In der griechischen Antike, weiß Wikipedia zu belehren, wurde ein Gesang, der zu einem begleitenden Musikinstrument vor...

Scott Matthew - Ode To Others



















In der griechischen Antike, weiß Wikipedia zu belehren, wurde ein Gesang, der zu einem begleitenden Musikinstrument vorgetragen wurde, als Ode bezeichnet. In ihrer Gedichtform wird sie häufig mit den Adjektiven feierlich, erhaben und pathetisch bedacht. Das trifft das bisherige Werk des Singer/Songwriter Scott Matthew doch recht treffend, da sich dieser, häufig nur von Gitarre oder Ukulele begleitet, den persönlichen Irrungen und Wirrungen der Liebe widmete. 

Doch auf „Ode To Others“ öffnet sich der Australier deutlich der Außenwelt, was sich sowohl textlich als auch musikalisch manifestiert: Die Lieder handeln von realen Personen aus seinem Freundes- und Familienkreis, sind inspiriert von fiktiven Figuren oder setzten sich mit realen Begebenheiten auseinander. „Where I Come From“ hat er für seinen Vater geschrieben, „Not Just Another Year“ dreht sich um die Liebesbeziehung eines Freundes und „The Wish“ behandelt die Nacht des 12. Juni 2016, als ein Einzeltäter in den Club 'Pulse' in Orlando eindrang, dort um sich schoss und 49 Menschen, vor allem Mitglieder der LGBT-Community, tötete. 

Die Arrangements sind nicht mehr so schlicht wie früher, sondern wurden von Jürgen Stark komplexer und vielschichtiger gestaltet. An Scott Matthews einfühlsamen und berührend croonendem Gesangsstil, der häufig mit David Bowie verglichen wird, hat sich dadurch nichts geändert. Auch nicht an seinem Hang zu Coverversionen, die hier 30% der Songs ausmachen: „Do You Really Want To Hurt Me?“ von Culture Club, „Flame Trees“ von der australischen Band Cold Chisel und „The Sidewalks Of New York“, ein historisches Lied von J.W. Blake aus dem späten 19. Jahrhundert.




Die Lieder handeln von realen Personen, die ihn inspirieren, von fiktiven Figuren, die er sich ausdachte. Nur: Sie handeln nicht von ihm selbst. Das führt neben ein paar typischen Matthew-Momenten zu außergewöhnlichen Ergebnissen wie „Where I Come From“, einer tollen melancholischen Indie-Soul-Nummer.
Auch für Coverversionen ist Platz, allen voran für „Do You Really Want To Hurt Me?“ vom Culture Club, das Matthew im dezenten Reggae-Rhythmus spielt – besser ist nur die Version der Violent Femmes. Das würdige Finale: Eine gespenstische Version des Vaudeville-Walzers „The Sidewalks Of New York“, denn natürlich kann auch eine Stadt ein Charakter sein.
(musikexpress)




Die neuen Songs sind gewohnt zartbesaitet, changieren zwischen vorsichtig beschwingt, bittersüß und todtraurig. Mit seiner unfassbar einnehmenden, sanften Stimmgewalt beleuchtet der chronisch melancholische Australier Orte, Geschehnisse, Verwandte und Freunde, das Ganze verpackt in rührselige Arrangements, die vormachen, wie man eine Musical-Kulisse auf Schlafzimmerformat faltet – und die eine Wärme in sich tragen, die selbst den taubsten Gefühlsklotz auftaut.
(intro)


Scott Matthew unterwegs:

09.05.2018 Köln, Kulturkirche
10.05.2018 Dresden, Societätstheater
11.05.2018 Mannheim, Alte Feuerwache
12.05.2018 Hamburg, Grünspan
13.05.2018 Berlin, Heimathafen
15.05.2018 Leipzig, UT Connewitz
16.05.2018 Münster, Pumpenhaus
17.05.2018 Frankfurt, Mousonturm
18.05.2018 Schorndorf, Manufaktur
19.05.2018 Beverungen, Orange Blossom Special
21.05.2018 München, Theatron Festival
22.05.2018 Salzburg, Arge
23.05.2018 Dornbirn, Spielboden
24.05.2018 Linz, Posthof
25.05.2018 Graz, Orpheum Extra
26.05.2018 Wien, Theater Akzent

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