
Brauchen wir nach
Interpol eigentlich noch eine Band, die
Joy Division nacheifern? Nach einem klasse Konzert im Kölner Gebäude 9 behaupte ich: ja! Dabei ging es mir erst so, wie diesem Herrn von laut.de:
Nun kommen She Wants Revenge daher und machen erstmal alles falsch: Alberner Bandname, lausiges Cover, ein Hit namens "Tear You Apart" (im Ärmel noch einen namens "Out Of Control") und zu allem Überfluss auch noch von einem gewissen Fred Durst protegiert.
Nicht unbedingt eine CD, in die man sofort mal reinhorchen möchte. Aber irgendwann spielt es dir doch jemand vor und
schon nach der Hälfte des Fünfminüters "Red Flags And Long Nights" ist der Rapmetal-Kasper mitsamt den Rip Off-Verdächtigungen vergessen: Monoton stochert der Drumcomputer in der Erde, lässt nach und nach einen wavigen Gitarren-Nebelschleier über sich setzen, bevor zwei so lose wie effizient gesetzte Akkordwechsel den Drive-Pegel anheben und Sänger Justin Warfield mit leicht verzerrtem Gesang jene Tränen zu trocknen sucht, die der Tod des Joy Division-Sängers Ian Curtis einst hervorrief. Damit wir uns richtig verstehen: Dessen disharmonischen Vortrag wird auf ewig niemand stilecht zu imitieren wissen. Und obwohl Warfield hier die Atmosphäre von einem Stück wie "She's Lost Control" geradezu zu fühlen scheint und er seine Stimme dementsprechend morbide flimmern lässt, der Sound ist eindeutig im Hier und Jetzt verortet und schielt unverfroren Richtung Tanzfläche.
Nachzuhören natürlich auf
MySpace. Und vor
Depeche Mode, die sie mit auf Tour nahmen, verbeugen sie sich live mit einer tollen Version von
Stripped.

Peter Morén, Bjorn Yttling und John Eriksson haben vielen Menschen schon mit der locker flockig catchigen Single
Young Folks den Sommer versüßen dürfen, den sie mit
Concretes-Sängerin Victoria Bergmans aufgenommen haben. Jetzt kommt der (dritte) Longplayer der drei Schweden, die schon als Produzenten für u. a. Moneybrother, Shout Out Louds und Hives tätig waren, auch in die deutschen Plattenläden. Das haben wir Dick Green zu verdanken,
ehemals Alan McGees rechte Hand bei Creation und mittlerweile selbst Labelboss von Wichita, der Heimat von Bloc Party, The Cribs und Clap Your Hands Say Yeah.
Mit den neuen Labelkollegen haben die zehn Songs plus Intro allerdings rein gar nichts gemein. Sie sind viel eher das dreiviertelstündige Soundbeispiel zum Wikipedia-Eintrag "Schwedenpop". Das geht schon los mit eifrigen Festumzugströmmelchen, die um einen harmonischen Springbrunnen mit irgendwann in den Sechzigern erbauter Fontäne herummarschieren und feierlich die Protagonisten ankündigen: Gitarren mit leichter Zerrung in der Wade und feinen Sägespänen im Schuh, lässige Vocals, geschmeidige Melodien und weitere Instrumente, die weder abgestaubt noch minutiös gestimmt wurden.
(plattentests.de)
Songs:
Young FolksInternet:
HomepageMySpace mit 2 weiteren Songs des aktuellen Albums (
Objects Of my Affection und
Amsterdam)

Da ich selbst nicht so viel über die Schreihälse aus Kanada zu berichten weiß, zitiere ich mal
Intro:
Eigentlich ist alles wie früher: Billy Talent werfen der überbordenden Energie von At The Drive-In immer noch den Pop-Rettungsring hinterher und ziehen damit auch sich selbst aus dem bodenlosen Meer der Konkurrenten. Noch immer sind hier einzelne Riffs schon für sich genommen eigene kleine Lieder, noch immer werden diese meist nach den Wortfetzen benannt, die im Refrain wiederholt werden.
Die Scheibe war immerhin eine Woche auf Platz 1 der deutschen Album-Charts! Und alle Titel, die sie auf ihrer
MySpace-Seite anbieten, sind auch darauf vertreten.

Radiohead touren durch die Lande, spielen neue Songs, die man schon überall im Netz finden und hören kann, aber auf das neue Album müssen wir noch bis 2007 warten. Stattdessen erscheint mit
The Eraser vollkommen unerwartet das Soloalbum von Thom Yorke, das mit reduziert, spartanisch, repetitiv, ambitioniert und elektronisch in wenigen Worten charakterisiert werden kann. Alle weiteren wichtigen Informationen gibt uns der Künstler selbst:
this is just a note to say that something has been kicking around in the background that i have not told you about.
its called The Eraser.
nigel produced & arranged it .
i wrote and played it.
the elements have been kicking round now for a few years and needed to be finished & i have been itching to do something like this for ages.
it was fun and quick to do.
inevitably it is more beats & electronics.
but its songs.
stanley did the cover.
yes its a record!
no its not a radiohead record.
as you know the band are now touring and writing new stuff and getting to a good space so i want no crap about me being a traitor or whatever splitting up blah blah...
this was all done with their blessing. and i don't wanna hear that word solo. doesnt sound right.
ok then thats that. i think its out in july and im pretty certain XL are going to put it out.
love thom
Audio-visuelle Eindrücke gibt es
hier. Und noch ein paar Songs dazu:
The Eraser,
Analyse und
Skip Divided.

Über
Phoenix weiß Wikipedia u.a. folgendes zu berichten:
Phoenix ist eine Band aus Paris, die tanzbaren Indiepop spielt. Der Bandname Phoenix basiert auf einem Logo, das die Band bei einem Urlaub auf Madagaskar gesehen hat.
Den Kern der Band bilden die beiden Brüder Christian Mazzalai und Laurent Brancowitz. Im Jahre 2000 wurde das später unter Musikern einflussreiche Album United veröffentlicht, 2004 folgte das Album Alphabetical mit den recht erfolgreichen Stücken Everything Is Everything und Run Run Run. 2005 nahmen sie in Berlin das Album "It's Never Been Like That" auf, das am 15. Mai 2006 erscheint.
Die Plattenfirma schreibt zu
It's Never Been Like That:
„It’s Never Been Like That“ entstand aus einer Live-Mentalität. Wenn dieses Album zunächst auf eine fröhlich-verrückte Art direkt klingt, so sollte diese Dynamik nicht von dem tieferen, nachhaltigeren Eindruck einer Band auf dem Höhepunkt ihrer musikalischen und intellektuellen Schaffenskraft ablenken. Kaum etwas auf diesem Album erinnert an die Geplantheit seiner Vorläufer.
Die Indie-Popper haben noch einmal von vorne angefangen und ihre LP in den Berliner Planet Roc-Studios aufgenommen. Entstanden ist ein sonniger, stärker zusammenhängender, nachdenklicher und lebendiger Sound.
Ein Tusch für das Meisterwerk, mit dem Phoenix schon immer gedroht haben.
Hier sind die ersten vier Songs des Albums: "
Napoleon Says", "
Consolation Prizes", "
Rally", "
Long Distance Call" und das dazugehörige
Video.

Und noch so ein Ding. Auch hier gefällt mir eigentlich weder diese eine Spur zu verrauchte Stimme, noch die Instrumentierung im Normalfall wirklich gut. Kombiniert ensteht plötzlich eine Musik, die mich teilweise total in ihren Bann zieht und mit "Hectors Laugh" und "Halfway across" zwei ganz große Hits vorzuweisen hat. Einiges an Referenzen hab ich gelesen von Bonnie Prince Billie über Smog zu den Tindersticks, irgendwas von zäher anstrengender Musik. Nichts davon kann ich nachvollziehen oder wiederfinden, aber vielleicht werd ich ja wirklich alt und milde.
ok wenn ich die älteren Sachen hier bei
Myspace höre wirds mir klarer
hier kann man zumindest Ausschnitte aus dem neuen Album hören