Die italienische und seit vielen Jahren in Berlin lebende Musikerin und Produzentin Caterina Barbieri hat sich ein wenig Zeit gelassen für ihr fünftes Studioalbum. Wir erinnern uns: Noch vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie hatte sie unter dem Namen MissinCat ihr letztes Album „10“ veröffentlicht und erstmals alle Lieder in ihrer Muttersprache gesungen.
Seitdem sind ziemlich genau fünf Jahre vergangen und MissinCat hat ein paar Veränderungen vorgenommen: Erstmals hat sie einige Texte zusammen mit jemand anderem - der Sängerin und Songschreiberin Alexia Peniguel, alias Alex St. Joan - geschrieben. Den Großteil des Albums hat sie selbst produziert und abgemischt, aber für einige Songs Anton Líni Hreiðarsson als zusätzlichen Produzenten (und Musiker) hinzu gezogen. Neben einigen neuen Liedern finden sich auf „Earthling“ auch einige ältere Songs, die Jahre auf ihrer Festplatte schlummerten und sich vielleicht deshalb für den Einfluss von außen qualifiziert haben. Das Album entstand in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Me And My Drummer Drummer Matze Pröllochs und Marius Kiefer (Cello). So dass der minimalistische Indiepop, der sich auf Barbieris Gesang sowie ihre Gitarren- und Synthesizeruntermalung fokussiert, durch elektronisch pluckernde Beats und akustisches Schlagzeug sowie warme Streicherklänge ergänzt wird. Der italienische Pianist Federico Albanese ist auf „Hit My Heart“ zu hören. Am Titel des Songs lässt sich auch schon erahnen, dass MissinCat für „Earthling“ auch zur englischen Sprache zurückgekehrt ist. Ein Blick auf die Trackliste zeigt zudem, dass am Ende des Album eine wunderschöne Coverversion thront: „Karma Police“ von Radiohead.
Überraschend ist, dass „Earthling“ bisher nur digital erhältlich ist.
Die Lieder auf dem neuen Album von MISSINCAT sind über einen Zeitraum von zwei Jahren konzipiert und aufgenommen worden. Sie wirken zerbrechlich und elastisch zugleich und sind komplett befreit von allem überflüssigen musikalischen Schnick-Schnack. Ein erstaunlich minimalistisches und zugleich reichhaltiges Popalbum mit Liedern zum Träumen und Abheben auf der einen, aber mit Geschichten zum Nachdenken über die menschliche Natur auf der anderen Seite.
7 Punkte
AntwortenLöschenGefällt mir wieder besser als die letzten Alben. 7 Punkte
AntwortenLöschenIch lege sogar noch einen halben Punkte drauf: 7,5 Punkte.
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