Jetzt wird es traurig. Denn dass es nach dem Tod von Mimi Parker keine weiteren wundervollen Alben von der Slowcore-Legende Low geben würde,...

Alan Sparhawk - White Roses, My God


Jetzt wird es traurig. Denn dass es nach dem Tod von Mimi Parker keine weiteren wundervollen Alben von der Slowcore-Legende Low geben würde, war klar. Dies hatte Alan Spearhawk auch klar gestellt: „Low is and was Mimi. It was amazing. I'm grateful.“ 
Auch wir sind dankbar für 13 Studioalben. Und natürlich die „Christmas“ EP.

Alan Sparhawk hat, nachdem seine Frau und musikalische Partnerin vor rund zwei Jahren im Alter von 55 Jahren einer Erkrankung an Eierstockkrebs erlag, offenbar auch Trost in der Familie sowie der Musik gefunden und diese beiden Lebensbereiche miteinander kombiniert. Er gründete zwei musikalisch unterschiedlich ausgerichtete Projekte, nämlich Derecho Rhythm Section und Damien, letzteres betreibt er mit seinem und Mimis Sohn Cyrus.

Eine erste Albumveröffentlichung und gleichzeitige Trauerbewältigung erfolgt jedoch unter seinem eigenen Namen. Und die Abgrenzung zu Low sollte auf „White Roses, My God“ wohl möglichst groß geraten:  So experimentiert Sparhawk mit Synthesizern, Drumcomputern und improvisierten Gitarrensounds. Das klingt spannend - wäre er nicht der Versuchung erlegen, auch mit dem Vocoder zu spielen, denn nun klingen alle 11 Songs so, als würden diese von den Chipmunks gesungen. Was uns auch irgendwie wieder zum Einstiegssatz zurückführt.  


Mit “White Roses, My God” zeigt sich Sparhawk ungeschützt und verletzlich – ein Mann, der sich durch einen Dschungel aus Trauer, Erinnerungen und neuen Identitätsfragen kämpft.
Der Verlust seiner musikalischen Partnerin schwingt in jedem Song mit. Was bleibt, ist eine Art Klang-Tagebuch, das sich in seiner Zerrissenheit widerspiegelt.
Interessanterweise findet sich jedoch auch ein neuer Drang zum Experimentieren: Verzerrte, fast punkige Passagen erinnern an Sparhawks Arbeiten mit dem Retribution Gospel Choir, während an anderer Stelle sparsame Gospel-Motive erklingen, die ein Echo an seine mormonische Kindheit darstellen.


 


 




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