Beim niederländischen Singer/Songwriter Johannes Sigmond waren wir etwas spät dran und entdeckten ihn erst mitten in seiner „Jupiter“-Trilog...

Blaudzun - Latter Days


Beim niederländischen Singer/Songwriter Johannes Sigmond waren wir etwas spät dran und entdeckten ihn erst mitten in seiner „Jupiter“-Trilogie, nachdem er zuvor bereits in seiner Heimat mit goldenen Schallplatten ausgezeichnet wurde und den Sprung an die Spitze der Albumcharts geschafft hatte. Bei Platten vor Gericht stehen daher für Blaudzun bisher erst eine Top 30- („Jupiter (Part II)“; 2017) sowie eine Top 60-Platzierung („Lonely City Exit Wounds“; 2022) zu Buche.

Mit seinem Album „Latter Days“ wird Blaudzun sicherlich ein weiterer Eintrag in diese Erfolgs-Liste gelingen - auch wenn es zur falschen Jahreszeit veröffentlicht wurde: Denn es gibt größtenteils leichtfüßig-melodiösen Gitarrenpop („Better Man“, „Pin“, „Dreamers“, „Summer Song“) zu hören, bei dem man die Abdeckplane von seinem Cabrio entfernen und zu den ersten wärmenden Sonnenstrahlen des Jahres eine Spritztour unter rosa Kirchblüten vor blauem Himmel unternehmen möchte. Passend dazu ist „Latter Days“ nicht nur auf black Vinyl sondern in limitierten Auflagen auch auf pink bzw. blue Vinyl erschienen. Aus dem Autoradio sollten bei dieser Fahrt Songs von Blaudzun, Gus Black, R.E.M. oder Arcade Fire erschallen. 
Die nicht ganz so offensichtlichen Hits des Albums sind jedoch „Coma“ und „Faint Of Heart“, „Shades“ und „Prophecy“ klingen nach den 80er Jahren und besonders auffallend sind die Streicherarrangements bei „Bonfire“ geraten. Im Gegensatz dazu steht die rein akustisch gehaltene Ballade „Spark Chaser“.

Blaudzun in Deutschland:
26.03.15 Hamburg, Hebebühne
27.03.25 Berlin, Privatclub
28.03.25 Köln, Artheater


 


Auf dem Album macht sich Blaudzun Gedanken um Themen wie Entfremdung, Existenz- und Zukunftsängste, Zweifel und Hindernisse, die es zu überwinden gibt. Selbst Tracks wie die vorab veröffentlichte Single „Bonfire“ - in der es immerhin darum geht, die Geister der Vergangenheit in einem Freudenfeuer zu verbrennen - kommen dann noch moll-lastig und mit einer düsteren Note daher. Allerdings findet der Musiker Blaudzun im Gegensatz zum Texter immer genau die richtige Balance Zuversicht und Verzweiflung musikalisch mit entsprechend gesetzten Akkordwechseln und Harmoniefolgen, die sich nie nur einer Gemütslage verpflichtet fühlen, auszutarieren. Und natürlich ist Blaudzun – selbst in Songs wie in dem dräuenden „Faint Of Heart“ - am Ende kein musikalischer Trauerkloß, sondern weiß den Zuhörer immer mit druckvollen Power-Chords und pulsierenden Grooves bei Laune zu halten. 




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