Das bisher schwächste Album von Belle & Sebastian ist - da muss man nicht diskutieren - „Storytelling“, der Soundtrack zum gleichna...

Belle & Sebastian - Days Of The Bagnold Summer


Das bisher schwächste Album von Belle & Sebastian ist - da muss man nicht diskutieren - „Storytelling“, der Soundtrack zum gleichnamigen Film von Todd Solonz, aus dem Jahr 2002. Mit Sorge vernahm man daher, dass es sich bei „Days Of The Bagnold Summer“ ebenfalls um die musikalische Untermalung eines Film - in diesem Fall um die filmische Umsetzung der Graphic Novel gleichen Titels von Joff Winterhart - handeln würde. 

Aber Regisseur Simon Bird überraschte wohl auch die Band mit dem Wunsch nach der Verwendung von Belle & Sebastian-Klassikern („I Know Where The Summer Goes“ und „Get Me Away From Here I’m Dying“), die hierzu neu aufgenommen wurden, und outete sich als Fan der Schotten, der auch das ältere und bisher sowohl unveröffentlichte als auch nicht fertiggestellte „Safety Value“ in seinem Film haben wollte. 

Zwar wurde im Gegensatz zu „Storytelling“ glücklicherweise auf das Einfügen kurzer Monologe verzichtet (sie finden sich im abschließenden „We Were Never Glorious“ integriert), an den Instrumentals „Jill Pole“ und „The Colour’s Gonna Run“ führte aber leider kein Weg vorbei. Die musikalischen Tendenzen der letzten Veröffentlichungen von Stuart Murdoch & Co. (Stichworte Disco, Elektropop und Funk) blieben außen vor und mit „Safety Value“, dem nach „Sally Cinnamon“ (The Stone Roses) klingenden „Sister Buddha“, „Did The Day Go Just Like You Wanted?“ und dem zarten, von Sarah Martin gesungenen „Another Day, Another Night“ finden sich klassische Folk- und Indiepopsongs, die auch gut in die Frühphase der Band passen würden. Besser als „Storytelling“ ist „Days Of The Bagnold Summer“ somit auf jeden Fall.




Ganz anders dagegen die leisen "I'll keep it inside" und "Another day, another night", die von nicht viel mehr als einer Gitarre und den Stimmen von Sarah Martin und Stuart Murdoch zehren. Die zarte Fragilität wird noch dadurch unterstrichen, dass beide Songs zusammengenommen auf gerade einmal dreieinhalb Minuten kommen und ihnen aufgrund ihrer Kürze etwas Skizzenhaftes, Unfertiges anhaftet. Da glimmt er für einen Augenblick wieder auf, der Zauber der vergangenen Zeiten. (…)
"Days of the Bagnold summer" verzichtet auf den ganz großen Pomp und knüpft an die frühe und mittlere Phase der Band an. Einziger Ausreißer ist die erste Single, "Sister Buddha", die mit ihrem breiten Sound, dem treibenden Schlagzeug und den perlenden Gitarren locker "Girls in peacetime want to dance"" entsprungen sein könnte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Belle & Sebastian heuer nicht mehr diese prickelnde Begeisterung entfachen wie zu ihren Anfangszeiten. Müssen sie aber auch nicht. So lang ist man nun schon miteinander gegangen, so vertraut ist man mittlerweile, da bereitet jedes Wiederhören einfach Freude.
(Plattentests)






6 Kommentare:

  1. Und besser lals diese drei zuletzt veröffentlichten EPs ist es auch allemal.

    7,5

    AntwortenLöschen
  2. Besser als der andere Soundtrack und als Fan-Boy: 7,5 Punkte

    AntwortenLöschen
  3. Felix sagt:
    Belle & Sebastian - Days Of The Bagnold Summer (leider eine Enttäuschung, zum Glück „nur“ eine Soundtrack. Keine Angst B&S, ich werde immer zu euch stehen!
    5

    AntwortenLöschen