Gentle and introspective opening piece “Just a Feeling” provides an instrumental interlude that eases listeners into the dreamy cinematic world of the album. The song is beautiful in its simplicity. It pairs an uncomplicated strummed classical guitar melody with lush strings that sets the sweetly melancholic tone carried throughout the other tracks.The transition to the next song is a little jarring. “Calling U Back” begins with an abrupt bark, courtesy of Conway and Zardoya’s Australian shepherd, Lucy. Intentionally more in-your face than previous offerings, it’s used as an opportunity to branch out from the band’s signature sound. Featuring a hip-hop-inspired vocal cadence, the regretful breakup song—while certainly more energetic than much of the album—still doesn’t feel out of place.The Marías initially began making music with the intention of having their songs featured in films. Although the band has moved on to a music-focused approach, their creative process still will includes a visual component, the band has said. Nowhere on the album is this process more apparent than on “Hush.”Starting with a bouncy but dark synth that transforms into a backbeat carried throughout the song, it evokes a dystopian action-adventure in which the protagonist locks eyes with an initially uninterested love interest through a crowded, dimly lit club. Zardoya’s velvety voice is seductive while chastising the would-be hero: “Don’t think you’ve made it/ Under my skin/ Could never get in/ Forget about it.”“Hable con Ella” provides a short instrumental interlude, helping the album segue into the portion featuring Zardoya singing in both English and Spanish. The 30-second song cleverly echoes the melody found on “Just a Feeling” but with horns instead of guitar. “Little by Little,” which features Spanish lyrics and a chorus in English, highlights the subtle differences in Zardoya’s voice when singing in each language. While undeniably gorgeous in both, Zardoya’s vocals take on a slightly smoky edge when singing in Spanish.
Die Schwarz-Weiß-Rot-Optik. Ein auch privat liiertes Duo. - Zumindest anfangs musste ich bei The Marías an The White Stripes denken. Jedoch...
The Marías - Cinema
Dass die 2018 gegründete Band Boygenius auch als „Supergroup“ bezeichnet wurde, war anfangs vielleicht etwas übertrieben. Jedoch konnten mit...
Lucy Dacus - Home Video
Aber zumindest in einer Sache können sich Dacus und Bridgers die Hand geben. Denn in „Thumbs“ verpackt Dacus ebenso meisterlich sinistre Textzeilen in wohlige Klänge wie Bridgers.„I imagine my thumbs on the irises / Pressing in until they burst (…) I would kill him / If you let me” proklamiert Dacus über seichtem Synthie-Teppich ihre Phantasien über den Vater einer Freundin mit einer Ruhe, die einen an Hannibal Lecter erinnert, der zu feinster klassischer Musik die Innereien seiner Opfer verspeist.„Thumbs“ demonstriert, wie wenig Lucy Dacus braucht, um einen komplett in ihren Bann zu ziehen.Thematisch tritt Lucy Dacus mit „Home Video“ eine Reise in die Vergangenheit an. Dabei findet sie immer die richtigen Worte, ohne zu verklären:„You used to be so sweet / Now you’re a firecracker on a crowded street“ heißt es beispielsweise in Opener „Hot & Heavy”, mit dem Dacus den perfekten Soundtrack für die offenen Fenster auf der nächsten Heimreise ins Jugendzimmer liefert.
Fernab dieser zwar nicht unmodernen, doch geerdeten Produktionen blickt „Home Video“ vor allem in der textlichen Auseinandersetzung auf alte Zeiten zurück. Der bereits angesprochene Albumeröffner „Hot & Heavy“ etwa vertont das eindrucksstarke Gefühl, das die Rückkehr an bedeutsame Orte der eigenen Sozialisation weckt. „VBS“ wirft den Blick noch weiter zurück und reflektiert in christlichen Jugendcamps gesammelten Erfahrungen – und Liebschaften. Das niedliche „Going Going Gone“ wiederum ist in gleich zweifacher Weise nostalgisch: In der Thematisierung einer frühen Jugendliebe zum einen, und im Chorus-Choral mit den Boygenius-Kolleginnen zum anderen. Und auch im klaviergetragenen „Please Stay“ findet sich der Baker–Bridgers-Choral zusammen.
Mit „Dead Hand Control“ hat ein Mitglied von Vampire Weekend bereits dieses Jahr ein Soloalbum veröffentlicht, nun folgt mit „Changephobia“ ...
Rostam - Changephobia
Stubenwarmer Folk-Pop mit Fridays-for-Future-Protest-Note („These Kids We Knew“), fluffig per Saxofon angejazzter Neo-Soul („Unfold You“) oder eine hübsch poppifizierte Hommage an die Heartland-Rock-Umdeutungen à la The War On Drugs („4Runner“) sprechen da ebenso für sich wie die federleichte Melancholie des Titelsongs.Und dann ist da ja noch diese grandios verstolperte Auto-Tune-Nummer namens „Kinney“, deren Uptempo plötzlich in einem derart erfrischend verschepperten Indie-Rock-Finale mündet, dass nur zu klar wird, warum Rostams Ausstieg ein echter Verlust für Vampire Weekend war. Langweilig wird’s hier nie.
In gewohnt urbaner New-Wave-Manier wandelt Rostam auf “Changephobia” von einer Zukunftsangst zur nächsten, lässt seinen gewohnt arhythmischen Gesang von Generationenkonflikten, über Homophobie bis hin zu persönlichen, existenziellen Krisen wandern.Was den Sound von “Changephobia” angeht, kann man jedem Vampire-Weekend-Fan aber beruhigt auf die Schultern klopfen und das Album uneingeschränkt empfehlen. Selbst Titel wie “From The Back Of A Cab” klingen nach den romantischen Gedankenspielern urbaner und überdurchschnittlicher Hipper-Blutsauger, die Musik passt auch dazu.Von schnellem Electronic-Indie über akustische Gitarrenläufe zu ruhigem Piano ist “Changephobia” ein beeindruckend kompakt produziertes Stück Indie-Musik. Ein bisschen wirkt es sogar so, als wäre Ezra Koenig mittlerweile der Teil von Vampire Weekend, der sich abgespalten hat, um den eigenen Sound zu realisieren.
10. GusGus - Mobile Home (180g) (23.7.2021) 9. Billie Eilish - Happier Than Ever (2 LPs) (30.7.2021) 8. Drugstore - Songs For The Jet Set (1...
10 Schallplatten, die uns gut durch den Juli bringen
Letzte Woche war ich auf einem Konzert. In Prä-Corona-Zeiten eigentlich keine besonders erwähnenswerte Aussage, aktuell schon. Noch erstaunl...
Scotch & Water - Sirens
Es ist ihre Atmosphäre und Sinnlichkeit, die diese Platte auszeichnet. Schon die Single „Floralia“, frischer Indie-Pop mit beflügelndem Rhythmus, provoziert diese Assoziationen:Bilder von Sommertagen, von Unbekümmertheit, von Leichtigkeit. Der Song ist nach einem Stadtteil der kolumbianischen Hauptstadt Cali benannt, der „Hauptstadt des Salsa“.Selbst ein Song, der „Fear“ heißt, klingt hier noch völlig melodisch. Einen großen Anteil daran hat auch die Stimme von Samira Christmann, die den warmen Sound dieser Songs ausmacht.Mit ihrem Debütalbum empfehlen sich Scotch & Water als vielversprechender Act in der deutschen Indie-Pop-Szene.
Wobei das Quartett musikalisch sogar auf Elemente setzt, die eher 2009 sind: treibende Drums, klimpernde Keyboardrutschen, schmunzelnde Gitarrenläufe und fluoreszierende Hooks, die skandinavische Bands neuerlich geprägt haben. Dazu ein paar folkige Ausreißer und eine Spur düstere Melancholie. Egal, „Sirens“ hat vieles, was eine akzeptable Platte braucht: Melodien, Hooks, eine motivierte Band und eine Frontfrau mit Herz in der Stimme. Klingt banal, ist es auch – funktioniert aber.
Auf dieser Plattenhülle sieht es ein wenig so aus, als würde sich das Platten vor Gericht Team für eine Listening Session auf und vor dem be...
ISLAND - Yesterday Park
Irgendwie hatte sich seine Band Islands nach sieben Alben und zahlreichen Wechseln im Lineup totgelaufen, dachte sich Nicholas Thorburn. Da...
Islands - Islomania
Each song sounds like an adventure; a fight; a dose of pure energy. Not all of it’s sensational, but none of it is undeserving. "(We Like to) Do It With The Light" or "Set The Fairlight" shine as fearsome electric ballads punctuated by hope. These are not the only important engines, the second part of Islomania delivers a spiritual introspection to overcome boredom and melancholy as an obligatory step to its blooming. We find notably a festive disco on "Natural Law Party", a warm ballad "Never Let You Down", or "Gore" a triumphant conclusion as an apotheosis.
There’s nothing egregious on Islomania, but there’s nothing challenging either. If you want to turn off your brain for about 40 minutes, there are plenty of worse options to turn to. What I’m having a hard time wrapping my head around is the way that the band appears to be evolving through their now nearly two decade career. The loopy rhythms and playful energy of previously albums Return to the Sea, Vapours, and Ski Mask have been supplemented by generic, inoffensive pop. What remains is a band that’s far blander than their initial incarnation, one that sounds like it’s no longer appealing to the freaks and weirdos of the world and instead are moving closer to the middle of the road.A triumphant world-conquering album this is not. But if you don’t ask too much of it, Islomania can still be a pretty good time. Not every party will be worth the hassle, but it’s still good to get yourself back out there. If that’s what Thorburn is trying to communicate, then it’s a job well done.
„Stagnation auf gutem Niveau“. Eigentlich ist mit Volkers Kommentar alles gesagt. Dieser ist jedoch 12 Jahre alt und bezog sich auf „ Decl...
Kings Of Convenience - Peace Or Love
Das norwegische Duo entfaltet nach zwölfjähriger Pause auf ihrem fünften Album einen entspannten Easy-Listening-Pop-Sound, der spielerisch leicht wirkt und den Hörer sanft umhüllt wie eine flauschige Hygge-Decke. Die beiden bleiben eben die Könige des Komforts.(Tonspion)
Nach der Geburt ihres ersten Kindes Julian und während der weltweiten Pandemie entstand das vierte reguläre Album von Tristen Gaspadarek, fü...
Tristen - Aquatic Flowers
On “I Need Your Love,” Tristen delivers one of the album’s catchier melodies, bringing to mind a cross between The Crystals’ “Then He Kissed Me” and The Shirelles’ “Will You Love Me Tomorrow.” “Athena” is perhaps the album’s standout track, a folk-rock gem driven and texturized by Buddy Hughen’s layered guitars (clean/rhythmic and reverb-y/melodic). As the piece unfolds, it adopts a trippy feel, reminiscent of Kurt Vile’s psychedelic folk on 2011’s Smoke Ring for My Halo. (…)One of Aquatic Flowers’ moodier and more lyrically intriguing tracks, the album’s closer, “Say Goodnight,” overtly points to the singer wanting to sleep so as to avoid a disagreement with her partner. The lines “Let me fly away / a grain of sand into the sea / mouth of darkness,” however, coupled with the fuzzy ambience added to the track midway, point to the viability of a secondary and more disturbing interpretation: the singer welcoming death, perhaps via sleeping pills, her “Goodnight” tantamount to a final farewell.
Catchy opener Complex questions those instincts we all have for self-sabotage, and tries to face up to her own fears and short comings. I don’t know why I act this way... she muses to herself. Her musical touch is unfussy, creating a breezy indie pop sound throughout the album. The end of the song layers her singing ‘I love you’ with ‘I’m so scared’ suggesting her internal struggle has yet to be fully resolved. Self doubt becomes a trap on Wrong With You, where the deep ‘grooves’ of her loathing work to destabilise confidence in her relationship.On Die 4 Love she sings about the fact that ‘everything else is so empty in these times’, and the only thing left to cling on to is love. The sentiment may sound almost twee in a way but there’s a passionate wisdom to her words. The jangly, sugary ‘I Need Your Love’ has a witty, light hearted tone, longing for love no matter who it might be with.Athena is dedicated to the overlooked and underrated warrior goddess of the title, connecting her story to the sorrow of our own broken and violent world. Co-written with Lera Lynn, the song perfectly channels and honours female strength and power. (…)On ‘Aquatic Flowers’ Tristen offers us a little lifeboat in the tumultuous waves of this world. The storm may not be over anytime soon but at least these songs are a delightful, diverting distraction.
An der Wand ihres Schlafzimmers hängen in unterschiedlichsten Rahmen Bilder von Siouxsie & The Banshees, Fever Ray, Prince, The Cure, La...
Silly Boy Blue - Breakup Songs
Die Pandemie lässt vor allem Kulturschaffende eher perspektivlos in die Zukunft blicken. Im Falle von LIONLION sollte bereits der letzte Fe...
LIONLION - Perspective
Ich hab’ne neue Platte gekauft. Ich auch. Hab’ ich mir nicht leicht gemacht die Entscheidung. Ich schon. Lea Porcelain waren schließlich sc...
Lea Porcelain - Choirs To Heaven
CHOIRS TO HEAVEN beginnt mit dem schweren Wumms, den Bracht seinen Beats beigebracht hat, sie könnten auch einem machtvollen Postpunksong entstammen, Nikolaus‘ Stimme aber zieht „Consent Of Cult“ in die Sphären des Schwelgens, eben dorthin, wo der Synthie-Pop der 80er-Jahre seine größten Erfolge feierte. „For Everything You Are“ geht beinahe als Dancefloor-Hit durch, „Future Hurry Slow“ schleicht sich auf der akustischen Gitarre an, „For The Light“ dreht sich um ein knarzendes Analog-Synthie-Motiv.CHOIRS TO HEAVEN ist vor allem eine Chorplatte (sic!) geworden, die sich auch aus den Stimmen von elektronischen Geräten speist. Und wenn dann ein Soul-Keyboard wie in „Sink Into The Night“ dazukommt, wird ein melancholischer Dreampopsong daraus. Das ist keine Hexerei, bleibt aber memorierbar in den sich öffnenden nostalgischen Bilderwelten. Wer noch tiefer einsteigen möchte, sucht und findet literarische Verweise in den Titeln und Lyrics.
Und Lea Porcelain liefern ab. Da wäre der Titeltrack, dessen Name die Assoziation zu kirchlichen Chorgesängen weckt und bricht, aber mit der klagenden Stimme von Markus Nikolaus tatsächlich wie eine gen Himmel gerichtetes Stoßgebet der Verzweiflung klingt.„For The Light“ ist angetrieben von einer klassischen Post-Punk-Unruhe, „Pool Song“, weckt mit seinem Titel die Hoffnung auf die Sorglosigkeit heißer Tage und enttäuscht – allerdings nur in dieser Hinsicht – mit stimmungsvoller Tristesse die Erwartungen.Wer auf leicht verdauliche Wohlfühl-Alben steht, sollte „Choirs To Heaven“ schleunigst beiseite legen. Wer sich davon überzeugen möchte, wie zwei deutsche Kerle mit modernen Einflüssen den Genres Post-Punk und New Wave, die viele vielleicht schon totgesagt haben, neues Leben einhauchen, sollte sich die Platte anhören – und zwar mehr als nur einmal.
Neulich auf Volkers Couch beim Anhören von “ Talks Of Paradise ”, dem neuen Album von Slut Dirk: Jetzt sitzen wir hier allein auf Volkers So...
Slut - Talks Of Paradise
10 Fakten zum neuen Album von Garbage : 1. An etwas längere Wartezeiten sind Fans von Garbage mittlerweile gewöhnt: „No Gods No Masters“ ers...
Garbage - No Gods No Masters
"This is the record I was supposed to make," Manson shared in a recent press note, and this rings true throughout ‘No Gods No Masters’, as it screams quintessential Garbage, maturing into the political elder sister of their 1995 debut. Listening to ‘No Gods No Masters’ feels like listening to Garbage again for the very first time, which is a terrifically thrilling prospect.
Garbage still has a knack for pop melodies, sing-along choruses, and infectious hooks. From the pulsing synths and dance floor beat of “The Creeps” to the bouncing groove of “Flipping the Bird,” the band balances out its more menacing moments. Though darker than most Garbage releases, No Gods No Masters is no less catchy than the albums that produced numerous hits in the 90s.
Was haben Florence & The Machine und Shania Twain? Sie verhinderten 2015 sowie zwei Jahre später mit ihren Alben „How Big How Blue How...
Wolf Alice - Blue Weekend
Der entscheidende Schlüssel ist Sängerin und Gitarristin Ellie Rowsell, die sehr viele Sachen beherrscht. Sie ist eine Storytellerin, die nah am Ohr die Geschichte „Delicious Things“ erzählt, einen Bericht von Sucht und Versuchung in Los Angeles. Rowsell erinnert in diesen Momenten an englische Pop-Könnerinnen wie Sarah Nixey von Black Box Recorder oder Sarah Cracknell von Saint Etienne. Ein Song später fliegt ihre Stimme bei „Lipstick On The Glass“ in die Register, in denen es Liz Fraser von den Cocteau Twins zur Beschreibung „Stimme Gottes“ gebracht hat.Wieder nur ein Lied später bietet Rowsell im bratzig-bitterbösen „Smile“ zunächst trotzigen Sprechgesang, um im Refrain die Indie-Pop-Engel ins Jubeln zu bringen: So einen Song würden Garbage auch gerne mal wieder schreiben! Auch Folk-Sensibilität („Safe From Heartbreak“), Modern-Pop-Emphase („How Can I Make It Ok?“) und Punk-Rotzigkeit („Play The Greatest Hits“) hat Ellie Rowsell drauf. Es kann nicht viel schiefgehen mit einer solchen Sängerin, wobei die Band an ihrer Seite genau das Richtige macht: nämlich nichts kaputt.
Wir rufen dich, Galaktika, vom fernen Stern Andromeda, bewerte nach fairer Debatte von Dota Kehr die neue Platte. Musikalisch klingt die ...
DOTA - Wir rufen dich, Galaktika
Musikalisch klingt die neue Scheibe wie eine Art Frischzellenkur, denn DOTA und ihre Band wenden sich hier unbekümmert und mit heiterer Gelassenheit wirklich erstklassig aufgesetzter, zeitlos organischer Popmusik zu. Das früher oft anzutreffende Hippie-Flair des DOTA-Imperiums ist heutzutage einfach einer professionellen, weltoffenen und produktionstechnisch absolut überzeugenden Einstellung gewichen – freilich ohne dabei anarchistische Aspekte vollkommen außer Acht zu lassen. (…)Mit dieser bandorientierten, spielfreudigen Attitüde und dem Willen, auch mal unkonventionelle musikalische Dinge auszuprobieren, macht DOTA auf „Wir rufen dich, Galaktika“ deutlich, dass sie als Musikerin und Texterin zumindest gleichgestellt, aber nicht nur als bloße Wortschmiedin abgestempelt werden möchte.
Das ist dann wohl auch die besondere Qualität von Dota Kehr, die das fest eingebaute schlechte Gewissen ihrer Generation an Klimakatastrophe, Rassismus und dem ganzen anderen Scheiß einerseits ernst nimmt, aber dann doch zu brechen versteht, weil man so ja auch nicht leben kann, programmatisch vorgeführt in „Ich bin leider schuld“, in dem ein Kinderchor euphorisch versichert: „Schuld bist du nicht allein!“ Dass der Selbstbezichtigungspopder ehemaligen von ihrer Band, die nicht mehr Stadtpiraten heißen, sehr fein und vorwiegend akustisch, aber auch wenig aufregend instrumentiert wird, ist man gewohnt. Und folgerichtig, denn den Worten soll wenig im Weg stehen.
Ob man die Musik von Lucy Kruger & The Lost Boys nun als Slowcore oder somnambulen Alternative Rock bezeichnen möchte, ist eigentlich eg...
Lucy Kruger & The Lost Boys - Transit Tapes (For Women Who Move Furniture Around)
Die Künstlerin, die sich bei den Dreampoppern Medicine Boy sonst hinter einem pralleren Sound verschanzt, verfährt ganz nach dem Motto "Weniger ist mehr", wenn sie ihre eigene Person und individuelle Erfahrungen in den Mittelpunkt ihrer oft skizzenhaften Aufnahmen rückt. Schwermütig und schlaftrunken exerziert Kruger sämtliche Aspekte ihres Verlorenseins durch, besingt Affären, Unterkünfte, den lieben Gott und kleidet alles in abstrahierte, beinahe kryptische Sprachbilder. Die Musik dazu ist entschleunigter Songwriter-Gitarren-Folk mit dumpfer, reduzierter Percussion und mitternächtlicher Grabesstimmung. Kleine optimistische Momente aber haben sich in die Bedrückung gemogelt und sind genauso leise wie alles zuvor. Schweift man als Hörer*in auch nur kurz ab, hat man sie womöglich bald verpasst. Konzentration ist geboten.
10 Fakten zum neuen Album von Crowded House : 1. So viel Finn steckte noch nie in Crowded House: Zwar ist Tim Finn, der Bruder von Neil, der...
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