Auch die Zwillinge Teagan und Sara Quin sind nicht davor gefeilt vor einem runden Geburtstag etwas nostalgisch zu werden und so werfen sie mit 39 Jahren einen Blick zurück auf ihre Jugend und die Jahre in der High School. Wie praktisch, dass sie im Rahmen der Recherche zu ihren Memoiren mit dem Titel „High School“ auf zwei alte Tapes mit rund 20 unveröffentlichten Demos gestoßen sind.
„Hey, I’m Just Like You“ versammelt nun 12 dieser neu bzw. erstmals professionell aufgenommenen Songs und die Lieder der Teenager Tegan and Sara führen die Erwachsenen Tegan und Sara auch zurück in ihre deutlich rockigere Frühphase, wie am Beispiel der ersten Single „I’ll Be Back Someday“ mit hübschem Retro-Video gut zu hören / sehen ist:
Gelungen sind ebenfalls die schlicht instrumentierten Balladen „Hello I'm Right Here“ (Piano und Streicher) und „Please Help Me“ (akustische Gitarre). Selbstverständlich können die Zwillinge dem Pop natürlich nicht komplett abschwören und so steht zum Beispiel „Don't Believe the Things They Tell You (They Lie)“ für eine moderne Umsetzung der alten Songideen:
„Hey, I’m Just Like You“ entstand konzeptionell als Produkt eines reinen Frauenteams und so sind neben Tegan und Sara Quin noch Alex Hope (Produktion und diverse Instrumente), Carla Azar (Schlagzeug), Catherine Hiltz (Bass), Rachael Findlen (Engineer), Beatriz Artola (Mixing), Emily Lazar (Mastering), Annie Kennedy (Assistant Engineer) und Emily Storey (Art Direction) involviert.
Mit Hold My Breath Until I Die startet das Album daher auch schon sehr melodramatisch, mit den Gedanken eines Teenagers, verzweifelt, doch nachvollziehbar. Man kann hier schon erahnen, wie die beiden über ihre alten Mixtapes gestolpert sind, um herauszufinden, dass sich alles, wie im Song Don’t Believe the Things They Tell You (They Lie), doch irgendwann alles zum Guten wendet. Gleichzeitig merkt man auch die musikalischen Vibes, die in dieser Zeit vorherrschten. So erinnert I Don’t Owe You Anything zu Beginn an frühere Rock-Klassiker, bis er schließlich in eine, auf dem gesamten Album vorherrschende, Popversion mündet. Elektronischer wird es schließlich We Don’t Have Fun When We’re Together Anymore. Dieser erinnert musikalisch schon eher an die zuletzt veröffentlichten Songs der Twins, textlich allerdings wieder angelehnt an die Jugend der zwei.
(Bedroomdisco)
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