The Linda Lindas - No Obligation


The Linda Lindas haben sich nach dem japanischen Film „Linda Linda Linda“ (2005) benannt, der seinen Namen wiederum vom Song „Linda Linda“ (1987) der japanischen Punk Rock Band The Blue Hearst hat. Als dieser veröffentlicht wurde, war noch keine der vier Lindas geboren und auch den Film hätte bestenfalls die Oma der Band im Kino sehen können, denn Bela Salazer ist bereits stolze 20 Jahre alt. Die anderen Protagonistinnen, die sich übrigens auf der Bühne Linda Linda No. 1 (Bela Salazer), Linda Linda No. 2 (Eloise Wong), Linda Linda No. 3 (Lucia de la Garza) und Linda Linda No. 4 (Mila de la Garza) nennen, sind derzeit 16, 17 sowie 14 Jahre alt.

Die 12 Songs für das zweite Album von The Linda Lindas wurden zwischen Schule und Tourneen (u.a. im Vorprogramm von Green Day, Smashing Pumpkins oder Paramore) komponiert, aufgenommen und (wie beim Debütalbum „Growing Up“) vom Vater der beiden de la Garza-Schwestern produziert. Auf dem von Epitaph Records veröffentlichten „No Obligation“ (opaque turquoise Vinyl, frosted coke bottle Vinyl, green & white galaxy Vinyl, orange & white galaxy Vinyl, pink translucent Vinyl, eco-mix Vinyl) haut uns das weibliche Quartett in knackigen 35 Minuten Punk-Rock („No Obligation“), Garage Rock („Don't Think“), Pop-Punk („Too Many Things“), New Wave („Lose Yourself“), Power Pop („Once Upon A Time“), Indierock („All In My Head“) und Rock en español („Yo Me Estreso“) um die Ohren. Und wem das alles noch nicht verrückt und punkig genug ist, dem sei noch erklärt, dass Weird Al" Yankovic auf „Yo Me Estreso“ Akkordeon spielt.


"All in my head" ist ein Bubblegum-Überhit, den man in einer solchen Treffsicherheit selten zu Gehör bekommt und der ob der Adoleszenz seiner Urheberinnen doppelt überrascht. "I'm getting better, if that's what I'm supposed to do", erklärt sich Lucia de la Garca an den Vocals bereit – und entlarvt damit den immer noch ausbaufähigen Umgang unserer Gesellschaft mit Mental-Health-Themen. Knaller. Handelsüblicher Pop-Punk à la "Too many things" ist daneben natürlich völlig innovationsbefreit, hat aber mit Ohrwurmmelodie, knusprigen Palm-Mute-Akkorden und wohldosierten Ausbrüchen an den richtigen Stellen alles, was das Genre erfordert und das Herz begehrt. "No obligation" versammelt zwölf mehr als stabile Songs dieser Art zu einem zweiten Album, das alles genau richtig angeht.


 


 





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