Wieso höre ich denn jetzt ständig The Cure und The Cranberries aus Liedern heraus? Vielleicht würde Christoph als Vergleich für „Adah“ von ...

Desperate Journalist - No Hero


Wieso höre ich denn jetzt ständig The Cure und The Cranberries aus Liedern heraus? Vielleicht würde Christoph als Vergleich für „Adah“ von einer seiner Lieblingsband keine weitere Band mit C nennen, sondern eine andere Lieblingsband, nämlich The Organ. Und würde das düstere „Silent“ nicht perfekt auf „Disintegration“ passen? Nur der Gitarrist denkt wohl zeitweise, dass er Mitglied bei Pink Floyd sei…

Im Mittelteil des Albums starten Desperate Journalist ein paar klangliche Experimente, denn solch einen elektronischen Holter-die-Polter-Beat wie auf „Underwater“ haben wir von Robert Smith & Co. noch nicht zu hören bekommen. Im Mittelpunkt steht jedoch immer der Gesang von Jo Bevan, die ihre Vokale wirklich gern langgezogen singt, so dass mir auch Björk ein paar Mal in den Sinn kommt („Underwater“, „You Say You're Lonely“). Die häufig auftretenden 8oies Synthesizer-Klänge erinnern, beispielsweise bei „Comfort“, an Metric.
 
Desperate Journalist sind eine Londoner Band, die aus Jo Bevan (Gesang, Synthesizer), Simon Drowner (Bass, Synthesizer), Rob Hardy (Gitarre, Synthesizer) und Caroline "Caz" Helbert (Schlagzeug) besteht und mittlerweile fünf Alben veröffentlicht hat. „No Hero“ ist als CD, Kassette und LP (white Vinyl, black & white marble Vinyl, curaçao Vinyl) über Fierce Panda erschienen.

Desperate Journalist konnten drei ihrer bisherigen vier Alben bei Platten vor Gericht in den Top 20 platzieren: 
Desperate Journalist“ (2014; 7,667 Punkte; #19)
Grow Up“ (2017; 7,200 Punkte; #67)
In Search Of The Miracolous“ (2019; 7,667 Punkte; #17)
Maximum Sorrow!“ (2021; 7,750 Punkte; #19)


 


„No Hero“ klingt, als hätte eine Gruppe verbitterter New Romantics den Valentinstag hassen gelernt. Die Gitarren ertrinken in Chorus-Effekten, der Bass schraubt sich wie bei Joy Division in die Höhe. Eisige Keyboards bedecken die Arrangements wie feiner Schnee, in „Adah“ etwa, wo zu stoischen E‐Drums breitbeinige Powerchords anschwellen. Durch „Con­so­la­tion ­Prize“ galoppieren U2-Gitarren, das shoe­gazi­ge „Silent“ lässt Echo & The Bunnymen anklingen. Alle Heldentaten von Des­pe­rate Journalist beziehen sich auf vergangene Zeiten.





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