich der politischen Entwicklungen zu verweisen. Hoffen wir mal, dass im Rückblick dieses dritte Album der Kanadierin Katie Stelmanis stärker in Erinnerung bleiben wird als die Amtszeit des 45. US-Präsidenten. 

Die Intensität von Austras "Future politics" entblätterte sich über einige Durchläufe. Doch es zeigte sich, dass die Dame ihre Verbindung aus New Wave/Synthpop und kräftigen Beats perfektioniert hat. Die tiefgründigeren Texte tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, "Future politics" zu einem hörenswerten Electro-Album zu machen. 

Im Vergleich zum Vorgänger "Olympia" fällt vor allem auf, die dass die Lightman-Schwestern (aka Tasseomancy) nicht mehr beteiligt waren und daher einige der Gesangsharmonien weniger "breit" ausfallen. Außerdem wirkt "Future politics" wieder weniger poppig als das Vorgängeralbum und steht in meiner Rangliste näher am starken Debüt "Feel it break". 

"Future politics", "Angel in your eye", "Freepower" und "Beyond a mortal" sind die ersten Höhepunkte, doch "43" bildet den unfassbar starken Abschluss dieses Albums.

Eclat-Mag:
Die elf eindringlichen Tracks auf „Future Politics“ eignen sich gleichermaßen für Kopfhörer und Dancefloor. Allen voran wohl der Titeltrack, der gar ein wenig an LCD Soundsystem erinnert. Sägender Beat und packender Refrain, Elektropop auf hohem Level. 

Spex.de:
Future Politics zeichnet utopische Zukunftsvisionen mit den Stilmitteln der desillusionierten Cold-War-Generation: retrofuturistische Arpeggiatos, analoge Kickdrums, kühle Filter-Sounds, verhallte Chöre und eingängige Hooks, die in ihrer klaren Simplizität stellenweise fast an Depeche Mode erinnern. Doch auch persönliche Zwischentöne sind herauszuhören. Mit „I Am A Monster“ und „Angel In Your Eye“ verarbeitet Stelmanis eine schmerzhafte Trennung, einen privaten Tiefpunkt, der statt zu lähmen zum kreativen Motor wurde.

Nicht nur soundmäßig, sondern auch ideologisch scheinen Austra in den Achtzigern verhaftet, der Dekade von Live8 und „Heal The World“, als Pop nichts Geringeres wollte, als die Welt zu verändern. Future Politics ist ein Aufruf zum Handeln, dazu, das Steuer noch herumzureißen und sich daran zu erinnern, dass die Apokalypse als Resultat menschlicher Fehlentscheidungen eben nicht unausweichlich ist.

Wenn an anderer Stelle hier vor Gericht Verweise auf die 80er Jahre lobhudelnd gefeiert werden, sollte ja auch diese Album höchste Wertungen erhalten. 

Das Video zu "Utopia":




Und das zum Titelsong:



Austra live:
  • 06.03. Hamburg
  • 08.03. Berlin
  • 09.03. München
  • 10.03. Leipzig
  • 18.03. Köln

Die Gewinner unserer Sammelalbum-Verlosung erhalten in den nächsten Tagen per Post das Sammelalbum sowie die erst...























Die Gewinner unserer Sammelalbum-Verlosung erhalten in den nächsten Tagen per Post das Sammelalbum sowie die ersten Tütchen mit Klebebildern. Nach und nach wird dann weiterer Nachschub für das Sammelalbum per Briefsendungen eintreffen.

Die Gewinner sind:

Isabel Sihler
Mark Swatek
Brit Gründlich

Wir bedanken uns bei allen, die uns nette Emails geschrieben und an der Verlosung teilgenommen haben. Wir hatten gar nicht mit so viel Begeisterung gerechnet und haben deshalb erst im Nachhinein entschieden, weitere drei Sammelalben drucken zu lassen und eine zweite Verlosungsrunde anzuschließen. Weitere Gewinner, die sich jedoch noch etwas in Geduld üben müssen, sind:

Timo Löwenstein
Stefan Honig
Marc Michael Mays

Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß beim Sammeln und Tauschen!

„Bei uns kommen viele Einflüsse zusammen und britische Gitarrenmusik wie die der Smiths steht bei uns hoch im Kurs. […] Trotzdem ist selts...



„Bei uns kommen viele Einflüsse zusammen und britische Gitarrenmusik wie die der Smiths steht bei uns hoch im Kurs. […] Trotzdem ist seltsam zu lesen, wir würden Britpop machen. Wir spielen Rockmusik mit sehr poppigen Elementen – und sind keine Revivalband.“ behauptet Martin Rehof, Sänger und Gitarrist der Communions in einem Interview auf die Frage, warum sie so verdammt britisch klingen würden. Mir persönlich ist es egal, wie sie es nennen. So lange sie so klingen wie beispielsweise im Song Come On, I’m Waiting, der mich so angenehm an Northern Uproar erinnert, können sie ihren Britpop gerne Rockmusik nennen:



Come On, I’m Waiting ist der Opener des Debüt-Albums der vier Dänen aus Kopenhagen, die seit 2014 unter dem Namen Communions Musik machen und veröffentlichen. In ihren Anfangstagen durchaus noch ein wenig noisiger und düsterer unterwegs, hat sich im Laufe der Zeit die schon immer vorhandene Melodieverliebtheit der Band durch die Gitarrenwände gekämpft und mittlerweile eine mindestens gleichberechtigte Rolle angenommen. Was allerdings nicht jeder goutiert. So war kürzlich zum Beispiel zu lesen: „Did they get girlfriends or something??? They sound happier not so much dark wave-ish.”



‘Blue’ makes the most of everywhere Communions have been. Through all of this the stakes have changed but the sensitivity and craft with which the band takes risks has bloomed. An eloquence now shines through and you can take it or leave it. Discarding some of the moodiness found in their previous recordings, ‘Blue’ tells us what was always natural to Communions. It’s about love and taking chances. It’s about trying something and it still doesn’t matter if there’s apprehension. (piccadillyrecords.com)



Über die Bandcamp-Seite kann man das Album als Smoke Blue Vinyl, CD oder als digitale Version vorbestellen. Erscheinungstermin ist der 3. Februar und für alle ein Pflichtkauf, die Rockmusik mögen. Also Rockmusik im Stile der La's oder der Stone Roses.

Vielleicht bleibt am Ende die Frage, ob eine rauere Produktion nicht etwas länger im Gedächtnis bleiben würde. Ich hoffe nicht. Fragt mich in ein paar Monaten nochmal.

„Und hier wieder unsere Muppet Show mit unserem heutige Gaststar David Bowie. Applaus, Applaus, Applaus!“ , ruft Ker...






















„Und hier wieder unsere Muppet Show mit unserem heutige Gaststar David Bowie. Applaus, Applaus, Applaus!“, ruft Kermit der Frosch bevor sich der rote Samtvorhang öffnet. 

David Bowie kann seinen Hang zum Verkleiden nachgehen, ein erstes Mal, noch vor „Die Reise ins Labyrinth“ mit Jim Hensons Puppen agieren und insgesamt 8 Songs zwischen Glam Rock, Vaudeville, Psychdelic Rock und Barock Pop in einer verlängerten Sonderausgabe der Muppet Show präsentieren. Zur Seite steht ihm natürlich Electric Mayham, die Hausband der Muppet Show: Zoot malträtiert das Saxofon, Dr. Teeth darf auch einmal einen Honky Tonk am Klavier spielen, Sgt. Floyd Pepper streut das ein oder andere Gitarrensolo ein und Animal bleibt größtenteils zahm. 
Miss Piggy, die David Bowie während der ganzen Folge versucht näher zu kommen, darf die große Showtreppe herunter tänzeln und auf „On Lankershim“ zumindest etwas mit trällern. Gonzo und seine Hühner haben einen kurzen aber beswingten Gastauftritt bei „America“ und, Sam, der amerikanische Ader, lässt es sich selbstverständlich nicht nehmen beim gleichen Titel mit zu Bowie auf die Bühne zu kommen. Nur woher die omnipräsenten Van Dyke Parks-mäßigen und für die 70er Jahre typischen Streicher kommen, ist am Fernsehschirm nicht deutlich zu erkennen. Vielleicht sitzt die umgeschulte Crew von „Schweine im Weltall“ im Orchestergraben.   

Die sarkastischen Kommentare von Waldorf und Statler richten sich hauptsächlich an Fozzie Bär, von David Bowie sind sie begeistert. Genau wie die kleinen Adam Green und Rufus Wainwright vor dem heimischen Fernsehapparat. Sam France und Jonathan Rado beschließen noch am gleichen Abend eine Band zu gründen, sie Foxygen zu nennen und etwas ähnliches wie diese Revue auf Platte zu bannen.




Mit der Unterstützung von Steven Drozd (The Flaming Lips), den blutjungen Genre-Kollegen The Lemon Twigs, Matthew E. White und einem gut 40-köpfigen Symphonie-Orchester schufen Foxygen ein opulentes, wahnsinniges und im besten Sinne durchgedrehtes Album, das sich gleichermaßen von seinen Vorgängern entfernt und doch auch immer wieder das Gespür für stimmungsmachende Melodien durchklingen lässt. Zitate fürs virtuelle Poesie-Album gibts obendrauf: Schon der mit üppigen Streichern bewaffnete Opener "Follow the leader" motiviert mit der Zeile "Follow the leader / And the leader is you" und dem dazugehörigen Musikvideo. Das sprüht zudem nicht nur vor Euphorie, sondern erinnert gleich noch – sicher nicht zufällig – an die Nummer "Aquarius" aus dem vom gleichnamigen Musical inspirierten Film "Hair".
Eine aberwitzige Bühneninszenierung der ganz anderen Art bietet "America". Der erste Vorbote des Albums, der bereits im Oktober 2016 auf die Menschheit losgelassen wurde, ist eher ein Song im Song im Song: Schicht für Schicht entfaltet sich eine regelrechte Abfolge von Stücken, die in Tempo und Lautstärke variieren und dadurch auch verschiedenste Emotionen anpieken. Nach knapp fünf Minuten Spielzeit, wenn das Ende wieder dem Beginn gleicht und so tut, als wäre nichts gewesen, ist das zumindest große Kunst. Die wird und muss nicht jedem gefallen – das von der Band bestens beherrschte Spiel mit den Zwiespältigkeiten bleibt dennoch bemerkenswert. So ertrinkt "Trauma" natürlich mit größter Absicht in dickflüssiger Großstadt-Melancholie und drückt nicht nur mit dem Zeigefinger auf die Tränendrüse, sondern bohrt gleich den ganzen Ellenbogen rein. Und natürlich streift "Mrs. Adams" nicht nur David Bowies Siebzigerjahre-Glam-Rock-Phase, sondern klatscht den berühmt-berüchtigten Pfeil gleich mal der gesamten Hörerschaft ins verdutzte Gesicht.
(Plattentests)





Als ich 2010 auf „Labyrinth“, dem vierten Album von Madsen, das Duett „Obenunten“ hörte, war ich mir zunächst ziemli...






















Als ich 2010 auf „Labyrinth“, dem vierten Album von Madsen, das Duett „Obenunten“ hörte, war ich mir zunächst ziemlich sicher, dass Judith Holofernes den weiblichen Gesangspart übernommen hatte. Es stellte sich jedoch heraus, dass es sich bei der Sängerin um Lisa Nicklisch handelte, die auch als (Live-)Keyboarderin bei Madsen eingestiegen war.

Nach frühen Gehversuchen als Band (2008), einer ersten eigenen EP („Wer?“, 2012) und dem Video zu „Auf Federn“ erscheint mit „Sehnsucht“ nun ihr Debütalbum als Lisa Who. Die Ähnlichkeiten zur ehemaligen Sängerin von Wir sind Helden treten nicht mehr ganz so deutlich hervor. Vielleicht zu einer Judith Holofernes auf Diazepam. Oder doch eher Midazolam, aufgrund seiner kürzeren Wirkdauer. Denn das somnambule „Sehnsucht“ ist mit seinen 6 Titel / 33 Minuten (plus 2 dieser Songs in reduzierten „Night Versions“) nicht allzu lang geraten. Auf die 5 Lieder ihrer ersten EP hat Lisa Who hier verzichtet. 

Vor allem im über 9-minütigen „Das Rauschen in mir“ werden schnell Assoziationen zu Pink Floyd wach, Lana Del Rey ist auch eine häufig zu Recht genannte Referenz für den verträumt-melancholischen Pop von Lisa Who. „Keine Rettung“ ist in der „Night Version“ durch den Gastgesang von Sebastian Madsen, der „Sehnsucht“ auch produziert hat, tatsächlich noch ein bisschen schöner geworden als im Original:  




Lisa Whos Stimme erklingt nach einer knappen Minute des Openers "Alles ist gut" und zieht direkt besinnlich in den Bann. Auch das spät einsetzende Schlagzeug hebt die schleppende Stimmung nicht. Die Schönheit der Natur wird besungen, doch Alles-ist-gut-Mentalität wird nun wirklich nicht versprüht. Vielmehr versinkt "Sehnsucht" in einem vernebelten Sumpf voller Melancholie. Stimmlich lässt Lisa Who oft Erinnerung an Balladen aus Wir-Sind-Helden-Tagen aufkommen. Man hat kaum Zeit, sich zu fragen, ob das die schönsten ruhigen deutschen Pop-Momente seit den dunklen Herzschmerz-Songs aus Judith Holofernes' feiner Feder sind. Im nächsten Moment setzt nämlich ein Zusammenspiel von Instrumenten ein, das den alten Herren Gilmour und Waters allerhöchste Ehre erweist. "Wenn sie tanzt" ist zwar nicht "Comfortably numb", könnte sich aber stilistisch ohne Probleme auf "The dark side of the moon" einreihen. Der Vergleich hinkt? Nicht wirklich: Immerhin ist besagtes Album die Lieblingsplatte von Lisa Who.
(Plattentests)




Volker sagt: "Ich finde es super, dass die dieses Konzept komplett durchziehen.Die Reminiszenz an Talk Tal...






















Volker sagt:
"Ich finde es super, dass die dieses Konzept komplett durchziehen.Die Reminiszenz an Talk Talk im Refrain von Lobbyist ist ganz und gar großartig."
Mit "Konzept" meint Volker die Tatsache, dass Klez.e im Januar 2017 ein Album veröffentlichen, welches so oder ähnlich auch vor knapp 30 Jahren erscheinen hätte können. Nicht nur mit dem Albumtitel wird unverblümt The Cure gehuldigt. Mit deren "Disintegration" und dem Mauerfall trafen für Klez.es Sänger Tobias Siebert gleich zwei prägende Erlebnisse aufeinander. Das Ergebnis zeigt sich nun viele Jahre später im Song "Mauern":


Das letzte Klez.e-Album "Vom Feuer der Gaben" stammt aus dem Jahr 2009. Zwischenzeitlich produzierte Siebert Musik u. a. für Juli, Kettcar, Me And My Drummer, Phillip Boa und Slut. 2015 wagte er sich als ... And The Golden Choir solo (bzw. mit Plattenspieler und kürzlich auch mit Band) auf die Bühne.

Die Musik auf Klez.es "Desintegration" übergzeugt trotz oder gerade wegen des Blicks in die Vergangenheit. Die Texte dazu sind zeitlos oder in ihrer Kritik z. T. brandaktuell. Am Gesang scheiden sich dann die Geister: Mir klingt das in Verbindung mit den nachdenklichen Texten dann doch häufig zu weinerlich und klagend... da wünsche ich mir zwischenzeitlich einfach mal wieder ein erlösendes "Hurz". Aber es gibt bestimmt Richter, die das ganz anders sehen.

"Flammen" und "Lobbyist" können aber auch mich überzeugen. 
 
"Flammen":


Musiblog.de:
Wo man sich früher verspielt gab, geht es nun auch musikalisch geradeaus. Die weltentrückten Fragmentierungen, mit denen man die Spielwiese von sphärisch verdichteten Post-Punk beackerte sind schnörkellos, dunkler und weitestgehend von unnötigen Ballast befreit worden. Die Arrangements huldigen durchaus den Co-Namensgebern der Platte: eine sehnsüchtige Gitarre, wohlig bekannte Bassläufe, dezente Keyboardpassagen und donnernde Drums machen die Stücke zur Zeitreise in die Achtziger.

Klez.e live:
  • 03.03. Göttingen
  • 04.03. Jena
  • 07.03. Dresden
  • 08.03. Frankfurt
  • 09.03. Nürnberg
  • 10.03 Augsburg
  • 11.03. Weiden
  • 12.03. Regensburg
  • 13.03. München
  • 15.03. Köln
  • 16.03. Berlin

Regelmäßig zum Jahreswechsel wird mir bewusst, dass ich eigentlich mehr Rock-Musik gehört hätte. Dann fa...






















Regelmäßig zum Jahreswechsel wird mir bewusst, dass ich eigentlich mehr Rock-Musik gehört hätte. Dann fange ich doch 2017 mal zeitig an: You Me At Six aus Weybridge in Surrey geht klar als Rock-Band durch. 2004 gegründet, haben die Herren seit 2008 fünf Alben veröffentlicht. Die vorletzte Platte aus dem Jahr 2014 schaffte es gar auf Platz 1 der Album-Charts im UK.

Produziert wurde "Night people" in Nashville von Jacquire King. Vor allem seine Arbeit für die Kings Of Leon scheint durch. "Heavy soul" lässt mich auch an die Killers denken. Das ist insgesamt recht straighter (Stadion-)Rock und daher ist auch U2 als Referenz zu nennen.

"Night people" soll "heavier" und düsterer klingen als die Vorgängeralben. Diese sind mir damit egal. Aktuell klingt die Band nach Stadionrock, die wenigen härteren Elemente werden durch Pop Punk-Gesang entschärft. "Night people" ist als Start ins Rock-Jahr keine komplette Enttäuschung, aber ein Anlass auf bessere Vertreter des Genres zu hoffen.

Renowned for Sound:

There are truly inspired moments hidden throughout several of the songs on Night People, but for the most part the song writing seems to be rather formulaic, tried and true, this is even apparent in the clean cut production. It seems to be a well-oiled machine, and the music comes out a little fabricated, but it is enjoyable nonetheless.

Das Video zum Titelsong:

"Swear":

Für März hat die Band Deutschland-Besuche angekündigt und ich würde mich nicht wundern, wenn sie auch im Sommer auf dem einen oder anderen Festival ihre Stadion-Rock-Ambitionen ausleben würden:
  • 12.03. Wiesbaden
  • 13.03. München
  • 20.03. Köln
  • 21.03. Berlin
  • 26.03. Hamburg

Die Grenzen des Minimalismus haben Jamie (XX) Smith, Romy Madley Croft und Oliver Sim mit ihrem Debüt " XX &qu...






















Die Grenzen des Minimalismus haben Jamie (XX) Smith, Romy Madley Croft und Oliver Sim mit ihrem Debüt "XX" aus dem Jahr 2009 und "Coexist" 2012 ausgelotet. Jamie XXs Solo-Debüt "In colour" nahm die Weiterentwicklung der Band ein Stück vorweg. 

The XX im Jahr 2017 befindet sich gleich in mehreren Spannungsfeldern. Es stehen sich jeweils gegenüber:
  • Zwei charismatische Stimmen
  • Indie und Electro/Dance
  • Dreampop und Indietronica
Und dazwischen schweben einige R 'n' B Fragmente. Mit "I see you" hat die Band ihr Spektrum merklich erweitert und weiß sowohl mit dem treibenden Dance-Track "Dangerous" als auch mit dem ruhigen Gegenstück "Performance" zu begeistern. Vielleicht mögen die prägnanteren Beats den einen oder anderen Fan der alten The XX-Platten verstören, aber ich stimme Jamies Behauptung "every beat is a violent noise" (aus "The violent noise") nicht zu: Gerade diese Beats bringen auf "I see you" eine Spannung, die ich auf dem Debüt der Band vermisste. Und sie lassen die stillen Momente noch erhabener erscheinen. Die PvG-Platte des Jahres 2016 erschien im Januar. Ich denke gar so weit wird es "I see you" nicht bringen, aber ein Platz in vielen Bestenlisten 2017 ist reserviert.

Der Musikexpress meint:
The xx bleiben die große, kleine Band, die den Minimalismus in einem musikalischen Segment mehrheitsfähig gemacht hat, in dem andere scheinbar einem Naturgesetz folgend – sich im Lauf der Zeit zu stinknormalen Rockbands entwickeln. Der vielleicht deutlichste Unterschied auf I SEE YOU im Vergleich zu „früher“: Der Gesang von Romy Madley Croft wirkt befreiter und stärker. Die Fangemeinde muss sich also keine Sorgen machen, es sei denn, sie lässt sich abschrecken durch eine Vielzahl an variationsreichen, ausgeklügelten Beats.

Das Video zu "On hold":

The XX live (einige Termine sind bereits ausverkauft):
  • 12.02. Hamburg
  • 24.02. München
  • 25.02. Berlin
  • 26.02. Frankfurt
  • 28.02. Düsseldorf

Ich fragte mich schon häufig, woher die Flaming Lips ihre Inspiration für ihre Musik, Videos und Bühnenauftritte ne...






















Ich fragte mich schon häufig, woher die Flaming Lips ihre Inspiration für ihre Musik, Videos und Bühnenauftritte nehmen. Hier die Beweisstücke 1 bis 3.

1. Das Video zu "How??":


2. Das Video zu "Sunrise (eyes of the young)":


3. "The castle" live:


Erschwerend kommt hinzu, dass die Band um Wayne Coyne in letzter Zeit wiederholt mir Miley Cyrus musizierte. Vielleicht liegt es am Wasser oder der Luft in Oklahoma City? 

Zumindest für das 14. Album "Oczy Mlody" gibt die Band den Anstifter bekannt: Wayne Coyne fiel eine polnische Übersetzung von Erskine Caldwells Novelle "Close to home" und die Hand und einige der Worte gefielen ihm so gut, dass er dem Buch Albumtitel und Inspiration für Songs entnahm. 

Wenn sich eine kreative Band wie die Flaming Lips von polnischen Worten inspirieren lassen, klingt das Ergebnis nicht wesentlich anders als ein Ritt durch ihre letzten Alben mit Fokus auf sphärische, psychedelische und elektronische Klänge.

Plattentests.de vergleicht mit dem 2002er Album "Yoshimi battles the pink robots":
Es passt zum Rest dieses wundersamen Albums, das ohnehin auch dank der steten Erinnerungen an Yoshimi wie ein erneutes Zusammenfinden klingt. Das sehnsüchtige Flehen in "How??", der verträumte Blick zurück in "The castle" und vor allem das trotz aller elektronischen Künstlichkeit herzenswarme "Almost home (Blisko domu)" – all das macht "Oczy mlody" zum intimsten, nahbarsten Album der Flaming Lips seit, ja, "Yoshimi battles the pink robots". Der Kreis schließt sich: Nicht nur das Mädchen von einst ist zurück, sondern auch die Band von damals, zumindest für einen Moment. Und zwar genau dann, als man sie am meisten brauchte – ohne es zu wissen.

"How??", "Nigdy nie (never no)" (allein schon wegen der Bässe nach gut zwei Minute) und "Do glowy" sind meine Favoriten auf diesem in jeder Hinsicht bunten Album. Die unvermeidliche Miley Cyrus ist auch wieder dabei, aber auf "We a family" stört ihre Stimme nicht weiter. In seiner Gesamtheit ist "Oczy Mlody" eine ausgewogene Mischung aus Herausforderung und schmeichelnden Klängen für den Hörer.

Am 24.01. wird die Band in Berlin auftreten.

Das Einkleben der Sammelbilder mit Platten aus den letzten Jahrzehnten kostet so viel Zeit, dass ich hier noch kein A...






















Das Einkleben der Sammelbilder mit Platten aus den letzten Jahrzehnten kostet so viel Zeit, dass ich hier noch kein Album des Jahrgangs 2017 vorgestellt habe. Aber jetzt ist Schluss mit Retrospektive vergangener Großtaten! Kommen wir zu „Youth Is Only Ever Fun In Retrospect“, dem Debütalbum eines Quartetts aus Reading, bei dessen Namen man zunächst Schlimmes befürchten könnte. Aber obwohl Sundara Karma sich bei der Namensfindung dem Sanskrit zuwendeten, lassen sie, anders als Kula Shaker, Instrumente wie Sarod, Tabla oder Tamboura unangerührt.

Statt dessen gibt es hymnischen Indierock, der sommerliche Festivalbesucher begeistern wird („A Young Understanding“, „Flame“). Zumindest in Großbritannien. Dank eingängiger Popsongs, bei denen die Synthesizer dominieren (Olympian“, „She Said“), vergisst man auch die unglücklichen Frisuren von (allen voran) Oscar Lulu (Gesang, Gitarre), Haydn Evans (Schlagzeug), Ally Baty (Gitarre) sowie Dom Cordell (Bass) und fühlt sich an Blossoms oder The Maccabees erinnert. 




From the off, the rip-roaring "A Young Understanding" is a whirlwind of exploration with hard-hitting hooks that fans will instantly devour, and recent single "Olympia" is a fine showcase of frontman Oscar Lulu's searing vocals bursting with accomplished energy.
Fan favourites "She Said" and "Vivienne" make an appearance too, the former being one of the Reading quartet's most gripping singles to date, while "Happy Family" slots into place with a gripping melody at the album's core. The track was one of the most moving moments on the band's first EP, and their softer side is definitely one to acquaint yourself with.
(The Line Of Best Fit)




Recent single ‘She Said’, while still undoubtedly the record’s standout moment, is something of a curveball when placed in the middle, its textbook-perfect pilfering of 90s Britpop (storytelling, great chorus, smidgen of melancholy) a clever contrast to the rest, which owes much to Arcade Fire’s ‘Neon Bible’ era, if not also The National.
This is most evident in the driving rhythm of ‘Loveblood’, though opener ‘A Young Understanding’ and the quietly epic final number ‘The Night’ also warrant particular note. Crossing over with that are nods to Kings of Leon, when being neither rock ’n’ roll nor stadium egotists, with the Americana stomp of the curious beast of a track ‘Happy Family’ and the bleak ‘Be Nobody’.
On the whole, these touchstones are not necessarily those of Sundara Karma’s peers: there’s a more subtle, grower-like infectiousness to their songs that has echoes of later Maccabees - and with that band bowing out, that’s one crown 2017 may well have heading these Reading boys’ way.
(DIY)




Their music groans with inevitability, with the Killers’ pious preachery, and the chugging earnestness of clean-shaven-era Kings of Leon. Frontman Oscar Pollock’s voice is a passionate yet juddering nasal union of the Maccabees’ Orlando Weeks and Starsailor’s James Walsh. Their lyrics indulge in the sort of social commentary the 1975 would probably relegate to the draft folder (“Wild eyes, skinny jeans, disengaged at just 19”). The highlight is Flame, a send up of consumer capitalism: funky and Foals-like, with icy production; a song placed in the middle of an album that glides rather than fights its way into the future.
(The Guardian)