Nick Cave s " Push the sky away " ist m. E. eines der besten Alben dieses Jahrzehnts. Wegen seines persönlichen Schicksalssc...

Nick Cave & The Bad Seeds - Ghosteen




Nick Caves "Push the sky away" ist m. E. eines der besten Alben dieses Jahrzehnts. Wegen seines persönlichen Schicksalsschlags war der Nachfolger "Skeleton tree" ein Album voller Trauer für ihn und auch für seine Fans. Ich war gespannt, was "Ghosteen" bringen wird. Dieses 18. Album wurde letzte Woche angekündigt und erschien bereits jetzt in digitaler Form. Physikalische Formate folgen erst im nächsten Monat.

Während des ersten Durchlaufs nahm ich die Stimmung auf und hoffte insgeheim auf den einen oder anderen rockigen Song, den ich bereits auf "Skeleton tree" vermisst hat. Ich brauchte zwei Durchläufe um verdauen, dass es diese Songs auch auf "Ghosteen" nicht gibt. Doch ab diesem Zeitpunkt ließ ich mich komplett auf die Atmosphäre des zweigeteilten Album ein... und wurde verschlungen. Die Cave-typische Melancholie zieht "Ghosteen" aus Ambient-Klängen, seinen stellenweise flehenden Erzählungen und sicherlich wie bereits auf "Skeleton tree" aus dem Wissen des Hörers über Caves nicht einfachen Weg der letzten Jahre. Dieser Künstler lockt tausende Zuhörer trotz hoher Eintrittspreise und nur wenig Musik zu seinen aktuellen "Conversations", was werden diese erst dieses fragile und intime Werk lieben.

Das Albumcover ist für mich einen Tick "too much", die Songs und die Stimmung der Platte sind allerdings umwerfend. "Ghosteen" funktioniert nicht zu jedem Zeitpunkt und nicht an jedem Ort. Aber wenn alles stimmt... Nick Cave braucht sich nicht neu zu erfinden, seiner Wandlung zuzuschauen ist aufregend genug. Und vielleicht hat er sich die rockigen Titel ja für das neue Grinderman-Albun aufgehoben.

Meine Highlights auf "Ghosteen" sind "Bright horses", "Sun forest", "Leviathan" und "Hollywood". Letztgenannter weiß mich gar über die gesamte Dauer von mehr als 14 Minuten zu begeistern.

"Hollywood":


Bislang sind ausschließlich Daten für seine "Conversations" angekündigt. Ich hoffe auf eine "echte" Tour.

Lange habe ich nicht mehr aus dem Rolling Stone zitiert:
Tatsächlich ist „Ghosteen“ eher so etwas wie die große Schwester von „Skeleton Tree“. Vieles, was dort angedeutet wurde, wird hier fortgesetzt – Lärm und Emotionsausbrüche bleiben aber aus. Cave haucht und singt über mal unheimlichen, mal ätherischen Klangteppichen. Er gibt den Las-Vegas-Elvis und holt sich Vangelis zur Hilfe (vor allem im enigmatischen Titelstück, das nicht ohne Gedanken an „Blade Runner“ gehört werden kann und dann sogar einen seltsamen Ausfallschritt in Richtung „Everything Now“ von Aracde Fire macht, bevor Cave pathetisch und deutlich wird).

6 Kommentare:

  1. Ich kann das Album nicht ordentlich bewerten. Es gibt tolle Stellen, es gibt Stellen, die ich etwas langweilig finde, aber Hauptsächlich schnürt es mir, ob des Hintergrunds die Kehle zu... ist wohl so ein "Vater-Ding".


    Y ohne Wertung

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  2. Finde da bislang überhaupt keinen Zugang, leider. Dann wohl auch ohne Wertung, vielleicht wird's ja noch.

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  3. Ein schwieriges Album, aber schon 8 Punkte wert.

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