Für den Rest der Woche arbeiten wir uns an Vorladungen ab, die wir innerhalb Deutschlands verschickt haben und beginnen heute im hohen N...

We Had To Leave. - Difference


Für den Rest der Woche arbeiten wir uns an Vorladungen ab, die wir innerhalb Deutschlands verschickt haben und beginnen heute im hohen Norden: 

We Had To Leave. sind Julian (Gesang, Gitarre), Christian (Bass, Synthesizer, Gesang) und Torben (Schlagzeug) aus Bremen. Das Trio spielt seit 2012 quer durch die Republik Konzerte, hat einige EPs und 2016 das Debütalbum „A Rather Confident Thought“ veröffentlicht und im September sein zweites Album „Difference“ heraus gebracht. 

Und obwohl die erste Single den Titel „Get Well Soon“ trägt (Video siehe unten), hat die Musik von We Had To Leave. wenig mit der von Konstantin Gropper gemein. Mit dem Songtitel „Wintersleep“ nähern wir uns schon deutlicher an, denn die kanadischen Indierocker stammen für musikalische Referenzen zumindest vom richtigen Kontinent und passen von Tempo und Dynamik her auch deutlich besser zu den Bremern. Denn „Difference“ bewegt sich zwischen energetischem Indierock und druckvollem Emo-Rock US-amerikanischer Prägung. Erst beim abschließenden „Wintersleep“ hat die größtenteils wilde Hatz ein Ende, oder nimmt sich das Trio eine kurze Verschnaufpause, um gegen Ende das Tempo doch noch einmal anzuziehen.
 
Das Ergebnis ist eine rumpelig-charmante Unterproduktion mit viel Hall, ordentlich Schmackes und allerlei Grund zur Freude. "Get well soon" lässt freiweg seinen Bass nach vorne rumpeln und schickt einen Song hinterher, der gut auf den Punkt bringt, wie man sich We Had To Leave im Jahre 2019 vorzustellen hat. Irgendwo zwischen den Schlagwörtern Post, Emo, einer Spur Punk und natürlich viel Pop hängen diese zehn Stücke nämlich herum. Immer mindestens souverän und auch immer mit der einen oder anderen Überraschung im Ärmel, wie "Ghoul" exemplarisch mit seinem locker eingestreuten, luftigen Gitarrenausflug verdeutlicht.
(…) Dabei kann die Band mehr als nur Midtempo und Melancholie, wie man in "Blood in the sink" erfahren darf. Dort türmen We Had to Leave nach einem Intro, das merkwürdigerweise flüchtige Assoziationen zum Beginn von Caspers "Der Druck steigt" weckt, einen flotten, atmosphärischen Hit auf, der nach einem Wiederhören verlangt. Wie es überhaupt "Difference" in Gänze tut. Vielleicht fällt das beim zweiten Anlauf auch mehr Leuten auf. Zu wünschen wäre es ihnen.
(Plattentests)






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