Platten vor Gericht
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10. Finn Andrews - One Piece At A Time (LP) (15.3.2019)










9. These New Puritans - Into The Rose (LP) (22.3.20199)










8. Helgi Jonsson - Intelligentle (LP) (15.3.2019)










7. Foals - Everything Not Saved Will Be Lost Forever Pt.1 (LP) (8.3.2019)










6. Die drei ??? - Die drei ??? (Folge 198) Die Legende der Gaukler (2 LPs, 180g, Limited-Edition) (8.3.2019)










5. Westkust - Westkust (LP) (1.3.2019)










4. Apparat - LP5 (LP) (22.3.2019)










3. Sleeper - The Modern Age (LP) (22.3.2019)










2. Beth Gibbons & The Polish National Radio Symphony Orchestra - Henryk Górecki: Sinfonie Nr. 3 (LP, 180g) (29.3.2019)










1. Weeping Willows - After Us (LP) (22.3.2019)
















Die erste Vorladung (II)

Personalien:
In der Osnabrücker Band Hi! Spencer gibt es gar keinen Spencer. Statt dessen einen Sven (Bensmann - Gesang), einen Janis (Petersmann - Gitarre), einen Malte (Thiede - Gitarre, Gesang), einen Jan (Niermann - Bass, Tasten, Gesang) und einen Niklas (Unnerstall - Drums). 

Tathergang:
Hi! Spencer bestehen seit 2012 und haben 2015 im Eigenvertrieb ihr erstes Album „Weiteratmen“ und im folgenden Jahr die EP „In den Wolken“ veröffentlicht. Über Uncle M Music folgte im Februar das zweite Album des Indierock-Quintetts. Unter den 11 Songs befinden sich mit „Richtung Norden“ und „Klippen“, die 2017 als Single veröffentlicht wurden, sowie „Schalt mich ab“ aus der 2016er EP einige alte Bekannte. „Nicht raus, aber weiter“ wurde im Osnabrücker DocMaKlang-Studio mit Tobi Schneider aufgenommen und Alex Kloss (BAP, Jupiter Jones, Jennifer Rostock) gemastert.

Plädoyer:
Hi! Spencer starteten als Cover-Band  und hätten sie nicht den Sprung zu selbst komponierten Songs geschafft, so würden sie heute - so lässt es „Nicht raus, aber weiter“ vermuten - Lieder von Kettcar, Jupiter Jones, Love A, Beatsteaks oder Muff Potter nachspielen.

Zeugen:

Hi! Spencer schaffen es mit ihrer Musik Geborgenheit zu verbreiten und gleichzeitig Fernweh zu schüren. Sie pendeln zwischen Euphorie und bedrückender Einsamkeit. Mit Gefühl, Herzlichkeit und einer großen Packung Fernweh wappnen sie sich für den Kampf gegen die eigenen Dämonen und schaffen es auf dieser Reise jedweden Kitsch zu umschiffen. Und damit haben Hi! Spencer auf jeden Fall ein Album geschrieben, dass dieses Jahr noch häufig bei mir laufen wird.
(Minutenmusik)

Elf Mal melodische, emotionale Indie-Musik, die mal poppig und kitschig und mal rockig und deprimierend um die Ecke kommt. Den Tiefgang kann man Hi! Spencer wohl kaum absprechen, aber das ist heutzutage wohl kaum noch eine Besonderheit.
(Pretty in Noise)

Einige musikalische Experimente gibt es dennoch - etwa der überraschende Breakdown-Einstieg bei "Tauwetter". Oder beim Song "Schalt mich ab", wenn Niklas Unnerstall einen krummen Rhythmus drummt, während seine Bandkollegen weiter die geraden Zählzeiten durchschrammeln.
Mit "Hinter Dem Mond" gelingt der Band zudem eine nachdenkliche Ballade mit Tiefgang. Gitarren untermalen die düsteren Lyrics mit stimmiger Melancholie. Solche Songs beweisen, dass sich die Band auf einem guten musikalischen Weg befindet.
(laut)


Indizien und Beweismittel:








Ortstermine:
10.04.19 Hannover – Lux
11.04.19 Berlin – Musik & Frieden
12.04.19 Hamburg – Molotow
13.04.19 Bremen – Kulturzentrum Lagerhaus
03.05.19 Meppen – JAM
09.05.19 Wilhelmshaven – Pumpwerk
16.05.19 Köln – Artheater
17.05.19 Essen – Weststadthalle
23.05.19 Kassel – Schlachthof
24.05.19 Dresden – Groovestation

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…





Die erste Vorladung (I)

Personalien:
Madonna hat es getan. Morrissey auch. Und nahezu jeder südamerikanische Fußballspieler. Auch Sasami tritt unter einem Mononym auf und verzichtet auf ihren vollständigen Namen, der da lautet: Sasami Ashworth.

Tathergang:
Die aus Los Angeles stammende Musikerin besuchte die New Yorker „Eastman School of Music“, spielte Horn in einem Orchester, arbeite als Studiomusikerin (u.a. für Wild Nothing oder Curtis Harding), schrieb Arrangements für Filme oder Werbesports und trat 2015 der Band Cherry Glazerr, deren „Stuffed & Ready“ wir vor einigen Tagen vorstellten, bei und gab im Januar 2018 ihren Ausstieg bekannt, um sich auf ihre Solokarriere zu konzentrieren. 
Im April 2018 wurde mit „Callous“ ein erster eigener Song veröffentlicht und im Oktober gab Domino Records bekannt, dass Sasami (auch SASAMI geschrieben) unter Vertrag genommen wurde. Mit „Not The Time“, „Jealousy“ und „Free“ wurden drei weitere Singles aus dem Debütalbum, das am 08. März erscheinen wird, ausgekoppelt. Als Gastsängern konnten Soko, Devendra Banhardt und Dustin Payseur (Beach Fossils) gewonnen werden, ihr Bruder Joo Joo und Meg Duffy (Hand Habits) spielten Gitarren, Anna Butters Bass und Sheridan Riley (Alvvays) und Cameron Allen (Froth) saßen am Schlagzeug.
„Sasami“ gibt es als LP in limitierten Auflagen auf rotem bzw. durchsichtigem Vinyl. 

Plädoyer:
Eine ausgebildete Musikerin, die zahlreiche Instrumente beherrscht und vielfältige Erfahrungen im Musikbusiness sammelte, über Jahre hinweg Songs komponierte und diese mit massiver professioneller wie prominenter Unterstützung im Studio aufnahm - das klingt nicht nach einem x-beliebigen Indierock Album und gleitet zwischen experimentellem Dreampop und sanftem Indierock dahin nimmt vielleicht Freunde von Mitski, Stereolab, Cherry Glazerr und The Breeders mit. 

Zeugen:

Sasamis Songs sind wie Schnappschüsse kurz vor einer Explosion, durchzogen von einer beunruhigenden Schönheit. Musik, die in aller Seelenruhe beginnt, dann jedoch langsam von flirrendem Feedback und E-Gitarren verklärt wird – ohne dass die Atmosphäre überkocht.
(byte.fm)

Nächstes Kapitel der Beweisführung, dass auch 2019 in erster Linie Frauen den angeknacksten Indie-Rock wieder aufmöbeln – die kalifornische Singer/Songwriterin Sasami.
(musikexpress)

Indizien und Beweismittel:








Ortstermine:
27.02.2019 Berlin, Badehaus
28.02.2019 Hamburg, Aalhaus

Urteile:
Nun sind die werten Richter gefragt…





Die Band startet 2014 mit einem Jungen aus Frankreich […]. 2015 veröffentlicht er seine erste 7“-Single "Spring Kills My Energy" via AdP Records: Harmonien, die nach Slowdive-Herzschmerz in den 90ern klingen […]. Nun ist aus dem ehemaligen Soloprojekt eine Band geworden, deren Bandmitglieder die Liebe zu den frühen Sarah Records-Bands und den 80ies-Heartbreaking-Hits teilen.

Der Pressetext macht alles richtig und triggert mich mit folgenden Schlagwörtern:

• Frankreich
• Slowdive
• Sarah Records

Der Junge aus Frankreich heißt Julien Agot. Vor ein paar Jahren verließ er seine Heimatstadt Limoges und zog nach München. Als musikalische Einflüsse nennt er New Order, Étienne Daho (zu "Pop Satori"-Zeiten Mitte der 80er), The Radio Dept., die schon erwähnten Slowdive und Blueboy oder The Wake, die unter anderem auch auf dem tollen Sarah Records-Label Platten veröffentlichten. Mit Jan (Schlagzeug), Florian (Bass) und Picco (Gitarre / Synthesizer) ist dann aus dem Solo-Projekt im Laufe der Zeit die Band geworden, die uns dieses wunderbare Debüt-Album präsentiert.



So bleibt "Recovering" etwa trotz seiner typisch wabernden Synthesizern im Gesamtbild überraschend klar und klingt wie Rolling Blackouts Coastal Fever in einer Dreampop-Variante. "Silver coast" gelingt es gar, seine unklaren Sound-Überlagerungen mit einer groovigen Funk-Bass-Einlage einzuleiten, was im Ergebnis tatsächlich außerordentlich gut funktioniert. "It will stay" erinnert mit seinen schillernden 80er-Synthies an eine retrospektive Indierock-Hymne von Blossoms, die aber im Gegensatz zu den Songs des britischen Indie-Quintetts etwas weniger direkt zu Werke geht und mehr Soundspuren übereinander schichtet. (plattentests.de)



Eine von Dirk gern gestellte Frage in einer beliebten PvG-Rubrik lautet: Wenn du einen Song von dieser Platte für ein Mixtape auswählen solltest, welcher wäre es und zwischen welchen Liedern würde er sich befinden? Diese Frage greife ich gerne auf und erweitere damit das Band-Namedropping noch um Brian und The Pains Of Being Pure At Heart, denn ich würde "It Will Stay" zwischen "We Close 1-2" und "Higher Than The Stars" betten.



Die kleine Tour zum Album haben wir schon verpasst, aber im April gibt es noch vier Termine, um Somewhere Underwater live zu erleben (ohne Gewähr):

17.04. Troyes (F) / The Message
18.04. Paris (F) / Supersonic
19.04. Tours (F) / Canadian Café
24.04. Berlin (D) / Auster Club


Gibt es eigentlich noch Indiediscos, in denen junge Menschen zu Indiepop, Shoegaze und Alternative Rock tanzen? Also hier im kleinen Städtchen Montabaur wird diese Tradition noch gepflegt. Jeden Mittwoch. Die Veranstaltung ist nicht besonders gut besucht (zwei Personen, um genau zu sein, Katzen nicht mitgezählt), „jung“ beschreibt das Publikum auch nicht mehr wirklich treffend, gelegentlich beschwert sich eine Besucherin leise über die Programmauswahl („Schon wieder ein Creation Records Special?!“) und den Tatbestand „Disco“ erfüllen wir nur durch das Einschalten einer Discokugel, was vermutlich der Hauptgrund der Katzenbegeisterung für die Veranstaltung ist, weniger die von mir ausgewählte und aufgelegte Indiemusik.

Was aber jede Woche läuft, ist „At The Indie Disco“ von The Divine Comedy, denn die Textzeilen „Give us some Pixies and some Roses and some Valentines / Give us some Blur and some Cure and some Wannadies“ beschreibt die musikalische Ausrichtung des Abends recht treffend und die im Song genannten Bands bzw. Lieder werden natürlich danach auch in dieser Reihenfolge gespielt. 
Ein weiteres Lied, das regelmäßig gespielt wird, ist „Twee“ von Tullycraft. Der perfekte Twee-Popsong. Im Anschluss daran folgt immer ein Titel von Throw That Beat In The Garbagecan!, der besten deutschen Twee-Pop-Band. Und seit zwei Wochen schließt sich - entgegen aller Regeln - wieder ein Song von Tullycraft daran an, denn in „Passing Observations“ erweist die Band mit dem perfekten Twee-Popsong der besten deutschen Twee-Pop-Band ihre Referenz mit der Textzeile „We all sang ‚Lotsi Go Go Go‘“.

Seit der Veröffentlichung von „The Railway Prince Hotel“, dem siebten Album von Tullycraft, hat auch das feste Pärchen „variierendes Lied von Joy Division gefolgt von „Let’s Dance To Joy Division“ von The Wombats“ mit „We Could’t Dance To Billy Joel“ ein Anhängsel gefunden. Aufgrund der Abwesenheit von Billy Joel in meiner Plattensammlung (und weil sich die kleine Tanzfläche nicht leeren soll) folgt darauf Ben Folds (weil tanzbar und nah an Billy Joel). 

So, muss sonst noch etwas zu dem Indiepop-Abend gesagt werden? Vielleicht, dass sich in Zukunft vermutlich noch der ein oder andere tolle neue Song von Tullycraft und dem wirklich empfehlenswerten „The Railway Prince Hotel“ ins Programm mogeln wird und dass zum Abschluss (und als Reminiszenz an die 90er, in denen mehr als zwei Personen zu der von mir aufgelegten Musik tanzten) traditionell „The Last Dance“ von Element Of Crime gespielt wird.

Am 20. März muss die Veranstaltung ausfallen, da an diesem Tag Pete Fij (Adorable, Polak, Pete Fij & Terry Bickers) ein Wohnzimmerkonzert bei uns spielen wird.




The Railway Prince Hotel is my favorite Tullycraft record. It’s a perfect exploration about what makes underground pop and indie rock so special. Indie pop songs offer us a space to dream and reminisce about the past while being fully satisfied in the present. As the record makes that lyrical shift in the last two or three songs, it reminds us listeners that there’s hope for us. Even if we’ve been burned or hurt over and over again, we can find love again. Through jangly guitar chords, beautiful harmonies, and racing drumbeats, Tullycraft remind us that indie pop is here to stay. Let’s throw our “hearts at the sound.”
(Speak Into My Goodeye)










Drei Solo-Alben lang arbeitete Steve Mason bei der Entstehung seiner Songs weitgehend allein. Für sein neustes Werk wollte er Live-Atmosphäre einfangen. Daher spannte er seine Begleitmusiker schon während der Entwicklung neuer Titel ein. Und mit Stephen Street übernahm sogar eine Legende des Britpops den Produzentenjob. In dessen Referenzliste finden sich The Smiths, Morrissey, Blur, The Cranberries, The Kaiser Chiefs u. v. a. m..

Bei Metacritic werden Masons vier Solo-Alben auf hohem Niveau ähnlich gut bewertet (80/100 bzw.  81/100). Doch in meiner Wahrnehmung sticht "About the light" gegenüber "Boys outside", "Monkey minds in the devil's time" und "Meet the humans" doch ein ganzes Stück hervor: Bei keinem seiner bisherigen Solo-Werke bekannte sich Mason so klar zu Indiepop und tollen Melodien. Elektronische Elemente der früheren Alben wurden reduziert oder gleich durch Bläser ersetzt. Und während Masons Stimme den glättenden Gegenpol darstellte, ist sie auf  "About the light" das stimmungssteigernde Sahnehäubchen. Ingesamt gelingt Mason durch mehr Indiepop und etwas gedämpfte Experimentierfreude sein bislang bestes Solo-Album.

"Walking away from love" ist der Hit des Albums:


"America is your boyfriend" und "Stars around my heart" sind ebenfalls stark.


Clash Music:
The most immediate thing about ‘About the Light’ is that all the songs have massive choruses - nothing new considering Mason’s back catalogue - but it’s the level of catchiness that’s the surprising, and surpassing, thing. [...] ‘About the Light’ separates Mason from that current glut of nostalgia acts trying to cash in on their past. Mason has always followed his own path, and we’re better for it.

10 Fakten zum neuen Album von White Lies:

1. Keine Überraschung: „Five“ ist das fünfte Album der White Lies. Die für uns ungewöhnlichen Punkte und Striche auf der Plattenhülle stehen in der Braille-Schrift (⠋⠊⠧⠑) für den Albumtitel. 

2. Passend dazu: Limitiert auf 500 Exemplare ist das Textbuch zu „Five“ in Braille-Schrift, das in Zusammenarbeit mit The Royal National Institute of Blind People entstanden ist. £10 pro verkauftem Buch gehen an den RNIB.

3. Ein sinkender Charts-Stern sind die White Lies. Ihr Debütalbum „To Lose My Life“ (2009) erreichte in ihrer britischen Heimat Platz 1 der Hitlisten, danach ging es stetig bergab: „Ritual“ (2011) Platz 3, „Big TV“ (2013) Platz 4, „Friends“ (2016) Platz 11 und „Five“ (2019) Platz 14 dokumentieren diesen Abstieg.

4. Vollkommen konträr dazu verläuft die Meinung der Plattenkritiker: „Five“ gilt als bisher bestes Album der Band, wie Metacritic belegt: „To Lose My Life“ (58/100 Punkte), „Ritual“ (60/100), „Big TV“ (64/100), „Friends“ (67/100) und „Five“ (74/100).

Und auch der erste Track dieser Platte lässt Schlimmes vermuten: „Time To Give“ dauert siebeneinhalb Minuten. Was Harry McVeigh und seine beiden Mitstreiter uns geben, füllt jedoch nicht einmal die Hälfte der Zeit. Das Überraschende: Im weiteren Verlauf der Platte gestattet man sich leichte Variationen auf der bisherigen Instrumentierung, „Finish Line“ beginnt mit einer Akustik-Gitarre, die im Zusammenspiel mit McVeighs voluminöser Stimme und kristallinen Synthies den soliden Grundstock für eine ordentliche Powerballade gibt. Auch im folgenden „Kick Me“ kommt die Akustische zum Einsatz, hier wird sie im Sinne eines sehr klaren Popentwurfs genutzt. „Tokyo“ mit seiner Tears-For–Fears-Gedächtnishook könnte man hingegen problemlos in jedem 80er-Jahre-Highschool-Film platzieren.
(musikexpress)

5. Im Herbst 2017 begannen die White Lies mit den Kompositionen für ihr nächstes Album. „Five“ wurde im Frühjahr und Sommer 2018 in London und San Francisco aufgenommen und am 01. Februar 2019 veröffentlicht. Schallplattenfreunde können das Album als limitiertes blaues Vinyl mit Die-Cut-Cover käuflich erwerben.

6. Nachdem ihre ersten drei Alben bei Fiction Records erschienen waren, wurde „Friends“ über BMG veröffentlicht. Nachdem ihr Major Label mehr „radio-freundliche Musik“ von der Band forderte, sind die White Lies nun zurück bei einem Indie-Label. PIAS bringt „Five“ heraus. 

7. Als Produzent konnte erneut Ed Buller (Suede, Pulp, The Boo Radleys) gewonnen werden, der diesen Job bereits bei „To Lose My Life“ und „Big TV“ übernommen hatte. Auch als Co-Produzent und Mixer konnten bekannte Namen gewonnen werden: Flood (PJ Harvey, U2, Depeche Mode, The Smashing Pumpkins) und Alan Moulder (Ride, Editors, Interpol, Nine Inch Nails, The Killers). 




8. Mit „Time To Give“ wurde der bisher längste Song der White Lies (7:36 Minuten) im September 2018 als erste Single veröffentlicht. Mit „Believe It“ (Oktober 2018), „Finish Line“ (Dezember 2018) und „Tokyo“ (Januar 2019) wurden im Vorfeld der Albumveröffentlichung drei weitere Singles ausgekoppelt. In die UK Charts schaffte es jedoch zuletzt „Bigger Than Us“ (#42) im Jahr 2011.




9. Die Videos zu „Believe It“ und „Tokyo“ stammen vom mexikanischen Regisseur David Pablos. 




10. Die White Lies werden „Five“ auch live in Deutschland präsentieren. Sieben, nicht fünf, Konzerttermine sind aktuell geplant, das sind die Termine:

22.02.19 Köln, Kantine
23.02.19 Bochum, Matrix
24.02.19 Hamburg, Markthalle
03.03.19 Berlin, Huxleys Neue Welt
15.03.19 München, Neue Theaterfabrik
16.03.19 Leipzig, Werk 2
18.03.19 Wiesbaden, Schlachthof




Wenn Lingby von Linus Volkmann mit „Waldhorn-Pop“ beschrieben werden, dann ist es nur folgerichtig, wenn das Kölner Quartett auch mit Bläsern in ihr neues Album „Silver Lining“ einsteigt. Jedoch bläst die Band nach mehrjähriger Ruhepause nicht „La Charge“, als zur Attacke, sondern lässt eher das Halali oder einen Zapfenstreich erschallen. Grund hierfür sind Krankheit, Tod und Verlust ihres Vaters, den Judith und Carmen Heß erleiden und verarbeiten mussten.

Im Vergleich zum Vorgänger „Twist And Turn“ (2015) hat sich bei Lingby einiges getan, denn das Konzeptalbum, dass Trauer zum „Leidmotiv“ werden lässt, wurde erstmals von Judith Heß allein komponiert und eingesungen, Willi Dück, sonst auch als Songwriting und Sänger aktiv, beschränkt sich hauptsächlich auf Bass und Gitarre. Erstmals produzierte die Band auch selbst ein Album, auch wenn mit Olaf Opal (u.a. The Notwist) ein erfahrener Studiotüftler fürs Mischen gefunden wurde.

Mit „Morning Prayer“ steht der rockigste und sich in Richtung Shoegaze entwickelnde Song der Platte gleich am Anfang und stellt vielleicht, da auch Willi Dück eine Strophe singt, so etwas wie ein Bindeglied zum Vorgänger dar. Danach bestimmen auch elektronische Rhythmen und triphopige Beats den neuen Lingby-Sound, so dass „Surrender“ oder „Noplace“ an Massive Attack bzw. Portishead denken lassen. Das zerbrechlich beginnende und sich langsam steigernde „You“ lässt an nordeuropäische Künstlerinnen wie Björk oder Fever Ray (noch ausgeprägter bei „Composure“) denken.

„Silver Lining“ ist teilweise sehr bewegend, so dass, wie im Video zu „Heaven“ zu sehen, auch der Zuhörer bei noch offenen, nicht verheilten Wunden, zu Tränen gerührt wird: 




Was „Silver Lining“ so spannend macht, ist sein Facettenreichtum. Da wäre beispielsweise das herrlich reduzierte „Heaven“, eine leichtfüßige und doch so nachdrückliche Abhandlung über das Leben nach dem Leben, falls es denn ein solches geben sollte. Dass es direkt danach mit „Redeem The Day“ richtig schön laut, stellenweise sogar schrill wird, passt ins Bild. Als Herzstück dieses Albums erweist sich jedoch „Noplace“, nicht nur aufgrund der ausladenden Spielzeit. In knapp sieben Minuten treffen düstere TripHop-Vibes auf feinsinnigen Electro-Pop und schroffe, aufbrausende Blechbläser. In Zeitlupe eskaliert der Track, die singende Gitarre trägt ihr Übriges dazu bei.
Keine einfache, wohl aber eine lohnenswerte Platte: „Silver Lining“ türmt Schicht auf Schicht und entwickelt sich damit zur Grenzerfahrung. Bis sich die einzelnen Elemente einigermaßen ‚häuten‘ lassen, vergeht schon der eine oder andere Durchlauf. Lingby erobern auf Raten – zuerst greifen die bewegenden Texte, dann die beklemmende Stimmung, dann die faszinierende Melange aus Elektronik, Indie-Handarbeit und entfremdeter Blasmusik. Hat das Album erst einmal zugepackt, lässt es nicht mehr los; schon wäre die nächste Lieblingsband entdeckt.
(Beatblogger)

„Silver Lining“ erscheint am 22. Februar 2019 auf Klaeng Records (auch auf Vinyl) und Lingby starten heute mit ihrer Tournee (weitere Termine folgen):

21.02.19 Köln, Artheater (mit Alpentines)
24.02.19 Münster, Pension Schmidt
01.03.19 Hamburg, Astrastube
02.03.19 Bremen, Tau (mit Alpentines)
03.03.19 Offenbach, Hafen 2
06.03.19 Stuttgart, Galao
07.03.19 Darmstadt, Schlosskeller
08.03.19 München, Heppel & Ettlich
25.04.19 Berlin, Monarch
26.04.19 Chemnitz, Aaltra




Ähnlich wie bei Me And My Drummer war auch bei Sizarr nach zwei Alben („Psycho Boy Happy“ (2012), „ Nurture “ (2015)) Schluss. Und ähnlich wie Charlotte Brandi schwört auch Fabian Altstötter den elektronischen Gerätschaften und dem Indiepop ab.

Aber schon bei der Namensgebung des Soloprojektes beweist Altstötter mit „Jungstötter“ ein glücklicheres Händchen als Brandis. Erst recht bei der Musik von „Love Is“: düsterer, melancholischer, handgemachter Pop (Klavier, Kontrabass, Gitarre und Percussion geben den Ton an), der Vergleiche zu Nick Cave, Talk Talk, Weeping Willows oder Scott Walker evoziert. 

Die 10 Songs wurden von Die Nerven-Sänger Max Rieger produziert, gemeinsam mit seinem früheren Sizarr-Spezi Philipp Hülsenbeck sowie dem Percussionisten Manuel Chittka aufgenommen und dürften bereits so früh im Jahr einen Platz unter den besten Debütalben sicher haben. Ach, streicht das „Debüt“ aus dem vorherigen Satz! 




In „Sally Lee“ torkelt die Gitarre in den Raum wie ein betrunkener Choleriker, sonst bleibt der Sound reduziert und schlank genug, um Altstötter viel Raum für seine Performance zu geben.
Und wie die Songs hat auch sein Auftritt Format: Altstötter singt mit werwölfischer, blasierter Eleganz, singt wie einer, der den Deal mit dem Teufel noch vor sich hat, der allein mit seinem Leid im dunkelsten Zimmer die Stunden zählt. Und nicht mehr weiß, ob er dort auf jemanden gewartet hat.
(musikexpress)




Romantik schwingt durchaus noch mit in den oft traurig sinnierten Stücken, aber getaucht in Düsternis und Schmerz, vorgetragen mit großer Geste. Nicht ohne Grund heißt ein Lied "The Wound Wrapped In Song".
Subtil mag hier zwar oft das Instrumentarium sein, der Gesang ist es sicher nicht. Altstötter trägt dick auf, anfangs wirkt seine Stimme in ihrer bedeutungsschwangeren Dramatik beinahe penetrant, etwas prätentiös, Nick Cave strahlt bisweilen Ähnliches aus. Diesen Stil zieht der 27-Jährige konsequent durch, scheint sich immer in Zeitlupe zu bewegen und bald erliegt man der innewohnenden Eleganz. Statt wegzustoßen, saugt seine samtene Stimme dann immer weiter in die bodenlosen Klangräume der Musik. (…)
Jungstötter bahnt sich keinen neuen Pfad durchs Dickicht der Musikgeschichte, aber er sucht sich auf bestehenden Wegen selbstbewusst seine eigene Route. Darin steckt tatsächlich das Potenzial, mit der Zeit zu den eingangs erwähnten Meistern aufzuschließen. Qualitativ steht er ihnen auf "Love Is" in Nichts nach.
(laut)




Jungstötter unterwegs:

05.03.2019 Berlin
06.03.2019 Dresden
07.03.2019 Leipzig
08.03.2019 Hamburg
09.03.2019 Köln
12.03.2019 Nürnberg
13.03.2019 Mainz
14.03.2019 München
15.03.2019 Wien (AT)
16.03.2019 Graz (AT)
04.04.2019 Ljubljana (SI)
08.04.2019 Mailand (IT)
09.04.2019 Zürich (CH)
10.04.2019 München
11.04.2019 Köln
13.04.2019 Berlin
14.04.2019 Brüssel (BE)
15.04.2019 London (UK)
17.04.2019 Paris (FR)
19.04.2019 Straßburg (FR)
20.04.2019 Amsterdam (NL)
07.06.2019 Leipzig





Me Without My Drummer. Charlotte Brandi wählt für ihre erste Veröffentlichung ohne ihren früheren Partner und Schlagzeuger Matthias Pröllochs („The Hawk, The Beak, The Prey“ (2012), „Love Is A Fridge“ (2016)) nicht die offensichtlichste Bezeichnung, sondern greift auf ihren Geburtsnamen zurück.

Vor einigen Wochen sahen wir Charlotte Brandi im Vorprogramm von Sam Vance-Law in Köln bei der Live-Präsentation ihrer neuen Lieder (Songs von Me And My Drummer wurden nicht dargeboten) und am besten gefiel es uns, wenn sie, begleitet vom Cello, Gitarre spielte und dazu sang. Die Lieder, bei denen Charlotte Brandi die Sechssaitige zur Seite stellte und zum E-Piano oder Keyboard wechselte, konnten uns weniger überzeugen. 

Ähnlich ergeht es mir nun bei „The Magician“, das mit voller Band, sanft säuselndem Chorgesang und opulent schwelgenden Streicher-Arrangements, mit dominierendem Klavier und ohne elektronische Elemente dargeboten wird. Der Versuch, zeitlose Popmusik (mit Norah Jones, Nina Simone, Feist oder Sophie Hunger im Hinterkopf) zu erzeugen, darf damit durchaus als gelungen bezeichnet werden. Zu oft fühle ich mich jedoch in einen nächtlichen Jazz-Club oder eine schummrige Piano-Bar versetzt („Defenseless“, „Jenny In Spirit“) - Orte, die ich freiwillig niemals aufsuchen würde. 




Mit dem Klavier im Gepäck begegnet Charlotte Brandi der Liebe mit all ihren Facetten. Das klingt mal üppiger und opulenter, und mal reduziert und leise.
Den Anfang macht „Veins“, ein mit Streichern unterlegtes Chanson-Pop-Drama, gefolgt von klassischem Pianobar-Liedgut („Defenseless“) und groovigem Tarantino-light-Pop („My Days In The Cell“).
Das klare Timbre ihrer Stimme schwebt stets in geordneten Bahnen über die sich nach Liebe, Zweisamkeit und Zärtlichkeit verzehrenden Tracks, die vor allem in ihrer Grundstimmung etwas „Magisches“ transportieren.
Charlotte Brandi bricht nicht aus. Mal in höheren, mal in tieferen Lagen umgarnt die Berlinerin die größte Kraft des Lebens, ohne dabei in triefender Melancholie zu versinken.
(musikblog)




„The Magician“ ist wie eine Enthüllung. Nackt, zerbrechlich und nah präsentiert die Musik sich analog im Musikvideo von „Two Rows“, dem zweiten Titel des Albums. Dabei bleibt die Textzeile „your words cutting“ festgenagelt im Kopf. Sowohl gesanglich als auch instrumental führt Charlotte Brandi uns in eine Welt von Stärke und Schwäche. Ähnlich zeitlos klingt der achte Track „A Sting“, der uns in eine intime Atmosphäre eintauchen lässt. Unvergessliche Gitarren im Hintergrund in Kombination mit ihrem geliebten Piano erinnern manchmal an 70s-Produktionen.
(Spiesser)




Charlotte Brandi unterwegs:

04.04.2019 Leipzig, Naumanns
05.04.2019 Erfurt, Franz Mehlhose
06.04.2019 Mainz, Schon Schön
07.04.2019 München, Ampere
10.04.2019 Nürnberg, Club Stereo
11.04.2019 Hamburg, Nochtspeicher
12.04.2019 Berlin, Silent Green
14.04.2019 Dresden, Beatpol




Für ihre Verhältnisse hat uns Gemma Ray ganz schön lang zappeln lassen: Seit 2008 veröffentlicht sie jedes zweite Jahr ein neues Album und findet dabei sogar noch Zeit, ein Coveralbum und - exklusiv auf Vinyl - einen  instrumentalen „Fantasy-Soundtrack“ einzuschieben. 

Doch ihr sechstes reguläres Album „Psychogeology“ erscheint nun mit einjähriger Verzögerung, vielleicht  weil sie nicht nur wie beim Vorgänger „The Exodus Suite“ (2016) die Candy Bomber Studios im ehemaligen Flughafen Tempelhof von Ingo Krauss aufgesucht hat, sondern nun auch ein eigenes Studio in ihrer Wahlheimat Berlin besitzt. Dort hat sie offensichtlich viel an den Arrangements (inklusive Streicher und Chorgesang) gewerkelt, das Tempo auf vielen Songs reduziert und - die 60s und 70s fest im Blick - ein sehr persönliches Retro-Pop-Album aufgenommen.

Es hallt und orgelt, es swingt und echot, darüber dirigiert die talentierte Britin ihre Stimme und psychedelische Mädchenchöre und spielt ihre Gitarren so liebevoll, dass sie Herzen zum Schmelzen, Blumen zum Wachsen und Gespenster zum Boppen bringt. (…)
Ein Outro wie bei „Drea­ming Is Easy“ lässt Billy ­Strange von den Toten auferstehen – und Gemma fragen, ob er mitspielen darf. Ja, wird sie sagen, solange du dein Tremolo benutzt! „Psychogeology“, das wieder in Gemmas Wahlheimat Berlin entstand, ist gleichzeitig schüchtern und einschüchternd. Und ­absolut ­bezaubernd.
(Rolling Stone)




Gemma Ray zeigt auf ihrem achten Album einen schwer zu fassenden Mix aus bittersüßem Pop, belanglosem Country und Noire-artiger Demut, die in experimentierfreudiger Naivität mit-, gegen- und aneinander spielt.
Zusammengehalten wird dieses Geflecht von Elementen der Filmmusik: Hier die verzerrte Klarinette, da der überbrodelnde Chor. Es bleibt zu hoffen, dass Gemma Rays Lebensgeschichte nicht ganz so chaotisch ist wie diese Platte.
(musikexpress)




Gemma Ray unterwegs:

19.02.19 Bremen, Lagerhaus
20.02.19 Offenbach, Hafen 2
21.02.19 Stuttgart, Merlin
23.02.19 Dortmund, Theater (ausverkauft)
24.02.19 Nürnberg, Z-Bau




Auf der französischen Insel Ouessant leben (Stand 1. Januar 2016) 842 Menschen - einer von ihnen ist der Komponist und Musiker Yann Tiersen, der seiner Heimat mit seinem letzen Album „EUSA“ (2016) - benannt nach dem bretonischen Namen der Insel - ein musikalisches Denkmal setzte. Die alte und verlassene Dorfdisko hat Tiersen mittlerweile zu einem Studio und Gemeindezentrum umgebaut, dieses „The Eskal“ genannt und dort sein zehntes Studioalbum (Soundtracks, Kollaborationen usw. nicht mitgezählt) aufgenommen.

„ALL“ dreht sich thematisch um die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt und wartet gleich mit mehreren Überraschungen auf: Yann Tiersen setzt vermehrt Field Recordings (spielende Kinder, Vögelgezwitscher usw.) ein, wie etwa im instrumentalen Opener „Tempelhof“ vom brach liegenden Berliner Flughafen Tempelhof, der nach und nach von der Natur (und den menschen) zurück erobert wird. Außerdem berauscht sich Tiersen offensichtlich am Schönklang seiner Kompositionen, so dass die 11 Lieder weit über eine Stunde laufen und zum Beispiel „Erc’h (Snow)“ Richtung 10-Minuten-Marke tendiert. Der seltsame Titel dieses Liedes zeigt bereits, dass Tiersen erstmals bei seinen Texten auf die bretonische Sprache zurückgriff. Wie so häufig in der Vergangenheit konnte er zahlreiche Gaststimmen für sein Album ins Studio locken, diesmal sind dies u.a. Anna von Hausswolff („Koad (Wood)“), Ólavur Jákupsson („Erc’h (Snow)“) und Denez Prigent („Gwennilied (Swallows)“). 

So, dann bitte zurücklehnen, entspannen und genießen, zuerst „Koad (Wood)“ und anschließend „Pell (Far)“:




Gleich das Eröffnungsstück mit seinem sanften Klavierspiel, dem Vogelgezwitscher und spielenden Kindern führt nach „Tempelhof“, „Usal Road“ nach Kalifornien, wo Yann Tiersen vor einigen Jahren die Bekanntschaft mit einem Berglöwen machte, als er seinen Violenspiel open air aufnehmen wollte Auf „Koad“ („Wood“) geht die Reise zusammen mit Anna von Hausswolff nach England in die südwestliche Grafschaft Devon, wo beeindruckende Mammutbaum-Wälder stehen.
Der Soundtrack zu diesen und weiteren Orten, zu denen sich Yann Tiersen hingezogen fühlt, wird von engelsgleichen Chören, getragenem Piano-Spiel, vielen Keyboards (aber wenigen Gitarren)  und Streichern geprägt. Ach ja, die Erde könnte ein so schöner Ort sein…
(musikexpress)




An dieser Stelle stehen häufig Hinweise auf Tourneen. So auch heute. Die gute Nachricht zuerst: Yann Tiersen wird sein neues Album „ALL“ auch auf drei Konzerten in Deutschland vorstellen. und zwar am 06.03.19 in Berlin (Admiralspalast), am 07.03.19 in Hamburg (Laeiszhalle) und am 08.03.19 in Düsseldorf (Tonhalle). Die schlechte Nachricht zuletzt: Nur für Hamburg gibt es noch wenige Restkarten.





10 Fakten zum neuen Alum von Ladytron:

1. Nachdem Ladytron zwischen 2001 und 2011 fünf Alben veröffentlicht haben, mussten ihre Fans nun 8 Jahre lang auf neue Musik warten. Das waren 2652 lange Tage.

2. Am 18. Juli 2016 gaben Ladytron bekannt, dass sie nach einer fünfjährigen Auszeit nach ihrem Album „Gravity The Seducer“ ein neues Kapitel in der Geschichte ihrer Band aufschlagen würden. Am 28. Februar 2018 gab es mit „The Animals“ eine erste neue Single zu hören:




3. Zusammen mit dem Regisseur Fernando Nogari wurde der obige Kurzfilm zu „The Animals“ gedreht. Der Remix der Single-B-Seite stammt übrigens von Vince Clarke (Depeche Mode, Erasure), der sich damit für den Remix einer Erasure-Single von Danny Hunt revanchierte.

4. „Ladytron“ wird auf dem Berliner Indie-Label !K7 veröffentlicht, das für elektronische Musik (Kruder & Dorfmeister, Shantel, Hot Chip) und die DJ-Kicks-Serie bekannt ist, und liefert 13 Titeln in 53:41 Minuten. Erreicht es Rang 71 der UK-Charts, ist es, gemessen an den Platzierungen, das erfolgreichste Album von Ladytron.

5. „Ladytron“ ist als CD (Digisleeve), Kassette (Four-panel full-colour j-card. Transparent green cassette shell.) oder LP (Gatefold sleeve, two page insert with lyrics, black vinyl.) käuflich zu erwerben. Über PledgeMusic gibt es eine Deluxe Edition der Schallplatte (“smokey-colored” vinyl) - ob man diese nach dem Bezahlen aber wirklich bekommt und die Band ihr Geld erhält, ist aktuell zweifelhaft.

6. Die Produktion ihrer Alben nehmen Ladytron - insbesondere Danny Hunt - gern selbst in die Hand, lassen sich dabei aber auch gern unterstützen. Für „Ladytron“ arbeiten sie - nach „Witching Hour“ - erneut mit Jim Abbiss (Arctic Monkeys, Kasabian) zusammen. Mit Igor Cavalera gab es einen ungewöhnlichen Gast im Studio, denn der Brasilianer war bis 2006 Schlagzeuger von Sepultura (und seitdem von Cavalera Conspiracy - ebenfalls keine Elektropop-Band).

7. Auch die zweite Single, „The Island“, veröffentlicht am 16. August 2018, erhielt ein aufwendiges, von Bryan M. Ferguson gedrehtes Video:




8. 2018 erschien mit „Far From Home“ noch eine dritte Single aus dem Album. Die Charts verfehlten alle drei Singles. Zuletzt standen Ladytron 2008 mit „Ghosts“ in den Charts - auf einem bescheidenen Platz #108.

9. Laut Metacritic sind die qualitativen Unterschiede zwischen den sechs Ladytron-Alben marginal. Hier sind die gesammelten Bewertungen: „604“ (2001) 81/100, „Light & Magic“ (2002) 76/100, „Witching Hour“ (2005) 78/100, „Velocifero“ (2008) 73/100, „Gravity The Seducer“ (2011) 68/100 und „Ladytron“ (2019) 77/100 (und damit Platz 3 im internen Ranking).

Mit dem peitschenden Opener "Until The Fire" nimmt einen der typische Ladytron-Sound, der zwischen warmem Gesang und kühlem Synthiepop schillert, sofort wieder gefangen, um mit der ersten Single "The Island" die unwiderstehliche Bitter-Süße der Band endgültig die Catchiness-Falle aufzustellen, in die man sich nur allzu gerne fallen lässt.
(…) Wie dem auch sei, "Ladytron" wurde durch die Fans ermöglicht und sie werden belohnt mit 13 Songs, die schillernd und scharf zugleich, den Synthpop sezieren: Mal klinisch rein, dann wieder knarzend technoid oder auch wärmend retrohaft – Ladytrons Sound oszilliert stets zwischen minimalistischen Strukturen und maximaler Umarmung des Hörers.
Besonders spannend wird es dann, wenn Helen Marnies und Mira Aroyos Stimmen in einem Song aufeinandertreffen oder wenn Ladytron wie in "The Animals" auf einer scheinbaren Ballade einen schwindlig machenden Gesang legen. Zuweilen klingt die Band dann wie eine musikalisch faszinierende Mischung aus ABBA, Human League und M83 mit hochpolitischem Gesang (…). Und spätestens dann weiß man, was man sieben Jahre lang vermisst hat und in diesem Augenblick des Hörens zurückbekommt: Cleverer Pop, der schneidend kalt ist und herzerwärmend catchy zugleich.
(Tonspion)

10. Mexiko, Los Angeles, San Diego und das Low Festival in Spanien. Das war’s. Bisher sind keine weiteren Konzerte bestätigt.




Vor lauter Talk Talk habe ich doch glatt den 3. Teil dieser Serie vergessen! Heute also das lang erwartete und sehnlichst erwünschte

Überraschendes Cover-Album einer US-Rockband (III)

Mercury Rev schlagen bei der Umsetzung des Themas „Coveralbum“ einen komplett anderen Weg als ihre Kollegen von Weezer und The Lemonheads ein, denn sie spielen erstens ein Album komplett ein und laden dazu eine Dutzend bekannte Sängerinnen ins Studio ein.     

Dazu haben sich Jonathan Donahue, Grasshopper und Jesse Chandler „The Delta Sweete“, das zweite Album der heute 76-jährige Country-Sängerin Bobbie Gentry ausgesucht. Bereits mit ihrer zweiten Single „Ode To Billie Joe“ gelang ihr der Durchbruch bzw. der große Wurf: Der 1967 veröffentlichte Song erreichte Platz 1 der US-Charts, zog das gleichnamige Album mit an die Spitze der Hitlisten und brachte ihr drei Grammys ein. Doch die kurze (1971 wurde zuletzt ein Album veröffentlicht) und wechselhafte (nur einige Coverversionen, wie „I’ll Never Fall In Love Again“, „All I Have To Do Is Dream“ und „Raindrops Keep Falling On My Head“, wurden zu Hits im Vereinigten Königreich) Karriere der Bobbie Gentry erlitt bereits mit ihrem zweiten Album einen herben Dämpfer: Nach Platz 1 für das Debütalbum kam besagtes „The Delta Sweete“ in den USA nur auf Platz 132.




Mercury Rev sehen in „The Delta Sweete“ ein „forgotten masterpiece“ und lassen eine wirklich erstaunliche Ansammlung von Sängerinnen die Songs interpretieren: Norah Jones, Hope Sandoval (Mazzy Star), Rachel Goswell (Slowdive), Laetitia Sadier (Stereolab), Beth Orton und einige andere sangen jeweils ein Lied von „The Delta Sweete“ ein. Obwohl, so ganz stimmt dies nicht, denn man hielt sich nicht hundertprozentig an die vorgegebene Reihung der Lieder: „Louisiana Man“ wurde gestrichen und statt dessen sang Lucinda Williams den Hit „Ode To Billie Joe“ ein, der ans Ende von „Bobbie Gentry’s The Delta Sweete Revisited“ gesetzt wurde.




Selbstverständlich klingt so einiges nach Mercury Rev. Die vielschichtigen, gerne ins Psychedelische abdriftenden Arrangements erinnern an frühere Großtaten der Band. Vor allem "All is dream" eignet sich als Referenzpunkt. Im Mittelpunkt der Neueinspielungen stehen jedoch die Gastvokalistinnen. (…) Die Befürchtungen, dass Mercury Rev aus purer Verlegenheit ein Album mit Fremdmaterial eingespielt haben, verflüchtigen sich allerspätestens hier. Die Zeiten haben sich vielleicht geändert, die Musik bleibt.
(Plattentests)




Diesem sehr schönen, sanft orchestriertem und breit gefächertem Werk zwischen sumpfigen Blues, Country, Soul und Pop, zwischen starken Südstaaten-Einflüssen, Nashville-Flair und Las-Vegas-Tauglichkeit, wollen die US-Indierocker Mercury Rev nun mit BOBBIE GENTRY’S THE DELTA SWEETE REVISITED ein Denkmal setzten, es zumindest ins Gedächtnis zurück rufen. (…) Überhaupt stellt sich einmal mehr die Frage, welchen Sinn Alben mit dem Untertitel Tribute / Revisited / Coverversion überhaupt machen, ob sie dem Ausgangswerk etwas Besonderes hinzufügen.  Immerhin klammern sich Mercury Rev nicht an das Original, sie greifen („revisited“) den Klassiker wieder auf und holen ihn einige Male so tief in die eigenwillige Welt ihres Breitwand-Rocks, dass er kaum wieder zu erkennen ist. Dort liegen neben gescheiterten Interpretationsversuchen und lauwarmen Aufgüssen  die Stärken von BOBBIE GENTRY’S THE DELTA SWEETE REVISITED.
(musikexpress)




Abschließen möchte ich mit dem ersten Satz der Platten-Präsentation bei flight13: „Neu eingespieltes Cover-Album des 1968 erschienenen Debut-Albums "The Delta Sweete" des Mississippi-Sängers Bobbie Gentry.“
Ob bei dieser Version Nick Cave, Thom Yorke, Justin Vernon & Co. die Songs interpretieren?




Erst gestern erschien Paul Webb noch in Talk Talks Revisions-Verhandlung vor diesem Gericht und schon heute steht sein aktuelles Werk zur Diskussion.

Das nenne ich mal eine musikalische Evolution: Vom Talk Talk-Bassisten bis zum Ende der Band 1992 und das kurze Nachhall-Projekt .O.rang, über die zehn Jahre später veröffentlichte Kollaboration mit Portisheads Beth Gibbons "Out of season" bis zu seinem ersten echten Solo-Album "Drift code". Paul Webb brauchte offensichtlich "etwas" Zeit, um sich an den Gedanken zu gewöhnen, seine Songs selbst zu singen. Und, so ehrlich muss man sein, wäre Mark Hollis Stimme die Alternative gewesen, hätte man ihr dieser vermutlich den Vorzug gegeben.

Doch Rustin Man tritt nicht die Nachfolge von Talk Talk an, auch wenn Talk Talk-Drummer Lee Harris eine der wenigen Personen war, die an "Drift code" mitgewirkt haben. Über ein Jahrzehnt nahm sich Webb Zeit für dieses Album. Da sein Hof inklusive Aufnahmestudio nahe des Stansted Airports gelegen ist, musste er für die ruhigen Passagen Zeiträume ohne Flugzeuggeräusche abpassen. Aber ich denke trotz dieser Aufgabe konnte er dem Familienleben mit Frau und zwei Töchtern gerecht werden.

Webb erzählt auf "Drift code" seine Geschichten mit seiner Stimme. An einigen Stelle fühlte ich mich an David Bowies "Blackstar" erinnert. Der vielschichtigen Musik sollte man etwas Zeit widmen. Nicht nur, weil Webb sich nun einmal viel Mühe gegeben hat, sondern auch, weil es viel zu entdecken gibt. Nicht nur deshalb steht das Album den beiden letzten Talk Talk-Werken nahe. "Drift code" ist Musik die ich höre, wenn ich gerade eigentlich keine Lust mehr auf Musik habe.

Besonders empfehle ich "Our tomorrows", "Light the light" und "Martian garden".

Das Video zu "Judgement train":


"Vanishing heart":


Ich denke auf Tour-Daten darf man erst einmal nicht hoffen.

Pitchfork vergleicht das Album mit Talk Talk:
Drift Code doesn’t sound like Talk Talk (nor anything that could be described as “post-rock”), but what it shares with the band’s best work is both the sense of being adrift in time and a meticulous approach to production. These arrangements flicker with intricate melodic detail and nonconventional instrumentation. 

Heute gratulieren wir Mark Hollis, Lee Harris und Paul Webb zum 35. Geburtstag ihres Albums "It's My Life". Grund genug, um in unserer Rubrik "Revision" (nach Morrissey, U2, The Smashing Pumpkins und a-ha) auf das Schaffen von Talk Talk zurück zu blicken. 


The Party’s Over 

1982, EMI (9 Songs, 36:47)



Dirk: 6,5 Punkte
Wie nahezu alle Pop-Fans in Deutschland habe ich „The Party’s Over“ verpasst. Das Album erreichte im Vereinigten Königreich Platz 21 und die Singles „Today“ und „Talk Talk“ die Ränge 14 bzw. 23 - bei uns nahm man so wenig Notiz, dass Talk Talk den Charts noch fern blieben. Zu meiner Entschuldigung: Ich war damals mit 11 Jahren noch recht jung.
Beim verspäteten Entdecken ihres Debütalbums stelle ich überrascht fest, wie sehr Talk Talk anfangs im Synth-Pop verwurzelt waren (bestes Beispiel: „Another World“) und wie deutlich sie damals noch nach Duran Duran klangen (treffendes Beispiel: „Have You Heard The News?“). Dies mag einerseits an ihrem vierten Bandmitglied (Simon Brenner an den Keyboards) gelegen haben, andererseits ist es vielleicht ihrem damaligen Produzenten Colin Thurston geschuldet, der auch die ersten beiden Alben von Duran Duran produziert hatte.      


Ingo: 7 Punkte
Für mich gelten Dirks Entschuldigungen und die Tatsache, dass ich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung erst kurz vor meiner Einschulung stand. Pop-Fan bin ich bis heute nicht, aber mit dem Wissen, dass Talk Talk nie dumpfen Pop gemacht hat, kann ich “The party’s over” durchweg genießen. Einige Songs ließen durchaus durchblicken, dass Talk Talk Potential hat und Ideen hat. “Today” und “Talk Talk” sind Hits, das Album zeigt keinen Ausfall. 


Oliver: 8 Punkte
1982 lag mein musikalischer Fokus (wenn überhaupt) größtenteils noch auf deutschsprachiger Popmusik. Talk Talk hatte ich zu dieser Zeit wohl noch nicht auf dem Schirm. Vermutlich hörte ich „The Party’s Over“ zum ersten Mal bei Volker, bei dem ich mir regelmäßig seine neu erworbenen Platten auf Kassette kopierte. Und wahrscheinlich auch erst, als die zweite Platte rauskam, …


Volker: 7 Punkte
Ich meine mich zu erinnern, dass ich damals über “Another Word”, das in irgendeiner deutschen Krimi-Serie verwendet wurde, zu diesem Album kam.
Insgesamt noch deutlich austauschbarer und tiefer im Synth-Pop verwurzelt als später, hat
es auch noch nicht annähernd den typischen charismatischen Gesang von Hollis integriert
(“Have You Heard The News” lässt schon mal erahnen, wo es hingehen wird). Ein paar schöne Tracks z.B. “Talk Talk”, “Today” oder oben erwähntes “Another Word” waren aber dennoch schon am Start.


Gesamturteil: 7,125 Punkte





It’s My Life 

1984, EMI (9 Songs, 43:26)



Dirk: 8 Punkte
Vielleicht war „Such A Shame“ im Frühjahr 1984 meine erste selbst gekaufte Single - leider weiß ich es nur bei den Alben („Waking Up With The House On Fire“ von Culture Club im Oktober/November ’84) noch genau. Mit Sicherheit ist aber „Such A Shame“ einer meiner meistgehörten Songs, da er auch 35 Jahre nach seiner Veröffentlichung nichts von seinem Glanz eingebüßt hat. 
Talk Talk lassen auf „It’s My Life“ den klassischen Synth-Pop ihres Debüts hinter sich (auch wenn mich „The Last Time“ ein wenig an O.M.D. erinnert) und erhalten durch Tim Friese-Greene (Produktion, Piano, Synthesizer, Songwriting), der nie als vollwertiges viertes Mitglied im Lineup auftauchen sollte, aber die Band fortan begleitet, eine neue Tiefe, die sich auch darin zeigt, dass drei Songs in die Nähe der 6-Minuten-Marke oder darüber hinaus wandern. „Dum Dum Girl“ und „It’s My Life“ waren zurecht weitere Hitsingles, „Renée“ deutet bereits an, was später folgen sollte.  


Ingo: 9,5 Punkte
Vermutlich war “Such a shame” der erste Song, den ich von Talk Talk hörte. Natürlich ist er durchgenudelt und ein Stück weit durch die Verwendung auf wahrscheinlich allen 80er Jahre-Samplern gebrandmarkt. Aber der Beginn des Titels verursacht bei mir noch heute Gänsehaut. Es ist einer der “Signature Songs” der Band und für Mark Hollis’ Stimme. Der Titel des Albums ist gut gewählt, denn eigentlich ist es ein Konzeptalbum, welches den Makrokosmos der Band in einer knappen Dreiviertelstunde einfängt und zum besten gehört, was in den 80er Jahren aufgenommen und veröffentlicht wurde. 


Oliver: 8 Punkte
…denn „It’s My Life“ warf mit „Such A Shame“ und dem Titelsong zwei Radio-Hits ab, die mein 13-jähriges Ich, das jetzt auf einmal mehr auf englischsprachige Popmusik stand, auf ungefähr jedem Mixtape hatte, das aus dem Radio aufgenommen wurde. Da musste ich mir natürlich die beiden Platten kopieren. Danke Volker! Musikalisch war das für mich zu dieser Zeit noch typischer Synthie-Pop, den es wie Sand am Meer gab. Welche Wege Mark Hollis noch gehen würde, ahnte ich da noch nicht.


Volker: 10 Punkte
Meiner allererste selbst gekaufte LP! Dies wirkt sich natürlich auch auf die Betrachtung des Albums aus. Aber auch ohne diesen Bonus muss man konstatieren, im Jahr 1984 kam man als Jugendlicher an “Such A Shame” und “Dum Dum Girl” eigentlich nicht vorbei. Gleichzeitig war aber in Songs wie “Renee”, “Tomorrow Started” oder “Does Caroline Know” schon ganz klar verwurzelt, was den Erfolg der späten Talk Talk (und dann auch bei der “ernsthaften” Musikkritik) ausmachen sollte. Für mich wird dieses Album aber, natürlich auch auf Grund der eigenen Biographie, in seinem Mix der Höhepunkt des Bandschaffens bleiben.


Gesamturteil: 8,875 Punkte





The Colour Of Spring 

1986, EMI (8 Songs, 45:40)



Dirk: 9 Punkte
Die Synthesizer sind nahezu komplett verschwunden, statt dessen hören wir Orgel, Mellotron, Variophon, Harfe oder einen Chor. Die Songs werden weniger, dafür länger und behalten dennoch ihre Pop-Song-Struktur sowie die prägnanten, eingängigen Refrains („I Don’t Believe In You“, „Life’s What You Make It“, „Living In Another World“) bei. 
Anfangs habe ich mich etwas schwer mit „The Colour Of Spring“ getan, aber Dank der steten Bemühungen eines anderen Plattenrichters (der sicherlich am Ende die höchsten Bewertungen in dieser Revision vergeben haben wird) ist mir das Album ans Herz gewesen und meine liebste Platte von Talk Talk geworden.       


Ingo: 9 Punkte
“Life’s what you make it” und das zugehörige Video stehen bei mir auf einer Stufe mit “Such a shame”. “Living in another world” und “Give it up” sind weitere Highlights auf diesem Album, welchem keine Pop-Vermutung mehr anhaftet. Eigentlich wäre “The party’s over” der passende Titel für dieses Album geworden. Kunst statt Party.


Oliver: 8,5 Punkte
Nicht, dass ich Mark Hollis‘ zukünftige Wege 1986 erahnt hätte. Eigentlich habe ich das erst nach seiner aktiven Phase richtig zu schätzen gelernt, als nämlich 1999 das Live-Album „London 1986“ erschien und mir ein Kollege aus dem Plattenladen, in dem ich zu der Zeit arbeitete, einen umfangreichen Crashkurs zum Thema Mark Hollis (und als Zugabe auch noch David Sylvian) auferlegte. 1986 waren Talk Talk für mich noch eine Singles-Band - beim Album geht es mir wie Dirk: In meinem Ohr ist es erst im Laufe der Zeit zu dem gewachsen, was es wirklich ist.


Volker: 9 Punkte
Es geht weiter weg vom Pop in Richtung Atmosphäre und Soundästhetik. Durch Reduktion anderer Parts, rückt dadurch auch Hollis’ Stimme, die für mich eine der Beeindruckendsten in der Musikszene bleibt, immer mehr in den Mittelpunkt. Trotzdem gab es tatsächlich noch den ein oder anderen Single-“Hit”, inklusiver verstörender Videos, was ich im Nachhinein als wirklich erstaunlichstes Phänomen des Album betrachte. Die Lieder wurden länger und teilweise nahezu karg. Mein absoluter Höhepunkt “April 5th”, welches auch wieder (siehe die Vorgängeralben)  andeutet, wohin die Reise (weiter)geht.


Gesamturteil: 8,875 Punkte





Spirit Of Eden 

1988, EMI (6 Songs, 41:30)



Dirk: 6,5 Punkte
Endlose Aufnahmesessions, teilweise improvisiert und zeitweise im Dunkeln, Einflüsse aus Jazz, Ambient und Klassik aus denen dann irgendwie 6 „Songs“ herausgeschält wurden. Da kann man nachvollziehen, dass die Plattenfirma, die Talk Talk keine Budgetbegrenzung für die Aufnahmen auferlegte, nach den kommerziellen Erfolgen von „The Colour Of Spring“ enttäuscht war. Talk Talk gingen nicht auf Tour, weil „Spirit Of Eden“ für sie live nicht reproduzierbar war, die Plattenfirma veröffentlichte gegen den Widerstand der Band eine gekürzte Fassung von „I Believe In You“ als Single - die floppte - und auch das Album spielte in den Charts keine große Rolle. EMI und Talk Talk sahen sich letztendlich vor Gericht wieder und nach „Spirit Of Eden“ wechselte das Trio zu Polydor. 
Auch wenn sich mir „Spirit Of Eden“ bis heute noch nicht erschlossen hat (es gibt ungefähr 1 Minute in „The Rainbow“, die mir gefällt und sich bei mir fest setzen kann und „I Believe In You“ hätte man auch auf „The Colour Of Spring“ unterbringen können), gilt es als Wegbegründer des Post-Rock, wird in vielen Kritiken hoch gelobt und von zahlreichen Künstlern als Einfluss genannt. Um den größten Talk Talk-Fan unter den Plattenrichtern nicht zu verärgern, schließe ich mit den Worten von Alan McGee (Creation Records): Spirit of Eden has not dated; it's remarkable how contemporary it sounds, anticipating post-rock, The Verve and Radiohead. It's the sound of an artist being given the keys to the kingdom and returning with art. 


Ingo: 8 Punkte
Der Bruch mit allen Erwartungen und vielen Konventionen. Talk Talk hat sich mit keinem Album wiederholt und mit “Spirit of Eden” zumindest in künstlerischer Hinsicht einen starken Abgang vorbereitet. Einen Tick weitere drehte Mark Hollis diese Schraube noch mit seinem Solo-Werk. Ach ja, und mit dem folgenden “Laughing stock”. “The rainbow”, “Eden” und “Desire” lassen sich zweifellos Zeit, aber sie offenbaren dem geneigten Hörer eine subtile Dynamik, die ihresgleichen sucht. Die wohl dosierten Ausbrüche sind fantastisch. In der zweiten Hälfte lässt “Spirit of eden” etwas nach.  



Oliver: 9 Punkte
Ich vermute, dass ich dieses Album zum ersten Mal im Zuge des bereits erwähnten Crashkurses gehört habe. Also 11 Jahre nach der Veröffentlichung. Radiohead hatten zu dieser Zeit schon drei Platten veröffentlicht, das Debut-Album von Elbow war noch zwei Jahre entfernt. Zwei von unzähligen Bands, die ich sehr schätze und die von Talk Talk mindestens genauso begeistert sind wie Volker. Noch nicht ganz so „aus der Zeit“ wie das Album, das noch folgen wird, aber wenn es so etwas wie eine zeitlose Platte gibt, dann ist es diese.


Volker: 10 Punkte
Talk Talk als Platte des Monats im Musikexpress, das war schon etwas, das man damals getrost als ungewöhnlich bezeichnen konnte (selbst wenn man zugestehen muss, dass das Magazin zu dieser Zeit noch nicht annähernd so fest gefahren war in seinen Vorlieben, wie es heute der Fall ist). Und dann mit einem, im ersten Moment, so sperrigen Album. Einzelne Tracks werden zwar aufgeführt, aber wirklich erkennen, wann der eine aufhört und der andere beginnt, kann man es selten. Alles ist im Fluss, die Töne stehen im Raum und füllen diesen. Keiner dieser Töne ist zu viel, die Stimme mittlerweile fast eher ein weiteres Instrument, als ein Mittel zum Vortragen eines Textes. Nach Synthies, Pop, Ambientstrukturen haben nun auch noch Jazz-Elemente in der Musik Einzug gehalten. Ein Gesamtkunstwerk, hat mich damals weggeblasen, und tut es auch heute noch. Auf eine andere Art mein zweites Lieblingsalbum von Talk Talk.


Gesamturteil: 8,375 Punkte





Laughing Stock 

1991, Verve Records (6 Songs, 43:29)




Dirk: 5 Punkte
Paul Webb steigt aus, Talk Talk finden bei einem Jazz Label (Verve Records) eine neue Heimat und treiben die bei „Spirit Of Eden“ herrschenden Aufnahmebedingungen auf die Spitze. „Laughing Stock“ ist ein Gesamtkunstwerk, das sich weniger in 6 Songs, als in 6 Teile untergliedern lässt. Kolportiert wird, dass 80% der Aufnahmen keine Verwendung fanden. Plattenkäufer und -kritiker waren weniger begeistert als noch bei „Spirit Of Eden“, Musiker sind von „Laughing Stock“ häufig noch berauschter. Zu letzterer Gruppe gehöre ich leider definitiv nicht.


Ingo: 6,5 Punkte
Es ist so ein wenig wie mit der Homöopathie: Wirkt es nicht, nimmt man noch weniger. Wem “Spirit of eden” also noch zu greifbar und poppig ist, der höre eben “The laughing stock”. Fernab konventioneller Songstrukturen operiert die Band. Die Instrumentierung lässt natürlich immer mal wieder an Jazz denken, aber Mark Hollis Gesang ist die Klammer, die auch “Laughing stock” mit dem Gesamtwerk der Band verbindet. Und eben diesen Gesang, wenn auch sehr sparsam eingesetzt, finde ich auf diesem Abschiedsalbum nicht minder ergreifend und mitreißend als auf den früheren Platten. “Myrrhman” geht als herausfordernder Start durch, “Ascension day” und “After the flood” sind die zugänglichsten Tracks auf “Laughing stock” und danach wird es etwas anstrengend. Aber nicht so anstrengend, dass mein Streaming-Anbieter dieses Album als einziges Album der Band nicht im Angebot haben dürfte. An der Qualität des Albums kann es nicht liegen.  


Oliver: 7,5 Punkte
Volker wird sich vermutlich die Haare raufen wenn er das liest, aber „Laughing Stock“ habe ich tatsächlich zum ersten Mal gehört, als es hieß, dass wir im Februar eine Talk Talk Revision machen wollen. Entwickelt sich musikalisch wahrscheinlich noch mal weiter, mir persönlich fehlt allerdings die Intensität bzw. Dichte (wenn man da überhaupt von Dichte reden kann) des Vorgängers.


Volker: 7,5 Punkte
Tja, was sollte nach “Spirit Of Eden” noch kommen? Wie oben erwähnt, war eigentlich in jedem Album von Talk Talk die Entwicklung für den Nachfolger schon impliziert, dieses Mal kann man das so nicht sagen. “Laughing Stock” ist für mich leider ein Versuch des Ähnlichen auf deutlich schwächerem (für Bandverhältnisse) Niveau. Vielleicht war ich auch nur so fasziniert vom Vorgänger, dass dieses Album zum Enttäuschen prädestiniert war. Das rede ich mir zumindest gerne ein. Im Endeffekt hat das Album nicht den Flow und nicht mich auch einfach nicht so richtig “gefangen”.  Dennoch bleiben DIESE Stimme und immer noch wundervolle Passagen wie in “Ascension Day” und am Ende Jammern auf ganz hohem Niveau. Der Rest war Schweigen respektive ein Solo-Album von Mark Hollis, das dem Schweigen verdammt nahe kam. 
Mark, wherever you are, thanks for the music and don’t be a stranger...


Gesamturteil: 6,625 Punkte



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Lightheaded - Thinking, Dreaming, Scheming

Es gab eine Hip-Hop Band aus Portland, Oregon, namens Lightheaded, aber da deren letzte Veröffentlichung bereits fast zwei Jahrzehnte zurück lag, dachten sich Cynthia Rittenbach und Stephen Stec aus New Jersey möglicherweise, dass dieser hübsche Bandname nicht ungenutzt bleiben sollte. Also wurde 2017 mit wechselnden Mitstreitern eine Band gegründet, die sich dem LoFi-Indiepop verschrieb. Ihre Debüt-EP „Good Good Great!“ erschien 2023, gefolgt vom Album „Combustible Gems“ im folgenden Jahr. Ihr neuestes Werk trägt den Titel „ Thinking, Dreaming, Scheming “ und ist über Slumberland Records als CD und LP (green Vinyl) erschienen. In Europa ist das Album über das britischen Skep Wax Label erhältlich, was besonders spaßig ist, da sich auf diesem der Song „Me And Amelia Fletcher“ befindet, der dazu auch noch an Talulah Gosh denken lässt.  Lightheaded sind sich also ihrer Indiepop-Traditionen bewusst, und nahmen die 10 Songs dem entsprechend zusammen mit Gary Olson (The Ladybug Transisto...
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Neue Gerichtstermine: Juli / August

Juli 04.07. Claudia Brücken - Night Mirror Kae Tempest - Self Titled The Reds, Pinks & Purples - The Past Is A Garden I Never Fed 11.07. Allo Darlin’ - Bright Nights Amy Macdonald - Is This What You’ve Been Waiting For? Gwenno - Utopia Ólafur Arnalds & Talos - A Dawning The Swell Season - Forward Wet Leg - Moisturizer 18.07. Hard Life - Onion We Are Scientists - Qualifiying Miles 25.07. Luke Haines & Peter Buck - Going Down To The River... To Blow My Mind Paul Weller - Find El Dorado August 08.08. Newmen - Terminal Beach No Joy - Bugland 15.08. Alison Goldfrapp - Flux Black Honey - Soak 22.08. Tops - Bury The Key 29.08. CMAT - Euro-Country Flyte - Between You And Me Jehnny Beth - You Heartbreaker, You The Hives - The Hives Forever Forever the Hives Prolapse - I Wonder When They’re Going To Destroy Your Face  Wolf Alice - The Clearing
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Lorde - Virgin

10 Fakten zum neuen Album von Lorde : 1. Ella Marija Lani Yelich-O’Connor behält ihren Vierjahresrhythmus bei: „Pure Heroine“, das Debütalbum von Lorde, erschien 2013, 2017 und 2021 folgten „Melodrama“ und „Solar Power“, und seit dem 27. Juni 2025 steht „Virgin“ in den Plattenläden. 2. Beim Vorgänger „ Solar Power “ gab es einen ziemlichen Aufschrei, da die CD-Box ohne CD geliefert wurde, und zwar für knapp 20 €. Diesmal gibt es für den gleichen Betrag sogar den Silberling! Freunde der Schallplatte haben die Wahl zwischen black Vinyl, clear Vinyl, Blood red Vinyl, Bathwater Vinyl und zwei unterschiedlichen Picture Discs .  3. Auf der CD befinden sich 11 neue Lieder, die 34:51 Minuten laufen, wodurch die kürzeste Spielzeit in ihrer Karriere - bisher „Pure Heroine“ mit 37:07 Minuten - unterboten wird. Throughout, Lorde seems less like an artist cravenly rehashing former glories than one who began her career speaking directly to her fellow teens about stuff that mattered to them – and...
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Kent - Då Som Nu För Alltid

Es führt kein Weg dran vorbei, weder verschweigen noch ignorieren funktioniert, also müssen wir uns der Tatsache stellen: „Då Som Nu För Alltid“ ist das zwölfte und letzte Album von Kent . Wenn ich dieser traurigen Tatsache schon ins Auge sehen muss, dann ist heute ein guter Tag dafür, denn ich steige in einen Flieger in die schwedische Heimat der Band. Eigentlich bin ich dann einige Monate zu früh in Stockholm, denn die Abschiedstournee von Kent findet erst in den letzten Monaten des Jahres statt - leider nur in Skandinavien und die Tickets waren schneller ausverkauft, als dass ich einen winterlichen Konzertreise-Entschluss fassen konnte. Warum nur Skandinavien? Ein Blick auf die Chart-Platzierungen von „Då Som Nu För Alltid“ gibt die Erklärung: Dänemark #13, Finnland #3, Norwegen # 5 und Schweden #1. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als in der nächsten Woche die neu aufgelegten Schallplatten von Kent in Stockholm zu kaufen und Konzerte von Sigu...
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Black Swan Lane - Blind

Grübeln die Plattenrichter bereits über ihren persönlichen Top 30 Listen, die sie hier um die Weihnachtstage herum präsentieren werden, bevor am 31. Dezember unser gemeinsames Album des Jahres verkündet wird? Vielleicht gelingt es Black Swan Lane auf den letzten Drücker noch, die ein oder andere Bestenliste durcheinander zu würfeln…  „Blind“ lautet der Titel des zehntes Studioalbums des Projektes von Jack Sobel, welches er 2007 ins Leben rief und eigentlich 2013 nach dem fünften Album wieder beenden wollte. Der Alternative Rock von Black Swan Lane wird auf den 13 Songs, die am 6. Dezember veröffentlicht wurden, durch Klavier, subtile Streichinstrumente und ein paar Bläser erweitert, schielt auch einmal zum 80er-Wave herüber, kann in der Gothic Disco nach The Mission laufen oder findet in einer Playliste seinen ihm angedachten Platz direkt hinter Sophia.
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