„… because the greatest love of all, is happening to me…“ singt Whitney Houston direkt in meinen Kopf, wenn ich auf das Plattencover des vie...

London Grammar - The Greatest Love


„… because the greatest love of all, is happening to me…“ singt Whitney Houston direkt in meinen Kopf, wenn ich auf das Plattencover des vierten Albums von London Grammar schaue. 

Ganz so schlimm ist die Mischung aus akustischem Dreampop („Fakest Bitch“), zu Breakbeats pulsierender Electronica („House“), melancholischem Trip Hop („You And I“, „LA“, „Ordinary Life“) und lieblichem Synthpop („Santa Fe“), die einem beim Anhören von „The Greatest Love“ entgegen schallt, aber dann doch nicht.

Das Trio besteht aus Hannah Reid, Dominic Major und Dan Rothman und hat in seiner britischen Heimat die Spitzenplätze der Album-Charts für sich gepachtet: Das Debütalbum „If You Wait“ landete 2013 auf Platz 2, die Nachfolger („Truth Is A Beautiful Thing“ (2017) und „Californian Soil“ (2021)) erreichten die Spitzenposition. 

Vor zwei Jahren konnte ich London Grammar beim Rock en Seine Festival in Paris sehen, jedoch hinterließen sie bei mir keinen bleibenden Eindruck. Daran dürfte auch dieses Album nichts ändern. „The Greatest Love“ ist angenehm, um es nebenbei laufen zu lassen, aber zukünftig wird bei diesen drei Wörtern weiterhin Whitney Houston erschallen.
 
„The Greatest Love“ ist als CD, Kassette und LP (black Vinyl, magenta Vinyl, Picture Disc) erhältlich. 

London Grammar in Deutschland:
05.11.24 Frankfurt, Jahrhunderthalle
07.11.24 Berlin, Velodrom


Weniger experimentell als The xx, weniger existenzialistisch als Por­tis­head beackern sie das Feld der Synthie-Pop-Melancholie, dominiert von Reids Alt­stimme.
Sie ist die Königin von „The Grea­test Love, was sich im Auftakt mit milder Breakbeat-Struktur in „­House“ bereits andeutet. Sie dominiert den Uptempo-Track „Res­cue“ ebenso wie den getragenen Schlüsselsong „Fakest Bitch“. 


 


Doch was noch mehr als die selbstbewusste inhaltliche Inszenierung oder der (vermeintliche) Kontrast von Intimität und Bombast zu faszinieren weiß, ist die Perfektion des Hook-lastigen, klassischen Pop-Kinos in Songs wie „You And I“, „Ordinary Life“, „Rescue“ oder „LA“, wobei sich letztgenannter harmonisch in ähnlich ätherische Dimensionen wie Chris Isaaks „Wicked Game“ schwingt (welches London Grammar ohnehin schon gecovert haben). Sollte es irgendwann doch noch mal zu einer neuen Auftrittsreihe im Lynch’schen Roadhouse kommen, könnten London Grammar mit (ihrer) Leichtigkeit durch- aus die Nachfolge der Chromatics antreten.





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