Gleich beim Opener „Repetitioner“ schnellt der Ausschlag beim Retrometer in die Höhe und man fragt sich ob es so klingen würde, wäre Jim Kerr nicht 1978 in Glasgow bei den Simple Minds sondern nahezu zeitgleich in Manchester bei Joy Division, in Liverpool bei Echo & The Bunnymen oder in London bei den Psychedelic Furs gelandet.
Auf „Memorial“, dem Debütalbum von Thus Love, bekommen wir nämlich düsteren Post-Punk mit einer gehörigen Portion an Drama, Pathos und Glamour zu hören. Dieser hat jedoch nicht bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel und stammt auch nicht aus den musikalischen Zentren des Vereinigten Königreiches, sondern ist frisch und aus dem kleinen Städtchen Brattleboro in Vermont.
Dort leben die drei Trans-Künstler Echo Mars (she/her), Lu Racine (he/him) und Nathaniel van Osdol (they/them) gemeinsam in einer Wohngemeinschaft, ließen sich auch von der Pandemie nicht von ihrem gemeinsamen musikalischen Weg abbringen und nahmen im eigenen Homestudio die nun vorliegenden 10 Songs auf. Vielleicht ist es diese DIY-Umsetzung, die „Memorial“ so klar und roh, zupackend und nostalgisch klingen lässt.
„Memorial“ ist als CD, Kassette und LP (pink Vinyl) erhältlich.
7,5 Punkte
AntwortenLöschen8 Punkte
AntwortenLöschenDen Sound mag ich, nur die Songs müssten sich noch mehr festsetzen. 7 Punkte
AntwortenLöschen