Die Zeiten des niedlichen, anschmiegsamen Gitarrenpops sind vorbei. Bei Alvvays dürfen die Sechssaiter nun auch einmal beißen, kratzen und knurren („Pharmacist“, „After The Earthquake“, „Belinda Says“), ohne dass die Songs ihre Eingängigkeit verlieren würden („Easy On Your Own?“). Bei „Tom Verlaine“ dürfen die leiernden Gitarren-Sounds schon ein wenig nach My Bloody Valentine klingen, „Many Mirrors“ weckt Erinnerungen an Lush und bei „Pressed“ kommen einem The Smiths in den Sinn.
Auf „Pomeranian Spinster“ ziehen Molly Rankin (Gesang, Gitarre), Alec O'Hanley (Gitarre, Keyboards, Bass), Kerri MacLellen (Keyboards), Sheridan Riley (Schlagzeug) und Neuzugang Abbey Blackwell (Bass) das Tempo deutlich an und zeigen sich von ihrer unbekannten (fast schon punk-)rockigen Seite, während bei „Very Online Guy“ und „Bord In Bristol“ die Keyboards den Takt angeben.
Mit verantwortlich für den raueren Sound der Band ist ihr Produzent Shawn Everett (The War on Drugs, Kacey Musgraves), der sie dazu aufforderte alle sorgfältigen Planung außer Acht zu lassen und das Material einfach mehrmals komplett im Studio live zu spielen. So wurde „Blue Rev“ zweimal von vorne bis hinten dargeboten, mit nur 15 Sekunden Pause zwischen den einzelnen Songs und nur 30 Minuten zwischen den einzelnen Aufnahmen des Albums.
„Blue Rev“ ist nach „Alvvays“ (2014) und „Antisocialites“ (2017) das dritte und vielfältigste Album des kanadischen Quintetts. Die lange Wartezeit lässt sich einerseits durch die COVID-19 Pandemie erklären, die gemeinsame Sessions im Studio lange verhinderte, als auch durch weidere widrige Umstände, beispielsweise einen Einbruch in die Wohnung von Molly Rankin, bei dem mehrere Demos gestohlen wurden.
„Blue Rev“ steht aktuell bei Metacritic bei 86/100 Punkten und ist als CD, Kassette und LP (transparent crytsal Vinyl, marbled blue Vinyl, turquoise Vinyl) seit dem 7. Oktober erhältlich.
With more sonic and compositional complexity, it would be easy to ignore than these 14 tracks are, at their core, classic Alvvays songs: "Many Mirrors" has jangling arpeggios and a light-refracting chorus that's up there with any hook from Antisocialites, while "Easy on Your Own?" is an absolutely devastating account of the aimlessness of early adulthood, with Ranking plaintively asking, "How do I gauge / Whether this is stasis or change." Every song is packed with images as vivid as photographs, which come into focus with repeat listens: "Drive-through crying in a milkshake" on the boppy "After the Earthquake," or "A closet full of lace acquired recently" on "Velveteen." The very Smiths-y jangle of "Pressed" swells into a gorgeous outro of "I won't apologize for something I'm not sorry for," with Rankin rhyming "apologize" with some dizzyingly perfect non-sequiturs: "This cocktail is overpriced" and "Holy water, lemon rind."It all amounts to a densely packed album, with most tracks clocking in at less than three minutes and all of them stuffed to the brim with synth interludes, feedback freakouts and snippets of drum machines. Its Alvvays least penetrable, most challenging album yet — but one that still preserves the band's best qualities, sounding chaotic and painstaking at the same time.(exclaim)
Steht ihnen gut, der Sound. 8 Punkte.
AntwortenLöschen7 Punkte
AntwortenLöschenSchön, dass Alvvays jetzt vielfältiger klingen, noch schöner wäre es, wenn mir die Lieder besser im Gedächtnis haften bleiben würden. 7 Punkte
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