Kinder, wie die Zeit vergeht! Der kleine Jake Bugg, der neulich, im Alter von 18 Jahren, sein Debütalbum veröffentlichte und damit Platz 1 der UK Charts erreichte, ist gar nicht mehr so klein, sondern mittlerweile 30 Jahre alt, und hat in seiner Discography bereits fünf Alben stehen, die alle im Vereinigten Königreich die Top Ten erreichten.
Das dürfte auch „A Modern Day Distraction“ gelingen. Bugg schrammelt sich auf 12 Songs durch Indierock, Britpop, Folkrock und Bluesrock und ist damit von modern so weit entfernt wie von einer Top Ten Platzierung in Deutschland.
In einer Playliste würde sich beispielsweise „Breakout“ gut hinter The La’s machen, „Never Said Goodbye“ passt prima zu Cast, über „Keep On Moving“ würde sich Miles Kane freuen und „Got To Let You Go“ ist eine The Beatles-Replika, wie wir sie auch auf den Soloalben von Liam Gallagher finden konnten. Der musikexpress nennt neben britischen vor allem US-amerikanische Vorbilder, das sind aber die Songs bei denen ich eher weghöre („I Wrote The Book“ oder das schmalzige „All That I Needed“):
Die beiden größten Brillenträger des Rock’n’Roll – Buddy Holly und Roy Orbison („All That I Needed“) – klingen dabei genauso durch wie die elektrifizierten Simon & Garfunkel („Beyond The Horizon“) oder John Fogerty („I Wrote The Book“). Was bei all diesen US-Referenzen Freunde des insular geprägten Teils der Rockhistorie am meisten zu Begeisterungsstürmen bewegen dürfte, sind drei perfekte Britpop-Peergroup-Nummern („Never Said Goodbye“, „Got To Let You Go“ sowie „Still Got Time“), die Oasis‘ melodische Beatles-Besessenheit besser aufgreifen als so vieles aus dem getrennten Hause Gallagher seit Mitte der 90ies.
„A Modern Day Distraction“ ist als CD und LP (black Vinyl, crystal clear Vinyl, Picture Disc) erhältlich.
Jake Bugg in Deutschland:
10.11.24 Köln, Luxor
12.11.24 Berlin, Lido
7 Punkte
AntwortenLöschen6 Punkte
AntwortenLöschenBesser als erwartet. 7 Punkte
AntwortenLöschenEndlich wieder zurück zu alter Stärke 9 Punkte
AntwortenLöschen