Platten vor Gericht
  • Startseite
  • Endstand
    • 2024
    • 2023
    • 2022
    • 2021
    • 2020
    • 2019
    • 2018
    • 2017
    • 2016
    • 2015
    • 2014
    • 2013
    • 2012
    • 2011
    • 2010
    • 2009
    • 2008
    • 2007
    • 2006
    • 2005
    • 2004
    • 2003
  • Revisionen
    • Pet Shop Boys
    • My Bloody Valentine
    • Suede
    • Radiohead
    • Depeche Mode
    • Oasis
    • Blur
    • The Verve
    • The Clash
    • Massive Attack
    • The Cure
    • Talk Talk
    • a-ha
    • Smashing Pumpkins
    • U2
    • Morrissey


PVG: Seit „Cast In Steel“ sind sieben Jahre vergangen - welches Album von a-ha hast du seitdem bewusst aufgelegt und am häufigsten gehört?

Volker: Ehrlich gesagt „Cast In Steel“, aber wenn wir das mal außen vorlassen, wird es wohl „Scoundrel Days“ - ihr Bestes - gewesen sein.


PVG: Und schon wieder könnte das neue Album von a-ha das letzte Album von Morten Harket, Magne Furuholmen und Paul Waaktaar-Savoy sein. Glaubst du an eine endgültige Trennung unserer norwegischen Lieblingsband?

Volker: Ich hoffe doch nicht, denn auf jedes so lala Album folgt immer ein Tolles.


PVG: Sollte „True North“ tatsächlich der Schwanengesang von a-ha sein, dann könnte er vom Synth-Pop ihrer meisten Platten kaum weiter entfernt sein. Wie gefällt dir denn der orchestrale Alters-Pop?

Volker: Hmm, ehrlich gesagt dachte ich erst die machen einen internen Wettbewerb für den neuen Bond-Song, aber den hatten sie ja schon. Ist  mir dann doch etwas zu gediegen.


PVG: Für unsere Revision zu a-ha vor vier Jahren hast du ja glücklicherweise Zeit gefunden. Schade, dass dir das danach nur noch einmal gelungen ist. Wo steht denn „True North“ aktuell in deinem persönlichen Ranking?

Volker: Irgenwo zwischen den letzten Dreien, zumindest aufs erste Hören, vielleicht wächst es ja  noch.

„Scoundrel Days“ 9,5
„Hunting High And Low“ 9
„Cast In Steel“ 8,5
„Minor Earth Major Sky“ 8
„East Of The Sun, West Of the Moon“ 7,5
„Analogue“ 7,5
„Stay On These Roads“ 7
„Foot Of The Mountain“ 6
„Lifelines“ 6
„Memorial Beach“ 6


PVG: Welchen Song aus „True North“ würdest du für ein Mixtape auswählen und zwischen welchen anderen Liedern würdest du ihn platzieren?

Volker: „True North“, zwischen irgendwas, das nicht von a-ha ist, damit man nicht merkt, dass früher alles besser war.


PVG: Bei „Cast In Steel“ war es sehr ärgerlich, dass mit „She’s Humming A Tune“ und „Giving Up The Ghost“ zwei Lieder nicht den Weg auf die Schallplatte gefunden haben. Gibt es auf „True North“ Lieder, auf die du verzichten könntest?

Volker: Auch hier, frag mich noch mal wenn ich es öfter geört habe. Aber auf den "Santa Esmeralda"-Teil in "Bluest Of Blue" kann ich sicherlich verzichten.


PVG: Für welche Vinyl-Variante hast du dich denn entschieden? 

Volker: Die Recycled Indie Edition in einem schicken Diarrhoe-Braun.


PVG: Über welches Album unterhalten wir uns denn als nächstes? „Direction Of The Heart“ von Simple Minds, um bei Helden aus den 80er Jahren zu bleiben oder „The Loneliest Time“ von Carly Rae Jepsen, um im Pop-Modus zu verweilen? Oder hast du noch einen Geheimtipp für uns parat?

Volker: Weder das Simple  Minds Album, noch Carly Rae sind mir bisher zu Ohren gekommen, Geheimtipps ja, die ihr hört weniger ;-) 
Benjamin Tod - „Songs I Swore I'd Never  Sing“ kommt zwar auch aus der Country/Americana Ecke, hat aber durch die Stimme ein ums andere Mal schöne The Decemberists Vibes, oder WIM - „Boxer“, wenn es Deutsch sein darf, oder ein bisschen härter Venus Principle - „Stand In Your Light“. Du siehst auf jeden Fall das Motto: Einen Tod müsst ihr sterben!


 


Die partiell um Electronica-Tupfer erweiterten Arrangements gestalten sich angenehm unaufdringlich, während Sänger Morten Harket stimmlich und emotional fast alle, wenngleich auch nicht mehr die allerhöchsten, Register zu ziehen vermag. Nebenbei grüßt er Epigonen wie Coldplay („I’m In“), vor allem aber beweisen a-ha mit allerhand schönen Stücken wie dem Titelsong, „As If“ oder „Summer Rain“, dass ihnen wohlkomponierte Songs immer noch mühelos von der Hand gehen.
Mag das verhuscht Skizzenhafte des „Take On Me“-Jahrhundertvideos mittlerweile (Pop-)Geschichte sein, fast vier Jahrzehnte später zeigt sich das norwegische Trio im Rahmen dieses distinguierten Alterswerks bestens aufgehoben.
(musikexpress)


 


Das Auftaktstück "I'm in" breitet sich in echter Schönheit vor der Zuhörerschaft aus und lässt die Erwartungen an das Folgende direkt anwachsen. Der Song darf sich souverän in die Reihe der großen Kompositionen der Skandinavier einreihen. Leider geht es so nicht weiter. "Hunter in the hills" beispielsweise schleppt sich mühsam dahin und wird zum irritierenden Qualitätsabsturz.
A-Ha bleiben auch im weiteren Verlauf zunächst die harmlos-nette Band von nebenan, bevor das Titelstück erfreulicherweise wieder aufhorchen lässt. Hier zeigt das Trio, das seit der Gründung 1982 und trotz der zwischenzeitlichen Trennung die unverrückbare Formation bildet, seine eigentliche Klasse noch einmal. Stimmig ist hier zudem die Einbindung des Orchester-Instrumentariums, das auf dem Album und im Film eine wichtige Rolle einnimmt. Danach allerdings flacht rasch alles wieder ab. 
(Plattentests)






Für den eher mediokren Wortwitz ihres Bandnamens kann das schwedische Quartett wahrlich keinen Originalitätspreis gewinnen, wie Beverly Kills, eine Bar im Münchener Glockenbachviertel, Beverly Kills, eine Heavy Hardrock Combo aus Remscheid, Beverly Kills, ein Streetwaer Hersteller aus Los Angeles, und Beverly Kills, eine Drag Queen aus Australien, bestätigen können.

Aber wie preisverdächtig ist das Debütalbum von Alma Westerlund (Gesang, Synthesizer), Viggo Mattsson (Bass), Hampus Höggren (Schlagzeug) und John Jonsén (Gitarre), die sich 2018 als Band zusammenfanden? 
Die 11 Lieder bewegen sich zwischen gitarrigem Dreampop, tanzbarem Indiepop und melodischem Post-Punk. „Fantasia“ besticht durch seine einprägsamen, sich in Kaskadenform ergießenden Keyboardklänge, „Chaos In Colour“ durch seine Nähe zu The Cure - und damit sind noch nicht einmal die beiden vorab veröffentlichten Singles „The Getaway“ und „Amour Fou“ positiv herausgestellt.  

„Kaleido“ ist als CD und LP (white Vinyl oder pink marble Vinyl) erhältlich.  


 


Warum soll man sich auf eine Musikrichtung festlegen, wenn man doch so viele Genres zur Auswahl hat? Das müssen sich auch Alma Westerlund und ihre Jungs von dem schwedischen Quartett Beverly Kills gedacht haben, als sie sich daran machten, ihr Debüt-Album „Kaleido“ in Angriff zu nehmen. Denn immerhin bedienen sich Beverly Kills aus den Departements Shoegaze/Dreampop, Postpunk, Psychedelia, Krautrock, New Wave- und Indie-Pop. Und das konsequent und mit erstaunlich konkret strukturierten Songs. Wer mit einem der o.a. Sparten etwas anfangen kann, der ist bei Beverly Kills an der richtigen Stelle – zumal das Ganze auf der Bühne dann auch noch in eine tanzbare Club-Richtung tendiert.
(Westzeit)






„Colapso Calypso“ lautet der Titel des dritten Albums von Chorusgirl und in diesem sind auch schon die Gegenpole, welche die Musik von Silvi Wersing (aktuell als Soloprojekt) ausmachen, benannt: hier die dunklen introspektiven Texten, dort die hellen, schimmernden Melodien. 

Eigentlich hätte der Nachfolger von „Shimmer And Spin“ (2018) bereits deutlich früher erscheinen sollen, aber neben der Pandemie sorgten auch persönliche und familiäre Krisen dafür, dass sich die Arbeit an den zehn Songs hinaus zögerte. So musste Silvi Wersing kurzfristig von London nach Deutschland zurückkehren, um die Pflege ihres demenzkranken Vaters zu übernehmen und ihr eigenes Leben neu zu ordnen. Da wundert es nicht, dass sich die Lieder um Krisen, Turbulenzen, Trauer, aber auch Resilienz und Loslassen drehen. 
Dem gegenüber steht musikalisch - und da trifft es die Selbstbeschreibung auf der Bandcamp-Seite recht passend: Pop noir, jangle and surf, channelling 60s girl groups through 80s alternative/new wave. Auf dieser Seite lässt sich „Colapso Calypso“ auch als CD und LP (black Vinyl) käuflich erwerben.


Her singing in particular feels like an integral instrument here, with its beautiful fluttering calling to mind Liz Fraser on the likes of In The Business Of Dreams. The chilly, expansive dream pop of the record reaches its pinnacle on Sleepless In South London, where Wersing reminds us of just what a master she is at creating an atmosphere. A welcome return for an artist who’s been away too long.
(NARC)


 


‘Minimum Descent Altitude’ provides a swaggering, lurking and dark instrumental break; a snippet of something which I would have loved to have been longer in duration. ‘Pink Elephants’  and ‘Look At Everything, Understand Nothing’ bring similar vibes, buzzsaw beginnings similar to Crocodiles, Trailer Trash Tracys and Dum Dum Girls giving way to haunting vocals.
Inspired by ‘Mulholland Drive’, and by association ‘Sunset Boulevard’, third single, ‘In The Business Of Dreams’ swirls into life, bright eyed and upbeat, trying to help us untangle a dream from a nightmare; sometimes an impossibility in the music and film industry. 
With Colapso Calypso, Chorusgirl pose many questions. It is a reflective, lushly layered nostalgic joy of an album.
(Loud Women)






Unter dem etwas martialischen Namen Skullcrusher findet man einerseits - und recht passend betitelt - einen Dresdener Heavy-Metal-Verein und anderseits das musikalische Projekt von Helen Ballentine.

Von intensivem Hardrock könnte „Quiet The Room“ nicht viel weiter entfernt sein und es ist fraglich, ob die Dresdener SkullCrusher irgendetwas mit der Musik von Skullcrusher anfangen können. Die Gitarren sind hier nämlich akustisch und werden meistens fingergepickt und gezupft!

Die in Los Angeles lebende, aber aus Mount Vernon, New York stammende Helen Ballentine wirft einen Blick zurück auf ihre Kindheit im Haus ihrer Eltern, entschleunigt das Tempo der verträumten, sanften Folk-Songs größtenteils ungemein, streut hier ein Banjo oder eine Geige, dort ein Klavier oder elektronische Sprenksel ein. Fertig ist ihr Debütalbum „Quiet The Room“, das auf CD und LP (black Vinyl, in der limitierten Auflage als pink glass translucent Vinyl) erhältlich ist, aktuell bei Metacritic bei 80/100 Punkten steht und Menschen zu empfehlen ist, die Platten von Phoebe Bridgers, Múm und Sufjan Stevens besitzen. Die Mitgliedschaft im SkullCrusher Heavy-Metal-Verein Dresden e.V. ist nicht notwendig.

Skullcrusher kommt nicht nach Dresden, aber nach Berlin und Köln. Das sind die Termine:
10.02.23 Berlin, Silent Green
11.02.23 Köln, Die Wohngemeinschaft 


 


Quiet the Room is magnificent. A spectral aurora of song, a pre-dawn dream captured in voice, piano, and guitar that’s simultaneously sunbeam light and midnight dark, elegant musings on the nature of memory that actually sound like memories. They’re fractured narratives from the raw footage of an alternately misty and illuminated past. On “Whatever Fits Together,” struck by a solitary bass drum, sprinkled with softly rising banjo and lifted by outstretched wings of swooning vocal, Ballentine asks, “Do you ever look back?/Does it fit together?” before mournfully wondering, “What do I want?/Do I want anything?” (…)
Ballentine has shed the veil of her peers’ convention here entirely, creating something quietly uncompromising, unflinchingly strange, and otherworldly. It’s beautiful, moving, and utterly beguiling.
(Under The Radar)


 


In spite of the album’s beautifully washed out, abstract aesthetics, there are plenty of explicitly memorable moments to be found here. Several songs embrace repetition as a means of disintegrating semblances of structure, and the gorgeous and surprisingly expansive instrumentation throughout crafts a soundscape that is persistently engulfing. While Quiet the Room requires multiple listens to truly unfold itself, it overcomes this slight hurdle by being perfect for almost every situation: it’s hazy enough to complement quiet and focused moments, yet carries the depth required for more dedicated listens. Skullcrusher’s first album may not present a doormat saying ‘welcome’ in bold letters, but it presents one of the most rewarding sonic experiences of the year for those willing to open its undefined doors.
(Sputnik Music)





 

10. Just Mustard - Heart Under (Ltd. Deluxe LP) (4.11.2022)






9. PJ Harvey - B-Sides, Demos & Rarities (6 LPs, 180g) (4.11.2022)






8. Heavenly - Heavenly VS Satan (LP) (11.11.2022)






7. Pale - The Night, The Dawn And What Remains (LP) (25.11.2022)






6. Dan Mangan - Being Somewhere (LP) (28.10.2022)






5. Tim Burgess - Typical Music (Colored Vinyl, 2 LPs) (23.09.2022)






4. Arab Strap - Philophobia (Reissue, 2 LPs, 180g) (11.11.2022)






3. The Cure - Wish (30th Anniversary Edition, remastered, Limited Edition, 2 LPs) (25.11.2022)






2. Panda Bear & Sonic Boom - Reset (LP, yellow Vinyl) (18.11.2022)






1. Ride - 4 EPs (White Vinyl, 2 LPs) (4.11.2022)








10 Fakten zum Neuen Album von Simple Minds:

1. Dieses Jahr feiern die Simple Minds ihr 45-jähriges Bestehen. Als Geschenk für ihre Fans bringen sie ihr 18. Studioalbum - wenn man „Acoustic“ (2016) nicht dazu zählt - zu den Feierlichkeiten mit.

2. Die reguläre Version des Albums bietet 9 Songs in 38:10 Minuten - und tatsächlich bleiben Jim Kerr & Co. erstmals in ihrer Karriere unter der 40-Minuten-Marke.

3. Fans können aber zwei zusätzliche Songs, nämlich „Direction of the Heart (Taormina 2022)“ und „Wondertimes“, auf der Digital und Deluxe Edition finden, sowie „Vision Thing“ und „FIrst You Jump“ als „Exclusive Rehearsal Session“ auf der Super Deluxe Edition.

4. Gute Beobachter haben festgestellt, dass der Titelsong nicht auf dem regulären Album enthalten ist. Ursprünglich wurde dieser Song auch erstmals 2018 als B-Seite von „Magic“, der ersten Single aus dem vorherigen Album „Walk Between Worlds“, veröffentlicht. Der Albumtitel ist laut Plattenhülle „DIRECTION > of > the > HEART“.   

5. Was die beiden Alben auch miteinander verbindet: als Produzenten fungierten Simple Minds gemeinsam mit Andy Wright und Gavin Goldberg.
Aufgenommen wurde „Direction Of The Heart“ in den Hamburger Chameleon Studios, als Teile der Band (Jim Kerr, Charlie Burchill und Ged Grimes) wegen der COVID-19 Regularien nicht nach Großbritannien zurück reisen konnten. Cherisse Osei (Schlagzeug) und Sarah Brown (Backing Vocals) nahmen ihre Parts separat in London auf. Den finalen Mix übernahm Alan Moulder.

6. Bei den Aufnahmen in Hamburg sind die Simple Minds, neben dem Titelsong, zu einigen älteren Kompositionen zurückgekehrt: „Human Traffic“ entstand bereits 2009 (in Zusammenarbeit mit Russell Mael (Sparks)) und wurde damals nicht fertig gestellt, an „Planet Zero“ wurde bereits 2011 gearbeitet und „Solstice Kiss“ geisterte schon durch die Aufnahmen von „Big Music“ und „Walk Between Worlds“. Der älteste Simple Minds Song auf dem Album ist jedoch „Act Of Love“, den Jim Kerr und Charlie Burchill bereits 1978 zusammen schrieben. Und da wäre noch „The Walls Came Down“, ein Lied, das nicht von den Simple Minds ist, sondern 1983 als Single von The Call erschienen war. 

7. „Direction Of The Heart“ gibt es als CD (im Digipack) und Kassette (orange) käuflich zu erwerben. Zudem gibt es, wie erwähnt, die CD als Deluxe Edition im Hardcoverbook. Als Schallplatte sind von „Direction Of The Heart“ zu haben: black Vinyl, orange Vinyl und silver Vinyl.


 


8. Als erster Song kam vorab am 17. Januar 2022 „Act Of Love“ heraus, die Veröffentlichung erfolgte 40 Jahre nach ihrem ersten Auftritt in Glasgows Satellite City und war auch der erste Song, den sie bei diesem Konzert spielten und der Opener des emo Tapes, welches ihnen im gleichen Jahr einen Plattenvertrag einbringen sollte.


 


9. Als Singles folgten noch „Vision Thing“ und „First You Jump“. Chartplatzierungen gelangen beiden Singles nicht. Somit bleibt „Belfast Child“ (von der „Ballad Of The Streets“ EP) ihre einzige Nummer Eins im Vereinigten Königreich, in Deutschland reichte es zu Rang 3.


 


10. Bei Metacritic sind vier Alben von Simple Minds gelistet, keines konnte einen höheren Metascore erzielen als das aktuelle: „Graffiti Soul“ (2009; 58/100), „Big Music“ (2014; 75/100), „Walk Between Worlds“ (2018; 70/100) und „Direction Of The Heart“ (2022; 75/100).

Denn längst gibt es Musik – und es gibt Simple-Minds-Musik. Also Alarmgitarren, Keyboardschlieren, Bummpaff-Schlagzeug in mittlerem Tempo und leicht sozialkritische Texte, die gesungen werden in möglichst naheliegenden Melodien. Dass dabei seit „Don’t You (Forget About Me)“ keine echten Hits mehr, sondern nur noch knapp gescheiterte Hymnen rauskommen, das haben Jim Kerr und seine Jugendkumpels schon fast zur Kunstform erhoben. In diesem Kosmos ist DIRECTION OF THE HEART ein exzellentes Album. In der restlichen Welt? Eher egal.
(musikexpress)




PVG: Ich frage mich schon die ganze Zeit, ob du dir den Wecker stellen musstest, damit du „Midnights“ um Punkt Mitternacht bei einem Streamingdienst hören konntest oder ob du deshalb frühzeitig aus einem Club nach Hause gehen musstest…   
 
Oliver: Klar habe ich mir den Wecker gestellt - wie immer auf halb acht. Bin dann ins Büro gefahren, hab mir einen Kaffee gemacht und meinen Arbeitstag begonnen.
 

PVG: Aber du gehörst schon zu den „Swifties“, die Taylor Swift einen neuen Rekord bei Spotify beschert haben, oder?
 
Oliver: Selbstverständlich bin ich ganz weit davon entfernt, ein „Swiftie“ zu sein. Aber für die zwei Rekorde bin ich dann wohl mitverantwortlich. Das Album lief natürlich im Büro.
 

PVG: Und nach dem ersten Durchlauf von „Midnights“ hieß es dann (um ein anderes Idol von dir zu zitieren): „In the midnight hour he cried more, more, more, with a rebel yell he cried more, more, more, yow!“  
 
Oliver: Äh, ja. Vielleicht lief die Platte auch ein zweites Mal.
 

PVG: „More, more, more“ bietet die digitale „3am edition“, nämlich 7 zusätzliche Lieder, teilweise wieder mit Aaron Dessner komponiert. Hast du denn schon Streichkandidaten unter den regulären 13 Liedern gefunden, die du lieber durch Bonus Tracks hättest ersetzt sehen wollen?  
 
Oliver: Oha! Ohne dich hätte ich das gar nicht mitbekommen. Die zusätzlichen Songs sind ja auch alle gut! Ich schlage eine Special Edition vor, die folgendes beinhaltet: Das reguläre Album, eine EP mit den sieben Stücken der „3am edition“ und eine 7inch mit dem Song „Carolina“, einen Song, den sie für den Film „Der Gesang der Flusskrebse“ geschrieben hat. Dann müssen wir nichts streichen.
 

PVG: Vielleicht müssen wir noch aufklären, warum wir uns über das neue Album von Taylor Swift unterhalten: Vor zwei Jahren kamen „Folklore“ und „Evermore“ beide auf Platz 1 deiner persönlichen Jahres-Charts. Siehst du für „Midnights“ ähnliche Chancen?
 
Oliver: Die Konkurrenz ist dieses Jahr wohl etwas stärker als vor zwei Jahren und Platz 1 scheint auch schon vergeben zu sein. Ich bin mir aber sicher, dass „Midnights“ in meinem Jahresabschlusspost vertreten sein wird.
 

PVG: Welchen Song aus „Midnights“ würdest du für ein Mixtape auswählen und zwischen welchen anderen Liedern würdest du ihn platzieren?
 
Oliver: Mein derzeitiger Lieblingssong des Albums ist zwar „Maroon“, die Wahl würde aber wohl auf das ebenfalls tolle „You’re On Your Own, Kid“ fallen. Eingebettet zwischen „The Crush“ von Silly Boy Blue und „Élan Vital“ von SRSQ.



PVG: Welche der vier Vinyl Varianten wird es denn für dich sein: Mahogany Edition, Blood Moon Edition, Jade Green Edition oder Moonstone Blue Edition? Du könntest auch alle käuflich erwerben und in diesen schicken „Taylor Swift Midnights Plattenkoffer“ stecken…
 
Oliver: Sehr, sehr schick. Über die Farbe habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich nehme einfach was da ist, wenn ich das nächste Mal im Plattenladen stehe. Oder ich warte auf die Special Edition, die ich weiter oben ins Spiel gebracht habe. Die passt ja auch gut ins Köfferchen.
 

PVG: Über welches Album unterhalten wir uns denn als nächstes? „The Loneliest Time“ von Carly Rae Jepsen, um im Pop-Modus zu bleiben und damit Volker sich hier wieder etwas wohler fühlt, oder „IG-POP“ von deinem Namensvetter David J. Kirchner? Oder hast du noch einen Geheimtipp für uns parat?
 
Oliver: Wie wäre es denn mit dem Shoegaze-Punk-Pop-Album „Misery“ von Ekkstacy?



 


Und es ist tatsächlich ein Album im altmodischen Sinn. Der Zauber erschließt sich beim Durchhören.
Was nicht heißt, dass es keine Höhepunkte gibt. „Maroon“ etwa, das von der Nacht erzählt, in der Swift ihren Partner Joe Alwyn traf, ist hochromantisch, aber zugleich hat man das beklemmende Gefühl, das im Hintergrund „In The Air Tonight“ läuft. „Snow On The Beach“, das sie mit Lana Del Rey und Antonoff schrieb (letztgenannter ja auch Del Reys bevorzugter Co-Songwriter/Produzent), vereint Del Reys dunklen California-Romantizismus mit Swifts Pop-Sensibilität. In „Vigilate Shit“ gibt Swift den „Reputation“-Racheengel in Billie Eilishs Schlafzimmer, im komplexen „Labyrinth“ hört man Dubstep-Bass und Trap-Beats, und Swifts bearbeitete Stimme schwankt zwischen Engelshöhen und genderbendenden Tiefen.
„Karma“, der große, eingängige Popsong des Albums, wirkt im letzten Drittel fast ein bisschen versteckt, danach folgt mit der reduzierten Ballade „Sweet Nothing“, die Swift mit Alwyn schrieb, tatsächlich sowas wie ein „Court And Spark“-Joni-Mitchell Moment und man ist diesem Album endgültig verfallen. And now you’re mine”, singt Swift im letzten song. „It was all my design/ ‚Cause I’m a mastermind.“ Daran haben wir nie gezweifelt. 
(Rolling Stone)






Vinyl Varianten: 2 - Stich! 
Lust auf eine Runde Quartett mit Platten vor Gericht? Die vierte Karte des zweiten Quartetts ausdrucken, am Rand ausschneiden, sammeln und schon bald spielen!




Musikalisches Markenzeichen: Die an prominenten Stellen platzierten, wütend-melancholischen Gitarren- Riffs, die Betterovs facettenreiche, raue und gelegentlich angenehm brüchige Stimme zu größter emotionaler Intensität verhelfen. Par excellence gelingt das auf dem zunächst gemächlich beginnenden Trennungssong „Urlaub am Abgrund“, der sich aber über fünf Minuten beständig steigert, bis sich das Ich in höchster Ekstase von seiner gescheiterten Liebesbeziehung freimacht.
Nicht so recht verfangen will dagegen das OLYMPIA-Motiv des Albums, das von einem Eröffnungsfeier-Intro und einem Siegerehrungs-Outro aufgegriffen wird, aber auf den meisten Songs keine Rolle spielt. Nichtsdestotrotz bleibt es eine große, emotional aufwühlende Freude, Betterovs Weltschmerz zu lauschen.
(musikexpress)














Vinyl Varianten: 3 - Stich! 
Lust auf eine Runde Quartett mit Platten vor Gericht? Die dritte Karte des zweiten Quartetts ausdrucken, am Rand ausschneiden, sammeln und schon bald spielen!




Für die Feinheiten zeichnete sich Rieger verantwortlich, der Laut auf Leise, Rock auf Kraut auf Postpunk auf Streicher, süße Melodie auf Lärmattacke knallen lässt. Angst vor der großen Geste hat die Band nicht, im Gegenteil: Sie baut ihre Musik offener denn je auf, gibt den Gitarren zwar immer noch die Brutalität mit, die man von den alten Platten kennt (…), verleiht ihnen aber immer eine Gravitas, die auch jenseits scheinbarer Indie-Zielgruppen funktionieren kann. (…)
Die Songs auf DIE NERVEN sind kurz, kein einziges Mal wird die Fünfminutengrenze überschritten, das ist immer zu begrüßen, weil es Redundanzen im Keim erstickt. Es ist auch deswegen schwierig, aus diesem Album Höhepunkte zu isolieren oder gar Hörempfehlungen. Die Nerven 2022 verströmen eine Dringlichkeit, die man in der deutschsprachigen Rockmusik selten hört. Sie sind da; so wie das im deutschen Sprachraum vielleicht zuletzt Surrogat vor auch schon wieder 22 Jahren auf ROCK waren. Eine kleine, große Welt der Musik.
(musikexpress)









Vinyl Varianten: 3 - Stich! 
Lust auf eine Runde Quartett mit Platten vor Gericht? Die zweite Karte des zweiten Quartetts ausdrucken, am Rand ausschneiden, sammeln und schon bald spielen!




Die Nicht-Düsseldorfer vollziehen nicht-nur-düstere Kabinettstückchen, die Folk, Psychedelic sogar Bossa Nova umarmen. Hier geht es um Introspektionen, um Entschleunigung, um ein Rauschen, das nicht aus Lärm, sondern vom Schönklang geboren wurde.
(musikexpress)








Vinyl Varianten: 1 - Stich! 
Lust auf eine Runde Quartett mit Platten vor Gericht? Die erste Karte des zweiten Quartetts ausdrucken, am Rand ausschneiden, sammeln und schon bald spielen!




Aber wenn einem der Hippness-Faktor eher egal ist, dann sind Von Wegen Lisbeth und ihr drittes Album EZ Aquarii eigentlich eine ziemlich gute Wahl. Matthias Rhode kann mindestens so nasal singen wie Francesco Wilking, textet in „Meerschwein“ dann zwar verdächtig wie Sven Regener und verläuft sich auch schon mal in Lichterfelde-Ost, ist aber meist auf der Höhe der Absurdität, fühlt sich ein in die Seele eines Internet-Bots und erforscht im Falsettgesang eine Leben ohne Handyempfang. Auch um Selbstoptimierung und Podcasts geht es, Hauptthema der Berliner Band aber bleibt natürlich die Liebe, die treibt auch den modernen Großstadtbewohner um. Weil aber aus diesem Forschungsgebiet keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind, ist gerade die musikalische, gemütlich tuckernde, hochmusikalische, aber geradezu lakonische Umsetzung zwischen Softrock und Diskurs-Pop so passend, weil herrlich unaufgeregt.
(musikexpress)














Schon gewusst, dass es nur ein Lieder schaffte, gleich viermal an die Spitze der UK Charts zu gelangen? Das von Bob Geldof und Midge Ure komponierte „Do They Know it’s Christmas?“ gelang dieses Kunststück 1984, 1989, 2004 und 2014. Wenn Band Aid in knapp zwei Jahren ein weiteres rundes Jubiläum feiert, könnte eine Neuauflage für die fünfte Nummer Eins sorgen…

Härtester Verfolger ist übrigens „Three Lions“, das im Vereinigten Königreich alle Jahre wieder, immer wenn ein großes Fußball-Turnier läuft, hoch in die Charts kommt. 1996, 1998 und 2018 schaffte es der Song an die Spitze der Hitliste.

Das sich der Song auf keinem Album der Lightning Seeds befindet, konnte sich dieser Erfolg nicht so richtig auf deren V0erkäufe auswirken: „Jollification“ (1994) und „Dizzy Heights“ (1996) schwappten am Anfang bzw. auf dem Höhepunkt der Britpop-Welle bis direkt vor die Tore der Top Ten. Die zwei guten Alben zuvor („Cloudcuckooland“ (1990) und „Sense“ (1992)) strandeten eben so wie die beiden enttäuschenden danach („Tilt“ (1999) und „Four Winds“ (2009)) rund um Platz 50. 

Nach 13 Jahren Funkstille möchte Ian Broudie mit „See You In The Stars“ möglicherweise „Tilt“ und „Four Winds“ vergessen lassen. Das siebte Album der Lightning Seeds orientiert sich am gitarrigen Sound von „Dizzy Heights“, lässt aber auch immer wieder Erinnerungen an frühere, von Synthesizern geprägte Songs aufblitzen. Würde „Green Eyes“ in einer Playliste nicht gut nach „Pure“ funktionieren oder das gemeinsam mit Terry Hall komponierte „Emily Smiles“ nach „Lucky You“? Sein Händchen für eingängige (Brit-)Pop-Songs hat Broudie, dessen leicht kratzig gewordener Stimme man teilweise die vergangenen Jahrzehnte anhören kann, offensichtlich wieder gefunden. 

„See You In The Stars“ ist als CD und LP erhältlich, die limitierten Auflagen der Schallplatte gibt es als midnight blue smoky Vinyl oder forest green Vinyl.








10 Fakten zum neuen Album der Arctic Monkeys:

1. Das Foto auf der Plattenhülle wurde vom Schlagzeuger der Band, Matt Helders, mit einer Leica M6 aufgenommen. Er testete ein altes 90mm-Objektiv, das er gerade erworben hatte, indem er die Aussicht von seinem alten Wohnungsfenster in Los Angeles aus fotografierte. Auf dem Dach des Parkhauses ist ein weißer Toyota Corolla (E90) zu sehen, der zwisceh 1988 und 1992 produziert wurde.

2. Inspiriert wurde Matt Helders vom US-amerikanischen Fotografen William Eggleston. Die Fotos des heute 83-Jährigen zierten in den letzten Jahrzehnten bereits Plattenhüllen von Big Star („Radio City“, 1974), Primal Scream („Give Out But Don’t Give Up“, 1994), JImmy Eat World „Bleed American“, 2001) oder The Black Keys („Delta Kream“, 2021).

3. Matt Helders nahm eine ganze Serie an Bildern auf und zeigte diese Alex Turner, der sich auf das Bild mit dem Auto fixierte, einen Song dazu schrieb und diesen letztendlich zum Titelsong des siebten Studioalbum der Arctic Monkeys machte.  

4. „The Car“ bietet insgesamt 10 Lieder mit einer Spielzeit von 37:18 Minuten. Nur „Humbug“ (2009) kam mit eben so wenigen Songs aus und nur „Favourite Worst Nightmare“ (2007) lief eben so kurz.


 


5. Während die Arctic Monkeys mit all ihren Alben im Vereinigten Königreich auf Platz 1 der Charts kamen, gelang ihnen das in Deutschland noch nicht. „Favourite Worst Nightmare“ war bei uns nach Chartpositionen das erfolgreichste Album (#2) von Alex Turner (Gesang, Gitarre), Jamie Cook (Gitarre), Matt Helders (Schlagzeug) und Nick O’Malle (Bass).

6. „The Car“ wurde in Butley Priory, einem als Studio umfunktionierten alten Kloster in Suffolk, aufgenommen. Später erfolgten Gesangsaufnahmen und Overdubs in La Frette, Paris. Die von Bridget Samuels und Alex Turner arrangierten und komponierten Streicheraufnahmen fanden in den Londoner RAK Studios statt. Als Produzent fungierte zum insgesamt sechsten Mal James Ford (Foals, Florence And The Machine, Depeche Mode, Gorillaz).


 


7. Mit „There'd Better Be A Mirrorball“ und „Body Paint“ wurden zwei Singles deutlich vor dem Album veröffentlicht. Im Vereinigten Königreich konnetn beide Platz 26 der Charts erreichen. Am 18. Oktober, drei Tage vor dem Album, folgte mit „I Ain't Quite Where I Think I Am“ eine weitere Singleauskopllung.


 


8. Wer im Auto noch einen CD-Spieler oder ein Kassettendeck hat, kann dort auch „The Car“ als CD oder Kassette hören. Die Standard-Version der LP gibt es auf black Vinyl, zusätzlich sind limitierte Auflagen auf grey Vinyl und custard yellow Vinyl erhältlich.

9. Laut Metacritic stellt „The Car“ seine sechs Vorgänger aktuell knapp in den Schatten: „Whatever People Say I Am, That's What I'm Not“ (82/100; 2006), „Favourite Worst Nightmare“ (82/100; 2007), „Humbug“ (75/100; 2009), „Suck It And SEe“ (74/100; 2011), „AM“ (81/100; 2013), „Tranquility Base Hotel + Casino“ (76/100; 2018) und „The Car“ (84/100; 2007).


‘The Car’ is almost overwhelming in terms of its ambition and scope, but provides ample motive to revisit this record over and over again. Whether it’ll be enough to reach across the divide and convince the naysayers is yet to be seen, but given they’ll be playing in stadiums up and down the UK and beyond next year seems to suggest a rapprochement is in motion. For now, though, Arctic Monkeys stand alone like the abandoned saloon on the rooftop: the last – and greatest – band of their generation still operating at their highest level.
(NME)


If Tranquillity Base Hotel & Casino arrived as an outlier, The Car suggests that their actually existing rock music period is firmly in the Cadillac’s rear view mirror. Turner has spoken in interviews about wanting “to turn the rock band on and off” across this record. When guitars do appear, it’s strictly in quotation marks. What is that sound you hear? It’s the sound of “that rock’n’roll” now failing to smash through Turner’s apocryphal glass ceiling (“looking better than ever.”)
In a back catalogue with no bona fide duds, critical consensus on the creative – rather than commercial – peaks of Arctic Monkeys’ back catalogue can be tricky. A case can be made for the transitional albums, like 2011’s at ease with itself Suck It And See. The Car, however – in which a songwriter matures and finds an unexpected emotional range – is sure ultimately to be ranked in the band’s very top tier.
(The Quietus)


10. Im zweiten Teil ihrer Tournee werden die Arctic Monkeys auch für fünf Konzerte nach Deutschland kommen. Das sind die Termine:
25.04.23 München, Zenith
27.04.23 Hamburg, Sporthalle
02.05.23 Berlin, Mercedes-Benz Arena
03.05.23 Oberhausen, Rudolf Weber-Arena
08.05.23 Frankfurt, Festhalle




Drei Alben, auf deren Cover Dillon jeweils in Form eines Schulterstücks oder eine Büste mit langen braunen Haaren portraitiert wurde. Albumtitel und Name der Künstlerin waren (wenn überhaupt) hauchzart und nur dezent auf die in dunkleren Tönen gehaltene Hülle gedruckt, es gab rund 40 Minuten zwischen sanfter Elektronik und introvertierter, melancholischer Piano-Musik schwebende Musik zu hören.

Nun der Bruch: Dominique Dillon de Byington posiert als so genannte Ganzfigur, die langen Haare sind abgeschnitten und blondiert, Pastelltöne dominieren das Bild, über welchem zentral der Albumtitel in einer silbernen Schriftzug, der nicht weiß, ob er Graffiti Tag oder Heavy Metal-Bandname sein möchte, schwebt. 

Wo hockelt die Künstlerin im Abendkleid samt Handtasche denn da, in der Toilette eines hippen Clubs? Passend dazu wären auf jeden Fall Teile der nur knappen halben Stunde Musik geraten, die uns Dillon auf „6abotage“ präsentiert. Während „Intro / Wouldn't You Love?“, „IInterlude / Crack“ oder „Outro / Rhiannon“ uns die gewohnte, mit sanfter Elektronik unterlegte Sängerin zeigt, wurden beispielsweise „Separate Us“, „Cry Bebe“ und „Going Down“ gemeinsam mit dem Produzenten Alexis Troy (RIN, Kollegah) in Richtung Trip Hop, Trap, Hip Hop und R’n’B verschoben. 
Mehr Groove, kein Piano - so könnte man den Neustart nach 5 Jahren Albumpause kurz zusammenfassen. 

„6abotage“ ist bereits als Download oder CD erhältlich, Freunde der Schallplatte müssen sich jedoch noch bis zum 9. Dezember gedulden. 


 


Nun präsentiert die in Berlin lebende Brasilianerin ein konkreteres, Groove-basiertes Album. „6abotage“ entstand mit Produzent Alexis Troy, der Dillons intuitive Gesangslinien mit aufgebrochenen HipHop-Beats konturiert.
Ein großer Teil des Repertoires steht auf lyrisch-sanften Beats, etwa „Soften The Blow“. Die Verbindung aus Dillons ungewöhnlicher künstlerischer Perspektive und Troys HipHop-Haltung ist reizvoll. Sie holt die Sängerin und Pianistin aus der Abstraktion und öffnet neue Wege.
(Rolling Stone)


 


Auch die brüchige Mädchenstimme der Wahlberlinerin strahlt mehr Attitüde aus, wenn sie zwischen hypnotischem Frost- Pop, Electro-R’n’B und TripHop changiert, zu Troys Beats sogar in somnambules Trap-Terrain vordringt. Dessen Produktion ist raumgreifend, aber nicht erdrückend, mit hübschen kleinen Einsprengseln wie dem Spieluhr-ähnlichen Interludium oder einem orientalischen Streichersound, zu hören im rebellischen „Separate Us“. Dillon erzählt auf 6ABOTAGE von Trauma, Flucht und destruktiver Liebe. Aber ein bisschen Booty Shake darf auch sein.
(musikexpress)






Gleich beim Opener „Repetitioner“ schnellt der Ausschlag beim Retrometer in die Höhe und man fragt sich ob es so klingen würde, wäre Jim Kerr nicht 1978 in Glasgow bei den Simple Minds sondern nahezu zeitgleich in Manchester bei Joy Division, in Liverpool bei Echo & The Bunnymen oder in London bei den Psychedelic Furs gelandet. 

Auf „Memorial“, dem Debütalbum von Thus Love, bekommen wir nämlich düsteren Post-Punk mit einer gehörigen Portion an Drama, Pathos und Glamour zu hören. Dieser hat jedoch nicht bereits einige Jahrzehnte auf dem Buckel und stammt auch nicht aus den musikalischen Zentren des Vereinigten Königreiches, sondern ist frisch und aus dem kleinen Städtchen Brattleboro in Vermont.

Dort leben die drei Trans-Künstler Echo Mars (she/her), Lu Racine (he/him) und Nathaniel van Osdol (they/them) gemeinsam in einer Wohngemeinschaft, ließen sich auch von der Pandemie nicht von ihrem gemeinsamen musikalischen Weg abbringen und nahmen im eigenen Homestudio die nun vorliegenden 10 Songs auf. Vielleicht ist es diese DIY-Umsetzung, die „Memorial“ so klar und roh, zupackend und nostalgisch klingen lässt.

„Memorial“ ist als CD, Kassette und LP (pink Vinyl) erhältlich.












10 Fakten zum neuen Album von The 1975:

1. Innerhalb von 9 Jahren haben The 1975 fünf Alben veröffentlicht. Da sind die 2 Jahre, 4 Monate und 22 Tage Wartezeit seit „Notes On A Conditional Form“ ziemlich durchschnittlich.

2. Die Wettquoten für die Platzierung von „Being Funny In A Foreign Language“ dürften nicht besonders gut sein, denn bisher kletterten alle vier Alben von The 1975 im Vereinigten Königreich an die Spitze der Charts.


 


3. Bei den Singles sieht es nicht ganz so sensationell aus: zwar gelangen The 1975 mit „Chocolate“ (#19), „Love Me“ (#20), „The Sound“ (#15) und „If You’re Too Shy (Let Me Know)“ (#14) bisher vier Top 20 Singles, jedoch kam mit „I’m In Love With You“ die erfolgreichste Single aus dem neuen Album nur auf Platz 29.

4. Insgesamt wurden vier Singles aus „Being Funny In A Foreign Language“ ausgekoppelt. Den Anfang machte Anfang Juli „Part Of The Band“, es folgten „Happiness“, das besagte „I’m In Love With You“ und „All I Need To Hear“.


 


5. Die insgesamt 11 Titel von „Being Funny In A Foreign Language“ laufen 43:26 Minuten, womit das aktuelle Album in jeder Hinsicht am wenigsten zu bieten hat: „A Brief Inquiry Into Online Relationships“ hatte „nur“ 15 Lieder und „The 1975“ 50:41 Minuten Musik zu bieten.

6. Viel zu bieten hat „Being Funny In A Foreign Language“ hinsichtlich der physischen Formate: die reguläre CD erscheint im Softpack, die limitierte Auflage bietet „40 page mixed-media zines with CD album, housed in folder“. Neben einer Kassette (transparent royal blue) gibt es zahlreiche Vinyl-Varianten: blue galaxy Vinyl, black and white Vinyl, white Vinyl, transparent blue Vinyl und als Standardversion clear Vinyl. Über Blood Records gab es eine auf 5000 Exemplare limitierte Auflage als Picture Disc zu erwerben.


 


7. Bei Metacritic steht das neue Album im bandinternen Ranking aktuell auf dem zweiten Platz: „The 1975“ (67/100 Punkten), „I Like It When You Sleep, For You Are So Beautiful Yet So Unaware of It“ (75/100 Punkten), „A Brief Inquiry into Online Relationships“ (83/100 Punkten), „Notes on a Conditional Form“ (69/100 Punkten) und „Being Funny In A Foreign Language“ (81/100 Punkten).


Nun ist der Wunsch, die Band und ihr Songwriter Matt Healy mögen sich doch bitte fokussieren, wahr geworden. Für BEING FUNNY IN A FOREIGN LANGUAGE haben The 1975 jeden Song ausformuliert, „Part Of The Band“ erinnert an Ben Folds in Bestform, „Oh Caroline“ ist ohrenschmeichelnder Pop, „Winterring“ wehmütiger Indie- Pop. Ganz am Ende spielt die Band noch die Neo-R’n’B Ballade „Human Too“ sowie den nostalgischen Americana-Abschluss „When We Are Together“ mit Fiedel und Träne im Knopfloch – interessanterweise beides Lieder, die an Bon Iver erinnern. Es ist also wieder gut was los bei The 1975. Mit dem Unterschied, dass dieses Mal nichts weg kann.
(musikexpress)


8. Das Album wurde in den Electric Lady Studios in New York sowie in Peter Gabriels Real World Studios in Box, Wilshire aufgenommen. Als Produzent fungierte, neben den Bandmitgliedern Matty Healy und George Daniel, Jack Antonoff (Lana del Rey, Taylor Swift, Lorde, St. Vincent).

9. Nicht zielführend waren die ersten Aufnahmen mit dem Produzenten BJ Burton (Bon Iver, Low,  Banks), der nur beim Opener „The 1975“ als Co-Produzent gelistet wird.

10. Die deutschen Fans werden auf Konzerte noch ein wenig warten müssen: The 1975 sind bisher lediglich für die am 16.-18. Juni 2023 stattfindenen Hurricane bzw. Southside Festivals bestätigt wurden. Ihre bis Ende April 2023 laufende Welttournee lässt das europäische Festland erst einmal außen vor.







Nutzen wir wieder einmal die Weisheit des Schwarms (erneut die der Amazon-Kunden), um uns über das zweite Album von Provinz zu informieren, denn vielleicht kann man ja dabei etwas lernen. Wie ist „Zorn & Liebe“ denn so?

Julius23: Das Debütalbum war noch gut, der Nachfolger einfach uninspiriert.

Jernigan: Das war nichts. Langweilig. Enttäuschend. Platt. Angepasst.

Sina: Ich liebe das Album und jeden Einzelnen Song (…).

Laura: Wird rauf und runter gehört. Eines der besten Alben überhaupt. 


Also tatsächlich „Zorn & Liebe“. Aber die Jungs sind doch so nett und sympatisch, dass Nina Chuba, Danger Dan und Casper bei ihnen im Studio vorbei geschaut haben… 

Julius23: Features berechnend. Irgendwie scheint der Erfolg zu Kopf gestiegen zu sein. Habe den Sänger auf einem Festival getroffen. Selten so jemanden abgehobenes und arrogantes gesehen. Sollen in der Provinz verschwinden.


Also auf Festivals schon negativ aufgefallen…

Amazon Kunde: Im august live auf dem highfield gesehen und dort paar neue Lieder bereit hören dürfen - mir war sofort klar, dieses Album wieder richtig richtig nice und et voila es ist soooooo unfassbar geil! Danke Jungs!

Laura: Auf den Festivals waren Provinz schon saustark und ich habe mich daraufhin entschieden mir die Platten anzuschaffen. Tiefgründig aber auch teils zum tanzen animierend. 


Ist - außer Laura - sonst noch jemandem diese Tiefe aufgefallen?

Sina: Großes minus ist leider die Tonqualität sie ist leider viel zu tief.
Hab alle möglichen Einstellungen an meinem Plattenspieler ausprobiert und es hilft nichts.
Alle anderen modernen Platten laufen ohne Ton Probleme.. leider sehr schade hab mich so drauf gefreut :(

Marcus M.: Ich bewerte hier nur die Qualität der Schallplatte, welche miserabel ist. Zweimal bestellt und jeweils Seite A komplett tief vertont. (…) Schade für das Material und die Transportwege, aber scheint aufgrund mehrerer Rezensionen ja eine Fehlproduktion zu sein.

Stefan Mennicke: Ich habe das Album bekommen und hab mich drauf gefreut, aber nachdem ich die ersten Sekunden gehört habe habe ich vestgestellt das die Liedstimme irgendwie ganz schön tief ist und allgemein komisch klingt.
Passiert dachte ich mir zurück geschickt, eine neue kam an aber der gleiche Fehler.
Muss die Produktion sein.
(An mehreren Plattenspieler getestet )


Da scheint ja wirklich etwas total tief, äh, schief gelaufen zu sein. Hilft da vielleicht die Weisheit des Schwarms?

Klausen05: Es handelt sich hier um einen 45 rpm Vinyl die selbstverständlich viel zu tief klingt wenn man sie mit 33 rpm abspielt.



 


Die Devise für Provinz: Viel hilft viel. Die Band macht einfach weiter wie gehabt und gibt an jeder Ecke eben noch ein bisschen mehr als vorher. Darunter fällt etwa die Tatsache, dass der Sound noch ein Stück poppiger und stadion-gerechter wurde. Noch zugänglicher wollen die Songs sein, die Hooks sind widerwärtig eingängig und möchten bitte mit voller Inbrunst bei Konzerten mitgeschrien werden. (…)
Provinz wollen jung und wild sein oder sich eben in diese jungen und wilden Zeiten zurückversetzen. Egal, ob es “Sara” oder “Aylin” ist – Hauptsache es geht um “Zwei Menschen”, die “17 für immer” oder “Weit weg” sein wollen. Das Phrasenschwein steht kurz vor der Überfüllung.
Provinz aktivieren große, einfache Emotionen mit großer, einfacher Musik. Es ist offensichtlich, dass die Band genau weiß, was sie sagen und wen sie damit ansprechen möchte – das funktioniert und erhebt die Schwaben zu einem noch heller leuchtenden Stern am deutschsprachigen Pop-Himmel.
(musikblog)





Neuere Posts Ältere Posts Startseite

Letzte Kommentare

Widget by ReviewOfWeb

Beliebte Vorstellungen

Tristan Brusch - Am Anfang

Die aktuellen Top 5 der deutschsprachigen Platten des Jahres 2025 sehen aktuell so aus: 1. Tocotronic - Golden Years 2.  Drangsal - Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen 3. Die Zärtlichkeit - Popsongs 4. ClickClickDecker - Wir waren schon immer da 5. Hotel Rimini - Gefährdete Arten Daran möchte der 37-jährige Tristan Brusch nun mit seinem fünften Album „Am Anfang“ etwas ändern, vor allem, da er zuletzt mit „ Am Wahn “ (2023) nicht nur bis auf Platz 67 der deutschen Albumcharts kommen konnte, sondern auch 8,125 Punkte und Platz 5 bei Platten vor Gericht einheimste.  Bereits im Frühwinter 2024 war „Am Anfang“ innerhalb von rund zwei Wochen von Brusch, dem Produzenten Olaf Opal und den Musikern Felix Weicht (Bass), Timon Schempp (Schlagzeug) und Friedrich Paravicini (Streicher) eingespielt. „Am Anfang“ ist der finale Teil der rückwärts erzählten, dunkelromantischen Am-Trilogie und die erste Veröffentlichung auf Bruschs Wasser & Licht L...
Bild

Sorry - Cosplay

Die Londoner Band Sorry veröffentlichte bisher zwei Alben, die recht unterschiedlich von den Plattenrichtern aufgenommen wurden: „ 925 “ konnte 2020 durchaus überzeugen, erreichte 7,333 Punkte und verfehlte unsere Top 75 äußerst knapp (#76). Der Nachfolger erschien zwei Jahre später, trug den Titel „ Anywhere But Here “, erzielte 6,250 Punkte uns strandete bei Platten vor Gericht jenseits der Top 200 (#205). Jetzt nimmt das Quintett um Asha Lorenz und Louis O’Bryen einen weiteren Anlauf und wählt für den Albumtitel das Kofferwort aus costume und play, das vom japanischen Regisseur und Produzent Nobuyuki Takahashi geprägt wurde. Sorry schlüpfen weder in Kostüme noch versuchen sie andere Musiker möglichst originalgetreu nachzubilden, aber sie erstellen doch ein kunterbuntes Album, das hier referenziert, dort zitiert (Jay Z & Kanye West landen neben Guided By Voices oder Toni Basil), sich bei zahlreichen Genres (Indierock, Pop, Post-Punk, Trip Hop) bedient und teilweise einen collage...
Bild

Nightbus - Passenger

Die erste Vorladung (XIX-MMXXV) Personalien: In diesen Nachtbus stiegen vor wenigen Jahren irgendwo in Manchester drei Passagiere zu, von denen am aktuellen Halt noch Olive Rees und Jake Cottier übrig sind. Tathergang: Zwei physische Singles veröffentlichten Nightbus 2023 („Way Past Three“ / „Mirrors“) bzw. 2024 („Exposed To Some Light“ / „Average Boy“) über So Young Records. Auf das 12 Song starke Debütalbum „Passenger“, das über das Manchester Indielabel Melodic Records als CD und LP (Transparent Blue Vinyl und Glow In The Dark Vinyl) erschienen ist, hat es jedoch keines dieser Lieder geschafft.  Plädoyer: Im Nachtbus sitzen Olive Rees und Jake Cottier offensichtlich nach einer durchtanzten Nacht in einem Club, in dem pulsierende Electronica, bedrohlicher Trip Hop, nebelumhüllter New Wave und düsterer Post Punk gespielt wurden. Lieder aus diesem Album passen in eine Playliste mit Massive Attack, The Cure, The New Division, The xx, The KVB, Tricky, Joy Division und Unkle.  Z...
Bild

The Dears - Life Is Beautiful! Life Is Beautiful! Life Is Beautiful!

Murray A. Lightburn hat in in den letzten 25 Jahren drei Soloalben und neun Alben mit seiner Band veröffentlicht. Diese Band heißt The Dears und hat in diesem Zeitraum fast eben so viele Bandmitglieder gehabt. Da ist es schon erstaunlich, dass der Chef die Belegschaft des letzten Albums, „Lovers Rock“ (2020), zusammenhalten konnte: Das Ehepaar Murray A. Lightburn (Komponist, Gesang, Keyboards, Gitarre) und Natalia Yanchak (Keyboards, Gesang), sowie Jeff Luciani (Schlagzeug), Steve Raegele (Gitarre) und Remi-Jean LeBlanc (Bass). Erstaunlicherweise klingt „Life Is Beautiful! Life Is Beautiful! Life Is Beautiful!“ aber anders als sein düsterer Vorgänger: optimistischer, orchestraler Indierock („Tomorrow And Tomorrow“) steht neben saxophonlastigem Seventiespop irgendwo zwischen Roxy Music und David Bowie („Doom Pays“) sowie beschwingten 80er Jahre Einflüssen („Tears Of A Nation“). Mein persönliches Highlight: der mit Bläsern bestückte Northern Soul von „Deep In My Heart“, aber auch die Th...
Bild

Betterov - Große Kunst

Die aktuellen Top 5 der deutschsprachigen Platten des Jahres 2025 sehen aktuell, wie gesagt, so aus: 1. Tocotronic - Golden Years 2.  Drangsal - Aus keiner meiner Brücken die in Asche liegen ist je ein Phönix emporgestiegen 3. Die Zärtlichkeit - Popsongs 4. ClickClickDecker - Wir waren schon immer da 5. Hotel Rimini - Gefährdete Arten Daran möchte auch der 31-jährige Manuel Bittorf aka Betterov nun mit seinem zweiten Album „Große Kunst“ etwas ändern, vor allem, da er zuletzt mit „ Olympia “ (2022) nicht nur bis auf Platz 5 der deutschen Albumcharts kommen konnte, sondern auch 7,875 Punkte und Platz 13 bei Platten vor Gericht einheimste.  Während Tristan Brusch sich für sein neues Album gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Tim Tautorat (Annenmaykantereit, Olli Schulz, Provinz) entschied, blieb Betterov seinem Produzenten treu. „Große Kunst bietet in knapp 46 Minuten 17 Songs, darunter jedoch fünf instrumentale Miniaturen (Overtüre, drei Intermezzi und Epilog) und ist als CD u...
Bild

Naked Lunch - Lights (And A Slight Taste Of Death)

Falco, Wanda, Erste Allgemeine Verunsicherung. Vielleicht gibt es, neben mir, noch andere Menschen, die bei der ernsthaften Suche nach dem besten österreichischen Musik-Act auch irgendwann bei Naked Lunch stoßen. Diese mag zwar etwas in Vergessenheit geraten sein - ihr letztes Studioalbum liegt 12 Jahre zurück - und nie die ganz großen Charterfolge erreicht haben („This Atom Heart Of Ours“ erreichte 2007 Platz 25 in Österreich, „All Is Fever“ (2013) sogar Rang 5), aber die nach Weilheim klingende Mischung aus Alternative Rock und Indietronic war über mehrere Alben hinweg toll. Von der ursprünglich 1991 gegründeten Band ist nach zahlreichen Neu- und Umbesetzungen nur noch Oliver Welter übrig geblieben, der sich nun mit einem neuen Album von Naked Lunch und nach schwerer Krankheit wieder zurück meldet.  „ Lights (And A Slight Taste Of Death) “ erscheint am 7. November über Tapete Records, die auch den Vorgänger veröffentlicht hatten, als CD und LP ( black Vinyl, white Vinyl ). Die 14...
Bild

White Lies - Night Light

Auf dem Plattencover zu ihrem siebten Album „Night Light“ schauen Harry McVeigh (Gesang, Gitarre), Charles Cave (Bass) und Jack Lawrence-Brown (Schlagzeug) in unterschiedliche Richtungen. Dieses Bild lässt sich auch ganz gut auf die 9 Songs übertragen, die nach dem Kraut- und Prog-Rock der 70er Jahre (etwa im knackigen Opener „Nothing On Me“) und dem New Wave und Post-Punk der 80er schielen. Während sich Songs wie „Juice“ das Label „typisch White Lies“ verdienen, überrascht beispielsweise „Everything Is OK“ als eindringliche und an Bruce Springsteen erinnernde Ballade. Bei „Going Nowhere“ hallt sowohl der häufig wiederholte Titel nach als auch die Vermutung, dass hier die Talking Heads das Vorbild waren. Selbstverständlich ist dies, wie immer bei den White Lies, düster, melancholisch und cineastisch in Szene gesetzt. Anders als früher, probte die Band die Songs zunächst live, bevor sie ins Studio gingen, dort wurde aber Seth Evans (Keyboards, Synthesizer), für mehrere Jahre Mitglied be...
Bild

Anna von Hausswolff - Iconoclasts

Ja, die Tendenz bei Platten vor Gericht war abfallend, wie man hier sehen kann: „ Ceremony “ (2013): Platz 9 mit 8,000 Punkten „ The Miraculous “ (2015): Platz 14 mit 7,875 Punkten „ Dead Magic “ (2018): Platz 34 mit 7,500 Punkten Aber doch immer noch auf einem sehr hohen Niveau! Es gab also keinen Grund, „All Thoughts Fly“, das 2020 veröffentlichte Album von Anna von Hausswolff nicht vor Gericht zu stellen.  Dieser Fehler soll uns beim insgesamt sechsten Album der Schwedin nicht erneut passieren. „ Iconoclasts “ ist ihre erste Veröffentlichung über das schwedische Indie-Label Year0001 und eine weitere Zusammenarbeit mit Filip Leyman, der hier als Co-Produzent, Tontechniker, Co-Komponist und Musiker (Synthesizer, Schlagzeug, Gitarre) fungiert. Ebenfalls wieder dabei: Maria von Hausswolff, Annas ältere Schwester, die diesmal auf „Unconditional Love“ mitsingt. Erwähnen wir noch, bevor wir zu weiteren bekannten Stimmen kommen, ihre Mutter, Evalena von Hausswolff, die Fotos beisteue...
Bild

The Mynabirds - It’s Okay To Go Back If You Keep Moving Forward

Für Laura Burhenn ist „It’s Okay To Go Back If You Keep Moving Forward“ tatsächlich der Versuch, durch zurückzugehen vorwärtszukommen. Hinter ihr liegen diverse Traumata und Therapiesitzungen, acht Jahre ohne Albumveröffentlichung, eine eben so lange Zeit ohne einen einzigen neuen Song komponiert zu haben und die Trennung von ihrem Label Saddle Creek, über das sie zwischen 2010 und 2017 vier Platten unter dem Namen The Mynabirds veröffentlichte.  „It’s Okay To Go Back If You Keep Moving Forward“ sollte eine Rückbesinnung auf ihre Anfangstage sein, als sie allein am Klavier komponierte und dazu sang und mit Laboratory Records ihr erstes eigenes Label gründete, um ihre Musik zu veröffentlichen. Die Aufnahmen fanden live und ohne Overdubbs oder digitale Tricks statt, die Veröffentlichung erfolgt über ihr eigenes Label Our Secret Handshake und die politisch engagierte Burhenn schließt sich der „Disarm Spotify“-Kampagne an, um gegen eine Firma zu demonstrieren, die Künstler*innen zu sc...
Bild

Ball Park Music - Puddinghead

Würde "She Only Loves Me When I'm There" beim munteren Liederraten (einzige Regel: schnellst möglich den richtigen Interpreten eines Songs benennen) ausgewählt und angespielt, so würde ich es mit folgenden Bands versuchen: Radiohead (spontan nach 2 Sekunden Gesang), Muse (ab der 30. Sekunde), James Blake (sehr leise nach 45 Sekunden in denen der Gesang verzerrter wird und nur Keyboards erklingen), Weezer (laut nach 1:05 Minuten und dem Einsatz von Gitarren), The Dandy Warhols (bereits ein wenig verzweifelt nach 1:40 Minuten). Auf die australische Band Ball Park Music wäre ich nicht bekommen, da mir Sam Cromack (Gesang, Gitarre), Jennifer Boyce (Bass, Gesang), Paul Furness (Keyboards) sowie die Zwillinge Dean (Gitarre) und Daniel Hanson (Schlagzeug) bisher unbekannt waren, obwohl "Puddinghead" bereits ihr drittes Album darstellt.  Gemeinsam mit dem bekannten Produzenten Tony Hoffer (Beck, Belle & Sebastian, The Kooks) schaffe...
Bild

Gerichtsakten durchsuchen

Labels

Acapella Afrobeat Alternative Alternative Rock Ambient Americana Argentinien Art Pop Art Rock Artpop Artrock Australien Avant-Pop Avantgarde Baroque Pop Bedroompop Belarus Belgien Bermuda Blackgaze Bluegrass Blues Bolivien Brasilien Britpop Cantautore Chanson Chile Coldwave College Rock Comedy Costa Rica Country Dance Dänemark Dark Wave Dark-Pop Deutschland Deutschland Premiere Disco Downtempo Dreampop Drone Dub Dubstep Easy Listening Electro Electronic Electronica Electropop Elektro Elektro-Pop Elektronik Elektropop Elektrorock Emocore Endstand England Estland Experimental Färöer Finnland Folk Folk-Punk Folklore Folkpop Folkrock Folktronic Frankreich Freak Folk Funk Garage Rock Glam Rock Gospel Goth-Pop Gothic-Rock Griechenland Grunge Hardcore Hip Hop House Indie Indiecountry Indiefolk Indiepop Indierock Indietronic Industrial Instrumental Irland Island Israel Isreal Italien Italopop Jangle Pop Janglepop Japan Jazz Jazzpop Kammerfolk Kammerpop Kanada Krautrock Kroatien Libanon Liedermacher Listening Session Lo-Fi Mali Mauritius Metal Minimal Techno Mixtape Mod NDW Neuseeland New Age New Wave Niederlande Noise Noise Pop Noisepop Nordirland Northern Soul Norwegen Nouveau Wave Österreich Polen Pop Pop-Noir Portugal Post-Dubstep Post-Folk Post-Hardcore Post-Punk Post-Rock Postpunk Postrock Power Pop Powerpop Prog-Rock Progressive Rock Psychdelic-Pop Psychedelia Psychedelic Pop Psychedelic Rock Punk Punk Rock Punk-Pop Punkpop Punkrock pv PVG R'n'B R’n’B R&B Rap Reggae Remix Revision Rock Roots Rumänien Russland Schlager Schottland Schweden Schweiz Scottland Shoegaze Singer/Singwriter Singer/Songwriter Sixties Pop Ska Slacker Rock Slider Slowcore Softrock Sophisti-Pop Soul Soundtrack Space Rock Spacegaze Spanien Spoken Word Stoner Rock Südafrika Surf Pop Surfpop Swing Synth Rock Synth-Pop Synthpop Synthrock Techno Tex-Mex Top Of The Blogs Tribute Trip Hop Tschechische Republik Twee UK Ungarn Urteilsverkündung Urteilsverkündung Dirk Urteilsverkündung Ingo Urteilsverkündung Oliver Urteilsverkündung Volker USA Wales Weirdo Weltmusik Zeitgenössische Klassik

Besucher

Empfohlene Vorstellung

Endstand 2024

Bild

Über Platten vor Gericht



Neue Platten vorstellen, individuelle Urteile fällen und am Ende das Album des Jahres küren.

Kontakt

  • Nachricht per E-Mail senden
  • Seiten

    • Startseite
    • Impressum & Datenschutz

    Designed by OddThemes | Distributed by Blogspot