Von Bremen nach Hamburg, um dort unserer zweiten verspäteten Vorladung nachzugehen:
Ilgen-Nur Borali wurde als Tochter türkischer Eltern in der Nähe von Stuttgart geboren und sozialisierte sich musikalisch selbst durch MTV, Viva und Platten wie Kate Nashs „Made Of Bricks“. Sie lernte Klavier, Gitarre, spielte erste Coverversionen, ließ die Welt über YouTube daran teil haben, komponierte erste eigene Songs, zog 2015 nach Hamburg, veröffentlichte 2017 mit „No Emotions“ eine erste, von Max Rieger (Die Nerven) produzierte EP., eröffnete bereits Konzerte von Tocotronic und zog mittlerweile nach Berlin. Ganz so, wie man das als mittlerweile 23-jährige so macht.
Auf ihrem bereits Ende August veröffentlichten Debütalbum „Power Nap“ schüttelt Ilgen-Nur großartige Melodien locker aus der Hand („In My Head“), lässt keinen Plattenkritiker ohne die Begriffe „Slacker-Rock“ und „DIY-Ästhetik“ auskommen, heimst damit - zu Recht - viel Lob ein und lässt hoch gehandelte Kolleginnen wie Courtney Barnett oder Nilüfer Yanya im direkten Vergleich ziemlich alt aussehen.
Zwischen dem treibenden Bass des Openers In My Head und dem letzten Piano-Akkord von Deep Thoughts passiert viel. Lässig gespielte Gitarren, druckvolle Drums und die immer im Zentrum stehende Stimme sind die Zutaten für die unaufgeregten Hymnen, die nur ein paar Durchläufe brauchen, um hängen zu bleiben.
Ilgen-Nur singt von ihren Gefühlen, ihren Ängsten und Wünschen. Es ist halt einfach kompliziert, erwachsen zu werden. Wie verarbeitet man am besten Liebeskummer? Sollte man besser eine Zeit lang mit sich selbst verbringen oder doch die Gemeinschaft suchen? Vor dem Fernseher abhängen oder lieber ausgehen?
Alltägliche Fragen, vorgetragen mit Dringlichkeit und verpackt in wundervolle Melodien: Power Nap ist ein rundum gelungenes Debüt.
(Nicorola)
Mit POWER NAP beweist Ilgen-Nur: Sie kann alles. Also vergleichsweise konventionelle Indie-Rock-Ausbrüche („Easy Way Out“), aber auch bezaubernde Unsongs, die sorglos hingehunzt scheinen („Clean Sheets“). Vor allem aber Hymnen. Hymnen wie „Nothing Surprises Me“, das nicht nur eine Melodie hat, die nicht mehr aus dem Kopf will, sondern vor allem eine dieser ungemein griffigen Zeilen besitzt, wie sie aktuell niemand so zuverlässig raushaut wie die 23-jährige Nochhamburgerin und Baldberlinerin: „I watch it quietly, nothing surprises me.“ Anderes Beispiel: „Your face looks so familiar when you try to look away.“ Oder: „I could be anyone, I could be having fun.“
(musikexpress)
Der Bass pumpt kräftig, die Drums scheppern und die Gitarren strahlen. Hier und da singt ein Saxofon, durch den Abschlusssong „Deep Thoughts“ schwebt ein sanft gespieltes Klavier. (…)
Am allerklarsten strahlt aber ihre Stimme: Selbst wenn die Band abdrückt und die großen Power-Pop-Refrains auspackt, klingt der Gesang stets so nah, als würde İlgen-Nur einem direkt ins Ohr flüstern. Boralı singt ihre Alltagspoesie in lakonischer Unaufgeregtheit, die die Momente, in denen plötzlich ihre ganze Kraft erklingt, umso intensiver macht (…).
(byte.fm)
Ilgen-Nur unterwegs:
12.10.2019 Nürnberg Pop Festival
15.10.2019 München, Import Export
29.10.2019 Essen, Weststadthalle
30.10.2019 Dresden, Groovestation
04.11.2019 Erfurt, Engelsburg
05.11.2019 Wiesbaden, Schlachthof
06.11.2019 Köln, Bumann & Sohn
07.11.2019 Bielefeld, Movie
08.11.2019 Braunschweig, Eule
09.11.2019 Paderborn, Wohlsein
14.11.2019 Heidelberg, Karlstorbahnhof
15.11.2019 Augsburg, Soho Stage
16.11.2019 Schorndorf, Club Manufaktur
23.11.2019 Münster, Gleis 22
27.11.2019 Bremen, Lagerhaus
30.11.2019 Hamburg, Molotow
06.12.2019 Chemnitz, Atomino
07.12.2019 Berlin, Berghain Kantine
08.12.2019 Berlin, Berghain Kantine
7 Punkte
AntwortenLöschenStarkes Debüt! 7,5 Punkte
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