Platten vor Gericht
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Habe ich euch schon einmal von meinem Bekannten erzählt, der mir in schöner Unregelmäßigkeit CDs vorbei bringt? Ich glaube schon.
Samstag hat er sich etwas ganz besonderes einfallen lassen: Sein kleines gelbes Auto, in dem er immer die schönen Päckchen transportiert, hatte er aus gegebenem Anlass mit blauer Farbe so angestrichen, dass ein gelbes Kreuz auf blauem Grund zu sehen war. Euch ist das Warum noch nicht ganz klar? Dann passt bei meinen heutigen Neuvorstellungen weiter unten, die alle aus dem Samstags-Päckchen stammen, gut auf...

Herr Carlberg wird sicherlich auch mit seinem dritten Album „The Lilac Time“ einen der vorderen Plätze bei Platten vor Gericht belegen, denn es steht den beiden Vorgängern in nichts nach und beinhaltet alles, was man sich von ihm so wünscht: Wunderbar eingängige Uptempo-Popsongs, die man schon nach dem zweiten Hören mitsingen, -summen, -pfeifen oder -klatschen kann und einige schöne, ruhigere Lieder, die Pelle im Alleingang mit der akustischen Gitarre (dazu dezentes Piano oder hintergründig eine Orgel) aufgenommen hat.
Meine Favoriten sind das (nicht nur durch den Titel) an Belle & Sebastian gemahnende „1983 (Pelle & Sebastian)“, das diesjährige „I Love You, You Imbecile“ namens „Nicknames“ (mit Karolina Komstedt von Club 8 als Gastsängerin) und „Fly Me To The Moon“, ein tolles Beispiel für Pelle Carlbergs amüsante Texte, die Alltagsbegebenheiten (hier seine Erfahrungen mit Ryan Air) immer mit einem zwinkernden Auge erzählen:

I’ll never fly with you again Ryan
never again I swear
Guess it would kill you to be respectful
Friendly and even care


Das Album bietet wahlweise fünf unterschiedliche Cover an und Labrador offeriert jedem CD-Käufer über einen abgedruckten Code noch drei zusätzliche Songs als Download "Pelle Carlsberg" (ein Song darüber, dass auf einer Malaysia Tour sein Nachname Carlberg von den Postern gestrichen wurde, da sich der Hauptsponsor Tigerbeer zu sehr an die Konkurrenz von Carlsberg erinnert sah!), "Soon After Christmas" (Stina Nordenstam) und "The Last Song I Will Ever Record" (wir hoffen nicht!).

Pelle Carlberg kommt im Dezember endlich wieder nach Deutschland:
01. Dez. 2008 Blauer Engel, Kiel
02. Dez. 2008 Admiralspalast, Berlin
03. Dez. 2008 Subway, Köln
04. Dez. 2008 Feinkost Lampe, Hannover
05. Dez. 2008 Unikeller, Osnabrück
06. Dez. 2008 Sparte 4, Saarbrücken
08. Dez. 2008 Dock 4, Kassel


„51,3“ MP3
„1983 (Pelle & Sebastian)“ MP3



Neben einigen EPs und dem bereits hier vorgestellten Album von Detektivbyrån - ich bin ganz glücklich, jetzt stolzer Besitzer einer der signierten Ausgaben von „Wermland“ zu sein - konnte ich auch „In Our Space Hero Suits“ von Those Dancing Days auspacken.

Those Dancing Days verknüpfen hibbeligen, kunterbunten und quietschfidelen Indiepop mit Northern Soul-Einflüssen und dem Charme einer nicht gecasteten Girlgroup.
Die fünf jungen Damen (Linnea Jönsson, mit Wuschelkopf und einer Portion Soul in der Stimme, Rebecka Rolfart, Gitarre, Mimmi Evrell, Bass und Lisa Pyk und Cissi Efraimsson an Orgel und Schlagzeug) stammen aus einem Vorort von Stockholm und landeten bereits nach einer selbstbetitelten EP beim renommierten Wichita Label. Dort erschienen bereits vor dem ersten Longplayer zwei Singles („Hitten“ und „Run Run“), die das Quintett überall ins Gespräch brachten.

Jeder Song kommt einer Liebeserklärung an rot lackierte Fingernägel und plüschige Schlafanzüge gleich. „In Our Space Hero Suits“ ist eine 40-minütige Reise durch Bonbon-Land. Mit gelegentlicher Gefahr der Überzuckerung für ungeübte Schleckermäuler.
(motor.de)


Im Oktober sind Those Dancing Days noch einmal auf deutschen Bühnen zu sehen:
10.10.2008 Atomic Café - München

13.10.2008 Schocken - Stuttgart




„Home Sweet Home“ Video




„Run Run“ Video




„Hitten“ Video




„Those Dancing Days“ Video



Harry Houdini, der mit bürgerlichem Namen Erich Weiß hieß, war ein 1874 in Ungarn geborene und später in die USA ausgewanderter Zauberkünstler. Er wurde bereits in jungen Jahren ein berühmter Illusionist und Entfesselungskünstler: Er befreite sich aus Zwangsjacken, Handschellen und vernagelten Kisten; weder Gefängniszellen noch gläserne Käfige stellten ein Hindernis für ihn dar.
Houdini war nicht nur der bekannteste Entertainer seiner Zeit, sondern engagierte sich im Kampf gegen betrügerische Geisterbeschwörer, ließ mehrere Dietriche und einen Taucheranzug patentieren und hinterließ die weltweit größte Sammlung an Publikationen über die Zauberkunst. Sein Tod 1926 in Detroit fand auf tragische Art und Weise statt: Er starb an einem Blinddarmdurchbruch, nachdem er Schläge in den Bauch erhalten hatte, weil ein Fan die legendären Härte seiner Muskeln testen wollte.
Seine Nachfahren wollten ihn 80 Jahre später exhumieren lassen, weil sie dieser offiziellen Version nicht glaubten, sondern der Meinung waren, dass der Zauberer von Anhängern eines feindlichen Kults vergiftet wurde.

Auf dem zweiten Album von I’m from Barcelona greift das vielköpfige Ensemble um Emanuel Lundgren diese Geschichte auf und fragt titelgebend: „Who Killed Harry Houdini?“
Eine Antwort kann ich euch nicht geben, aber zumindest verraten, dass das Album durch zahlreiche ruhigere Töne melancholischer und introspektiver ausgefallen ist als der Vorgänger. Ausgelassen Mitsing-Nummern, die durch eine simple Melodie und schlichten bis witzigen Text bestechen, finden sich nur noch selten, so zum Beispiel in der Single „Paper Planes“. Im sieben minütigen „Rufus“ geht es sogar Richtung Breitwand-Pop á la Polyphonic Spree. War auf „Let Me Introduce My Friends“ Loney, Dear als prominenter Mitstreiter gefunden (als wären nicht genug Musiker in der Band), so ist diesmal die Französin SoKo ("I'll Kill Her") auf „Gunhild“ an der Reihe.





„Paper Planes“ Video


Ich freue mich schon auf das Konzert morgen:
28. September - Volksbühne, Berlin
29. September - Mousonturm, Frankfurt



Das meiner Meinung nach beste, bei Platten vor Gericht - aus welchen Gründen auch immer - nicht vorgestellte Album ist „Introducing... Hello Saferide“. Veröffentlicht wurde es von der 1977 geborene Journalistin Annika Norlin aus Östersund, die seit 2005 mit Freunden unter dem Bandnamen Hello Saferide musiziert (zudem gibt es noch das schwedisch sprachige Nebenprojekt Säkert!).

Das gleiche Schicksal soll dem Zweitling „More Modern Short Stories From Hello Saferide“ nicht widerfahren.
Nach langem Suchen fand Annika Norlin in Andreas Mattson (ehemals Mitglied in der schwedischen Gitarrenpop-Band Popsicle, die man unbedingt kennen/hören sollte) einen neuen Produzenten, der sie auch an Gitarre, Piano und vielen weiteren Instrumenten unterstützte. Maia Hirasawa, Andrea Kellerman (Firefox AK) und Jens Lagergren (I Are Droit) sind nur einige weitere prominente Mitstreiter.
Annika überzeugt erneut durch ihre warme Stimme, wunderbare, wenn auch ein wenig düstere Melodien und interessante Texte. Diese drehen sich zum Beispiel um das Verlieren der Jungfräulichkeit („X Telling Me About The Loss Of Something Dear, At Age 16“), Schuldfragen zweier Eltern, deren Sohn ein Nazi wurde („Overall“) oder das traumhafte Leben einer zukünftigen Tochter („Anna“) mit einer bitteren, abschließenden Pointe:

She could have married a Kennedy!
She would have found the cur for HIV!
Well I’m real sorry Anna, you never got to be
because your daddy moved on and left me.


Bleibt abschließend die Frage: Wann sehen wir Hello Saferide endlich einmal in Deutschland?




„Anna“ Video, MP3

Cover

Nachdem David Byrne und Brian Eno für die Aufnahmen des Talking Heads-Album "Fear of Music" 1979 zusammengearbeitet hatten, taten sie sich auch für "My Life in the Bush of Ghosts" zusammen. Das Ergebnis erschien 1981 und wurde von vielen Kritikern freudig aufgenommen. Aus heutiger Sicht stellt dieses Album einen Glanzpunkt in den Diskographien beider Musiker dar.

Im Ruhestand sind beide Künstler aber noch lange nicht: David Byrnes markante Stimme taucht immer wieder in diversen Produktionen auf, Brian Eno hatte er kürzlich bei Coldplays "Viva la vida" seine Finger im Spiel.

Trotzdem begab es sich, dass Brian Eno anscheinend ein paar Instrumental-Tracks auf Halde liegen hatte und David Byrne sich diese über den Zeitraum von einem Jahr vornahm, um Texte und Gesang beizusteuern. Das Ergebnis klang laut Byrne nach "Gospel-Folk-Electronic" und diese "Saat" ging im Album "Everything that happens will happen today" auf.

Dazu meint der Rolling Stone:

With their new album, Everything That Happens Will Happen Today, the pair rejoin the rock conversation as if they'd never left. The last record Byrne and Eno made together was the groundbreaking 1981 dance-rock tape collage project, My Life in the Bush of Ghosts, but the duo go back further — Everything recalls the three Talking Heads records that Eno produced, played on and/or wrote: 1978's More Songs About Buildings and Food, 1979's Fear of Music and 1980's Remain in Light. For those records, Eno was essentially a band member, bringing a darker, more layered and atmospheric sound to the group.

Everything sounds more like a Heads record than anything Byrne's done since the band split in 1991.

[...] Ultimately, Everything That Happens Will Happen Today is about how music heals even if it can't cure. On "The River," amid clapboard-church vocal harmonies, Byrne declares, "A change is gonna come/Like Sam Cooke sang in '63." Maybe it will. But what seems important here is the collective hope for it, channeled in song by a couple of old visionaries whose music should continue to inspire young bands and the rest of us.

Offiziell veröffentlicht wird das Album Ende November. Schon jetzt kann man es aber auf dieser Seite in digitaler Form (320 kbps mp3s  und auf Wunsch zusätzlich als FLAC-Files) erwerben oder die physischen Ausgaben (CD oder Deluxe Edition) vorbestellen und ebenfalls direkt die Files herunterladen. Den Song "Strange overtones" gibt es auf der o. a. Seite auch als kostenlosen Download, das komplette Album als Stream. 

Hier noch ein paar Bilder der aktuellen Tour. 




Der Name dieser Band wandert schon seit einiger Zeit durch die Blogwelten - und das, obwohl er selten doof ist.
Nachdem Glasvegas drei limitierte Singles veröffentlicht und das Interesse von Alan McGee geweckt hatten, bemühten sich zahlreiche große Plattenfirmen um sie. Da kam es sicherlich nicht ungelegen, dass der NME „Daddy’s Gone“ als zweitbeste Single des Jahres 2007 prämierte. Den Zuschlag erhielt letztlich Columbia, die nun auch das Debütalbum veröffentlicht hat. Zu hören gibt es neben den frühen, jetzt neu eingespielten Singles noch sieben weitere Stücke, darunter „Geraldine“, den bisher größten Erfolg der Band, in das Ende von „Flowers & Football Tops“ hineingewoben den Refrain von „You Are My Sunshine“ und eine Beethoven-Reminiszenz namens „Stabbed“. „Glasvegas“ stieg in England bis auf Platz 2 der Charts und erhielt vom NME 9 von 10 Punkten. Wieder nur eine Band/ein Album für die britische Insel?

So believe it: this is the real thing, no-one’s crying wolf, not even Alan McGee. There’s not enough hype in the world for Glasvegas. They are an important, amazing, real band that won’t let you down. Not because they play real instruments and sing real songs about real people (they’d be just as genuine if they wrote noise collages about interstellar seahorses on MacBooks); they’re real because they put their entire hearts and souls and brains into it. And that is rock’n’roll.
(NME)


Wenn ich sage, dass Freunde von The Alarm, U2, Oasis oder Snow Patrol zugreifen sollten, so klingt das vielleicht für einige abschreckend, ist aber gar nicht so gemeint.




„Daddy’s Gone“ Video

„Geraldine“ Video



War es bei Philipp Poisel noch die permanente Radio Präsenz, die Schlimmes befürchten ließ, dürften sich die meisten meiner geschätzten Mitrezensenten in diesem Fall schon bei Betrachten des Covers vorahnungsschwanger abwenden. Lederjacken, böser Blick, Tattoos, hat sich Marcell hier heimlich wieder blicken lassen und jubelt uns eine seiner Dresch und Brüllbands unter? (Ich weiß Marcell, du hörst durchaus auch Sachen mit Pop-Appeal).
Nun gut zugegeben, dass es sich hierbei um keine Folk / Americana / Britpop-Veröffentlichung handeln dürfte, scheint evident, aber auch der vom Label angehaftete "Punkrock" führt viel mehr in die Irre, als das er hilft. Es handelt sich hierbei um nicht weniger als das poppigste, rockigste ins Ohr gehende Werk, welches mir dieses Jahr zu Ohren gekommen ist. Da ist dann natürlich wenig sperrig, vertrackt oder überaus experimentell, doch will man ja manchmal auch einfach nur mal 45 Minuten gut unterhalten werden, ohne auf jeden Nebenton achten zu müssen. Und das gelingt bei diesen 12 Songs - ohne einen einzigen Ausfall - perfekt.
Allein für die Idee mit "And Maria came from Nashville with a suitcase in her handI always kinda sorta wished I looked like Elvis" fast wortgetreu die Zeilen des Counting Crows Songs "Round Here" als Refrain für "High Lonesome" zu adaptieren, ist für mich schon 10 Punkte wert. Will man der Platte überhaupt etwas vorwerfen, dann vielleicht einen ganz kleinen Tacken fehlende Abwechslung. Aber wer will schon in den Krümeln suchen?




"The '59 Sound" Video

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So sieht es http://www.plattentest.de/:

Für das Leben braucht man keinen Führerschein - auch wenn es vielleicht ganz gut wäre, die Bedeutung mancher Schilder zu kennen und einen Fahrlehrer mit zweiter Bremse neben sich zu haben, der Unfälle verhindert. Aber jeder fährt auf seinen eigenen Straßen, durch sein eigenes Dasein, bei Sonnenschein oder bei Nebel. Die einen haben mehr PS unter der Haube, die anderen weniger. Man kommt anderen gefährlich nah oder ist ganz allein. Mal hat man das Lenkrad fest umschlossen, mal zittern die Hände. Vielleicht hat man grüne Welle, vielleicht sind plötzlich alle Ampeln auf Rot. Und doch geht es immer weiter. Meter für Meter ändern sich die Aussichten, vor allem, wenn man immer wieder leicht den Rückspiegel dreht. The Gaslight Anthem haben viele, viele Meilen hinter sich und keine einzige davon vergessen.
Brian Fallon singt von Frauen und den mehr oder minder innigen Beziehungen zu ihnen, von Sally, Jane, Gayle, Maria, Janey, Sandy, Matilda, Virginia, July, Nana, Mutter und Großmutter. Oder er erinnert sich an Städte, an Plätze, die ihm auch wie Frauen erscheinen, weil er sich auch zu ihnen hingezogen fühlt, ein kleines bisschen von sich darin verloren und gewonnen hat. Jersey, Kalifornien, Hollywood, Santa Anna. Derartige Augenblicke hat der Hörer zwar noch nicht mit Sandy, Virginia oder Janey in Kalifornien oder New Jersey erlebt. Aber doch zumindest mit Julia, Steffi oder Tante Erna in Berlin oder Castrop-Rauxel. So steht Fallon etwa im Regen, fühlt sich seltsamer denn je und überlegt, sich selbst einen Krankenwagen zu rufen. Er sucht auf dem Rücksitz eines ausgebrannten Autos nach Trost und nach Platz für seine Knie.
Oder er will die Nacht zu Architektur durchtanzen. Hauptsache irgendwas. Wir sind jung und brauchen die Welt. "Young boys, young girls / Ain't supposed to die on a Saturday night."
"The '59 sound" ist das zweite Album der fantastischen Vier aus New Brunswick, New Jersey. Trotz des beachtlichen Debüts "Sink or swim" wurden The Gaslight Anthem bislang kaum wahrgenommen, haben noch nicht geschafft, was ihnen jetzt gelingen könnte: für viele das Wesentliche in die Musikwelt zurückzuzaubern, die übergegenwärtige Coolness wegzuwischen, stattdessen wieder Sekunden in drei Minuten Musik zu verewigen, die Jahre halten.
The Gaslight Anthem schaffen es, dass plötzlich keiner mehr die aufgelösten Hot Water Music vermisst, die jahrelang als Nonplusultra einer Szene galten. "The '59 sound" hat ähnlichen Punkrock getankt, aber auch Folk und die großen Geschichtenerzähler wie Bruce Springsteen fließen mit, verleihen The Gaslight Anthem Kraft und Ausdauer. Sie fahren nicht nur mit drei, vier Akkorden, sondern stoppen immer wieder, schnappen nach Luft, greifen nach der nächsten Gedankenblase, sehen nach vorn und nach hinten. So mancher Song fängt klein an, wie etwa "Meet me by the river's edge", wächst bis zum Refrain hin behutsam und wird, oft nach dem zweiten Refrain, überlebensgroß, wenn das Navi im Kopf zur Standortbestimmung ansetzt. "And I'm not sure if we belong here / If I ever really left / Or If I can go home."
Sie kommt immer wieder, die Auto-Metapher, wie im herausragenden "Old white Lincoln". Fallon schmeißt den Wagen an, scheint der Zündkerze ein Dankeschön zuzurufen und braust durch die Straßen. An der Parkuhr zündet er eine Zigarette an, fünf Minuten Stillstand, dann geht das Leben weiter. Stop and go. "I always dreamed of classic cars and movie screens / Trying to find some way to be redeemed." Der Blick durch die Frontscheibe und in den Rückspiegel, seine eigene Auto-Biographie, scheint ihn wahnsinnig zu machen. Doch aus dem Leben auszusteigen, ist nun mal nicht möglich, höchstens die Illusion einer kurzen Pause. Und wer abbiegt, gerät auf
eine neue Straße, mit einem neuen Horizont vor der Brust und neuen Aussichten im Rücken. "So I'm just burning all around / All the miles on the road." Es bleibt nichts anderes. Halt Dich am Lenkrad fest! Drive yourself crazy! 9/10

Ein junger deutscher Songwriter wird mit seiner ersten Single im Radio rauf und runter gespielt und ist sowas wie der SWR3-Newcomer. Das kann ja nur sowas sein wie irgend so ein Stefan Raab Song Contest-Gewinner und /oder Xavier Naidoo Sound-a-like. Weit gefehlt.
Bei Philipp Poisel und seinem Debut-Album findet man so viel mehr. Ein erstes Anzeichen für dieses "mehr" findet man schon beim Label. Untergekommen ist er bei Herbert Grönemeyers Grönland-Label, wenn das auch per se kein Qualitätszeichen sein muss, legt es zumindest schon mal die Hoffnung nahe, dass es sich hierbei um keine dieser 08/15 Reißbrett Veröffentlichungen handelt. Und weil er bei dieser Plattenfirma gelandet ist und auch schon im Vorprogramm von Grönemeyer gespielt hat, schreiben natürlich alle sofort: Na der klingt ja auch wie der! Allerdings greift auch das zu kurz. Mal abgesehen davon, dass ich in vielen Momenten stimmlich viel eher (den sehr guten) Stephan Eicher raushöre, sind auch die sehr persönlichen Songs eher abseits des Mainstreams und erst recht abseits des Deutsch-Rocks verortet. Da ist vieles sehr dezent und karg gehalten ohne dabei an Eingängigkeit einzubüßen, während die Texte in der Mehrzahl überaus melancholisch aus dem Leben des jungen Mannes handeln und solche Zeilen wie "Wo fängt dein Himmel an und wo hört er auf, und wenn er weit genug reicht, macht dann das Meer zwischen uns nichts mehr aus" gehen für mich eine perfekte Symbiose zwischen Poesie und Realität ein.
Das bei einem solchen ersten Album nicht alles 100% zwingend ist ("Ich und Du" ist mir dann doch etwas zu Raab-Radio-Kompatibel und "Durch die Nacht" etwas zu lang und wenig zielführend), kann man da leicht verzeihen. Wenn Philipp Poisel sich nicht verheizen lässt, ist von ihm noch einiges zu erwarten. Man darf gespannt sein.




"Wo fängt dein Himmel an?" Video



Willkommen in der fabelhaften Welt von Detektivbyrån.
Jon Nils Emanuel Ekström, Anders Flanders und Martin Molin stammen aus Göteborg und spielen mit Akkordion, Schlagzeug, Glockenspiel, kleinen Glöckchen, einem Spielzeugpiano und vielem mehr einen beschwingten Mix auf Folk und Electronica. Nach der Singles- und EP-Zusammenstellung „E18 Album“ erscheint mit „Wermland“ dieser Tage ihr erstes reguläres Album (Platz 3 in Schweden!), das von der ersten bis zur letzten Sekunde an Yann Tiersen denken lässt.




„E18“ Video




„Lyckans Undulat“ Video


Die beiden Videos oben stammen aus „E 18 Album“, weitere Clips - auch zum neuen Album - gibt es hier. Neben zwei neuen Songs als MP3 noch einen sehenswerten Videoclip zu dem Song "Camping", in dem Detektivbyrån die Vorbestellungen ihres neuen Albums signieren:





„Om Du Möter Varg“ MP3

„Neonland“ MP3

cover

Schon vor der Jahrtausendwende gegründet veröffentlichte 31 Knots seit 2002 jährlich Alben, die von mir mit Nichtachtung gestraft wurden. "Worried Well" hat durch positive Kritiken mein Interesse geweckt.

Recht vielseitig geraten, fällt es schwer, die Musik der Band einem Genre zuzuordnen. "Math-Rock" findet man in diesem Zusammenhang recht häufig, greifbarer hören sich solche Formulierungen an:

Dass in diesem Zeitraum auf einer Platte von 31Knots mehr passiert als in jeder aktuellen Indieclub-TopTen, ist Ehrensache. Also lassen Haege, Tieftöner Jay Winebrenner und Taktverbieger Jay Pellici auch im weiteren Verlauf von "Worried well" Piratengesänge, Techno-Fragmente, Pseudo-R'n'B , Postcore-Breaks, New-Wave-Gesten, No-Wave-Lärm und Popschmiere durcheinander purzeln. Denn passend zu seinem mit Hypochondrie-Bezug daherkommenden Titel diagnostiziert sich das Album seine Hyperaktivität selbst. Wenn das dramatische Geklimper in "Something up there this way comes" seinen Groove gefunden hat, wechselt es noch ein paar Mal die Haut. Das Beinahe-Titelstück "Worried but not well" schreddert alle verfügbaren Saiten mit hubschraubernder Unruhe und wechselt doch in sehnsüchtige Harmonie, die nicht mal ein wenig Bluesrock-Drama verabscheut.

www.plattentests.de

Together, the three of them sound like a fairly recognizable indie pop band one moment, before becoming speeding, screaming, feedback-driven noiseniks, lurching back to become the house band for a midnight cabaret show in Berlin, then metamorphosing again into some infernal, clanking machine of the gods (often all within the space of a single song).

www.kqed.org

Und da Dirk gerne die Ehre ehemals einflussreicher Britpop-Bands verteidigt, zitiere ich noch etwas aus der o. a. Quelle:

And near-title track "Worried but not Well" has moments of Beatlesque guitar, but in a chopped up way that is more closely related to the left field genius of Danger Mouse's Grey Album than any boring, Oasis-style homage.

Als kostenlosen Download gibt es die Songs "Compass commands", "The breaks" und "Man become me" des aktuellen Albums. Ferner finden sich auch ältere Titel wie "Endless daYS", "No sound" und WEITERE im Netz. Myspace hat einige Streams zu bieten.

In den nächsten Wochen ist die Band (z. T. mit Someone Still Loves You Boris Yeltsin) auf Bühnen im deutschsprachigen Raum unterwegs.




7 Tage - 7 Platten: Sonntag

Emiliana Torrini spricht mit diesem drolligen isländischen Akzent, sieht dazu noch nett aus, schreibt tolle Songs und hat eine wundervolle Stimme. Zudem erzählt sie bei Konzerten auf witzige Art und Weise in putzigem Deutsch humorvolle kleine Geschichten. Ich liebe Emiliana Torrini. Obwohl sie es mir manchmal nicht leicht macht. So ist ihr neues Album „Me And Armini“ ein sehr heterogenes geworden: Die eine Hälfte der Songs atmet, wie bereits beim Vorgänger „Fisherman’s Woman“, den Geist Nick Drakes, die andere versucht beständig (und teilweise etwas krampfhaft) etwas Neues zu bieten: „Me And Armini“ kommt im lupenreinen Reggae-Gewand daher (Wie kommt man nur auf solch eine Idee?), „Jungle Drum“ klingt wie ein energetischer Hybrid aus „Gobbledigook“ und „Iko Iko“ und in „Gun“ (die frühen The Verve treffen schlecht gelaunte Mazzy Star) drohen Gesang, Gitarre und Bass in einem Meer an Hall zu versinken.
Also wirklich, sie macht es einem nicht einfach. Und dann auch noch das: Was antwortet sie im Musikexpress auf die Frage, was an den Beatles gar nicht mal sooo gut war? „Dass sie Oasis dazu inspiriert haben, Musik zu machen.“ Majestätsbeleidigung!

Sometimes love is like a bomb exploding: sudden and dramatic, it leaves you reeling. But sometimes it creeps up as stealthily as spring, slowly warming your bones. These are the loves that tend to last, and Me And Armini is one of them.
(bbc.co.uk)

Ultimately, however, Me and Armini is basically just an above-average batch of pop music that, while generally not on par with her last album, does occasionally match it’s high standards in warmth and candor. Still, while it’s true that the stylistic divergences on this record represent some of the more exciting material she’s recorded, it’s not quite enough to make this essential listening.
(popmatters.com)


Der Titelsong und „Big Jumps“ sollen als Singles ausgekoppelt werden, doch bisher gibt es noch keine Videos, daher zwei ältere Songs:




„Heartstopper“ Video (aus: „Fischerman’s Woman“, 2005)




„To Be Free“ (aus „Love In The Time Of Science“, 1999)



7 Tage – 7 Platten: Samstag

Nanu, was ist das denn? Nach dem countryfizierten A Camp ein weiteres Nebenprojekt von Nina Persson? Wandelt die Cardigans-Chanteuse jetzt auf New Wave- („Undercurrent“) und Punk-Pop-Pfaden („Get Played“)? Nein, mitnichten, denn Royal Treatment Plant sind ein Quintett aus London, das energetischen Gitarrenpop spielt. Gegen Ende von „Hope Is Not Enough“ wird das Tempo der Songs ein wenig gezügelt und die New Wave-Einflüsse reduziert, so dass man nicht nur stimmlich an die derzeit bekannteste schwedische Band
denken muss.
Freunden von The Cardigans, Blondie, Echobelly, The Sounds und Transvision Vamp zu empfehlen.

Royal Treatment Plant's biggest strength is their biggest weakness. Their music is a perfect balm to those bored of the current crop of carbon-copy indie boys. Unfortunately, it is difficult to see much space in the charts for such chaotic and evocative madness.
(clickmusic.com)




„Undercurrent“ Video




“Get Played” Video



7 Tage - 7 Platten: Freitag

Du bist ein ganzer Kerl, magst deine Musik hart und schnell und die Gitarren sollen ordentlich krachen. Akustikgitarren sind Quatsch, Glockenspiele nur für Kinder, Banjos gehören verbrannt, Flöten in die Grundschule und Trompeten sollten nur zur Attacke geblasen werden.

Du denkst, in eine ordentliche Band gehören vier oder fünf gestandene Mannsbilder, auf keinen Fall mehr, soll ja keine Hippie-Kommune sein. Frauen können einen anziehen, haben aber im Rock nichts zu suchen. Vor die Bühne dürfen sie (oder auch in den Backstagebereich), aber nicht darauf, es sei denn sie tanzen dort halbnackt. Mitsingen strengstens verboten.

Du sagst, Sänger haben ihre Texte zu schreien oder zu grunzen, gejammert wird auf jeden Fall nicht. Bands wie Belle & Sebastian und Bright Eyes gehören mit einem Berufsverbot belegt, Sufjan Stevens sollte die 50 US-Bundesstaaten zu Fuß ablaufen und nicht besingen dürfen und für Crooner wie Jens Lekman sollte die Todesstrafe wieder eingeführt werden.

Du fühlst dich genau beschrieben, hast bei dem ganzen Unsinn innerlich zugestimmt und mit dem Kopf genickt, dann ist „Days Come And Go“, das Debütalbum des schwedischen Indie-Orchesters Mockingbird, Wish Me Luck nichts für dich. Wirklich nicht.

"Wry, sincere hometown poetry" NME

"Music to soundtrack endless summer days, lazy and sweet, beaches and fields drenched in light" PLAN B



"God only knows why, but the Swedes are super proficient at doing pop music. Think The Concretes with strings and a folky/indie edge. Grand songs, delivered well. Belle and Sebastian and Neutral Milk Hotel in bed with Agnetha Fältskog?" STOOL PIGEON




„Pictures (To Big To Fit In A Sight)“



7 Tage - 7 Platten: Donnerstag

Nach The Faint eine weitere Neuvorstellung aus Omaha, Nebraska mit Bright Eyes- und Saddle Greek-Verbindung: Tilly & The Wall werden von Mike Mogis produziert und veröffentlichen auf Team Love Records, dem Label von Conor Oberst.

Legt man das neue Album von Tilly & The Wall in den CD-Player und drückt auf Start, so ist man erst einmal überrascht. Im ruhigen Opener „Tall Tall Grass“ sind zunächst nur Stimme, Akustikgitarre und Piano zu hören, bis der Song plötzlich mit einer verzerrten E-Gitarre versetzt wird. Beim nachfolgenden Stück „Pot Kettle Black“ wird es noch turbulenter, denn plötzlich wird in bester Riot-Girls-Marnier losgerockt. Erst ab Song Nummer 3 sind die typischen Rhythmen der Band zu vernehmen (bekanntlich gibt es kein Schlagzeug, sondern es wird gesteppt!), findet das Quintett zu seinem bekannten und geschätzten Indiepop.
Um sich auf ihrem dritten Album nicht zu wiederholen, werden einige neue Elemente eingebaut: So wird zum Beispiel „Cacophony“ mit Trompete und Saxophon unterlegt, in „I Find You“ erklingen jazzige Bläser und am Ende dürfen in „Too Excited“ noch einmal die Gitarren aufgedreht, das Tempo angezogen und im Chor gesungen werden. Der elektronische Indie-Happy-Pop der Vorab-Single „Beat Control“ schaffte es jedoch nicht aufs Album.




„Beat Control“ Video

Despite the evolution of their sound, Tilly and the Wall haven't forgotten about what made them appealing in the first place: bright co-ed harmonies, rousing choruses, and their overall open-hearted good nature.
(Pitchfork Media)


Eigentlich trägt das Album keinen Titel. „O“ bezieht sich auf den oval ausgeschnittenen Rahmen im Digipack des Albums, dem jeweils verschiedene, handgemachte Drucke unterschiedlicher Künstler beigelegt sind. Bei mir handelt es sich um Nummer 629 von 1000 (ein schwarz-weißes Portrait der Band, in dem deren Gesichter in allen Regenbogenfarben leuchten) von einem gewissen Cody.


Tilly and the Wall stick with their signature combination of half-shouted words and harmony vocals. But the group also breaks new ground with punk rock riffs and percussion that well surpasses the standard of tambourines and Jamie Pressnall's tap dancing.
(Billboard)




„Pot Kettle Black“ Video, MP3

„Cacophony“ MP3



7 Tage - 7 Platten: Mittwoch

Für viele Pessimisten, Verschwörungstheoretiker und Akte X-Fans begann heute im Forschungszentrum CERN in Genf der Untergang der Welt. Den passenden Soundtrack dazu liefern uns die Postrocker von Mogwai.
Wer den Werdegang der Band in den letzten Jahren mitverfolgt hat, wird feststellen, dass der mit den letzten Alben beschrittene Wege verlassen und sich wieder eher am Sound der ersten Platten orientiert wird: Auf „The Hawk Is Howling“ finden sich 10 melancholisch, sphärische Songs, deren Tracklänge zwischen 5 und 8 Minute variiert. Gitarrenwände werden aufeinander geschichtet, dabei wird der Kontrast zwischen energetischen und ruhigen Phasen deutlich hervorgehoben und nur dezent werden sie um Piano-Klänge und elektronische Elemente bereichert. Gesang und Vocodereinsatz sucht man auf dem sechsten Album des Quintetts aus Glasgow vergebens.

Im November wird die Band deutsche Bühnen beschallen - insofern die Welt bis dahin nicht untergegangen ist:

06. Nov. 2008 Huxles, Berlin
08. Nov. 2008 Große Freiheit, Hamburg
10. Nov. 2008 Mousonturm, Frankfurt
11. Nov. 2008 Alter Schlachthof, Dresden
12. Nov. 2008 Backstage-Werk, München

Der Gesamteindruck ist dennoch getragen und stimmungsgedämpft, kommt aber im direkten Vergleich mit „Cody“ deutlich reifer und durchdachter daher. „The Hawk Is Howling“ schafft es, eine überzeugende Homogenität wiederherzustellen, aber den Fehler der Eintönigkeit nicht zu wiederholen. Die wenigen wuchtigeren Stücke fügen sich nahtlos ins Gesamtbild ein, statt, wie gehabt, nur als immer gleich gesetzte Kontrastpunkte zu fungieren. (...) Das Album ist ein offensichtlicher Rückgriff auf die Vergangenheit der Band geworden, der sich aber nicht mit Wiederholung begnügt, sondern frische, unverbrauchte Stärken aus zuvor weitestgehend als gescheitert geltenden Ansätzen entwickelt.
(Spex)





„Batcat“ Video



7 Tage - 7 Platten: Dienstag

„Wenn schon Elektropop, dann so“, denkt vielleicht der ein oder andere, der mit Mia. nichts oder nur wenig anfangen kann.
The Faint stammen aus Omaha, Nebraska, und sind tief mit der dortigen Saddle Creek-Szene verwurzelt. So heiratete der Sänger Todd Baechle die Singer/Songwriterin Orenda Fink von Azure Ray (und nahm auch deren Nachnamen an) und die ersten The Faint-Alben erschienen auch auf dem Label von Bright Eyes & Co., auch wenn ihre Mischung aus Rock, Synthiesounds und elektronischen Beats eher untypisch für das Profil von Saddle Creek war.
Auf dem neu gegründeten eigenen Label erscheint nun „Fasciinatiion“ - ganze 4 Jahre nach „Wet From Birth“, das nicht nur ihren Bekanntheitsgrad deutlich steigerte, sondern ihnen auch viel Kritikerlob zuteil werden ließ. Das neue, selbst produzierte Werk schraubt die Punk- und Rock-Einflüsse noch weiter zurück, setzt weiterhin auf 80er Sounds, erhöht den Elektro- und Pop-Anteil und feilt hier eine Ecke rund, dort eine Kante ab.

Fasciinatiion clicks enough of the time to make it a step forward from "Wet From Birth," and despite its unevenness, at times it can be fasciinatiing.
(All Music Guide)

The latest from these Nebraska dance rockers doesn't instantly charm like the '80s flashbacks found on 2001's breakthrough, "Danse Macabre." But its fixation on the present pays off with repeated plays as clashing guitar and keyboard hooks hammer home the Faint's central theme--the chaos of a world in conflict.
(Spin)





„The Geeks Were Right“ Video



7 Tage - 7 Platten: Montag

Mindestens eine Sache haben die Sängerinnen der beiden zuletzt vorgestellten Bands gemeinsam, denn Suzie Kerstgens (Klee) und Mieze Katz (Mia.) polarisieren, egal, ob man nun hinschaut oder -hört.
Wer auf das neue Bandlogo blickt, wird erkennen, dass Mia. scheinbar groß rauskommen wollen (jetzt: MIA.) und wer bei „Willkommen im Club“ genauer hinhört, wird feststellen, dass die Berliner ihren Sound seit „Zirkus“ weiterentwickelt haben: Es gibt vermehrt glatten Elektropop, der jedoch durch gelegentlich eingestreute Gitarren vor der Beliebigkeit gerettet wird. In den Club wird sie das Ganze nicht führen, aber mit Sicherheit hoch in die Charts. Willkommen im Mainstream.
Mehr Nena war Mieze noch nie und auch die wenigen kritischen Texte („Ökostrom“) sind zugunsten von Herz, Schmerz und Liebelei auf der Strecke geblieben. Es gibt erneut ein überflüssiges Instrumental („Verfolger“), Anleihen im modernen R’n’B in „Deinetwegen“, derentwegen man die Skip-Taste sucht und mit „Du“ eine stimmlich an Elke Brauweiler (Paula) erinnernde Banalität (der Vergleich ist nicht positiv gemeint), in der das Wörtchen „Du“ rund 100mal zu oft vorkommt.

Vielleicht finde ich auch noch ein paar lobende Worte... „Kapitän“ ist ein netter Aufgalopp, der auch in späteren Jahren sicherlich noch zum Live-Repertoire der Band gehören wird, „Mein Freund“ schon allein wegen des überraschenden Walzer-Zwischenspiels eine gute Single-Wahl, die in ihrer Eingängigkeit noch von „Mausen“ getoppt wird. Mit ruhigeren Tönen, die den Chanson-Bereich streifen, können Mia. erneut punkten, tun dies jedoch leider zu selten.

Ähnlich zwiespältig sieht dies auch intro.de, die einer Pro-Kritik eine Contra-Meinung entgegenstellen:

Miezes Gesangsstil hat sich dabei über die Jahre mit diesem Cabaret-Timbre ein derartiges Alleinstellungsmerkmal herausgearbeitet, dass viele andere jung-weiblich-deutsch Stimmen in die Röhre singen, pardon, gucken. Das Niveau der Band war von Anfang an hoch, Stil und Variabilität konnten sie immer mehr ausbauen, richtig viele Hits fielen ab für die Time-Life-Sampler dieses Jahrzehnts - das nicht anzuerkennen grenzt an Irrsinn.

Pop-Pomp? Keine Spur. Gute Refrains? Vielleicht ein halber. Weder Beat noch Drive und auch kein Camp, nicht mal nach Rosenstolz-Maßstäben. Weder gibt es krude Thesen noch gute Songs zu bestaunen.




„Mein Freund“ Video


Die limitierte Version gibt es im schicken Buchformat (inklusive eines 48seitigen Booklets), dessen rote Bombenverhüllung mit Hilfe einer Banderole erfolgt.



Platten vor Gericht interviewt Christoph von Konzerttagebuch.de zu „Berge versetzen“, dem neuen Album von Klee.



Christoph, du bist nach Ralf aus Bielefeld, der größte uns bekannte Klee-Fan - warum eigentlich?

Weil er ihnen nachreist, 200 Konzerte gesehen hat (190 mehr als ich) und dieser Band Aufmerksamkeit und Zeit zuwendet, die ich nie einer einzelnen Gruppe widmen mögen würde.



Warum können sich vielleicht Leute, die bisher keinen Gefallen an Klee gefunden haben, an „Berge versetzen“ erfreuen?

Nicht einfach... Es gibt verschiedene Gründe, bisher keinen Gefallen an Klee gefunden zu haben:
1) man kennt Klee, mag sie aber nicht – dann könnten die ruhigeren, reiferen Popsongs der neuen Platte zu einer Meinungsänderung beitragen.
2) man kennt Klee, ist aber Musikjournalist und kann die Band daher nicht gut finden – vielleicht könnte da eine Umbenennung der mp3-Dateien helfen, ansonsten fürchte ich, daß man nicht zueinander finden wird
3) man kennt Klee nicht, findet deutsche Musik aber unhip – sorry, can’t help
4) man kennt Klee nicht näher, mag aber Suzie nicht – das kenne ich. Ich habe auch ewig keine Filme mit Julia Roberts gucken wollen, bis ich meine Abneigung ihr gegenüber abgelegt habe und gemerkt habe, daß ich ein paar gute Filme verpasst habe
5) man fand das letzte Album zu wenig elektronisch – dann sollte man mal in Oh Oh, Die Königin oder vor allem 2 Herzen reinhören



Und worauf können sich Fans besonders freuen?

Zum Beispiel auf 2 Herzen, einen Hit im Stil von Erinner Dich; auf zwei wundervolle Duette, die von den Stars kommen könnten, und sonst auf schönen, intelligenten deutschen Pop.



Kulturnews schreibt

„Zu oft aber vergreift sich die Band diesmal im Arrangement. Mit Streichern und Elektronik aufgeblasene Songs wie Du und ich oder Weine nicht schielen zu deutlich auf jene Fans, die Juli oder Silbermond zu Erstligisten machten.“

Was sagst du dazu?

Da kommt Glockenspiel vor! Wie kann man also an den Arrangements Kritik üben? Natürlich sind einige Songs intensiver arrangiert, das schadet ihnen aber nicht. Die Deutung, die Band ziele auf die Hörer von Juli oder Silberdings, ist allerdings falsch. Ginge es bei der Platte um den schnellen Charterfolg, hätten Klee Gastsänger wie Udo Lindenberg oder Nena eingesetzt. Überlegungen dazu gab es. Man wollte sich aber (journalistendeutsch) treu bleiben und hat das bei den Duetten zum Beispiel bandintern gelöst. Leider wird Klee wohl nie massentauglicher als Platz 15 der Charts (mit großem Werbeetat des Majorlabels) werden, sollte sich der Durchschnittsgeschmack des deutschen Musikhörers nicht deutlich ändern.



Vervollständige bitte die beiden folgenden Sätze:

Das neue Album ist für alle, die....

...gerne ihre englischen und kanadischen Lieblingsbands mal auf Deutsch singen hören würden.

Die Band müsste eigentlich über den grünen Klee gelobt werden, weil....

... weil sie wundervolle Popsongs schreiben – weil sie das endlich verdient haben – weil ich mir keine nettere Band vorstellen kann – aber was soll der Konjunktiv in der Frage?



Und zum Abschluss noch die Möglichkeit zur Eigenwerbung: Wie war denn vor ein paar Tagen das Fankonzert in der Kölner Kulturkirche?

Wenn ich endlich den Bericht geschrieben habe, ist das hier vollkommen objektiv beschrieben.



„Zwei Herzen“ Video

„Berge versetzen“ (elektronische Presse Kit)

cover

Damit der September nicht so mau wird wie der August, greife ich auch gerne auf einen Import zurück, der kürzlich in den USA erschien und der auch bald uns Europäer beglücken wird.

Im Jahr 2006 im Staat New York gegründet, musste die Band Ra Ra Riot letztes Jahr den Verlust ihres Drummers verkraften. Laut Rolling Stone wirkte sich das auch auf die Stimmung des Albums "The Rhumb Line" aus:

Last summer, not long after Ra Ra Riot released a promising EP, their drummer, John Ryan Pike, drowned in the ocean after a show in Massachusetts. His death weighs heavily on their excellent full-length debut, much of which he co-wrote. Taking its name from a bar close to Pike's home in Gloucester, Massachusetts, The Rhumb Line abounds with death and water imagery, vividly evoking loss in a seaside town. But if the music is funereal, it's also triumphant: Ra Ra Riot combine Arcade Fire's orchestral reveries with Vampire Weekend's pop sensibility for an album that's both effervescent and heartbreaking.

Übermannen ließen sich die Bandmitglieder nicht von der Trauer, daher und wegen weiterer musikalischer Ähnlichkeiten empfinde ich diesen Morrissey-Vergleich aus dem PREFIXMAG als treffend:

But it’s death viewed from the Morrisey school -- as an affirmation of life (see “Cemetry Gates” from The Queen Is Dead).

Dezent aber trotzdem fast immer präsent erklingen Cello- und Violinenklänge in den Songs der Band. Vielleicht symbolisieren sie Trauer, traurig hört sich die Platte aber nicht an. Vielleicht machen sie die Sache aber auch einfach ein Stück interessanter. Gefällig klingt die Musik auf jeden Fall. Vergleiche zu Arcade Fire, Vampire Weekend und Morrissey wurden oben bereits zitiert.

Ra Ra Riot gilt als eine starke Live-Band. Ich konnte mich noch nicht persönlich davon überzeugen, aber Support-Slots für die Editors und Tokyo Police Club sind durchaus brauchbare Referenzen.

Die Songs "Dying is fine" und "Each year" gibt es jeweils als Downloads. Interessant ist auch die Coverversion des Kate Bush-Songs "Suspended in Gaffa".

Das sehenswerte Video zu "Dying is fine"

Und das Video zu "Ghost under rocks"

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