CDstarts.de sagt: Der wohl markanteste Unterschied zwischen Belasco und anderen vergleichbaren britischen Musikkapellen ist der, dass die dr...

Belasco - 61



CDstarts.de sagt:

Der wohl markanteste Unterschied zwischen Belasco und anderen vergleichbaren britischen Musikkapellen ist der, dass die drei Londoner Musiker auch vor der Veröffentlichung ihres bereits vierten Studioalbums noch relativ unbekannt sind.
Zu Unrecht, wie nach dem Hören von „61“ anzumerken ist. Zwar ist ihre Musik
weniger Stadionrock kompatibel als die von Chris Martins Coldplay. Deutlich unkitschiger, deshalb auch nicht so chartverträglich, als die in ihrer musikalischen Bandbreite doch eher beschränkten Keane. Und auch kein so Hymnen lastiger Sound Marke Starsailor oder Embrace. Dennoch haben Belasco das Potential berührende, wie auch rockige Überraschungen aus ihrem britischen Hut zu zaubern.

Der Opener „The Earth“ ist ein erfrischender, mit einprägsamem Refrain ausgestatteter Rocksong, der im Laufe seiner Spielzeit zu einem kleinen, von treibenden Gitarren angestachelten Juwel anwächst. „Swallow“ wirkt dagegen zunächst sehr balladesk. Doch angetrieben durch das kraftvolle und energiegeladene Schlagzeugspiel von Bill Cartledge, entwickelt sich das Lied schließlich zu einem der stärksten dieser Platte. „Ask Me“, „What If God“ und „Buterflies“ sind im Vergleich dazu leider nur nette, harmlose Lieder, die nicht wirklich schlecht sind, aber auch keinen erwähnenswert bleibenden Eindruck hinterlassen. Etwas zu kraftlos vorgetragen und zu sehr sich an denen uns durch Radio und TV eingeimpften „Sing Sang“-Melodien der Red Hot Chili Peppers orientierend wirkend. Auch die punkige, an Iggy Pop oder The Smiths angelehnte Attitüde von „On A Wire“ möchte man den Jungs nicht wirklich abkaufen.

Belasco spielen dann groß auf, wenn sie in einer unkomplizierten, kraftvollen, wie auch gefühlvollen Art und Weise, ihr vorhandenes musikalisches Talent umsetzen. So wie bei dem brillanten „In The End“. Hier beschenkt uns die Band mit einer an Perfektion grenzenden Rock-Nummer, die den BritPop-Olymp in neuem Glanze erstrahlen lässt. Bedächtig angehend, hangelt sich der wohl beste Song ihrer Karriere, zu einem fulminanten Finale mit verzerrten Gitarrenriffs und pompösen Melodien empor. Besser geht’s nicht. Auch das akustische „Lawman“, versehen mit einer herrlich eingängigen Melodie und spärlichem Gitarrenspiel gehört zweifelsohne zu den Höhepunkten auf „61“. „Finest Thing“ ist der fulminante Abschluss eines wirklich guten Rockalbums. Die durch die Stimme Brownlows und ihrer Sanftheit träumerisch anmutende Atmosphäre, hinterlässt beim Hören Glücksgefühle. Abgesehen vom überflüssigen, als Hardrock Song konzipierten „Joseph Conin“, liefern Belasco mit „61“ ihr bis dato beste und überzeugendste Leistung ab.

„Diese Platte sind wir, und hat alles, was uns ausmacht, unseren Sound.“ (T. Brownlow)

Noch etwas mehr „Finest Things“ und ein paar weniger „Butterflies“ hätten dieser Platte dennoch gut getan. Denn am authentischsten funktionieren Belasco mit denen für viele britische Bands so typischen, episch ausufernden Rocknummern. Abschließend bleibt die Hoffnung, dass diese Formation aus London mit „61“ endlich den Durchbruch schaffen wird, um dann in einem Atemzug mit all den anderen so erfolgreichen Poprockern „von der Insel“ genannt zu werden. Verdient hätten Sie es auf jeden Fall.


Homepage
MySpace (On A Wire und What If God sind vom aktuellen Album)

4 Kommentare:

  1. Warum wurden wir hier nicht gewarnt, dass Belasco jetzt rrrrocken und dass "61" etwas für Marcell wäre?!
    Jetzt habe ich den Salat, äh, die CD...

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  2. ... eine 7 Punkte CD übrigens.

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  3. Ja leider rocken sie. Aber leider nicht gut, eher so fies wie Feeder. Schmalz gepackt in Gitarren Marke Soundgarden oder was weiß ich.

    Und die Stimme erinnert an den unsäglichen Bono.

    Was hat der Schreiberling von CDstarts.de für seine Lobeshmyne bekommen? Dem Typ wünsche ich Sackratten ;-)



    -3- Punkte

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  4. Oh da möchte ich mich doch für die Schärfe meiner Wortwahl entschuldigen und Besserung geloben.

    Ich mochte das erste Album von Keane, di ersten beiden von Coldplay und natürlich auch Queens Of The Stone Age. Aber man kann doch nicht gleichzeitig Schmachtpop und harten Rock machen. Das wird doch Murx.

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