würde sich jeder so freizügig über seine mitmenschen ergießen, wie es kurt wagner zu tun pflegt, würde manch hellem das sonnige ausgetrieben. dass sich dennoch seine platten großer beliebtheit erfreuen, hat wohl vornehmlich damit zu tun, dass sie, wie aus einem guß geschaffen, atmosphäre, wärme und weichheit erzeugen, die erst bei näherer betrachtung an den inhalten jämmerlich zerschellen. das jäh folgende gefrieren ist ein unvergleichlicher zustand von katatonie als eine mischung aus stupor und innerer erregung.
mit ihrem sechsten album "is a woman" hatte es lambchop bis in lichte höhen geschafft. einen ort gefunden, von dem sie sich nur selbst vertreiben können. mit "damaged" besteht diese gefahr zunächst nicht. es ist wieder in ruhigen, sehr ruhigen fahrwassern unterwegs, ohne langeweile zu verbreiten, aber auch ohne sofort mitzureissen. wer hätte das auch erwartet. atemberaubend intim.
mit ihrem sechsten album "is a woman" hatte es lambchop bis in lichte höhen geschafft. einen ort gefunden, von dem sie sich nur selbst vertreiben können. mit "damaged" besteht diese gefahr zunächst nicht. es ist wieder in ruhigen, sehr ruhigen fahrwassern unterwegs, ohne langeweile zu verbreiten, aber auch ohne sofort mitzureissen. wer hätte das auch erwartet. atemberaubend intim.
Schon nach den ersten Takten des Openers "Paperback Bible" kommt eine dermaßen wohlige Atmosphäre auf,als hätte man gerade den Kamin angezündet.Entspann Dich,vergiss den Tag, nimm Dir erst mal einen Whiskey,scheint uns Kurt Wagner mitteilen zu wollen.Und vor allen Dingen:Nimm Dir Zeit! Viel Zeit! Als schnell konsumierbares Werk wurde "Damaged" bestimmt nicht konzipiert.Also lehne ich mich zurück und lausche den Geschichten,die uns mit bedächtiger,rauchiger Stimme erzählt werden.Gar nicht so lustige Geschichten,nimmt man z.B. die Songzeile:" I thought handguns were made for shooting people..."(Paperback bible),oder die letzten Worte auf "I would have waited here all day": "It was a lousy day.."
AntwortenLöschenTraurig-tragisches also oft,aber immer eingebettet in diese entwaffnent intime Musik.Schade,daß das Werk nach den ersten drei fabelhaften Songs ein wenig dahinplätschert,zumindest musikalisch,textlich wird immer etwas geboten.Mit "Crackers" kommt dann aber wieder mehr Zug in die Sache,sicherlich einer der besten Tracks auf dem Album.Auch "Fear" sticht noch heraus,bevor der allerletzte Titel uns tatsächlich mit dem Geräusch des flackernden Kamins in den Abend entlässt.Etwas ratlos stehe ich nun da,denn ich bin tatsächlich manchmal tief berührt,zuweilen aber auch ein ganz wenig gelangweilt worden.Wahrscheinlich lebe ich einfach in einer zu schnellebigen Welt in Paris,um den Spirit von Nashville vollund ganz zu begreifen.
Ich glaube das Gewächs reift noch bis zum Ende des Jahres zu etwas sehr ausgewogenem,harmonisch runden heran.
Deshalb
8 Punkte
tja was soll ich sagen
AntwortenLöschenBin damals mit dem grandiosen "How I quit smoking" in den Lambchopkosmos eingestiegen und seitdem haben sie es sich Stück für Stück mit mir verscherzt, und eigentlich wollte ich nach dem letzten Album endgültig den sinkenden Kahn verlassen, aber vielleicht wurden ja einige Löcher gestopft und in sicherere Gewässer umgeleitet. ICh würds dann doch noch mal versuchen
Und es hat sich gelohnt!
AntwortenLöschenBestes Album seit besagtem "How I quit..."
Wird behalten
7 Punkte
schön/langweilig
AntwortenLöschen6,5 Punkte