Die britische Singer/Songwriterin Paris Paloma verfügt über keinen eigenen Wikipedia-Eintrag - im Gegensatz zu ihrem Song „Labour“.   Der S...

Paris Paloma - Cacophony


Die britische Singer/Songwriterin Paris Paloma verfügt über keinen eigenen Wikipedia-Eintrag - im Gegensatz zu ihrem Song „Labour“.


 


Der Song wurde im März 2023 veröffentlicht und war der erste, den die aus Derbyshire stammende Paloma professionell in einem Studio aufgenommen hatte. „Labour“ wurde  von ihr aus zwei bereits bestehenden Songfragmenten zusammengesetzt, bietet ein akustisches Grundgerüst samt außerordentlichen Harmoniegesängen und sorgte mit seinem Text, der eine missbräuchliche Beziehung beschreibt und die Geschlechterungleichheit in der patriarchalische Gesellschaft kritisiert, in Windeseile zu einer feministischen Hymne und zu einem viralen Hit, der seine Streams und Aufrufe in Millionen zählt.

Mittlerweile gibt es auch das 15 Song starke Debütalbum von Paris Paloma. „Cacophony“ ist eine konsequente Fortführung dieses Weges, denn einerseits werden auf dem Album Themen wie weibliche Wut, gesellschaftliche Erwartungen an Frauen, Sexismus und tief verwurzelte Frauenfeindlichkeit behandelt und mit griechischer Mythologie und Fantasy verwoben und andererseits überraschen die zwischen Artpop, Folk und Dark Pop angesiedelten Songs immer wieder durch reichhaltige Arrangements und opulenten sowie vielschichtigen Stimmeinsatz. So können einem beim Hören des Albums - dem man vorwerfen darf. etwa zu lang geraten zu sein - Laura Marling, Phoebe Bridgers, Aurora oder Florence + The Machine in den Sinn kommen.  

Cacophony“ ist als CD und Doppel-LP auf black oder red Vinyl erhältlich. Für den Albumtitel hat sich Paris Paloma, über den Schöpfungsmythos sinnierend, von Stephen Freys „Mythos“ inspirieren lassen - im Gegensatz zu mir ist sie wohl durch mit dem Roman.   

Paris Paloma wird für drei Konzerte nach Deutschland kommen:
11.09.24 Köln, Die Kantine
12.09.24 Hamburg, Mojo Club
14.09.24 Berlin, Heimathafen Neukölln


 


 


Verlieben kann man sich genauso in das Gitarre pickende "Bones on the beach", wo sich Paloma im Bett liegend vorstellt, wie sie am Strand versteinert – schöne Texte kann sie nämlich auch. Oder in das voluminöse "The warmth", das an Auroras großen Hit "Running with the wolves" erinnert. Und auch in den suchenden Closer "Yeti", in dem Paloma Unterstützung vom amerikanischen Songwriter Old Sea Brigade bekommt, ohne dass der sich dem Stück aufdrängt. Immerhin die zweite Albumhälfte der knappen Stunde von "Cacophony" fühlt sich deutlich kohärenter an als der Beginn. Es ist fast absurd, dass der Gesamteindruck dieses beeindruckenden Erstlings unter seinen vielen unterschiedlichen Ideen leidet. 


 





2 Kommentare: