Ich hatte mir vorgenommen, mal ein Album vorzustellen, ohne irgendwelche Quellen aus Musikzeitschriften, oder Myspace zu benutzen. Artikel, ...

Tapes 'n Tapes - The Loon













Ich hatte mir vorgenommen, mal ein Album vorzustellen, ohne irgendwelche Quellen aus Musikzeitschriften, oder Myspace zu benutzen. Artikel, die zum Beispiel im NME erschienen, habe ich nicht gelesen ( allerdings sah ich natürlich die Note: 8/10 ), Recherchen habe ich keine betrieben. Ohne aber mich vertieft mit Tapes 'n Tapes zu beschäftigen, habe ich quasi fast alles am Rande mitbekommen. So zum Beispiel, daß die Band aus Minneapolis stammt, daß sie neben The Organ der große Abräumer beim renommierten Festival South by Southwest in Texas waren und bei der Bildersuche für das Albumcover ist es mir auch nicht entgangen, daß es sich bei der Gruppe um vier junge Männer handelt. So ist, außer den Namen der Bandmitglieder schon einiges an Fakten auf dem Tisch. Bei den Referenzen zitiere ich aber nun ausschließlich eigene Höreindrücke. Daß es sich bei dem beschwingten Song "Insistor" um das beste Lied auf dem Album handelt (zumindest das eingängigste ), sticht sofort ins Auge, auch "Cowbell" fällt schon beim ersten Hördurchgang auf. Bei den übrigen Titeln dauert es manchmal bis sie zünden. Kein Wunder allerdings, wir reden ja hier von US-Indierock. Nach welchen Gruppen klingt das musikalisch? Nun, als erstes denke ich an die Pixies und zwar als sie noch gut waren und Biss hatten. Franck Black hätte bestimmt gerne einen Knüller wie "Insistor" auf dem angekündigten (angedrohten ) neuen Pixies Album. Bei "Crazy Eights" wird gleich mehrfach das Bassintro von "Personal Jesus" von Depeche Mode verwurstet, ohne daß die Amerikaner sonst was mit Dave Gahan und Konsorten gemein hätten. Die Stimme des Sängers kann auch manchmal Vergleiche mit Conor Oberst hervorrufen, so weinerlich, so brüchig, z.B. auf "Manitoba". Bei "Cowbell" gucken die B 52s um die Ecke, irgendwo schwirrt hier der "Rock Lobster" herum, vor allem wenn nach gut 1 Minute Spielzeit die messerscharfen Gitarren einsetzten. Auch Built to Spill kann man erkennen, am Besten auf Jakov's Suite. Ansonsten halten sich Tapes 'n Tapes aber mit ausufernden Gitarrensoli zurück. Das ist eben das Schöne an diesem Album. Es wird halt nicht der etwas in die Jahre gekommene Us-Indierock der Neunziger einfach aufgewärmt. Stattdessen wird dieses Genre modern zackig und mit viel Schmiss präsentiert. Eine echte Entdeckung!

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5 Kommentare:

  1. Eine der besten neuen amerikanischen Bands


    -8- Punkte

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  2. tapes `n tapes bestehen aus vier mannen, stammen aus minneapolis und legen mit „the loon“ ihren erstling vor. auch diese band muss man wohl zu jenen zählen, die dank der weltweiten blog- vernetzung bekannt geworden sind. ihren plattenvertrag mit xl- recordings kann man als i- tüpfelchen auf diese art der modernen kommunikation verstanden wissen.
    angesichts der musikalischen ausbeute, die „the loon“ hinterlässt, kann man die umstände nur begrüßen. wer weiß, wo und wie die tapes 'n tapes ansonsten heute noch dümpeln müssten. ob es wirklich zu einer großen karriere langt, wird jedoch erst die mittelbare zukunft zeigen. in jedem fall wurde ordentlich vorgelegt.

    „the loon“ ist ein konglomerat aus melodischen und energiegeladenen elementen, die sich als bunter reigen, in abwechslung ergehen. dabei ist die musik nicht druckvoll im sinne des bombastischen, pompösen, sonder kraftvoll wie die stützende hand, die einen vor dem sturz bewahrt, dabei sind die harmonien nicht süßlich oder reizend, sondern lustvoll, begehrend wie die liebe, die sich verspricht. also besteht die kenntnis um-, voneinander, ein aufeinander abgestimmt sein. dies verantwortet das gefühl des sich gut aufgehoben wissen. und wollte man einen schritt weiter gehen, dürfte man von einer gelungenen symbiose sprechen: denn tempo-, stimmungs-, lautstärkewechel harmonieren nur unter den charakterisierten voraussetzungen. so zeigen die jungen akteure eine beschlagenheit und fertigkeiten, die man allenfalls langjährig in diesem metier beschäftigten zutraute.
    im vergleich zeigen sich etwas unbeholfen zwar, aber halbwegs messbare oder besser „hörbare“ parameter, hilfsgrößen. dem gesang nach hätte ich ohne weiteres auf den jungen frank black getippt, so auch die songstrukturen, die spannungsaufbauten zuweilen auf die frühen pixies verweisen. die unbekümmertheit und zugleich dialogisch angelegte verminung des scheinbar ungehindert begehbaren geländes wollen mit bspw. pavement oder built to spill korresponieren.
    ein sympathisches, geradliniges album ist „the loon“, das einen von zuhause abholt und dort wieder zurückbringt.
    1. just drums: einweiser, blinker an, discoleuchte, he, wo ist der highway, warum blendet das licht so grell? ***1/2
    2. the illiad: da hat jemand die schnauze voll, dem harlekin weiter zuzuhören, der über ihm auf einem ast sitzend schwatzt. er sägt den baum um. ****
    3. insistor: kräftiger aufgalopp, maßvolle sperrigkeit, erster richtiger riemenreißer. ****1/2
    4. crazy eights: rumpeln & schrammeln, wortlos. ***1/2
    5. in houston: winden und biegen, strudeln und wälzen. unvermittelt lieblich tun. ***1/2
    6. manitoba: surfattacke? nö, malerwinkel. ein echter indieschunkler. blümerant. ***1/2
    7. cowbell: urteil bilden durch selber hören:hier; bei mir sind es: ****
    8. 10 gallon ascots: müder stampfer? untertourig? uuuuaaaah! mehr! ****
    9. omaha: urteil bilden durch selber hören:hier; bei mir sind es: *****
    10. buckle: ereignisse und ihre schatten. ***1/2
    11. jakov’s suite: müdes abwinken. verdient. ***

    8 punkte

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  3. bisschen aufwärmen ist doch
    In den guten Momenten erinnern sie mich nämölich an die Violent Femmes der 80er, in den schlechten sehr anstrengend
    6 Punkte

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  4. Phasenweise recht schön. Ich kann die Vergleiche mit Violent Femmes oder Pixies verstehen, aber auch Volkers "anstrengend".

    6 Punkte

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  5. Ein bißchen mehr als olle 6 Punkte hat das Album schon verdient, Dirk+Volker.

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