Letzte Etappe unserer kurzen Deutschlandrundreise: Mannheim - Würzburg.
Ganz ehrlich, schlechter als Platz 25 (von 26), den Sisters beim Eurovision Song Contest 2019 belegten, hätte Elisabeth Brüchner auch nicht abgeschnitten. Als Lilly Among Clouds trat die Musikerin mit „Surprises“ bei der deutschen ESC-Vorentscheidung an und belegte dort zumindest den dritten Platz. Vielleicht hätte der Song international mehr Zuschauer zum Anrufen bewegen können, denn Vergleiche zu Lana Del Rey, Kate Bush, Florence + The Machine oder Tori Amos sind auch für ihr zweites Album „Green Flash“ durchaus berechtigt. Zwischen intimen Piano-Balladen und bombastischem Elektropop fühlt sich die Würzburgerin gut aufgehoben und im Vergleich zu ihrem Debütalbum „Aerial Perspective“ (2017) hat „Green Flash“ noch einmal an Opulenz, Dramatik und Tempo zugelegt.
Farblich passend zu ihrer Silhouette auf der Plattenhülle kommt die LP als translucent pink Vinyl daher.
Sicherlich wird dem einen oder anderen das neue Album von lilly among clouds zu anspruchsvoll sein. Es ist keine Platte zum Nebenbei-Hören, sondern man muss sich darauf einlassen. Alle, die Lillys Vorentscheidungs-Beitrag „Surprise“ mochten, werden aber sicherlich noch weitere Lieder finden, die ihnen gefallen. Allen anderen seien zum Einstieg die eher konventionelle Ballade „Underneath the Surface“ oder lillys Eurovision-Workshop-Ohrwurm „Wasting My Time“ empfohlen. Eigentlich sollte man das Album aber wirklich von vorne nach hinten durchhören.
(esc-kompakt)
Nochal Glück gehabt, denn Lilly Among Clouds zieht zwar mit “Wasting My Time” und “Love U 4ever” auf die Tanzfläche, doch kommen die Stücke eher als gelungene Auflockerung des ansonsten sehr elegischen Gesamteindrucks denn als zwanghafte Popwerdung daher. Schon der Opener “Closeness” betont erneut vielmehr die zarte Instrumentierung des wolkigen Klangkosmos, so hingehaucht wie die Klaviertakte und mehrstimmigen Sequenzen ineinander verschlungen sind.
(minutenmusik)
Inhaltlich geht es auf "Green Flash" um die Verbindungen, die Menschen zu ihrer Umgebung haben. Im Song "Boy" zum Beispiel besingt Lilly die aufregenden Momente, in denen sich zwischen zwei Personen etwas Neues entwickelt - oder eine romantische Annäherung zumindest in der Luft liegt.
In "Look at the earth" widmet sich Lilly dem irreparablen Schaden, den der Klimawandel unserem Planeten zufügt. Ein Thema, das ihr als Bauernhof-Kind sehr am Herzen liegt, und das auch dem Albumtitel zugrunde liegt: ein "Green Flash", ein grüner Blitz, ist ein optisches Phänomen, das beim Sonnenuntergang auftreten kann, aber wegen Lichtverschmutzung sehr selten geworden ist.
(BR)
Lilly Among Clouds unterwegs:
14.11.19 Erfurt – Museumskeller
15.11.19 Rostock – Helgas Stadtpalast
16.11.19 Dresden – Beatpol
17.11.19 Frankfurt – Raumfabrik
19.11.19 Bochum – Bahnhof Langendreer
20.11.19 Bremen – Tower
21.11.19 Bielefeld – Movie
22.11.19 Köln – Artheater
23.11.19 Schorndorf – Manufaktur
11.12.19 Hamburg – Mojo
12.12.19 Hannover – Kulturzentrum Faust
13.12.19 Leipzig – Kupfersaal
14.12.19 Nürnberg – Club Stereo
16.12.19 Berlin – Lido
17.12.19 Gera – Alte Brauerei
18.12.19 Heidelberg – Halle02
19.12.19 Würzburg – Posthalle
20.12.19 Freiburg – Jazzhaus
21.12.19 München – Ampere
7 Punkte gibt es von mir nicht häufig für Electropop.
AntwortenLöschenNach Freya Ridings die zweite Ersatzdroge für Florence-Süchtige. "Girl Like Me" müsste eigentlich ein Hit sein.
AntwortenLöschen6,5 Punkte