Deutschland-Woche bei Platten vor Gericht, Tag 2
Wer?
Pedro Goncalves Crescenti (Bass, Gesang) und Peter Rubel (Gitarre, Keyboards, Gesang) werden bei International Music von dem Bildenden Künstler Joel Roters am Schlagzeug ergänzt. Das Album wurde von Olaf O.P.A.L. produziert.
Woher?
The Düsseldorf Düsterboys ist das zweite musikalische Projekt von Pedro und Peter. Jedoch stammt die Band nicht aus der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen, sondern aus Essen.
Wie viel?
„Die besten Jahre“ ist das Debütalbum von International Music und wird über Staatsakt/Caroline International veröffentlicht.
Wann?
„Die besten Jahre“ steht seit dem 27. April in den Plattenläden.
Welche?
Das Debütalbum als Doppel-LP! „Die besten Jahre“ ist außerdem in den folgenden Formaten erhältlich: Download und CD.
Wie lang?
Die 17 Songs auf „Die besten Jahre“ laufen 81:13 Minuten, wobei das abschließende „Kopf der Band (Joels Version)“ mit 20:06 Minuten eine Plattenseite allein in Anspruch nimmt.
Wie hoch?
„Die besten Jahre“ fand leider nicht den Weg in die deutschen Charts.
Wie?
„Die besten Jahre“ klingt wie The Jesus And Mary Chain trifft Element of Crime trifft Spaceman 3 trifft Can trifft The Velvet Underground trifft Trio.
Was?
„Mama, warum?“, „Für alles“, „Cool bleiben“ und „Metallmädchen“ wurden mit einem Video versehen und vorab veröffentlicht:
Warum?
Darum soll man „Die besten Jahre“ kaufen:
Ja, International Music scheint der Ruhrpott bestellt zu haben. Anders lässt sich dieses wunderbar unambitionierte Schlagzeug, die lakonischen Gitarren und die störrische Melancholie nicht erklären, die einen immer dann erfasst, wenn industrielle Lebensadern in schlecht besuchte Freizeitangebote umgewandelt werden. Und dann dieser Bass, der klingt wie der Blutdruck jenseits der Fuffzig: pumpt schon, aber immer ein bisschen daneben. (…)
Ein Schlagzeuger, der gar kein Schlagzeuger ist. Sondern Maler. Gute Entscheidung: Roters charmante Grobmotorik trägt nun auf dem Debüt der Band die größten musikalischen Trümpfe seiner Kollegen: ihren Hang zu betörend repetitiver Musik zwischen Psychedelic und Kraut. Und die Fähigkeit, Inhalte so zu stauchen, dass die Grenze zwischen Kalenderspruch und Metaebene mit jeder Zeile weiter verschwimmt.
(Spiegel)
Zwar haben die Essener ihr musikalisches Diplom vor allem bei Avantgarde-Bands wie Velvet Underground gemacht, doch ist es die Lethargie der Inszenierung, die hier zwangsweise und spätestens ab Albummitte auffällt. Da treten die Musiker gerne auf der Stelle, die klassische Form der Binnendynamik einer Platte interessiert hier nicht, das Schlagzeug wird im Anti-Takt angeschlagen, die Musiker bleiben nahezu stehen. Doch egal: Was an Dynamik fehlt, wird durch die charmante Spelunkenatmosphäre wettgemacht – der letzte Mann an der Theke (so ein passendes Assoziationsbild) ist eben kein proaktiver Zeitgenosse.
Ob wohlige Passivität das Mittel für Erfolg ist, darf angezweifelt werden, doch sie können ja auch anders: So was wie Hitmaterial befindet sich vor allem im ersten Teil der Platte, wo International Music mit kleinen, aber schönen melodischen Einfällen (die Gitarren in »Du Hund«!) aufwarten und mit dem Schmiss von »Cool bleiben« auch mal aus den Sesseln aufstehen. Die eigensinnigen Texte fügen dem skurrilen Gesamtbild jedenfalls den letzten Schliff hinzu.
(intro)
Wann?
Das sind die Konzerttermine für International Music:
15.05. Leipzig - Ilses Erika
17.05. Köln - Baumann & Sohn
18.05. Mainz - Schon Schön (mit Das Paradies)
19.05. Bonn - Kult41
Gefällt (was mich selbst überrascht)
AntwortenLöschen7,5
'Du Hund' ist ein Hit. Und der Rest auch nicht schlecht.
AntwortenLöschen7 Punkte
7 Punkte
AntwortenLöschenEine der besseren Platten dieser "deutschen Serie", der gute Gesamteindruck wird jedoch durch die Überlänge bei mir etwas verwässert.
AntwortenLöschen6,5 Punkte
7.5
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