“Neulich auf Volkers Couch beim Anhören des neuen Thees Uhlmann-Albums”
Ingo: Kommt Volker noch?
Oliver: Nein. Er hört nebenan die neue Liam Gallagher-Platte.
Dirk: Die hört Thees vermutlich auch den ganzen Abend.
1. Fünf Jahre nicht gesungen
Dirk: Stopp, ich habe das falsche Album aufgelegt! Foreigner mit “Cold As Ice”! Was Volker so alles im Plattenschrank hat...
Oliver: Besser als die Scorpions.
Ingo: Der Song war ja schon vorher bekannt. Mir hat er Lust gemacht auf das neue Album, obwohl ich von “#2” nicht begeistert war. Aber ist ja auch sechs Jahre her.
Dirk: Kurz nachgesehen - Scorpions stehen hier tatsächlich auch.
Ingo: Netter beschwingter Song.
Oliver: War auch positiv überrascht, als der Song rauskam.
Dirk: Wie lang hat Thees Uhlmann jetzt eigentlich pausiert?
Ingo: Was heißt pausiert? Musik war nicht so, aber Bücher und Gedöns. Die Konzerte, die ich vor der Pause noch gesehen habe hatten mich auch nicht überzeugt. Ich glaube die musikalische Pause hat ihm und mir gutgetan.
Dirk: Ich mag den Song sehr - auf dem schwächeren “#2” war kein so gutes Lied. Namenfallenlassen Teil 1: Helmut Kohl
Ingo: Ein Video zu dem Titel gibt es auch:
2. Danke für die Angst
Oliver: Apropos Bücher und Gedöns.
Dirk: Volker ist ja großer Stephen King Fan und ein Lied über sich hat er schon längst verdient. Also Stephen King.
Ingo: Pünktlich zum zweiten Teil von “Es” im Kino. Volker hätte auch ein Lied verdient.
Dirk: Und von wem sollte es sein?
Oliver: Avicii.
Ingo: Auf jeden Fall sollte der Song nach Jazz klingen.
Oliver: Dann besser nicht Avicii.
Dirk: Nachdem ich ca. 20 Jahre kein Buch von Stephen King gelesen hatte, habe ich vor ein paar Jahren wieder angefangen. Bei Thees war die Auszeit nicht so lang, aber wenn es so weitergeht wie mit den ersten beiden Songs, dann hat sich auch hier die Rückkehr gelohnt.
Ingo: Ich habe noch nichts von Stephen King gelesen. Aber mir deucht, mit diesem Song habe ich mehr und vor allem kurzweiligeren Spaß.
Oliver: Gar nichts? Hab’ ihn früher verschlungen, aber im Gegensatz zu Dirk nicht wieder angefangen.
Ingo: Mir gefällt auch dieser Song.
Oliver: Der Song ist groß!
Dirk: Ich weiß schon, was ich Ingo zu Weihnachten schenke… Namenfallenlassen Teil 2 - 3: Stephen King, David Nathan
3. Avicii
Ingo: Bei dem Titel fürchtete ich schon Elektro- und Dance-Spielereien. Auf den ersten Solo-Alben waren ja einige Experimente dabei. Aber die Gitarre zu Beginn beruhigt.
Oliver: “Elektronische Musik kann man sich so selten schön trinken.”
Ingo: Tolle und wahre Aussage.
Oliver: Nein, zu pauschal...
Ingo: Stimmt. An Karneval habe ich auf Avicii getanzt. Da war auch etwas Alkohol im Spiel.
Dirk: Schöner schneller Rock Song, aber Avicii mit ABBA gleichsetzen geht gar nicht. Und ich bin kein ABBA-Fan. Und was wir heute alles über Ingo erfahren! Ich bin schon auf Geständnisse zum Song “Hannover” gespannt.
Ingo: Ja, das ist mein Album. Bislang finde ich es toll.
Oliver: Ja, bisher sehr, sehr gut.
Dirk: Namenfallenlassen Teil 4 - 6: Avicii, ABBA, Jürgen Klopp
4. Was wird aus Hannover
Ingo: Wird hier schon wieder auf Hannover rumgehackt? Ist die schönste Stadt, in der ich jemals in Niedersachsen gewohnt habe!
Oliver: In wie vielen Städten in Niedersachsen hast du gewohnt?
Ingo: Was sollte nach Hannover noch kommen? ;-)
Dirk: Was? Du hast in…? ;-)
Oliver: Ich hab dann wohl auch einen Song der Scorpions auf Vinyl.
Dirk: Welchen und warum?
Oliver: “Rock You Like A Hurricane” auf dem Stranger Things Soundtrack.
Ingo: Ich habe gerade etwas Gänsehaut. Ich muss mal wieder nach Hannover. Toller Song. Also “Was wird aus Hannover”, “Rock you like a hurricane” ist anders “gut”.
Dirk: Für Menschen mit Hannover-Connection. Für alle anderen okayer Song. Aber auf einem Mixtape würde danach “Running Up That Hill” kommen, weil es nahezu nahtlos ineinander übergehen würde.
Namenfallenlassen Teil 7-12: Mousse T., Tom Jones, Fury in the Slaughterhouse, Scorpions, Kraftwerk, Trude Herr
Ingo: Apropos Fury In The Slaughterhouse. Nächste Jahr ist wieder eine Kreuzfahrt... Dirk, schon gebucht?
Dirk: Wenn mich nicht einmal Belle & Sebastian auf ein Kreuzfahrtschiff bekommen...
5. 100.000 Songs
Dirk: Ein Song namens “100.000 Songs” und Thees listet nicht 100.000 Songtitel auf? Klingt auch ein wenig nach Arcade Fire. Oder ich habe mir das Lied schon schön getrunken...
Oliver: Auf jeden Fall wieder ein guter Song. Wo soll das noch enden?
Dirk: Geht doch! Endlich ein Songtitel genannt. Aber Led Zeppelin kann ich für “The Song Remains The Same” nicht in die “Namenfallenlassen Liste” aufnehmen.
Ingo: Der deutsche Bruce Springsteen mit der letzten Rock ‘n’ Roll-Show der Welt. Apropos Show, Thees geht auch wieder auf Tour, die ersten Termine sind bereits ausverkauft:
- 25.09. Rostock
- 26.09. Cottbus
- 27.09. Hamburg
- 28.09. Berlin
- 29.09. München
- 30.09. Köln
- 06.12. A - Wien
- 07.12. München
- 08.12. Saarbrücken
- 10.12. Erlangen
- 11.12. Dortmund
- 12.12. Wiesbaden
- 13.12. Stuttgart
- 14.12. Berlin
- 16.12. Hannover
- 17.12. Hamburg
- 18.12. Hamburg
- 19.12. Bielefeld
- 20.12. Bremen
- 21.12. Köln
6. Ich bin der Fahrer, der die Frauen nach HipHop Videodrehs nach Hause fährt
Ingo: Also der Songtitel ist schon mal unschlagbar.
Dirk: Zumindest in Hinsicht der Songtitellänge hat er sich (“Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf”) selbst übertroffen.
Oliver: Wurde ja auch schon vorab veröffentlicht. Für mich bisher der beste Songs des Albums. Und irgendwie sehr melancholisch.
Ingo: Und das nach so einer starken ersten Hälfte? Für mich der erste Titel zum Durchatmen. So omnipräsent wie Uhlmann aktuell in den Medien ist und dann nach ein mindestens zur Hälfte gutes Album… ich denke er muss die nächste Zeit nicht den Fahrer nach Videodrehs spielen.
Dirk: Sehr schön fand ich im Rahmen der Interviews die Geschichte, dass seine Mutter zu ihm sagte, dass er wohl keinen besseren Song als “Zum Laichen und Sterben ziehen die Lachse den Fluss hinauf” mehr schreiben würde.
Oliver: Apropos Hip-Hop: Sehr zu empfehlen ist auf Netflix die Serie Hip-Hop Evolution.
Dirk: The I-Land wolltest du wohl sagen.
Ingo: Welche Frauenstimme ist das im Hintergrund?
Dirk: Schnell in der Platte nachgeschaut: Die von dir sehr geschätzte Charlotte Brandi.
Ingo: Trotzdem gut. ;-) Also der Song.
7. Junkies und Scientologen
Dirk: Platte rumgedreht. Jetzt kommt sein längstes Lied. Schon wieder sich selbst übertroffen.
Oliver: Längstes Lied der Platte oder längstes Lied ever?
Dirk: Beides.
Ingo: “Priester aus der Mönckebergstraße” geht auch knapp an Namenfallenlassen vorbei. Dafür aber die Bobs: Bob Marley, Bob Dylan, Bob Andrews und Bob Ross. Und Adel Tawil war auch dabei. Thees kennt sie alle...
Dirk: Hier spielt es aber auch keine Rolle, wie viele Wörter in so eine Textzeile passen… Holpert textlich ganz schön.
Ingo: Recht unauffälliger Song.
Oliver: Pet Sematary. Schon wieder Stephen King.
Dirk: Aber der Stephen King-Song hat mir deutlich besser gefallen. Hier dauert das falsche Lied über 6 Minuten.
Ingo: Ja, ich habe auch mal kurz nebenan bei Volker / Liam reingehört.
Dirk: Namenfallenlassen Teil 13 - 25: Adel Tawil, Bob Marley, Bob Dylan, Bob Andrews, Bob Ross, Ramones, Emil Elektrohler, Rainer Ott, Sade, The Who, Bono, U2, Die Toten Hosen
8. Katy Grayson Perry
Dirk: Oh, jetzt wird’s fast punkrockig.
Ingo: Endlich wieder ein flotter Titel. Oh, er möchte Katy Perry beim GHvC signen.
Dirk: Ich würde es Grand Hotel van Cleef gönnen, wenn sie Katy Perry unter Vertrag nehmen könnten!
Oliver: Die Texte muss ich mir aber nochmal gesondert geben. Man kann gar nicht alles mitbekommen...
Ingo: Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole… toller Titel!
Oliver: Da stimme ich wiederholtermaßen zu.
Dirk: Live bestimmt großartig. Namenfallenlassen Teil 26 - 28: Katy Perry, Marcus Wiebusch, Grayson Perry.
9. Menschen ohne Angst wissen nicht, wie man singt
Oliver: Ingo, wieder was zum Durchatmen.
Ingo: Gönne ich uns. Schön melancholisch. Ich habe schon wieder Gänsehaut. Das ist mir bei den ersten beiden Uhlmann-Soloalben nicht passiert… falls ich mich recht erinnere. Das wäre ein schöner Schlusstitel. Aber es kommen ja noch welche.
Dirk: Schöne reduzierte Tasten-Ballade. Namenfallenlassen Teil 29: Martin Luther King
Oliver: Zum Glück kam da noch ein Name ;-)
Ingo: Simon Frontzek an den Tasten, oder?
Dirk: Ja. Und Rudi Maier (Burkini Beach) ist auch mit an Bord.
Ingo: Thees Uhlmann, Simon Frontzek und Tomte-würdige Songs. Klasse.
10. Ein Satellit sendet leise
Oliver: Kennt ihr die “Ausgerechnet Alaska”-Folge, in der jemand von einem herabstürzenden Satelliten getötet wird?
Dirk: Wird vorgemerkt für "Serien vor Gericht". Vielleicht hat Volker dann auch wieder Zeit für uns...
Ingo: Bläser? Dirk, mit etwas Glück kommt vielleicht noch ein Saxophon-Solo!
Dirk: Hat Springsteen auch. Trompete spielt schon wieder ein Freund von dir, Ingo. Nämlich Sven Regener von Element Of Crime.
Ingo: Solange er nicht singt...
Oliver: Bläser? Mit etwas Glück kommt Volker gleich rüber.
Ingo: Das ist mehr so ein Song für die zweite Hälfte der zweiten Hälfte eines Albums. Nun ja, halt ein Trompeten- statt eines Sax-Solos.
Dirk: Ich kann leider nichts Positives über das Lied sagen, es gab noch nicht einmal einen Namen.
Ingo: Doch, kein Sax-Solo! ;-)
11. Die Welt ist unser Feld
Ingo: Schon wieder etwas Punkrock-Flair. Ist schon im Herzen noch ein Wilder, der Herr Uhlmann. Die Konzerte könnten toll werden.
Dirk: Seine Heimat Hemmoor hat er textlich auch untergebracht.
Oliver: Ein Zweieinhalbminutensong ist ja auch Punkrock, ey.
Dirk: Mehr Füller als Knüller. Schade, dass Volker nicht das Box Set hier stehen hat, sonst könnten wir anschließend noch 8 Coverversionen hören, u.a. "Wir trafen uns in einem Garten" (2Raumwohnung), "Der letzte Optimist" (Judith Holofernes) oder "Fragezeichen" (Nena). Namenfallenlassen Teil 30: Elvis Presley
12. Immer wenn ich an dich denke, stirbt etwas in mir
Dirk: Hier wechseln sich Punkrock und Balladen schön ab. “Wenn Liebe ein Verbrechen ist, stell’ mich vor Gericht”. Genau da ist er jetzt!
Ingo: Das Zitat wollte ich gerade auch aufgreifen. War mir aber zu lang. ;-) “Langweilige Stille im Auge des Orkans”... jetzt packt er aber noch alles aus.
Dirk: Ein schönes Liebeslied. Im Vorfeld habe ich mehrmals gelesen, dass ihn Trump, Brexit, AfD und der ganze Quatsch, der zuletzt passierte, so aufgeregt hätten - aber textlich habe ich davon wenig gehört. Das haben Kettcar zuletzt deutlich besser hinbekommen.
Ingo: Stimmt. Aber wirklich politisch war er auf seinen Alben ja noch nie. Das machen Wiebusch & Co. auch überzeugend genug.
Oliver: Oh, gleich schon wieder vorbei.
Dirk: “Ich bin der Letzte mit einem Bierglas in einer Welt voller Champagner” - da hat er sich bei Noels “He's like a man with a fork, in a world of soup” angelehnt...
Oliver: Ganz schön viele Gallaghers in einer Thees-Vorstellung. Aber Namenfallenlassen ist ja hip ;-)
Fazit:
Oliver: Musikalisch trifft es sehr meinen Geschmack. Bei den Texten gibt es glaube ich noch so einiges zu entdecken. Freue mich auf die nächsten Durchläufe. Wobei ich ernsthaft überlege, die Platte nach Seite 1 gar nicht umzudrehen.
Ingo: Wir würde die Mutter in Uhlmanns Buch “Sophia, der Tod und ich” sagen? “Toll, toll, toll, toll, toll,...”. Ein echtes Comeback und die Sehnsucht nach einem neuen Tomte-Album wird auch (fast) gestillt. Tolle Hymnen, einige tolle Texte. Rundum gelungen. “Was wird aus Hannover” könnte mich mit der Zeit noch richtig packen.
Dirk: Deutlich besser als “#2”. Die erste Plattenseite hat auch mir besser gefallen. Ob es auch von “Junkies und Scientologen” eine Lego-Plattencover-Version geben wird? Würde gut zu meinen beiden anderen LPs passen. Also bitte, Christoph und GHvC!
8,5 Punkte
AntwortenLöschenSeite 1: 9 Punkte
AntwortenLöschenSeite 2: 8 Punkte
insgesamt: 8,5 Punkte
Nach dem Konzert muss ich meine Wertung noch mal erhöhen. Selbst das blöde Avicii hat live super funktioniert, somit bleibt für mich nur noch ein kleiner "Ausfall" (Katy Grayson Perry) und zwei Hälften, die sich nahezu gleichwertig gegenüber stehen. Und ja die Bläser in "Satellit" sind toll, Oliver ;-).
AntwortenLöschen9
8.5
AntwortenLöschenÜberraschend gut. 8 Punkte
AntwortenLöschenErste Plattenseite super, zweite deutlich schlechter. Zusammen: 7,5 Punkte
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