Joshua Keogh (Gesang, Gitarre), Tom Sperring (Bass) und Henry Wyeth (Keyboards) sind nicht die ersten, die „Philophobia“ als Plattentitel verwenden. Bereits 1998 wählten Aidan Moffat und Malcolm Middleton den Begriff für ein / mein liebstes Album von Arab Strab.
Ob Amber Run tatsächlich Angst vorm Verlieben haben, kann ich nicht bestätigen, aber vor den großen und dramatischen Rock-Gesten („Neon Circus“, „No One Ever Gets Out Alive“, „Entertainment“) schrecken sie auf jeden Fall nicht zurück und so sollten sich Fans von Muse oder Sundara Karma das dritte Album der Band aus Nottingham vormerken. Zwischenzeitlich wird es bei Stücken wie „Affection“ oder „I Dare You“ deutlich elegischer und mit der Streicher-, Piano- und Elektrogeplucker-Ballade „Worship“ wartet am Ende des Albums noch ein Highlight.
„Neon Circus“ klingt wie eine angriffslustige Strokes-Hymne und nicht nur das exponierte „Hey Now“ in den Lyrics erinnert an Oasis.
„No One Gets Out Alive“ könnte sich zu Beginn noch unauffällig auf das aktuelle Keane-Album schleichen, während Joe Keogh seinen Gesang gegen Ende fast mantraartig steigert.
Schade ist, dass Amber Run an dieser Stelle zu früh abbrechen. Gerade, wenn sich der Hörer richtig in die Düsterheit der Zeilen eingefunden hat und die Intensität zur Hochform auflaufen könnte, endet der Song abrupt.
Gegen Ende gibt es dann aber doch noch eine kleine Überraschung. „Entertainment“ überzeugt nicht nur mit einem harten Riff zu Beginn, das unweigerlich an Amber Runs Landsleute von Royal Blood erinnert, sondern auch mit einer spannenden Bass-Linie.
Den perfekten Kontrast liefert das Klavier in der Bridge, bevor Amber Run wieder mit voller Instrumentierung Richtung Zielgerade lospreschen. Davon gerne mehr.
(musikblog)
Fulminant legen sie hierbei los, wenn das sphärische Piano-Intro “Leader Countdown” in das krachige, eingängige “Neon Circus” übergeht. Das nachfolgende, im Midtempo angerichtete “No One Gets Out Alive” lebt vor allem von Joes starkem Gesang, einem großen Trumpf der Combo.
Stücke wie “Carousel” und “Medicine” wissen mit ihrer Mischung aus getragenen und energetischen Passagen zu gefallen. Auch die komplett ruhigen Songs, “Affection”, “I Dare You” und das mit Streichern bereicherte “11 Worship”, lassen sich gut anhören, da Joe hier die Emotionalität seiner Stimme voll ausspielen kann.
“The Darkness Has A Voice” kommt im Vergleich hierzu weit flotter daher, und bei “Entertainment” wird amtlich knarzig abgerockt. Lediglich “What Could Be As Lonely As Love” schleppt sich langweilig voran – umso überraschender, dass gerade dieses Stück als neue Single auserwählt wurde.
(Mucke und Mehr)
Sehr starker Beginn und starkes Album. 8 Punkte
AntwortenLöschenManchmal möchte ich dem Album 5 Punkte geben, manchmal 9.
AntwortenLöschenIch sag einfach mal 7 Punkte.
AntwortenLöschenEs könnte auch mal wieder ein gutes Album von Muse geben... 7 Punkte
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